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Armadale

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Die Wärterin trat ein. »Richtet Euch in die Höhe«, sagte Mrs. Milroy, »und gebt mir mein Schreibpult. Ich will schreiben.«

»Sie sind aufgeregt«, sagte die Wärterin »Sie sind nicht in einem Zustande, um zu schreiben.«

»Gebt mir das Pult«, wiederholte Mrs. Milroy.

»Sonst noch etwas?« fragte Rachel, ihre stereotype Phrase wiederholend indem sie den Schreibkasten aufs Bett stellte.

»Ja. Kommt in einer halben Stunde wieder. Ihr sollt einen Brief für mich nach dem Herrenhaus tragen.«

Die sardonische Gelassenheit der Wärterin versagt ihr für diesmal. »Gerechter Himmels« rief sie im Tone echten Erstaunens. »Was nun? Sie wollen doch nicht sagen, daß Sie an —«

»Ich werde an Mr. Armadale schreiben«, fiel ihr Mrs. Milroy ins Wort, »und Ihr werdet den Brief zu ihm tragen und auf die Antwort warten – und, gebt wohl Acht, keine lebende Seele, außer uns beiden, darf hier im Hause das Geringste hiervon argwöhnen.«

»Warum schreiben Sie an Mr. Armadale?« fragte Rachel. »Und warum darf außer uns beiden Niemand etwas davon wissen?«

»Wartet«, erwiderte Mrs. Milroy, »und Ihr werdet es sehen.«

Die Neugier der Wärterin, die Neugier eines Weibes, hatte keine Lust zu warten.

»Ich will Ihnen mit offenen Augen helfen«, sagte sie, »blindlings aber helfe ich Ihnen nicht.«

»O, wenn ich nur den Gebrauch meiner Glieder hätte!« stöhnte Mrs. Milroy. »Ihr abscheuliches Geschöpf, wenn ich nur ohne Euch fertig werden könnte!«

»Sie haben den Gebrauch Ihres Kopfes«, entgegnete. die unerschütterliche Wärterin, »und Sie sollten es besser wissen, als mir nur zur Hälfte zu trauen.«

Es war eine brutale Antwort, aber eine wahre eine doppelt wahre, nachdem sie Miß Gwilt’s Brief geöffnet. Mrs. Milroy gab nach.

»Was wollt. Ihr wissen?« fragte sie. »Sagt mir das und dann geht.«

»Ich möchte wissen, was Sie an Mr. Armadale schreiben wollen?«

»Von Miß Gwilt.«

»Was hat Mr. Armadale mit Miß Gwilt zu schaffen?«

Mrs. Milroy hielt den Brief empor, der ihr durch das Postamt zurückgesandt worden.

»Bückt Euch«, sagte sie. »Miß Gwilt mag vielleicht an der Thür lauschen. Ich will’s Euch ins Ohr flüstern.«

Die Wärterin bückte sich, indem sie das Auge auf die Thür heftete.

»Ihr wißt, daß der Postbote diesen Brief nach Kingstown Crescent getragen hat?« sagte Mrs. Milroy. »Und Ihr wißt, daß er Mrs. Mandeville nicht mehr dort fand und daß ihm Niemand zu sagen wußte, wohin sie gegangen?«

»Nun?« flüsterte Rachel. »Was dann?«

»Dies. Wenn Mr. Armadale den Brief erhält, den ich ihm zu schreiben im Begriff bin; wird er denselben Weg einschlagen, welchen der Briefträger gegangen ist – und wir wollen sehen, was sich ereignet, wenn er an Mrs. Mandeville’s Hausthür klopft.«

»Wie bringen Sie ihn bis an die Thür?«

»Ich gebe ihm den Rath, die Dame aufzusuchen, die Miß Gwilt empfohlen hat.«

»Ist er in Miß Gwilt verliebt?«

»Ja.«

»Ach!« sagte die Wärterin, »ich verstehe!«

Ende des dritten Bandes

Vierter Band

Erstes Kapitel

Der Morgen, an dem die Unterredung zwischen Mrs. Milroy und ihrer Tochter im Parkhäuschen stattfand, war für den Squire im Herrenhause ein Morgen ernstlicher Ueberlegung.

