Das Leben ist schön

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Das Leben ist schön
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Impressum Copyright: © 2014 Judith Cramer Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de ISBN 978-3-8442-9687-7

Kurzbeschreibung

Es ist eine Geschichte mit viel Wahrheit zum Geschehen. Judith Cramer hat so vielen Streunern geholfen, über den Winter zu kommen, in der Zeit, wo die Touristen ausblieben. Judith Cramer kennt die Katzen von ihrer verletzlichen Seite und wünscht sich einfach nur ein besseres Leben für diese zarten Seelen.

Ein Unwetter tobt über Mallorca und in dieser Nacht verlieren Kater Sam und Kätzchen Lilli sich aus den Augen. Eine große Sehnsucht, ein Verlust, hinterlässt Spuren in ihren Träumen. Ein Jahr später kommt es zu einer fast unglaublichen Begegnung. Sam und Lilli finden sich in einem Tierheim wieder, da wo die Katzen und Hunde kaum eine Überlebenschance haben. Lilli hat ihren Lebensmut verloren und möchte sich ihrem Schicksal fügen, doch Kater Sam versucht alles, um seine Freundin davon zu überzeugen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Er erzählt ihr von seinem schönen Leben die er in den letzten Monaten an der Seite seines Herrchens spüren durfte…

Eines Nachts gelingt es ihnen gemeinsam aus dem Katzengefängnis auszubrechen…


HuHdfffasdfasdfasHunHasdfsdafas

Es ist Frühling auf Mallorca. Die ersten Sonnenstrahlen scheinen mir am Morgen auf mein Fell und ich liege im duftenden Gras in einem kleinen Fischerörtchen namens Cala Bona. Eine frische Meeresbrise weht über mich hinweg und ich träume von meiner Lilli, die mir so sehr fehlt. Über ein Jahr sind wir nunmehr schon getrennt und ich gebe die Hoffnung nicht auf, sie eines Tages wiederzusehen. Wie gern hat sie Verstecken gespielt, mich beobachtet, wenn ich nach ihr suchte, um dann von hinten auf mich zu springen.


In einer stürmischen Nacht habe ich Lilli aus den Augen verloren. Meine beste Freundin, sie fehlt mir so sehr.


Lilli

Seit gestern bin ich allein an diesem Ort, weil mein Herrchen mich in eine Box steckte und zum Tierarzt brachte. Ich mag diesen Menschen nicht, er macht mir Angst. Mir ist es gelungen aus der Praxis zu flüchten und nach einigen Kilometern ziellosen Herumlaufens bin ich hier gelandet. Nun möchte ich nur noch zurück, nicht zum Doktor, doch zu meinem Freund.

Mir fehlt mein schnarchendes Herrchen, die Gewohnheit, meine Umgebung, doch nichts davon ist in greifbarer Nähe. Alles um mich herum ist so unnatürlich still, nur ein heranfahrendes Auto macht Geräusche.

Gerade denke ich darüber nach, wie wohl heute mein Frühstück aussehen wird, da beobachte ich eine Frau, die aus dem Wagen steigt. In der Hand hält sie Schüsseln und meine Nase nimmt einen essbaren Duft wahr. Bis zu diesem Moment glaubte ich, ganz allein in dieser Gegend zu sein, doch plötzlich springen so viele fremde Katzen aus allen Richtungen hervor und laufen ihr entgegen. Ich mache es ihnen nach und auch für mich war etwas dabei.

Nun liege ich gesättigt im Gras, fühle mich lustlos und möchte eigentlich nur den Weg zurück zur Finca finden, da, wo mein Zuhause ist, mein Revier, das ich so gut kenne.

Zur selben Zeit sehe ich in meinem Augenwinkel, dass sich etwas bewegt. Ein Mann kommt auf mich zu und in der Hand hält er einen Teller mit Thunfisch. Augenblicklich springe ich auf meine Pfoten und laufe ihm freudig entgegen. Ich habe keine Angst vor Menschen, denn mein Herrchen und früher auch mein Frauchen haben mir gezeigt, dass man ihnen vertrauen darf. Eigentlich habe ich keinen Hunger mehr, doch meine Lieblingsmahlzeit lasse ich niemals stehen.

Langsam stellt er den Plastikteller auf den Boden, geht in die Hocke und zwinkert mir zu. Nur kurz erwidere ich seine Geste und mache mich über das Fressen her.

