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Die Sklavenkarawane

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Man ging weiter und kehrte, als der Rundgang beendet war, nach unten zurück, wo Pfotenhauer die indessen verflossene Zeit vortrefflich benutzt hatte, den Eingang mit Hindernissen vollständig auszufüllen. Es war nur eine einzige kleine Lücke gelassen worden, gerade groß genug, daß ein Mann hindurchschlüpfen konnte. Die Soldaten flochten aus Zweigen Wände, um dieselben aufzustellen und mit Erde auszufüllen, damit keine Kugel hindurchdringen könne. Abu el Mot sah das, sein Gesicht wurde finstrer und er meinte, grimmig lachend: »Ihr müßt euch doch entsetzlich vor uns fürchten, da ihr mit solchem Eifer arbeitet, als gelte es eine Kal‘a zu errichten.«

»Von Furcht ist keine Rede; sie wäre ja völlig grundlos, wie du gesehen haben wirst. Aber wenn es gilt, die Verwundung oder gar den Tod auch nur eines einzigen Menschen zu verhindern, so ist keine Arbeit, mit welcher dieser Zweck erreicht wird, überflüssig oder lächerlich zu nennen.«

»Nimm mir die Fesseln ab! Ich sehe es dir an, daß du die Beratung beginnen willst, welche freilich ganz erfolglos sein wird.«

»Erfolg wird sie jedenfalls haben, wenn nicht für dich, so doch ohne allen Zweifel für mich. Setzen wir uns also nieder!«

Man band dem Alten die Hände los und setzte sich, einen Kreis bildend, in das Gras. Abu el Mot machte dabei ein Gesicht, als sei es eine Gnade für die andern, sich in seiner Nähe zu befinden, als sei er es, von welchem das Schicksal der beiden Deutschen und ihrer Leute abhänge.

»Der Kerl g‘fallt mir gar nit,« meinte Pfotenhauer in deutscher Sprache. »Er macht a so zuversichtliches, eigentlich unverschämtes G‘sicht, daß ich glauben muß, er hat irgend was Böses, woran wir gar nit denken, im Rückhalt.«

»Wüßte nicht, was es sein könnte,« antwortete Schwarz.

»Ich eben auch nit; aber irgendwas hat er; das ist so g‘wiß wie der Boden im Bierseidel. Wir müssen halt vorsichtig sein.«

»Warum redet ihr in einer Sprache, welche ich nicht verstehe?« fragte Abu el Mot. »Wißt ihr nicht, daß dies unhöflich ist? Oder fürchtet ihr euch vor mir?«

»Hat einer von uns Furcht, so scheinst du es zu sein,« antwortete Schwarz. »Nur der Furchtsame ist mißtrauisch. Und wenn du Höflichkeit von uns forderst, so verlangst du zu viel. Nach allem, was wir dir vorzuwerfen haben, gibt es für uns gar keinen Grund, dir Komplimente zu machen. Ich rate dir überhaupt, den Ton, in welchem du mit uns sprichst, etwas herabzustimmen, da wir sonst die Rücksichten, welche wir jetzt noch nehmen, fallen lassen würden!«

»Rücksichten?« lachte der Alte. »Das ist unnötig, denn ihr habt gar keinen Grund dazu. Vielmehr bin ich es, welcher Nachsicht hegt, denn nicht ich befinde mich in eurer Gewalt, sondern ihr seid in der meinigen.«

»Das kann eigentlich nur ein Wahnsinniger sagen!«

»Schweig! Wenn der Wahnsinn einen von uns beiden ergriffen hat, so bist nur du es; das kann ich beweisen.«

»So beweise es,« antwortete Schwarz.

»Sind die Forderungen, welche du an mich gestellt hast, nicht diejenigen eines Wahnsinnigen?«

»Schwerlich!«

»O doch! Ich soll nicht bloß deinen Bruder und den Elefantenjäger ausliefern, sondern auch mich und Abd el Mot. Hast du das nicht verlangt?«

»Allerdings, ja.«

»Und du gibst nicht zu, daß dies unsinnig ist?«

»Nein. Wir sitzen wohl auch nicht hier, um zu beraten, welcher Natur meine Forderungen sind. Ich habe dir erlaubt, zu uns zu kommen, nur aus dem einzigen Grunde, um zu erfahren, ob du auf meine Bedingungen eingehest oder nicht.«

»Das kannst du gleich erfahren, ja, das konnte ich dir sofort, als ich kam, schon sagen.«

»Nun ?«

»Ich belache dein Verlangen.«

»So! Hast du mir sonst noch etwas zu sagen?«

»Nein.«

»So ist unsre Unterredung kürzer geworden, als ich dachte, und wir sind also fertig.«

Er stand auf.

