fucking Kerle

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Ruth Broucq

fucking Kerle

..aber Frauen sind auch nicht die Lösung

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Frei Schnauze - ohne Rücksicht

Nachholbedarf

Irren ist weiblich

Als ich dann einen anderen netten Jungen kennen lernte, hoffte ich, bei ihm würde alles anders werden.

Rückkehr

Kinderehe

Fressen oder gefressen werden

Blut geleckt

Unbelehrbar

Gleiches Recht für alle

Vergebene Mühe

Kehrt vor eurer eigenen Tür

Seines Glückes Schmied

Neue Hoffnung

Ohne Rücksicht auf Verluste

In Frieden leben unmöglich

Reiselust- Reisefrust

Aus der Traum

Falscher Schwur

Löwenmutter

Versteckspiel wider Willen

Wende nach Mafiamethode

Schwankungen

Bella Mama in Italia

Das füge keinem Anderen zu

und wenn es ein Fußtritt ist

Gefühlschaos

Weihnachts- Freud und Leid

Dreistigkeit oder Dummheit?

Amsterdam- Kontakte

Auf der Flucht

Wie eine Laus im Pelz

Ein unruhiges Leben

Ein heißes Pflaster

Der Arm des Gesetzes

Wer nichts wird – wird…

Neue Chance in Holland

Missglückter Versuch

Nachschub für Holland

Holland - ich komme

Erst Chaos – dann Crash

Glücklich in Apeldoorn

Frischer Wind –heiße Brise

Neues Lebensgefühl

Eine neue Liebe ist wie..

….. ein neues Leben

Eine Liebesnacht

Keine Luft zum Atmen

Nicht mit mir

Mit List und Tücke

Kein guter Stern

Wahre Größe

Freud und Leid

Schwer zu boxen

Stark bleiben

Größenwahn

Unbelehrbar

Schicksalsschläge

Bedrohliche Unruhe

Rückendeckung

Vergnügungs- und Spielsucht

Erwachte Liebeslust

Offenbarung

Böse Buben nützen

Undank ist der Lohn

Dummheit und Eitelkeit

Bist du nicht willig…

Beziehungs-Terror

Großzügigkeit ist Dummheit

Heimtückisch

Habgierige Helfer

Perfider Plan

Gewaltiges Echo

Alles hat ein Ende

Nach vorne schauen

Neuer Versuch

Versuch auf Türkisch

Exotische Dreistigkeit

Lügen und Abzocke

Ein frommer Dieb

Impressum neobooks

Frei Schnauze - ohne Rücksicht

fucking Kerle…

aber Frauen sind auch nicht die Lösung

von

Ruth Broucq

Impressum

Copyright by:…. Ruth Broucq

42699 Solingen

Autorin3@gmail.com

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig.

Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Ich glaubte Neid aus ihrer Stimme zu hören, als sie fragte: „Hast du wirklich so viele Orgasmen?“ Ihr missbilligender Blick war jedoch unübersehbar, weil ich mir ein süffisantes Grinsen nicht verkneifen konnte.

„Musst du in nächster Zeit zum Frauenarzt? Dann könntest du mir ein Rezept mitbringen, ich brauche bald neue Hormontabletten.“ Gab ich zur Antwort.

Meine Tochter kannte mich gut genug, wusste, dass ich nicht bereit war Auskunft zu geben. Es war keine falsche Scham. Denn von falscher Rücksicht habe ich die Schnauze voll.

Bei meinen Sexpartnern kenne ich diese Hemmung nicht. Im Gegenteil, ich finde es amüsant, die Kerle herauszufordern. Sie mit frivolem Verhalten und geilen Sprüchen zu schockieren, ihnen so Leistung abzuverlangen. Ich spüre, wie sie sich anstrengen meinem Fordern gerecht zu werden. Ebenso befriedigt mich die Macht, die ich offensichtlich über sie habe, und es amüsiert mich, dass sie bereit sind, mir gefällig zu sein. Es kommt fast einer Versklavung gleich, dass die viel jüngeren Männer nach meiner Pfeife tanzen müssen.

