Sea and Fall

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Ich untermauerte meine Worte durch Taten, indem ich währenddessen mit meiner Hand an seinem Penis entlangfuhr. Er atmete immer schwerer und sein Blick verdunkelte sich noch mehr. Seine Augen hatten nun die Farbe eines dunkelblauen Ozeans, der bei Windstärke zwölf tobte. Anscheinend hatte ich ihn überzeugt.

Ich zog ihn zum Aktenschrank, sodass er sich gemütlich anlehnen konnte, küsste ihn noch einmal voller Leidenschaft und riss ihm dabei die Hose und Boxershorts vom Leib. Seine Beine waren kräftig, männlich und muskulös, genau so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Leider konnte ich seinen Hintern nicht in Augenschein nehmen, aber er musste knackig und stramm sein, so fühlte er sich jedenfalls an.

Sein Penis sprang heraus und zeigte sich mir in voller Pracht. Verdammt, er war groß, zu groß dachte ich und so dick, mit einzelnen Adern, die seine Männlichkeit betonten und ihn bedrohlich wirken ließen. So einen gut ausgestatteten Mann hatte ich bisher noch nie gehabt. Er hätte gut und gerne Pornos drehen können. Jeder Darsteller wäre vor Neid erblasst.

Umso mehr freute ich mich auf das, was ich nun vor hatte. Ich kniete mich vor ihm hin, nahm seinen pochenden Schwanz in die Hand und fing an mit der Zungenspitze über seine Eichel zu fahren, wobei ich Ethan nicht aus den Augen ließ. Er hatte seinen Mund leicht geöffnet, stöhnte leise und betrachtete mich voller Argwohn.

>> Sie haben einen geilen, großen und dicken Schwanz Mr Thatcher.<<

>> Gefällt er ihnen?<< fragte er sichtlich erregt und um Beherrschung bemüht.

>> Mehr als das, ich vergöttere ihn.<<

Nach diesen Worten befeuchtete ich meine Lippen und nahm seinen Schwanz so weit es ging in meinen Mund auf, während meine Zunge weiterhin um ihn kreiste. Ich unterdrückte meinen Würgereflex, um ihn noch tiefer in mich aufzunehmen, wobei er einfach zu groß und dick war, um ihn vollständig hineinzustecken.

>> Ja!.... Mach weiter so, dass ist geil.<< stöhnte er, was mich dazu anheizte weiterzumachen. Immer wieder ließ ich seinen Schwanz herausgleiten und nahm ihn dann wieder in den Mund.

>> Oh Gott, Sarah, was machst du...<< entfuhr es ihm, während er mit seiner Hand meinen Kopf dirigierte.

Mit der rechten Hand spielte ich mit seinen Eiern, massierte sie, drückte sie und zog an ihnen. Er bäumte sich mir immer weiter entgegen, Lusttropfen benetzten meine Zunge und schmeckten herrlich süß. Ich fing an, an seinem Schwanz zu saugen, während ich ihn herausgleiten ließ und die Eier drückte.

>> Verdammt, wenn du nicht aufhörst, komme ich gleich, dass ist einfach zu geil.<<

Ich ließ mich nicht beirren, ich wollte ja, dass er kam, dass er in mir kam und es machte mich so verdammt geil, dass ich am liebsten Hand an mir selbst angelegt hätte.

Statt meiner rechten Hand, nahm ich nun meine linke, um seine Eier zu massieren, das konnte ich auch mit dem Gips. Die rechte legte ich um seinen Schaft und drehte sie, während ich weiterhin immer schneller seinen Penis hinein- und herausgleiten ließ. Meine Zunge flatterte an der Eichel entlang, während mein Blick nach oben zu ihm wanderte, doch er war so in Ekstase, dass er die Augen geschlossen und seinen Kopf zurück gegen den Schrank gelegt hatte. Seine Brust hob und senkte sich schnell.

