Trümmerprinzessin

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Z serii: Familiensaga #1
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Trümmerprinzessin
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Ruth Broucq

Trümmerprinzessin

Frau zu werden ist nicht schwer

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Trümmerprinzessin

Unverletzbar

Unglaublich

Unschlagbar

Unantastbar

Unzüchtig

Unzerbrechlich

Unbezwingbar

Unbezahlbar

Unerlaubt

Unvergleichlich

unbeeindruckt

Uneinsichtig

Unerreichbar

unerschütterlich

Unbelehrbar

Unberechenbar

unabänderlich

Unmöglich

Unbekümmert

Unlustig

Unersättlich

unnachgiebig

Unverschämt

unbeschreiblich

Unerreicht

unverzichtbar

unverfälscht

unerklärlich

unwillkommen

ungeplant

unerwartet

Unnahbar

unterschwellig

unausweichlich

Ungenießbar

unglücklich

Impressum neobooks

Trümmerprinzessin

Einleitung:

wer nicht wagt der nicht gewinnt, das weiß bereits das kleinste Kind.< Dieser laut verkündete Verkaufs-Slogan der Losverkäufer auf der Kirmes hatte sich schon in meinen Kindertagen in mein Gedächtnis eingebrannt und mich mein Leben lang nicht mehr losgelassen.

Genau das erkor ich zu meinem Lebens-Motto, danach richtete ich mich. Ich handelte immer risikofreudig und erfolgsorientiert, ließ mich nicht beirren oder belehren, ging unbeeindruckt aller Tiefschläge oder Misserfolge meinen Weg weiter. Dabei hatte ich aber selbst in kritischen Situationen immer das Glück noch mit einem blauen Auge davon zu kommen.

Aber auch die unverdrossne Stärke meiner Mutter, die sich als Alleinerziehende für uns Kinder und zusätzlich für ihre Mutter mit schwerer Männerarbeit abrackerte, im Accord am Schleifstein, hat mich geprägt. Die Weisheiten und/oder Prognosen meiner Mutter, Gott hab sie selig, taten ihr Übriges dazu, was jedoch nicht hieß, das ich diese alle richtig und beachtenswert fand.

So sagte sie zum Beispiel auch: >wie man sich bettet so liegt man.< Meist lag ich unbequem! Aber selbst wenn ich es bemerkte, bedeutete das nicht unbedingt, dass ich die Richtung wechselte, im Gegenteil, ich bog mir möglichst die Lage nach meinen Bedürfnissen und Wünschen zurecht. Auch ihre Aussage: >sage mir mit wem du umgehst und ich sage dir wer du bist,< bewertete ich nach meiner eigenen Meinung. Denn weder freundschaftlich noch geschäftlich ließ ich mich beeinflussen. Auch dann nicht, wenn ich einsehen musste, dass ich in falscher Richtung agierte oder schlechter Gesellschaft war. Nein, auch dann wusste ich die Situation so zu meinem Vorteil zu verändern, dass ich entweder unbeschadet aus der Sache raus kam, oder Herrin der Lage blieb. Alle Lehren aus meinen Erlebnissen wertete ich zu meinem Nutzen.

Vorschriften gegenüber war ich immer uneinsichtig, die riefen sture Abwehr in mir hervor. Ratschläge dagegen hörte ich mir immer an, befolgte sie jedoch äußerst selten. Dazu war ich viel zu eigensinnig und selbstsicher. Lieber nahm ich unangenehme Konsequenzen hin, die ich nur deshalb akzeptierte, weil ich sie selbst verschuldet hatte.

Insbesondere im Hinblick auf meine sieben Beziehungen lag ich immer falsch, was sicher daran lag, weil ich immer an jüngere, schwächere Partner geriet. Irgendwer meinte mal, es läge an meinem falschen Beuteschema. Wie bitte? Beuteschema? Haben Frauen so etwas denn auch? Ich bin doch kein Jagd-Hund, der hechelnd hinter leckeren Hasen her rennt. Eher eine Katze, die schnurren aber auch kratzen und beißen kann. Aber ja, die jagen ja auch und dass die mal einen falschen Braten erlegen können hatte ich schon erlebt.

