Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag

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Schwimmen Hainbad, Flussschwimmbad.


Bamberg en miniature

Bambados, Familien- und Sportbad, das erste Passivhaus-Hallenbad Europas, 2011 eröffnet. Ein 50-m-Becken, zwei Rut­schen, Strö­mungskanal, Wasserfall­grot­te, Dachterrasse mit Warmwasser-Au­ßen­becken, Piratenschiff für Kinder und sechs Saunen mit Garten und Na­tur­ba­de­teich lassen keinen Wunsch offen. Erw. 4,60 (1½ Std.) bis 9,60 € (Tageskarte), Kind 2,70-6,60 €. Pödeldorferstr. 174, Tel. 775555, www.stadtwerke-bamberg.de/bambados.

Das Frei­bad ne­benan verfügt über Schwimm-, Erlebnis, Wellen-, Kin­der­becken sowie 57-m-Groß­wasserrutsche und Piratenschiff. Erw. 4,90 €, Kind 2,50 € (Tageskarte). Pö­del­dorfer­str. 176, Tel. 0951-775140.

Rudern Am Leinritt im malerisch-dörfli­chen Stadtteil Bug, dort, wo sich die Reg­nitz in einen lin­ken und einen rechten Arm teilt, wer­den Tret- und Ruderboote ver­lie­hen. Man kann sich auch ganz ro­man­tisch rudern lassen, näm­lich vom Bam­ber­ger Gon­doliere Jürgen „Luigi“ Rie­del. In einer ech­ten venezianischen Gon­del sieht man Klein Venedig, Altes Rathaus, die Denk­mal-Schleuse des Ludwig-Kanals und den Hain aus ungewöhnlicher Perspek­tive. Karten in der Tourist-Information (6 Pers. 60 €/30 Min., Abfahrt an der Oberen Brü­cke am al­ten Kanal). Gon­del­te­lefon Tel. 0951-1206327, www.gondelfahrt.info.

Schloss Seehof in Memmelsdorf

Die barocke Schlossanlage nordöstlich von Bamberg mit ihrem Park mit sprudelnder Kas­ka­de, sandsteinfarbenen Skulpturen und alten Baumriesen ist ein beliebtes Aus­flugsziel.

Die quadratische, vierflügelige Anlage mit hau­ben­be­krön­ten Eck­pa­vil­lons wurde von dem italienischen Archi­tek­ten Antonio Petrini zwi­schen 1686 und 1696 geplant. Der auf einer kleinen An­höhe gelegene Bau, der leider nur in Tei­len zu­gäng­lich ist, sollte der Macht und Würde des abso­lu­tis­ti­schen Bau­herrn, Fürst­bi­schof Marquard Se­bas­tian Schenk von Stauffenberg, Aus­druck verleihen. Im 18. Jh. wurde das Schloss von solch berühmten Bau­meis­tern wie Jo­hann und Heinrich Dient­zen­hofer, Balthasar Neumann und Jo­hann Michael Kü­chel verändert und er­wei­tert. Der wuchtige Komplex besitzt auch reizvolle In­nen­räu­me wie den im Ro­ko­kostil ausgestatteten Hauptsaal, das Treppenhaus und die Kapelle mit einem Al­tar von Antonio Bossi, in der heute auch Trauungen stattfinden. In der Orangerie des Schloss­es ist ein Res­tau­rant-Café un­tergebracht, im Som­mer mit netter Terrasse.

Der Garten mit seinen weitläufigen Spa­zierwegen ist zu jeder Jahreszeit ein reiz­volles Ziel. Wer seinen eigenen Pick­nickkorb mitbringt, findet rund um die Kaskaden mit ihren Wasserspielen schat­tige Plätze unter alten Bäumen, an denen sich herrlich die Zeit ver­trei­ben lässt.

Schloss: April-Okt. Di-So 9-18 Uhr, Mo ge­schlos­sen, Nov.-März ganz ge­schlossen. Be­sich­ti­gung nur mit Füh­rung. Eintritt 5 €, erm. 4 €. Kombi-Ticket in Verbindung mit Neuer Re­si­denz Bamberg: 9 € bzw. 7 €. Verbindung: Bus­li­nie 907 ab Bamberg. Infos un­ter Tel. 0951-409571.

Schlosspark: ganzjährig Eintritt frei.

Wasserspiele: Mai bis Anfang Okt. täg­l. 10-17 Uhr zu jeder vollen Stunde.

Restaurant-Café: Schönes Café in der Oran­ge­rie, in der auch Marmeladen aus dem Obst des Schlossgartens (Orangen und Erd­bee­ren) ver­kauft werden. Di-So 9-18 Uhr. Weih­nach­ten bis Mi­t­te Jan. ge­schlossen. Tel. 0951-4071640.

