Lieblingsplätze Schwarzwald

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4 Heimatnah – in style
Bad Teinach-Zavelstein: Berlins KroneLamm

Der Blick reicht über den Rötenbach hinüber zu den waldigen Höhen des Nordschwarzwalds, zur Stauferburgruine und zur Wolfsschlucht. Ob vom Außenpool des Wellnessbereichs, von der Panoramaterrasse des Restaurants Lamm oder von der neun Meter hohen Hochsitzsauna, die Aussicht ist unbezahlbar. Dessen ist sich auch Küchendirektor Franz Berlin bewusst, denn neben den »regionalen Genüssen« seiner Sterneküche im Gourmetrestaurant Berlins Krone sind die »traumhaften Aussichten« ein Markenzeichen des Naturparkrestaurants Berlins Lamm. Hier sorgt Restaurantleiter Roland Berlin für das Wohl der Gäste. Die Küche offeriert Baden-Württembergs »Schmeck-den-Süden«-Spezialitäten wie Schnitzel vom Schwarzwälder Schweinerücken, »Krone-Maultaschen« nach »eigenem Hausrezept« oder heimisches Wild. Spargel kommt aus dem nur 30 Kilometer entfernten Bondorf und die Forellen aus dem Würzbachtal in Bad Wildbad.

Begonnen hat die Geschichte von Berlins KroneLamm, als Rolf und Gudrun Berlin 1989 das Wanderheim in Zavelstein pachteten, später den Dorfgasthof Krone erwarben und schließlich mit dem benachbarten Höhengasthof Lamm auf dem Zavelstein zu Berlins Hotel KroneLamm erweiterten. Das nur 900 Meter vom Hotel entfernte Wanderheim mit seinem Biergarten ergänzt seit 2005 wieder den Hotelbetrieb und bietet neben Schwarzwaldspezialitäten auch Grillevents, Fondue und Hüttenparty.

Das Gourmetrestaurant Berlins Krone wurde mit 17 Punkten im Restaurantführer Gault & Millau und einem Michelin-Stern ausgezeichnet und bietet »auf dem Sockel klassisch-französischer Haut-Cuisine regionale Eindrücke und internationalen Köstlichkeiten« erklärt Franz Berlin, wie »Maibock« aus heimischer Jagd und »Confierten Steinbutt« mit Couscous. Gemütlich und stylisch ist der Berliner Platz gestaltet, mit einer kleinen, fast dem Reichstag nachempfundenen Glaskuppel und der Aufschrift »… du bist so wunderBAR, Berlin …« an der Treppe, die von der Bar zur Lounge hinaufführt.

Das Königreich der Sinne mit Pools, Saunen, Salzkammer und zahlreichen Wellnessangeboten ist in seiner Sandsteingestaltung der Zavelsteiner Burgruine nachempfunden.


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Berlins KroneLamm

Marktplatz 1–3

75385 Bad Teinach-Zavelstein

07053 92940

www.berlins-hotel.de

5 Schwarzwald trifft Heckengäu
Nagold: Vom Schlossberg in den Stadtpark

Romantisch umfließt die Nagold von drei Seiten den Schlossberg, auf dem die Ruine der Burg Hohennagold einen herrlichen Ausblick ermöglicht. In östlicher Richtung, Herrenberg zu, liegt das Heckengäu, dessen Kennzeichen und Namensgeber die zahlreichen Hecken sind. Die Nagold selbst hingegen bahnt sich ihren Weg weiter durch den Schwarzwald und macht genau hier in Nagold den Bogen von ihrer Quelle im Westen nach Norden Richtung Calw und Pforzheim.

In einem ähnlich geschwungenen Bogen bewegt sich die Marktstraße im Ort von zwei Seiten auf das Rathaus mit Dachreiter und Barockfassade zu, das flankiert wird vom Ludwig-Hofacker-Haus (benannt nach dem Nagolder Stadtschreiber) aus dem 16. Jahrhundert und dem Urschelbrunnen mit der Figur der »Wüsten Urschel«, die das Nagolder Stadtwappen hält. Fachwerk prägt das Gesicht der Altstadt, eine Besonderheit stellt hier das Doppelhaus mit unterschiedlichem Fachwerk unter einem Giebel neben der Schmid’schen Apotheke dar, die wiederum durch ihre Fassadenmalerei besticht. Zu den bekanntesten Fachwerkgebäuden zählt das Hotel Post mit seinem auffälligen goldenen Wirtshausschild.

