Souverän freie Reden halten

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Was will ich erreichen?

Anerkennung und Bewunderung

Schon seit jeher werden Menschen, die gut reden können, von anderen bewundert. Ein selbstsicheres Auftreten und vor allem eine freie Rede beeindruckt immer wieder. Ein solcher Redner wird schlichtweg mit dem Wort „souverän“ bezeichnet. Es liegt in der Natur der meisten Menschen, dass sie sich nach Anerkennung, Respekt und Liebe sehnen. Maslow lässt grüßen. Dies ist relativ einfach durch gute Reden zu erreichen. Sie sollten sich jedoch auch bewusst sein, dass Sie, und zwar völlig ohne etwas zu tun, unendlich viel wert sind. Einzig und allein, weil Sie sind, wie Sie sind, gebührt Ihnen Anerkennung, Respekt und Liebe.

In meinen Seminaren und Vorträgen mache ich gerne folgenden Test mit den Teilnehmern (falls Trainer dies lesen, machen Sie es auch einmal. Erzeugt ein ungeheures Aha-Erlebnis):

Ich halte einen 20-Euro-Schein in die Höhe und frage, wer ihn haben möchte. Meistens gehen alle Hände in die Höhe. Ein paar trauen sich manchmal nicht, da sie vermuten, dass damit eine Übung oder ein Test verbunden sei. Nachdem ich den Teilnehmern aber versichert habe, dass einer von ihnen den Schein einfach so bekommen kann, sind alle Hände oben. Dann zerknülle ich den Schein vor den Augen der Teilnehmer und frage, wer den Schein nun immer noch will. Wieder gehen alle Hände nach oben. Dann werfe ich den Schein auf den Boden und trete darauf herum. Wieder frage ich und wieder gehen alle Hände hoch. Dann erkläre ich, dass wir alle ab und zu, mal mehr, mal weniger, zerknüllt werden, in den Dreck fallen. Es wird auf uns herumgetrampelt. Meist fühlen wir uns danach weniger wertvoll. Wieso? Der Geldschein ist doch auch nicht weniger wert, nur weil er dreckig und zerknittert ist!

Machen Sie sich unabhängig von äußerer Anerkennung

Machen Sie also Ihren Wert nicht vom Lob und von der Anerkennung, die von außen kommt, abhängig. Lernen Sie, sich selbst zu loben und Ihren Wert zu schätzen. Lernen Sie, sich geliebt und respektiert zu fühlen, einfach nur weil Sie „sind“ und nicht weil Sie etwas Bestimmtes „tun“. Dann können Sie die Anerkennung, die Sie z. B. durch eine Rede erhalten, noch viel tiefer genießen, machen sich aber nicht davon abhängig.

Was passiert, wenn Sie sich von der Anerkennung von außen abhängig machen, konnten Sie bei Rex Gildo miterleben. Er erhielt leider kein Lob von außen mehr, konnte sich selbst nicht genug wertschätzen und hat seinem Leben ein Ende gesetzt. Er war abhängig vom Lob von anderen, von außen.

Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken können und mit welchen Techniken Sie sich vom Leistungs- und vom Tun-Zwang lösen können, erfahren Sie weiter hinten im Kapitel „Von Lampenfieber, Vorbereitung und Mentaltraining“.

Setzen Sie sich Ziele

Genuss statt Sucht

Wenn Sie also die Anerkennung, das Lob und den Erfolg zwanglos und quasi „suchtfrei“ genießen können, und ich glaube fest, dass es nur dann wirkliches Genießen ist, können Sie sich damit auch wunderbar motivieren. Dann ist es wirklich toll, ein solches Gefühl zu haben, ein solches Ziel zu erreichen. Dies verhält sich genauso wie beim Genuss-Raucher, -Trinker, -Jogger, -Esser ... Nur wenn Sie dies nicht zwanghaft tun müssen und sich nicht schlecht fühlen, wenn Sie es nicht tun, also Entzugserscheinungen bekommen, nur dann können Sie es wirklich genießen.

