Introvertiertheit

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Kapitel 3

Erkenne dich selbst, oder: Bin ich eigentlich introvertiert?

Ein stiller Mensch zu sein ist keine Behinderung, sondern eine Kraft.

Diese Kraft muss aber gepflegt werden, und dabei helfen drei Dinge:

1. Ich lerne, wohlwollend und achtungsvoll mit mir selbst umzugehen. Ich lerne mich selbst kennen – und zu erkennen, was ich brauche und wie ich meiner Art entsprechend leben will.

2. Ich übe, auch nach außen dazu zu stehen, wie ich eben „ticke“.

3. Ich lerne, mit meiner Energie achtsam umzugehen und meine inneren Batterien regelmäßig aufzuladen, um dann im richtigen Augenblick meine Stärken einsetzen zu können.

Der erste Schritt besteht also darin, sich selbst zu (er)kennen.

Wo würden Sie sich spontan und intuitiv auf der Skala zwischen „introvertiert“ und „extrovertiert“ einordnen?


Introvertiert Extrovertiert

Es gibt viele Eigenschaften, die dem Bereich der Introvertiertheit zuzuordnen sind. Viele davon gehören in den Stärkenbereich, einige sind eher herausfordernd.

Kein Mensch besitzt alle Eigenschaften, und auch ein extrovertierter Mensch hat Anteile, die in den Gegenbereich einzuordnen sind – eben nur weniger und in anderer Kombination.

Neben Intro- und Extroversion gibt es außerdem weitere Persönlichkeitsmerkmale, die das Verhalten eines Menschen bestimmen. Ob ich zum Beispiel ein kreativer und eher etwas „wuseliger“ oder ein sehr strukturierter, geordneter Introvertierter bin, macht einen sehr großen Unterschied.

Im Folgenden habe ich verschiedene Merkmale introvertierter Menschen gesammelt. Wo finden Sie sich wieder? Welche würden Sie noch ergänzen?


REFLEXION:

Merkmale introvertierter Menschen

Auf den folgenden Seiten sind viele Merkmale aufgeführt, die bei introvertierten Menschen häufiger zu finden sind. Nehmen Sie einen Stift zur Hand, und kreuzen Sie alles an, worin Sie sich wiederfinden. Niemand wird alles ankreuzen, einige Aussagen passen sicher auch gar nicht zu Ihnen. Die Liste dient einfach nur zur Selbstreflexion, sie ist kein Test und schon gar keine Festlegung, nur eine Reflexionshilfe.

◆ Für Introvertierte ist Reden kein Wert an sich. Sie denken nach, bevor sie sprechen. Deshalb sind ihre Beiträge seltener, aber oft auch substanzieller als die der Extrovertierten.

◆ Oft haben introvertierte Menschen in der Gegenwart anderer Probleme, das Gegenüber und sich selbst gleichzeitig richtig wahrzunehmen. Manchmal sind sie mit den Eindrücken, die sie vom anderen aufnehmen, so beschäftigt, dass sie zu ihren eigenen Eindrücke und Gefühlen den Kontakt verlieren.

◆ Manchmal sind Introvertierte so sehr mit ihren Gedanken darüber, was der andere denkt, fühlt, will oder erwartet, beschäftigt, dass sie ihr Gegenüber nur noch durch die Brille ihrer Befürchtungen betrachten.

◆ In einer Ruhesituation ist ein introvertierter Mensch ein besonders guter Zuhörer, der mit hoher Aufmerksamkeit und Interesse ein Gespräch verfolgt.

◆ Man kann die Introvertierten in Gesprächen manchmal daran erkennen, dass sie während des Sprechens den Augenkontakt vermeiden. Sie sehen dann sozusagen „nach innen“, konzentrieren sich stark auf ihre Worte.

◆ Beim Zuhören jedoch fixieren sie ihr Gegenüber intensiv, um ja kein Detail zu verpassen.

◆ Die Außenwirkung introvertierter Menschen kann sehr unterschiedlich sein. Durch die hohe Aufmerksamkeit, die sie beim Zuhören entwickeln, werden viele als warm und zugewandt wahrgenommen.

◆ Genauso viele Introvertierte haben aber auch die genau gegensätzliche Ausstrahlung: Andere erleben sie nicht nur als zurückhaltend, sondern sogar als abweisend oder arrogant.