»Ja, wir sind fertig,« stimmte Abu el Mot bei, indem er sich auch erhob. »Ich kann also gehen?«

»Ja.«

»M‘assalahmi; tat wakhti – lebe wohl; meine Zeit ist um!«

Er wendete sich, ohne daß ihn jemand hinderte, nach der Öffnung, welche im Verhau gelassen worden war. An derselben angekommen, drehte er sich um und fragte:

»Was werdet ihr nun thun?«

»Das wirst du sehr bald erfahren.«

»Etwa auf uns schießen?«

»Allerdings.«

»Nein, das werdet ihr nicht.«

»Wer soll uns hindern?«

»Eure Klugheit, denn sobald von euch der erste Schuß fällt werde ich deinen Bruder töten lassen!«

»Und beim zweiten Schusse wird wohl der Elefantenjäger ermordet?« fragte Schwarz lachend, obgleich es ihm nicht sehr lustig zu Mute war.

»Allerdings. Und dann kommt es noch anders.«

»Wie denn?«

»Bei jedem nächsten Schusse wird einer der Sklaven erstochen, welche ihr doch befreien wollt. Ihr werdet also ganz das Gegenteil von dem erreichen, was ihr beabsichtigt.«

Er machte eine höhnische Gebärde und fügte dann hinzu:

»Seht ihr nun, wer sich in der Hand des andern befindet, ich in der eurigen oder ihr in der meinigen?«

»Das erstere jedenfalls.«

»Was? Du bist wirklich wahnsinnig!«

»Und du befindest dich in einer großen Täuschung, denn der erste, den meine Kugel trifft, wirst du sein, und der zweite ist Abd el Mot. Wir scheint, du weißt bereits, wie gut ich schieße!«

»Schieße meinetwegen wie der Scheitan; ich kehre mich nicht daran! Oder meinst du, daß ich mich so hinstelle, daß du nur auf mich zu zielen brauchst? Ich lache über deine Drohung!«

»So verstecke dich und morde, so viele Personen du morden willst! Wir werden es also anders machen. Wir werden deine Leute erschießen, einen nach dem andern. Du und Abd el Mot werdet übrig bleiben. Welches Todes ihr dann aber sterben werdet, danach frage nicht!«

»Drohe nur immerzu; ich weiß doch, was ich davon zu halten habe. Du wirst deinen Bruder nicht töten lassen!«

»Ich kann ihn nicht retten, also mag er sterben!«

»Versuche nicht, mich zu täuschen! Ich bin meiner Sache so gewiß, daß ich mich herbeilasse, dir einen Vorschlag zu machen.«

»Ich mag ihn nicht hören. Du hast dich gar nicht herbeizulassen.«

»So verstopfe deine Ohren, und die andern mögen ihn hören. Ich will deinen Bruder freigeben und den Elefantenjäger auch. Sie sollen auch ihr Eigentum zurückerhalten.«

»Und was forderst du dafür?«

»Zieht fort, und laßt mich in Ruhe!«

»Das werden wir nicht.«

»So möge euch der Scheitan fressen. Ich sage euch mein letztes Wort, indem ich wiederhole, daß dein Bruder beim ersten Schusse sterben wird!«

»Und ich sage euch mein letztes, indem ich dir mitteile, daß ich dir jedes Glied einzeln vom Körper reißen lasse, wenn du ihm nur ein Haar seines Hauptes krümmst. Nun kannst du gehen.«

»Ja, ich gehe. Hüte dich vor meiner Rache; ich scherze nicht!«

Er drängte sich durch die schmale Öffnung des Verhaues und schritt hocherhobenen Hauptes in die Schlucht hinein. Der Slowak nahm sein Gewehr auf und fragte:

»Soll ich erschießte Kerl, frechen und unverschämigten? Seinte dann sofort aus Geschichte, ganze und alle!«

»Nein,« wehrte Schwarz ab. »Ich habe ihm mein Wort gegeben, und das gilt. Meineidig werde ich nicht.«

»G‘wiß!« stimmte Pfotenhauer bei. »Das gegebene Wort müssen wir leider halten, doch auch ich möcht ihm am liebsten gleich einige Kugeln auf den Pelz brennen. Den Kerl so hier in denen Händen haben und ihn doch wieder laufen lassen zu müssen, das geht mir halt stracks gegen den Strich. War das a frecher und unverschämter Patron! Anstatt klein beizugeben, hat er halt grad so gethan, als ob er nur lauter Bittschriften zu unterzeichnen hätt‘. Was soll denn nun g‘schehen? Meinen‘s, daß er wirklich thut, was er g‘sagt hat?«

