Heimlichkeiten

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Bettina Huchler

Heimlichkeiten

Eine tierische Freundschaft

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Inhaltsverzeichnis

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Heimlichkeiten

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Heimlichkeiten

Es regnete und war kalt im Wald. Eichhörnchen Enrico saß in seinem Nest, das auch Kobel genannt wird, und lugte durch die Äste nach unten. Enricos Kobel war ursprünglich mal ein Elsternest, das er verlassen vorgefunden und für seine Zwecke umgebaut hatte. Er spürte, dass es bald Winter werden würde, denn die Temperatur sank jeden Tag etwas mehr und die Blätter der Bäume verfärbten sich rot, gelb und braun – der Herbst war gekommen.

Enrico mochte den Winter nicht besonders. Er hatte keine Lust, bei den eisigen Temperaturen seine versteckten Nüsse aufzuspüren. Viel lieber würde er an einem warmen Sommertag von Ast zu Ast hüpfen und mit seinem besten Freund Frederick herumtollen – die beiden Freunde wurden im gleichen Frühjahr geboren und kannten sich somit schon ihr ganzes Leben.

Doch in letzter Zeit hatte Enrico seinen Freund nur noch selten zu Gesicht bekommen, und wenn Frederick doch mal an seinem Baum vorbeihuschte, hatte er es immer sehr eilig und stammelte wirres Zeug wie: »Äh … weißt du, ich hab … hm … meiner Mutter geholfen, für sie noch ein paar Nüsse zu sammeln. Du weißt ja – ihr Fuß, sie kann doch nicht mehr so gut laufen.«

Seine Mutter war im Sommer von einer herumstreunenden Katze gebissen worden und ihr Fuß war bis heute nicht wieder richtig verheilt. Enrico verstand ja, dass Frederick seiner Mutter deswegen viel helfen musste – aber musste das denn wirklich jeden Tag sein? Kein Eichhörnchen suchte ununterbrochen nach Nüssen, um diese anschließend als Wintervorrat zu verbuddeln.

Wenn es doch nur aufhören würde zu regnen, dachte Enrico sehnsüchtig. Bei dem Wetter mochte er keinen Fuß vor den warmen Kobel setzen, der von einem dicken Ast des Baumes zusätzlich geschützt war. Er war froh, genau diesen Platz für seine Behausung gefunden zu haben, denn sie war dadurch sehr gut versteckt. Feinde, wie beispielsweise Wiesel, hatten es somit schwerer, den Kobel vom Boden aus zu entdecken.

Plötzlich sah er Frederick schon wieder vorbeirennen. Enrico sah ihm verwirrt hinterher. »Was hat der Kerl denn nun schon wieder vor? Will er etwa sogar bei diesem Sauwetter Vorräte sammeln?«, murmelte er, seufzte und beschloss kurzerhand, die Verfolgung seines Freundes aufzunehmen. Bestimmt konnte er ihm helfen – zu zweit ging das Sammeln viel schneller –, und vielleicht könnten sie danach mal wieder etwas Zeit miteinander verbringen.

Doch Frederick rannte sehr schnell, und Enrico hatte seine Mühe, hinterherzukommen. Wie weit will der denn noch rennen? Hier gibt es doch Fichtenzapfen, die er nehmen könnte, dachte er verwundert. Überall auf dem Waldboden lag Futter, das man nur noch aufheben musste, doch Frederick schenkte dem keine Beachtung, flitzte weiter und wuselte schließlich einen Baum hinauf. Nur wenig später erreichte auch Enrico die mächtige Fichte und blieb verwundert darunter stehen. Mit großen Knopfaugen sah er den Stamm empor.

Warum, zum Donnerkieselwetter, ist der denn da hoch? Die Fichtenzapfen übersähen doch den ganzen Boden. Zappelnd schüttelte Enrico die gröbste Regennässe aus seinem Fell und begann dann ebenfalls, den Baumstamm hochzuklettern. Nach nur wenigen Metern vernahm er aufgeregtes Quieken. Das klang ganz und gar nicht nach Frederick. Neben dem hellen Stimmchen erklang plötzlich auch die dunklere Stimme des Freundes. Es war ganz eindeutig: Frederick war da oben nicht allein. Was ist denn da los? Hat er jetzt etwa einen neuen besten Freund und deshalb keine Lust mehr, sich mit mir abzugeben?

Enrico hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da kroch auch schon Wut durch seinen kleinen, plüschigen Körper. Entschlossen kletterte er weiter und kam direkt zu einem fremden Kobel.

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