Siam Katze

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Siam Katze

Die Siamkatze – Ernährung, Erziehung, Pflege und vieles mehr!

Meine Katze fürs Leben Ratgeber

Siam Katzen – so eigenwillig wi e anhänglich

Die Siamesen gelten als verspielte und extrem Menschen bezogene Katzenrasse. Sie genießen längere Unterhaltungen mit Menschen und Artgenossen. Da sie sich in diesem Punkt von den meisten Katzenrassen unterscheiden, sollten die geselligen Monddiamanten, wie die Katzenrasse in Thailand heißt, in Gesellschaft mit anderen Siam Katzen leben.

Inhaltsverzeichnis

Grundwissen zu Siamkatzen

Herkunft der Rasse

Erbkrankheiten

Rassemerkmale

Kopf, Körperbau und Fell

Fellzeichnung und Augen

Thai, Balinesen und Orientalisch-Kurzhaar

Der typische Charakter

Ansprüche der Rasse

Pflege

Siamesen brauchen Gesellschaft

Ernährung von Siamkatzen

Nass- oder Trockenfutter

Merkmale von guten Katzenfutter

Katzen zum Trinken animieren

Milch und Snacks

Mittel gegen Haarballen

Freigänger oder Wohnungskatze

Siamkatzen in reiner Wohnungshaltung

Was bei Wohnungskatzen zu beachten ist

Versorgung im Urlaub

Kontrollierter Freigang ist die beste Haltungsform

Wohnung katzensicher machen

Achtung Gift

Dreidimensional denken

Winzlinge in Gefahr

Zugang zur Wohnung

Gesundheit und Tierarztbesuche

Tierversicherung

Impfen mit Verstand

Information zum Chippen

Kastration ist Tierschutz

Wissenswertes zum Narkoserisiko

Auswahl der Siam Katze

Züchter und Händler

Nötige Anschaffungen

Die Transportbox

Höhlen zum Kuscheln

Näpfe und Brunnen

Katzenklo

Katzenmöbel

Geschirr und Leine

Einzug der Siamesen

Das Abholen der Katze

Eingewöhnen

Erziehung und Dressur

Katze richtig erziehen

Warum die Dressur wichtig ist

Das Klickertrainig

Artgerechte Kunststücke

Krankheitszeichen erkennen

Anhang mit Tipps und Tricks

Umstellung des Futters

Problematik bei BARF

Diäten bei mehreren Tieren einhalten

Was ist bei Schwangerschaften von Frauchen zu beachten

Unangenehmes erdulden

An die Leine gewöhnen

Katzen müssen kratzen dürfen

Parasiten bekämpfen

Unterschiede zwischen Spot-ons, Spray und Verdunstern

Probleme beim Wechsel der Bezugsperson

Stress bei Siamkatzen abbauen

ÜBER UNSERE REIHE: MEINE KATZE FÜRS LEBEN

IMPRESSUM

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Körperbau der Siamkatze 12

Abbildung 2: Trinkbrunnen für Katzen, ®rgladel 27

Abbildung 3: Flohkamm 32

Abbildung 4: Balkone etc. sollten richtig gesichert sein. 35

Abbildung 5: Ihre Katze erkennt die Gefahr auf dem Balkon nicht. 37

Abbildung 6: Katzenbabys sind besonders neugierig. 40

Abbildung 7: Impfungen sind teilweise hilfreich. 45

Abbildung 8: Der Kragen verhindert, dass die Katze die Wunde leckt. 49

Abbildung 9: Katzenbabys bezaubern jeden. 50

Abbildung 10: Die Transportbox 55

Abbildung 11: Das Katzenklo 56

Abbildung 12: Siamkatze sitzt auf Katzenbaum 60

Abbildung 13: Katzenbaum Anleitung, rgladel 61

Abbildung 14: Pflegeausrüstung 62

Abbildung 15: Geschirr und Leine für Katzen 63

Abbildung 16: Krallenschuhe, ©rgladel 82

Abbildung 17: Zeckenkarte, ®rgladel 85

Grundwissen zu Siamkatzen

Die wunderschöne Katzenrasse hat sich vermutlich in der Natur entwickelt, trotzdem gibt es einige Probleme mit Erbkrankheiten, da die heutige Rasse auf einen sehr kleinen Gen-Pool zurückgeht.

 

Herkunft der Rasse

Die Vorfahren der heutigen Siamkatzen stammen aus dem südostasiatischen Siam, dem heutigen Thailand. Die Katzen wurden in der dortigen Literatur vor etwa 150–200 Jahren schriftlich erwähnt. Einige Experten gehen davon aus, dass arabische und indische Seefahrer verschiedene Katzen aus dem Mittelmeerraum beziehungsweise Kleinasien in die Region brachten, die dort verwilderten und sich mit einheimischen Katzen paarten. Dies kann den schmalen Körperbau der Siams erklären, der ansonsten für Mittelmeerkatzen typisch ist.

