Energy EFT

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TEIL 3


Die 6 wichtigsten
Verfahrensweisen
Unterschiedliche Vorgehensweisen
für unterschiedliche Probleme

Der Anfang einer Energy-EFT-Sequenz ist immer gleich: Wir lenken die Wirkung des Verfahrens in die gewünschte Richtung, indem wir uns auf unser Problem einstimmen. Dafür stehen uns eine Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten zur Verfügung.

Im vorangegangenen Kapitel wurde gezeigt, wie Sie mit einer Beschreibung des Problems beginnen können und wie Sie genau genug formulieren, damit Sie ein gutes Set-up erhalten.

In diesem Kapitel lernen Sie nun eine Reihe unterschiedlicher Energy-EFT-Vorgehensweisen kennen, mit denen Sie unterschiedliche Probleme elegant und erfolgreich bearbeiten können.

Das Story-Verfahren

Die erste und einfachste Methode, ein Problem anzugehen, das eine eigene Geschichte hat, besteht darin, diese Geschichte zu erzählen. Sie erzählen mit Ihren eigenen Worten die Geschichte Ihres Problems; sobald Anzeichen von Stress zu erkennen sind, halten Sie inne und klopfen mit dem zuletzt ausgesprochenen Satz. Im folgenden Beispiel schildert ein Mann die Geschichte seines Autounfalls.

Beispiel: Autounfall

„Ich fuhr nach Hause, denselben Weg, den ich schon tausend Mal gefahren bin, es war dunkel und regnete stark.“ An dieser Stelle geriet der Mann in Stress und fühlte sich unwohl. Dies ist für jeden Außenstehenden leicht zu erkennen: Der (oder die) Betroffene legt dann gewöhnlich die Stirn in sorgenvolle Falten, knetet die Hände, die Atmung beschleunigt sich und er beginnt zu schwitzen.

Arbeiten wir mit dem Story-Verfahren in Selbsthilfe, so müssen wir uns selbst beobachten, damit wir diese Anzeichen für Stress erkennen. Das ist nicht besonders schwierig, Sie brauchen nur auf Ihre eigenen Gefühle zu achten, auf den Klang Ihrer Stimme, während Sie sich die Geschichte selbst laut erzählen; achten Sie auf Ihren Atem und darauf, was Sie mit Ihren Händen machen. So erkennen Sie sofort, wenn Sie beim Erzählen in Stress geraten.

In unserem Beispiel hielt der Betroffene an dieser Stelle inne; die Worte, die er zuletzt gewählt hatte, bevor er in Stress geraten war, wurden sein erstes Set-up: „Es war dunkel und regnete stark“, mit „Dunkelheit und starker Regen“ als Erinnerungsformel. –

Anschließend erzählen wir die Geschichte nochmals von Anfang an und überprüfen, ob der Stress gelöst werden konnte. In unserem Beispiel war dies tatsächlich der Fall, was daran zu erkennen war, dass der Betreffende in seiner Schilderung fortfuhr: „Ich fuhr nach Hause, es war dunkel und regnete stark, ich war sehr müde, meine Augen brannten …“

Hier kam wieder Stress auf, also klopfte er mit „Ich war sehr müde und meine Augen brannten“ als Set-up und mit „Brennende Augen“ als Erinnerungsformel.

Die Geschichte geht weiter und jedes Mal, wenn eine Stresszunahme erkennbar wird, unterbrechen wir und bearbeiten diesen Stress; wir lösen nach und nach Stress und Angst und bahnen uns so Schritt für Schritt einen Weg ins Zentrum des Problems.

Als der Betroffene zum eigentlichen Ereignis kam, war er ziemlich ruhig und sogar die Erinnerung daran, dass er mit dem Kopf gegen einen ihm entgegenkommenden LKW geschleudert wurde und seither gelähmt war, konnte er jetzt aushalten: „Plötzlich schrak ich auf und mit großem Entsetzen erkannte ich, dass ich von den Lichtern eines LKW geblendet wurde, der mit direkt entgegenkam, und in diesem Augenblick wusste ich, dass ich sterben würde.“

Im Story-Verfahren bauen wir Schritt für Schritt Stress ab; dadurch stärken wir das Energiesystem und bereiten es darauf vor, sich mit dem Hauptereignis auseinanderzusetzen, in diesem Fall die Nahtoderfahrung. Wir lösen die große Menge an Energie, die seit diesem Ereignis blockiert war.