Motivation durch Ziele

Es ist also durchaus legitim, sich Ziele zu setzen wie: „Bei meiner nächsten Rede reiße ich die Zuhörer mit und erhalte Standing Ovations.“ Oder: „Nach Beendigung meiner nächsten Rede kommen ca. fünf Teilnehmer zu mir und beglückwünschen mich zu meinem gelungen Vortrag.“ Oder: „Mein Chef lobt mich nach meiner nächsten Rede für mein souveränes und sicheres Auftreten.“ Oder: „Mein Mann/meine Frau lobt mich für die einfühlsame und doch lustige Geburtstagsrede zu Mutters Achtzigstem.“

Seien Sie sich aber stets bewusst, dass es sein kann, dass Sie dieses Ziel niemals exakt so erreichen. Freuen Sie sich deshalb über jede Verbesserung. Analysieren Sie Ihre Vorträge, fragen Sie Freunde nach Feedback und sehen Sie negative Kritik als Chance zu wachsen und besser zu werden. Lernen Sie, mit Ihrer Leistung zufrieden zu sein, auch wenn diese nicht perfekt war. Die hierzu nötigen Mental-Techniken lernen Sie im Kapitel „Von Lampenfieber, Vorbereitung und Mentaltraining“.

Formulieren Sie für sich also am besten gleich jetzt und hier ein solches Ziel. Es wird Ihnen immer wieder Kraft und Motivation geben zu üben, den inneren Schweinehund zu überwinden und mit Lampenfieber richtig umzugehen.

Souverän freie Reden halten: mit der Power der Memo-Rhetorik!


Der Grund, warum ich dieses Buch durcharbeite, ist:


Ihre Vorteile der Memo-Rhetorik

Sie erlangen Souveränität und Sicherheit

Da Sie ständig alle Stichpunkte, Argumente und Details abrufbereit gespeichert haben, geht keine Vortragsenergie durch stressiges Suchen oder Überlegen verloren. Sie können auf Fragen und Zwischenrufe locker reagieren, weil Sie Ihre Punkte nummeriert mit den Zahlensymbolen (dazu kommen wir noch) parat haben und deshalb jederzeit selektiv auf Ihre Stichpunkte zugreifen können. Alle Ihre Bausteine sind einzeln, völlig unabhängig voneinander abrufbar.

Ihr Selbstbewusstsein wird automatisch gesteigert

Oben beschriebene Souveränität und Sicherheit steigert Ihr Selbstbewusstsein in Bezug auf Reden und Vorträge enorm. Sie wissen, was Sie können, und beweisen sich dies auch jedes Mal. Dadurch haben Sie bei und nach jeder Rede eine Referenzerfahrung.

Sie haben den roten Faden ständig in der Hand

Durch die oben schon erwähnten Zahlensymbole haben Sie alle Stichpunkte so parat, dass Sie Ihr Konzept bei Bedarf während der Rede umstellen können, und, wenn nötig, auch wieder zum ursprünglichen Konzept zurückkehren können.

Sie können spontan und flexibel reagieren

Sie können einzelne Punkte – bei Fragen etwa – vorziehen, und dann wieder dort einsteigen, wo Sie vor der Frage waren.

Sie wirken extrem überzeugend

Überzeugend sind Sie, wenn Sie souverän, sicher, spontan und flexibel sind. Na bitte.

Ihre Zuhörer verstehen und merken sich Ihre Rede besser

Ihre Rede ist bilderreich und leicht verständlich. Bilder merkt sich das menschliche Gehirn erwiesenermaßen besser als nur Worte. Auch sind Bilder allgemein verständlicher. Ich bin im Bilde.

Sie sind in der Lage, Ihre Zuhörer zu fesseln

Durch die verständliche, gehirngerechte Formulierung binden Sie Ihre Zuhörer an Ihre Rede.

Ihre Rede begeistert und wirkt mitreißend

Anders als bei herkömmlichen Reden können Ihre Zuhörer mit dem Inhalt tatsächlich etwas anfangen. Sie erzeugen in ihren Köpfen entsprechende Bilder. Diese haben eine große Wirkung auf das Unterbewusstsein.

Sie steigern Ihre Kreativität enorm

Ihr Denken in Bildern und die skurrilen Verknüpfungen (später mehr dazu) trainieren Ihre rechte Gehirnhälfte. Dort ist das Bilderdenken und die Kreativität beheimatet. Durch Schule, Ausbildung und Beruf ist die rechte Hirnhemisphäre leider etwas in Vergessenheit geraten. Diese wird wieder geweckt.

Zeit sparen mit der Power der Memo-Rhetorik!


Sie sparen richtig viel Zeit

Wenn Sie bisher für eine 10-Minuten-Rede zwei oder mehr Stunden gepaukt, auswendig gelernt und geübt haben, werden Sie dies nach den Übungen im Buch in ca. zehn bis 20 Minuten erledigt haben.