Ab etwa 1870 gelangten erste Siamkatzen nach England, die aber meist schnell verstarben, da sie dem rauen Klima der Insel nicht gewachsen waren. Trotzdem wurde 1871 eine der Katzen im Londoner Crystal Palace vorgestellt.

Die gezielte Zucht begann, als 1884 der siamesische König Chulalongkorn dem britischen Generalkonsul Sir Edward Blencowe Gould ein Katzenpaar schenkte. Pho und Mia wurden das erste offizielle Zuchtpaar in England. Ihre Nachkommen wurden bereits auf der großen Katzenausstellung im Londoner Crystal Palace 1885 ausgestellt.

Obwohl man weitere Tiere aus Siam einführte, fand die Zucht nur mit sehr wenigen Tieren statt. Dies führte zu den noch heute bestehenden Problemen mit Erbkrankheiten.

Erbkrankheiten

Siam Katzen sind recht robuste Katzen, die eine Lebenserwartung von im Schnitt 15 Jahren haben, sofern sie nicht sehr jung an einer erblichen Krankheit sterben. Einige der Krankheiten behindern die Katzen kaum, andere bedürfen einer Behandlung.

Bekannt sind:

 Fehlbildungen

 Augenkrankheiten

 Herz- und Gefäßerkrankungen

 Blutzellendefekte

 Stoffwechselstörungen

 Krebs

 Verhaltensstörungen

Zu den harmlosen Fehlbildungen gehört der Knickschwanz, der zu den ursprünglichen Merkmalen von den Vorgängern der Siamkatzen gehörte. Der Wasserkopf (Hydrocephalus) dagegen führt in der Regel zum sofortigen Tod nach der Geburt.

Siamkatzen leiden oft unter progressiver Retinaatrophie („Netzhautschwund“, PRA), oder Stäbchen-Zapfen-Degeneration. Die Netzhaut des Auges wird durch lokale Stoffwechselstörungen kontinuierlich zerstört. Dies führt zu Nachtblindheit und Sehstörungen, mit denen Siamkatzen, die im Haus leben, meist kaum Probleme haben.

Strabismus (Schielen) und Nystagmus (Augenzittern) sind die unmittelbare Folge des Teilalbinismus, der für die erwünschte Point-Färbung verantwortlich ist. Siamkatzen haben daher oft Probleme bei der Fixation und vermutlich ein beeinträchtigtes binokulares Sehen. Auch diese Erbkrankheiten sind weitgehend unproblematisch für die Tiere.

Krankheiten des kardiovaskulären Systems, also des Herz- und Gefäßsystems, sind die endokardiale Fibroelastose (Verdickung der Herzwand) und persistierender Ductus arteriosus, eine Kurzschlussverbindung zwischen Aorta und Lungengefäßstamm. Die Verdickung greift oft auf die Herzklappen über und führt zu Herzgeräuschen, Kümmerwuchs und Herzversagen. Der Ductus löst unspezifische Symptome wie Schwäche oder Herzversagen aus.

Porphyrien, ein Blutzellendefekt, ist eine Stoffwechselerkrankung, die den Aufbau des roten Blutfarbstoffs stört. Dies löst eine sehr schwere Anämie, Photosensibilität und weiteren Krankheitsbilder aus. Möglich ist auch eine reaktive systemische oder renale Amyloidose, bei der sich kontinuierlich unlösliche Protein in den inneren Organen ablagern und auf Dauer deren Funktion einschränken. Bei Siamkatzen mittleren Alters kann dies zu chronischer Nieren- oder Leberinsuffizienz führen.

Andere Stoffwechselstörungen lösen eine Übersäuerung des Bluts aus oder sind Speicherkrankheiten wie Gangliosidose. Ab einem Alter von etwa sechs Monaten kommt es zu einer Hirnschädigung. Für Siamkatzen gibt es einen Gentest, mit dem sich Gangliosidose bereits bei Welpen nachweisen lässt.

Ferner bekommen Siamkatzen gehäuft Mammatumore und Dünndarmkrebs. Diese können durch gezielt Untersuchungen rechtzeitig erkannt werden.

Das Pica-Syndrom ist eine Verhaltensstörung, von der Siamkatzen häufiger betroffen sind als andere Rassekatzen. Die Tiere fressen unverdaulichen Stoffe oder nagen daran.

Wichtig: Sprechen Sie mit dem Züchter, welche Vorkehrungen er getroffen hat, um Erbkrankheiten weitgehend auszuschließen.

Rassemerkmale

Heute werden zwei Typen von Siamkatzen gezüchtet: Die traditionelle Form, die heute meist als Thai-Katze bezeichnet wird und die moderne Form. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die moderne Siamkatze.

Kopf, Körperbau und Fell

Die Katzen haben einen sehr schlanken, muskulösen Körper und eine kurze glänzende weiche Behaarung ohne nennenswerte Unterwolle. Die Kätzin wiegen zwischen 3,0 und 4,0 kg. Kater sind mit 4,0 bis 5,0 kg etwas schwerer.