Unerschrocken

Schon im Vorschulalter entwickelte ich mich zu einer energischen, selbständigen und selbstsicheren, Persönlichkeit, so dass sich schon in den Kindertagen mein Mut und meine Abenteuerlust sowie die ersten Führungs-Qualitäten zeigten.

Sehr früh fuhr ich oft alleine meine Tanten besuchen, die älteren Schwestern meiner Mutter. Von Mutters vier Geschwistern, drei Schwestern und ein Bruder, wohnten zwei nah beieinander. Die stabile, burschikose Tante Jule und die zarte, sanfte Tante Hilde wohnten in dem gleichen, von uns 5 km entfernten ländlichen Ortsteil Aufderhöhe, in dem es überwiegend Bauern gab.

Wenn ich an dem abfahrbereit stehenden Bus der Linie 24 vorbei kam stieg ich manchmal ohne lange Überlegung ein, aber ebenfalls ohne Geld. Weil sich das Busdepot kaum 100 Meter gegenüber von unserem Haus befand, meine Mutter während des Krieges Straßenbahn – Schaffnerin gewesen war, kannten mich die Busfahrer fast alle. Schmunzelnd fragten sie mich dann: >Na Ruthchen, willst du zur Tante Jule?< Aber nach dem Fahrpreis fragte keiner.

Auch wenn ich eigentlich zu meiner Lieblingstante Hilde wollte, nickte ich nur, denn ich wollte schließlich ungestört die Fahrt genießen und selbst die Kontrolleure belästigten mich dabei nicht.

Während Jule zur Miete in der Gesinde- Hofschaft des Bauern Ley, gleich gegenüber der Haltestelle wohnte, lebte Hilde auf dem Gehöft des Bauern Scherf, einen langen Fußweg entfernt, der von der befestigten Straße mitten durch die Felder führte.

Manchmal erwischte ich den 24ziger nicht rechtzeitig, so dass ich mit der Linie 1 fuhr dann und eine Viertelstunde durch den Merscheider Busch laufen musste. Das kam einer Mutprobe gleich, denn dieser dunkle Wald war mir unheimlich.

Dann nahm ich allen Mut zusammen und versuchte meine Furcht mit hüpfen, singen und trällern zu übertünchen. So erkundete ich schon früh die Umgebung und machte häufig selbständige Spazierfahrten als erste und bekannteste Schwarzfahrerin unserer Stadt.

Ich war ein selbstbewusstes Persönchen. Denn weder meine kleine zierliche Gestalt noch der kindliche Sprachfehler (das K bereitete mir Schwierigkeiten) hinderten mich daran, mit zarten fünf Jahren die Führung unserer kleinen Clique zu übernehmen. Niemand meiner Spielgefährten hatte mich darum gebeten, es hatte sich wie selbstverständlich ergeben als die Kinder vom Nordbahnhof-Viertel in unser Revier einzudringen versuchten.

Unser Revier war ein Bauhof. Ein großes eingemauertes Gelände das dem Vater meiner Freunde Uschi und Wolf Buntenbach gehörte. Trotz des Baumaterials, den Steinen, Sand, Holz, Betonsäcken, Leitern und Spaten, bot der Hof noch reichlich Platz zum Spielen für unseren 5köpfigen Freundeskreis. Gerade wegen der verschiedenen Werkzeug- und Baumaterialien war das wahrhaft ein Abenteuer- Spielplatz, den wir heiß und innig liebten.

Das große Grundstück, an der Kuller- Ecke Schlachthofstraße, lag in dem zentralen Kreuzungsbereich Schlagbaum, am Rande der City unserer bergischen Heimatstadt. Es war keine vornehme Gegend sondern eher ein Arbeiterviertel. Denn die Bus-Halle der städtischen Verkehrsbetriebe 50 Meter weiter, die Straße zum Schlachthof gleich nebenan, sowie einige Fabriken in der näheren Umgebung bestimmten das Landschaftsbild, sowie dessen Bewohner.

 

Auf der rechten Seite des Platzes schützte eine hohe Mauer vor einem steilen Abhang der zum tief unten gelegenen Nordbahnhof führte.

Das friedliche Spiel unserer Fünfköpfigen Rasselbande, bestehend aus 4 Mädels zwischen 5 und 7 Jahren und dem achtjährigen Wolf, wurde jäh durch den Angriff der Nordbahnhof- Horde gestört.