Bio/Regional Brauereigasthof und Hotel Höhn, 230 Jahre Fa­mi­lien­tra­dition in 7. Generation und eben­so alt ist das das Görchla-Bier­rezept. Das Be­sondere: Der Sudkessel wird immer noch mit Holz angeheizt, um das naturtrübe, un­fil­trier­te Landbier herzustellen. Das Bier findet nicht nur in der Küche Verwendung (Bier­brat­würs­te, Braumeisterpfanne ...), es schmeckt auch als Görchla-Brand oder in Pralinenform ex­zellent. Die Küche ist mal bodenständig, mal mo­dern mit fri­schen Produkten aus der Re­gi­on. Küchenchef Sebastian Höhn hat auch ein Herz für Vegetarier und bringt neben den frän­ki­schen Klassikern auch eine ab­wechs­lungs­rei­che Gemüseküche auf den Teller. Brauerei­füh­run­gen ermöglichen ein „Bier-Erlebnis mit allen Sinnen“. Charmantes 3-Sterne-Hotel mit etwa 40 Zimmern, teils barrierefrei. Ruhiger Hof­garten. Di Ruhetag. DZ ab 89 €. Hauptstr. 11, Tel. 0951-406140, www.gasthof-hoehn.de.


Zwischen Haßberge und Steigerwald

Hier treffen Wein- und Bier­franken aufeinander. Das Fach­werk­städtchen Zeil besitzt etwa hervorragende Weinlagen und eine traditionsreiche Brauerei mit zünftigem Biergarten. Genießer kommen doppelt auf ihre Kosten - frei nach dem Motto: Wein auf Bier, das lob ich mir ...


Haßberge und Steigerwald sind Mittelgebirgszüge mit maximalen Höhen von ca. 500 m ü. NN. Beide sind in weiten Teilen als Naturpark aus­gewiesen.

Der Main zwischen dem städte­bau­li­chen Juwel Bamberg und der ehe­ma­li­gen Reichs­stadt Schweinfurt zieht sich durch ein breites Tal, das von den nördlich gelege­nen Haßbergen und dem Steigerwald im Süden umrahmt wird. Die Region an der Bezirksgrenze von Unter- und Oberfranken ist trotz ver­stärk­ter Bemühun­gen der Ge­mein­den kein typisches Ferienziel. Die Gast­höfe sind auf Einheimische ein­ge­stellt, die Dörfer und Städte sind selbst am Wochen­ende nicht über­lau­fen, die vie­len Wanderwege noch wah­re Ent­de­ckungs­pfade und der Wein wird nir­gend­wo in Massen produziert. Aller­dings findet man beileibe nicht mehr in jedem Dorf eine Einkehr­mög­lich­keit.

Die Region ist ländlich geprägt, das macht sich nicht nur im moderaten Preis­niveau für Essen und Über­nach­ten bemerkbar, sondern auch in einem un­vermuteten Reich­tum der Kultur­land­schaft. Der Landkreis Haßberge ist mit seinen rund 1900 Baudenkmälern sehr reich an historischem Gemäuer. In nahezu jedem Ort trifft der Besucher auf ein Schloss oder eine Burg, und etli­che kleine Museen und Sammlun­gen versetzen den Betrachter in andere Zeiten. Dabei reicht die Palette von Spe­zial­mu­se­en wie dem Museum Schloss Ober­schwap­pach bis zu den thematisch breit auf­gestell­ten Heimat­museen der Ge­meinden Eltmann oder Ebern.

Die liebliche Landschaft, übrigens ide­al zum Wandern und Radfahren, und die Ruhe, die man dort finden kann, zogen in den letzten Jahrzehnten viele krea­tive Geis­ter an: be­rühm­te Schrift­stel­ler, Va­ri­e­té­künst­ler und bil­den­de Künstler ha­ben hier ihren Le­bens­mittel­punkt ge­funden.

Was anschauen?

Zeil am Main: Das Städtchen hat viel zu bieten: hübsche Fach­werks­häus­chen, eine seit 1514 aktive Bierbrauerei, meh­rere Winzer und die Wall­fahrts­kir­che Käp­pele, die den Ort auf einem Hü­gel überragt. Bekannt ist die kleine Ge­mein­de darüber hinaus zum einen für die Verbreitung der Silvanerrebe in Fran­ken, die der gebürtige Zeiler Albe­rich Degen aus Österreich mit­gebracht und in seiner Heimat ange­siedelt haben soll, zum anderen wegen ihrer Rolle als einstige Hochburg der Hexen­ver­fol­gung. Der alte Hexenturm, ein Relikt aus jener dunklen Zeit, ist noch heute zu be­sichtigen.

Museum Georg Schäfer: Das Museum präsentiert die bedeutendste Pri­vat­samm­lung der Kunst des 19. Jh. aus dem deutschsprachigen Raum. Die High­lights sind Franz Pforrs Gemälde „Sulamith und Maria“, Caspar David Friedrichs „Abend an der Ostsee“ und eine 280 Wer­ke umfassende Sammlung von Wer­ken Carl Spitzwegs.