Selbst Allan’s leichtherzige Natur war von dem beunruhigenden Einflusse der Ereignisse während der letzten drei Tage nicht unberührt geblieben. Midwinter’s unerwartete Abreise hatte ihn verdrossen, und die Art und Weise; wie Major Milroy seine Erkundigungen in Bezug auf Miß Gwilt aufgenommen hatte, erhöhte nur sein Unbehagen. Seit seinem Besuche im Parkhäuschen war er zum ersten Male in seinem Leben gegen Jeden, der mit ihm in Berührung kam, gereizt und verdrießlich gewesen; gereizt über den jungen Pedgift, der am vorigen Abend erschienen »war, um ihm seine folgenden Tags bevorstehende Abreise nach London zu melden und seinem Clienten seine Dienste zur Verfügung zu stellen; verdrießlich Miß Gwilt gegenüber bei einer geheimen Zusammenkunft, die er am Morgen mit ihr im Park gehabt hatte; Verdrießlich in seiner eigenen Gesellschaft, währender rauchend in seinem Zimmer allein saß. »Diese Art von Leben kann ich nicht lange mehr ertragen«, dachte Allan »Wenn mir Niemand behilflich sein will, Miß Gwilt diese unangenehme Frage vorzulegen, so muß ich irgend einen Weg ausfindig machen, wie ich es selber thun kann.«

Welchen Weg? Die Antwort auf diese Frage war so schwer wie nur je eine. Allan versuchte seine träge Phantasie durch einen Spaziergang im Zimmer aufzustachelm in welchem er, als er zum ersten Male das Ende des letztern erreicht hatte, durch das Eintreten des Dieners unterbrochen ward.

»Nun, was gibt’s?« fragte er ungeduldig.

»Ein Brief, Sir; der Ueberbringer wartet auf Antwort.«

Allan betrachtete die Adresse Sie war von fremder Hand. Er öffnete den Brief, und ein in denselben eingelegtes kleines Billet fiel auf den Boden. Das Billet war in derselben fremden Handschrift an »Mrs. Mandeville, 18 Kingsdown-Crescent, Bayswater. Durch Güte des Mr. Armadale« adressirt. In immer größerer Verwunderung suchte Allan nach der Unterschrift des Briefes. Sie lautete: »Anna Milroy.«

»Anna Milroy!« wiederholte er. »Das muß die Frau des Majors sein. Was in aller Welt kann sie von mir wollen?«

Um sich darüber aufzuklären, that Allan schließlich, was er gleich zu Anfange hätte thun können. Er setzte sich hin, den Brief zu lesen.

»Parkhäuschen. Montag.
( Privatim.)

Geehrter Herr! Der Name am Schlusse dieser Zeilen wird Sie, wie ich fürchte, an eine große Unhöflichkeit erinnern, mit der ich vor kurzem eine große Freundlichkeit Ihrerseits zurückwies. Ich kann zu meiner Entschuldigung nur sagen, daß ich schwer leidend bin und, wenn ich unter dem Einflusse heftiger Schmerzen in einem Augenblicke von Gereiztheit und übler Laune Ihr gütiges Obstgeschenk zurücksandte, dies seitdem von Herzen bereut habe. Ich bitte Sie, diesen Brief meinem aufrichtigen Wunsche zuzuschreiben, jene Unhöflichkeit wieder gut zu machen und womöglich unserm geschätzten Freunde und Hauswirthe einen Dienst zu leisten.

Ich weiß, welche Frage Sie vorgestern hinsiehtlich Miß Gwilks an meinen Gatten gerichtet haben. Nach Allem, was mir von Ihnen bekannt ist, bin ich fest überzeugt, daß Ihr Verlangen, etwas Näheres über diese anziehende Person zu erfahren, als Sie bis jetzt von ihr wissen, nur den ehrenvollsten Beweggründen zugeschrieben werden muß. In dieser Ueberzeugung fühle ich ein frauenhaftes Interesse – wiewohl ich eine unheilbare Kranke bin – Ihnen behilflich zu sein. Wenn Sie Miß Gwilt’s Familienangelegenheiten kennen lernen wollen, ohne sich deshalb direct an sie selbst zu wenden, so liegt es nur an Ihnen, sich diese Auskunft zu verschaffen, und ich will Ihnen sagen, wie Sie dabei zu Werke gehen müssen.

Der Zufall hat es gefügt, daß ich vor wenigen Tagen über diesen selben Gegenstand an die Dame geschrieben, die Miß Gwilt empfohlen hatte. Ich hatte längst die Bemerkung gemacht, daß Miß Gwilt ein eigenthümliches Widerstreben verrieth, von ihrer Familie und ihren Angehörigen zu sprechen, und ohne ihr Schweigen etwas Anderem als den schicklichsten Beweggründen zuzuschreiben, hielt ich es doch meiner Tochter gegenüber für meine Pflicht, einige fernere Erkundigungen darüber einzuziehen. Die Antwort, die ich erhalten, ist so weit befriedigend. Meine Correspondentin unterrichtet mich, daß Miß Gwilt’s Geschichte eine sehr traurige und ihr Benehmen bei all ihrem Mißgeschick im höchsten Grade lobenswerth gewesen sei. Die Umstände – häuslicher Art, wie ich entnehme – seien sämmtlich in einer Reihe von Briefen auseinandergesetzt, die sich augenblicklich im Besitze der Dame befanden, welche Miß Gwilt empfohlen. Diese Dame sei vollkommen bereit, mir die Briefe zu zeigen, doch da sie keine Abschriften derselben besitze und für die Sicherheit der Documente persönlich verantwortlich sei, würde sie dieselben nur ungern der Post anvertrauen, und sie bittet mich deshalb zu warten, bis entweder sie oder ich eine zuverlässige Person finden könne, welche das Paket aus ihren Händen empfange, um es in die meinigen zu geben.