Vorbereitung wie auch Durchführung machen Spaß

Das Abspeichern der einzelnen Punkte Ihrer Rede macht durch die Bilder, die Sie dazu verwenden, ungeheuer Spaß. Ihr Gehirn wird sich freuen und als Dank jede Menge Glückshormone ausschütten. Auch während Ihrer Rede werden Sie diesen Effekt feststellen.


2. Souverän und frei reden ist keine Zauberei

Entscheiden Sie sich für die Stichpunktrede

Wie die meisten Leute finde ich abgelesene Reden ermüdend und bisweilen langweilig. Daher bin ich ein Verfechter der freien Rede, vor allem der Stichpunktrede. Sie fesselt das Publikum und wirkt natürlich. Ganz anders hingegen die abgelesene Rede. In den seltensten Fällen wirkt sie souverän, und es gehört sehr viel Können dazu, eine abgelesene Rede so zu halten, dass sie natürlich wirkt. Also, dass das Publikum dabei bleibt und nicht abschaltet. Genauso verhält es sich mit wortwörtlich auswendig gelernten Reden. Hier kommt noch zusätzlich zum normalen Vortrags-Stress der Vergessen-Können-Stress dazu. Denn was machen Sie, wenn Ihnen ein wichtiges Wort nicht mehr einfallen will oder wenn Sie einen Blackout haben?

Bei einer Stichpunktrede entfällt dieser Stress, wenn Sie ein Stichwortskript, zum Beispiel auf Karteikarten, bei sich haben. Die Rede wirkt durch die freie Wahl Ihrer Worte natürlich und echt. Mit der „Geisselhart-Methode“ setzen Sie dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen auf, denn Sie benötigen auch keine Karteikarten mehr.

 

Streng genommen speichern Sie sich also gleich schon Ihre zweite Rede ab. Denn Sie könnten ja über die Begriffe, die Sie gerade durch die Geschichte der eben gemachten Übung zur Fortschrittsmessung abgespeichert haben, schon eine Rede halten. Dies könnten doch schon Stichpunkte eines Vortrags oder einer Rede sein. Wir wollen aber nun eine echte, wenn auch kurze Rede abspeichern. Lassen Sie uns zusammen ein solides Fundament aufbauen und Sie werden langfristig mehr davon haben, als wenn wir in großen Schritten voraneilen würden. Das erste Thema ist:

Rede: Verbesserungsvorschläge für die Arbeitsplatzgestaltung

Stichpunkte genügen, wenn Sie im Thema fit sind

Sie haben sich dazu beispielsweise die unten stehenden Stichpunkte notiert, die Sie in Ihrem Vortrag dann mit entsprechenden Beispielen und Erklärungen untermauern wollen. Wenn Sie im Thema drin sind, reichen Ihnen ohnehin Stichworte. Sie werden später auch Techniken kennen lernen, mit denen Sie sich Unterpunkte, Beispiele und Details zu den einzelnen Stichpunkten merken können. So meistern Sie auch Themen, in denen Sie nicht so firm sind und Gefahr laufen, wichtige Punkte zu vergessen. Wenn Sie allerdings, wie in unserem Beispiel vorausgesetzt, voll im Thema sind, reichen Ihnen einfache Stichpunkte. Für den Anfang sollen sechs Punkte genügen. Hier also sind sie:

Schreibtisch ans Fenster

PC schräg dazu auf rollbarem Ständer

Ablagekörbe auf Rollwagen

Telefon links am Schreibtisch auf Teleskoparm

Geschlossener Schrank statt offenem Regal

Archiv in Nebenraum


Wir speichern diese Punkte mit der Ihnen nun schon etwas vertrauten Kettenmethode ab. Wir kreieren also ein nettes Filmchen, möglichst absurd und „merk-würdig“ eben.