Kirche Maria Limbach: Die Kirche macht äußerlich einen schlichten Ein­druck. Umso größer ist die Über­ra­schung beim Betreten des Gebäudes: eine präch­tige Rokokoaus­stattung mit auf­wändigen Stuckarbeiten, in der Mit­te ein Gnadenaltar mit einer spät­goti­schen Madonna, die das Christus­kind auf dem linken Arm hält und von einem flam­men­den Strah­lenkranz um­ge­ben ist. Bis heute pilgern Wallfahrer hierher und singen alte Lieder.

Was unternehmen?

Wandern: Die schöne Landschaft zwi­schen Haßberge und Steigerwald lässt sich am besten zu Fuß erkunden. In un­serem Wanderführer finden Sie drei schöne Routen rund um Zeil, Haßfurt und Schweinfurt. Sie führen entlang des Mains, durch Weinberge und durch das Tal der Wässernach. Vor Ort in­for­miert zudem die Tou­ris­ten­in­formation über andere schöne Wege.

Kabarettbesuch in der „Bescheuerten Wein­dunstbühne“: Es ist zu­gegebener­maßen nicht leicht, ein Ticket zu be­kommen. Wer es aber doch irgendwie schafft, kann sich an einem wirklich ori­ginel­len Kleinkunsttheater erfreuen. Aufgebaut hat die Bescheuerte Wein­dunst­bühne Oberschwappach Oti (der) Schmelzer, hauptberuflich Angestell­ter der Au­to­bahnmeisterei in Knetz­gau. Nebenberuflich verdingt er sich schon lange als Winzer, Komödiant und Kabarettist, auch bei der „Fast­nacht in Franken“ im bayerischen Fern­sehen hat er inzwischen einen fes­ten Platz.


Eltmann

 

Mit der Kirche Maria Limbach, der von Balthasar Neumann kon­zi­pier­ten Wallfahrtskirche (Einweihung 1755), besitzt das ca. 5500 Ein­woh­ner große Main­städtchen Eltmann, das sich gerne als „nörd­li­ches Eingangstor zum Steigerwald“ bezeichnet, einen wahren Pu­bli­kums­magneten.

Das prominente Gotteshaus, wenige Ki­lo­meter mainabwärts von Eltmann, zieht vor allem im Sommer viele Be­su­cher an. Doch auch die Stadt, die vom ge­waltigen Bergfried einer frühe­ren Burg („Krautstücht“) überragt wird, lohnt ei­nen Besuch. Ne­ben der Kirche (nach Plä­nen Leo von Klenzes von 1835-1838 er­baut) locken das Rathaus, das ori­gi­nelle Heimatmuseum, die ma­le­rische Heilig-Kreuz-Kapelle im Fried­hof, die Öl­bergkapelle (13. Jh.) hinter der Stadt­pfarr­kirche und die schöne Aus­sicht von der Wallburg über das Main­tal die Be­sucher an. Von der Burg ist mit Aus­nahme des 28 m hohen Turms nichts mehr zu sehen. Einst gab es auf dem Berg hoch über dem Städt­chen ein be­deu­tendes Amtsschloss des fürst­bi­schöf­lichen Hoch­stifts Würz­burg.

Sehenswertes

Wallburgturm: Der be­geh­bare Turm ist ein Überrest der Wall­burg, de­ren Ur­sprung auf das 11. Jh. zu­rückgeht. Einst diente er als letzter Zu­fluchts­ort und als Warte vor möglichen Fein­den. Ur­sprünglich war der Turm 43 m hoch, je­doch wurde er we­gen Bau­fälligkeit bis auf 28 m ab­ge­tragen. Geöffnet an Sonn- und Feiertagen, weitere Infos über www.ritz-eltmann.de.

Heilig-Kreuz-Kapelle: Das ovale Kirch­lein, flankiert von zwei Buchsbäumen, stammt aus dem Jahr 1768. Fast 200 Jahre später wurde die barocke Kapelle, die zehn Kirchenbänke beherbergt, ab­ge­brochen und am westlichen Rand des Elt­man­ner Friedhofs (Richtung Bam­berg) wieder aufgebaut. Beachtenswert ist auch die un­ge­wöhnliche Pfarrkirche am Marktplatz, die nach Plänen des be­rühm­ten Münch­ner Architekten Leo von Klenze entstand.

Heimatmuseum: Die Sammlung zeigt in 13 Räumen rund 1500 Exponate zur Ge­schichte und Kultur des Main­städt­chens. Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf den Themen Handwerk und In­dustrie, beispielsweise die für die Re­gion typischen Gewerbe Flößerei, Sand­stein­bearbeitung und Kugellager­her­stellung.

♦ Unregelmäßige Öffnungszeiten, Besichtigung nach individueller Terminvereinbarung mög­lich. Eintritt 3 €, Kinder und Jugendliche 1 €. Brun­nenstr. 4, Tel. 09522/1000.