Unter diesen Umständen ist mir der Gedanke gekommen, daß Sie, bei Ihrem persönlichen Interesse an der Sache, vielleicht bereit sein würden, die Papiere für mich in Empfang zu nehmen. Sollte ich mich in dieser meiner Annahme täuschen und Sie nach dem, was ich Ihnen mitgetheilt, nicht geneigt sein, sich der Mühe und den Kosten einer Reise nach London zu unterziehen, so brauchen Sie nur meinen Brief und dessen Einlage zu verbrennen und nicht weiter an die Sache zu denken. Entschließen Sie sich aber, als mein Abgesandter zu handeln, so versehe ich Sie mit Vergnügen mit dem nothwendigen Einführungsbillet für Mrs. Mandeville. Sie haben nichts weiter zu thun, als die Briefe in einem versiegelten Paket entgegenzunehmen, dies bei Ihrer Rückkehr nach Thorpe-Ambrose mir zu übersenden und dann einer baldigen Mittheilung von mir über das Ergebniß gewärtig zu sein.

Zum Schlusse will ich nur noch hinzufügen, daß ich in dem Verfahren, welches ich Ihnen vorschlage, nichts erblicke, was Ihnen als unschicklich ansgelegt werden könnte. Die Art und Weise, in der Miß Gwilt Winke aufgenommen, wie ich sie hinsichtlich ihrer Familienverhältnisse habe fallen lassen, hat es mir peinlich gemacht und würde es Ihnen geradezu unmöglich machen, die Auskunft zuerst bei ihr selbst zu suchen. Gewiß bin ich gerechtfertigt, wenn ich mich an die Dame wende, die sie empfohlen hat, und sicherlich kann es Ihnen nicht zum Vorwurf gereichen, wenn Sie die Beförderung einer versiegelten Correspondenz von einer Dame zur andern vermitteln. Finde ich in dieser Correspondenz Familiengeheimnisse, die ehrenhaftenweise keiner dritten Person mitgetheilt werden können, so werde ich Sie natürlich warten lassen müßten, bis ich zuvor mit Miß Gwilt gesprochen habe. Entdecke ich dagegen nichts Anderes darin, als was ihr Ehre macht und sie in Ihrer Achtung nur noch höher stellen kann, so erzeige ich ihr unzweifelhaft einen Dienst, wenn ich Sie in mein Vertrauen ziehe. Dies ist meine Ansicht von der Sache, doch bitte ich Sie, sich nicht von mir beeinflussen zu lassen.

 

Jedenfalls muß ich eine Bedingung stellen, die Sie, wie ich überzeugt bin, als unerlaßlich betrachten werden. Die harmlosesten Handlungen sind in dieser bösen Welt oft den übelsten Auslegungen ausgesetzt. Ich muß Sie deshalb ersuchen, diese Mittheilung als eine ganz vertrauliche ansehen zu wollen. Was ich Ihnen geschrieben, muß durchaus unter uns bleiben, bis die Umstände nach meinem Dafürhalten ein weiteres Bekanntmachen desselben rechtfertigen.

Aufrichtig die Ihre
Anna Milroy.«

Das war die verlockende Form, in welcher die Gattin des Majors ihre Falle gelegt hatte. Wie gewöhnlich, folgte Allan, ohne einen Augenblick zu zögern, seinem Impulse, indem er gerade auf die Sache losging und sofort seine Antwort schrieb, wobei er sich in höchst charakteristischer Aufregung seinen eigenen Gedanken überließ.