Am Fuß des Schlossbergs bietet der Stadtpark Kleb unter anderem nasses Vergnügen im Nagolder Badepark mit Riesenrutsche und Strömungskanal oder beim gemütlichen Ruderboot- und Tretbootfahren auf der Nagold. 2012 wurde das Gelände im Rahmen der Landesgartenschau attraktiv umgestaltet.

In der Nähe des Krankenhauses liegt auf dem Lemberg ein kleines Naturschutzgebiet, in dem die typische Landschaft des Naturraums Heckengäu mit seinen Halbtrockenrasen, Wacholderheiden und Heckenstrukturen geschützt wird. Da der Pflug hier oft über die brüchigen Kalksteinplatten kratzte, nannte man den Ort des »Teufels Hirnschale«. Säbelschrecke, Schwarzspecht und Küchenschelle gehören zu den Bewohnern dieses Biotops. Eindrücke von Gäu und Schwarzwald erwandert man auf dem 120 Kilometer langen Gäurandweg von Mühlacker nach Freudenstadt, geführt vom Symbol der Hagebutte.

Ohne große Steigung: Der Nagoldtalradweg führt über 90 Kilometer von der Quelle am Fluss entlang bis zur Mündung in die Enz.


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Schlossberg

Startpunkt: Ruine der Burg Hohennagold auf dem Schlossberg

72202 Nagold


Tourismusbüro Nagold

Marktstraße 27–29

72202 Nagold

07452 681135

www.nagold.de

6 Freizeitparadies am Flößerfluss
Seewald: Oberes Nagoldtal

Die Sage von Urnagold berichtet von der Rettung der verirrten Tochter des Grafen von Nagold durch einen gutherzigen Köhler. Zuvor hatte das Mädchen gelobt, dort, wo sie auf einen Menschen treffe, zum Dank eine Kirche zu errichten. Der Graf baute beim Nagoldursprung in »Inrenagelt«, das später »Ur­nagold« genannt wurde, ein Kirchlein. Heute ist das Obere Nagoldtal rings um die Nagoldtalsperre Landschaftsschutzgebiet, roter Fingerhut blüht an den Hängen, junge Grasfrösche huschen über die Wege.

Auf der Hochebene bei Kälberbronn stehen im Bannwaldgebiet die mächtigsten Bäume des Schwarzwalds. Viele der »großen Tannen« (bis zu 51 Meter hoch) sind inzwischen abgestorben. Als sie wuchsen, haben Schwarzwaldflößer das Leben unten an der Nagold geprägt.

An diesem wolkenverhangenen Junitag paddeln eine Handvoll Schlauchboote über das grün schimmernde Wasser der Nagoldtalsperre. Fast hat man das Gefühl, irgendwo in Kanada zu sein. An sonnigeren Sommertagen werden sich zahlreiche Besucher hier einfinden, denn die beiden Seen sind ein Paradies für Wasserratten, wobei die Vorsperre den Schwimmern, die Hauptsperre den Seglern und Surfern vorbehalten ist.

Auch Angler zieht es hierher. In der Hauptsperre sind Zander, Karpfen, Barsch, Schleie und Rotauge angesagt, in der Vorsperre mit Verbindung zum oberen Lauf der Nagold die Bachforelle. Angelkarten gibt es beim Kreisforstamt Freudenstadt. Nagoldabwärts liegen die Angelteiche Neumühle und im Zinsbachtal, idyllisch und rollstuhlgerecht, die Gewässer des Angelparks Letscher. Angler mit und ohne Schein haben hier Chancen auf Regenbogen- und Lachsforelle, Karpfen und Stör. Bezahlt wird entweder nach Gewicht oder über eine Tageskarte. Angeln können ausgeliehen werden, als Köder gibt’s Mais. Im Schlachthaus wird der Fang gewogen, geputzt und verpackt. Und wer nichts fängt, kann seinen Alibifisch auch kaufen. Petri heil!

Flößerführungen oder Wanderwoche »Auf den Spuren der Flößer« mit der Flößerzunft Oberes Nagoldtal in Altensteig. Alle zwei Jahre (gerade Zahl) findet am letzten Ferienwochenende ein Flößerfest mit Floßfahrt statt.


