Whitney Houston

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Whitney Houston
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Impressum

Der Autor: Mark Bego

Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe 2012

Deutsche Erstausgabe 2009

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH,

D-30827 Garbsen.

Umschlaggestaltung: Thomas Auer, www.buchsatz.com

Coverfoto: VISUAL / Action Press / picturedesk.com

Layout und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com

Übersetzung: Kirsten Borchardt

Lektorat und Korrektorat: Hollow Skai

© 2012 by Hannibal

Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen

www.hannibal-verlag.de

ISBN: 978-3-85445-390-1

Auch als Paperback erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-389-5

Hinweis für den Leser:

Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, digitale Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Der Autor hat sich mit größter Sorgfalt darum bemüht, nur zutreffende Informationen in dieses Buch aufzunehmen. Es kann jedoch keinerlei Gewähr dafür übernommen werden, dass die Informationen in diesem Buch vollständig, wirksam und zutreffend sind. Der Verlag und der Autor übernehmen weder die Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Schäden jeglicher Art, die durch den Gebrauch von in diesem Buch enthaltenen Informationen verursacht werden können. Alle durch dieses Buch berührten Urheberrechte, sonstigen Schutzrechte und in diesem Buch erwähnten oder in Bezug genommenen Rechte hinsichtlich Eigennamen oder der Bezeichnung von Produkten und handelnden Personen stehen deren jeweiligen Inhabern zu.

Inhalt

Prolog: Die letzte Diva

Einleitung: Die Frau, die alles hatte

Kapitel 1: Familientradition

Kapitel 2: Eine glückliche Kindheit

Kapitel 3: Teenagerjahre

Bildstrecke 1

Kapitel 4: Auftritt Clive Davis

Kapitel 5: Der große Durchbruch

Kapitel 6: Leben im Rampenlicht

Kapitel 7: Widersprüchliche Gerüchte

Kapitel 8: Die Diva zeigt Krallen

Kapitel 9: Bobby Brown und Bodyguard

Kapitel 10: Filmstar

Kapitel 11: Erste Risse

Kapitel 12: Ärger mit dem Gesetz

Bildstrecke 2

Kapitel 13: Whatchulookinat? – Wasglotznso?

Kapitel 14: Der Absturz

Kapitel 15: Als sei ich niemals weg gewesen

Kapitel 16: Heartbreak Hotel

Quellennachweise

Diskografie

Auszeichnungen

Danksagung

Über den Autor

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Es war am Vorabend der 54. Verleihung der Grammy Awards in Los Angeles. Das Grammy-Wochenende ist in der amerikanischen Musikszene zweifelsohne die aufregendste Zeit des ganzen Jahres, und bereits in der Woche zuvor hatten sich zahllose Musiker, Produzenten, Techniker, Mitarbeiter von Plattenfirmen und Superstars in der kalifornischen Unterhaltungsmetropole eingefunden, um sich auf einer der vielen Partys blicken zu lassen, die der Verleihung vorausgehen.

Während die Grammy-Verleihung am 12. Februar im Staples Center von Los Angeles stattfinden sollte, plante der Plattenboss Clive Davis seine eigene Gala im Beverly Hilton Hotel: Wie jedes Jahr veranstaltete er eine exklusive „Prä-Grammy“-Party, bei der sich in der Regel die renommiertesten Vertreter des Musikgeschäfts einfanden und eine beeindruckende Liste von Gaststars für die Unterhaltung sorgte. In diesem Jahr zählten zu den geladenen Gästen unter anderem Tony Bennett, Jane Fonda, Joni Mitchell, Tom Hanks, Richard Branson, Sean „P. Diddy” Combs, John Fogerty, Kim Kardashian, Serena Williams, Neil Young, Britney Spears, Alicia Keys, Adam Lambert, Ray Davies von den Kinks und Sly Stone. Und noch jemand wurde für dieses Großereignis erwartet: Clive Davis’ größte Entdeckung und Freundin — Whitney Houston.

Um gleich vor Ort zu sein, mietete sie sich eine Suite im Beverly Hilton Hotel – damit war sie mittendrin im Geschehen, und wenn es an der Zeit war, bei der abendlichen Gala zu erscheinen, konnte sie einfach den Fahrstuhl nach unten nehmen und einen großen Auftritt haben. Auch sie war schon einige Tage vor den Grammys angereist; am Abend des 9. Februar zeigte sie sich bei einem Auftritt ihrer Freundin Kelly Price, der in einem Club stattfand. Die Veranstaltung stand unter dem Motto: „Kelly Price und Freunde, unplugged: Grammy-Party im Tru Hollywood aus Liebe zum R&B“.