»Beim Jupiter, das ist außerordentlich freundlich von Mrs. Milroy!« (»Verehrte Frau!«) »Gerade, was mir noth that und zwar in dem Augenblicke, wo mir am meisten. daran gelegen wart« (»Ich weiß nicht, wie ich Ihnen meine Dankbarkeit für Ihre Güte ausdrücken soll, wenn nicht durch die Versicherung, daß ich mit dem größten Vergnügen nach London reisen werde, um die Briefe zu holen.«) »Sie soll den ganzen Sommer hindurch regelmäßig jeden Tag einen Korb mit frischem Obst haben« (»Ich werde sofort abreisen, verehrte Frau, und morgen wieder hier sein.«) »Ah, nichts wie die Frauen, wenn man verliebt ist und der Hilfe bedarf! Genau so würde meine liebe Mutter an Mrs. Milroy’s Stelle gehandelt haben.« (»Ich gebe Ihnen mein feierliches Ehrenwort, daß ich hinsichtlich der Briefe mit der größten Vorsicht zu Werke gehen Und die Sache streng geheim halten werde, wie Sie es wünschen.«) »Mit Vergnügen hätte ich Jedem, der mir den rechten Weg gezeigt, wie ich mit Miß Gwilt zu sprechen habe, fünfhundert Pfund gegeben, und diese liebe herrliche Frau hier thut es umsonst.« (»Ich verbleibe, verehrte Frau, dankbarst der Ihre, Allan Armadale.«)

Nachdem er seine Antwort Mrs. Milroy’s Boten hatte behändigen lassen, blieb Allan in momentaner Verlegenheit stehen. Er hatte mit Miß Gwilt verabredet, sie andern Morgens im Park zu treffen. Es war also durchaus nothwendig, sie wissen zu lassen, daß er abgehalten sei, sich einzustellen; sie hatte ihm zu schreiben verboten und er keine Aussicht, sie an diesem Tage noch allein zu sprechen. In dieser Verlegenheit beschloß er, sie auf indirectem Wege, durch ein Billet an den Major, von dieser Abhaltung in Kenntniß zu setzen, indem er diesem seine in Geschäften beabsichtigte Reise nach London meldete und anfragte, ob irgend ein Mitglied seiner Familie ihm Aufträge für die Stadt zu geben habe. Sowie er in dieser Weise das einzige Hinderniß aus dem Wege geräumt, das sich seiner Abreise entgegenstellte, zog Allan den Eisenbahnfahrplan zu Rathe und fand zu seinem Verdrusse, daß er bis zum Abgang des nächsten Zuges noch eine gute Stunde übrig habe. In seiner augenblicklichen Gemüthsverfassung würde er es bei weitem vorgezogen haben, schleunigst nach London aufzubrechen.

Als der Augenblick endlich kam, trommelte Allan, an dem Verwaltungsbureau vorbeikommend, an die Thür desselben und rief Mr. Bashwood zu: »Reise nach London – komme morgen zurück.« Keine Antwort erfolgte drinnen und der Diener theilte seinem Herrn mit, daß Mr. Bashwood, da er heute nichts Besonderes daselbst zu thun gehabt, das Bureau geschlossen habe und schon vor einigen Stunden fortgegangen sei.

Als Allan auf dem Bahnhof anlangte, war die erste Person, die er hier traf, der junge Pedgift, der, wie er am vorigen Abend im Herrenhause gerneldet, in Geschäftsangelegenheiten nach London reiste. Nach gegenseitigem Austausch der nothwendigen Erklärungen beschlossen beide zusammen zu reisen. Allan war froh, einen Gefährten zu haben, und Pedgift, wie immer entzückt, sich seinem Clienten nützlich machen zu können, eilte, die Billets zu nehmen und das Gepäck zu besorgen. Auf dem Perron auf und ab gehend und die Rückkunft seines getreuen Anhängers abwartend, stieß Allan plötzlich auf keine geringere Person als Mr. Bashwood, der in einem Winkel dem Schaffner des Zuges heimlich einen Brief übergab, welchem er, allem Anscheine nach, ein Geldgeschenk beifügte.

»Hollah!« rief Allan in seiner herzlichen Art und Weise. »Etwas Wichtiges da, nicht wahr, Mr. Bashwood?«

Wäre Mr. Bashwood bei einem Mord ertappt worden, so hätte er kaum eine größere Bestürzung verrathen können, als er jetzt über Allan’s Entdeckung an den Tag legte. Seinen abgetragenen alten Hut vom Kopfe ziehend, verbeugte er sich tief, wobei er an allen Gliedern zitterte. »Nein, Sir, nein; nichts als ein kleiner Brief – ein kleiner Brief – ein kleiner Brief«, sagte der Mann, hinter der Wiederholung seiner Worte seine Verlegenheit verbergend und eiligst rückwärts aus der Nähe seines Herrn retirirend.

Allan wandte sich gleichgültig um. »Ich wollte, ich könnte den Menschen leiden«, dachte er, »aber ich kanns nicht; er ist ein gar zu serviles Geschöpf! Weshalb, zum Henker, brauchte er so zu zittern? Glaubt er etwa, ich wolle mich in seine Gheimnisse eindrängen?«

Mr. Bashwoods Geheimniß berührte Allan diesmal näher, als dieser es ahnte. Der Brief, den er so eben dem Schaffner übergeben hatte, war nichts Anderes als eine Warnung für Mrs. Oldershaw, geschrieben von Miß Gwilt.

