Norwegisch - Wort für Wort

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Z serii: Kauderwelsch #30
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Norwegisch - Wort für Wort
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Inhalt Inhalt des Aussprachetrainers (AT) (separat erhältlich)





Vorwort



Hallo, Norwegen-Fahrer! Sie wollen Norwegen richtig kennen lernen? Schauen Sie sich die Landschaft an: klares Wasser, schneebedeckte Berge, steile Fjorde, Mitternachtssonne und überall dichte, gesunde Wälder, Wildnis ... Sicher möchten Sie auch mit den Einwohnern Bekanntschaft machen. Bei Schülern und Studenten wird es keine Probleme geben, wenn Sie Englisch sprechen. Aber trotzdem freuen auch sie sich, wenn jemand anfängt, Norwegisch zu sprechen. Die norwegische Sprache ist sehr ausdrucksreich und hat eine lange Geschichte, die bis in die Wikingerzeit zurück-reicht. Wenn Sie auch nur ein wenig davon lernen, werden Sie sehen, wie schnell Sie Kontakt zur einheimischen Bevölkerung bekommen, die sonst eher rau und zurückhaltend ist. Ich habe bewusst darauf verzichtet, nutzlose Touristenphrasen aufzunehmen, wie etwa Bank, Post, Polizei usw., denn dort werden Sie sicher jemanden treffen, der Deutsch oder Englisch kann. Stattdessen habe ich Wert auf wichtige Alltagssituationen gelegt. Dieses Buch soll eine Grundlage zur Verständigung sein, um Ihnen Land und Leute näher zu bringen, und ich hoffe, dass Sie Ihre neuen Kenntnisse sofort anwenden können. Dazu wünsche ich Ihnen viel Spaß und eine gute Reise!





Hinweise zur Benutzung



Der Sprechführer „Norwegisch“ gliedert sich in die drei wichtigen Abschnitte „Grammatik“, „Konversation“ und „Wörterliste“. Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht alle Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt. Wer nach der Lektüre dieses Büchleins tiefer in die Grammatik der norwegischen Sprache eindringen möchte, findet im Anhang Hinweise auf weiterführende Literatur. Es ist zwar sinnvoll, den Grammatikteil zumindest einmal zu überfliegen, doch können Sie auch sofort mit dem Konversationsteil beginnen und die Grammatik nur zum Nachschlagen verwenden.



In diesem Teil finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie die norwegische Sprache „funktioniert“, und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später in Norwegen hören werden – denn was man vorher schon einmal gelesen hat, versteht man später viel leichter. Natürlich ist es unwahrscheinlich, dass Sie immer exakt den gewünschten Satz hier finden werden. Benutzen Sie die Beispielsätze also auch als Fundus von Satzschablonen und -mustern, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen entsprechend anpassen und verändern.



Damit Sie die Wortfolge des Norwegischen in den Beispielsätzen nachvollziehen können, ist eine Wort-für-Wort-Übersetzung ergänzt. Jedem norwegischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung. Wird ein norwegisches Wort im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, sind diese in der Wort-für-Wort-Übersetzung durch einen Bindestrich verbunden, z. B.:



Hvor er toalettene?



wur äär tualettäne



wo sind Toiletten-die



Wo sind die Toiletten?



Werden in einem Satz mehrere Wörter angegeben, die man untereinander austauschen kann, steht ein Schrägstrich. Wörter bzw. Ausdrücke in Klammern können entfallen.



Ha det (godt / bra).

haa de (gott / braa)

hab es (gut)

Tschüss.



Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie die Beispielssätze leicht Ihren eigenen Bedürfnissen anpassen, auch wenn das Ergebnis nicht immer perfekt ist.



Die Lautschrift, die zu jedem Wort und in den Beispielsätzen (zweite Zeile) ergänzt worden ist, kann ohne jegliche Vorkenntnisse mühelos abgelesen werden, so als handelte es sich um ein deutsch geschriebenes Wort.



Die Wörterlisten am Ende des Buches enthalten einen Grundwortschatz Deutsch – Bokmål und Bokmål – Deutsch von je ca. 1000 Wörtern, mit denen man schon eine Menge anfangen kann.



Folgende Abkürzungen werden verwendet:








            m





            männlich (maskulin)









            w





            weiblich (feminin)









            s





            sächlich (neutrum)









            Mz





            Mehrzahl (Plural)









            Nyn





            Nynorsk (Neunorwegisch)








Die Rubrik „Das Wichtigste im Überblick” hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich schnell die wichtigsten Angaben zur Aussprache und eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter, Richtungs- und Zeitangaben. Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht die Übersicht „Nichts verstanden? – Weiterlernen!“ der richtige Tipp. Es befindet sich ebenfalls in der Rubrik „Das Wichtigste im Überblick”, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. „Ich habe leider nicht verstanden.“ oder „Wie bitte?“ auszuhelfen.