Wallfahrtskirche Maria Limbach: Die 3 km (Richtung Knetzgau) entfernt ge­le­gene Wallfahrtskirche Mariä Heim­su­chung ist eines der letzten Werke des be­rühmten Barockbaumeisters Bal­tha­sar Neumann. Dessen Spuren kann man unweit von Limbach auch in Fa­bri­k­schleichach folgen, wo der Bau­meis­ter eine bedeutende Glashütte (die Fa­brik Schleichach) unterhielt. Äu­ßer­lich wirkt der in der Mitte des 18. Jh. ent­stan­de­ne, weiß verputzte Bau streng und schlicht. Um so größer ist die Über­raschung beim Betreten des Got­tes­hauses: eine präch­tige Ro­ko­ko­aus­stat­tung mit aufwändigen Stuck­ar­bei­ten, in der Mitte der von Johann Pe­ter Wagner (in Obertheres geboren) ge­schaf­fene Gnadenaltar mit einer spät­go­ti­schen Madonna, die das Christus­kind auf dem linken Arm hält und von ei­nem flam­men­den Strah­lenkranz um­ge­ben ist. Wagner schuf auch die pracht­vollen Seiten­altäre und die ein­drucks­volle Kanzel. Beachtenswert ist au­ßer­dem die Orgel des Würzburger Hof­orgelmachers Philipp Seuffert. Ar­chi­tekt Neumann erlebte die Ein­wei­hung der Kirche im September 1755 nicht mehr. Übrigens ist Maria Lim­bach kein Kunst­museum, sondern eine bis heute populäre Wallfahrtskirche. Noch immer stimmen Pilger fromme Lie­der an: „Ich hab mich besonnen, o himm­lische Zierd’! Nach Limbach zu wal­len vor Lieb’ und Begierd’. Und wenn ich dort sehe dein liebreich’ Ge­sicht; an Hilf’, o Maria, es niemals ge­bricht ...“

Praktische Infos

Information Ritz Eltmann, regionales In­for­mations- und Tourismuszentrum für die Na­tur­parks Steigerwald und Haßberge, Markt­platz 7, 97483 Eltmann, Tel. 09522/89970, www.ritz-eltmann.de. Mo-Fr 8-12 Uhr, Do auch 14-18 Uhr. Großes Informations­angebot.

Im nördlichen Steigerwald haben sich fünf Ge­mei­n­den, nämlich die Stadt Eltmann, die Ge­mein­den Knetzgau, Oberaurach, Rau­hen­ebrach und Sand am Main zu den sog. „Fünf Sternen im nördlichen Steigerwald“ zusammen­ge­schlos­sen.

Übernachten/Essen Hotel Wallburg, das Haus in Eltmann-Süd, wie die Einheimi­schen süf­fisant das Neubaugebiet nennen, ist an sei­ner Fassadenmalerei leicht zu er­kennen. Das am Fuß des Wallbergs, unweit des Freibads, ge­legene Hotel besitzt ein Re­staurant, das tägl. (außer Do) 16.30-21 Uhr, So bereits ab 11 Uhr (Mittagstisch) geöffnet ist. EZ ab 50, DZ ab 85 €, Frühstück und Saunanutzung inklusive. Wall­burgstr. 1, Tel. 09522/6011, www.hotelwallburg.de.

Landgasthof Schramm, im Stadtteil Roß­stadt, 6 km von Eltmann gelegen, bietet frän­kische Küche mit Wild aus eigenem Dam­wild­gehege und Hausschlachtung, Hausmacher Brot­zei­ten. Freund­licher Service, durchgehend geöff­net, Küche 11.30-14 und 17-21 Uhr, Mo Ruh­e­tag (Mai-Sept. ab 17 Uhr geöffnet). Über­nach­tung 37,50 € pro Pers. (bei längerem Auf­ent­halt günstiger). Frankenstr. 24, Roßstadt, Tel. 09522/399, www.schramm-landgasthof.de.

Essen & Trinken außerhalb Weinstube und Weingut Nico Scholtens, unterge­bracht in einem ehemaligen Dorfschulhaus mit herr­lichem Naturgarten, urige Atmo­sphäre im In­neren (mit Teppichen als Tisch­decken). Der Va­ter der Wirtin ist der be­kannte Bildhauer Wal­demar Kuhn, von dem auch einige Groß­plas­tiken im Garten ste­hen. Weine aus der Zel­ler Ex­trem-Steillage. Sa ab 17 Uhr, So und an Fe­i­er­tagen ab 14 Uhr. Rieneckstr. 6, Fat­schen­brunn (Gemeinde Oberaurach), Tel. 09529/326, www.weingut-scholtens.de.