»Wenn Du Dein Geschäft beschleunigen kannst«, schrieb die Erzieherin des Majors, »so thue dies und kehre augenblicklich nach London zurück. Die Sachen gehen hier nicht, wie sie sollten, und Miß Milroy ist die Urheberin des Unheils. Sie bestand heute Morgen darauf, ihrer Mutter das Frühstück selbst hinaufzutragen, das sonst stets von der Wärterin gebracht wird. Dann hatten sie eine lange geheime Unterredung mit einander, und eine halbe Stunde später sah ich die Pflegerin mit einem Briefe hinausschlüpfen und den Weg nach dem Herrenhause einschlagen. Der Uebersendung dieses Schreibens folgte Mr. Armadale’s plötzliche Abreise nach London trotz einer verabredeten Zusammenkunft, die er morgen mit mir im Parl haben wollte. Das sieht ernsthaft aus. Das Mädchen ist offenbar verwegen genug, für die Stellung der Mrs. Armadale auf Thorpe-Anibrose einen Kampf zu wagen, und hat irgend ein Mittel ausfindig gemacht, um sich den Beistand ihrer Mutter zu verschaffen. Denke nicht etwa, daß ich im mindesten ängstlich oder entmuthigt bin, und nimm nichts eher vor, als bis Du wieder von mir gehört hast. Kehre nur nach London zurück, denn es kann wohl kommen, daß ich im Verlauf der nächsten Tage Deines Beistandes ernstlich bedarf.

Um Zeit zu gewinnen, sende ich diesen Brief durch den Schaffner mit dem Mittagszuge ab. Da Du darauf bestehst, von jedem meiner Schritte in Thorpe-Ambrose unterrichtet zu werden, so will ich zugleich hinzufügen, daß mein Bote – denn ich kann nicht selbst nach der Station gehen – jenes merkwürdige alte Geschöpf ist, dessen ich in meinem ersten Briefe erwähnt habe. Er hat sich seitdem beständig hier herumgetrieben, um mich zu sehen. Ich weiß nicht gewiß, ob ich ihn ängstige oder bezaubere – vielleicht thue ich Beides. Alles, was Du zu wissen brauchst, ist, daß ich ihm mit Sicherheit meine kleinen Aufträge und möglicherweise nach und nach sogar noch Weiteres anvertrauen kann.

L. G.«

Inzwischen hatte der Zug die Station Thorpe-Ambrose verlassen, und der Scuire befand sich mit seinem Gefährten auf dem Wege nach London.

Wohl Mancher, der sich unter den obwaltenden Umständen in Allan’s Gesellschaft gesehen, würde vielleicht neugierig gewesen sein, was denselben nach London führe. Pedgift junior in seiner Eigenschaft als Weltmann durchschaute mit untrüglichem Instinct das Geheimniß ohne die geringste Mühe. »Die alte Geschichte«, dachte das schlaue alte Haupt, sich still auf den rüstigen jungen Schultern wiegend »Wie immer handelt es sich um ein Weib. Jedes andere Geschäft wäre mir übertragen worden.« Mit dieser Schlußfolgerung vollkommen zufrieden, begann Mr. Pedgift, sein geschäftliches Interesse im Auge habend, sich, wie gewöhnlich, seinem Clienten angenehm zu machen. Er nahm sämmtliche Reiseangelegenheiten auf sich, wie er schon die ganze Administration des Picknicks in den Breiten übernommen hatte. Auf dem Bahnhofe in London angelangt, war Allan bereit, nach jedwedem Hotel zu gehen, das man ihm empfehlen würde. Sein unschätzbarer Rechtsanwalt führte ihn unverzüglich nach einem Gasthofe, in dem die Familie Pedgift schon seit drei Generationen abgestiegen war.