Die langen, dünnen aber muskulösen Beine enden in kleinen ovalen Pfoten. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine. Dies führt zu einem für Katzen eher untypischem Stolzieren statt schleichen.

Der Schwanz muss dünn und lang sein. Ein Knick zählt als Fehler, der von der Zucht ausgeschlossen wird.

Typisch für Siamkatzen des modernen Typs ist ein keilförmiger Kopf mit langer grader Nase ohne Unterbrechungen der Linie. Die großen Ohren sind an der Basis breit und laufen spitz zu. Sie verlängern den Keil.


Abbildung 1: Körperbau der Siamkatze

Fellzeichnung und Augen

Auffallen sind die mandelförmigen Augen, die leicht schräg stehen. Ihr intensives Blau ist typisch für die Rasse.

Als Point Katze kommen alle Siamkatzen weiß auf die Welt, denn die Wärme im Mutterleib verhindert die Bildung des Farbstoffs Melanin. Später färben sich ausschließlich kühle Körperpartien wie Nase, Ohren, Schwanz und Pfoten.

Die Grundfarben Seal (Schwarz-Braun), Chocolate (Schokoladenbraun) und Red (Orange-Rot) kommen auch in einer sogenannten Verdünnung vor. Seal wird zu dem hellen Grauton Blue, Chocolate zu hellem Gletschergrau, das als Lilac bezeichnet wird und Red zu der zarten Cream. Die Verdünnung entsteht, weil der Farbstoff verklumpt.

Übliche Farbschläge sind Point, Tabby und Tortie. Point-Katzen haben einfarbige Abzeichen an den kühlen Körperpartien. Als Tabby bezeichnen Züchter helle Streifen in den Points. Beispielsweise bedeutet Seal Tabby Silver, dass sich helle silberfarbene Streifen in den schwarzbraunen Abzeichen befinden.

Die meisten Farben können mit Rot als zweite Farbe kombiniert sein. Dies ist die Tortie (Schildpatt) Farbkombination, die nur bei weiblichen Katzen vorkommt.

Beispiele:


Farbe Körper Ab-zeichen Nasen-spiegel Ballen
Seal-Point Creme zu braun verdunkelnd Seal Seal Seal
Blue-Point Weiß, auf dem Rücken kaltes Dunkelblau erlaubt Blaugrau Schiefer-farbe Schiefer-farbe
Lilac-Point gebrochenes Weiß, Blasslila Schattierung erlaubt Hellgrau mit rosa Schimmer Blasslila Blasslila

Auch reinweiße Siamkatzen sind möglich. Foreign White Siamkatze haben blaue Augen und ein weißes Fell ohne die typischen Abzeichen. Bei vielen Rassen ist die weiße Farbe mit Taubheit verbunden, was bei Siamesen nicht der Fall sein muss. Für die Zucht muss über ein Gutachten bewiesen werden, dass die Tiere hören können. Ansonsten handelt es sich um eine Qualzucht, die laut Paragraf 11b Tierschutzgesetz verboten ist.

Thai, Balinesen und Orientalisch-Kurzhaar

Alle Katzen des Siamtyps, unabhängig von der Färbung und sonstigen Besonderheiten, gelten als Orientalen. Einige Verbände sehen Thaikatzen, Balinesen und Orientalisch-Kurzhaar-Katzen (OKH) sogar als eine Spielart der Siamkatzen an.

Thaikatzen, also der klassische Typ der Siamkatzen, haben eine Runde Kopfform (Appleheads = Apfelköpfe) und die Ohren sind wesentlich höher angesetzt als bei Siamkatze des modernen Typs. Auch der Körperbau der Thaikatze ist rundlicher als bei den Siamesen.

Balinesen entstanden aus Kreuzungen von Siamkatzen mit Angorakatzen. Sie haben ein mittellanges Fell und einen buschigen Schwanz. Bis in die 1920er zählten sie als „Langhaar-Siamkatzen“. Lange Zeit verwendete man die Tiere nicht zur Zucht und oft wurden sie als Hauskatzen verkauft. Die beiden US-amerikanischen Züchter Marion Dorsey aus Kalifornien und Helen Smith aus New York begannen in den 1950er Balinesen gewinnorientiert zu züchten. Damit änderte sich die öffentliche Akzeptanz.

Smith gab der Rasse den Namen, da sie die geschmeidige Gangart und Schönheit an balinesische Tempeltänzerinnen erinnerte und ihr die Bezeichnung "Langhaar-Siamkatze" als zu sperrig für die eleganten Tiere erschien.

Orientalische Kurzhaar Katzen züchtete seit 1951 die Baronin von Ullman. Ihr Ziel war eine grünäugige Siamkatze mit kurzem einfarbigen braunen Fell. Seit 1972 ist sie als Rasse anerkannt. Die erste echte Orientalisch Kurzhaar war kastanienbraun. Die Färbung wird heute als Havana bezeichnet.