»Nein.«

»Oho! Ich trau‘s ihm zu.«

»Ich nicht.«

»So halten‘s ihn für besser, als er wirklich ist.«

»Das nicht; aber ich halte ihn für zu klug, seine Drohung auszuführen.«

»Wieso wäre das unklug?«

»Weil er dann auch unsrerseits auf keine Gnade zu rechnen hätte.«

»Ja, das ist schon wahr. Aberst was nützt uns die Rach‘, wann wir mit derselben die Toten nicht wieder lebendig machen können?«

»Er weiß, daß er uns nicht entkommen kann. Ich habe ihn scharf beobachtet und es ihm angesehen, daß er diese Überzeugung hegt. In seinen Händen liegt nur ein einziger Trumpf; er hat ihn uns gezeigt, doch zweifle ich sehr daran, daß er ihn auch wirklich ausspielen wird. Es wäre sein sicherer Untergang.«

»Möglich, daß er es unterläßt, doch ist ihm alles zuzutrauen und – was ist das? Da kommt er ja schon wieder!«

Es war so; Abu el Mot kam zurück, aber nicht ganz heran. Er blieb vielmehr in Rufweite stehen und fragte:

»Darf ich wieder frei zurück, wenn ich noch einmal hinkomme?«

»Ja,« antwortete Schwarz.

»Dummheit!« raunte Pfotenhauer ihm zu. »Jetzt hatte er unser Wort nicht, und so konnten wir ihn wegputzen!«

»Dazu ist es nun zu spät. Ich habe mein Versprechen erneuert. Übrigens ist seine Rückkehr ein Beweis, daß ich ganz richtig geurteilt habe.«

Der Alte kam bis an die Lücke heran, durch welche er aber nicht kroch, und fragte:

»Was würdet ihr mit mir thun, wenn ich mich euch gefangen gäbe?«

»Wir würden dein Leben schonen,« antwortete Schwarz.

»Und mir die Freiheit geben?«

»Nein. Ich würde dich nach Faschodah abliefern.«

»Ah! Zum ‚Vater der Fünfhundert‘?«

»Ja. Ich habe es ihm versprochen.«

»Du bist sehr aufrichtig. Ich danke dir. Thue, was du willst; du wirst mich nicht lebendig in deine Hand bekommen!«

Er ging wieder fort, ohne ein einziges Mal den Kopf zu wenden. Er mußte sehr fest überzeugt sein, daß man ihm keine Kugel nachsenden werde.

»Das ist die Frechheit doch allzu weit getrieben!« zürnte Pfotenhauer. »Die Sicherheit dieses Halunken könnt‘ mir die ganze Gall‘ in den Magen treiben. Hätten‘s nur nit gar so schnell ja g‘sagt, so läg‘ er jetzund dort im Gras, mit meiner Kugel im Leibe!«

 

»Lassen Sie es gut sein!« bat Schwarz. »Daß er mit dieser Frage zurückkehrte, stellt mich für jetzt vollständig zufrieden.«

»Aber wir sind nit weiter ‚kommen, als wir vorher waren!«

»Das mag sein; aber wir werden nicht auf dem jetzigen Punkte stehen bleiben.«

»So laufen‘s also schnell weiter, und nehmen‘s uns auch mit! Denken‘s vielleicht, daß wir schießen können, ohne Ihren Bruder in G‘fahr zu bringen?«

»Ich denke es, so wie ich es schon vorhin dachte; aber ich will Abu el Mot doch lieber nicht versuchen. Warum Gewalt anwenden, wenn man mit ein wenig List ebenso zum Ziele gelangen kann?«

»Welche List ist‘s denn da, von der‘s sprechen?«

»Die, von der wir schon gesprochen haben. Wir holen meinen Bruder und den Elefantenjäger heraus. Gelingt uns das, so brauchen wir dann keine Rücksicht mehr zu nehmen, da sich der einzige Trumpf des Alten in unsren Händen befindet.«

»Alle Teuxel! Ist das Ihr Ernst?«

»Ja.«

»Wir wollen uns verkleiden und Theater spielen?«

»Ich wenigstens bin fest entschlossen dazu. Ich will Sie keineswegs bereden, denn die Sache ist, wie ich gern zugebe, sehr gefährlich, aber ich – – —«

»Lassen‘s die Faxerei, und reden‘s vernünftig!« unterbrach ihn der »Vater des Storches«. »Was Sie können, das kann ich auch, und Ihr Bruder ist mir so a lieber Freund, daß ich um seinetwillen ganz gern so a bißchen Fastnachtsscherz mitmachen thu‘.«

»Nun, es ist nichts weniger als scherzhaft. Wenn wir erwischt werden, ist es nicht nur aus mit uns, sondern auch mit denen, welche wir retten wollen.«

»Das weiß ich selber auch, und ich denk‘, grad eben darum werden wir uns nicht derwischen lassen. Es handelt sich nur darum, wann und wie es g‘macht werden soll. Wann? Doch also erst heute abend?«