Als plötzlich Köpfe über den Rand der Nordmauer ragten und Steine auf uns zuflogen, standen meine Freunde vor Überraschung wie erstarrt hilflos auf einem Fleck.

Das war der Moment an dem ich geistesgegenwärtig die Führung ergriff, indem ich ebenfalls zu kleinen Steinen griff und während ich die Gegner bewarf laut schrie: >Auf sie- feuert auf sie- die Nordbahnhof - Banditen greifen an. Vertreibt sie von unserem Hof. Los Leute- mir nach! Hört auf mein Kommando! Vernichtet sie!< Dabei griff ich immer wieder neue Steine vom Boden, ungeachtet der Größe, und während ich die Geschosse in Richtung der Eindringlinge warf lief ich, mit Indianergeheule, immer weiter auf die Mauer zu.

Nur Minuten brauchten meine Mitstreiter um sich aus der Erstarrung zu lösen und es mir gleich zu tun. Nach wenigen Minuten hatten wir den Angriff abgewehrt, die Eindringlinge vertrieben und waren wieder Herr der Lage und unseres Reviers.

Meine Freunde lobten mich und erkoren mich zu ihrer Anführerin.

>Gut! Leute, wir werden unseren Platz verteidigen! Die Nordbahnhof- Banditen haben hier nichts zu suchen. Ab heute zeigen wir denen wer hier zu sagen hat. Wir sind jetzt die Förmchenbande vom Schlagbaum. Einverstanden?< posaunte ich mit stolz geschwellter Brust, denn mein Blick auf den Sandhügel hatte mir gleichzeitig den Namen unserer neu gegründeten Bande eingegeben. Und ausgerechnet das jüngste Bandenmitglied, hatten meine Kameraden zur Führerin ernannt. Mich! Ich war die Chefin. Und das wollte ich auch mein Leben lang bleiben.

Das war die Geburt meiner Führungskraft.

Unverletzbar

Meine liebste Freundin kam aus >gutem Hause<, hieß ausgerechnet Elke, was diesen eklig schwierigen Buchstaben K beinhaltete. Wenn ich sie zum Spielen abholen wollte und meine Zunge mir mal wieder den korrekten Dienst verweigerte, amüsierte es Elkes Oma köstlich wenn ich fragte: >Tommt de Elte?<

Oma Schnitzler mochte mich, Elkes Mutter dagegen nicht, ja sie behandelte mich mit deutlicher Verachtung. Sie war eine große, stabile dunkelhaarige Frau, die durch ihren dunklen Damenbart sehr dominant und dadurch auf mich recht beklemmend wirkte. In ihrer Hochnäsigkeit war sie gegen die Freundschaft ihrer Tochter mit mir, dem sprachbehinderten Kind einer alleinstehenden Arbeiterin. Dabei hatte auch Elke eine sogar deutlich sichtbare Behinderung, sie humpelte weil sie ein kürzeres Bein hatte. Aber als Ehefrau eines selbständigen Graveurs hielt sich Frau Schnitzler für etwas Besseres und ich war eben nur armer Leute Kind.

Auch ihre große Wohnung in dem schönen Zweifamilienhaus der Großmutter zeigte deutlich den krassen Unterschied zu unserer schlichten Behausung in einer ärmlichen abrissreifen Holz-Baracke, in der von 6 Zimmern nur drei benutzbar waren. Weil es durch das undichte Dach in die Anderen rein regnete war dort der Bretter-Boden morsch. Zudem wimmelte es in den anderen 3 baufälligen Zimmern nur so von Ratten, Mäusen und anderem Ungeziefer.

Außerdem gab es in unserer Behausung weder Elektrizität noch fließendes Wasser. Eine Petroleumlampe und Kerzen dienten zur Beleuchtung. Das nötige Wasser schleppte Mutter mühsam von der Bushalle zu uns rüber. Draußen im Hof stand unser WC, das Plumpsklo.

Dieser Unterschied zeugte von dem krassen sozialen Abstand, obwohl unsere Wohnhäuser in der Sudetenstraße nur wenige Hausnummern auseinander lagen.