Er sah so verdammt verrucht aus mit heruntergelassener Hose und Boxerhorts, die ihm an den Füßen baumelten, während er oben herum noch vollkommen festlich gekleidet war. Ein richtiger Geschäftsmann, der sich nicht mehr unter Kontrolle hatte und ich war diejenige, die ihn in diese Situation gebracht hatte.

>> Sarah warte, ich kann das nicht, ich darf das nicht.<< sagte er plötzlich, als er kurz davor war zu kommen und versuchte sich von mir zu lösen, doch ich ließ es nicht zu, saugte noch heftiger an seinem Schwanz und drückte seine Eier so gnadenlos, dass er seine Fäuste gegen den Aktenschrank schlug und mit einem brutalen Aufschrei kam. Sein Schwanz pochte heftig und stieß Schwall um Schwall in meinen Mund. Dabei drückte er ihn mir so tief in den Mund, dass ich beinahe keine Luft mehr bekam.

Schnell schluckte ich den ersten Schwall herunter, weil ich Angst hatte, es würde nicht alles in meinem Mund passen. Als nichts mehr kam, schluckte ich nochmals, liebkoste noch kurz seinen Schwanz und ließ ihn schließlich langsam aus meinem Mund gleiten.

Ich hatte irgendwie Angst ihm in die Augen zu sehen, da er versucht hatte, sich mir zu entziehen, kurz bevor er gekommen war. Hatte er es am Ende doch nicht gewollt? Hatte ich ihn zu etwas gezwungen? Wieder einmal trieben mich meine Gedanken in den Wahnsinn. Schließlich stand ich auf und blickte forschend zu ihm hoch.

Seine Augen waren immer noch verschlossen und seine Hände hatte er in seinen Haaren vergraben. Dachte er nach? Überlegte er, was er sagen sollte? Wie er sich aus der Situation retten konnte? Auf einmal steckte mir ein Kloß in der Größe des Ayers Rock im Hals, der einfach nicht weggehen wollte. Es war solch eine komische, angespannte Atmosphäre zwischen uns, wie ich sie noch nie in meinem Leben erlebt hatte. Irgendwelche Worte fanden die Männer doch immer, auch wenn sie noch so plump waren.

Ich entschied den Anfang zu machen und hob meine Clutch auf.

>> Ich geh mir kurz die Haare richten.<< sagte ich im Gehen zu ihm, da mir nichts besseres einfiel. Die Toiletten waren auf dem Gang, weshalb ich mein Büro verließ und woran Ethan mich auch in keinster Weise hinderte.

Als ich in den Spiegel schaute, fragte ich mich, wer da eigentlich vor mir stand. War ich das noch? Ich wollte frei sein, nie wieder von einem Mann abhängig sein, dafür hatte ich einfach zu schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Ich war selbst jetzt noch nicht darüber hinweg. Und nun?

Ich versuchte mir einzureden, dass ich nichts von Ethan wollte, dass es nur etwas Körperliches war, aber damit belog ich mich selbst. Wer einmal hinter seine Fassade schauen konnte, merkte, dass ihn etwas bedrückte, dass er sehr einsam war, genau so wie ich es eigentlich schon mein ganzes Leben lang war.

Diesen Mann wollte ich kennenlernen, herausfinden, wieso er so verschlossen war und warum er niemanden an sich heran ließ. Wir hatten uns gerade erst kennengelernt und trotzdem hatte er diese Wirkung auf mich. Wenn er bei mir war, fühlte ich mich wohl, geborgen und irgendwie auch besonders, aber sobald er wieder hinter seiner Mauer Posten bezogen hatte, wurde ich auf das Abstellgleis gestellt. Und genau dann begannen meine Selbstzweifel, die ich seit meiner Kindheit und vor allem auch nach der Trennung von Julian, mit allen Mitteln versuchte unter Kontrolle zu bekommen.

Er konnte jemanden wie mich nicht mögen, mich lieben, dazu war ich einfach nicht liebenswert und besonders genug. Würde er irgendwann die Mauer abreißen können, damit meine Selbstzweifel ein Ende hatten? Könnte ich sie irgendwann zum Einstürzen bringen? Wahrscheinlich nicht. Es war sowieso auch die Frage, ob ich überhaupt die Kraft und Zeit dazu hatte.