Sehen Sie doch vor Ihrem geistigen Auge einmal ein Büro. Der Schreibtisch steht verschämt in einer dunklen Ecke. Er schielt dauernd Richtung Fenster. Er würde so gerne dort stehen. Aus Mitleid packen Sie an und schieben den Schreibtisch ans Fenster. Hier freut er sich. Auf einmal kommt ganz von selbst und freudestrahlend der PC auf einem rollbaren Ständer herangerollt. Oh-oh, das will den Ablagekörben aber so gar nicht gefallen. Sehen Sie, wie die Ablagekörbe auf Rollwagen neidisch angefahren kommen. Sie wollen halt auch dazugehören. Die Schublade des Rollwagens geht auf und heraus kommt, wer hätte das gedacht, das Telefon. Es klettert auf den Schreibtisch rauf und nun befestigt sich, völlig selbstständig, das Telefon links am Schreibtisch auf einem Teleskoparm. Das haut das stärkste Regal um! Geschwind wird es entsorgt und wir stellen einen geschlossenen Schrank statt offenem Regal auf. Wie von Geisterhand gehen bei dem Schrank die Türen auf und er saugt alles, was unnütz herumliegt, ein. Vieles davon allerdings spuckt er wieder aus. Und zwar ins neue Archiv im Nebenraum. Geschafft!

Ein sicheres Fundament für Ihre Redekunst

O.k., es waren nur sechs Punkte und die Geschichte ist arg umfangreich. Trotzdem werden Sie dieGeschichte leicht abgespeichert haben. Sicher könnten Sie die sechs Punkte auch einfach so auswendig lernen. Sie würden auch nicht mehr Zeit brauchen. Nur hätten Sie sie dann nicht ganz so gut und auch nicht so lange drauf. Außerdem beachten Sie bitte: Wir sind am Anfang. Wir gießen gerade unser Fundament. Je tiefer und besser das ist, die Baudamen und -herren unter Ihnen wissen das, desto größer kann das Gebäude gebaut werden. Und desto sicherer steht es. Und sicher wollen Sie doch auch stehen, oder? Vorne. Vorne auf der Bühne.

Also testen Sie, nachdem Sie wieder eine kleine Pause eingelegt haben, wie es mit den Punkten aussieht. Lassen Sie die Geschichte wie beim Einstiegstest vor Ihrem geistigen Auge wieder ablaufen. Begonnen haben wir mit:


Bleiben Sie locker

Wie lief es? Darf ich gratulieren? Falls nicht: locker bleiben! Das ist überhaupt ein Super-Motto beim Lernen. Nur wer locker, spielerisch und unverkrampft lernen kann, kann auch sein volles Potenzial ausschöpfen. Verbissenheit und Stress gehen immer zu Lasten der Ergebnisse. Auch wenn Sie mit diesen zufrieden sind: Sie könnten besser sein.

Übung macht den Meister. Und ein Lesebuch haben Sie nicht vor sich. Das wissen Sie. Deshalb auf zur nächsten Rede. Die hat es schon mehr in sich.

Rede: Die Vorteile der Memo-Rhetorik

Dies sind wieder Ihre Stichpunkte:

Vorbereitung macht Spaß

Erfolgserlebnisse motivieren

Zeitersparnis

Wortbilder kommen beim Publikum besser an

Wortbilder können sich die Zuhörer besser merken

Freies Reden steigert das Selbstwertgefühl


Stellen Sie sich nun bitte die folgende Geschichte vor:

Sehen Sie sich, wie Sie bei der Vorbereitung lachen (Vorbereitung macht Spaß). Weiter sehen Sie, wie Sie sich bei der Probe – vielleicht vor dem Spiegel –, nachdem Sie die Rede draufhaben, selbst auf die Schulter klopfen (Erfolgserlebnisse motivieren). Nach dem Schulterklopfen schauen Sie auf die Uhr und sehen, dass Sie sehr schnell waren (Zeitersparnis). Nach dem „Auf-die-Uhr-schauen“ treten Sie in Gedanken bereits vor Ihr Publikum und aus Ihrem Mund kommen lauter Bilder, über die sich Ihr Publikum freut (Wortbilder kommen beim Publikum besser an). Da die Zuhörer sich alles gut gemerkt haben, diskutieren diese heftig untereinander (Wortbilder können sich die Zuhörer besser merken). Sie nehmen dies wohlwollend wahr und verlassen unter heftigem Beifall die Bühne. Dies steigert natürlich Ihr Selbstwertgefühl.

Yeah! Schon wieder eine Rede gespeichert. Nun holen Sie sich bitte ein Glas Wasser, nehmen einen großen Schluck, öffnen das Fenster und atmen drei- bis viermal tief ein und aus. Decken Sie die Geschichte und die Stichworte ab und tragen Sie in die Liste alle Worte ein, die Sie vom Test noch wissen.