Dies ist ein sehr nützliches, vielseitig anwendbares EFT-Verfahren. Es ist außerdem sehr sicher und unterstützend, denn es bahnt diesen überaus wichtigen stressfreien Pfad zu den hochemotionalen Erinnerungen und Geschehnissen im Energiesystem.

Gehen wir so systematisch durch die ganze Geschichte und klopfen bei jedem Stress, den wir finden, so lösen wir das ganze Problemspektrum, das häufig aus mehr besteht als (wie hier) „nur“ aus der Kollision mit dem LKW.

Wichtiger Hinweis: Nehmen Sie sich Zeit, um zum Kern des Problems zu gelangen, Sie haben keine Eile! Bauen Sie gründlich Stress ab und Energie auf, bevor Sie weitergehen. Auf ein paar Klopfrunden mehr kommt es nicht an; es wird Ihnen dann später viel leichter fallen, den Kern des Problems anzugehen.

Mit dem Story-Verfahren lassen sich Erinnerungen und alle anderen Probleme bearbeiten, die in Form einer Geschichte erzählt werden können, die einen Anfang, ein Mittelteil und ein Ende hat.

Solange Sie immer wieder Stress abbauen, sich Zeit nehmen und nur so schnell vorangehen, dass Sie sich immer wohlfühlen, werden Sie in der Lage sein, die von dem Ereignis aufgebauten Energieblockaden erfolgreich und dauerhaft abzubauen.

Das Körperwahrnehmungsverfahren

Es gibt allerdings auch Probleme, zu denen wir keine konkrete Erinnerung oder Geschichte haben. Dazu gehören sehr starke Gefühle, von denen wir nicht wissen, wie sie entstanden sind; Gefühle, die von Ereignissen herrühren, die so lange zurückliegen, dass wir nicht sicher sind, welche Geschichte damit verbunden sein könnte; immer wiederkehrende Emotionen, von denen wir nicht wissen, wie sie entstanden sind, und Probleme, die sich einfach nicht in Worte fassen lassen.

In der Vergangenheit dachte man, kraftvolle, unkontrollierbare Emotionen zu haben bedeute, dass man „verrückt“ sei (im Sinne von geistig oder seelisch krank); heute wissen wir, dass es sich dabei um Energie handelt, die auf ihrem Weg durch das Energiesystem auf Blockaden trifft; unser „sechster Sinn“ vermittelt uns dann körperliche Empfindungen wie Schmerzen und Unwohlsein, die jedoch keinen konkreten körperlichen Ursprung haben.

Beim Körperwahrnehmungsverfahren arbeiten wir mit ganz spezifischen Set-ups, die wir aus körperlichen Empfindungen ableiten.

Anstatt etwa zu sagen: „Ich werde so wütend!“, konzentrieren wir uns auf die Gefühle, die wir in unserem Körper wahrnehmen, und stellen die Frage: „Wo in meinem Körper fühle ich diese Wut und wie fühlt sie sich an?“ Legen Sie Ihre Hände dorthin, wo Sie sie wahrnehmen.

Die Antwort könnte etwa lauten: „Sie ist genau hier, sie fühlt sich an wie ein schneller, heißer Strom, der durch die Mitte meiner Brust fließt.“ Wir klopfen nun mit dem Set-up „Ein schneller heißer Strom durch die Mitte meiner Brust“ und den Erinnerungsworten „Heißer Strom“.

Hinweis: Arbeiten Sie mit dem Körperwahrnehmungsverfahren an echten körperlichen Empfindungen, so legen Sie Ihre freie Hand an die Stelle, an der Sie diese wahrnehmen. So unterstützen Sie das Fließen der Energie.

Wir haben verschiedene Möglichkeiten, dieses Körperwahrnehmungsverfahren anzuwenden:

1. Nehmen wir zum Beispiel an, Sie hätten ein aktuelles Problem, etwa mit einer sehr lange bestehenden Beziehung, für das sich viele, viele Set-ups formulieren ließen; in einem solchen Fall fragen Sie (bei Selbsthilfe) einfach nur: „Wenn ich an meine Beziehung denke, wo im Körper spüre ich das?“ Legen Sie Ihre Hände darauf.

Das führt uns direkt zur wichtigsten Energieblockade im Zusammenhang mit diesem Problem, ohne dass wir darüber sprechen müssen, wer wem was wann warum und wie oft angetan hat. Dies ist eine sehr direkte und wirkungsvolle Art, Energy EFT anzuwenden, und sie bringt entsprechend tiefgreifende Veränderungen in den Empfindungen und Gefühlen.