Schinderei für den Stein

Wer etwas auf sich hielt, baute in der zweiten Hälfte des 19. Jh. sein Anwe­sen aus Eltmanner Sandstein. Das Kurhaus von Bad Kis­singen, die Baum­woll­börse in Hamburg oder der Norddeutsche Lloyd in Bremen haben eines gemeinsam: Der Stein stammt aus der Gegend um Eltmann. Ende des 19. Jh. lebten hier rund 1100 Stein­hauer. Freilich verdienten die Arbeiter in der Stein­gewin­nung und -bearbeitung ihr tägliches Brot sehr hart. „Die regel­mä­ßi­ge Arbeitszeit dauert von morgens 6 Uhr bis abends 7 Uhr. Er­wach­senen Arbeitern steht es frei, die Arbeit von morgens 5 Uhr bis abends 8 Uhr zu verlängern“, hieß es in der Arbeits­zeit­ver­ord­nung eines größe­ren Unter­neh­mens im Jahr 1896. Am meisten mach­ten den Steinhau­ern die unmensch­li­chen Arbeitsbeding­un­gen zu schaf­fen. Augenzeugenbe­richte schildern, dass die Staub­ent­wicklung so stark war, dass zwischen Elt­mann und Zeil im Som­mer eine einzige Staubwolke in der Luft hing. Die Staublunge führ­te bei vie­len Steinmetzen zur Frühinvalidität oder gar zum Tod. Eine Statistik aus dem Jahr 1908 berichtet nüchtern, dass die Le­benser­wartung der main­frän­ki­schen Steinhauer bei 30,3 Jahren bei einer durch­schnittlichen Beschäfti­gungsdauer von 15 Jahren lag.

Oberschwappach

Das Schloss von Oberschwappach, einst Amtshof des Zisterzienserklosters Eb­rach, gehört zweifellos zu den schön­sten Anlagen zwischen Bamberg und Schweinfurt. Schon von Ferne ist das wuchtige, gelb-weiße Schloss am Orts­rand des Weilers zu er­kennen. Doch nicht nur wegen der Kunst lohnt sich ein Ausflug in das Dörfchen, sondern auch wegen der Heckenwirtschaften, die kräftige Frankenweine und def­tige Brot­zeiten anbieten.

Museum Schloss Oberschwappach (ehem. Maintal-Steigerwald-Museum): Das ba­ro­cke Hauptgebäude mit den bei­den Eck­flü­geln wurde im 18. Jh. als Amts­hof des Zisterzienserklosters Eb­rach er­baut. Oftmals wird es als Som­mer­resi­denz der Ebracher Äbte be­zeich­net, was es allerdings nie war. Über einen nach hinten gelegenen Schloss­hof er­reicht man einen zentralen Wirt­schafts­hof mit den Stallungen und ei­ner ehemaligen Remise, heute eine Fest­halle. Im Norden (gegenüber dem heutigen Eingang) liegen die Ter­ras­sen­gärten, die wie Kaskaden zum Dorf­kern hin abfallen. Im Inneren des Schlos­ses verdient insbesondere der Spie­gelsaal mit seinen Stuckaturen Be­achtung. In den Ecken werden die vier da­mals bekannten Erdteile dar­gestellt, an den Seiten die acht freien Künste. Den Innenhof schmückt ein auf­wän­dig ge­stalteter Neptunbrunnen. Die Archä­o­logische Abteilung mit dem Titel „Auf den Spuren unserer Vorfahren“ mit he­raus­ragenden Fundstücken vom nahe ge­legenen Großen Knetzberg er­mög­licht im Kellergewölbe einen Blick in die Vor- und Frühgeschichte der Re­gion. Ungewöhnlich ist, dass die zeit­liche Spanne mit ar­chäologischen Fun­den bis in die Zeit des 18. Jh. abgedeckt wird, bis in die Zeit also, in der Baltha­sar Neumann die Glashütte in Fabrik­schlei­chach betrieb. Grundlage die­ses Mu­seums im Museum ist die Samm­lung von Paul Hinz, einem Pionier der Ar­chä­o­logie zwischen Steigerwald und Haß­berge, bereichert noch durch hoch­wer­t­ige Leihgaben, u. a. aus der Prä­histo­rischen Staatssammlung Mün­chen. In den Obergeschossen ist ein Zweig­museum der Diözese Würzburg zur kirchlichen Kunst und Werken aus dem 17. und 18. Jh untergebracht. Außer­dem finden im Schloss regel­mäßig klas­sische Konzerte und Aus­stel­lun­gen zeit­genössischer Künstler statt.


Zuständig für Humor - Oti der Schmelzer

♦ April bis Okt. So 14-17 Uhr sowie Grup­pen­füh­rungen jederzeit nach Voranmeldung bei der Gemeinde Knetz­gau, Tel. 09527/790. Ein­tritt 2 €, www.museen.bistum-wuerzburg.de/oberschwappach.