◆ Um die Begabungen eines Introvertierten sichtbar werden zu lassen, braucht es oft einen entsprechenden Rahmen und eine von außen akzeptierte Rolle. Einer meiner früheren Chefs beschrieb das einmal so: „Sie haben mehr im Lager als im Schaufenster. Selbstdarstellung ist nicht Ihre größte Stärke! Wenn man Ihre Fähigkeiten richtig einschätzen will, muss man ganz genau hinsehen, dann ist man erstaunt, was Sie auf die Beine stellen!“

◆ Brainstorming, offenes Gruppengespräch? Das sind nur dann Methoden für Introvertierte, wenn sie ein sehr hohes Interesse am Thema und einen klaren Beteiligungsauftrag haben.

◆ Bei Themen, in denen sie sich sehr gut auskennen, reden auch Introvertierte viel und können sogar ins Dozieren geraten.

◆ Introvertierte sind gute Beobachter. Sie bemerken oft Vorgänge oder Stimmungen, die anderen entgehen.

◆ Introvertierte entdecken eher Fehler als andere Menschen. Und weil ein introvertierter Mensch nur spricht, wenn er etwas Wichtiges zu sagen hat (und die Mitteilung „Das sehe ich auch so“ nicht als wichtig gewertet wird), wird er manchmal als „Nörgler“ wahrgenommen.

◆ Viele Introvertierte strahlen Ruhe aus. In turbulenten Zeiten werden sie weniger hektisch und treffen weiterhin bedachte Entscheidungen.

◆ Manche Introvertierte wirken scheu.

◆ Manche Introvertierte wirken arrogant.

◆ Introvertierte wenden sich eher ihrem Innenleben zu als externen Dingen. Daher sind ihnen Statussymbole weniger wichtig.

◆ Introvertierte können auch in Krisensituationen nicht aus sich heraus. Das kann auf andere beruhigend, aber auch unbeteiligt oder gleichgültig wirken.

◆ Introvertierte gibt es mit und ohne hohe „Ordnungsanteile“ in ihrer Persönlichkeit. Die Ordnungstypen unter ihnen sind sehr gewissenhaft und verantwortungsbewusst. Ihnen ist es wichtig, eine Aufgabe korrekt zu erledigen und Fehler zu vermeiden.

◆ Introvertierte mit hohem Kreativanteil reagieren mehr aus dem Bauch heraus, verarbeiten Informationen intuitiv und können gut improvisieren.

◆ Introvertierte bringen andere Menschen nicht in unangenehme Situationen. Wenn es sich doch nicht vermeiden lässt, leiden sie unter Schuldgefühlen.

◆ Viele Introvertierte verbringen viel Zeit mit Büchern, denn Lesen ist für sie eine gute Möglichkeit, um Energie zu tanken und ihren Geist zu beschäftigen.

◆ Die meisten Introvertierten wissen wenigstens über einige Bereiche ungewöhnlich gut Bescheid. Die meisten verfügen über ein gutes Allgemeinwissen. Wenn sie sich für ein Thema interessieren, beschäftigen sie sich stark damit und sammeln Wissen.

◆ Introvertierte reflektieren gern, sie denken über neue Erlebnisse und neues Wissen intensiv nach, um es zu verarbeiten.

◆ Introvertierte antworten mit Bedacht und fundiert, wenn man sie fragt und ihnen Zeit gibt.

◆ Introvertierte nehmen die Dinge nicht einfach so hin. Anstatt Informationen einfach abzuspeichern, hinterfragen sie die Bedeutung. Das trifft auch auf ganz einfache Alltagssituationen zu.

◆ Introvertierte nehmen viele Stimmungen um sich herum auf und sind mitfühlend. Die Stimmung anderer Leute kann sie berühren und in der eigenen Stimmungslage beeinflussen.

◆ Introvertierte sind oft verständnisvoll. Aus der Beobachterrolle ihres Lebens heraus nehmen sie die Beweggründe der Menschen um sich herum gut wahr und werten wenig.

◆ Introvertierte werden häufig um Rat gefragt. Wenn es ihnen auch nicht liegt, auf andere Menschen zuzugehen, werden sie durch ihr bedachtes Auftreten und ihr tiefes Wissen oft von anderen Menschen konsultiert. Introvertierte sind besonders häufig in beratenden Berufen tätig.

◆ Introvertierte stehen nicht gern im Mittelpunkt und neigen somit auch nicht zu Übertreibungen.

◆ Introvertierte haben sehr oft eine reiche Phantasie und sind kreativ. Unter Beobachtung können sie diese Stärke nicht ausspielen, aber wenn sie allein sind mit ihren Gedanken, ist das anders. Viele Künstler sind introvertiert.