Begleitendes Tonmaterial



Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter

https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-norwegisch-mp3-1314



Auch erhältlich auf Audio-CD unter

https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-norwegisch-audio-cd-74



Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem

 markiert sind.



Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören





Landkarte von Norwegen










Die norwegische Sprache



Die skandinavischen Sprachen Dänisch, Schwedisch und Norwegisch sind einander so ähnlich, dass sich alle Skandinavier mühelos untereinander verständigen können, selbst wenn jeder seine eigene Muttersprache gebraucht.



Norwegen war von 1380 bis 1814 durch „Eheschließung“ mit Dänemark verbunden und wurde von Kopenhagen aus regiert. Daher wurde die dänische Schriftsprache auch in Norwegen als offizielle Sprache eingeführt.



Nachdem die Verbindung zu Dänemark gelöst worden war und Norwegen in eine Union mit Schweden trat, hielt sich das Dänische noch immer als Verwaltungs- und Unterrichtssprache. Norwegen wollte jedoch die volle Unabhängigkeit erreichen und, um das Nationalbewusstsein zu stärken, wieder ein echtes Norwegisch sprechen. Nur gab es bloß eine Vielfalt von regionalen Dialekten sowie mehr oder weniger dänisch beeinflussten Sprachformen im Land.



Es gab daraufhin zwei Vorschläge zu einer Sprachreform: Die einen wollten die am reinsten erhaltenen norwegischen Dialekte zu einer neuen Schriftsprache vereinen, und die anderen wollten das bestehende Dänisch durch Einführen norwegischer grammatischer Formen und Wörter in einem langsamen, aber stetigen Prozess „umwandeln“.



Im Jahre 1853 schuf der Dichter und Wissenschaftler Ivar Aasen das auf den traditionellen ländlichen Dialekten beruhende landsmål („Landessprache“), das frei von allen dänischen Elementen war. 1889 entstand in Konkurrenz dazu, ausgehend vom Norwegen-Dänischen, das riksmål („Reichssprache“).



Nach einigem Hin und Her wurden beide Sprachformen als Amts- und Schulsprachen gleichgestellt. Als Norwegen 1905 die Union mit Schweden auflöste und damit unabhängig wurde, führte man nacheinander vier Rechtschreibreformen durch, mit dem Ziel, diese beiden Sprachen der Umgangssprache anzupassen und einander anzunähern.



Seit 1929 nennt man riksmål offiziell bokmål („Buchsprache“), und landsmål wird jetzt nynorsk („Neunorwegisch“) genannt. Da bokmål sehr viel weiter verbreitet ist (es ist u. a. die Sprachvariante der großen Städte), und man damit auch in Dänemark und Grönland durchkommt, ist dieses Buch hauptsächlich in bokmål geschrieben. Ich gebe allerdings auch, wenn es mir wichtig erschien, die jeweiligen nynorsk-Ausdrücke an (gekennzeichnet mit der Abkürzung Nyn).





Aussprache & Betonung



Eine verbindliche Aussprache des Norwegischen existiert nicht. Vom Gesetz her gelten alle regionalen Aussprachevarianten als gleichberechtigt, und nur die Schreibweise ist festgelegt. In der Realität ist die Oslo-Aussprache schon die vorherrschende (sie wird auch ausländischen Sprachschülern gelehrt), aber andere Varianten (z. B. Bergen) halten sich auch recht stark. Viele Selbst- und Mitlaute werden im Norwegischen anders ausgesprochen als bei uns.



Selbstlaute (Vokale)








            o





            1) kurzes offenes „o“ wie in „Motte“














            om omm (ob, falls, um)














            foss foß (Wasserfall)














            2) langes „u“ wie in „Mut“














            bo buu (wohnen)














            skole ßkuule (Schule)









            u





            dumpfer Laut zwischen „ü“ und „u“














            hus huuß (Haus)









            y





            helles „ü“ wie in „Süden“














            by büü (Stadt)









            æ





            „ä“ wie in „Bär“














            ærlig äärli (ehrlich)









            ø





            „ö“ wie in „öffnen“














            øl öll (Bier)









            å





            langes halboffenes „o“, etwa wie in engl. „four“ (vier)














            åpen oopen (offen)









            au





            „äü“














            sau ßäü (Schaf)









            ei





            „äi“














            reise räiße (reisen, fahren)