Bescheuerte Wein­dunstbühne: Er ist lus­tig, so lustig, dass er sogar die Stra­ßen unterhält: Otmar alias Oti (der) Schmelzer betreibt in Oberschwap­pach am Fuß des Stei­gerwalds ein ori­ginel­les Kleinkunsttheater, die Be­scheuerte Wein­dunstbühne. Klein, aber fein: Im­merhin lernten hier auch ei­nige Grö­ßen des fränkischen Ka­ba­retts wie Michl Müller das Lau­fen. Schmelzer ist im Hauptberuf Stra­ßenwärter bei der Au­to­bahnmeisterei in Knetzgau („Schnee­s­chmelzer beim Winter­dienst ...“), im Nebenberuf Win­zer und aus Leiden­schaft Humorist (be­kannt aus der „Fast­nacht in Fran­ken“ im bayerischen Fern­sehen). Seine Bühne auf dem Scheunenboden über dem Wein­keller ist ein derart geheimer Geheim­tipp, dass die Termine der Spiel­zeiten im Frühjahr und Sommer meist inner­halb we­niger Stunden aus­verkauft sind (www.otiderschmelzer.jimdo.com).

Essen & Trinken Im Westflügel des Haupt­gebäudes befindet sich das Restau­rant Zeit­los, es gibt eine idyllische Gar­ten­ter­rasse im Schlosspark. So 11-17 Uhr. Schlossstr. 6, Tel. 09527/9518214, www.schlossrestaurant-zeit­los.com.

Mein Tipp Heckenwirtschaft Hetzel, bietet Tafel- und Qualitätsweine aus eige­nem Anbau, preiswerte kleine Brotzeiten. Geöffnet ab Ende Jan. und ab Ende Sept. 8 Wochen lang, jeweils Fr ab 17 Uhr und Sa/So ab 14 Uhr. Hof­schoppen­fest am zweiten Juliwochen­ende. Sche­renbergstr. 18, Tel. 09527/207, www.weinbau-hetzel.de.

Heckenwirtschaft Udo und Bettina Vogt, gemütliche Wirtschaft, geöffnet ab dem ers­ten Freitag im März und dem ersten Freitag im Sept. für jeweils acht Wochen, immer am Wo­chenende (Fr ab 18, Sa ab 17, So ab 15 Uhr) und Mo ab 18 Uhr. Scherenbergstr. 41, Tel. 09527/650, www.udos-heckenwirtschaft.de.

Weinbau Otmar Schmelzer, der Inhaber des Weinbaubetriebs (auch als „Bescheu­erte Weindunstbühne“ bekannt) ist kaba­rettistisch und dabei fränkisch-def­tig als Oti der Schmelzer unterwegs. Stei­ger­wald­str. 26, Tel. 09527/810821, www.otiderschmelzer.jimdo.com.

Übernachten Schmitt’n Hof, am Orts­rand von Wohnau und gleichzeitig am Fuße des Za­belsteins liegt der Betrieb, der Fe­rien­woh­nun­gen vermietet. Außerdem kann man auch auf der Wiese zelten, es gibt ei­nen Hofladen und einen Brotzeitkeller. Rei­terhöfe und Kin­der­spielplatz in der Nähe. Fe­rien­woh­nung für 1-5 Pers. Preise auf Anfrage. Zabel­stein­str. 15, Tel. 09528/1285, www.schmittn-hof.de.

Eschenau (Gemeinde Knetzgau)

 

Der zur Gemeinde Knetzgau gehörende Ort liegt sehr idyllisch am Rande des Stei­gerwalds und ist ca. 2 km von Ober­schwappach entfernt. Von dort aus kann man herrliche Spaziergänge un­ter­nehmen. Lohnend ist beispielsweise ein Spaziergang zur kleinen Bergkirche Heilige Dreifaltigkeit etwas außerhalb des Ortes in Richtung West­heim. Von dort hat man eine herrliche Aussicht auf die Hügel des Steiger­waldes.


Weinberghäuschen am Main

Galerie im Saal: Die kleine, aber feine Kunstgalerie wird betrieben von Eleo­no­re Schmidts-Stumpf und Egon Stumpf im ehemaligen Tanzsaal der his­to­ri­schen Dorf­wirtschaft. 2019 fei­erte sie ihr 20-jähriges Bestehen. Ge­zeigt wer­den Wechselausstellungen und eine Dau­er­ausstellung zeitgenössi­scher Künst­ler, nicht nur aus der Re­gion. Au­ßer­dem kuratieren die Be­sitzer auch Auss­tellungen anderenorts, z. B. im West­flügel des Schlosses Ober­schwap­pach.

Öffnungszeiten So/Fei 11-17 Uhr sowie nach Vereinbarung. Gangolfsbergstr. 10, Tel. 09527/810501, www.galerie-im-saal.de.

Übernachten/Essen Zum Böhlgrund, am Ortsrand von Eschenau (Ausgangs­punkt von Wanderungen z. B. Kelten-Erlebnisweg) liegt der beliebte Gasthof mit fränkischer Kü­che. Sehr schöner Garten mit Blick auf den Steigerwald. Es werden Zimmer, Appartements und Ferienwohnun­gen vermietet. EZ mit Du­sche/WC 42 €, DZ mit Dusche/WC 68 €. August-Wacker-Str. 25, Tel. 09527/376, www.gasthof-loebl.com.

herman de vries: Meine Poesie ist die Welt

„meine poesie ist die welt

ich schreibe sie jeden tag

ich schreibe sie jeden tag neu

ich sehe sie jeden tag

ich lese sie jeden tag

ich esse sie jeden tag

ich schlafe sie jeden tag

die welt ist meine chance

sie ändert mich jeden tag

meine chance ist meine poesie“

herman de vries schrieb dieses Gedicht 1972. Es wurde seither in 57 Sprachen übersetzt.

