THEKI® - Ent-wickle dich!

Tekst
0
Recenzje
Przeczytaj fragment
Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

ÜBER MICH UND DIE ENTSTEHUNG VON THEKI
Mein Weg beginnt

Mein eigener Lebensweg hat sich ganz entscheidend durch meine innere Einstellung geprägt. Vielleicht erkennst du dich auf diesem Weg wieder; vielleicht hast du ähnliche Erfahrungen gemacht. In jedem Fall haben wir eines gemeinsam: dieses strahlende Selbst, das sich hinter den Schichten des Egos verbirgt.

Die ersten dreißig Jahre meines Lebens war ich eine »Suchende«. Ich habe mir schon früh über einfach alles Gedanken gemacht. Die Suche nach dem tieferen Sinn, nach den Dingen hinter den Dingen. Gibt es Zufälle? Was ist Zeit? Gibt es das Nichts? Was ist Gott? Warum plappert mein Verstand unentwegt? Gibt es Gedankenstille? Warum reden die Menschen von Selbstfindung? Wie verliert man sich denn überhaupt? Warum sind wir hier? Haben wir eine Aufgabe? Warum sind die einen Menschen gesund und glücklich, während andere leiden? Was unterscheidet die einen von den anderen? Entscheidet das Schicksal, oder sind wir selbst die Schöpfer unseres Lebens? Was kann ich tun, um ein besseres Leben zu führen? Als Kind hatte ich meinen »inneren Beobachter« recht bewusst dabei. Ich betrachtete mich selbst und die Menschen, so als würde ich eine Vogelperspektive einnehmen und nicht in meinem begrenzten Körper und Verstand stecken. Ich erkannte Verhaltensmuster, Zusammenhänge und Auswirkungen. Hätte man mir damals gesagt, dass ich aktiv Einfluss auf diese Muster nehmen kann, wäre das eine wahre Offenbarung gewesen, die mich viel schneller in meine Eigenmacht gebracht hätte. Aber das sollte damals noch nicht sein. Ich habe mich vielmehr als Opfer der Umstände erlebt: hilflos und oft allein. Trägt man sich schon als Kind und Jugendliche mit solchen Gedanken und hinterfragt alles, dann ist man in gewisser Weise anders. Man passt nicht so ganz in die Schablone der Gesellschaft, vor allem nicht als Scheidungskind an einer katholischen Privatschule.

Die Erforschung meiner Möglichkeiten – und wo war ich?