◆ Introvertierte erkennen schon frühzeitig mögliche Probleme. Dadurch wirken sie manchmal pessimistisch.

◆ Introvertierte versuchen, vorauszuschauen und zu viele Überraschungen in ihrem Leben zu vermeiden. Das funktioniert am besten mit viel Planung.

◆ Introvertierte sind gut vorbereitet, wenn sie sich präsentieren müssen. Informationen werden sehr gut verinnerlicht, bevor sie weitergegeben werden, Vorträge sind akribisch vorbereitet, um Überraschungen möglichst zu vermeiden.

◆ Viele Introvertierte funktionieren besser, wenn ihr Umfeld überschaubar bleibt. Also nicht zu viel Chaos, bitte.

◆ Introvertierte wollen sich weiterentwickeln. Sie sehen oft, was sie alles nicht wissen, und weniger, wie viel sie schon wissen und können. Diese Weiterentwicklung erreichen sie vor allem durch Lesen (heutzutage auch durch Internetrecherche) und Reflexion – aber auch durch neue Erlebnisse in einem für sie erträglichen Umfang. So befinden sich viele introvertierte Menschen in kontinuierlicher Weiterbildung.

◆ Introvertierte gehen eher davon aus, dass andere Menschen gute Absichten verfolgen.

 

◆ Introvertierte sind als Führungskräfte gut geeignet. Sie können Teams sogar besser führen als viele andere, weil es nicht ihr Ziel ist, selbst im Mittelpunkt zu stehen, und weil sie gewohnt sind, durch langfristige Zielentwicklung und vorausschauende Planung Entwicklungen zu steuern.

◆ Introvertierte sind selten gelangweilt. Auch wenn es so aussieht, als würden sie nichts tun, sind sie mit ihren eigenen Gedanken gut beschäftigt.

◆ Introvertierte sind geduldig und ausdauernd. Sie widmen sich Problemstellungen deutlich länger als ihre Mitmenschen und kommen so oft zu überraschenden Lösungen.

◆ Introvertierte gehen weniger Risiken ein, die sie nicht einschätzen können.

◆ Introvertierte sind ungern von anderen Menschen abhängig.

◆ Introvertierte sind offen für Ideen. Sie hören bei Vorschlägen ihrer Mitmenschen besser zu und beschäftigen sich mit neuen Ideen und Lösungsvorschlägen anderer.

◆ Introvertierte können sich tief konzentrieren. Wenn sie an einer Problemstellung arbeiten, können sie sich in diese vertiefen.

◆ Introvertierte möchten das bestmögliche Ergebnis abliefern. Sie neigen zum Perfektionismus.

◆ Introvertierte sind nachdenklich. Sie denken über neue Einflüsse von außen intensiv nach – „verheddern“ sich aber hin und wieder in ihren Gedanken und neigen dann zum Grübeln.

◆ Introvertierte haben keinen riesigen Freundeskreis, aber sie legen großen Wert auf enge Freundschaften. Sie sind treu. Qualität geht vor Quantität.

◆ Introvertierte nehmen das Leben oft nicht so leicht wie Extrovertierte, sondern versuchen, den Sinn zu ergründen und zu interpretieren.

◆ Introvertierte können durch zu viele Außenreize überwältigt werden. Dann reagieren sie manchmal mit starkem Rückzug, sie können aber auch gereizt und abweisend reagieren.

◆ Viele Introvertierte sind analytische Denker. Durch die größere Distanz, die sie zu ihrer Umwelt herstellen, können sie die Dinge mit Abstand analysieren und beurteilen.

◆ Wenn Introvertierte das Gefühl haben, einem anderen Menschen Umstände zu bereiten oder ihn falsch behandelt zu haben, leiden sie schnell unter einem schlechten Gewissen und beschäftigen sich lange damit.

◆ Introvertierte sind gern allein. Sie sind auch gern unter wenigen Menschen.

◆ Viele Introvertierte finden in der Natur Ruhe.

◆ Introvertierte arbeiten gerne konzentriert und ohne Unterbrechung.

◆ Introvertierte versuchen oft, der Aufmerksamkeit durch andere auszuweichen. Im Mittelpunkt zu stehen wird als unangenehm erlebt.

◆ Viele Introvertierte beschäftigen sich mit Kunst und Musik.

◆ Da sie sich ihrem Umfeld nur wenig mitteilen, wirken viele Introvertierte auf andere Menschen „geheimnisvoll“.