 

Nun im Rentenalter, trifft auf mich wahrhaftig der dumme Spruch zu: je öller umso döller.

Nachholbedarf

Seit ich Single bin, haben sich meine Sexualbedürfnisse sowie meine körperliche Reaktion enorm gesteigert.

Sicher sind auch die starken Östrogene ein Grund für meinen sexuellen Dauerappetit, aber das ist zweitrangig. Hauptsächlich reizt mich das Neue, die Abwechslung, denn ich habe riesigen Nachholbedarf. Da ich einen regen Wechsel meiner Sexpartner habe, ist also das Neue, Unbekannte, die fremde Haut, mein Hauptantrieb. Auch dass sie alle viel jünger sind, und sich dennoch mir, altem Huhn, unterordnen, erklärt wohl meine hitzigen Reaktionen. Denn nach meinem Ehemann wurden meine Partner immer jünger, und diese Vorliebe ist geblieben.

Endlich habe ich keine gähnende Langeweile mehr, die sich bei allen 7 Lebens-abschnitts- Gefährten nach spätestens 2 Jahren eingestellt hatte. Alles was kürzer war, oder ohne häusliche Gemeinschaft, waren keine Beziehungen, nur Affären, bei denen es aufgrund der Kürze nicht zur Langeweile kam.

Es gibt auch keine ständige Nähe des immer gleichen Mannes, weil es keine Wohngemeinschaft mehr gibt. Für niemanden muss ich mir die Arbeit mit kochen, waschen und putzen machen. Das Zeug des Mitbewohners muss ich auch nicht mehr wegräumen. Seit Jahren lebe ich endlich allein, und das genieße ich jeden Tag aufs Neue.

Ich bin frei! Kann schlafen, so lange es mir gefällt, kommen und gehen wann ich will, also tun und lassen, wonach es mir gerade zur Mute ist. Ich war immer schon ein Nachtmensch, hatte auch dementsprechende Geschäfte, bei denen ich lange schlafen konnte. Leider behinderten mich früher meist meine Kinder sowie Lebensgefährten darin, lange zu schlafen- nämlich auszuschlafen.

Nun bin ich auch frei, zu entscheiden, wann und mit wem ich Sex haben will - und auch, wie lange. Dass sie danach alle wieder gehen müssen, ich mit keinem mehr meine Wohnung teilen muss - hauptsächlich das macht mein Hochgefühl aus.

Zu behaupten, es mache mich glücklich, wäre unkorrekt. Aber es erfüllt mich mit fast sadistischer Freude, den Sexpartner nur zu benutzen und dann wegschicken zu können.

Seit Jahren nun, lebe ich meine sexuellen Gelüste hemmungslos aus, halte mir mehrere Lover gleichzeitig, denen ich frei und offen sage, wie ich es gerne hätte. Menno, muss ich gut sein, denn sie kommen alle gerne wieder. Sind manche anderen Frauen solche Krampen, das selbst gebundene Männer mir zu Willen sind? Anders kann ich es nicht bewerten, wenn sie hechelnd zwischen meinen Beinen liegen, und sich abmühen, mich zu befriedigen. Denn ich spiele meine Macht rücksichtslos aus.

Wenn ich Lust habe sage ich bei einer Date- Anfrage zu, wenn ich etwas Besseres vorhabe, lehne ich mit einer netten Ausrede freundlich ab, oder versuche einen anderen Termin zu vereinbaren. Jawohl, sie müssen Termine machen, denn sie wissen, dass ich es niemals akzeptieren würde, kämen sie unangemeldet bei mir an. Das würde ein sofortiges Ende bedeuten, was die Herren absolut nicht riskieren wollen. Allerdings, wenn mir irgendetwas, und sei es nur ein kleines Detail nicht gefällt, haben sie sowieso keine Chance auf weitere Treffen. Ich stufe sie in mäßig, gut, oder sehr gut ein, und was nicht so funktioniert wie ich es gerne hätte, sortiere ich gleich nach dem ersten Mal gnadenlos aus. Natürlich halte ich die Verbindungen nur aufrecht, wenn ich Vorteile davon habe, gleich welcher Art. Aber dazu komme ich später.