»Sie haben doch keine Antipathie gegen Gemüse, Sir?« sagte der heitere Pedgift, als der Fiaker vor einem Hotel auf dem Covent-Garden-Markte hielt. »Sehr gut, das Uebrige dürfen Sie meinem Großvater, meinem Vater und mir überlassen. Ich weiß, welcher von den Dreien in diesem Hause am beliebtesten und geschätztesten ist. Wie geht’s, William? – Unser Oberkellner, Mr. Armadale – Ist Ihre Frau von ihrem Rheumatismus geheilt, und macht Ihr Kleiner Fortschritte in der Schule? Ihr Herr ist ausgegangen, nicht wahr? Thut nichts, Sie werden schon für uns sorgen. Das hier, William, ist Mr. Armadale von Thorpe – Ambrose. Ich habe Mr. Armadale bewogen, es mit unserm Hause zu versuchen. Haben Sie das Schlafzimmer bereit, das ich bestellte? Sehr gut. Dann geben Sie es nicht mir, sondern Mr. Armadale. – Das Lieblingszimmer meines Großvaters, Sir; Nummer fünf in der zweiten Etae. Bitte, nehmen Sie es; ich kann in jedem beliebigen Zimmer schlafen. Wünschen Sie die Matratze über dem Federbette? – Hören Sie, William? Sagen Sie Mathilden, daß sie die Matratze oben aufs Federbett legt. Wie geht es Mathilden? Hat sie wie gewöhnlich Zahnschmerzen? – Das Stubenmädchen oben, Mr. Armadale, und ein ganz außerordentliches Frauenzimmer; sie will sich durchaus nicht von einem hohlen Zahne in ihrer untern Kinnlade trennen. Mein Großvater sagt ihr: »Lassen Sie ihn ausziehen«; mein Vater sagt ihr: »Lassen Sie ihn ausziehen; und ich sage ihr: »Lassen Sie ihn ausziehen – Mathilde ist taub gegen alle drei. – Ja wohl, William, ja; wenn es Mr. Armadale genehm, so ist mir dies Wohnzimmer recht. – Was das Diner betrifft, Sir, so möchten Sie Ihr Geschäft wohl erst abmachen und dann zum Speisen zurückkommen. Wollen wir also sagen: um halb acht Uhr? – William, um halb acht Uhr. – Durchaus nicht nöthig, etwas zu bestellen, Mr. Armadale. Der Oberkellner braucht nur dem Koche meine Empfehlung zu machen, und pünktlich auf die Minute wird unfehlbar das beste Diner in ganz London zu uns heraufgesandt werden. – Bitte, sagen Sie: Mr. Pedgift junior, William. – Sonst, Sir, dürfte man meines Großvaters oder meines Vaters Diner herrichten, und diese möchten für Sie und mich ein wenig zu schwer und altmodisch ausfallen – Und den Wein anlangend, William, beim Essen Champagner und den Sherry, den mein Vater abscheulich findet. Zum Nachtisch den Rothwein mit dem blauen Siegel – ein Wein, von dem mein unschuldiger Großvater behauptete, die Flasche sei keinen Sixpence werth. Ha, ha! der arme alte Junge! – Sie werden wie gewöhnlich die Abendzeitungen und Theaterzettel herausschicken und – das ist Alles, glaube ich, für jetzt, William. – Ein unschätzbarer Diener, Mr. Armadale; die Diener in diesem Hause sind alle unschätzbar. Es ist hier vielleicht nicht vornehm, Sir, aber beim Lord Harry, es ist gemüthlich! Einen Fiaker? Sie wünschen einen Fiaker? Bemühen Sie sich nicht! Ich habe zweimal geschellt; das bedeutet: Schnell einen Fiaker. Darf ich fragen, Mr. Armadale, nach welcher Richtung Ihr Geschäft sie führt? Nach Bayswater? Hatten Sie nichts dagegen, mich im Park abzusetzen? Ich Pflege jedesmal, wenn ich in London bin, unter der Aristokratie die frische Luft zu genießen. Ihr ergebener Diener versteht sich auf ein schönes Weib und ein schönes Pferd, und wenn er in Hyde-Park ist, befindet er sich in seinem ELement.« In dieser Weise plauderte der gewandte Pedgift weiter und empfahl sich durch diese kleinen Künste der guten Meinung seines Clienten.

Als die Speiseftunde die Reisegefährten wieder in ihrem Wohnzimmer im Hotel zufammengeführt, hätte ein weit minder scharfer Beobachter als der junge Pedgift die aufsallende Veränderung wahrnehmen müssen, die sich in Allan’s Wesen zeigte. Er sah ärgerlich und consternirt aus und saß, mit den Fingern auf die Tafel trommelnd, ohne ein Wort zu sagen, da.

»Ich fürchte, es hat sich, seitdem wir im Parke von einander schieden, etwas ereignet, was Ihnen Verdruß verursacht, Sir? sagte Pedgift juni0r. »Verzeihen Sie die Frage; ich thue sie nur für den Fall, daß ich Ihnen irgendwie von Nutzen sein könnte.«

 

»Allerdings ist etwas passirt, was ich nicht im entferntesten erwartet habe«, erwiderte Allan; »ich weiß nicht, was ich daraus machen soll. Ich möchte gern Ihre Ansicht hören«, fügte er nach einigem Zögern hinzu, »das heißt, vorausgesetzt, Sie entschuldigten, wenn ich nicht in Einzelnheiten eingehe?«

»Ganz gewiß!« erwiderte der junge Pedgift. »Skizziren Sie mir die Sache nur in leichten Umrissen, Sir. Der kleinste Wink genügt; ich bin ja nicht von gestern.« Im Stillen aber sprach er zu sicht »O, diese Weiber!«