            øy





            „öü“ (ersatzweise auch wie „öi“)














            røyk röük (Rauch)









            e





            am Wortende gemurmelt wie in„Hose“














            noe nuue (einige, einiges)








Mitlaute (Konsonanten)

 








            -d





            am Wortende oft stumm














            glad glaa (froh)














            alltid allti (immer)









            -ig





            am Wortende wie „i“














            herlig häärli (herrlich)









            -eg





            wie „äi“ (nur im bokmål)














            jeg jäi (ich)














            meg mäi (mir, mich)














            deg däi (dir, dich)














            seg ßäi (sich)









            kj, tj





            weiches „ch“ wie in „ich“














            kjøpe chööpe (kaufen)














            kjemi chemii (Chemie)














            tjue chuue (zwanzig)














            tj seltener auch wie „tj“ in „tja“









            gj, hj





            „j“ wie in „Jäger“














            gjerne järne (gern)














            hjelpe jelpe (helfen)









            sj, skj





            „sch“ wie in „Schule“














            stasjon ßtaschuun (Station, Bahnhof)














            beskjeden bescheeden (bescheiden)









            sl





            „schl“ wie in „Schlange“














            slippe schlippe (nicht brauchen)









            gn





            „ng“ wie in „Wangen“














            regning räining (Rechnung)









            egn





            „äin“














            tegn täin (Zeichen)









            egl





            „äil“














            negl näil (Nagel)









            øgn





            „öün“ (ersatzweise auch wie „öin“)














            døgn döün (Tag, 24 Stunden)









            v, hv





            „w“ wie in „Wasser“














            hva waa (was)









            rd, ld,





            nur „r“, „l“, „n“(das „d“ bleibt stumm)









            nd





            jord juur (Erde)














            sild ßill (Hering)














            hånd honn (Hand)









            -t





            in Artikeln (d. h. in det sowie in -et als Endung) bleibt es stumm














            huset huuße (das Haus)














            det de (das). Merken Sie sich aber auch: De dii (Sie).








Der Buchstabe r wird in einigen Gegenden als gerolltes Zungenspitzen-R gesprochen (Ostnorwegen mit Oslo, der Norden), in anderen als geriebenes Gaumen-R (West- und Südküste einschl. Bergen). Wenn Sie sich an das Gaumen-R halten, das ja auch in den meisten Gegenden Deutschlands die übliche Aussprache ist, ersparen Sie sich zugleich eine deutlich schwierigere Aussprache der Kombinationen von r mit anderen Mitlauten (z. B. rt, rs), die vielfach mit der gerollten Aussprache des r einhergeht.



Vor hellen Selbstlauten, also i, y, ei, øy, gilt:








            k





            weiches „ch“ wie in „ich“














            kysse chüße (küssen)









            sk





            „sch“ wie in „Schule“














            skip schiip (Schiff)









            g





            „j“wie in „Jäger“














            geit jäit (Ziege)








Sonst bleibt die normale Aussprache erhalten.








            krok





            kruuk





            Ecke









            skarp





            ßkarp





            scharf









            godt





            gott





            gut








Betonung



Meistens wird die erste Silbe wie im Deutschen betont. Allerdings ist Norwegisch eine Sprache mit so genanntem Tonakzent. Betonte Silben können je nach Wort mit zwei verschiedenen Tönen ausgesprochen werden. Die Details sind jedoch wieder dialektabhängig. Eine auffällige Konsequenz daraus ist aber, dass Wortendungen u. ä. häufig in einer höheren Tonlage gesprochen werden als der eigentlich betonte Wortanfang. Dieses eigenartige Tonmuster lässt sich nicht in einfache Regeln fassen. Aber wundern Sie sich nicht über das ständige Auf und Ab der Stimme, wenn Sie einem Norweger zuhören. Sprechen Sie selbst einfach die wichtigen Wörter lauter.



Länge



Selbstlaute im Inneren einer Silbe, denen zwei oder noch mehr Mitlaute folgen, werden kurz ausgesprochen:








            katt





            katt





            Katze









            glass





            glaß





            Glas









            fisk





            fißk





            Fisch









            klokke





            klokke





            Uhr









            flaske





            flaßke





            Flasche








Lang sind die Selbstlaute im Silbeninneren vor einem einzelnen Mitlaut sowie am Silbenende. Hier gilt: o wird wie „u“ ausgesprochen.








            hus





            huuß





            Haus









            bil





            biil





            Auto









            skap





            ßkaap





            Schrank









            gå





            goo





            gehen









            tro