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Oberes Nagoldtal

Startpunkt: Parkplatz Nagoldtalsperre an der L362 (Seestraße) aus Richtung

72297 Seewald-Erzgrub

Gemeindeverwaltung

und Seewald Touristik

Wildbader Straße 1

72297 Seewald

07447 946011

www.seewald.eu

7 Mit dem Lama Gassi gehen
Ebhausen: Freizeitpark Rotfelden

Das Streichelgehege ist der erklärte Lieblingsplatz von Anni und Mia. Die beiden Schwestern, fünf und sieben Jahre alt, haben sich rasch mit den schwarz-weißen und braunen Ziegen und Schafen angefreundet, die sich geduldig kraulen lassen und etwas ungestüm den frischen Löwenzahn aus der Hand fressen. »Das sind alles Mädels«, sagt Besitzerin Simone Sennert, »die lassen sich gerne von den Kindern striegeln, streicheln und hübsch machen.«

Am späten Vormittag dürfen die Kamele ins Freie, natürlich unter Beteiligung der Kinder. Die bekommen lange Stöcke in die Hand und bilden eine Art natürlichen Zaun, als die Trampeltiere (im Gegensatz zu den einhöckrigen Dromedaren haben diese zwei Höcker) ungestüm aus dem Stall auf die Koppel rennen. Am späten Nachmittag findet das Kameltreiben noch einmal in umgekehrter Richtung statt. Dann ist auch Kamelfüttern angesagt und wer mag, darf den Tieren frisches Heu direkt aus der Schubkarre reichen.

Auf dem Gelände des ehemaligen Kamelhofs, der 2013 abbrannte, gibt es jetzt neben der kleinen Arche Noah einen großzügigen Spielplatz mit Barfußpfad, Kletterparcours und Matschanlage und in der warmen Jahreszeit eine Strohburg.

Das Angebot des 2017 eröffneten Freizeitparks ist perfekt auf Familien abgestimmt: Während sich die Kleinen im »Streichelzoo« bei Hasen, Ziegen und Minischweinen vergnügen, tummeln sich die Älteren auf der 18-Loch-Fußballgolfanlage und die Eltern relaxen in der Open-Air-Lounge. Hunger und Durst können im Imbiss-Biergarten und an den Grillstellen beim Fußballgolf sowie in der Gaststätte Zur Eule im Freizeitpark mit Gartenlokal und Eulenstüble gestillt werden. Doch zuvor haben Mia und Anni einen neuen Freund gefunden und sie gehen voller Stolz mit Lama Diego an der Leine »Gassi«. Nach einem Ausflug in die Spielscheune wollen die beiden unbedingt noch einmal zu den Ziegen und den Meerschweinchen. Vielleicht übernachten sie ja beim nächsten Mal im Familienzimmer oder im Heuhotel?

 

Gaststätte und Biergarten können unabhängig vom Park besucht werden, für Freizeitpark und Fußballgolf gelten extra Eintrittspreise.


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Freizeitpark Rotfelden

Kamelweg 1

72224 Ebhausen-Rotfelden

0173 5950860

www.freizeitpark-rotfelden.de

8 Vespern in historischem Flair
Altensteig: Wirtschaft Bäck-Schwarz

Es ist, als ob die Zeit stehen geblieben wäre, wenn man die alte Gaststube in dem historischen Fachwerkbau betritt. Fast alles ist hier »original« geblieben, die Wandtäfelung, die Möbel, die Türrahmen und die leicht gewölbte Stubendecke über dem Tresen. Durch die schiefen Fenster gelangt Sonne in den niederen Raum. »Und das Klavier funktioniert auch noch, wenn jemand drauf spielen will«, sagt Inhaberin und Köchin Christa Brakopp schmunzelnd.

Neben der schwäbischen Vesperkarte mit Maultaschensuppe, Wurstsalat, Schmalzbrot und Fleischkäse bietet sie ihren Gästen in wechselnden Aktionswochen Flammkuchen oder »Pizza, Beerda & Co.« und Zwiebelkuchen, die Spezialität des Hauses. Für den Hefeteig nimmt die Bäckerin 250 Milliliter Milch, 60 Milliliter Öl, 1 Würfel Hefe, 1 Prise Zucker, 500 Gramm Mehl und 20 Gramm Salz. Die Füllung besteht aus einem Kilogramm Zwiebeln, etwas Butter, 900 Gramm Crème Fraîche, 200 Gramm süßer Sahne, 8 Eiern sowie Salz und Pfeffer. Das gibt nach 45 Minuten bei 180 ° zwei runde Bleche.