»Ja. Dieser Plan kann nur in der Dunkelheit ausgeführt werden.«

»Aber bis dahin kann gar viel g‘schehen!«

»Ich bin überzeugt, daß wenig oder gar nichts geschehen wird. Abu el Mot wird nichts unternehmen, sondern ganz froh sein, wenn wir ihn in Ruhe lassen.«

»So handelt es sich nur um das Wie. Verkleiden wir uns als Neger?«

»Ja.«

»Dazu möcht‘ ich aberst nit raten.«

»Warum ?«

»Aus mehreren Gründen. Erstens wird es mir bei meinem langen und großen Barte, selbst wenn ich ihn und das G‘sicht schwarz mach, nit gelingen, denen Leuten weiß zu machen, daß ich ein Neger bin, denn a Schwarzer hat keinen solchen Bart. Und zweitens dürften wir uns nur da bewegen, wo die geraubten Sklaven sind, während die beiden, welche wir holen wollen, sich ganz g‘wiß bei Abu el Mot befinden. Besser wird‘s sein, wir färben die G‘sichter nur braun und kleiden uns so, daß wir für Sklavenjäger g‘halten werden.«

»Auch da wird man Sie an Ihrem und ebenso mich an meinem Vollbarte erkennen. Nein. Unter die geraubten Sklaven brauchen wir uns nicht zu machen, denn es gibt auch unter den Leuten Abu el Mots Schwarze genug. Es fragt sich überhaupt, ob wir uns sehen lassen müssen. Vielleicht haben wir uns nur in der Weise anzuschleichen, wie sich Indianer an ihre Feinde schleichen. Und da ist es von großem Vorteile, wenn wir uns schwarz gefärbt haben, weil man uns da nicht von der Umgebung zu unterscheiden vermag.«

»Ganz wie Sie denken. Ich thu‘ halt alles mit, und Sie sind weit erfahrener und gewandter als ich. Aber wo nehmen wir die schwarze Farb‘ her? Wollen wir Holz zu Kohlen brennen?«

»Kohle haftet nicht. Es könnten durch irgend eine Berührung weiße Flecken entstehen, welche uns verraten würden. Wir haben ja fettes Fleisch von den Elefanten und Speck von dem Nilpferde. Da können wir Ruß mehr als genug gewinnen.«

Der Slowak war Zeuge dieses in deutscher Sprache geführten Gespräches gewesen und hatte alles gehört. Jetzt sagte er:

»Auch ich wollt schmierte Ruß in Gesicht, meiniges, daß ich wernte Neger, schwarzigter, und gedürfte mitgehen, zu holen die beiden Freunde, gefangenschaftliche.«

»Du?« lachte Schwarz. »Du wärst der Kerl dazu!«

»Ja, ich wernte sein der Kerl, dazu gehörigter! Ich hatt gefürchte mich vor niemand!«

»Das glaube ich. Aber zu dem, was wir vorhaben, gehört mehr. Man muß einen Menschen, der dazwischen kommt, mit einem einzigen Hiebe besinnungslos machen können, ohne daß er einen Laut von sich gibt. Und das ist noch nicht alles. Man muß noch viel, viel mehr können, was du nicht kannst.«

»O, ich hatt gekönnte alles und jedwedigtes. Ich bitt, zu dürften mitmachte die Schleicherei, interessantigte!«

»Nein, ich muß dir diese Bitte abschlagen. Du würdest nicht nur dein Leben, sondern auch das unsrige auf das Spiel setzen.«

»Ich wernte setzte nichts auf Spiel, gewonnenes. Ich hatt wollte – – —«

»Nein, nein, und damit gut!« unterbrach ihn Schwarz.

Der Kleine wandte sich enttäuscht ab. Die andern sahen sein betrübtes Gesicht und fragten, da sie das deutsche Gespräch nicht verstanden hatten, was es gegeben habe. Er sagte es ihnen. Als der »Sohn des Geheimnisses« hörte, was die beiden Deutschen vorhatten, wollte er sich ihnen anschließen, da es sich um seinen Vater handelte. Auch er wurde abgewiesen.

Nach einiger Zeit sollte Fleisch für die Soldaten geholt werden und zugleich der Speck zur Rußfabrikation. Der Slowak erhielt den Auftrag, mit einigen Asakern auf die Höhe zu steigen, um das Verlangte zu bringen. Der »Sohn des Geheimnisses« und der Hadschi erhielten von ihm einen Wink und gingen infolgedessen mit.