Meine Beziehungen, immerhin insgesamt sieben, waren selten befriedigend. Die ersten drei waren sogar katastrophal, weil ich mich gegen die Brutalität meiner Partner wehren musste. Wie hätte ich nach Prügelattacken noch Liebe empfinden können? Auch der Lebenskampf beschäftigte mich so sehr, dass mein Gefühlsleben darunter litt, sodass ich gar nicht erfahren konnte, wie sich ein Orgasmus anfühlt. Im Gegenteil, ich fühlte mich jedes Mal danach nur benutzt und missbraucht.

Es gab in jeder Beziehung zu viele Störfaktoren, die ein dauerhaftes Glück nicht zuließen. Irgendwann sagte mal Irgendjemand, ich hätte das falsche Beuteschema? Ob das der wirkliche Grund ist? Da stimme ich eher den „Prinzen“ zu: Männer sind Schweine!

Allerdings gibt es verschiedene Arten, es gibt, dumme Schweine, faule Schweine, Dreckschweine und auch süße Schweine. Ich habe jede Kategorie kennen gelernt, zum guten Schluss bin ich bei Letzteren angekommen und hängen geblieben.

Irren ist weiblich

Irrtum Nummer eins begann als ich, mit fünfzehn Jahren, Robert kennen lernte. Zu unerfahren und unaufgeklärt erkannte ich die Gefahren nicht. Auch Robert war zu unreif um mich naives, junges Mädchen in der Liebe anzuleiten. Leider war er ein Rücksichtsloser Gewissenloser, Angeber, der mich gleich flach legte und schwängerte, mir aber nie vermitteln konnte, wie sich ein Höhepunkt anfühlt. Hätte ich auch nur die leiseste Ahnung gehabt, dass es das „Reinspritzen“ des männlichen Samens war, was meine Schwangerschaft auslöste, hätte ich sicher mal über Verhütungsmethoden nachgedacht.

Eine gewisse Mitschuld trifft deshalb auch meine Mutter. Denn bei jeder Frage, was die Sexualität betraf, bekam ich immer die gleiche Antwort: „Dafür bist du noch zu jung!“ Und ich blieb für sie „zu jung“. Vermutlich schob sie diese Antworten nur aus falschem Schamgefühl von sich. Deshalb hatte ein solcher Strolch, wie der Draufgänger Robert, auch leichtes Spiel.

Dass ich für Robert leicht zu verführen war, lag klar auf der Hand. Natürlich war ich neugierig auf die Liebe. Auch neugierig auf den männlichen Körper und das Hochgefühl, das ich bis dahin nur von geheimen Erzählungen über Orgasmus kannte. Es war fast wie eine Gier, nach mehr Leben, nach Gefühl, das zu befriedigen, was in mir brannte wie ein loderndes Feuer. Also ließ ich es zu, gab ich mich ihm hin.

Zwar konnte ich nicht ergründen, was an dem „Gerammel“ in meinem Unterleib so berauschendes sein sollte, aber das wollte ich natürlich nicht zugeben. Schließlich fanden das alle Menschen schön, war es das Schönste an der Zweisamkeit. So hörte man es doch von allen Seiten. Wie blöde wäre ich den Leuten vorgekommen, hätte ich gesagt, dass ich daran keinen Gefallen fand. Mir tat nur mein Unterleib weh, aber vermutlich würde ich mich daran noch gewöhnen. Also gab ich mir Mühe, Gefallen vorzutäuschen.