Meine Eltern empfanden mich als Kind als pflegeleicht und ausgeglichen. Nach außen war ich das auch, denn ich hatte mir – damals noch unbewusst – die Verantwortung auferlegt, meinen Eltern, die mit ihrer Scheidung schon genug zu tun hatten, keine Sorgen zu machen. Also machte ich die Dinge, die mich beschäftigten, mit mir selbst aus. In meiner Jugend erforschte ich weitere Möglichkeiten. Ich geriet hier und da auf Abwege, die ich rückblickend jedoch als äußerst wertvoll ansehe. Ich wurde innerlich zu einer Querdenkerin, was sicherlich einen Teil Selbstschutz beinhaltete, aber auch Ergebnis meiner Beobachtungen war, nämlich dass sogenannte Autoritätspersonen nicht immer recht hatten und es sich lohnte, vorgefertigte »Wahrheiten« infrage zu stellen. So kam es, dass ich die Grenzen, an die ich stieß, in alle Richtungen ausloten wollte. Ich machte Erfahrungen vielerlei Art mit sehr unterschiedlichen Menschen: ob Intellektuelle, Alternative, viel jüngere oder viel ältere Menschen oder auch völlig oberflächliche Menschen – ich war für alle offen und beobachtete unterschiedlichste Muster und Verhaltensweisen. Ich ging einem »normalen« Leben mit Schule und Ausbildung nach, experimentierte aber auch mit bewusstseinserweiternden Substanzen, machte die Nacht zum Tag und wirkte sicher auf die meisten Menschen ziemlich selbstbewusst. Doch unter dieser Schutzschicht war ich sehr sensibel und auch hilflos und ängstlich. Ich lebte viele Paradoxe aus, die mir irgendwie alle »wahr« erschienen. Dabei war ich ehrlich und habe gelogen, war treu und habe betrogen, bin Scheinheiligen und Erleuchteten begegnet und fand mich immer wieder in Einbahnstraßen wieder, die mich auf meist sehr schmerzhafte Weise zur Umkehr zwangen. In dem ganzen Tumult der Gegensätzlichkeiten hatte ich mich längst verloren. Ich war ein Mix aus unterschiedlichsten Persönlichkeiten, die mir zwar mannigfache Erfahrungen gewährten, aber nicht wirklich miteinander vereinbar waren. Das zeigte sich darin, dass ich mich jedem Menschen gegenüber anders verhielt. Da ich nicht wusste, welche dieser Scheinpersönlichkeiten ich wirklich war, tendierte ich dazu, die vermeintlich »schwachen« Anteile in mir zu überspielen. So war ich dem Leben und den Leuten zumindest nach außen hin gewachsen, und das gab mir eine gewisse Sicherheit. Ich hatte mir ein Konstrukt aufgebaut, das mir dienlich war. Doch gleichzeitig war ich auch Sklavin dieses Konstrukts. Die Schleier der Wahrnehmung waren sehr dicht, und das Bild, mit dem ich die Welt und meine Beziehung zu ihr betrachtete, war verzerrt. Und so könnte man »eine gewisse Orientierungslosigkeit« als Überschrift über diese Zeit setzen, obwohl ich immer viel Halt durch die Liebe meiner Familie erfuhr. Doch ich spürte, dass da noch etwas anderes war, dass es da vielleicht eine Bestimmung in meinem Leben gab, eine Art zu leben, die ganz meine war und die sich richtig anfühlte und die ich irgendwie finden musste. Vielleicht kennst du das: Diese innere Gewissheit hat eine manchmal fast nicht auszuhaltende Kraft. Sie treibt dich voran und lässt nicht locker, bis du dahintergekommen bist, wie du deinem Leben Sinn und Klarheit verleihen kannst.

Wenn dein Pferd tot ist, steig ab!

Meine Beziehungen zu Männern waren geprägt von Verhaltensmustern, die ich unbewusst aus meiner Kindheit übernommen hatte und die es mir schwer machten, glücklich zu sein und Erfüllung zu finden. Von meinen Eltern hatte ich leider erst einmal mitbekommen, wie es nicht funktionierte. Ich fand mich oft am Rande des Abgrunds wieder; Gefühle schmerzhafter Ausweglosigkeit und Fremdbestimmung begleiteten mich jahrelang und machten das Glücklichsein scheinbar unmöglich. Heute ist mir klar, dass ein Bedürftiger nur einen Bedürftigen anziehen kann, doch damals war ich hilflos, und meine Partner waren es auch. In dieser Zeit wurden auch meine körperlichen Beschwerden wie chronische Gastritis, ständig vereiterte Mandeln, Migräne und eine hohe Infektanfälligkeit immer heftiger, zeigten sie mir doch letztendlich meine Selbstsabotage im psycho-emotionalen Bereich auf. Die Schulmedizin konnte mir nicht helfen, außer Pillen und Säften war da nichts zu holen. Als wäre das nicht genug, entwickelte ich eine Autoimmunkrankheit, Hashimoto Thyreoiditis, die drohte, meine chronisch entzündete Schilddrüse zu zerstören. Auch eine Psychotherapie zeigte keinen Erfolg. Der Schlüssel lag woanders, und er blieb mir verborgen. Ein ganzheitliches Verständnis musste her. Der »innere Beobachter« aus meiner Kindheit wurde mir im Laufe der Jahre und meiner persönlichen Entwicklung immer bewusster, und ich versuchte verzweifelt, die höheren Zusammenhänge des Lebens zu erkennen. Es konnte doch nicht sein, dass ich ein hilfloses Opfer war und nichts zu meinem Glück beitragen konnte! Das wollte ich auf keinen Fall akzeptieren.