Sie ließen die Asaker etwas voransteigen, um nicht von ihnen gehört zu werden, und der Kleine sagte:

»Warum sollen nicht auch wir uns als Neger verkleiden? Ist nicht der Elefantenjäger dein Vater? Und hast du nicht zu allererst die Verpflichtung, ihn zu befreien?«

Es war bei ihm die reine Abenteuerlust, welche ihn veranlaßte, sich gegen das erhaltene Verbot aufzulehnen. Abd es Sirr hingegen wurde von der kindlichen Liebe getrieben, ihm bei zustimmen. Der Hadschi seinerseits war stets bereit das zu thun, was sein Freund that. Als dieser letztere sich dieses Einverständnisses versichert hatte, fuhr er fort:

»Was hindert uns also, auch Ruß aus Speck zu machen und uns in Schwarze zu verwandeln. Wir warten, bis der ‚Vater des Storches‘ mit dem ‚Vater der vier Augen‘ verschwunden ist, schwärzen uns auch an und folgen ihnen nach.«

»Aber wo wollen wir für uns Ruß machen, ohne daß es entdeckt wird?« fragte der stets bedächtige »Sohn des Geheimnisses«.

»Da, wo der andre gemacht wird. Die beiden Herren machen ihn gewiß nicht selbst, sondern ich werde dafür sorgen, daß sie mich damit beauftragen. Dann mache ich so viel, daß für uns genug übrig bleibt. Auch wir sind Helden und wollen nicht thatenlos in der Nähe unsrer Feinde liegen.«

»Nein, Helden sind wir nicht,« antwortete Abd es Sirr. »Wir können uns nicht mit unsern beiden Anführern vergleichen; aber mein Vater ist gefangen; er befindet sich in Todesgefahr, und so ist es meine Pflicht, ihm beizustehen. Ihr werdet mir helfen, aber keinem Menschen etwas davon verraten.«

Und nun besprachen sie sich weiter, bis eine regelrechte Verschwörung gegen ihre Vorgesetzten zu stande kam.

Droben lagen die in Palmenfasermatten gewickelten Fleischvorräte, von denen so viel aufgepackt wurde, wie man zu brauchen gedachte.

Eine hohle Kürbisschale wurde mitgenommen, in welcher der Speck gebrannt werden sollte. Als das Fleisch unten angekommen war, wurde zunächst ein großes Feuer angebrannt, an welchem der Braten hergestellt werden sollte. Dann erbot der »Vater der elf Haare« sich, den Ruß herzustellen, und er war so glücklich, die Erlaubnis dazu zu erhalten. Er machte sich auf die Seite und errichtete ein kleineres Feuer, über welchem er den Speck an eingesteckte Zweige hing, um das Fett in den Kürbis tropfen zu lassen. Als dies geschehen war, setzte er denselben auf die Erde, brannte das Fett an, steckte mehrere Äste senkrecht in die Erde und breitete eine der Matten darüber aus. Die Matte fing den schwarzen Qualm auf, welcher sich als Ruß ansetzte. Nach Verlauf einer Stunde war so viel Schwärzstoff vorhanden, daß man mit Hilfe desselben zehn Weiße in Neger hätte verwandeln können.

Indessen war Schwarz auf die Höhe gestiegen, um den dort Kommandierenden zu erzählen, welchen Erfolg seine Unterredung mit Abu el Mot gehabt hatte, und ihnen neue Weisungen zu geben. Die hauptsächlichste derselben war, nicht zu schießen, möge unten geschehen, was da wolle, außer wenn er ihnen den Befehl dazu durch einen Boten erteile.

Als er dann wieder herunterkam, machte er sich auf, um Wasser zu suchen, welches ihm und seinen Soldaten nötig war. Es gelang ihm, nicht weit vom Standorte derselben, den Abfluß des Grabens zu finden, dessen Wasser innerhalb der Schlucht in dem schon erwähnten Loche verschwand. Nun war man für die nächste Zeit mit allem Nötigen versorgt.

Der Vormittag verging und ebenso auch der Nachmittag, ohne daß sich etwas Besonderes ereignete. Die Leute Abu el Mots verhielten sich sehr ruhig. Sie hatten sich weiter als vorher nach hinten gezogen und schienen sich um die Belagerer nicht zu bekümmern. Die Anführer der Sklavenkarawane sannen auf Rettung und konnten doch auf keinen Plan kommen, welcher Hoffnung auf Erfolg erregt hätte.