Vergleichen Sie bitte Ihre Stichpunkte mit den Originalen. Nun, wie viele wussten Sie noch? Und wie steht es mit der Reihenfolge? Diese Stichpunkte waren schon schwieriger zu merken als einfache Begriffe. Wahrscheinlich ist Ihnen diese Übung wegen der abstrakten Begriffe noch etwas schwer gefallen. Wenn nicht, umso besser. Wenn ja, ist das auch absolut okay.

Selbstverständlich ist es, wie weiter vorne ja schon erwähnt, schwieriger, sich abstrakte Stichpunkte, Argumente, Fachbegriffe – Stichworte eben – zu merken, die nicht schon vom Wort her ein Bild ergeben. Damit Sie solche Begriffe schnell und sicher verbildern können, ist noch etwas Übung nötig. Genauso werden Sie, wenn Sie nicht gerade ein kreativer Überflieger sind, Schwierigkeiten haben, die einzelnen Stichpunkte zu einer Geschichte zu verknüpfen. Manche passen einfach nicht zueinander. Und viele Verknüpfungen sind eindeutig so bescheuert, dass Sie diese nie von selbst wählen würden.

Gewöhnen Sie Ihr Gehirn an bescheuert-kreative Verknüpfungen

Sehr wahrscheinlich sträuben Sie sich auch dagegen, meine Vorgaben einfach so zu übernehmen. Damit Ihr Gehirn solche Bilder und Verknüpfungen zulassen und für o. k. befinden kann, machen Sie bitte die nachfolgenden Übungen. Diese steigern Ihre Kreativität und Flexibilität im Denken. Sie werden merken, wie Sie von Übung zu Übung besser werden. Es wird Ihnen zunehmend leichter fallen, „merk-würdige“ Bilder zu kreieren. Dies ist unerlässlich, also absolut notwendig, für die praktische Anwendung der Technik. Diese Übungen sind von mittlerweile beinahe 200.000 Seminarteilnehmern (Stand: Sommer 2003) erfolgreich getestet worden. Unter ihnen befanden sich Personen, die sich sogar gegen die „Geisselhart-Methode“ gesträubt haben. Sie mussten das Seminar auf Geheiß der Firmenleitung besuchen. Selbst die hartnäckigsten Gegner haben jedoch schnell Spaß daran gefunden und Fortschritte erzielt. Dadurch entwickelte sich eine enorme Motivation selbst bei solchen Fällen.

Das Resultat war eindeutig: Als sie realisierten, dass es funktioniert und sie sich so wirklich viel mehr merken konnten als vorher, waren sie voll dabei. Zusätzlich waren sie verblüfft von ihrer eigenen Kreativität, die sie bei den nachfolgenden Übungen entwickelt haben. Lassen auch Sie sich jetzt von Ihrer eigenen Leistung überraschen und absolvieren Sie die nun folgenden Übungen.

Kreativ wie nie

Individuelle Verknüpfungsmethoden wirken am besten

So, hier ist sie also, die äußerst effektive und doch so einfache Methode, Ihre Kreativität zu wecken. Ja, ja, wecken. Sie müssen nämlich gar nicht neu lernen, sondern lediglich „entwickeln“. Also ent-wickeln oder aber auch aus-wickeln. Das heißt, Ihre Kreativität ist schon da, sie muss lediglich aufgeweckt werden. Falls Ihnen die eine oder andere Verknüpfung zu simpel oder zu kindisch vorkommt, denken Sie daran: Kinder sind die besten Memory-Spieler! Folglich sind die kindischen Verknüpfungen die besten. Aber Sie werden gleich selbst entdecken, wie eine Verknüpfung aussehen muss, damit Sie bei Ihnen gut wirkt. Es kommt also bei den folgenden Übungen nicht so sehr darauf an, wie viele Sie sich merken können. Vielmehr sollen Sie ein Gespür dafür entwickeln, wie Sie am wirkungsvollsten Ihre ureigensten Verknüpfungen gestalten, die bei Ihnen und nur bei Ihnen am besten wirken.