Das Erste, was ich erkannte, war, dass ich mich selbst fast vollständig verloren hatte. Ich lebte das Leben meines damaligen Partners, nicht mein eigenes. Ich agierte Muster aus und vertrat Meinungen, die ich gar nie hinterfragt hatte, sondern die sich vor sehr langer Zeit tief in mein Unterbewusstsein eingeprägt hatten. Die Erkenntnis traf mich wie ein Faustschlag, doch sie war nur die halbe Miete – denn wie sollte ich diese Muster durchbrechen, die mich im Würgegriff hatten?Vielleicht kennst auch du dieses Gefühl: immer wieder in die gleiche Sackgasse zu geraten, auch wenn du es diesmal ganz anders machen wolltest.

Der erste Schritt in Richtung Freiheit kam in Form eines Heilpraktikers, der mir sehr viel geholfen hat und mir unglaublich wertvoll ist. Ich erinnere mich genau, wie ich zum ersten Mal bei ihm war. Ich erzählte unter Aufregung, Zittern und Tränen von meiner ausweglosen Beziehung, aus der ich aufgrund meiner vielen Ängste nicht ausbrechen konnte, sprach von meinen ganzen Gefühlen und Gedanken, Ängsten und Hoffnungen, Blockaden und Erkenntnissen. Er hörte mir seelenruhig zu. Als ich fertig war, schaute er mir eine Weile in die Augen, und dann sagte er zu mir: »Wenn dein Pferd tot ist, steig ab.«

Auch wenn es mir nicht gefiel, mit einem einzigen Satz abgespeist zu werden, berührte er etwas tief in mir, was ich noch nicht greifen konnte. Dieser Satz sollte mich in die Freiheit begleiten.

Die Erkenntnis der verschiedenen Ichs

Kurz darauf erschuf ich mir – aus heutiger Sicht klar, aber natürlich damals noch recht unbewusst – eine großartige Chance. Mein damaliger Partner betrog mich mit meiner Freundin. Ich hatte – so wie viele Menschen und vielleicht auch du – in der Vergangenheit noch ganz andere Schicksalsschläge und Verletzungen erlitten, die mich weitaus tiefer erschüttert hatten. Doch es gab einen bedeutenden Unterschied zu dieser Erfahrung: Damals hatte es noch nicht »klick« gemacht. Das war erst jetzt passiert, als meine Freundin mir den Betrug während eines Spaziergangs »beichtete«. Meine Reaktion war für mich selbst nachhaltig inspirierend; rückblickend veränderte sich dadurch mein ganzes Leben auf einen Schlag in die gewünschte Richtung, denn ich erkannte ganz plötzlich meine verschiedenen »Ichs«: mein Ego-Ich und mein wahres Selbst.

Mein Ego-Ich war geschockt, verletzt, fühlte sich verraten, belogen und betrogen. Dieser Teil machte mir bei den ersten Trennungsgedanken Angst, regelrechte Existenzangst. Auf sehr raffinierte Art und Weise säte es Zweifel: War denn die Vorstellung einer glücklichen Beziehung und eines perfekt passenden Partners nicht sowieso nur eine schöne Illusion? Sollte ich da nicht lieber die Augen verschließen und einfach weitermachen? Wie sollte ich eine Trennung nur schaffen? Was würden die anderen denken?

 

Genau so arbeitet das Ego. Wann immer wir aus Angst heraus in einer Situation oder bei einem Partner, einer Partnerin verharren, reagieren wir auf unser Ego. Ihm geht es lediglich darum, uns vor jeglicher Veränderung zu warnen, denn hier liegt die Gefahr des Ungewissen. Keiner kann wissen, was dann kommt. Es ist ein unüberschaubares Risiko. Bisher war ich vielleicht nicht glücklich und auch nicht gesund, aber ich hatte überlebt. Das ist die einzige Aufgabe des Egos. Und es reagiert immer im Zusammenspiel mit dem Außen. Die anderen, die Gesellschaft, der Status, die Sicherheit … Doch das Innere, die Gefühle, die persönliche Entwicklung, die Berufung, der Weg der Seele, das alles liegt nicht im Wirkungsbereich des Egos.