Falls Sie diese Methode anwenden, sollten Sie sicherstellen, dass am Ende die Energieblockade und die damit verbundenen körperlichen Empfindungen alle durch den Energiekörper hindurch- und hinausgeflossen sind.

Anschließend können wir uns der positiven Seite zuwenden und uns gute Gefühle im Zusammenhang mit dieser Beziehung „herbeiklopfen“ und damit auch das entscheidend verändern, was wir über unsere Beziehung denken und wie wir fühlen.

2. Das Körperwahrnehmungsverfahren eignet sich auch hervorragend für Menschen, die nicht gerne über ihre Emotionen sprechen oder dazu nicht in der Lage sind, wie etwa Kleinkinder. So kann jedes Kleinkind mit seinen Händen auf die Stelle zeigen, die wehtut, wenn der Vater mit ihm schimpft; und da wir uns keine Gedanken darüber zu machen brauchen, was das alles zu bedeuten hat, und nicht alle Windungen eines Problems nach alter Freud’scher Manier zu durchleuchten brauchen, können wir rasch und leicht heilende Veränderungen herbeiführen, die zudem auch noch stabil sind; das ist sogar bei alten Problemen möglich, bei denen uns keine Erinnerungen leiten können, weil nur noch Gefühle übrig geblieben sind.

3. Diese Methode lässt sich auch als eine Art „Geheimtherapie“ anwenden; das bedeutet, dass wir nicht über Einzelheiten sprechen müssen, die Erinnerungen nicht erneut durchleben müssen und dass niemand das Problem oder seinen Ursprung kennen muss. Dies ist in vielerlei Hinsicht ein kostbares Geschenk und es eröffnet uns die Möglichkeit, Heilung und Erlösung von Problemen zu finden, die viele von uns in der Vergangenheit schweigend erdulden mussten.

4. Schließlich ist das Körperwahrnehmungsverfahren die erste Wahl für die Bearbeitung von psychosomatischen Schmerzen oder Schmerzsymptomen einer Erkrankung.

 

Das Fokussierungsverfahren

Dieses Verfahren ist vor allem für die Selbsthilfe interessant, weil wir hier kein Set-up laut aussprechen, sondern einen Gegenstand, ein Symbol oder einen anderen externen Impuls zum Fokussieren verwenden. Ist jemand beispielsweise süchtig nach Schokolade, so kann er seine Lieblingsschokolade vor sich auf den Tisch legen, sich einfach „auf die Schokolade einstimmen“ und dann die EFT-Sequenz durchlaufen.

Bei diesem Verfahren sprechen wir deshalb von Fokussierung, weil wir weder denken noch sprechen müssen, sondern unsere ganze Aufmerksamkeit auf unsere körperlichen Empfindungen, auf den Strom unserer Gedanken und Erinnerungen, auf unseren Atem richten und darauf, wie jeder einzelne Punkt auf das Klopfen reagiert.

Für dieses Verfahren müssen Sie etwas vor sich haben, was eine gesprochene Eröffnungsaussage ersetzt und worauf Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit richten. Sie können jedes beliebige Objekt wählen, das für Sie das Problem repräsentiert und Sie daran erinnert.

Dies kann etwa ein Foto sein oder ein realer Gegenstand, eine Zeichnung, ein Symbol oder Worte auf einem Stück Papier. Es kann sich auch um ein Musikstück, ein Andenken oder irgendetwas anderes handeln, das uns hilft, uns auf das einzustimmen, woran wir arbeiten wollen.

Das Fokussierungsverfahren kann in vielen Situationen und für viele Probleme schneller, direkter und stärker wirken, als wenn man versuchte, die richtigen Worte zu finden.

Beispiel: Computer

So hatte ich es einmal mit einer Frau zu tun, die große Widerstände gegen Computer hatte, obwohl sie in ihrem Beruf wie auch privat ständig damit zu tun hatte. Im Laufe der Jahre war es zu vielen Begebenheiten und zu vielen traumatischen Erlebnissen in Zusammenhang mit Computern gekommen; anstatt diese alle aufzuzählen oder auch nur einen zu finden, mit dem sie hätte beginnen können, saß sie einfach nur vor ihrem (ausgeschalteten) Computer und begann, entsprechend dem Fokussierungsverfahren zu klopfen. Nach zwei Klopfsequenzen war sie bereit, den Computer einzuschalten; das fühlte sich bereits anders an als zuvor. Sie klopfte weiter und es kam ihr in den Sinn, ein Textdokument aufzurufen. Als sie damit geklopft hatte, … „veränderte sich alles – alle Angst war verschwunden und ich wollte tatsächlich etwas schreiben!“