Während Kellys Auftritt kam Whitney kurz auf die Bühne, und beide sangen zusammen den Song „Jesus Loves Me“. Videoaufnahmen zeigen eine leicht verschwitzte und derangierte Houston in einem schlichten, schwarzen Kleid, und sie machte ganz den Eindruck, als ob sie an diesem Abend im Kreis ihrer Freunde großen Spaß hatte und so richtig alle Fünfe gerade sein lassen wollte. Zu der Zeit ahnte wohl noch niemand, dass dies der letzte öffentliche Auftritt sein würde, bei dem Houston je singen sollte.

Am Samstag, den 11. Februar, befand sich Whitney dann im Beverly Hilton Hotel, an der Kreuzung von Santa Monica Boulevard und Wiltshire Boulevard. Sie hatte im luxuriösen vierten Stock eine geräumige Suite bezogen, die an einer Ecke des Gebäudes lag und die Zimmernummer 434 trug.

Normalerweise waren stets einige Angestellte in ihrer Nähe. Aber für kurze Zeit blieb sie dann doch allein und beschloss, vor der Party noch ein entspannendes Bad zu nehmen.

Wie die Polizei von Beverly Hills später mitteilte, fanden ein Angestellter und zwei Bodyguards kurz darauf ihren leblosen Körper in der Wanne. Sie war bewusstlos und reagierte nicht mehr auf die Versuche, sie wieder munter zu machen. Um 15:43 Uhr rief der Angestellte den Rettungsdienst. Glücklicherweise waren Polizei und Feuerwehr bereits auf dem Gelände und schickten sofort Helfer. Doch auch die Wiederbelebungsversuche der Sanitäter blieben wirkungslos, und um 15:55 Uhr wurde Whitney Houston offiziell für tot erklärt.


Nur wenige Stars im Showgeschäft haben so hohe Karrieregipfel erklommen wie Whitney Houston. Sie zählt zu den größten Sängerinnen in der Geschichte der Popmusik und feierte 1992 mit ihrem phänomenalen Welt-Hit „I Will Always Love You“ den Höhepunkt ihrer Laufbahn. Lange Zeit galt sie als sie Personifizierung von Schönheit und Talent und wurde auf der Konzertbühne wie auch auf der Kinoleinwand eine der erfolgreichsten Künstlerinnen aller Zeiten. Sie wurde mit zahllosen Auszeichnungen bedacht und häufte ein enorm großes Vermögen an. Aber sie stürzte auch tiefer als viele andere von den Höhen des Show-Olymps.

Nachdem Whitney 1991 den Musiker Bobby Brown geheiratet hatte, begann eine 20-jährige Pechsträhne, die vor allem von ihrem selbstzerstörerischen Verhalten geprägt war. Beruflich und privat, kreativ und psychisch ging es mit ihr stetig weiter bergab. Seit dem Jahr 2000 wurde jedes neue Album und jeder neue Karriereschritt als „Comeback“ betrachtet. Doch kaum war sie wieder neu durchgestartet, kam es regelmäßig zu Fehlentscheidungen oder persönlichen Schicksalsschlägen.

2009 landete sie mit ihrem Album I Look At You, das in den USA und auch in Deutschland Platz 1 der Charts erreichte, tatsächlich noch einmal den großen Wurf. Der Weg dorthin war hart gewesen, aber zumindest für eine Weile schien es, als ob sie es noch einmal schaffen würde, zu alter Form zurückzufinden und mit Energie, Stil und Flair auf die Bühne zurückzukehren. Doch als ihre Welttournee ein Jahr später zu Ende ging, häuften sich in der Presse niederschmetternde Kritiken über blasse, schwache Auftritte, bei denen sie schlecht oder gar nicht bei Stimme war, und zunehmend sagte sie Konzerte ab. Es war der Anfang vom Ende: Whitney Houston hatte ihre einst so herausragende Stimme verloren, und auf der Bühne überzeugte sie nicht mehr.

 

In den Jahren 2010 bis 2012 wurde Whitney Houstons Leben zu einer beängstigenden Achterbahnfahrt zwischen kurzlebigen Triumphen und tiefen Enttäuschungen. 2011 unternahm sie einen letzten Versuch, sich wegen ihrer Drogensucht behandeln zu lassen, und sie übernahm eine Rolle in der Neuauflage des Musikfilms Sparkle aus den Siebzigern. Anfang 2012 geisterte dann jedoch das Gerücht durch die Presse, Whitney sei pleite und ihre Drogensucht schlimmer als je zuvor. Ihr plötzlicher, tragischer Tod am 11. Februar 2012 war gerade deshalb so traurig und erschütternd für ihre Millionen Fans auf der ganzen Welt, weil ihr Absturz aus einer so großen Höhe erfolgte. Seit dem Beginn ihrer Karriere in den achtziger Jahren war sie zum Schallplatten- und Filmstar aufgestiegen und aus ihr war eine glamouröse Showbiz-Diva geworden. Sie war berühmt und erfolgreich, aber dennoch hatte sie das nicht immer glücklich gemacht. Was war geschehen? Was war schief gegangen? Hatte sie nicht immer alles gehabt - „Didn’t we almost have it all“, wie sie selbst 1987 in ihrem großen Hit gesungen hatte?

