Gottesdienst-Handbuch

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Morphologischer Kasten

Der morphologische Kasten ist eine systematisch heuristische Kreativitätstechnik nach dem Schweizer Astrophysiker Fritz Zwicky (1898–1974).

Vorgehensweise

Für eine Fragestellung werden die bestimmenden Merkmale (auch Attribute, Faktoren, Parameter, Dimensionen genannt) festgelegt und untereinander geschrieben. Bei dem Beispiel in der Grafik sind es verschiedene Elemente in einem Gottesdienst. Dann werden alle möglichen Ausprägungen des jeweiligen Merkmals rechts daneben geschrieben. Danach wird aus jeder Zeile eine Ausprägung des Merkmals gewählt, wodurch eine Kombination von Ausprägungen entsteht (siehe Beispiel). Auch innerhalb kreativer Elemente kann so für deren Entwicklung vorgegangen werden.

Beispiel: Videoclip

Merkmale: Kamera, Licht, Ton, Musik, Art usw. Ausprägungen für die Merkmale benennen und anschließend einzeln/gemeinsam die Auswahl begrenzen.

Durch diese Technik entsteht eine Übersicht von verschiedenen Möglichkeiten, die man so gezielt auswählen kann. Dieser Auswahlprozess kann mehrmals durchgeführt werden. Mit den entstandenen Kombinationen von Ausprägungen können weitere Ideen entwickelt werden.


Disney-Methode

Die Walt-Disney-Methode ist eine Kreativitäts-Methode auf der Basis eines Rollenspiels. Aufgrund der verschiedenen Rollenvorgaben wird das Problem oder die Idee betrachtet und weiterentwickelt.

Als Kreativitäts-Methode funktioniert die Walt-Disney-Methode am besten mit vier statt nur der offiziellen ersten drei Rollen:

• Träumer (Visionär, Ideenlieferant)

• Realist (Realist, Macher)

• Kritiker (Qualitäts-Manager, Fragensteller)

• Neutrale (Beobachter, Berater)

Es werden vier Stühle mit den jeweiligen Rollen benannt. Nachdem das Problem oder die Idee genannt wurde, begeben sich die Personen auf die jeweiligen Stühle und nehmen deren Merkmale an. Im Gespräch werden nun Lösungsansätze besprochen und Ergebnisse sortiert. Steht ein erster Standpunkt fest, werden die Rollen getauscht und man bespricht die Vorgaben erneut, bis ein guter Entwicklungsstand erreicht ist.

siehe auch Brainstorming: Denkhüte


Denkhüte

Eine Variante der Disney Methode sind die „Denkhüte“ von Eduard de Bono. In dieser Variante gibt es sechs verschiedene Rollen, die die Teilnehmer abwechselnd einnehmen. Den Teilnehmern wird entsprechend der Art, in der sie denken sollen, ein Hut bzw. Armband oder Tischkärtchen in der zugehörigen Farbe gegeben. Diese Farbe repräsentiert die jeweilige Rolle mit den entsprechenden Attributen.

weiß: analytisches, objektives Denken, es geht um Tatsachen und deren Umsetzbarkeit (Das weiße Blatt)

rot: emotionales, subjektives Denken, Gefühle und Meinungen (Feuer und Wärme)

schwarz: kritisches Denken, Risikobetrachtung, Probleme, Skepsis, Kritik (Schwarzmalerei)

gelb: optimistisches, spekulatives Denken, Best-Case-Szenario (Sonnenschein)

grün: kreatives, assoziatives Denken, neue Ideen, Kreativität, konstruktiv (Wachstum)

blau: ordnendes, moderierendes Denken, Prozessüberblick, „Big Picture“ (Der blaue Himmel)

Durch die unterschiedliche Rollenverteilung wird eine ausgewogene Betrachtung der Zielvorgabe ermöglicht. Ein Moderator sollte bei dieser Variante die Sitzung leiten und auf die Einhaltung der Rollenvorgabe achten.

siehe auch Brainstorming: Disney-Methode

STILMITTEL

Einleitung Stilmittel

Stilmittel können in verschiedenen Bereichen und Elementen zum Zug kommen. Du kannst diese bei Videoclips, Theaterstücken, Predigten usw. anwenden. Es ist auch möglich die Stilmittel z. T. für einen gesamten Ablauf eines Gottesdienstes zu nutzen.

Bei der Auswahl der Stilmittel solltest du darauf achten, dass diese das Thema und die Geschichte unterstützen und nicht als reiner Effekt verwendet werden. Verschiedene Stilmittel ergänzen sich sehr gut und andere wiederum können zusammen überladend wirken. Darum empfiehlt es sich, eine bewusste Wahl zu treffen und diese auf ihre Tauglichkeit hin zu überprüfen. So kann je nach Art des Stilmittels ein anderes Ziel verfolgt werden: Gemeinsamkeiten/Unterschiede, Verständnis, Notwendigkeit etc. aufzeigen.

