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Für Jetzt und Für Immer

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Für Jetzt und Für Immer
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Darmowy audiobook
Czyta Birgit Arnold
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KAPITEL ZWANZIG

Das Haus war voller Menschen, die hinein- und hinausliefen. Jetzt, da sie die Genehmigung bekommen hatte, gab es viel zu tun, und sie hatten sofort damit angefangen. So viele Menschen hatten Emily ihre Hilfe angeboten – pflastern, schleifen, sogar Fenster putzen – im Austausch gegen eine Empfehlung ihres Unternehmens und Emily nahm diese großzügigen Angebote natürlich gerne an. Es fühlte sich seltsam an, so viele Leute im Haus zu haben, nachdem es monatelang nur sie und Daniel gewesen waren. Doch Emily wusste, dass sie sich daran gewöhnen müsste, denn das war eine der Folgen ihrer Entscheidung, die Pension zu eröffnen.

Sie überwachte die Lieferung des Empfangstresens, den Rico ihr geschenkt hatte. Er machte sich wunderbar im Eingangsbereich. Dann gab es noch Barry, der Elektriker, der das neue Kassensystem installierte, das auf dem Tresen stehen würde. Und nun kam auch noch Raj mit seinem weißen Van an.

„Blumenkorblieferung!“, sagte er mit einem Lächeln.

„Großartig“, erwiderte Emily.

Sobald Raj aus seinem Van gestiegen war, fuhr ein weiterer die Einfahrt hinauf.

„Wir haben einen Teppich, einen Flurläufer für eine Miss Emily Mitchell“, verkündete der Lieferant, als er auf sein Klemmbrett schaute. „Wo möchten Sie ihn hinhaben?“

„Hier entlang“, sagte Emily und führte ihn durch das Haus.

Daniel war in der Küche und kochte Kaffee für alle, sie konnte ihn mit den Hunden reden hören. Emily hatte es geschafft, für alle Welpen, außer Rain, dem Schwächsten, und Mogsy, der Mutter, ein neues Zuhause zu finden. Cynthia wollte einen für ihren Sohn Jeremy, Raj hatte zugestimmt, die Blumenkörbe im Austausch für Thunder, dem wildesten unter den Welpen, anzufertigen, Jason, der Feuerwehrmann, würde seiner neugeborenen Tochter einen schenken und den letzten wollte Joe aus dem Diner für sich haben. Es macht Emily glücklich, dass die Stadt ihr wieder einmal aushalf, und sie wusste, dass die Welpen ein liebendes neues Zuhause finden würden.

Emily führte den Teppichlieferanten die Treppe hinauf ins obere Stockwerk. „Genau hier“, sagte sie.

Sie beobachtete, wie er den neuen, cremefarbenen Läufer ausrollte. Er schaute in dem Flur wunderschön aus und vervollständigte perfekt ihr grau-blau-weißes Farbschema.

Das Haus verwandelte sich immer mehr in eine Pension und so langsam erlaubte Emily es sich, mehr Vorfreude als Angst zu verspüren. Es kam ihr so vor als ob ihr gesamtes Leben auf diesen Moment hingeführt hätte, dass sie endlich da angekommen wäre, wo sie sein sollte.

Emily dankte dem Lieferanten, der wieder ging. Sobald sie alleine war, lief sie über den neuen Teppich und probierte ihn wie ein Kind aus, das ein neues Spielzeug erhalten hatte. Sie war begeistert und aufgeregt, was die Zukunft wohl für sie bereithielt. Doch dann erinnerte sie sich wieder daran, dass es noch einen sehr wichtigen Raum gab, den sie noch renovieren musste, es war sogar der wichtigste unter ihnen. Sie hatte ihn bis jetzt zwar gemieden, doch plötzlich hatte sie das Gefühl, dass sie hineingehen und ihre Arbeit erledigen konnte.

Sie ging den neuen Flurläufer entlang, vorbei an unzähligen Zimmern, die eines Tages Teil ihres Bed & Breakfast sein würden, doch im Moment noch leer standen, bis sie schließlich vor der geschlossenen Tür des Zimmers stand, das einmal ihr und Charlotte gehört hatte. Emily legte ihre Hände an das Holz und atmete tief ein. Sie zögerte einen Moment, in dem sie sich fragte, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Dieses Zimmer hatte den größten Wow-Faktor, mit der zweiten Ebene und den bodenlangen Fenstern, durch die man einen unglaublichen Ausblick auf das Meer hatte. Zudem war es der ruhigste Teil des Hauses. Aus unternehmerischer Sicht war es sinnvoll, diesen Raum in ein Gästezimmer umzuwandeln. Doch das bedeutete auch, dass Emily es nicht länger hinausschieben konnte, das Zimmer auszuräumen. Der Erfolg ihres Unternehmens hing an der Renovierung dieses Raumes.

Emily nahm alle Kräfte zusammen, bevor sie die Tür öffnete und eintrat. Sie nahm sich Zeit, ließ alles auf sich wirken und all die Erinnerungen in ihre Haut eindringen. Dann setzte sie sich auf den Boden und packte mit einem schmerzhaften Stich im Herzen vorsichtig alle Kinderbücher, Spielsachen und Kleider zusammen. Dabei spürte sie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Obwohl es wehtat, ihre Kindheit einzupacken, war es weitaus schmerzhafter gewesen, das, was hinter der Tür lag, zu ignorieren. Vielleicht wäre sie ja jetzt in der Lage, diesen Teil ihres Lebens hinter sich zu lassen und nach vorne zu gehen.