Verknüpfungsspiel: Tiere und Spielzeuge

Kuh – Inliner


Integrieren Sie Bekanntes in Ihre Bilder

Stellen Sie sich nun bitte vor, wie eine Kuh auf Inlinern fährt. Absurdes Bild, nicht wahr? Aber halt auch „merk-würdig“! Nur reicht uns eine solche Verknüpfung noch nicht ganz. Wenn Sie zwölf Tiere mit zwölf Spielzeugen spielen sehen, wissen Sie wahrscheinlich nachher gar nichts mehr. Sie wären ziemlich sicher nur verwirrt. Deshalb gehen wir noch einen Schritt weiter, einverstanden? Stellen Sie sich also zusätzlich vor, wo die Kuh mit Inlineskates fahren könnte. Sie sind vielleicht gerade in der Fußgängerzone Ihrer Stadt beim Einkaufen. Auf einmal hören Sie hinter sich ein lautes „Muh“. Sie springen erschrocken zur Seite und mit einer satten Geschwindigkeit rast eine Kuh auf Inlinern an Ihnen vorbei.

Dadurch, dass wir etwas Bekanntes – die Fußgängerzone Ihrer Stadt – in das Verknüpfungsbild integrieren, erreichen wir eine wesentlich höhere Identifikation. Für Ihr Gehirn ist diese Vorstellung dann viel echter und es können sogar Gefühle aufgebaut werden. Dies ist der Schlüssel zum Gedächtnis-Erfolg: Verknüpfen Sie Gefühle mit Ihren Bildern und Sie werden unschlagbar!

Gefühle mit Bildern zu verknüpfen, macht Ihr Gedächtnis unschlagbar

Der wissenschaftliche Hintergrund ist verblüffend: Unser Gehirn kann ein Vorstellungsbild nicht von einem realen Bild unterscheiden. Es ist tatsächlich so. Wenn Sie sich etwas nur vorstellen, und diese Vorstellung ist wirklich naturgetreu, dann glaubt Ihr Gehirn, diese Vorstellung ist Realität. Ihr Gehirn reagiert dann, als würde das Vorgestellte gerade in Wirklichkeit passieren. Vielleicht glauben Sie mir dies nicht so einfach. Haben Sie schon einmal an ein leckeres Essen gedacht oder an ein leckeres Getränk? Sie können dieses kleine Experiment auch jetzt einmal machen. Stellen Sie sich naturgetreu vor, wie Sie in eine saftige, gelbe, saure Zitrone beißen: ah, lecker, lecker! Was passiert? Läuft Ihnen das Wasser im Mund zusammen? Wenn nicht, war nur Ihre Vorstellung nicht gut genug.

Wenn Sie sich einmal an die erste Rede, die Sie gehalten haben, zurückerinnern: Was haben Sie gefühlt, als Sie sich ein paar Tage vorher vorstellten, Sie stünden vorne auf der Bühne? Vielleicht ist es heute noch so bei Ihnen? Es wäre nur menschlich. Kennen Sie dieses heiße Gefühl im Magen und die weichen Knie, obwohl Sie im Bett liegen? Ihr Vortrag ist erst morgen und trotzdem, bei dem Gedanken daran wird Ihnen ganz anders.

 

Unser Gehirn unterscheidet nicht zwischen Vision und Realität

Wenn Ihr Gehirn wüsste, dass Sie sich das gerade doch nur vorstellen, warum sollte es dann reagieren? Dass Ihr Gehirn dafür zuständig ist, dass Ihnen das Wasser im Mund zusammenläuft oder Sie ein flaues Gefühl im Magen haben, geht in Ordnung, oder? Es ist nicht Ihr kleiner Finger und auch nicht Ihr großer Zeh. Nein, es ist schon Ihr Gehirn. Es reagiert normalerweise nur, wenn es wirklich nötig ist. Also ist das oben beschriebene Phänomen nur darauf zurückzuführen, dass es eben den Unterschied nicht kennt. Ihr Gehirn kann ein geistiges Vorstellungsbild, wenn es gut gemacht ist, nicht von der Realität unterscheiden. Dies ist für uns von immenser Wichtigkeit.

Wie lange, glauben Sie, würden Sie sich an die Kuh auf den Inlinern erinnern können, wenn Ihnen die Geschichte wirklich passiert wäre? Ein Jahr oder vielleicht sogar ihr Leben lang? Ich behaupte einmal, eine solch bescheuerte Geschichte würden Sie Ihr Leben lang nicht vergessen, wenn Sie Ihnen wirklich passiert wäre. Okay, Sie würden sie vielleicht niemandem erzählen, aber vergessen würden Sie die Story nie!