So wurde es Abend. In der Schlucht, ungefähr in der Mitte derselben, brannte man ein Feuer an, welches von dürren Palmenwedeln, deren es eine ganze Menge gab, genährt wurde. Da kamen Lobo und Tolo, die beiden Belandaneger, von oben herabgestiegen. Als Schwarz sie fragte, in welcher Absicht sie die Höhe verlassen hätten, antwortete der erstere:

»Lobo und Tolo sein Belanda; arm Neger aus Ombula sein auch Belanda. Lobo und Tolo wollen gehen, um Belandafreunde zu trösten und ihnen helfen, wenn in Gefahr.«

»Wie? Ihr wollt hinein in die Schlucht?«

»Ja, gehen in Schlucht.«

»Man wird euch erwischen!«

»Nicht erwischen. Abend sein schwarz; Schlucht sein schwarz, und Lobo und Tolo auch schwarz; man sie gar nicht sehen. Wenn nicht erhalten Erlaubnis, dann sie beide sehr weinen.«

»Aber ihr seid verloren, wenn man euch sieht! Bedenkt, daß ihr Abd el Mot entflohen seid! Und man muß euch ja sehen.«

»Wir uns schleichen zu Gefangenen, und man uns gar nicht beachten. Wir mithaben scharf Messer und losschneiden Strick von Gefangenen.«

Als Schwarz dieses letztere hörte, kam ihm der Plan dieser beiden, welche ihr Leben für ihre Landsleute wagen wollten, gar nicht mehr so zwecklos vor wie vorher. Er überlegte, besprach sich kurze Zeit mit Pfotenhauer und gab den Bittstellern dann den Bescheid:

»Gut, ich habe nichts dagegen; aber ihr müßt euch genau so verhalten, wie ich es euch vorschreibe.«

»Lobo und Tolo alles thun, was guter, weißer Herr befehlen!«

»Ihr schleicht euch also zu euern Landsleuten und befreit sie von ihren Banden; sie müssen aber diese Fesseln scheinbar weiter tragen, damit die Wächter nichts bemerken. Sobald ihr nun von hier aus einen Schuß hört, haben alle ihre Stricke und Gabeln abzuwerfen und nach dem Ausgange zu fliehen. Verstanden?«

»Haben verstanden.«

»Jetzt will ich aber erst einmal durch das Loch kriechen, um mich zu überzeugen, wie weit der Weg für euch frei ist.«

»Nein! Nicht Herr, sondern Lobo kriechen durch Loch. Lobo sein schwarz und können gut kriechen; sein auch schon auf Seribah krochen bis an Haus von Abd el Mot.«

Schwarz wußte das und traute dem Neger zu, seine Sache gut zu machen. Darum gab er ihm die Erlaubnis, und Lobo verschwand in der Lücke des Verhaues. Drinnen konnte er nicht leicht gesehen werden, da Schwarz beim Anbruch des Abends das Feuer hatte verlöschen lassen und der Eingang also in tiefem Dunkel lag. Nach ungefähr einer Viertelstunde kehrte er zurück und meldete:

»Sein alles gut. Arm Belanda ganz hinten. Dann die Jäger. In der Mitte Feuer. Rechts oben auf dann Zelt von Abu el Mot. Dann nur sechs Jäger, nicht weit von hier; sollen aufpassen auf uns. Sitzen aber nebeneinander auf Erde und erzählen. Lobo zweimal an ihnen vorüber, ohne ihn sehen. Dürfen Lobo mit Tolo nun fort?«

»Ja, geht in Gottes Namen; aber seid vorsichtig, macht keine Dummheiten und thut genau so, wie ich euch gesagt habe!«

Sie krochen durch das Loch, und nun lauschten die Zurückgebliebenen mit Spannung, ob vielleicht irgend ein Lärm verraten werde, daß die kühnen Neger erwischt worden seien; aber es herrschte nach wie vor die tiefste Stille in der Schlucht.

»Das sind nun zwei lebende Beispiele von den verachteten Menschen, denen man in Europa nachsagt, daß sie fast auf der Stufe der Tiere stehen,« sagte Schwarz. »Unter tausend Weißen würde sich wohl kaum einer finden, der für seine Landsleute das wagte, was diese beiden wackern Kerls riskieren. Doch ich denke, daß es nun auch Zeit für uns geworden ist. Wollen wir unsre Umwandlung vornehmen?«

 

»Ja,« antwortete Pfotenhauer. »Jetzt sind wir wohl noch ziemlich sicher. Wann die da drin je vermuten, daß wir etwas vornehmen, so meinen sie g‘wiß, daß es zu späterer Zeit g‘schehen wird. Gehen wir also ans Werk.«

Sie ließen sich von dem Slowaken die schwarze Matte kommen, zogen sich aus und legten jeder nur einen Schurz um die Lenden. Der ganze übrige Körper wurde mit Ruß geschwärzt. Der »Vater des Storches« sah schrecklich aus. Ganz abgesehen von seinem langen, grauen Vollbarte, welcher natürlich auch eingerußt worden war, hatte sicher, so lange die Erde steht, noch kein Neger eine solche Nase gehabt wie dieser imitierte Mohr. Nun steckten die beiden ihre Messer und Revolver in die Schürze und verschwanden durch das Loch.