Whitney Houstons Karriere wurde von Anfang an sorgfältig geplant und organisiert. Sie wurde buchstäblich ins Showgeschäft hineingeboren. Ihre Cousine ist die Pop-Ikone Dionne Warwick. Ihre Mutter Cissy Houston war in den Sechzigerjahren die Leadsängerin der Girlgroup The Sweet Inspirations, deren Backgroundgesang auf Hits von Legenden wie Aretha Franklin und Luther Vandross zu hören ist. Mit Whitneys eigener Laufbahn schließlich erfüllte sich der Musikmogul Clive Davis einen persönlichen Traum. Sicher, die junge Whitney war sehr hübsch und hatte eine phänomenale Stimme, aber es war Davis, der zwei Jahre lang daran arbeitete, ihr die richtigen Songs zukommen zu lassen und die richtigen Produzenten zu finden, die ihr natürliches Talent schließlich ins beste Licht setzten.

Ihr erstes Album Whitney Houston erreichte 1985 die Spitze der US-Charts und verkaufte sich weltweit zweiundzwanzig Millionen Mal. Ein internationaler Hit nach dem anderen wurde daraus ausgekoppelt, und es ist immer noch das bestverkaufte Debütalbum aller Zeiten. Der Nachfolger, Whitney aus dem Jahr 1987, vertraute auf denselben Mix und wurde zur ersten Platte eines weiblichen Stars, die in die amerikanischen Billboard-Charts von Null auf Eins einstieg. Ihr drittes Werk, I’m Your Baby Tonight von 1990, ging zehn Millionen Mal über die Ladentische.

Während der ersten elf Jahre ihrer so erfolgreichen Karriere als Sängerin und Schauspielerin galt sie weltweit als eine bezaubernde, schöne, selbstbewusste und talentierte Künstlerin mit phänomenaler Stimme. Sie kleidete sich stilsicher und elegant, erschien stets mit makelloser Frisur in der Öffentlichkeit und stand souverän auf berühmten Bühnen wie der New Yorker Carnegie Hall.

Allein in den USA verzeichnete Whitney Houston elf Nummer-Eins-Hits: „Saving All My Love For You“, „How Will I Know“, „Greatest Love Of All“, „I Wanna Dance With Somebody (Who Loves Me)“, „Didn’t We Almost Have It All“, „So Emotional“, „I Will Always Love You“, „Where Do Broken Hearts Go“, „I’m Your Baby Tonight“, „All The Man I Need“ und „Exhale (Shoop, Shoop)“. Sie gewann sechs Grammys, einundzwanzig American Music Awards sowie einen Emmy und wurde in Deutschland mit dem prestigeträchtigen Bambi als „Beste internationale Künstlerin“ ausgezeichnet. Es schien, als gäbe es nichts, was sie nicht erreichen konnte.

1992 wurde Houston außerdem zum Filmstar, als sie an der Seite von Kevin Costner die weibliche Hauptrolle in dem Kinohit Bodyguard übernahm. Auf dem Soundtrack zum Film fand sich Whitneys größter Hit „I Will Always Love You“, der weltweit vierunddreißig Millionen Mal verkauft wurde. Der Soundtrack zu ihrem zweiten Film Warten auf Mr. Right wurde zum meistnominierten Album in der Geschichte der Grammy-Verleihungen. Und der Soundtrack ihres dritten Films Rendezvous mit einem Engel, der sich fünf Millionen Mal verkaufte, wurde zum meistverkauften Gospelalbum aller Zeiten. Damals wurde alles, was Whitney Houston berührte, zu Gold. Sie war die strahlende Pop-Prinzessin, der eine gute Fee alles Glück der Welt geschenkt zu haben schien.