Der 1931 in Alkmaar (Niederlande) geborene, international be­kannte Künst­ler spricht oft von seinem 200 km2 großen Atelier und meint damit den Stei­gerwald, der seit über 30 Jahren seine Hei­mat ist. Er lehnt Hierarchien grund­sätzlich ab, deshalb die kon­sequente Kleinschreibung seines Namens. Er arbeitet in und mit der Natur. Sand und Erde aus allen Teilen der Welt hat er ge­sammelt, die von den Bäumen fallenden Blätter liest er auf, ein Gras­halm ist in seinen Augen ein vollendetes Kunstwerk und der Farn auf der bau­fälligen Friedhofsmauer ist kein lästiges „Stra­ßen­begleitgrün“, sondern ein wichtiger Teil der Welt. Der Künstler aus dem Steigerwald hat mit seiner Philosophie längst Eingang in die großen Galerien der Welt gefunden. her­man de vries ist in Ams­terdam und New York ein Begriff. Aber zu Hause fühlt er sich vor allem im Steigerwald. Mit dem Projekt „spuren“ aus dem Jahr 2005 führt her­man de vries in die Natur zwischen Zell am Ebers­berg/Böhlgrund und Esche­nau (Gemeinde Knetzgau). Im Jahr 2011 wurde ein weiteres bedeuten­des Kunstwerk von herman de vries in Schweinfurt/Oberndorf aufgestellt: ein Mahnmal für die vielen Tausend Zwangsarbeiter aus ganz Europa, die im Zweiten Weltkrieg in der Schweinfurter Industrie schuften mussten.

♦ Buchtipp: herman de vries, chance and change, von Mel Gooding, erschienen 2006 bei Zweitausendeins. Nur noch antiquarisch.

Zell am Ebersberg

Steile Weinberghänge erheben sich am Ebersberg rings um Zell herum. Hier wird noch wie in alter Zeit in extremer Steillage fast ausschließlich in Hand­arbeit gewirt­schaftet. Das Ergebnis sind kernig-trockene Frankenweine. Zell ist der Ausgangs­punkt für schöne Wan­de­run­gen, etwa über Schlossberg und Ebers­berg nach Sand oder Maria Lim­bach im Maintal, durch den Böhl­grund in die Tiefen des Steiger­walds oder zum Zabelstein.

Heckenwirtschaften Weinverkauf bei Pe­ter Götz, charakteristische fränkisch-tro­ckene Steigerwaldweine der Steillage Zeller Schloss­berg, freundliche Probierstube in ei­nem Ne­ben­gebäude. Höhstr. 10, am besten kurz vor­her telefonisch anmelden, Tel. 09529/617, www.goetz-wein.de.

Außerdem zahlreiche weitere Heckenwirt­schaf­ten im Ort (Prospekt bei der Ge­mein­de Knetz­gau erhältlich).

Weiki-Hof Alois Endres, Obst und Liköre, Gemüse, Spargel in Direktvermarktung. Fe­rien­wohnung vorhanden. Gartenstr. 10, Tel. 09529/592, endres@weiki-hof.de, www.weiki-hof.de.

Wandern Einer der schönsten Natur­räu­me der Region ist der Böhlgrund. Den Ein­gang in den idyllischen Bachgrund fin­den Sie, wenn Sie kurz vor dem Ortsende von Zell Richtung Ober­schlei­chach nach rechts abbiegen, dann das Auto vor dem letzten Haus abstellen. Ab hier kann man das herr­liche Tal des Böhlbachs ent­lang wandern. Verschiedene Abzweigungen vom Grund aus sind möglich, so führt z. B. ein Weg rechts hinauf zum historischen Forsthaus Neu­haus. Empfehlenswert ist auch der ur­tüm­liche und verwunschene „Schlangen­weg“, der linker Hand des Böhlgrundes parallel zu die­sem auf einer Anhöhe im Wald verläuft (Ein­gang gleich zu Beginn des Tals links in den Wald hinein).

Ebelsbach/Gleisenau

Hier beginnt Weinfranken: Westlich von Ebelsbach wachsen im breiten Main­tal die ersten Reben, es ist das öst­lichste zusammenhängende Weinbau­ge­biet in Franken. Früher lohnte sich ein Abstecher nach Ebelsbach vor al­lem wegen des malerischen ehe­ma­ligen Wasserschlosses, das jedoch bei einem Brand 2009 zerstört wurde. Die Schloss­kapelle St. Maria Magdalena entstand 1580 und wurde um die Wen­de vom 17. zum 18. Jh. ausgestattet. Hier ist vor allem die doppelte Holz­empore mit der Loge für die adelige Familie mit wert­vollen Dekorationen erwähnens­wert.