Ich seufzte und schob die Gedanken beiseite. Meine Haare sahen noch in Ordnung aus und auch mein Make-up brauchte keine große Auffrischung oder Korrekturen. Ich wusch mir schließlich kurz die Hände und ging zurück zum Büro.

Ich wusste, dass er nicht mehr da war. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen. So wie er nach dem Blowjob ausgesehen hatte, hatte er verzweifelt nach einer Gelegenheit gesucht, um hier wegzukommen, genau wie im Krankenhaus und ich hatte ihm eine Möglichkeit aufgezeigt. Es brachte nichts ihn aufzuhalten, wahrscheinlich brauchte er genauso den Freiraum wie ich und wer uns versuchte einzusperren, der konnte nur verlieren. Auch wenn es weh tat, ich konnte nichts dagegen tun. Ich hatte mir extra viel Zeit auf der Toilette gelassen, sodass er sich nicht einmal hätte beeilen müssen.

Vor der Tür atmete ich noch einmal tief durch, bevor ich sie zitternd öffnete. Das Büro war leer. Auch wenn ich es gewusst hatte, tat es weh. Verdammt weh! Ich setzte mich auf meinen Bürostuhl, um mich kurz zu sammeln und wieder einen klaren Gedanken zu fassen.

Als mein Blick über den Schreibtisch wanderte, fiel mir ein Umschlag auf. Hatte Ethan den hier hingelegt? Der war eben doch noch nicht da gewesen. Skeptisch hob ich ihn auf. Er war schwer, irgendetwas Hartes war da drin, das klimperte. Ich öffnete ihn und erblickte einen Autoschlüssel und eine kleine Notiz.

Es tut mir Leid... Schon wieder. Das Auto zum Schlüssel steht vor deiner Tür, ich denke du hattest noch kein Neues.

Ethan“

Schockiert blickte ich abwechselnd auf die Notiz und auf den Schlüssel. Ein Auto? Ich schaute den Schlüssel genauer an. Es war wohl ein Audi, aber warum machte er das? Ich wollte kein Auto von ihm. Die Versicherung wollte mir bald das Geld überweisen und dann hätte ich mir ein neues Auto gekauft, dafür brauchte ich ihn nicht.

Er sollte mir nichts schenken. Irgendwie kam ich mir billig vor, wie eine kleine Barbie, die an seiner Seite stünde und nur sein Geld wollte. Dieser Gedanke ekelte mich dermaßen an, dass ich ihn sofort verdrängte. Ich würde mir selbst ein neues Auto kaufen, wenn ich das Geld von der Versicherung bekäme und ich wieder fit genug zum Fahren war.

Und was war das andere?

„Es tut mir Leid...Schon wieder“

Das hieß er hatte die Nachricht geschrieben, nachdem ich auf Toilette gegangen war. Aber was genau tat ihm Leid und wieso konnte er nicht einfach bleiben und mit mir reden? Wieso lief er immer vor mir weg?

Ich hatte gedacht, dass das mit dem „über den Unfall“ reden nur eine Masche von ihm gewesen war, um mich hier hochzulocken, damit wir alleine waren. Doch das war es nicht. Das Auto war die Sache, die er mit mir wegen des Unfalls besprechen wollte. Hatte ich mich ihm also sexuell aufgedrängt? Ihn zu etwas überredet oder gezwungen? Nein, das konnte nicht sein. Er hatte mich zurückgehalten und geküsst, als ich gehen wollte. Er war genauso beteiligt gewesen wie ich.

 

Ein Klingeln riss mich aus meinen Gedanken. Mein Telefon. Schnell kramte ich es heraus und sah Jacobs Gesicht auf dem Display.

>>Hi<< begrüßte ich ihn mit einem gespielten Lächeln, damit es überzeugend klang.