Denn ich wollte ja anerkannt werden, schließlich war ich schon fünfzehn Jahre, alt genug um mitzumachen und mitzureden. Also hielt ich still, ohne dass ich auch nur das leiseste Gefühl von Freude daran hatte, sondern eher eklig fand. Besonders abstoßend fand ich, dass dieses klebrige Zeug so unangenehm roch. Auch Roberts Pimmel sah nicht nur hässlich aus, mit der komischen langen Vorhaut, er stank auch widerlich. Ob das normal war, ob alle Männer so einen unappetitlichen Pimmel hatten?

Dabei verlangte Robert immer wieder, dass ich seinen klebrigen Schwanz in den Mund nehmen solle. Welch ein Ansinnen! Nein, niemals könnte ich mich dazu überwinden, ich würde kotzen! Wenn er das Ding in mich reinsteckte, dann roch ich es ja nicht, nur nachher, wenn er das klebrige Ding wieder raus zog, wehte dieser eklige Geruch an meiner empfindlichen Nase vorbei. Aber mit der Nase nahe da ran gehen, nein das wollte ich nicht. Wie die anderen Frauen nur an so einem Ding lutschen können, ohne zu kotzen, das werde ich nie verstehen. Vielleicht wurde mir davon immer so übel in letzter Zeit?

Ich vertraute mich meiner Freundin an, erzählte von meiner ständigen Übelkeit, und war schier fassungslos über die logische Feststellung meiner Freundin: „Vielleicht bist du schwanger. Ja, das wird es sein. Geh mal zum Arzt!“

Auf meine naive Frage: „Du meinst ich kriege ein Kind? Nein, das kann doch nicht sein! Wovon denn?“

Nun kam ich nicht mehr daran vorbei, meiner Freundin anzuvertrauen, dass meine Mutter versäumt hatte mich aufzuklären, sodass sie es spontan im Groben nachholte. Staunend erfuhr ich, wodurch neues Leben entstand, und dass es kein Wunder wäre, denn Robert hatte ja seinen Samen immer hinein gespritzt.

Am nächsten Tag konsultierte ich einen Frauenarzt. Tatsächlich hatte Edda richtig vermutet, der Arzt bestätigte mir das. Ich war schwanger. Schöne Bescherung. Was nun?

Meinen Eltern meinen Zustand zu erklären war nicht so einfach, denn meine Mutter konnte den Schock kaum verkraften und mein Stiefvater war nur daran interessiert, dass ich nicht auch noch einen „Schreihals“ mit ins Haus brachte. Hilfe konnte ich also nicht erwarten.

Zur Beruhigung meiner Eltern, planten wir natürlich schon unsere Heirat, also meinen Auszug. Aber weil wir noch so jung waren, benötigten wir vom Jugendamt eine „Ehefähigkeitsbescheinigung“, um dann vom Vormundschaftsgericht die Genehmigung zur Eheschließung zu bekommen.

Dass wir keine Heiratserlaubnis bekamen, obwohl wir eine Wohnung sowie die komplette Einrichtung von unseren Eltern bekommen würden, war auch zum Teil die Schuld meines Stiefvaters. Der reagierte so negativ, während des ganzen Gespräches mit der Sozialarbeiterin, dass es schon absehbar war, dass der Schuss nach hinten losgehen würde. Zwar sagte die Beamtin, dass sie nicht an meiner Ehefähigkeit zweifle, sondern meinen Verlobten für zu unreif befände, aber so ganz glaubte ich diese Aussage nicht. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass ich ein großes Problem vor mir hatte.

Um die Versorgung des Kindes musste ich mir große Sorgen machen, denn mit der Heirat wäre mein und des Kindes Leben einfacher geworden. Da Robert seinen Dienst bei der Bundeswehr antreten musste, denn er hatte sich leider für vier Jahre verpflichtet, wäre die Heirat unsere Sicherheit gewesen. Aber die Versorgung durch die Bundeswehr hatte die Beamtin mit ihrer Beurteilung verhindert.