Gegenüber der Anlage steht ein Ge­denk­stein, der an die Vertreibung und Ermor­dung der jüdischen Bürger Ebels­bachs in der Zeit des Na­tio­nal­so­zia­lismus erinnert. Wie viele in den To­des­fa­briken der Nazis umkamen, ist bis heute unbekannt.

Im nördlichen Nachbarort Gleisenau (2 km entfernt) steht das 1772/73 er­bau­te Schloss Gleisenau mit seinem weit­läufigen Park und einer Kapelle. Das heitere Anwe­sen aus dem späten Ro­koko beherbergte bis vor einigen Jahren die Dorf­schule - ehemals eine der schönsten Schulen in Franken. In den Verwaltungs- und Wirtschafts­ge­bäu­den des Schlosses ist die Ge­mein­de­ver­waltung unterge­bracht. Der weit­läu­fi­ge, von einer Mauer umgrenzte Park dient oft als Ku­lisse für stimmungs­volle Dorffeste.

In Steinbach, 2 km westlich von Ebels­bach in Richtung Haßfurt, hat sich ein Golf­platz etabliert (Anfahrt von Stein­bach in Richtung Schön­bach). Spekta­ku­lär ist der Blick in den Steigerwald, der sich von den Greens des 18-Loch-Platzes auf dem Höhen­rü­cken bietet. Gastronomie vorhanden (Tel. 09522/7085500, www.golfclub-hassberge.de).

Wer Weinberge kennenlernen möch­te, wie sie einst in Main­franken viel­fach verbreitet waren, sollte ebenfalls nach Steinbach fahren. Hier haben sich Wein­berg­ter­ras­sen, die in Fisch­grät­form angelegt und mit Trockenmauern be­festigt wurden, bis auf den heutigen Tag erhalten. Als die Flurbereinigung in den 1970er- und 80er-Jahren in Stein­bach Einzug hielt, blieb die his­to­ri­sche Wein­bergsanlage zur Freude vie­ler Fran­kenweinliebhaber verschont. Üb­ri­gens wird Weinbau in dem Win­zer­dörfchen am Main seit 1335 betrie­ben. Einst besaß das Bamberger Katha­ri­nenspital hier Weingärten. Die La­gen Non­nen­berg und Pfaffenberg (heute Na­turschutzgebiete) erinnern bis heute daran.

Information Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach, Schlossanlage Gleisenau, 97500 Ebelsbach, Tel. 09522/7250. (Besser noch im Tourismuszentrum Ritz Eltmann, Marktplatz 7), Tel. 09522/89970, www.vg-ebelsbach.de.

Übernachten/Essen Schäfers Wein­scheu­ne, gemütliche Gaststätte in einer aus­ge­bauten Scheune, im Sommer Garten­betrieb, Kinderspielplatz. Geöffnet Mi-Sa ab 16, So ab 14 Uhr, Mo und Di Ruhetag. Kirchstr. 13, Glei­senau, Tel. 09522/950500, www.weinscheune-schaefer.de.

Gasthaus Zehendner, freundliches Gast­haus mit einfacher, aber sehr guter fränki­scher Küche und ebenso guten wie preis­werten Ei­gen­bauweinen. Bei Einheimi­schen sehr be­liebt, so dass sich eine Tisch­reservierung em­pfiehlt. Di, Mi ab 16 Uhr, Fr und Sa ab 15 Uhr, So/Mo/Do Ruhetag. Obere Eichenleite 2, Tel. 09522/1831, www.gasthaus-zehendner.de.

Kellerkind

Der Ebelsberg, der hinter Ebelsbach steil aufragt, ist ein außer­ge­wöhn­liches zeitgeschichtliches Denkmal: Im Zweiten Welt­krieg lie­ßen die National­so­zia­listen von Zwangsarbeitern in seinem In­ne­ren ein ausgedehn­tes Tunnel­system anlegen. Die Produktion aus dem Kugelfischer-Werk sollte nach untertage verlagert wer­den, da die Luftangriffe der Briten und Amerika­ner immer wieder gro­ße Schäden verursachten. Zu ihrem eigentli­chen Zweck kon­n­ten die Stollen im Ebelsberg jedoch nicht mehr genutzt wer­den, und die US-Armee hat nach dem Krieg einen Teil der Gänge ge­sprengt. Dann ge­rie­ten sie in Vergessenheit. Erst vor einigen Jah­ren wur­den sie zum Teil res­tau­riert und wieder zugänglich ge­macht, wenn auch groß­teils nur als Unter­schlupf für riesige Fleder­mauskolonien. Einige Gänge nutzt der Win­zer Martin Fi­scher aus Steinbach (Tel. 09522/5065) für die Pro­duktion von Fran­ken­sekt. Der Winzer bie­tet auch Führungen für Gruppen an. In­for­ma­tio­nen unter www.mf-frankensekt.de.