Stilmittel sind eine gute Möglichkeit, das Thema eines Gottesdienstes den Zuschauern nahe zu bringen, ihre Aufmerksamkeit zu erhöhen und den Inhalt optimal zu vermitteln. Durch Stilmittel kann eine Spannung aufgebaut werden, welches das Interesse der Zuschauer an das Thema erhöht.

Wenn man rhetorische Elemente und Strukturen verwendet geht es in erster Linie um den Inhalt. Dieser sollte dem Publikum zum Vorteil und nicht zum Nachteil dienen. Ist der Inhalt für den Hörer zum Vorteil gedacht, kann so ein gut gewähltes Stilmittel die Kommunikation und die Begeisterung für den Inhalt fördern.

Themen, Botschaften und Inhalte benötigen mehr als nur reine Sachinhalte und Berichte. Für eine gute Kommunikation braucht es eine gute Aufmerksamkeit, Spannung, Geschichten und Emotionen. Denn durch eine gewisse emotionale Aufladung des Themas, wird der Inhalt für die Menschen erst verständlich.

Tipp

Beschäftige dich mit den verschiedenen Stilmitteln und behalte sie im Hinterkopf. Gerade beim Brainstorming oder dem Ausarbeiten von kreativen Beiträgen, können diese einen wichtigen Beitrag leisten. So können die eigene Arbeit und ihre Wirkung mit diesen Strukturen besser verstanden werden und neue Ergebnisse erzielt werden.

Plot Point

Ein Plot Point ist eine neue Botschaft, eine Information, ein Ereignis oder eine Überraschung, die in das Denkmuster oder in die vorgegebene Richtung eingreift und dem Thema eine neue Dimension oder Richtung gibt. Etwas anderes als das, womit gerechnet wurde, tritt ein. Gerade bei üblichen Abläufen kann somit eine Abwechslung eingebaut werden.

Ein sogenannter Wendepunkt hat eine vierfache Wirkung: Überraschung, gesteigerte Neugier, Einblick und eine neue Richtung.

Live-Events leben von dem Neuem und Unerwartetem, das aber direkt mit dem Thema zu tun haben muss.

Beispiel:

Im Rahmen eines Themas: „Mit Gott in Verbindung“ wird das Keyvisual (Schlüsselbild) „Handy“ benutzt. Um mit Gott in Verbindung zu treten, sollte der “Empfang” stimmen, muss man die “Verbindung annehmen“ usw. Alles wird mit dem Beispiel Handy erklärt. In der Predigt wird dieses Bild weiter auf das Thema hin übertragen. Und dann wird ein iPhone vom Prediger verschenkt. Dies erwartet niemand, kommt überraschend, macht neugierig, schafft einen tieferen Einblick in das Thema und führt es direkt weiter: Jesus verschenkt sich dir, du musst das Geschenk nur annehmen.


Cliffhanger

Es wird mit ein paar Worten eine Geschichte nur angerissen und dadurch eine Spannung erzeugt. Man möchte wissen, wie diese weitergeht (z. B. „Kann der Kletterer sich noch halten oder stürzt er ab?“).

„Der Begriff steht für den hängenden Ausgang einer Handlung auf ihrem Höhepunkt am Ende einer Episode, welcher Fragen offen lässt. Den Fortgang der Handlung beantwortet die nächste Episode.“ (www.wikipedia.de)

Man kennt diese Cliffhanger aus Serien und den Vorschauen für das künftige TV-Programm. Am Ende einer TV-Serie wird eine Geschichte erzählt und auf Grund des abrupten Endes möchte man den Ausgang unbedingt weiter sehen.

Beispiele:

Idee 1: Wenn es sich um eine Veranstaltung mit einer Pause handelt, kann man gezielt unmittelbar davor einen Cliffhanger setzen, um die Leute in der Pause zur Kommunikation und zum Weiterdenken anzuregen. Dies kann eine Konfrontation oder ein besonders exponierter Standpunkt sein. Ein Cliffhanger erstrebt eine Auflösung.

Idee 2: Ist in einem Gottesdienst vor der Predigt die Kollekte, kann ein Cliffhanger bewusst vor der Kollekte gestellt werden. Umso mehr erwartet man die Auflösung z. B. in der Predigt.