◆ Viele Introvertierte sind gehemmt. Besonders, wenn Öffnung gefordert wird, sind sie wie blockiert.

◆ Introvertierte können schnell überstimuliert werden. In einer rasanten Welt sind Introvertierte erschöpft und überfordert, wenn sie gegen ihre Natur leben.

◆ Introvertierte brauchen bei viel Kontakt mit anderen mehr Pausen.

◆ Viele Introvertierte reden langsamer, manchmal mit Denkpausen.

◆ Introvertierte drücken sich lieber schriftlich aus als mündlich. Besonders das Telefonieren empfinden viele als anstrengend. Dafür schätzen sie E-Mails umso mehr.

◆ Introvertierte mögen keinen Smalltalk und sind darin auch nicht besonders gut.

◆ Introvertierte fallen anderen Menschen nicht ins Wort.

◆ Introvertierte brauchen für Entscheidungen oft sehr lange, weil sie immer wieder alle Möglichkeiten abwägen und Angst haben, eine falsche Entscheidung zu treffen.

◆ Introvertierte sind nicht besonders spontan. Sie beobachten lieber erst andere, bevor sie selbst aktiv werden.

◆ Mimik und Gestik Introvertierter sind für andere Menschen oft sehr schwer zu lesen. Ihre zurückhaltende Mimik wird oft als abweisend oder sogar arrogant interpretiert.

◆ Introvertierte lächeln weniger. Sie sind nach innen gerichtet und laden die Außenwelt daher mit ihrem Gesichtsausdruck nicht zu Reaktionen ein. Das geschieht unbewusst und heißt nicht, dass sie weniger glücklich sind.

◆ Introvertierte gehen nicht aus sich heraus, weil sie in einigen Situationen gehemmt sind.

◆ Introvertierte verbrauchen in Kontakten Energie. Sie leeren in Sozialkontakten ihre „Akkus“ und müssen sie erst wieder aufladen, bevor sie sich erneut auf andere einlassen können. Dann sind sie wieder fähig und willens, sich der Geselligkeit und dem Smalltalk der Extrovertierten auszusetzen.

◆ Introvertierte Menschen lernen und arbeiten besser in einer akustisch und optisch ruhigen Umgebung.

Und wo finden Sie sich wieder und wo nicht? Würden Sie nach der Lektüre der Liste Ihr Kreuz auf der „Intro-Extro-Skala“ wieder an der gleichen Stelle machen wie vorher, oder hat sich etwas verändert?


Introvertiert Extrovertiert

Also: Sie sind überwiegend introvertiert? Wunderbar! Sie haben viele Stärken und Begabungen, Sie haben Ihre ganz eigene Art, die Welt und die Menschen zu sehen. Sie dürfen so leben, wie es zu Ihnen und Ihrer Art passt, damit Sie Ihren Platz in der Welt selbstbewusst einnehmen können.


ÜBUNG:

Mein Stärkenprofil

Bitte schreiben Sie spontan 7 Eigenschaften auf, die zu Ihren Stärken gehören:

1. _________________________________

2. _________________________________

3. _________________________________

4. _________________________________

5. _________________________________

6. _________________________________

7. _________________________________

(Bitten Sie auch einen Ihnen nahestehenden Menschen, 7 Ihrer Stärken aufzuschreiben, und vergleichen Sie die Liste. Haben Sie die gleichen Attribute genannt?)

Welche Situationen fallen Ihnen ein, in denen diese Stärken Ihnen geholfen haben?

1. _________________________________

2. _________________________________

3. _________________________________

Wenn Sie sich Ihre Liste ansehen: Was davon betrachten Sie als Ihre drei größten Stärken, und warum? In welchen Situationen können Sie Ihre Stärken besonders gut nutzen?

Z.B.: Meine Stärke ist die Fähigkeit, sehr intensiv und zugewandt zuzuhören.

Begründung: Das wird mir oft zurückgemeldet, und ich merke auch, dass ich das Bedürfnis habe zu verstehen. Ich kann mich gut in andere Menschen hineinversetzen und höre nicht nur mit den Ohren, sondern mit allen Sinnen zu.

Situation / ​Wann kann ich diese Stärke besonders gut nutzen? Wenn ich mich selbst nicht unter Druck setze, etwas sagen zu müssen. In einer ruhigen und entspannten Atmosphäre.