Kaum habe ich den letzten Krümel verputzt, da spüre ich eine kräftige Hand in meinem Nacken. Er tut mir weh und in dieser Schrecksekunde lande ich auch schon in einem Käfig. Ein ungutes Gefühl steigt in mir hoch, denn so grob hätte mein Freund mich niemals gepackt. Wo bringt mich dieser Mann hin? Wieder zum Doktor?

Schneller als mir lieb ist, befinde ich mich in einem großen Auto. Ich schaue mich um und stelle fest, ich bin nicht allein. So viele Katzen miauen und ich sehe, auch sie sind in einem Käfig gefangen. Ich möchte zurück ins Gras, doch in dem Moment wird die Tür zugeknallt, der Motor gestartet und meine Reise geht ins Ungewisse.

Am Ziel angekommen, reißt der Fremde die Tür zum Frachtraum auf und zwei weitere Menschen, holen alle Käfige aus dem Innenraum. Unsanft landen wir auf dem Boden.

Ich schaue auf ein übergroßes Gehege und sehe hunderte meiner Artgenossen. Auf den ersten Blick erscheinen sie verwahrlost und einige schauen kampflustig, die anderen ängstlich durch einen Zaun.

Augenblicklich befinde ich mich unter all den Katzen und kann nicht begreifen, warum ich hier bin. Kein Grashalm wächst aus der Erde, nur braunen lehmigen Boden spüre ich unter meinen Pfoten.

Ich stehe zwischen all den Tieren und komme mir verloren vor. Was hat dies zu bedeuten? In dem Moment kommt ein schwarzer, abgemagerter Kater auf mich zu und faucht mich an. Ich setze meinen durchdringenden Blick ein, der so viel zu sagen hat.

„Wenn du noch einen Schritt näher kommst, dann hau ich dir mit meinen ausgefahrenen Krallen eine auf die Nase.“

Das hat gewirkt, der schwarze Kater dreht sich um und lässt mir meine Ruhe. Ich mag keinen Streit, doch wenn ich angegriffen werde, weiß ich mich zu verteidigen.

In einer Ecke sehe ich ein kleines Kätzchen, die damit beschäftigt ist, ihr Fell zu putzen. Immer wieder schnellt ihre rosa Zunge hervor und ich habe das Gefühl, sie nimmt ihr Umfeld gar nicht wahr.

Ich kann meinen Blick nicht von ihr lassen und in dem Moment hebt sie ihren Kopf und ich blicke in die schönsten Augen, die ich schon einst in meinem kurzen Katzenleben gesehen habe. Ich kann es nicht glauben, doch ich bin mir sicher, das ist Lilli, meine Freundin, mit der ich vor einiger Zeit so viele Dummheiten angestellt habe. Mein Mädchen, mit der ich jede Nacht eng umschlungen eingeschlafen bin.

Ein schweres Unwetter tobte im letzten Jahr über Mallorca und in einer Nacht sind wir getrennt worden. Der Sturm fegte über die Insel, Äste brachen von den Bäumen, der Regen überschwemmte die Straßen und bei den Menschen und Tieren brach eine Panik aus. Ein paar Tage zuvor hatten uns unser Frauchen und ihr Mann alleine auf der Finca zurückgelassen. Jeden Abend legten wir uns in unser Körbchen, das auf der Terrasse vor dem Haus stand und wünschten uns sehnlichst unser „altes“ Leben zurück. Es sollte so nicht sein, denn in dieser Nacht zerbrachen unsere Porzellannäpfe und damit alle schönen Träume.

Lilli und ich waren unzertrennlich und ich habe sie auf unseren nächtlichen Streifzügen immer beschützt. Als diese schreckliche Nacht vorbei war, habe ich die ganze Gegend nach ihr abgesucht, doch Lilli war verschwunden. Ich war so unendlich traurig und hörte niemals auf, nach ihr zu suchen. Noch heute Morgen im Gras hatte ich wieder an sie gedacht und mich gefragt, wie sie jetzt wohl aussehen mag? Da steht sie nun vor mir und ist noch schöner geworden.

Neugierig streckt sie ihren Hals, schaut in meine Richtung, und in dem Moment habe ich das Gefühl, auch sie erkennt mich.

Langsam gehe ich auf sie zu, nehme einen fremden Duft wahr, doch ich bin mir sicher, sie ist es.