Auf ihren eigenen Wunsch hin schlug sie mit ihrem Album My Love Is Your Love einen anderen Kurs ein und wandte sich mehr dem HipHop-Soul zu; außerdem erschuf sie sich ein etwas härteres Image. Zwar war diese Platte weniger erfolgreich als ihre früheren Werke, fand aber immer noch ein großes, internationales Publikum. Im Jahr 2000 veröffentlichte sie dann ein Greatest Hits-Album, das zehn Millionen Mal abgesetzt wurde. Damit endete ihre Zusammenarbeit mit Clive Davis für einige Jahre. Nach Ansicht vieler Kritiker war dies der Beginn ihres Abstiegs, im Studio wie auf der Bühne. Tatsächlich folgte nun für Whitney Houston eine sieben Jahre dauernde Pechsträhne.

Während ihrer Ehe mit Bobby Brown verwandelte sie sich in eine unberechenbare, verzweifelte Frau, deren Leben völlig aus den Fugen geriet. Die temperamentvolle, liebenswerte Whitney, in die sich die Welt in den Achtzigern und frühen Neunzigern verliebt hatte, war nicht mehr wiederzuerkennen.

Im Jahr 2001 schien ihre Welt zu zerbrechen. Es sah so aus, als wollte Whitney selbst mit aller Macht jenes Erfolgsimage zerstören, das so sorgfältig und mühevoll für sie aufgebaut worden war. 2005, als das amerikanische Fernsehen die imageschädigende Reality-Serie Being Bobby Brown zeigte, wurde Whitney Houston in der Presse als arrogant, unzuverlässig, drogensüchtig und paranoid dargestellt, als Frau, die sowohl ihr gutes Aussehen als auch ihre Stimme leichtfertig ruiniert hatte. Selbst ihre treuesten Fans wandten sich allmählich von ihr ab.

Die Hochzeit mit dem durchaus talentierten, aber schwierigen „Bad Boy“ Bobby Brown hatte zu starken Veränderungen in ihrem Leben geführt. Damit hatten der in der Presse ausführlich dokumentierte Drogenmissbrauch begonnen, die abgesagten Konzerte, das öffentliche Abkanzeln von Fans und die Konflikte mit dem Gesetz, und schließlich sah Whitney auch noch erschreckend dünn und ausgezehrt aus. Früher hatte ihr Name auf einem CD-Cover einen weltweiten Hit garantiert. Nun musste sie plötzlich feststellen, dass sie von den Radiomachern ebenso ignoriert wurde wie von den Schallplattenkäufern.

Bobby Brown war ursprünglich in den Achtzigern als Mitglied der R&B-Gruppe The New Edition bekannt geworden. Später machte er jedoch vor allem wegen seiner betrunkenen Pöbeleien, der handgreiflichen Auseinandersetzungen mit Whitney in aller Öffentlichkeit und seiner notorischen Fremdgeherei Schlagzeilen. Neben der gemeinsamen Tochter mit Whitney Houston hat er eine Reihe unehelicher Kinder, und es ist vielleicht typisch, dass ausgerechnet ein Song mit dem Titel „Humpin’ Around“ – zu deutsch etwa „Rumbumsen“ – zu seinem größten Solo-Hit wurde. Es war ihm zuzuschreiben, dass sich Whitney immer mehr von ihrer Familie, ihren Freunden und ihren Fans entfernte.

Unter seinem Einfluss entstand 2002 das spannungsarme Album Just Whitney, von dem weltweit nicht mehr als drei Millionen Exemplare abgesetzt werden konnten. Als erste Single wurde der defensive, paranoide Song „Whatchulookinat“ ausgekoppelt, der in den Charts überhaupt keinen Eindruck hinterließ. Der Blick der Öffentlichkeit ruhte inzwischen nicht mehr wohlwollend und liebevoll wie früher auf Whitneys einst so klassischer Schönheit, sondern war eher mit dem Entsetzen und Staunen zu vergleichen, das man angesichts eines Verkehrsunfalls empfindet.

Nur wenige Künstler haben je die Höhen erklommen, die Whitney Houstons Karriere bereithielt, und noch weniger sind in so kurzer Zeit so tief gefallen. Lange zählte sie zu den beliebtesten Sängerinnen und Schauspielerinnen weltweit und wurde wegen ihrer hervorragenden Stimme gefeiert. Doch zu Beginn des neuen Jahrtausends versank Whitney im Sumpf der Schlagzeilen. Sie beklagte sich öffentlich, die Boulevardpresse versuche sie fertigzumachen und ihren Namen zu beschmutzen. Dennoch war es immer noch sie selbst, die für die schockierenden Neuigkeiten sorgte.