Elke hatte sogar ein eigenes Zimmer und zu deren Haus gehörte ein Vorgarten mit Blumen und dahinter gab es viele Obstbäume. Ich musste mein Schlafzimmer mit meiner Oma und Schwester teilen, mit meiner Schwester sogar das Bett.

Als habe sie Angst umzufallen stand unsere Windschiefe Baracke rücklings an ein großes Fabrikgebäude aus roten Backsteinen gelehnt.

Vor unserer Hütte gab es zwar eine eingezäunte Wiese, in der uns aber eine einsame alte Trauerweide die Sonne wegnahm, so dass es im Haus immer kalt und schattig war.

Obwohl mir der soziale Unterschied schon durch die Art der Behausung deutlich vor Augen stand, lag mir jeder Neid fern. Denn die große Nachkriegs-Wohnungsnot blieb selbst einem naiven Kleinkind nicht verborgen, weil sie durch die vielen Ruinen überall präsent war. Die Zerstörung sahen wir Kinder aber auch als abenteuerlichen Vorteil, weil meine Schwester und ich oft wertvolles Altmetall in den Ruinen fanden, was uns beim Schrotthändler bare Münze einbrachte.

Auch dass die Schnitzlers ein Auto hatten, und Elke feine Kaufhauskleider trug während ich nur die, aus geschenkter Altkleidung, von meiner Mutter selbst genähten bekam, sah ich als normale Lebenslage an. Unserer Freundschaft tat die kontroverse Lebenssituation keinen Abbruch.

Gerne hätte Frau Schnitzler mich vertrieben, aber weder gegen die kindliche naive Freundschaft, noch gegen die Sympathie der Oma kam die Dame aus besserem Hause an.

So blieb Elke lange Zeit die Favoritin meiner Freundinnen, obwohl ich Elkes Mutter ein Dorn im Auge war.

Durch ein peinliches Ereignis kam der Bruch dann eines Tages doch noch.

In der Aufbauzeit der mageren Nachkriegsjahre hatten die besser betuchten Herrschaften die Gewohnheit entwickelt Sonntagmittags aus essen zu gehen. Zu dieser Zeit gab es ein bevorzugtes Speise-Restaurant in der nahegelegenen Landeshauptstadt, was als gut und teuer galt. Natürlich ging auch Familie Schnitzler gerne mal ins >Spießel< essen.

Elkes Vater, der nette Herr Schnitzler, lud mich eines Tages dazu ein.

Von der Einladung total überrascht stimmte ich freudig zu. Denn natürlich war ich in dem jungen Alter noch nie in einem Restaurant zum essen gewesen. Das hätte sich meine Mutter gar nicht erlauben können.

Ich war sehr aufgeregt als ich frisch gewaschen und fein rausgeputzt in das Auto der Schnitzlers stieg, denn schon mit der Autofahrt fing für mich ein paradiesisches Abenteuer an. Auch Elke freute sich über meine Gesellschaft und wir plapperten munter. Auf der halbstündigen Fahrt ermahnte Frau Schnitzler uns ständig genervt doch ruhig zu sein.

In dem gutbürgerlichen, voll besetzten Restaurant war der Abstand von Stuhl- zu Tischhöhe für eine Fünfjährige nicht unbedingt akzeptabel, deshalb tat ich mich ein wenig schwer mit dem riesigen Besteck. Es gab ein köstlich duftendes Gericht aus Gemüse, Kartoffeln mit Fleisch in dunkler Soße. Ein Festessen, gegen die sonstige Graupen- oder Kartoffelsuppe zu Hause, auch wenn meine Oma sie schmackhaft zubereiten konnte. Das einzige Leckerchen außer der Reihe war für mich ein frisches warmes Milchbrötchen, welches meine Mutter mir spendierte wenn ich sie von der Arbeit abholte und zum Bäcker begleitete. Aber Fleisch war zu teuer, so etwas Feines kannte ich nicht.

Nachdem ich mit Mühe und Not das Fleisch in Stückchen geschnitten hatte, entschied ich mich der leichteren Handhabung wegen, die Kartoffel zu stampfen und mit der Soße zu vermengen, damit ich auf die weitere Benutzung des Messers verzichten konnte.