»Nun«, begann Allan, »Sie wissen, was ich sagte, als wir hier im Hotel anlangten; ich sagte; ich müsse nach Bayswater gehen« – Pedgift machte sich im Geiste eine Notiz: Vorstadtfall Bayswater – »und nach einer – das heißt – nein – wie ich schon sagte, mich nach einer Person erkundigen.« Pedgift notirte den nächsten Punkt: Person in Frage. Weibliche oder männliche Person? Weibliche Person, sonder Zweifel. – »Also, ich begab mich nach dem Hause, und als ich nach ihr fragte – ich meine die Person – war sie – das heißt, die Person – o zum Henker! ich werde noch verrückt und Sie ebenfalls, wenn ich die Geschichte so weitschweifig erzähle. Da haben Sie die Sache mit zwei Worten. Ich fuhr nach Nummer 18 Kingsdown-Crescent, um dort eine Dame Namens Mandeville aufzusuchen, und als ich nach ihr fragte, sagte mir das Mädchen, Mrs. Mandeville sei ausgegangen, ohne irgend Jemand zu sagen, wohin, und ohne selbst nur eine Adresse zu hinterlassen, unter welcher ihr Briefe nachgesandt werden könnten. So, jetzt ist es endlich heraus. Was meinen Sie dazu?«

»Sagen Sie mir zuvor, Sir«, antwortete der kluge Pedgift, »welche Fragen Sie thaten, als Sie fanden, daß die bewußte Dame verschwunden war?«

»Fragen?« wiederholte Allan. »Ich war gänzlich consternirt; ich sagte gar nichts. Welche Fragen hätte ich thun sollen?«

Der junge Pedgift räusperte sich und schlug vollkommen geschäftsmäßig die Beine über einander.

»Ich will durchaus nicht Ihre Angelegenheit bei Mrs. Mandeville ausforschen, Mr. Armadale«, begann er.

»Nein«, unterbrach ihn Allan ohne alle Umstände, »ich hoffe, Sie werden dies nicht versuchen. Meine Angelegenheit bei Mrs. Mandeville muß ein Geheimniß bleiben.«

»Aber«, fuhr Pedgift fort, indem er in richterlicher Weise den Zeigefinger der einen in die ausgestreckte Fläche der andern Hand legte, »Sie werden mir vielleicht im Allgemeinen zu fragen gestatten, ob Ihre Angelegenheit bei Mrs. Mandeville der Art ist, daß Sie es der Mühe werth erachten, ihre Spur von Kingsdow-Crescent nach ihrem gegenwärtigen Aufenthalte zu verfolgen?«

»Gewiß!« sagte Allan. »Ich habe ganz besondere Gründe, sie sehen zu wollen.«

»Ja dem Falle, Sir«, erwiderte Pedgift junior, »waren es zwei bestimmte Fragen, die Sie hätten thun sollen, nämlich, an welchem Tage Mrs. Mandeville abreiste, und wie. Hiervon unterrichtet, hätten Sie sich zunächst erkundigen sollen, in welchen häuslichen Verhältnissen sie fortging, ob sie mit irgend Jemand eine Differenz gehabt, etwa eine Differenz is Geldsachen; ferner, ob sie allein oder in Begleitung irgend einer andern Person abreiste; sodann, ob das Haus ihr eigenes war, oder ob sie nur dort wohnte. In letzterem Falle —«

»Halt! Halt! Sie machen mir den Kopf schwindeln«, rief Allan. »Ich verstehe mich nicht auf alle diese Mittel und Wege, mit dergleichen bin ich nicht vertraut.«

»Ich meinerseits bin seit meiner Kindheit damit vertraut, Sir«, bemerkte Pedgift »Und wenn ich Ihnen irgendwie behülflich sein kann, so bitte ich Sie nur, es zu sagen.«

»Sie sind sehr freundlich«, erwiderte Allan, »Wenn Sie mir helfen könnten, Mrs. Mandeville zu finden, und wenn es Ihnen nichts ausmacht« die Sache dann gänzlich in smeinen Händen zu lassen –«