>> Wo steckst du? Ethan ist schon wieder hier unten, aber dich sehe ich nirgendwo. Alles in Ordnung, Kleine?<<

>>Ja<< log ich. >> Ich komme runter, bin in fünf Minuten da.<<

>> Das will ich auch hoffen, ich brauche dich hier, dringend!<<

Eine weibliche Stimme erklang im Hintergrund, ziemlich schrill und anstrengend. Anscheinend hatten da einige Frauen Junggesellenblut geleckt.

>>Ich beeile mich. Halt durch!<< sagte ich und legte auf. Schnell verstaute ich die Notiz und den Schlüssel in meiner Clutch und ging zu den Aufzügen. Jacob hatte Ethan also schon unten gesehen, ob er immer noch da war, wenn ich unten ankam? Den Schlüssel würde ich ihm auf jeden Fall wiedergeben, falls ich ihn heute Abend noch sah. Das würde mich zwar viel Kraft kosten, ihm wieder gegenüber zu stehen und so zu tun, als wäre nichts geschehen, oder als würde es mich völlig kalt lassen, aber das würde ich schon schaffen. Meine schauspielerischen Fähigkeiten waren dafür allemal gut genug.

Als die Aufzugtüren aufgingen und ich wieder in der Lobby stand, erfasste mich sofort die enorme Lautstärke. Die Musik war wesentlich lauter als vorhin und auch die Gäste trugen zum höheren Geräuschpegel bei, indem sie versuchten, die Musik zu überstimmen.

Ich schlug mich in Richtung des Buffets durch und suchte nach Jacob. Er saß in einem von drei Sesseln, die zueinander zeigten, damit man sich unterhalten konnte. Er war in Gesellschaft von zwei netten jungen Damen, die ihn anscheinend anhimmelten. Ihre Körpersprache wies jedenfalls darauf hin. Beide waren stark zu ihm geneigt und klebten förmlich an seinen Lippen. Als er mich sah, stand er stürmisch auf und schritt energisch in meine Richtung.

>> Da bist du ja endlich!<< rief er, um überhaupt mein Gehör zu erreichen.

>> Ich habe mir schon Sorgen gemacht.<<

>> Tut mir Leid, hat ein wenig länger gedauert.<<

Er musterte mich kurz, beließ es aber dabei.

>> Möchtest du jetzt etwas essen?<<

Ich blickte zum Buffet oder besser gesagt, zu dem, was noch davon übrig geblieben war. Ich kam wohl zu spät.

>> Ist ja nicht mehr viel übrig.<<

>> Komm mit.<<

Jacob zog mich mit sich zu dem Sessel. Neben dem Sessel stand ein kleiner Tisch auf dem ein Teller mit vielen kleinen Häppchen lag.

>> Für dich, Süße. Lass es dir schmecken.<<

>> Du bist ein Schatz! Danke<<

Ich gab ihm vor lauter Dankbarkeit einen dicken Kuss auf die Wange. Ich hatte nur gefrühstückt, da ich wusste, dass es ein Buffet geben würde und dieses immer so köstlich war, dass ich Platz in meinem Magen gelassen hatte. Da kein Sessel mehr frei war, zog mich Jacob auf seinen Schoß.

Nachdem er mir die beiden Frauen vorgestellt und mich als seine Freundin ausgegeben hatte, aß ich zufrieden die Häppchen. Immer wieder gab er mir kleine Küsse auf den Arm oder die Hand, um Betty und Mary davon zu überzeugen, wie verliebt er doch in mich war und sie somit keine Chance hätten, während sie sich über Shakespeare unterhielten. Ein Thema zu dem ich nichts beitragen wollte und konnte. Literatur war nicht mein Gebiet, da redete ich lieber über Zahlen oder die Musik. Ich ließ ihn sein Spiel spielen und suchte den Raum nach Ethan ab. War er noch hier? Ich wollte unbedingt wieder den Schlüssel loswerden, aber ich konnte ihn nicht sehen.

Kurz sah ich zu den Frauen neben uns. Anscheinend hatten sie verstanden, dass sie nicht bei ihm punkten konnten, weshalb sie sich im Raum nach einem neuen Kandidaten umsahen.