Sie galt plötzlich als drogensüchtiger, unberechenbarer, unzuverlässiger, arroganter, abgehalfterter Star von gestern. Und trotz dreier erfolgreicher Hollywood-Produktionen wollte auch niemand aus dem Filmgeschäft noch etwas mit ihr zu tun haben. Zudem kursierten seit Jahren Gerüchte, ihre Ehe mit Bobby Brown sei ein reines Täuschungsmanöver, während sie in Wirklichkeit lesbisch sei.

Dass ihre Karriere derartig zerfiel, hatte auch mit ihrem ausgemergelten, müden Aussehen zu tun – und mit der Tatsache, dass sie die hohen Töne, die einst mühelos aus ihrer Kehle gedrungen waren, nun einfach nicht mehr traf. War Whitney Houston unter den schädigenden Einfluss ihres kriminellen Ehemanns geraten? Oder zeigte sie nun erst ihr wahres Gesicht? Der absolute Tiefpunkt ihrer Karriere war zweifelsohne ihr Auftritt in der scheußlichen Reality-Show Being Bobby Brown, in der sich das berüchtigte Duo als abstoßendes Paar präsentierte, das Drogen nahm und sich gegenseitig immer tiefer in den Abgrund hinabzog.

Dann endlich ließ sich Whitney Houston 2007 offiziell von Bobby Brown scheiden, und beinahe unmittelbar darauf begann sie, an ihrem Comeback zu arbeiten. Kaum dass Bobby Brown von der Bildfläche verschwunden war, kehrte der Mann zurück, der stets an sie geglaubt hatte, und der sie zu einer international berühmten Sängerin gemacht hatte: Clive Davis. Er erklärte es zu seinem persönlichen Ziel, Whitney Houston wieder zu dem großen Star zu machen, der sie einmal gewesen war.

Die Öffentlichkeit liebt Erfolgsgeschichten. Aber noch mehr lieben es die Menschen, wenn jemand erst strauchelt, um dann zurückzukehren, mit noch größerer Kraft und noch größerer Entschlossenheit. Und es gibt niemanden im Showgeschäft, der das besser hinbekommen hätte als Whitney Houston. Mit dem Album, das Clive Davis 2009 für sie erschuf, I Look To You, ist sie zurückgekehrt – als schillernder Superstar.

Whitney verblüffte die Welt mit ihrem Talent, ihrem guten Aussehen und ihrer ausdrucksvollen Stimme. Sie wurde eine einzigartige Sängerin und eine preisgekrönte Schauspielerin. Als sie in Ungnade fiel und ihr Leben in Scherben lag, stand es auf Messers Schneide, wie ihr weiteres Schicksal aussehen würde. Whitney verblüffte die Welt mit ihrem Talent, ihrem guten Aussehen und ihrer ausdrucksvollen Stimme. Sie wurde eine einzigartige Sängerin und eine preisgekrönte Schauspielerin. Und als das Album I Look At You 2009 die Charts stürmte und die Single „I Didn’t Know My Strength“ ein Hit wurde, sah es für kurze Zeit so aus, als würde sie den Traum noch einmal leben können, als würde sie ein neues Erfolgskapitel in der Geschichte ihrer Karriere aufschlagen.

Doch dann zeigte die gescheiterte Welttournee, dass sie völlig unzuverlässig geworden war, dass ihre Stimme keine Kraft mehr hatte und es um ihre Gesundheit nicht zum Besten stand. In Australien fiel sie völlig durch, und bei einigen Konzerten verließen die Besucher noch während ihrer Show die Hallen. Ihre Europa-Tournee begann mit der Absage der Gigs in Paris, Manchester und Glasgow. Zwar war in den Presseerklärungen von krankheitsbedingten Problemen die Rede, aber andere Quellen wollten wissen, dass der Grund dafür in ihrem fortgesetzten Drogenmissbrauch lag. Das führte wiederum dazu, dass die Konzertpromoter in den USA kein Interesse mehr daran hatten, sie für Live-Shows in den Staaten zu buchen.

Whitney Houston stand einmal an der Spitze des internationalen Showgeschäfts. Sie hatte alles, und dann verlor sie alles. 20 Jahre lang war sie einen selbstzerstörerischen Weg gegangen, und schließlich deutete alles darauf hin, dass sie an ihrer exzessiven Lebensführung und dem Drogen- und Alkoholmissbrauch zugrunde ging. Zwar wurden die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung nach ihrem plötzlichen Tod nicht umgehend veröffentlicht, aber dennoch wurde sofort spekuliert, dass ihr Drogenkonsum dazu geführt hatte, dass sie mit nur 48 Jahren von der Lebensbühne abtrat. Es gab niemandem im ganzen Showgeschäft, der mehr Talent und Möglichkeiten gehabt hatte. Ihr Name lautete Whitney Houston, und dies ist ihre Geschichte.