Das 1459 erbaute Haus ist eines der ältesten in Altensteig, ein alemannischer Fachwerkbau, mit Weiden-Lehm-Geflecht ausgefacht. Über dem Eingang zur Wirtschaft grüßt der »altdeutsche Mann«, eine Fachwerkfigur, die wie Kopf, Rumpf, Arme und Beine eines Strichmännchens geformt ist. Auffällig ist die Wohneckstube im ersten Stock, in Bohlenständerbauweise erstellt, einer besonders in Süddeutschland und der Schweiz verbreiteten Fachwerkform.

Seit 1991 führt Christa Brakopp die Gaststube Bäck-Schwarz, die zu den ältesten Wirtschaften in Deutschland zählt. Früher gab es hier, wie der Name verrät, auch eine Bäckerei. In der urtümlichen Gaststube stehen nur fünf Tische. »Bei uns sitzt man zusammen«, erklärt Christa Brakopp. An den Wänden hängen historische und auch neue Fotos, unter anderem von Kaiser Wilhelm und Karl-Herzog von Württemberg, der sogar schon einmal hier gewesen sein soll. Und von Udo Lindenberg. »Der war wirklich da!«, strahlt die Wirtin.

»Riabl aiziage sonschd hauschd de Meggl nah« – die originale Stubendecke ist in der Tat sehr niedrig, ab eins siebzig ist der Kopf in Gefahr.


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Bäck-Schwarz

Historische Wirtschaft

Paulusstraße 19

72213 Altensteig

07453 7497

www.baeck-schwarz.de

9 Zeitreise an der Steige
Altensteig: Stadt an der Steige

1832 übernahm der Pfarrer Johann Gottlieb Hauff das Märchen vom Kalten Herz seines Verwandten Wilhelm Hauff in ein von ihm herausgegebenes Lesebuch, den Teutschen Tugendspiegel, und so begegneten die Schwarzwaldflößer damals den jugendlichen Lesern: »Sie handeln mit ihrem Wald; sie fällen und behauen ihre Tannen, flözen sie durch die Nagold …« Heute pflegt die Flößerzunft Oberes Nagoldtal mit Sitz in Altensteig diese alte Tradition.

In der nach Originalplänen von 1883 gebauten historischen Einbindestelle steht auch ein funktionsfähiger »Bähofen«, in dem fünf Meter lange Tannenstämmchen gekocht und zu sogenannten »Wieden« (Holzseile zum Einbinden der Flöße) gedreht werden. Ein »Holländerstamm« mit 18,5 Festmeter veranschaulicht die Masse der einst bis Holland geflößten Tannenstämme.

Hoch über den Dächern von Altensteig ragen das Schloss mit seinem Fachwerkkranz (und die renovierte Rokokokirche) in den Himmel, zahlreiches Grün und das Bunt der Sommerblüher an den Fenstern und Brunnen durchzieht in der warmen Jahreszeit die mittelalterliche Stadt.

Ein Bummel entlang der »Historischen Meile« gleicht einer Zeitreise. Die Stadt an der Steige will über Treppen und schmale Gässchen zu Fuß erkundet sein. Von der Silbermühle am zugeschütteten Mühlkanal und der Gerberei am Saumarkt im Tal geht es über die Alte Steige zur Kupfer- und Messerschmiede, zum spätgotischen Rathaus und weiter zum Alten und Neuen Schloss. Und dort oben beginnt das Mittelalter: »Himmel« und »Hölle« nennt man in Altensteig die beiden Rundtürme des Alten Schlosses, dessen Wohnturm als einzige unzerstörte mittelalterliche Schwarzwaldburg gilt.

Direkt an das Naturschutzgebiet Egenhäuser Kapf angrenzend stellt der Streuobstpfad Altensteig-Walddorf 30 Obstsorten in Wort und Bild vor. Darüber hinaus finden hin und wieder Aktionen rund um den Obstbau statt, wie Obstsortenbestimmung, Saftpressen, Mäh- und Dengelkurs oder Mostseminar.

Einen herrlichen Blick auf die Altensteiger Häuserfront hat man von einem Parkplatz an der Straße nach Egenhausen.