Die Drohung, mich mit samt Säugling rauszuwerfen, machte mein Stiefvater zum Glück nicht wahr. Ganz im Gegenteil, meine Eltern nahmen uns beide liebevoll auf. Sie kümmerten sich fürsorglich um meine kleine Tochter, waren für die Kleine besorgte Großeltern. Besonders mein Stiefvater, der keine eigenen Kinder hatte, hing mit großer Liebe an meiner kleinen Tochter.

Als Robert ein paar Wochen weg war, vermisste ich ihn sehr, sodass ich unbedingt zu ihm wollte. Also plante ich, mir an Roberts Standort eine Arbeit zu suchen. Meine Eltern zeigten vollstes Verständnis, als ich mit ihnen darüber sprach und ließen mich gehen.

Mein Aufenthalt an Roberts Standort dauerte allerdings nicht sehr lange, denn ich musste feststellen, dass wir kaum Zeit miteinander verbringen konnten. Robert und ich hatten so unterschiedliche Dienstzeiten, dass wir vielleicht einmal im Monat füreinander Zeit gehabt hätten. Noch dazu kam ich mit meinen Arbeitszeiten in dem Hotel gar nicht klar. Mein Chef verlangte von mir, dass ich vormittags das Frühstück für die Hotelgäste machte, danach die Küche wieder in Ordnung brachte und nach einer zweistündigen Mittagspause den nächtlichen Barbetrieb bis um 3 Uhr morgens schmiss. Schon nach drei Wochen kündigte ich, und fuhr zurück nach Hause.

Dann erfuhr ich von Freunden, dass der Vater meines Kindes mich betrogen hatte, als ich im Wochenbett lag. Das wollte ich nicht hinnehmen. Empört brach ich den Kontakt umgehend ab.

Als ich dann einen anderen netten Jungen kennen lernte, hoffte ich, bei ihm würde alles anders werden.

Jedoch der einzige Vorteil an dieser Beziehung war, dass Peter immer das Auto seines Vaters hatte, sodass er mich überall mit hinnahm, ansonsten wollte er auch nur Sex, und das jeden Abend und auch noch im Auto, was alles andere als bequem war. Nur selten wagte er mich mit nach Hause zu nehmen, weil sein blinder Stiefvater sehr hellhörig war. Wenn wir uns manchmal spät abends in die Wohnung schlichen, blieb es dem Blinden nicht verborgen. Also verzichteten wir darauf, zumindest im Sommer.

Insgesamt war das eine seltsame Familie, in der ich mich, von Beginn an, nicht wohl gefühlt hatte. Peters Mutter war eine einfache Bäuerin, sie kam aus ländlichen Verhältnissen und war sehr fromm, aber nicht die Klügste. Sie hatte insgesamt sechs Söhne, Peter war der Älteste, der nächste war sechzehn Jahre und in Jugendarrest. Die beiden Älteren aus erster Ehe, dann vier schulpflichtige Jungs von ihrem zweiten Mann, dem Blinden. Das einzige Mädchen war, vor Jahren, dem Kindestod erlegen, was die Mutter nicht verkraften konnte. Ständig rannte sie zum Friedhof, an das Grab ihrer einzigen Tochter und vernachlässigte deshalb ihre vier kleinen Söhne, die dringend Aufsicht gebraucht hätten. Weil sie die Schule schwänzten, klauten und allen möglichen Unfug anstellten, würden sie vermutlich auch auf der schiefen Bahn enden. Denn der blinde Vater kümmerte sich auch nicht darum, obwohl er doch immer zu Hause war. In ihrem Frömmigkeitswahn verlangte die Mutter von allen Kindern regelmäßige Kirchenbesuche, sowie beichten zu gehen. Auch Peter ging immer samstags zum Beichten, vielleicht war er deshalb nicht kriminell? Für mich zwar unverständlich, aber darüber dachte ich nicht weiter nach.