Doch in dem Moment, als meine Freundin mit mir sprach, wusste ein anderer Teil in mir, dass dies mein »Ticket« in die Freiheit war. Für eine kurze Zeit machte ich eine außerkörperliche Erfahrung. Ich sah mich »da unten« spazieren und hatte ein ruhiges, liebevolles Mitgefühl mit dieser Sandra, die jenes Drama erlebte. Mir war klar, dass ich mich selbst sah, aber zugleich war dies nur ein winziger Teil meines wahren Selbst. Die Situation war eigenartig, doch gleichzeitig empfand ich sie als realer als alles andere, was ich die letzten Jahre gelebt hatte. Trotz des Kummers erfasste mich eine freudvolle Aufregung, die alles transzendierte. Ich durfte erfahren, was ich bisher nur aus Büchern kannte: dass ich nicht dieser Körper bin, sondern ihn nur bewohne, und dass ich in Wirklichkeit viel, viel mehr bin als das, was bisher von mir zu sehen war. Ich erfuhr – für eine kurze, wundervolle Zeit – reines Bewusstsein. Es war eine ganz andere Energie, als ich sie bisher kannte, und doch war sie mir sofort vertraut, ich fühlte mich, als würde ich »nach Hause kommen«. Ich war eins mit allem. Wissend. Erleichtert. Voller Liebe. Glückselig. Mir war klar, dass ich wieder in jenen Körper »da unten« zurückkehren würde, doch nichts würde je wieder so sein wie bisher, denn jetzt hatte ich verstanden. Endlich konnte mein Leben beginnen, frei von lähmenden Programmen und Gefühlen, frei von Fremdbestimmung und Durchschnittlichkeit. Nie mehr würde ich meine Freiheit und Würde gegen die Illusion der Sicherheit eintauschen, nie mehr die stumpfsinnige Leere des Stillstands erleben müssen. Ich hatte eine Freude in mir, die mit Worten nicht zu beschreiben ist. Ich wusste zutiefst: Das hier, was ich jetzt gerade erlebte, war echt. Nichts anderes. Alles andere ist Illusion. In diesem Moment hatte ich mein wahres Selbst erkannt. Ich tanzte und hüpfte innerlich vor lauter Glück. In diesem Zustand erschloss sich mir alles, woran ich die Jahre zuvor »herumgedoktert« hatte, ohne den Durchbruch zu schaffen. Ich wollte dieses unüberschaubare Risiko und die damit verbundenen Chancen, denn mir war klar, dass das wahre Leben Veränderung ist und dass es, wenn wir im Fluss bleiben, eine immerwährende Glückserfahrung ist.

»Wenn dein Pferd tot ist, steig ab!«, hatte mein Heilpraktiker zu mir gesagt. Jetzt erkannte ich, warum in diesem kurzen Satz so viel Wahrheit enthalten war: Er durchbrach alle raffinierten Schichten des Egos und traf direkt in die Mitte. All das Komplizierte, Komplexe, Verstrickte war nur ein Konstrukt meines Egos, das mich hatte von der Veränderung abhalten wollen. Bei meinem nächsten Termin sagte auch ich nur einen einzigen Satz: »Ich bin von meinem toten Pferd abgestiegen.« Es begann ein heilsamer gemeinsamer Weg.

Selbstfindung in Absichtslosigkeit

Beinahe unbemerkt hatte ich mich wieder gefunden, inmitten dieses Chaos, aus dem eine neue Ordnung entstanden war. Bisher war ich davon ausgegangen, dass irgendeine meiner bisher gelebten Persönlichkeiten die »echte« war, die ich erkennen müsste. Vielleicht kennst auch du das: Du glaubst, du musst dich im Arbeitsleben, gegenüber Kollegen und Verwandten, vielleicht sogar bei deinem Partner verstellen, um angenommen zu werden. Dabei entfernst du dich mit jedem Mal, da du dich verstellst, ein Stück mehr von deinem wahren Selbst.