*

Beispiel: Foto

Ein anderes Beispiel für die Anwendung dieses Verfahrens war eine Frau, deren Ehemann nach 45 gemeinsamen Jahren gestorben war. Da waren so viele Emotionen, Gedanken und Erinnerungen, dass es sehr schwierig war herauszufinden, womit sie beginnen sollte. Daher klopfte die Frau mit einem Foto ihres Mannes, bis sie wahrnahm, dass ihre Trauer ein wenig leichter wurde; später sagte sie dann: „Ich konnte fühlen, wie meine Liebe für ihn zurückkam, und das war eine wunderbare, heilende und ganz erstaunliche Erfahrung.“

*

Beispiel: Zettel

Eine andere Frau hatte eine schwere Spinnenphobie. Sie bat ihre Freundin, das Wort „Spinne“ auf einen Zettel zu schreiben und diesen mit der Schrift nach unten am entgegengesetzten Ende des Wohnzimmers zu platzieren, während sie draußen im Flur blieb und mit Ausrichtung ihres Körpers auf den Zettel hin klopfte.

Als sie sich dazu bereit fühlte, trat sie ins Wohnzimmer, klopfte weiter und ein paar Runden später konnte die Freundin den Zettel umdrehen, sodass das Wort „Spinne“ sichtbar wurde. Nach zwei weiteren Klopfsequenzen äußerte die Frau den Wunsch, das Bild einer Spinne zu sehen – das hätte vorher extreme Panikattacken ausgelöst.

Dieses letzte Beispiel ist ein guter Leitfaden dafür, wie sogar negative Reaktionen mit dem Fokussierungsverfahren gelöst werden können.

Beginnen Sie in einer Entfernung, in der Sie sich wohlfühlen, und fangen Sie an zu klopfen. Gehen Sie auf keinen Fall näher heran, als Ihr Gefühl es zulässt. Nehmen Sie sich so viel Zeit wie nötig und absolvieren Sie so viele EFT-Sequenzen wie nötig; hier geht es nicht darum, Angst zu überwinden, sondern darum, den Energiekörper von Stress zu befreien, damit auf ganz natürliche Weise ein stressfreier Pfad bis hin zum anvisierten Objekt gebahnt werden kann.

Für die Frau in unserem Beispiel kam, als sie noch im Flur stand und schon genügend Stress abgebaut hatte, der Moment, dass sie ins Zimmer gehen wollte, in dem der Zettel lag.

Dann kam der Moment, in dem sie noch näher herangehen wollte; und eine weitere Veränderung trat ein, als sie das Wort sehen wollte und darum bat, dass der Zettel umgedreht wurde. Der endgültige Entwicklungsschub in dieser Sitzung trat ein, als sie das Bild einer Spinne sehen wollte. Das war genau die richtige Vorgehensweise.

Etwa eine Woche später ging die Frau mit ihrer Freundin schließlich zu einer Tierhandlung, die lebendige Spinnen führte, und sie tanzte vor Freude auf der Straße, als sie feststellte, dass das Problem verschwunden war.

Energiearbeit ist keine Psychologie; hier bewegen wir uns in einem völlig anderen Medium. Wir lösen einfach immer Energieblockaden im Energiesystem auf und verbessern das Fließen der Energie durch den Energiekörper. Dies führt natürlich zu weniger Stress, zu weniger Angst und schließlich zu dem Wendepunkt hin zu den positiven Emotionen, die die wirkliche Heilung des Problems darstellen.

Die wichtigste Regel für das Fokussierungsverfahren ist, sich voll auf ein Objekt zu fokussieren, das für das Problem steht, und dann Schritt für Schritt voranzugehen, auf keinen Fall schneller, als das eigene Empfinden es gestattet.

So lassen sich selbst emotional stark belastete Begegnungen unter Kontrolle bringen. Wir absolvieren einfach eine Klopfsequenz nach der anderen und bahnen uns so diesen stressfreien Pfad zum Kern des Problems, bis es gelöst ist.

Das Free-Flow-Verfahren

Hier handelt es sich um ein fortgeschrittenes Verfahren zur Verbesserung des Energieflusses; es zeichnet sich dadurch aus, dass wir nicht eine einzige, gleichbleibende Eröffnungsaussage formulieren, sondern dass sich das Set-up von einem Punkt zum nächsten weiterentwickelt.