»Mit dem größten Vergnügen von der Welt werde ich sie in Ihren Händen lassen, Sir«, sagte Pedgift junior, zu selbst aber: »Und ich Will fünf gegen eins wetten, daß Du, wenn der Augenblick kommt, sie in den meinigen lassen wirst! – Wir wollen morgen früh zusammen nach Bayswater fahren, Mr. Armadale. Inzwischen – kommt hier die Suppe. Der Fall, der augenblicklich vor Gericht schwebt, ist: Vergnügen gegen Geschäft. Ich weiß nicht, wie Sie darüber denken, Sir, aber ich gebe mein Urtheil, ohne nur einen Augenblick zu zögern, zu Gunsten des Klägers ab. Lassen Sie uns die Rosen pflücken, eh’ sie verblühn. Entschuldigen Sie meine Heiterkeit, Mr. Armadale Obgleich in der Provinz begraben, ward ich doch zum Londoner Leben geschaffen.« Mit diesem Bekenntnisse reichte der unwiderstehliche Pedgift seinem Gönner einen Stuhl und ertheilte munter seine Befehle an seinen Vicekönig, den Oberkellner »Punsch in Eis, William, nach der Suppe. – Ich bürge für den Punsch, Mr. Armadale; er wird nach einem Recept meines Großonkels gebraut. Er hielt eine Taverne und war der Gründer des Glücks unserer Familie. Ich mache mir nichts daraus, Ihnen zu sagen, daß die Pedgifts einen Schenkwirth in ihrer Familie gehabt haben; es ist keine Spur von falschem Stolze an mir. Der Werth macht den Mann, wie Pope sagt. Ich cultivire die Poesie sowohl als die Musik, Sir, in meinen Mußestunden; in der That, ich stehe mit allen neun Musen auf mehr oder minder vertraulichem Fuße. Aha! Da ist der Punsch! Das Andenken meines Großonkels, des Schenkwirths, Mr. Armadale – ein Toast, den wir in feierlicher Stille trinken wollen!«

Allan gab sich alle Mühe, der Heiterkeit und guten Laune seines Gefährten nachzueifern, jedoch nur mit mittelmäßigem Erfolge. Während der ganzen Mahlzeit und während all der Ergötzlichkeiten, zu denen ihn sein Gefährte später am Abend hinführte, kam ihm fortwährend sein Besuch in Kingsdown-Crescent ins Gedächtniß zurück. Als Pedgift junior in der Nacht sein Licht auslöschte, schüttelte er sein kluges Haupt und apostrophirte zum zweiten Male bedauernd die Weiber.

Andern Morgens um zehn Uhr befand sich der unermüdliche Pedgift bereits auf dem Schauplatze. Zu Allan’s großer Erleichterung schlug er vor, die Erkundigungen in Kingsdown-Crescent in eigener Person einzuziehen, während sein Client in der Droschke, die sie vom Hotel gebracht, in der Nähe wartete. In wenig mehr als fünf Minuten war er im Besitz aller erreichbaren Einzelnheiten wieder bei Allan. Das Erste, was er that, war, daß er Allan ersuchte, auszusteigen und den Kutscher zu bezahlen. Dann bot er ihm höflich den Arm und führte ihn um die Ecke des Crescent über einen Square und in eine kleine Nebengasse, die durch eine Fiakerstation ausnahmsweise belebt wurde. Hier blieb er stehen und fragte scherzend, ob Mr. Armadale jetzt seinen Weg vor sich sehe, oder ob es nothwendig sein werde, seine Geduld durch eine Erörterung auf die Probe zu stellen.

»Ob ich meinen Weg vor mir sehe?« wiederholte Allan. »Ich sehe nichts als die Fiakerstation.«

Pedgift der Jüngere lächelte mitleidsvoll und begann seine Erklärung. Er müsse zuerst bemerken, daß das Haus in Kingsdon-Crescent ein Kosthaus sei. Er habe darauf bestanden, die Hauswirthin selbst zu sprechen. Eine charmante Person, mit allen Anzeichen, daß sie vor fünfzig Jahren ein hübsches Mädchen gewesen; ganz Pedgift’s Genre Aber Mr. Armadale ziehe vielleicht vor, etwas über Mrs. Mandeville zu hören. Unglücklicherweise gebe es nichts zu erzählen. Keine Differenz habe stattgefunden und kein Heller sei unbezahlt geblieben. Die Dame sei fortgegangen, ohne daß sich nur ein Schatten von Erklärung dafür finden lasse. Entweder sei es Mrs. Mandevilles Art und Weise zu verschwinden, oder etwas für jetzt noch völlig Unentdeckbares sei dabei mit im Spiele. Pedgift hatte sich von Datum, Tageszeit und der Art und Weise ihrer Abreise in Kenntniß gesetzt. Möglicherweise könne diese letztere ihnen auf die Spur helfen. Sie war in einem Cab fortgefahren, welches dass Mädchen von der nächsten Station geholt hatte. Diese Station liege eben vor ihren Augen, und der Wassermann sei die erste Person, an die sie sich wenden müßten; sie gingen – Mr. Armadale möge ihm den Scherz verzeihen – damit direct an die Quelle. In dieser lustigen Weise behandelte Pedgift die Geschichte, sagte Allan, er wolle in einem Augenblicke wieder bei ihm sein, schlenderte nachlässig die Straße hinunter und winkte den Wassermann vertraulich in die nächste Restauration.