Damals wurde mir klar: All die Persönlichkeiten, die ich gelebt hatte, waren nur verschiedene Ausdrücke meines Egos. Und sie splitterten in einem einzigen Moment von mir ab. Genau das ist das Geheimnis: Erst wenn das Ego verschwindet, wenn du nicht mehr suchst, findest du dich. Wenn das Ego sich auflöst, bist du bei dir. Es war faszinierend, denn eigentlich war mir genau das passiert, was ich jahrelang hatte vermeiden wollen. Meine größten Ängste hatten sich verwirklicht. Ich hatte alles verloren, wovon ich geglaubt hatte, dass ich ohne es nicht leben kann. Und dann jubilierte da etwas in mir? Ich hatte es oft beobachtet, in Filmen und auch im realen Leben: Wir Menschen können im tiefsten Unglück glücklich sein und im anscheinend größten Glück unglücklich. Verstanden hatte ich es erst jetzt. Ich begriff, dass es Konstrukte wie »Schuld«, »Falsch« und »Richtig« nicht gibt. Es gibt nur das, was man tut oder nicht tut. Die ganzen Kämpfe in der Beziehung und auch mit anderen Menschen machten für mich keinen Sinn mehr, denn nicht mein wahres Selbst führte sie, sondern mein Ego mit all seinen Mustern und Schichten. Und auch das wahre Selbst der anderen war irgendwo unter den vielen Schichten verborgen.

Unsere Lehrer segnen

Indem du erkennst, wer du nicht bist, erkennst du automatisch, wer du bist.

Und so ergeht es nahezu jedem Menschen auf diesem Planeten. Wir alle sind durch so viele Schichten von unserem wahren Selbst getrennt, dass wir es oft kaum erkennen können. Ich konnte niemandem mehr »böse« sein, das machte im Kontext dieser Erkenntnisse keinen Sinn mehr. Wie auch immer sich jemand verhielt, ob er mich und andere beschuldigte, verletzte, unterdrückte oder was auch immer, ich konnte diese Verhaltensweisen als Schichten entlarven, die diesen Menschen von seinem wahren Selbst trennten. Auch diejenigen, die sich in unseren Augen so schlecht verhalten, sind gefangen. Vielleicht glauben sie, ihr Bestes zu tun, vielleicht können sie sich schlichtweg nicht liebevoller verhalten. Ich erkannte in jedem Menschen seinen göttlichen Funken, manchmal schon sehr leuchtend und manchmal kaum sichtbar unter den vielen Schichten. Aus diesem Blickwinkel heraus machte alles auf einmal Sinn. Alles ist göttlich, einfach alles. Und wir alle sind wunderschöne, lichtvolle, göttliche Wesen, die sich einfach ent-wickeln dürfen!

Nur weil wir nicht wissen, wer wir sind, weil wir nicht erkennen, dass das Himmelreich in uns liegt, benehmen wir uns auf diese meist dumme, oft kranke und manchmal kriminelle Art und Weise, die so typisch menschlich ist.

ALDOUS HUXLEY 1

Unsere größten Lehrer sind oft diejenigen, die uns am tiefsten verletzt haben, oder auch unsere sogenannten »Feinde«. Das sind die Menschen, die uns am meisten forderten. Sie haben einen unglaublich großen Dienst an uns geleistet. Durch diese Menschen sind wir gewachsen, sie haben uns an unsere Grenzen und darüber hinaus getrieben. Hätte mich keiner verraten, belogen oder betrogen, so hätte ich nicht gelernt, mir selbst treu zu sein und dass selbst eine hässliche Wahrheit besser ist als eine schöne Lüge. Wäre ich mit meinen eigenen Unwahrheiten immer durchgekommen, so hätte ich den Wert der Wahrheit nicht gelernt. Wäre mir immer alles zugefallen, dann hätte ich nicht gelernt, um etwas zu kämpfen. Hätte mich keiner falsch verstanden, so hätte ich nicht gelernt, authentischer und klarer zu werden. Hätte mich niemand abgeschrieben, so hätte ich vielleicht nicht gelernt, umso mehr an mich zu glauben. Dieses Verständnis brachte mich einen großen Schritt weiter. Indem ich den Sinn erkannte und auch die Geschenke, die ich aus jeder Situation mitgenommen hatte, hatte ich ein ganzheitliches Verständnis errungen, das sich weiter vertiefen sollte.