Der verbotene Ort

Hinter diesem Stilmittel steht die Idee, einen Bereich durch ein zeitweiliges „Verbot“ interessanter zu machen und so die Aufmerksamkeit der Gottesdienstbesucher zu wecken. Kommen diese schließlich an diesem Ort an, haben sie also diesen „verbotenen Ort“ erobert, fühlen sie sich ein wenig als „Auserwählte“. Es erzeugt Exklusivität. Der Zugang zu einem Bereich o. ä. wird in irgendeiner Form erschwert. Der Besucher hat zwar eine gewisse Vorstellung von diesem Ort, muss aber zuvor ein Hindernis überwinden.

 

Sinn und Zweck dieser Dramaturgie ist es, Personen für das Angebotene zu gewinnen und zu begeistern. Bei diesem Stilmittel muss man darauf achten, ob die eigenen Werte nicht vernachlässigt werden (z. B. Offenheit, für jeden leicht erreichbar). Es kann jedoch bei einem richtigen Kontext sehr unterstützen.

Beispiele:

Idee 1: Bei einem Thema wie „Abenteuer” kann durch die „Überwindung” eines (leicht) (sicht-) versperrten Einganges, der Inhalt erlebbarer gemacht werden.

Idee 2: Geht es um Themen wie „Wertvoll“, können extra ausgegebene Tickets für die Veranstaltung dies vertiefen.


Bluffen und Täuschen

Ein Sachverhalt wird bewusst falsch dargestellt, um die Zuschauer zum Widerspruch anzuregen. Dies kann schon durch ein provokantes Ändern eines Bibelverses beim Vorlesen erzeugt werden. Ziel ist es, die Zuschauer zum Mitdenken und aktiven Zuhören anzuregen.

Dieses Stilmittel kann auch bei Theaterstücken oder Videoclips für Personen genutzt werden, die etwas anderes vorgeben, als sie wirklich sind oder beabsichtigen (gut/böse, wahr/falsch, Freund/Feind, Helfen/Eigennutz etc.).

Beispiel:

Einen Bibelvers falsch vorlesen:

„Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, (nicht) zugrunde gehen, (sondern) und auch nicht ewig leben.“

Dies ruft stille oder laute Proteste hervor, was wiederum die Aufmerksamkeit erhöht. Durch die richtige Wiederholung des Bibelverses, wird seine Aussage betont:

„Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben.“ Johannes 3,16


Überspitzung

Durch eine Übertreibung kann das eigentliche Thema deutlicher werden und man wird darauf aufmerksam. Diese Überspitzung kann in verschiedenen Programmelementen und auch in der Predigt einfließen.

Die Überspitzung des Themas kann im Realen bleiben, aber auch in eine unrealistische Version übergehen. Wird das Thema sehr überzogen dargestellt, kann der Zuschauer darauf amüsiert reagieren. Durch Humor und positive Emotionen kann die Bereitschaft sich auf den folgenden Inhalt einzulassen, erhöht werden.

Beispiel:

Bei dem Thema Vertrauen wird durch einen Videoclip, Theaterstück oder auch durch das Erzählen die Konsequenz des „nicht vertrauen können“ überspitzt aufgezeigt. So kann der Protagonist nicht mehr Fahrstuhlfahren („Stürzt er ab?“), anderen Leuten die Hand geben („Ist diese gewaschen?“), im Bus mitfahren („Hat der Fahrer einen Führerschein?“) usw. Die Person kann in einer überspitzen Art seinem Umfeld nicht vertrauen. So wird die Wichtigkeit des Themas verdeutlicht.

siehe auch Programmreihenfolge: Bedürfnisorientierte Erzählweise


Provokation

Dies kann eine Form der Überspitzung sein. Es geht darum, eine Reaktion von den Gottesdienstbesuchern zu provozieren (die Zuschauer möchten Kontra geben; man erzeugt Empörung bei den Zuschauern). So kann dies in ein Theaterstück, Video, Predigt oder ähnlichem eingebunden werden. Auch schon eine bewusst provokant formulierte Aussage, die mit einer anschließenden Pause (fünf Sekunden) betont wird, kann eine Reaktion hervorbringen.

Wichtig bei diesem Stilmittel ist es, nicht das Publikum zu beleidigen. Je nach Art und Weise muss man abwägen, ob man das Publikum darauf vorbereitet oder es bewusst überrumpelt.

Beispiele:

Idee 1: Es wird die folgende Aussage getätigt (im Video, Theater, Predigt etc.): In der Bibel steht, das Gott das Gebet eines Gerechten erhört. Was musst du alles in deinem Leben falsch machen, dass deine Gebete nicht erhört werden?

Idee 2: Im Rahmen des Themas „Völlerei/Ernährung“ wird ein überspitzter Videoclip (Comedy) gezeigt, bei dem sehr direkt über dickere Menschen gesprochen wird.

Wichtig dabei zu beachten wäre, dass zumindest im Nachhinein die Aussagen richtig erläutert werden und keine falsche Bibelinterpretation und falsches Gottesbild vermittelt wird.


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