Das rief die Empörung der vornehmen Frau Schnitzler hervor. Sie schimpfte laut: >Was machst du denn da für eine Matscherei, du unerzogenes Ding? Hast du nicht gelernt vernünftig zu essen? Das ist ja unmöglich blamabel. Hab ich mir doch gleich gedacht, dass man dich nirgendwo mit hinnehmen kann. Iss mal anständig.<

Vor Schreck stieß ich mit dem Ellebogen gegen die Tischkante, dabei kam ich mit der Gabel an eine Kartoffel, die durch die Soße glitschte und über den Tisch rutschte, wobei eine dicke braune Schleifspur auf der Schneeweißen Tischdecke entstand. Zu allem Überfluss erwischte ich auch noch ein Fleischstückchen, was durch den Schubs mit der Gabel in meinen Schoß fiel, so dass mein gutes Sonntags- Kleid einen riesigen hässlichen Soßenfleck bekam.

>Aber ich komme da sonst so schlecht dran, der Tisch ist so hoch.< widersprach ich widerspenstig und knetete trotzig in aller Ruhe weiter obwohl ich am liebsten geweint hätte. Die andere Wahrheit, dass ich auch noch nicht gelernt hatte mit Messer und Gabel zu essen verschwieg ich wohlweislich.

>Auch noch freche Antworten, du undankbare Göre? Du machst hier eine solche Schweinerei und gibst noch Widerworte? Das hat man nun davon wenn man solchem Pack etwas Gutes tun will. Das passiert mir nicht noch einmal, dass ich so ein unmögliches Balg mitnehme, das kann ich dir sagen Werner.< keifte sie ihren Mann an.

>Nun muss es aber genug sein, Gertrud. Wenn du so laut redest blamierst du uns mehr als es das kleine Ruthchen kann.< sagte der liebe Mann leise aber sehr ärgerlich und bestimmt.

Das Machtwort wirkte. Sofort schwieg Frau Schnitzler.

Aber ab diesem Tag verlangte ich zu Hause beim Essen ein komplettes Besteck und aß als einzige, unter dem Gespött meiner größeren Schwester Heidemarie, mit Messer und Gabel.

Leider hatte Elkes böse Mutter wohl genug Einfluss um in unsere kindliche Freundschaft eine Furche zu schlagen. Elke hatte nach diesem Sonntags-Ausflug seltener Zeit für mich.

Der Vorfall lehrte mich wahre Gefühle zu verbergen und Härte zu zeigen. Mein äußerer Panzer war entstand

Unglaublich

An Spielgefährten hatte ich allerdings wenig Mangel.

Auch ein anderes Bandenmitglied war eine Freundin. Rosel Schreiber war ein Jahr älter als ich und in manchen Dingen geistig weiter, aber in Sachen Mut und die Energie deutlich unterlegen.

Mehr als ein Jahr später und inzwischen in der Schulpflicht, die mir aber nicht so viel Spaß machte, wie das Spielen mit den Banden -Freunden, lenkte Rosel meine Interessen spielerisch in eine andere Richtung. Denn im Gegensatz zu mir war Rosel ein scharfes Luder.

Trotzt ihres jungen Alters war sie regelrecht gierig darauf das männliche Geschlechtsteil zu erkunden. Ihr Hang zum anderen Geschlecht färbte zwar nicht wirklich auf mich ab, aber ich wollte wegen meiner Unwissenheit nicht als Säugling verlacht werden, deshalb versuchte ich mitzuhalten.

Zwar wusste ich schon um die gegensätzliche Beschaffenheit der Geschlechter, hatte natürlich schon mal einen Penis gesehen, aber meine Neugierde auf näheren Kontakt damit hielt sich in bescheidenen Grenzen.

Immer wieder sprach Rosel davon wie er sich anfühlte, besonders wenn er steif war. Steif? Der Penis den ich gesehen hatte, gehörte einem älteren Jungen aus der Nachbarschaft. Bei den Doktor-Spielen >meine Pipi- deine Pipi<, hatte er ihn mir mal gezeigt, aber mein Interesse hatte er nicht wecken können, weil ich fand, dass dieses dünne weiße Würstchen nicht appetitlich aussah. Allein die Vorstellung, dass da Pipi raus kam, ekelte mich. Deshalb wäre ich niemals auf die Idee gekommen, das komische Ding in die Hand zu nehmen.