Kaum waren sie fort, so brachte der Slowak eine zweite Rußmatte herbei, welche er gefertigt und versteckt hatte, als Schwarz oben auf dem Berg gewesen war. Er, der Hadschi Ali und der »Sohn des Geheimnisses« zogen sich auch aus und rieben sich ein. Der Hauptmann der Asaker, welcher sich nun hier für den Kommandierenden hielt, fragte, was sie vorhätten. Der »Vater der elf Haare« beruhigte ihn mit der Versicherung, daß sie im Auftrage der beiden Deutschen handelten, denen sie schnell nachfolgen sollten. Dann krochen auch sie durch das Loch.

Als Schwarz und Pfotenhauer sich jenseits des Verhaues befanden, legten sie sich auf die Erde nieder und schoben sich leise und langsam auf derselben hin. Sie waren noch nicht weit gekommen, so erblickten sie vor sich die sechs Wächter, von denen Lobo gesprochen hatte. Sie wendeten sich also mehr nach rechts und kamen glücklich vorüber. Die schwarze Farbe war ein vortrefflicher Schutz für sie.

Sie krochen den Damm hinauf, auf welchem das Zelt Abu el Mots stand. Dieses wollten sie erreichen, da sie glaubten, daß sich in der Nähe desselben die beiden befänden, die sie retten wollten.

Unten zur linken Hand, aber weiter vorwärts, brannte das Feuer. Zwischen diesem und dem Eingange lagerten nur die erwähnten Wächter. Am Feuer aber und weiter rückwärts hatten es sich die Sklavenjäger bequem gemacht. Noch weiter hinten, wo sich die Sklaven befanden, war es dunkel.

Über den beiden Deutschen rauschten leise die Wipfel der Palmen. Vor sich erblickten sie etwas Helles, was vom düstern Felsen abstach. Es war das gesuchte Zelt. Sie erreichten es, ohne durch einen Menschen oder etwas andres gestört worden zu sein. Das Gerüste des Zeltes bestand aus einer langen Mittel- und zwölf Seitenstangen, welche unten rund im Kreise in die Erde gesteckt und oben mit der ersteren verbunden waren. Darüber hatte man die helle Leinwand gezogen. Vorn, dem Feuer zu, befand sich der Eingang. Hinten war die Leinwand nicht wie vorn gerade an den Stangen mit Pflöcken in die Erde befestigt worden, sondern man hatte mehrere vielleicht drei Fuß hohe Hölzer ein- und Latten darüber geschlagen und den untern Saum des Zelttuches darauf gelegt. Dadurch war ein an die Felswand stoßender, niedriger und bedeckter Raum entstanden, in dem man allerlei Gegenstände aufbewahren konnte, welche in der Mitte des Zeltes im Wege gewesen wären.

Im Innern des letzteren erklang eine Stimme; eine andre antwortete darauf.

»Das ist Abu el Mot mit Abd el Mot,« flüsterte Schwarz, welcher hart am Zelte lag.

»Hab‘ sie auch an der Stimm‘ erkannt,« antwortete Pfotenhauer. »Diese Kerls müssen doch ganz sicher sein, daß wir nix zu unternehmen wagen, da sie nicht mal Wache vor der Thür haben.«

»Sie verlassen sich darauf, daß sie zwei Geiseln besitzen. Horch!«

Wieder hörte man die Grabesstimme Abu el Mots. Darauf erklang eine andre, welche aber nicht Abd el Mot angehörte.

»Gott, das war mein Bruder!« hauchte Schwarz. »Die Gefangenen befinden sich also bei ihm!«

»Welch ein Glück! Schnell, holen wir sie heraus!«

»Nur langsam! Erst rekognoscieren, sehen, hören und dann handeln. Folgen Sie mir, und thun Sie nur das, was ich vorher thue. Vermeiden Sie aber vor allem selbst das geringste Geräusch, sonst sind wir verloren, und zwar nicht nur wir allein!«

Er hob das Zelttuch da, wo es nach hinten wagrecht auf den Latten lag, ein wenig empor und sah hinein. Vor sich hatte er einen dunkeln, niedrigen Raum; aber weiter nach vorn war es hell. Einige Pakete lagen seitwärts unter dem Tuche. Im Zelte saßen vier Menschen, von denen er aber jetzt nur die Beine und den Unterleib erblickte.

»Kommen Sie!« raunte er dem Gefährten zu; »aber um Gottes willen leise, ganz leise!«

Er schob sich vorwärts, unter das Tuch und die Latten hinein. Pfotenhauer that an seiner Seite dasselbe. Nun erreichten ihre Gesichter fast die Stelle, an welcher das Tuch auf den Zeltstangen lag und also nun nach oben gerichtet war. Schwarz lugte vorsichtig hervor. Sein geschwärztes Gesicht blieb noch im Schatten und war also nicht zu sehen. Er erblickte die vier anwesenden Personen genau.