Die Top-3-Liste meiner Stärken:

Nr. 1 _________________________________

Begründung: _________________________________

Situation: _________________________________

Nr. 2 _________________________________

Begründung: _________________________________

Situation: _________________________________

Nr. 3 _________________________________

Begründung: _________________________________

Situation:_________________________________

Eine Geschichte erzählt von einem Missionar, der schon viele Jahre in einem fernen Land lebte und arbeitete. Jetzt war er an einem Punkt seines Lebens angelangt, der ihn fast zerriss: Er kämpfte mit Schwächen und inneren Problemen, die ihn zu ersticken drohten. Endlich, schon sehr erschöpft, vertraute er sich einem alten Mitglied seiner Gemeinde an. „Was soll ich tun? Hast du einen Rat für mich?“, fragte er verzweifelt. Der alte Mann sah ihn lange an, dann nahm er seine Hand, blickte ihm in die Augen und sagte: „Im Herzen jedes Menschen kämpfen gegensätzliche Kräfte miteinander, so wie ein weißer und ein schwarzer Hund gehen sie aufeinander los, und wir haben das Gefühl, diesen Kampf hilflos zu beobachten.“ „Ja, so fühle ich mich“, nickte der Missionar. „Aber sag mir, was kann ich tun?“

Unser Stärkenbereich ist der Bereich unseres Lebens, in dem wir uns leicht und mit geringerem Kraftaufwand bewegen können. Es ist wichtiger, diesen Bereich zu kennen und zu nutzen, als immer nur mit den eigenen Schwächen zu kämpfen!

„Die Frage ist nicht, wie du den schwarzen Hund besiegst“, sagte der alte Mann, „die Frage ist, welchen Hund du fütterst.“


ÜBUNG:

Welche Ihrer Eigenschaften empfinden Sie an sich selbst als anstrengend?

1. _________________________________

2. _________________________________

3. _________________________________

Warum? Hängt das zum Beispiel mit Ihrem eigenen Empfinden zusammen, oder strengt Sie eher die Reaktion Ihrer Umwelt an?

_________________________________

Denken Sie an eine Situation, in der Sie mit Ihrer „anstrengenden Eigenschaft“ gut umgehen konnten. Was hat dazu beigetragen? Was haben Sie getan oder auch nicht getan?

_________________________________

Wie könnten Sie beim nächsten Mal „den weißen Hund füttern“, Ihre Stärken nutzen?

_________________________________

In welchen Situationen/​unter welchen Umständen ist das Problem kein Problem, sondern sogar etwas Positives? Wann ist es sogar hilfreich, zu sein, wie Sie sind?

_________________________________

Was wäre, wenn viele dieser für Sie „anstrengenden“ Eigenschaften einfach nur „normal“ sind? Es eben Ihre Art zu denken, zu fühlen, zu handeln ist, die Sie nicht verändern, sondern verstehen lernen müssen? Vielleicht sogar „lieben“ lernen müssen?

„Liebe mich, wenn ich es nicht verdiene, denn dann brauche ich es am meisten.“

Verfasser unbekannt

Manch introvertierter Mensch hat im Laufe seines Lebens den Eindruck gewonnen, irgendwie „nicht richtig“ zu sein, vielleicht sogar weniger liebenswert als andere Menschen, denen es so viel leichter gelingt, dass man sie mag. Wie gut, wenn sie Menschen um sich haben, die sie „brutto“ lieben und die ihre Art zu kommunizieren sogar schätzen.

Sie sagt nicht viel

Sie soll, so sagt man, wortkarg sein.

Das hat mich nie gekränkt;

denn wenn sie redet, sagt sie,

was sie wirklich denkt.

Auf manchen Festen kommt es vor,

dass sie kein Wort verliert

und all die vielen Schwätzer

dadurch irritiert.

Sie wirkt nach außen so verschlossen.

Manch einer hält sie für verdrossen,

doch ich weiß, sie ist vergnügt:

Der erste Eindruck trügt.

Sie soll, so sagt man, wortkarg sein.

Das hat mich nie gekränkt:

Denn wenn sie redet, sagt sie,

was sie wirklich denkt.

Und dass sie gern schweigt,

heißt nicht, dass sie still ist.

Sie spricht eine Sprache,

die ich allein versteh‘.

Wie viel sagt ihr Lächeln,

ihr Blick spricht oft Bände,

das Spiel ihrer Hände

ersetzt das ABC.

Herman van Veen (1979)

Deutscher Text: Thomas Woitkewitsch


REFLEXION:

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