Hatte der denn steif ausgesehen, überlegte ich? Keine Ahnung, aber ich nickte, tat allwissend. Naiv wie ich noch war, hatte ich keine Idee was man mit einem steifen Penis anfangen sollte. Was man davon hatte, so ein Röhrchen, wie eine Wasserpistole in der Hand zu halten. Und was sollte man denn mit dem seltsamen Gehänge darunter tun? Welche Funktion hatte das denn? Fragen mochte ich nicht und mein Bedürfnis mehr darüber zu wissen war sowieso sehr schwach. Also ließ ich Rosel reden, beschränkte mich aufs zuhören und nickte zustimmend.

Ich hatte wohl einmal an der falschen Stelle ihrer Erzählung genickt und fiel unangenehm auf.

>Du hast noch nie einen steifen Pimmel in der Hand gehabt. Stimmts? Gib es zu.< erkannte die Freundin meinen Betrug.

Mir wurde warm, allein wie sie sich ausdrückte ließ mir das Blut in den Kopf steigen. Meine Gesichtsfarbe wurde knallrot wie eine Karotte, aber ich musste zugeben: >Nee! Aber würde ich mal versuchen. Nur von wem?<

Rosel lachte spöttisch, meinte: >Das ist doch kein Problem. Jeder Junge zeigt dir gerne seinen Steifen wenn du ihn fragst. Und wenn du ihn dann anfassen willst, hält der gerne still. Musst nur aufpassen, das er nicht losgeht.<

>Los geht? Wie? Wohin?< wunderte ich mich.

Sie lachte laut los: > Ha, ha, ha. Sag mal, du kleines Dummchen, hast du denn so wenig Ahnung von Jungs und was man mit denen schönes macht? Hast du noch keinen Freund gehabt? Warst du denn noch nie verliebt? Ich schon ein paar Mal. Ist doch ganz normal in unserem Alter.< brüstete sie sich.

 

Beschämt dass sie mich durchschaut hatte musste ich zugeben: >Nö.<

>Hm- ja, das müssen wir aber ändern. Ich werde dir mal das Wichtigste beibringen. Am besten ich zeig dir mal ein paar Sachen.< entschied Rosel, einfach mein Einverständnis voraussetzend.

Ich wusste nicht ob ich das wirklich wollte, schwankte zwischen Angst vor dem Unbekannten und Neugierde. Widerspruchslos nickte ich nur und war froh, dass sie das Thema fallen ließ.

Das Thema war schon fast in Vergessenheit geraten, deshalb ahnte ich nichts als ich Wochen später die Freundin zu Hause besuchte.

Wenn ich geglaubt hatte Rosel wäre ebenfalls so vergesslich, so sah ich mich getäuscht. Sie schien nur auf eine Gelegenheit gewartet zu haben um mich Dummchen in ihr Wissen einzuweihen. Und genau diese Gelegenheit ergab sich, weil sie an diesem Sonntag alleine zu Hause war und ihre Eltern erst spät zurück erwartete.

Auf meine naive Frage, was wir denn spielen wollten lächelte sie geheimnisvoll und versprach: >Was ich dir versprochen habe. Ich werde dir etwas ganz schönes zeigen. Du wirst es lieben. Lass dich überraschen.<

Das hörte sich so vielversprechend an, dass ich sehr neugierig wurde und zu jeder Schandtat bereit war. So wunderte es mich nicht, als sie befahl mich auszuziehen.

>Ganz. Alles.< verlangte Rosel energisch. Ihr Ton duldete keinen Widerspruch. >Nein, keine Angst, es kommt keiner. Meine Eltern sind weit weg gefahren, sie besuchen meine Oma im Krankenhaus. Das ist so weit, die müssen über zwei Stunden fahren, die kommen noch lange nicht nach Hause.< beruhigte sie mich, weil sie mir meine ängstliche Befürchtung ansah.

>Aber dein Bruder? Nicht dass der kommt.< warf ich zweifelnd ein.

Rosel schüttelte heftig den Kopf, versicherte mir: >Nein, der ist auf Klassenfahrt. Der kommt erst in einer Woche wieder zurück. Also mach schon.< drängte sie nachdrücklich.

Sie schien nervös und ungeduldig, dass ich ihrem Wunsch schnell nachkam.