>> Da vorne ist Leon. << sagte Jacob plötzlich freudestrahlend. Ich wusste, dass er insgeheim gehofft hatte, dass Leon heute hier sein würde. Die beiden waren drei Jahre lang ein Paar gewesen, bis Leon der Arbeit halber in die USA gegangen war. Er hatte mir etliche Fotos und Videos von ihm gezeigt und mir verraten, dass er immer noch Gefühle für ihn hatte, was nicht ganz einfach war, wo er jetzt eine Beziehung mit Paul führte. Vor drei Wochen hatte er eine Mail von Leon erhalten und erfahren, dass er wieder in Australien war und auch zu dieser Feier kommen würde.

>> Dann geh zu ihm, aber denk bitte dran, dass du mit Paul zusammen bist.<<

Jacob war Treue normalerweise wichtig, doch ich wusste nicht, ob das in dieser Situation auch zutraf und ich mochte Paul. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich mich für ihn einsetzen und stark machen musste.

>> Keine Angst, kommst du denn alleine klar?<<

>> Sicher. Geh schon.<<

Ich gab ihm einen Klaps auf den Hintern und schob ihn somit in die Richtung von Leon.

>>Aber falls ich mich nicht mehr blicken lasse, kannst du vielleicht schon mal allein nach Haus fahren? Es könnte länger dauern, immerhin haben wir uns über ein Jahr nicht mehr gesehen.<<

Ich nickte und blickte in Leons Richtung. Er sah wirklich gut aus. Groß, durchtrainiert, soweit ich das begutachten konnte, blonde Haare, braun gebrannt. Ein echter Sunnyboy. Ganz anders als Paul, der eher wie ein buchstäblicher Banker aussah.

Als Jacob weg war, drehte ich mich ein Stück herum und erblickte Ethan, der mich wieder fixierte. Er war wirklich noch hier. Ich hatte ihn wohl nicht gesehen, weil er vorher in meinem toten Winkel stand. Hatte er mich die ganze Zeit schon beobachtet? Jody stand natürlich neben ihm und versuchte mit allen Mitteln seine Aufmerksamkeit zu bekommen, die ihr jedoch, im Moment jedenfalls, verwehrt blieb.

Ein Kellner kam zu mir und bot mir ein Glas Sekt an, was ich jedoch dankend ablehnte. Allerdings gab ich ihm den Auftrag den Schlüssel an Ethan zu übergeben, wofür ich ihm ein nettes Trinkgeld spendierte. Er nahm es dankbar an und marschierte in Richtung seines Ziels. Als ich sah, wie er Ethan ansprach und ihm den Schlüssel überreichte, verließ ich den Raum und ging nach draußen.

Ich wollte nur noch nach Hause, alleine sein und nicht mehr schauspielern müssen. Ich hatte mich bei Jacob schon zusammengerissen, damit er nichts bemerkte und keine unangenehmen Fragen stellte, aber die würde ich mir wahrscheinlich morgen anhören müssen. Egal, wie gut ich mich verstellte, er fand es immer heraus, aber vielleicht hatte ich ja dieses Mal Glück, weil er durch Leon abgelenkt war.

Schnell ging ich zu den Taxen, damit Ethan mich nicht doch noch einholen und zur Rede stellen konnte. Doch ich hatte Glück, erwischte ein Taxi und fuhr schnell los. Da der Fahrer meine Stimmung richtig deutete und mich in Ruhe ließ, gab ich ihm ein ordentliches Trinkgeld und stieg schließlich aus.

Kaum stand ich vor der Wohnung, wurde ich doch neugierig. Ethan hatte gesagt, dass das Auto zum Schlüssel vor meiner Wohnung stehen würde. Ich schaute mich um. Die meisten Autos kannte ich nach einer gewissen Zeit, welches war also neu? Es war ein Audi, so viel war sicher. Er war aufmerksam gewesen, hatte sich gemerkt, welches Auto ich vorher gefahren hatte und so viele Audis gab es in dieser Gegend nicht. Nach ein paar Schritten sah ich ihn, doch das konnte nicht sein.