Dieses Verfahren eignet sich besonders gut zum Untersuchen eines Problems, das nicht klar zu fassen oder zu verstehen ist; wir können damit auch unserem Energiekörper etwas Gutes tun und es zum allgemeinen Stressabbau bei jedem beliebigen Thema einsetzen.

Diese Vorgehensweise vermittelt uns außerdem sehr interessante Erfahrungen, die Geist, Körper und Seele gleichermaßen betreffen und uns vieles über das Fließen der Energie, über Gedanken, Gefühle und körperliche Empfindungen lehren; diese Erfahrungen können auch dazu beitragen, dass wir uns selbst besser verstehen.

Beispiel: Sich aufregen ohne Grund?

Ich lernte einmal eine Frau kennen, der es immer wieder passierte, dass sie sich furchtbar aufregte; sie war sich dessen zwar bewusst, kannte aber den Grund nicht; sie wollte in dieser Sache gerne etwas verändern.

Ihr erstes Set-up in der Herzposition lautete: „Peter regt mich einfach auf!“ Anstatt mit diesem Set-up eine vollständige Sequenz zu klopfen, überlassen wir es bei diesem speziellen Verfahren dem Punkt, den wir gerade klopfen, wie das Set-up genau lauten soll. Das, was uns beim Klopfen dieses Punktes in den Sinn kommt, wird zu der Formulierung, mit der an diesem Punkt weitergeklopft wird.

In unserem Beispiel klopfte die betroffene Person also zuerst am Scheitelpunkt und sagte spontan: „Peter ist so dumm! Er macht mich wahnsinnig!“ Sie klopfte dort weiter und atmete dabei tief ein und aus, bis sie das Gefühl hatte, zum nächsten Punkt gehen zu können.

Sie klopfte den nächsten Punkt und dabei tauchte das nächste Set-up auf, das die Sache weiter voranbrachte, nämlich: „Ich verstehe ihn einfach nicht, er ist mir so fremd.“

Als Nächstes kam der Augenbrauenpunkt an die Reihe; das dabei auftauchende Set-up lautete: „Ich wünschte, ich hätte mehr Geduld … mit ihm …, einfach mehr Geduld …“

Beim Punkt Seitlich des Auges kam: „Ich bin nicht sehr tolerant gegenüber Dummköpfen“, und beim Punkt Jochbein: „Sie sehen einfach nicht, was ich sehe.“

Diesen Punkt klopfte sie recht lange, schließlich seufzte sie tief und ging zum nächsten Punkt, Unterhalb der Nase. Hier äußerte sie: „Ich habe Angst, etwas nicht zu verstehen. Ich habe Angst davor, mich zu irren.“ Dies wurde beim Punkt Unterhalb der Unterlippe zu „Ich habe Angst“ und entwickelte sich beim Schlüsselbeinpunkt schließlich zu „Ich hatte Angst vor meinem Vater.“ Intensive körperliche Empfindungen stellten sich ein, etwa Rumoren des Magens und Hitzewallungen in Kopf und Nacken; sie klopfte den Schlüsselbeinpunkt ziemlich lange, bis sich ein Lächeln auf Ihrem Gesicht ausbreitete und sie mit „Ich brauche keine Angst zu haben“ zum Daumenpunkt weiterging; von da aus entwickelte sich ihr Set-up weiter bis zu „Ich fühle mich voller Kraft“ beim Handkantenpunkt.

Bei der abschließenden Herzposition sagte die Frau: „Nur wer stark ist, kann wirklich lieben. Nun weiß ich, warum ich Peter bisher nicht wirklich lieben konnte. Jetzt kann ich es, ich empfinde eine tiefe Liebe für ihn, er ist ein wunderbarer Mann, wirklich.“

*

Bei diesem Verfahren lassen wir zu, dass sich die Eröffnungsaussage an jedem Energiepunkt von selbst weiterentwickelt; dabei handelt es sich dann um eine direkte Reaktion auf Empfindungen, Gedanken und Erinnerungen, die beim Klopfen des jeweiligen Punktes unmittelbar auftauchen.