Rosel breitete eine Wolldecke auf dem Sofa aus und wies mich an, mich dort hinzulegen.

Völlig nackt gehorchte ich und war langsam sehr gespannt was nun geschehen würde.

Die Freundin holte eine kleine Schüssel in der warmes Wasser war. Dann zauberte sie einen Schal unter dem Sofakissen hervor und wollte mir die Augen verbinden.

>Was machst du denn? Ich sehe doch nichts mehr. Muss das denn sein?< fragte ich ängstlich.

>Ach komm Ruthchen, wir spielen doch nur Blindekuh, sei kein Spielverderber. Nur keine Bange, ich mache nichts Böses, ich mach nur was Schönes mit dir. Glaub mir, du wirst es lieben. Halt schön still und rede nicht mehr.< raunte sie in beschwichtigendem, geheimnisvollen Tonfall. Das weckte meine Neugierde. Was konnte schon passieren? Also ließ ich es zu.

Zarte Hände streichelten mich am ganzen Körper, suchten sich unermüdlich den Weg in jeden noch so versteckten Winkel meiner Haut. Langsam aber stetig begann mein Körper zu vibrieren. Immer wohler fühlte ich mich und vertraute den zärtlichen Händen der Freundin. Es wunderte mich nicht einmal, dass sie auch zwischen meinen Schenkel bis zu meiner Scham streichelte und meine Beine mit sanftem Druck auseinander schob. Fast schon erleichtert erlebte ich dann die sanfte Berührung meiner Schamlippen und erschauderte als sie mit leichtem Druck durch die Mitte strich und die Reibung kontinuierlich verstärkte. Automatisch öffnete ich die Beine so weit ich konnte und stöhnte vor Wohlgefallen laut auf. Ihre Finger tasteten sich vom Scheideneingang bis hinauf zur Klitoris und rieben mich bis zum lauten Aufschrei: >Oh, wie schön. Rosel, ist das schön. Wie machst du das? Woher kennst du das? Ach wie schön. Hör nicht auf, bitte hör nicht auf.<

Sie antwortete nicht, stattdessen fühlte ich plötzlich etwas Nasses sanft durch meine zarte Furche gleiten und ich ahnte dunkel was dieses Wahnsinns-Gefühl verursachte. Ich hielt die Luft an um nicht los zu schreien, hielt ganz still und hoffte zitternd dass dieser Augenblick nicht so schnell enden möge.

Als es nach wenigen Minuten der feucht-heißen auf und ab -Bewegung an der Innenseite meiner Muschi noch nasser wurde, glaubte ich auf das Sofa gemacht zu haben. Diese unangenehme Überraschung ließ mich schnell erschrocken hochfahren und während ich die angehaltene Luft ausstieß fragte ich ängstlich: >Rosel was machst du denn mit mir? Ich will das sehen.< Dabei riss ich mir den Schal vom Gesicht und sah nur noch Rosels Kopf hoch kommen.

Sie lächelte als ich entsetzt fragte: >Was hast du gemacht? Wieso war das denn so nass?<

>Nichts – nur ein nasser, warmer Waschlappen.< behauptete sie, so dass meine Augen sich automatisch sofort auf die Suche nach dem Waschlappen machten. Obwohl ich das Gesuchte nicht entdecken konnte, was meine Freundin also Lügen strafte, mochte ich meine ungeheuerliche Vermutung nicht zu Ende denken oder gar aussprechen. Auch weil mich ein anderes Problem noch mehr beschämte als das Erlebte bohrte ich nicht nach.

>Ich glaube ich habe Pipi auf das Sofa gemacht. Jetzt ist die Decke ganz nass. Tut mit leid, das wollte ich nicht.< murmelte ich eine schamhafte Entschuldigung.

>Nein, das ist normal.< wehrte Rosel ab und lächelte nur sachkundig.

Obwohl ich das unbeschreibbar schöne Gefühl wohl niemals vergessen würde, war mir klar, dass ich so etwas selbst nie tun könnte. Igitt- wie eklig. Aber dieses Erlebnis war der Anlass auch Lügen bewusst zu akzeptieren, wenn sie zu meinem Vorteil waren.

Mein Geschlechtssinn war geweckt worden.