Schnell ging ich noch den Rest der Straße ab, doch es war kein weiterer Audi in der Nähe, auch nicht in den Nebenstraßen, also ging ich wieder zurück. Vor mir stand ein schwarzer nigelnagelneuer Audi R8 mit weißen Ledersitzen. Er war doch verrückt. Wenn er wirklich glaubte, dass ich so etwas annehmen würde, musste er wirklich vollkommen realitätsfremd sein. Gut, dass ich den Schlüssel wieder los war.

Nach einem letzten Blick drehte ich mich um und ging zur Tür. Als ich endlich in der Wohnung war, zog ich sofort meine hohen Schuhe aus und legte den Schmuck ab. Alleine aus dem Kleid herauszukommen war schwieriger als gedacht, vor allem mit dem Gipsarm. Doch nach etlichen Versuchen hatte ich es endlich geschafft. Ich schleppte mich ins Schlafzimmer und fiel müde und ausgelaugt aufs Bett.

Ich hatte keine Kraft mehr mich abzuschminken oder umzuziehen, ich wollte nur noch schlafen, doch das Vibrieren meines Telefons machte mir einen Strich durch die Rechnung. Vielleicht war es Jacob der mich suchte. Mir fiel auf, dass ich ihm keine Nachricht geschickt hatte, dass ich schon gegangen war, also quälte ich mich wieder aus dem Bett heraus und holte das verflixte Ding. Doch es war nicht Jacob der geschrieben hatte, sondern Ethan.

Was zur Hölle sollte das? Du wirst das Auto annehmen!“

Nur diese zwei Sätze, ohne eine Begrüßung oder irgendwelche netten Abschiedsworte. Ich wollte mich nicht so behandeln lassen. Erst schnauzte er mich an und dann wollte er mir noch Befehle geben? Von jetzt auf gleich, wich meine träge Müdigkeit absoluter Kampfbereitschaft. Glaubte er allen Ernstes, dass er mir nach dem heutigen Abend noch irgendwelche Befehle geben konnte? Hastig tippte ich eine Antwort.

Danke, Nein! Schenk es lieber einer deiner anderen Püppchen, da zahlt es sich mehr für dich aus.“

Und da ich schon einmal dabei war, schrieb ich auch gleich Jacob, dass ich ohne ihn nach Hause gefahren war und ich ihm noch einen schönen Abend mit Leon wünschte.

Wieder vibrierte mein Telefon.

Mach mich nicht wütend und nimm den verdammten Wagen!“

Ich konnte ihn förmlich vor mir stehen sehen, mit geballten Fäusten, zitternd, angespannt von den Zehen bis zu den Haarspitzen und mit zornigem Blick, dass selbst Luzifer höchstpersönlich den Kopf eingezogen und nachgegeben hätte. Aber er war nicht hier. Es war nur eine Nachricht. Ich entschied mich dafür die gleichgültige Schiene zu fahren und tippte

Gute Nacht Ethan!“

in mein Telefon und schickte es ab. Dann machte ich es aus und legte mich ins Bett.

Ich überlegte noch kurz, ob überhaupt schon einmal jemand Ethan die Meinung gesagt oder ihm Contra gegeben hatte. Er war nun einmal groß, etwa zwei Meter und durchtrainiert, hatte breite Schultern und konnte zum Fürchten aussehen, wenn ihm etwas nicht passte.

Bestimmt machten immer alle, was er wollte, aber bei mir war er da an der falschen Adresse. Ich glaubte nicht, dass er mir je etwas antun könnte. Er schüchterte andere nur gerne ein. Vielleicht hatten die Anderen auch nie hinter seine Fassade blicken können und hatten nicht das gesehen, was ich gesehen hatte. Einen einsamen, verletzten und unsicheren Mann. Diese beiden Persönlichkeiten passten nicht unter einen Hut und dennoch wohnten sie in ihm. Was war bloß in seinem Leben passiert? Mit dieser Frage schlief ich schließlich ein.

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