Hochs und Tiefs mit Aufwärtstrend

All die Erkenntnisse katapultierten mein Weltverständnis auf eine neue Ebene. Ich hatte verstanden – und eine unglaubliche Selbstliebe erfasste mich. Meine ganze Konzentration lag auf dem inneren Licht, meinem wahren Selbst. Mein Ego-Ich hatte es verschüttet, ohne dass es mir bewusst gewesen wäre, und jetzt, nachdem ich es wiederentdeckt hatte, war es an mir, es vollkommen zu befreien. Ich wusste, das war der Weg. Natürlich setzte in jener Zeit das Ego immer wieder seinen Würgegriff an, und ich erlebte Ängste und Traurigkeit. Doch mein innerer Beobachter erkannte sehr schnell die Anzeichen des Ego-Ichs. Ich lernte, dass meine Gefühle der perfekte Maßstab sind, um zu erkennen, ob ich gerade mit meinem wahren Selbst verbunden bin oder im Ego feststeckte. Es war ganz einfach: Fühlte ich mich gut, leicht, frei, selbstbewusst und glücklich, dann war ich im wahren Selbst. Fühlte ich mich ängstlich, schwer, traurig, hilflos und voller Sorgen, dann war ich im Ego. Und ich lernte, immer schneller wieder in mein wahres Selbst zu kommen.

Mein Ziel war klar: Möglichkeiten und Wege finden, diese Ego-Schichten vollkommen loszulassen und den wahren Kern ganz freizulegen. Bei mir und bei anderen, deren Nöte ich ebenfalls sah.

Jetzt entsteht THEKI

Durch meinen Heilpraktiker und weitere wertvolle Begleiter und Begleiterinnen lernte ich vieles, was zu tiefen Erkenntnissen führte und in THEKI eingeflossen ist. Jahrelang hatte ich mich mit spirituellen und wissenschaftlichen Themen befasst, von den verschiedenen Religionen bis hin zur Quantenphysik, von der Psychologie über die Numerologie und das Tarot bis zur Homöopathie streifte ich viele Gebiete und fand Zusammenhänge in den unterschiedlichsten Methoden, Ansichten und Wegen. Der große Drang danach, die übergeordnete Wahrheit zu erkennen, brachte mich dazu, alles selbst auszuprobieren, und ich erkannte, dass letztendlich alles ein Muster aus Information ist.

Unser ganzes Sein, aber auch alles, was uns blockiert und begrenzt, besteht aus unterschiedlichen Qualitäten von Information und bestimmt damit wiederum die Dichte der Energie. Licht und Liebe sind hochfrequente Informationen, während Angst, Begierde und ähnliche Energien dicht und schwer sind und den Energiefluss blockieren. Unser wahres Selbst schwingt hoch, das Ego niedrig. Das ganze Universum mit allem darin, einschließlich aller Lebewesen, besteht aus unterschiedlich hoch schwingender Energie. Vom höchsten Bewusstsein (Liebe) bis hin zu den niedrigsten Formen schwingt alles, was existiert, in einer bestimmten Frequenz. Auch Materie ist nichts anderes als sehr dichte Energie. Somit ist wiederum alles durch unsere Gedanken und Gefühle beeinflussbar, die ebenfalls Energie sind. Liebe ist die höchste Information, die wir jeglicher Materie und jeglicher feinstofflicher Energie hinzufügen können, um das Schwingungsniveau anzuheben.

Alles ist ständig in Bewegung, das Leben ist Veränderung. Dabei zieht Gleiches wiederum Gleiches an: Ängste ziehen das Gefürchtete an, Aggressionen führen zu Streit und Gewalt, Liebe führt zu Einheit und Glück – kurz: jeder Gedanke, jedes Gefühl, einfach alles, was ein Mensch in sich trägt, sendet bestimmte Frequenzen aus, die Ereignisse, Personen und Energien ähnlicher Qualität anziehen. So bestimmt das Innere des Menschen das, was er im Außen anzieht, denn jeglicher unerwünschte Lebensumstand resultiert aus dieser Tatsache und kann nur durch eine Veränderung des Inneren beeinflusst werden.