Nun muss es uns also gelingen, zu jedem der Paare Tier – Spielzeug solch einprägsame Verknüpfungen herzustellen. Schließen Sie bitte unbedingt immer und bei jeder Verknüpfung die Augen und „sehen“ Sie diese absurde Szene vor Ihrem geistigen Auge.

Maus – Pfeil und Bogen

Nun stellen Sie sich bitte vor, wie eine Maus mit Pfeil und Bogen gejagt wird.

Nehmen Sie hierbei bitte wieder etwas Bekanntes hinzu, z. B. dass die Jagd bei Ihnen im Garten stattfindet, oder – wenn Sie Kinder haben – dass Ihre Kinder Mäuse jagen mit Pfeil und Bogen, und stellen Sie sich dieses Bild so naturgetreu, so echt wie möglich vor. Lassen Sie Ihre ganzen Gefühle in dieses Bild strömen. Überlegen Sie einfach: Wie würden Sie reagieren, wenn Sie diese Szene tatsächlich sehen würden?

Vielleicht jagt aber auch eine Maus mit Pfeil und Bogen – und streift mit Pfeil und Bogen bei Ihnen im Garten durchs Gras.Auch diese Kombination wäre denkbar. Vielleicht werden Sie von der Maus mit Pfeil und Bogen gejagt. Wenn Sie wollen, können Sie sich auch dieses Bild vorstellen.

Oder Sie haben eine andere Vorstellung. Ihre eigene Vorstellung ist meist die beste; dann nehmen Sie natürlich Ihr eigenes Bild. Nur es sollte – wie gesagt – kreativ und ausgefallen sein. Es sollte irgendetwas Bekanntes hinzukommen, irgendetwas aus Ihrer Umgebung, damit es für Ihr Gehirn einfacher ist, eine Verbindung herzustellen. Augen zu und Filmchen „sehen“.

Hund – Murmeln

Jetzt stellen Sie sich bitte vor, wie der Hund die Murmeln auffrisst. Das ist nicht sehr aufregend. Spannend wird es dann, wenn der Hund die Murmeln verdaut hat, also einige Stunden später. Stellen Sie sich einfach vor, wie der Hund sein Geschäft verrichtet und die Murmeln „klick, klick, klick, klick, klick“ hinten einzeln rauskommen.

Jetzt werden Sie schmunzeln müssen. Jetzt ist das Bild so, dass es für Ihr Gehirn wirklich außergewöhnlich ist und sich einprägt. Also stellen Sie sich diese Szene bitte bildlich vor, oder wie vorher schon gesagt, benutzen Sie wieder ein Bild, das Ihrer eigenen Kreativität entspringt, und nicht dieses vorgegebene Bild hier aus dem Buch. Wieder: Augen zu und Filmchen „sehen“.

Giraffe – Barbie-Puppe

Bei dieser Verknüpfung stellen Sie sich bitte vor, wie die Barbie-Puppe am Hals der Giraffe herunterrutscht; stellen Sie sich vor, die Giraffe nimmt die Barbie-Puppe mit dem Mund und geht ganz nach oben mit ihrem Hals, die Barbie-Puppe klettert auf den Kopf der Giraffe und rutscht am Hals dieser Giraffe herab und der Körper der Giraffe wirkt praktisch wie eine Sprungschanze.

Wenn Sie sich diese ganze Situation jetzt noch irgendwo in einer Steppe, während Sie gerade auf Safari sind, vorstellen, wirkt dieses Bild doppelt so gut. Stellen Sie sich dabei vielleicht vor, wie Sie mit einer Safari-Truppe unterwegs sind und der Safariführer Ihnen sagt: „Achtung bitte, einmal Ruhe, da vorne sind jetzt gerade die Giraffen, und die ganzen Barbie-Puppen rutschen gerade an den Hälsen der Giraffen runter.“ Sie beobachten dann diese Szene auf Ihrer Safari-Reise tatsächlich; stellen Sie sich das doch mal vor, als wäre es Wirklichkeit – das werden Sie so schnell nicht wieder vergessen! Augen zu und Filmchen „sehen“.

Elefant – Federball


Immer wieder Kino im Kopf

Genauso können Sie bei dieser Verknüpfung verfahren: Stellen Sie sich doch vor, wie die Safari weitergeht, Sie kommen an die nächste Lichtung, auf der sich lauter Elefanten gerade beim Federballspiel vergnügen. Oder aber Sie stellen sich vor, wie Sie einen Zoobummel machen und dort am Elefantengehege vorbeikommen und auch dort sehen, wie die Elefanten miteinander Federball spielen. Oder vielleicht noch etwas verrückter wäre, wenn zwei Kinder Federball spielen und der Ball des Federballspiels wäre ein Elefant. Abermals: Augen zu und Filmchen „sehen“.

