Grundriss der Philosophie III - Metaphysik

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Grundriss der Philosophie III - Metaphysik
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Joachim Stiller

Grundriss der Philosophie III - Metaphysik

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Pluralusmus und Relativismus

Philosophie des Objektiven und des Subjektiven

Aphorismen zur Philosophie des Raumes und der Zeit

Zeitdilatation und Gleichzeitigkeit

Über den Sinn

Impressum neobooks

Pluralusmus und Relativismus

Die Relativität der Wahrnehmung

Schon die Skeptiker der Antike hielten wahre Erkenntnis für grundsätzlich unmöglich. Solche Skeptiker hat es zu allen Zeiten gegeben. Ainesidemos beispielsweise, der um Christi Geburt lebte, war der Begründer der jüngeren Skepsis. In seinen Tropen, die charakteristisch sind für die gesamte antike Skepsis, und von denen er zehn aufstellte, heißt es in der 8. Trope: „die Relativität aller Erscheinungen und Wahrnehmungen“.

Wodurch ist aber nun diese Relativität begründet? Einstein etwa sagte sinngemäß: „Der einzig objektive Standpunkt ist der subjektive des Betrachters.“ Relativismus ist also zugleich immer auch ein Subjektivismus. Alle Raumesverhältnisse sind generell relativistisch zu betrachten, und damit auch subjektivistisch. Alle Raumesfluchten laufen beim erkennenden Subjekt zusammen. Das erkennende Subjekt erst spannt die drei Achsen des Raumes in ihrer polaren Struktur auf. Ja, der Raum, und mit ihm alle Raumesverhältnisse, haben immer eine polare Struktur. Es handelt sich dabei um ein Wesensmerkmal des Raumes. Für das erkennende Subjekt spannt sich der Raum in drei polare Richtungen auch: Oben und Unten, Rechts und Links, Vorne und Hinten:


Alle einfachen Verhältnisse sind generell dualistisch. Alle Eigenschaften (Adjektive) des Raumes sind ebenfalls generell dualistisch. Einige Beispiele:

- groß................klein

- lang.................kurz

- hoch................tief

- breit................schmal

- dick.................dünn

- über................unter

- oben................unten

- inks................rechts

- vorne..............hinten

- usw.

Offensichtlich liegt diesen einfachen Verhältnissen und Eigenschaften immer auch das Yin und Yang-Prinzip zugrunde. Die Wahrnehmung des Menschen ist somit generell eine relative. Dem subjektiven Beobachterstandpunkt können wir uns nicht entziehen. Daher sind auch alle Wahrheiten „nur“ relativ. Man kann diesen Standpunkt auch einen Perspektivismus nennen.

Die Relativität der Erkenntnis

Relativität bedeutet, dass alles vom Betrachterstandpunkt abhängt, und damit auch die Erkenntnis. So sagt Einstein, der einzig objektive Standpunkt sei der subjektive des Betrachters. Dies bezieht sich sowohl auf die Wahrnehmung, als eben auch auf die Erkenntnis selber. Mit der Relativität der Wahrnehmung haben wir uns bereits auseinandergesetzt. Wir wollen uns nun die Relativität der Erkenntnis ansehen. Dazu lasse ich einen kurzen Text zur buddhistischen Philosophie des Nagajuna aus dem Werk „Kleine Weltgeschichte der Philosophie“ von Hans-Joachim Störig folgen (S.63):

„Von Nagajuna stammt die im ganzen späteren Buddhismus hoch bedeutsame Lehre von den zwei Wahrheiten. Es wird eine niedere und eine höhere Wahrheit unterschieden. Eine Behauptung kann im Sinne des gemeinen Verstandes zunächst wahr erscheinen, von einem höheren Standpunkt aber als unwahr:

Es ergibt sich so ein stufenweiser Aufstieg zu immer höherer, umfassenderer Wahrheit.“ (Hans Joachim Störig: „Kleine Weltgeschichte der Philosophie“, S. 63)

Wir erkennen unschwer, dass somit jede Erkenntnis und jede Wahrheit eben auch vom eigenen Betrachterstandpunkt abhängt. Jede Erkenntnis und jede Wahrheit ist somit generell relativ. Es gibt somit eine Stufenfolge von niederen zu immer höheren Wahrheiten. Darüber hinaus gibt es eine absolute, alles umfassende Wahrheit, und die liegt allein bei Gott.

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