 

Beim Sex gab es für Peter weder Rücksicht noch Verhütung, sodass ich ständig Unterleibs- Probleme hatte, was mir sogar einen Spontan-Abort und eine Ausschabung mit Klinikaufenthalt einbrachte. Ich versuchte vergeblich mit ihm zu reden, aber sein Sexhunger war ihm wichtiger. Noch dazu kam, dass er mir auch keine sexuelle Erfüllung geben konnte.

Wieder fühlte ich mich nur benutzt, sodass ich mich nach langer Überlegung entschloss, mit Peter Schluss zu machen. Das war allerdings eine sehr schwierige Sache, denn Peter war nicht bereit mich aufzugeben. Er ging sogar so weit, dass er uns umbringen wollte. Ich hatte Mühe ihn davon abzuhalten mit dem Auto in eine Talsperre zu fahren. Das war ein schreckliches Erlebnis, was ich nur mit List und Tücke abwenden konnte. Aber leider schaffte Peter es, zu meinem Pech, quasi in letzter Minute, mich zu schwängern.

Nach der Trennung erfuhr ich, dass Peter zwar samstags immer beichten gegangen war, und danach nachts einbrechen. Wie vereinbarte sich das mit seiner Frömmigkeit?

Rückkehr

Da Robert gerade nach achtzehn Monaten vorzeitig vom Bund zurück gekommen war, bot er mir seinen Schutz an, und den konnte ich dringend gebrauchen. So war es mein Glück, dass Robert wegen Ungehorsam degradiert und vorzeitig unehrenhaft entlassen worden war. Ein unwichtiges Detail für mich, ich erkannte das Robert meine große Liebe war. Das er mich auch liebte, nur das zählte, also kehrte ich zu ihm zurück.

Als ich bemerkte, dass ich von Peter schwanger war, beichtete ich Robert mein Malheur und bat ihn um Hilfe. Es war gar keine Frage, dass ich das Kind auf keinen Fall bekommen wollte. Aber im Hinblick auf die gesetzliche Lage, gab es keine andere Möglichkeit als sich selbst zu helfen. Ich musste abtreiben. Von meiner Freundin bekam ich deren selbst gebastelte Mutterdusche, und die abenteuerlichen sowie gefährlichen „Spülungen“ waren eine Tortour, aber führten letzten Endes zum schmerzhaften Abort.

Das Erlebnis schweißte Robert und mich wieder enger aneinander, bedeutete allerdings nicht, dass Robert seinen Lebenswandel aufgab. Oh nein, er trank wieder genauso viel wie vor der Bundeswehrzeit, und er war sexuell genauso agil wie zuvor. Wieder fragte er mich nicht, ob es mir auch Spaß machte, Hauptsache er kam zum Erguss. Fast kam ich zu dem Schluss, es sei normal, dass der Mann in genüsslichen Ergüssen schwebt und eine Frau nur die Matratze sein müsse. Es gab leider niemanden, den ich um Rat fragen konnte, das war ein zu spezielles Thema. Also hoffte ich, dass sich das sexuelle Ergebnis noch irgendwann ändern werde.

Mir blieb jedoch wenig Zeit zum Überlegen, denn nun wollten wir endlich unsere Wohnung einrichten und unsere Hochzeit sollte endlich stattfinden. Von unseren Eltern bekamen wir fast alle notwendigen Möbel, sodass wir endlich mit unserem Kind eine eigene Wohnung bekamen.

Alles hätte bestens sein können, wenn mein Mann nicht so ein versoffener Angeber gewesen wäre. Er hatte sich beim Bund nicht ein bisschen verändert. Seine egoistischen Ansprüche waren so ausgeprägt, dass für Frau und Kind kaum etwas übrig blieb. Auch beim Sex nahm er keinerlei Rücksicht, sodass ich mehrere Fehlgeburten hinnehmen musste, weil mein Unterleib zu schwach war. Erst als ich die Pille verschrieben bekam, konnten sich meine Organe langsam erholen.