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Altensteig

Startpunkt der Historischen Meile: Silbermühle (Stadtbibliothek)

Mühlstraße 3

72213 Altensteig

07453 9461290


Stadtinformation im Rathaus

Rathausplatz 1

72213 Altensteig

07453 9461211

www.altensteig.de

10 Stadt im Schutz des »Hohen Mantel«
Altensteig-Berneck: Burg Berneck

Das Erscheinungsbild der zweitkleinsten Stadt Württembergs (bis zur Eingemeindung nach Altensteig) ist einmalig: Wie ein Schutzwall ragt der »Hohe Mantel« – 30 Meter hoch, 22 Meter lang und die Buckelquadermauer selbst ist zweieinhalb Meter stark – über das Altstadtensemble, das sich Haus an Haus an den Felssporn zwischen Köllbachtal und Bruderbachtal schmiegt. Einen schönen Blick hat man vom See aus, in dem sich bei Windstille Burg und Altstadt spiegeln.

Nur zwei Häuserzeilen verliefen im alten Berneck entlang der Kirchgasse, wo am Fuße des Felsens die evangelische Kirche steht. Auf dem höchsten Punkt des Felssporns thront die Burg Berneck mit dem alles überragenden »Hohen Mantel«. Zwischen 1050 und 1100 soll die Burg entstanden sein, in ihrer Lage ein strategisches Meisterwerk hoch auf dem Fels, ein Wehrbau, durch drei steile Hänge geschützt und nur über die Schlosssteige zugänglich.

Dort, wo die Burg über den rückseitigen höheren Hang angreifbar war, wurde eine Schutzmauer hochgezogen, die Burg und Stadt zugleich Deckung bot, wie ein Schild dem Ritter. Eine Tür sucht man hier vergebens, die führt an der Seite durch die normale Burgmauer ins Innere. Zwischen den beiden Türmen krönt der Wehrgang mit seinen Schießscharten die Mauer, dessen Zugang nur über eine Leiter zu erreichen war. Auf dem »Hohen Mantel« war man in Sicherheit, solange Vorräte reichten und Ausräuchern oder Rammstöße nicht zum Aufgeben zwangen. Doch eine solche Belagerung hat Berneck wohl nie überstehen müssen. Allerdings vernichteten zwei Schlossbrände Burg Berneck, der Neubau des heutigen »Oberen Schlosses« stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, das »Untere Schloss« ist ein Rokokobau.

Die Drei-Burgen-Wanderung führt auf einem Weg von 14 Kilometern von Altensteig aus über Wiesen und durch Wald oberhalb des Köllbachtals zunächst zur Burg Hornberg und über die Baiermühle im Köllbachtal am Waldrand entlang bis Berneck und wieder zurück zum Alten Schloss in Altensteig.

Alle zwei Jahre (ungerade Zahl) erleuchtet beim Seenachtsfest ein Brillantfeuerwerk die historische Kulisse.


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Burg Berneck

Kirchgasse 8

72213 Altensteig

11 In 60 Metern Höhe über dem Abgrund
Bad Wildbad: Biker-Eldorado und Baumwipfelpfad

Manfred Gehrig aus Münster kommt jedes Jahr im Sommer nach Bad Wildbad. Den pensionierten Musiklehrer zieht es zum Belcantofestival Rossini in Wildbad. 1856 weilte der Komponist für mehrere Wochen im Enztal und logierte im Bären. Seit 1989 widmet der Kurort seinem berühmten Gast alljährlich im Juli das weit über den Schwarzwald hinaus bekannte Musikfestival.

Seine Entstehung verdankt das heutige Bad Wildbad dem Grafen Eberhard II., genannt der Greiner, der nach einem misslungenen Räuberüberfall das »Wiltbade« befestigen ließ. Nach ihm wurde das Graf-Eberhard-Bad benannt, das heute als Palais Thermal mit seiner Maurischen Halle orientalisches Flair im Schwarzwald verströmt. Dazu der Duft der Rosen im Rosarium …