Auf diese Weise verschwindet die Sünde, gibt es keine Schuld, aber auch kein Glück und keinen Zufall, sondern absolute Gerechtigkeit in einer so facettenreichen Konsequenz, dass sie das menschliche Verständnis oft übersteigt. Alle scheinbar »zufälligen« Ergebnisse stehen in einem kausalen Zusammenhang. Manche Menschen sprechen dabei von »Karma« – es ist dasselbe. Karma besagt einfach, dass alles, was du denkst, sagst und tust, für dich wahr wird. Letztlich trifft man sich mit allem, was man aussendet, selbst – im »Guten« wie im »Schlechten«. Deshalb sollte man sich ganz genau prüfen, und zwar ständig, denn Bewusstsein ist der Schlüssel zur Erkenntnis. Was denke ich gerade so? Welche Gefühle sende ich aus, wenn ich an eine bestimmte Person denke?

Ich arbeitete intensiv an mir. Jeder Gedanke wurde beobachtet, jedes Gefühl wahrgenommen, mit seiner Daseinsberechtigung versehen und angenommen, ohne es zu bewerten, und aus dieser übergeordneten Wahrnehmung heraus erschlossen sich langsam, aber sicher Lösungswege, um mein wahres Selbst immer nachhaltiger zu befreien und eine dauerhaft höhere Eigenschwingung zu halten. Ich bediente mich verschiedenster Methoden, darunter Reinkarnationstherapie und der Heilmethode PHEET, Reiki, ThetahealingTM und Familienstellen, um nur einige zu nennen. Und ich hatte Erfolg. Ich konnte beobachten, wie sich meine Schichten nach und nach lichteten, meine körperlichen Probleme nur noch selten bis gar nicht mehr auftraten und auch mein Tagesbewusstsein sich veränderte. Immer länger konnte ich die glücklichen Zustände der Einheit halten und mich in positivem, leichtem Denken und Fühlen bisher ungekannter Intensität wiederfinden.

 

In diesem Prozess lernte ich die Kraft der Vergebung kennen. Ich nahm mir die Menschen vor, die mich im Leben zutiefst verletzt hatten, und vergab ihnen aus vollem Herzen. Da ich sie als meine »Lehrer« erkannt hatte, fiel mir diese Vergebung jetzt leicht. Ich musste sie nicht verstehen und auch nicht über sie urteilen – schließlich mussten sie ja mit dem leben, was sie getan hatten. Für mich reichte es vollkommen aus, das »Geschenk« für mich darin zu erkennen – und loszulassen.

Vor allem aber vergab ich mir selbst. Ich vergab mir alles, was ich anderen angetan hatte, was ich unterlassen hatte zu tun, und auch alles, was ich anderen erlaubt hatte, mir anzutun. Ich vergab mir einfach alles, was mir in den Sinn kam. Die Kraft der Selbstvergebung ist unglaublich groß. So transformierten sich langsam, aber sicher auch im Außen meine Beziehungen, und ich konnte mit diesen Menschen neue Ebenen der Freundschaft und Kommunikation finden – oder sie in Liebe und Dankbarkeit für den Dienst an mir loslassen.

Natürlich gab es auch Rückschläge, doch der Aufwärtstrend war klar erkennbar – für mich und auch für andere. Ich veränderte mich zusehends, was auch äußerlich auffiel. Immer mehr Menschen sprachen mich an, meinten, ich würde so glücklich aussehen und einfach strahlen. Damals freute ich mich und sagte meist nicht viel dazu, doch heute würde ich es für die beste und ehrlichste Reaktion halten, klarzustellen, dass diese Freude und Lebenslust, die ich ausstrahle, aus einer tiefen inneren Selbsterkenntnis und -liebe resultiert, was nur dadurch möglich war, dass ich mich von meinen Begrenzungen befreit habe. Und dass diesen Weg jeder gehen kann.