Wurm – Puppenhaus

Bei dieser Kombination könnten Sie sich vorstellen, wie der Wurm es sich im Puppenhaus richtig schön bequem macht, sich ins Bettchen legt, sich nett zudeckt und sich seine ganze Wohnung in diesem Puppenhaus quasi einrichtet, sodass er da ein schönes Zuhause hat.

Am besten ist dies dann wieder das Puppenhaus Ihrer Tochter, wenn Sie eine haben, oder der Nachbarstochter, Ihrer Nichte, irgendwie einer bekannten Person, sodass Ihr Gehirn dazu wieder die richtige Verbindung herstellen kann. Oder aber etwas anderes Bekanntes, beispielsweise Ihr Garten, der Wald, an dem Sie wohnen, oder die Wiese hinter Ihrem Haus, und Sie sehen dort, wie mehrere Würmer ein Puppenhaus besetzt haben und eben jetzt in diesem Puppenhaus wohnen. Wie würden Sie gucken? Was würden Sie denken, wenn Sie dieses Bild in echt sehen könnten? So schnell würden Sie dies bestimmt nicht wieder vergessen. Augen zu und Filmchen „sehen“.

Jetzt müssen Sie selbst kreativ sein

Bei den folgenden Bildpaaren lassen Sie Ihre eigene Kreativität spielen und verknüpfen diese selbstständig. Denken Sie sich, wie in den vorigen Beispielen, geeignete Bildverknüpfungen aus und kombinieren Sie sie mit etwas Bekanntem. Wählen Sie Verknüpfungen, die absurd sind, die möglichst kreativ sind, bei denen ein kleiner Film, eine Geschichte vor Ihrem geistigen Auge abläuft, und sehen Sie diese so klar wie möglich.

Sie werden so erkennen, wie Ihre individuelle Verknüpfung aufgebaut sein muss. Bei einem ist sie logischer, beim anderen absolut abstrakt, absolut bescheuert, absolut kreativ, bei wieder anderen eine Mischung aus vielen Komponenten. Bei einem ist es ein Foto, nur ein Standbild, beim anderen ein Film.

Finden Sie Ihre Präferenz heraus. Finden Sie heraus, wo Ihre Kreativität liegt, wie Ihre Bilder gestaltet sein müssen, so dass Sie – und nur Sie – am allerschnellsten wieder auf den gesuchten Begriff kommen.

Es geht bei dieser Übung noch nicht darum, sich an möglichst viele Begriffe zu erinnern. Vielmehr dient die Übung dazu, dass Sie erkennen, wie muss ich bestimmte Begriffe miteinander verbinden, verknüpfen, so dass ich sie am besten erinnere. Also basteln Sie sich bitte für die nächsten Wortpaare Ihre eigene Verknüpfung.

Stellen Sie sich Ihre Verknüpfungen vor Ihrem geistigen Auge vor

Sie können sich, nachdem Sie sich abgeprüft haben, meine Beispiel-Verknüpfungen noch einmal anschauen. Diese finden Sie im Anschluss an die Übung. Wenn Sie sich mit Ihren Bildverknüpfungen noch nicht sicher genug sind, können Sie selbstverständlich auch vorher schon nachsehen. Meine Empfehlung allerdings ist: Machen Sie es erst einmal selbst, testen Sie es einmal und schauen Sie dann, wie viele Sie wieder erinnern, und alles andere kommt danach. Und immer schön die Bilder im Kopf-Kino sehen!!! Unbedingt nach jeder Verknüpfung: Augen zu und Filmchen anschauen.


Vogel Trompete
Affe Computer (zählt ja heutzutage zu den Kinderspielzeugen)
Bär Rassel
Delphin Springseil
Pferd Fußball
Känguru Sandförmchen
Schwein Kreisel

Gratulation! Sie haben sich eben zwölf Verknüpfungsbilder einfallen lassen, bzw. wenn Sie die ersten fünf Vorgegebenen übernommen haben, waren es sieben eigene Verknüpfungen. Das ist für den Anfang schon eine große Leistung.

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