Um die Mittagszeit herum kehrte Ruhe im Haus ein, denn die Handwerker machten gerade Pause. Emily stand auf und schaute sich um. Alle Gegenstände waren in Schachteln verstaut und in eine besondere Ecke des Dachbodens verfrachtet worden, sodass das Zimmer nun komplett leer war. Morgen würden die Renovierungsarbeiten beginnen. Die rosa Tapete würde abgezogen und die Wand weiß gestrichen werden. Das Holz der zweiten Etage sollte ebenfalls in weiß erstrahlen. Emily hatte schon das Bettzeug und Möbel im Shabby-chic Stil gekauft, sodass sie sie einfach nur herauftragen und aufbauen müsste.

Emily ließ sich auf das Bett sinken und genoss den wunderschönen Ausblick auf das Meer und den wolkenlosen Himmel, zufrieden, dass sie die absolut richtige Entscheidung getroffen hatte. Endlich hatte sie die Zukunft über die Vergangenheit gestellt und nach vorne geschaut, anstatt sich wieder zurückziehen zu lassen. Indem sie diesen speziellen Raum für ihre Pension ausgewählt hatte, kam es Emily so vor, als ob sie sich selbst die Erlaubnis erteilt hätte, den nächsten Schritt in ihrem Leben zu gehen, nämlich endlich die Vergangenheit loszulassen und die ungerechtfertigten Schuldgefühle wegen des Todes ihrer Schwester abzulegen.

Sie hob die letzte Box auf und trug sie auf den Dachboden. Als sie die Tür erreichte, hörte sie hinter sich einen dumpfen Knall. Sie drehte sich um und sah, dass ein Bild von der Wand gefallen war. Sie musste wohl vergessen haben, es abzunehmen. Sie hob es vom Boden auf und stellte es auf die letzte Schachtel. Dabei fiel ihr auf, dass auf dem Bild sie und Charlotte, beide in ihren Regenmänteln und mit einem breiten Lächeln auf ihren Gesichtern, zu sehen waren. In diesem Moment wusste Emily, dass es ein Zeichen ihrer Schwester war, dass auch sie ihr die Erlaubnis gegeben hatte, in ihrem Leben nach vorne zu gehen.

Dann klopfte jemand an der Haustür. Sie stellte die Box auf den Boden und ging hinunter. Als sie die Tür öffnete, bemerkte sie, wie der Rasen die Sonne in sich aufgesogen hatte. Die Mittagssonne stand hoch am Himmel und schien auf die wunderschönen Außenanlagen des Anwesens hinab und brachte die bunten Farben der Blumen, die Raj gepflanzt hatte, und die dazu passenden Blumenkübel zum Strahlen.

Vor der Tür stand ein UPS Lieferant. „Emily Mitchell?“

„Ja, das bin ich“, sagte sie und nahm den Stift entgegen, um die Lieferung zu bestätigen. Als ihr klar wurde, was gerade angekommen war, schloss Aufregung durch ihren ganzen Körper.

„Was ist das?“, fragte Daniel, der hinter ihr im Flur erschien.

Emily dankte dem Lieferanten, der sich nun wieder auf seinen Weg machte. Dann drehte sie sich zu Daniel um. „Es ist das Schild.“

„Es ist schon da?“, rief Daniel. „Für welchen Namen hast du dich entschieden?“

Sie hatte ganz heimlich an dem Namen gearbeitet, denn sie wollte sich bei ihrer Entscheidung durch niemanden beeinflussen lassen. Die Leute machten ihr immer wieder Vorschläge, doch sie wusste, dass ihr der Name etwas bedeuten und von ihr alleine kommen musste.

„Nicht linsen“, warnte sie, während sie die Verpackung aufriss und das Schild begutachtete. Es war wunderschön, eine Mischung aus geschmackvollem Stil und altmodischer Tradition, was perfekt zum Haus passen würde.

Mit Daniels Hilfe wuchtete sie das Schild an seinen Platz. Begeisterung breitete sich in ihrem gesamten Körper aus, als sie einen Schritt zurücktrat und das glänzende, neue Schild betrachtete, das stolz über der Tür hing.

„Die Pension in Sunset Harbor“, sagte Daniel, als er das Schild las.

„Was hältst du davon?“, fragte Emily.

„Ich liebe es“, antwortete er, während er sie näher zu sich heranzog.

In dem Moment hörte Emily das Geräusch von knirschendem Kiesel unter den Rädern eines Autos. Sie und Daniel drehten sich um und sahen ein unbekanntes Auto die Einfahrt hinauffahren. Es hielt direkt vor dem Haus an, dann stieg ein Mann aus, der einen Koffer hinter sich herzog.

„Guten Morgen“, sagte er. „Die Dame im Gesamtwarenladen hat mir Ihre Pension empfohlen. Haben Sie noch Zimmer frei?“

Emilys Herz machte einen Freudensprung. Sie warf Daniel einen schnellen Blick zu und grinste, bevor sie sich wieder dem Mann zuwandte und mit ihrer professionellsten Stimme antwortete: „Ich denke, wir können Sie noch unterbringen.“

Erscheint demnächst!

Buch #2 der Die Pension in Sunset Harbor Reihe

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Sophie Love

Sophie Love ist seit jeher ein Fan von Liebesromanen, weshalb sie sich sehr freut, ihre erste Reihe an Liebesbüchern: FÜR JETZT UND FÜR IMMER (DIE PENSION IN SUNSET HARBOR – BUCH 1) zu veröffentlichen. Sophie würde gerne von Ihnen hören. Besuchen Sie deshalb bitte ihre Webseite www.sophieloveauthor.com, um ihr eine E-Mail zu schreiben, in den E-Mail-Verteiler aufgenommen zu werden, kostenlose E-Books sowie die neuesten Nachrichten zu erhalten und um mit ihr in Kontakt zu bleiben!