In weniger als sieben Minuten Fahrt mit der Standseilbahn (Wagen mit Panoramadach) ist man auf dem 731 Meter hohen Sommerberg. Von der Bergstation gelangt man zum Märchenpfad und zum 1250 Meter langen Baumwipfelpfad mit seinem 40 Meter hohen Aussichtsturm, der in luftiger Höhe einzigartige Ausblicke über den Schwarzwald ermöglicht, ständig das Gefühl, in Wipfelregionen zu schweben. Ganz in der Nähe spannt sich die abenteuerliche Hängebrücke WildLine über eine Länge von 380 Metern schwindelerregend über den Abgrund. Für Mountainbikefreaks ist der Northwave Bikepark zum Eldorado mit anspruchsvollen Downhillrouten geworden. Insgesamt erschließt die Mountainbike-Arena Murg-Enztal ein rund 800 Kilometer langes beschildertes Streckennetz, von Bad Wildbad aus bieten sich die Würzbachtour oder der Enzmara­thon über Enzklösterle an.

Dort locken mit dem Adventure Golfpark, dem Waldklettergarten und der 1.500-Meter-Abfahrt der Riesenrutschbahn Poppeltal weitere Freizeitangebote.

Eine schöne Aussicht über die Dächer von Bad Wildbad genießt man von den Terrassen der Olgabad Rehaklinik, einem Kleinod mit asiatischem Flair.


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Baumwipfelpfad Schwarzwald

Peter-Liebig-Weg 16

07081 9250940

75323 Bad Wildbad – Sommerberg

www.baumwipfelpfade.de


Touristik Bad Wildbad

König-Karl-Straße 5

75323 Bad Wildbad

07081 10280

www.bad-wildbad.de

12 Moor and more im Wildseemoor
Gernsbach: Kaltenbronn

»Bei uns sind sie meistens schwarz, die Einheimischen sagen auch Höllenotter«, antwortet die Mitarbeiterin vom Infozentrum Kaltenbronn auf die Frage nach der Kreuzotter. »Durch die schwarze Farbe nimmt sie hier oben mehr Wärme auf.« Mit etwas Glück sieht man eines der scheuen Tiere bei der Wanderung ins Wildseemoor. Doch Erschütterungen durch hartes Auftreten auf dem Bohlenweg vertreiben die Reptilien beim Sonnenbad. Also nicht trampeln!

Wie zwei tiefblaue Augenpaare in einem dunkelgrünen Waldgesicht liegen Wildsee und Hornsee im Bannwald Wildseemoor, ein Stückchen südwestlich der Kleine und der Große Hohlohsee. Beide Moorgebiete sind auf drei bis neun Kilometer langen ausgeschilderten Rundwegen von den Parkplätzen auf dem Kaltenbronn bequem zu erkunden. »Nur Moos und Torf findet man hier; ein See ohne Fisch, eine Luft ohne Vögel, eine Gegend ohne lebendiges Wesen«, schrieb der Philosoph Ludwig Roeder 1822, doch das Gegenteil ist der Fall: Die nacheiszeitliche Hochmoorlandschaft ist Lebensraum zahlreicher seltener Tiere und Pflanzen, wie Wollgras, Sonnentau, Kreuzotter, Bergeidechse, Auerhahn und Fichtenkreuzschnabel.

 

Über eine kleine Brückenkonstruktion erreicht man das Infozentrum mit seiner lebendigen Ausstellung. Auf zwei Stockwerken warten seltene Insekten unter der Lupe, es ertönt der Balzruf des Auerhahns, und auf Tastendruck veranschaulichen moderne Präsentationen das empfindliche Ökosystem des Hochmoors.

Vom Kaiser-Wilhelm-Turm hat man aus über 1.000 Metern Höhe einen fantastischen Blick über das Waldmeer zwischen Murg und Enz, einem Dorado für Wanderer. Teilweise entlang des 260 Kilometer langen Westwegs führt der Premiumweg Murgleiter in Bergetappen von Gernsbach bis Baiersbronn. Ein Teufelchen als Symbol begleitet den 13 Kilometer langen Gernsbacher Sagenweg

(acht Stationen ab Klingelkapelle Gernsbach), seine kleine Variante führt über fünf Kilometer unter anderem zur Erzgrube und Schloss Eberstein.

Naturerlebnisweg zum Wildsee mit abzweigenden Trollpfaden für Kinder. Weiter zur Waldgaststätte Grünhütte und dort Heidelbeerpfannkuchen genießen.


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Infozentrum Kaltenbronn

Kaltenbronn 600

76593 Gernsbach-

Kaltenbronn

07224 655197

www.infozentrum-kaltenbronn.de

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