Immer wieder hatten wir Streit, weil ich nicht dulden wollte, dass Robert uns ganz an die Wand drückte. Weil wir mit Roberts Lohn nicht auskamen war ich gezwungen mitzuarbeiten. Wegen der Betreuung unserer Tochter nahm ich Arbeit für abends an. Aber anstatt zu Hause zu bleiben und auf unser Kind aufzupassen, ging mein Mann mit Freunden auf Sauftour, sodass er meinen Lohn versoff. Oft wollte er sich mit Prügel durchsetzen, aber ich wehrte mich, zog notfalls sogar meine Stöckelschuhe aus und wollte ihm die auf den Kopf hauen. Dann lief mein starker Mann vor mir kleinem Püppchen weg. Jedoch hatte ich keine wirkliche Chance gegen ihn. Er war stärker.

Wenn ich erschöpft war, mich nicht mehr wehren konnte, flüchtete ich auch manchmal zu meinen Eltern, die mich aber am nächsten Tag wieder zurück schickten. Meiner Mutter immer gleiche Ermahnung war: „Denk an dein Kind. Kinder brauchen einen Vater.“ Zwar leuchtete mir das nicht ein, denn ich hatte ja auch nur einen „Vaterersatz“ gehabt, aber meine Mutter akzeptierte kein Gegenargument.

Um einen zusätzlichen freien Freitag rauszuschinden trat Robert dem Männergesangverein bei, in dem mein Vater seit Jahren aktiv war. Keinen Augenblick glaubte ich an Roberts Liebe zum Singen. Aber verwehren konnte ich meinem Mann das „Singen“ natürlich auch nicht. Natürlich kam er immer stockbesoffen nach Hause. Weil er dann immer über mich herfallen und Sex wollte, was mir zuwider war, legte ich mich eines Abends zu unserer Tochter ins Bett.

Als Robert betrunken nach Hause kam, machte er lautstark Protest, und verlangte, dass ich sofort zu ihm ins Bett kommen solle. Ich lehnte ab. Daraufhin drohte Robert plötzlich: „Wenn du jetzt nicht zu mir ins Bett kommst, erschieße ich mich!“ Zur Unterstützung seiner Forderung zeigte er mir seine Pistole.

Schulter zuckend erwiderte ich gleichgültig: „Wenn du meinst. Dann erschieß dich doch. Ist mir doch egal!“ und drehte ihm den Rücken zu.

Als ich kurz darauf einen lauten Knall hörte, fuhr ich erschrocken hoch, rannte hastig ins Nebenzimmer und sah Robert am Boden liegen. Er lag auf dem Rücken, und auf seinem weißen Unterhemd hatte sich ein blutiger Kranz in Brusthöhe gebildet. Er hatte tatsächlich auf sich geschossen.

Ich wusste nicht was ich tat, so rannte ich im Nachthemd auf die Straße um Hilfe zu holen. Ein vorbeifahrendes Taxi hielt, rief über Funk die Polizei, der Fahrer versprach vor unserem Haus stehen zu bleiben und schickte mich wieder ins Haus.

Nachdem ein Krankenwagen ihn mitgenommen hatte und die Polizei alles aufgenommen und besichtigt hatte, brachte der Taxifahrer die Kleine und mich zu meinen Eltern.

Am nächsten Morgen, ganz früh, kam die Kripo, untersuchte meine Hände auf Schmauchspuren und verhörte mich. Man verdächtigte mich. Aber der anfängliche Verdacht der Polizei stellte sich natürlich als Irrtum heraus.

Roberts Tat hatte mich so geschockt, des es ein Grund für mich war, mich scheiden zu lassen. Ich kam mit der Kleinen bei meinen Eltern unter und fand eine gute Arbeit bei den städtischen Verkehrsbetrieben. Es war räumlich etwas beengt, aber ging mir gut, wesentlich besser als mit diesem Ehemann.