Sein Bruder und der Elefantenjäger saßen an der Mittelstange, an welche sie angehängt waren. Man hatte ihnen die Füße zusammen- und die Hände auf den Rücken gebunden. Zu ihrer Rechten saß Abd el Mot, zu ihrer Linken, mit dem Rücken nach Schwarz gewendet, Abu el Mot. Eben sagte dieser letztere:

»Allah soll mich strafen, wenn ich euch täusche. Wir befinden uns ganz allein hier und werden morgen aufbrechen, um nach meiner Seribah zu ziehen.«

»Lüge nicht!« antwortete Joseph Schwarz. »Wenn du nach deiner Seribah willst, warum hast du da den Umweg nach dieser Schlucht eingeschlagen?«

»Bin ich euch etwa Rechenschaft von meinem Thun und Lassen schuldig?«

»Vielleicht kommt die Zeit, in welcher wir diese Rechenschaft fordern. Ich meine sogar, daß diese Zeit sehr nahe ist.«

»Meine, was du willst! Ich lache darüber.«

»Dein sorgenvolles Gesicht sieht nicht wie Lachen aus. Heute früh befandest du dich in besserer Stimmung. Warum warst du heute so viel strenger gegen uns? Warum sollen wir hier in dem erbeuteten Zelte schlafen, was noch nie geschehen ist? Du willst uns ganz sicher haben, und so vermute ich mit Recht, daß jemand hier ist, der uns befreien will.«

»Ah! Wer sollte das sein?«

»Mein Bruder.«

»Hund! Wer hat dir das verraten?« fuhr der Alte auf.

»Verraten? Du selbst hast dich jetzt verraten! Also ist meine Vermutung richtig. Du kannst meinen Bruder vorher nicht gesehen haben. Du hast nichts von ihm gewußt. Nun plötzlich kennst du ihn. Er ist also da und hat uns von dir gefordert. Und er ist nicht allein da, sonst hättest du auch ihn ergriffen, als er mit dir sprach. Er hat Leute bei sich, mehr Leute, als du hast. Ich bin also gerettet!«

»Juble nicht! Ich töte euch lieber, als daß ich euch freigebe!«

»Pah! Da kennst du meinen Bruder nicht. Er wiegt hundert Kerle deiner Art auf.«

»Gieb ihm doch das Messer in den Leib!« forderte Abd el Mot seinen Vorgesetzten auf. »Wie kannst du dich von einem Giaur verhöhnen lassen?«

»Schweig!« antwortete der Alte. »Ich weiß selbst, was ich zu thun habe. Was sitzest du da und gibst mir gute Lehren! Gehe lieber hinaus und sieh nach, ob die Wachen ihre Schuldigkeit thun. Schlafen sie etwa, so laß sie peitschen!«

Abd el Mot stand auf und entfernte sich brummend. Man hörte ihn die Richtung auf dem Damme einschlagen, aus welcher Schwarz und Pfotenhauer gekommen waren.

Abu el Mot hielt seine Augen drohend auf seine Gefangenen gerichtet und fragte:

»Wer hat euch verraten, daß dein Bruder da ist? Einer meiner Leute muß es gewesen sein.«

»Ich nenne ihn dir nicht.«

»Du wirst es mir sagen, sonst laß ich dir die Bastonnade geben!«

»Wage es! Ich lasse dich dafür zu Tode peitschen.«

»Wann? Wenn dich der Scheitan in die Hölle entführt hat? Das wird vielleicht noch in dieser Nacht geschehen.«

»Im Gegenteile! Wie ich meinen Bruder kenne, werden wir in dieser Nacht unsre Freiheit erhalten.«

»Von wem?«

»Von mir,« ertönte es hinter ihm.

Emil Schwarz hatte sich weiter vorgeschoben, so daß er sich hinter Abu el Mot aufrichten konnte. Dieser erschrak, als er die Stimme hinter sich hörte, und wollte sich hastig umdrehen, wurde aber von zwei Händen so fest an der Kehle gepackt, daß ihm der Atem verging und er vor Todesangst mit den Beinen um sich schlug.

Pfotenhauer kroch auch schnell hervor. Die beiden Gefangenen erblickten zwei schwarze, fast unbekleidete Gestalten, auf welche der Schein der Fettlampe fiel, die von einer der Zeltstangen herniederhing. Zwei Neger, aber mit langen Bärten! Der eine mit einer Riesennase, welche Joseph Schwarz trotz ihren dunkeln Farbe sofort erkannte. Auch die Stimme des andern hatte er erkannt, obgleich derselbe nur zwei einsilbige Worte gesprochen hatte.