„Lilli?“

Sie schaut mich nur an, doch gibt keinen Ton von sich. Sie ist es, da bin ich mir ganz sicher.

„Lilli? Ich bin`s, Sam.“

„Sam? Nein, du kannst nicht Sam sein, nicht an diesem Ort.“

Nun gehe ich ganz nah an sie heran, wir beschnuppern gegenseitig unsere Nasen, und in dem Moment vergesse ich mein Umfeld. Für mich zählt nur noch Lilli.

„Lilli, ich bin es wirklich. Wo bist du die ganze Zeit über gewesen? Ich habe dich immerzu gesucht.“

Sam spürt einen Schmerz, der von ihr ausgeht, und ein Gefühl von Freude sie zu sehen und gleichzeitigem Unglücklich sein über ihren Ausdruck macht sich in ihm breit.

„Sam, du hast nicht auf mich aufgepasst. In der Nacht, als der Sturm und Regen ausbrach, hatte ich solche Angst und bin nur noch gelaufen, ohne zu überlegen, wohin mich der Weg führt und als ich am nächsten Morgen zurückkehren wollte, hatte ich meine Fährte verloren. Ich war so traurig und wusste nicht wohin ich gehen sollte. Du warst immer an meiner Seite, doch nicht in diesen schrecklichen Stunden.“

„Lilli, ich konnte es nicht. Der Regen peitschte mir vor die Augen, der Sturm hat mich von dir entfernt, und doch versuchte ich immer wieder nach dir zu suchen.“

„Sam, ich bin müde, lass mich allein.“

Das ist nicht meine Lilli, die da gerade spricht. Nicht die Lilli, die nur Unsinn im Kopf hatte, immerzu ihre Späßchen machte, ihr Temperament nicht zügeln konnte. Was ist bloß geschehen, wie kann sich meine Freundin nur so verändert haben?

„Lilli, was ist nach dem Sturm passiert, wo bist du gewesen?“

„Ich möchte nicht mehr daran erinnert werden, bitte geh.“

„Nein! Erst erzählst du, was geschehen ist, sonst wirst du keine Ruhe vor mir haben!“

Lilli schaut zu Boden und mit leiser Stimme fängt sie an zu sprechen.

„Es war furchtbar. Orientierungslos lief ich über die Felder und wusste nicht, wohin mich meine Pfoten bringen werden.

 

Am Tag legte ich mich geschützt in die Gräser, damit ich nicht entdeckt werde und nachts suchte ich mir etwas zum Fressen, meist aus Mülltonnen, die an der Straße standen. Sam, die ersten Tage nach dem Unwetter sind die Schlimmsten in meinem ganzen Leben gewesen. Du warst immer an meiner Seite, unser Frauchen hat uns jeden Tagen etwas zu essen gegeben, und dann war ich auf einmal ganz allein und musste zusehen, wie ich meinen Hunger und meine Einsamkeit loswerde.

„Lilli, das tut mir so unendlich leid, ich wollte dich nicht im Stich lassen, in dieser Nacht brach das Chaos aus, und ich hatte dich aus den Augen verloren.“

Ihr Kopf senkt sich erneut und ich schaue auf eine so unglückliche Lilli. Wo ist nur ihre verspielte Art geblieben? Immerzu hat sie mich geneckt, indem ich zarte Pfotenhiebe von ihr bekam. Ich möchte meine unbeschwerte Lilli zurück.

Ich weiß noch nicht wie, doch ich werde es schaffen, ihre Fröhlichkeit zurückzuholen, dafür müssen wir diesen Ort verlassen. Wenn die Tür geöffnet wird, gehen wir einfach gemeinsam fort und spielen wie damals auf den Bäumen.

„Lilli, wo sind wir hier? Warum sperrt man uns ein?“

Mit kaum hörbarer Stimme antwortet sie:

„Weißt Du das nicht?“

So, wie sie es sagt, irritiert es mich und ein Gefühl steigt in mir hoch, ich möchte es zurzeit nicht wissen, doch sie spricht weiter.

„Wir sind in einem Tierheim, in Sant Llorenc.“

Ich weiß nicht was dies zu bedeuten hat, doch „Tierheim“ kann nichts Gutes heißen, sonst wäre Lilli nicht so bedrückt.

„Wie lange müssen wir denn noch bleiben? Ich möchte mich eigentlich gleich mit dir auf den Weg machen und von hier gehen.“

Jetzt schaut sie mich verständnislos an.