Es lohnt sich, sich auch hier nochmals zu vergegenwärtigen, dass Energy EFT keine Psychologie oder Psychotherapie ist, sondern einfach Energiearbeit. Der Zweck des Free-Flow-Verfahrens ergibt sich bereits aus seinem Namen: Es geht darum, dass Energie frei und kraftvoll fließen kann, indem Blockaden im Energiesystem gelöst werden und jeder einzelne EFT-Energiepunkt bis zum Maximum seiner Möglichkeiten genutzt wird.

Das Stellvertreterklopfen

Beim Stellvertreterklopfen (auch als Surrogatklopfen bezeichnet) geht es darum, dass wir uns selbst anstelle einer anderen Person oder Sache klopfen.

– Dies kann also ganz konkret eine andere Person sein, etwa ein Kind oder der Partner, der Freund, der Vorgesetzte oder Kollege.

– Es kann aber auch ein soziales Gefüge sein, etwa die Firma, die Familie, ein Team oder eine Gruppe.

– Es kann ein Tier sein, ein Haustier, ein Nutztier oder sogar ein wildes Tier.

– Es kann ein Aspekt, eine andere Erscheinungsform unseres Selbst sein, etwa aus der Vergangenheit („jemand“, der Sie heute nicht mehr sind).

– Es kann sich sogar um eine Erscheinungsform unseres Selbst in der Zukunft handeln.

Stellvertreterklopfen ist sehr einfach: Anstatt im Set-up zu sagen: „Ich habe Angst vor Spinnen“, sagen wir einfach „Hans hat Angst vor Spinnen“, wenn wir stellvertretend für Hans klopfen wollen.

Wir unterschieden zwei weitere Varianten:

1. Die erste ist einfach und direkt; klopfen wir anstelle einer anderen Person oder Sache, um die wir uns (aus welchem Grund auch immer) Sorgen machen, so bauen wir natürlich unseren eigenen Stress damit ab und verbessern unseren Energiefluss.

2. Die zweite Variante ist etwas, was es nur in der Energiearbeit gibt, nämlich dass sich das Objekt, das Ziel Ihres Stellvertreterklopfens, ebenfalls verändert.

Auf der energetischen Ebene sind wir viel stärker miteinander verbunden als auf der physischen Ebene, wo wir getrennt voneinander existieren. Beim Stellvertreterklopfen nutzen wir dieses Verbundensein, um Veränderungen herbeizuführen und den Energiestrom zu verbessern.

Es gibt viele Gelegenheiten, für die das Stellvertreterklopfen eine hervorragende Wahl darstellt:

• Eltern, die sich um ihre Kinder sorgen;

• Eheleute, die wegen etwas an ihren Partnern klopfen möchten, das sie stört oder aufregt;

• Großeltern, die für ihre Enkel klopfen, die weit entfernt von ihnen aufwachsen;

• Kunden, die wegen einer Firma klopfen, die sie nicht korrekt behandelt …

Es gibt unzählige Anwendungsmöglichkeiten für dieses Verfahren. Eine besonders interessante Anwendung des Stellvertreterklopfens ist das Klopfen für vergangene oder zukünftige Erscheinungsformen des eigenen Selbst. Anstatt zu formulieren: „Meine Mutter hat mich verlassen, als ich ein Baby war“, klopfen wir stellvertretend für das Baby, das wir einst waren, das es heute aber nicht mehr gibt, also für „das verlassene Baby.“

 

Das funktioniert sehr effektiv, denn es wird Energie in die Bereiche gesandt, die auch heute noch „die Probleme des verlassenen Babys“ haben, und gibt dem EFT-Verfahren eine sehr genaue Zielrichtung. Es macht es uns außerdem leichter, mitfühlend zu sein und den Willen zu formulieren, diesen vergangenen Aspekten (oder früheren Erscheinungsformen) wirklich zu helfen.

Wir können das Stellvertreterklopfen auch auf zukünftige Aspekte (Erscheinungsformen) anwenden, zum Beispiel: „Dieser Aspekt von mir, der nächsten Freitag diese schreckliche Präsentation halten muss.“ Wir können uns dann auf diesen Teil unseres Selbst in der Zukunft einstimmen und für die Themen klopfen, die belastend sein werden, etwa: „Dieser Aspekt von mir, der schreckliche Angst hat zu vergessen, was er sagen will“ als Set-up und „Vergessen, was er sagen will“ als Erinnerungssatz.

Stellvertreterklopfen ist ein sehr wichtiger und wohltuender Teil der Energiearbeit mit EFT, ist vielseitig anwendbar und sorgt dafür, dass es demjenigen, der es durchführt, viel besser geht.

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