„Sam, wir kommen hier nicht mehr raus, dies ist die Endstation für Katzen und auch Hunde, die kein Frauchen oder Herrchen haben.“

„Das verstehe ich nicht, warum lassen sie uns nicht einfach gehen?“

„Sam, weil diese Menschen möchten, dass wir für immer schlafen.“

„Lilli, was redest du da? Ich bin nicht müde und ich will auch nicht schlafen und wenn, dann draußen im Gras oder mit dir gemeinsam im Körbchen.“

„Das kannst aber nicht du bestimmen.“

„Und wer sollte das bestimmen?“

„Diese beiden Männer, die dich hier in den Käfig gesperrt haben, werden uns alle holen und in den Himmel schicken“.

Nun begreife ich gar nichts mehr. Warum sollte ich in den Himmel? Da will ich doch gar nicht hin. Darf ich es nicht selbst entscheiden, wo ich sein möchte?

„Lilli, wer hat dir das erzählt?“

„Ich habe gehört, wie die anderen Katzen sich darüber unterhalten haben.“

„Lilli, hör nicht auf so ein Gerede. Schau dich doch einmal um, diese Katzen langweilen sich und wollen dir Angst machen.“

„Sam, du bist gerade angekommen, warte ab, du wirst es mit deinen eigenen Augen sehen, wie jeden Tag ein paar Katzen geholt werden, die nie zurückkehren.“

„Lilli, wie lange bist du schon hier?“

„Ich habe schon einige Tage die Sonne untergehen sehen.“

In dem Moment wird unsere Unterhaltung unterbrochen. Alle Tiere laufen nervös umher, raufen sich, weil jeder der Erste am Gittertor sein möchte.

Ein Mann öffnet die Tür und ruft: „Es gibt was zu fressen!“

Ich beobachte, wie er einen großen Bottich mit Trockenfutter in die Mitte des Käfigs stellt und alle Katzen sich wie von Sinnen darauf stürzen. Immer wieder gibt es Raufereien, weil jeder seinen Hunger stillen möchte.

In dem Moment wird mir klar, ich möchte mein schönes Leben zurück und das nur mit meiner Lilli. Ich werde alles dafür tun, dass mein Mädchen wieder glücklich wird.

„Lilli, hast du keinen Hunger?“

„Doch, aber die anderen Katzen drängen mich immer weg, deshalb warte ich bis alle satt sind und esse das, was übrig bleibt.“

„Lilli, heute machst du es anders. Los komm, bleib dicht hinter mir.“

Ich drehe mich nur kurz um und sehe, dass sie mir tatsächlich folgt.

Es ist nicht einfach, sich einen Weg an die Schüssel zu bahnen, doch ich habe in meinen jungen Jahren gelernt, mich gegenüber meinen Artgenossen durchzusetzen. Links und rechts verpasse ich den Katzen kräftige Hiebe, fauche sie böse an und schon habe ich eine Lücke gefunden, an den Topf zu kommen. Schnell gehe einen Schritt zur Seite und schon schlüpft Lilli an mir vorbei und ist gierig am Futtern.

Ich spüre die Feindseligkeit der anderen Katzen, doch meine Blicke und mein kräftiger Körper haben mir spontan den gewissen Respekt verschafft.

Ich verzichte auf das Trockenfutter, bin immer noch gesättigt und für heute möchte ich nur noch, dass Lilli wieder unverletzt in ihre Ecke gelangt.

Nach kurzer Zeit sitzen wir gemeinsam an dem alten Platz und ich spüre ihre Dankbarkeit.

Seelenruhig leckt sie ihre Pfötchen und ich schaue ihr dabei zu. Wie sehr hat mir Lilli in den letzten Monaten gefehlt. Mein größter Wunsch ist es, mit ihr im Gras liegen zu dürfen, mich an sie zu kuscheln und die Sonne auf unser Fell scheinen zu lassen.

Abrupt hört Lilli auf, sich zu reinigen und schaut mich nur kurz mit ihren schönen Augen an.

„Sam?“

„Ja, Lilli?“

„Danke, das war sehr nett von dir.“

Ich schenke ihr ein leises Schnurren und lege mich auf den Boden, schließe meine Augen und träume von einer glücklichen Zukunft mit meiner bezaubernden Freundin. Die Aufregung der letzten Stunden hat mich müde gemacht.

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