Abgestürzt

Tekst
0
Recenzje
Przeczytaj fragment
Oznacz jako przeczytane
Abgestürzt
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

Alina Frey

Abgestürzt

Überarbeitete Neuauflage von "Verdammt steh auf - lebe endlich..."

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Stationen einer Ehe und Absturz in die Alkoholhölle

Rückblick

Ein schlechter Start

Heimlichkeiten

Ein Sonnenschein

Ein böses Erwachen

Eine neue Liebe?

Sperrstunde

Geisterstunde

Frohe Weihnachten

Happy Birthday

Don Werner

In der Falle

Marina

Eine Nacht mit Folgen

Ein böser Verdacht

Ein böses Erwachen

Ein Neuanfang

Ein endgültiger Abschied

Ein neuer Abschnitt

Wiedersehen mit dem EX!

Absturz

Ticket in die Heimat

Robbie der Zocker

Die Erleuchtung

Kribbeln im Bauch

Ein trauriges Ende

Impressum neobooks

Stationen einer Ehe und Absturz in die Alkoholhölle

ABGESTÜRZT

Alkoholismus wird seit 1952 offiziell als Krankheit definiert. 1968 zieht das Bundessozialgericht nach. Seitdem können sich Alkoholkranke in Deutschland für ihre Entziehungskur in ambulante oder stationäre Behandlung begeben. Überall gibt es Einrichtungen der Anonymen Alkoholiker. Diese Geschichte soll allen Menschen Mut machen, die ein Alkoholproblem haben. Man darf sich nur nicht selbst belügen und muss zu seiner Krankheit stehen - denn diese Sucht ist als Krankheit anerkannt. Wenn es den Betroffenen im Kopf klar wird süchtig zu sein, kann ihnen geholfen werden. Keine Lügen mehr, keine Ausreden..! Ich kann nur den Rat geben es wirklich zu versuchen. Man kann es - wenn man es nur will.

Rückblick

Nachdenklich und doch entspannt, sitzt die alte Dame in ihrem Lieblingssessel und krault liebevoll das samtweiche Fell ihres Katers “Mogli”. Das sanfte Schnurren löst Glücksgefühle in ihr aus. Sie braucht diese Samtpfoten, insgesamt drei, wie auch sie sie brauchen. Nicht immer ging es in ihrem Leben so friedlich und harmonisch zu. Nein – sie war eine Frau mit einer vernebelten, alkoholträchtigen Vergangenheit. Mit den gleichen Problemen aller Alkoholkranken. Auch sie gab allen anderen die Schuld. Ein schiefer Blick, ein dummes Wort – der Griff zur Flasche war ja so praktisch. Sie kannte unzählige Tricks die Alkoholfahne zu vertuschen. Jetzt nach 31 Jahren Trockenheit, konnte sie darüber reden. Vor 31 Jahren sagte sie „ nein“, - „nein“ zum Alkohol. Ihr Kopf hatte es endlich begriffen. Aus Erfahrung weiß sie, kein Arzt, keine Klinik, keine Entziehungskur können helfen, wenn der Kopf dazu nicht bereit ist. Noch heute dankt sie Gott und ihrem Sohn, die ihr die Chance gaben, ihre Enkelkinder aufwachsen zu sehen. Mit klarem Blick – und klarem Verstand.

Ein schlechter Start

Eigentlich hätte Caren, gerade 18 Jahre alt, schon vor der Ehe mit dem zehn Jahre älteren Andy erkennen müssen, wie brutal, rücksichtslos und sadistisch er war. Wie gerne er andere Menschen quälte - besonders ihm unterlegene, schwächere Menschen. Aber sie schwebte auf Wolke sieben und hatte zudem eine rosarote Brille an. Es gab unzählige Hinweise, die sie hätten warnen müssen. Nach ihrer Verlobung die sehr groß gefeiert wurde, wollte Carens Mutter keine Einwilligung zur Heirat geben. !958 brauchte man noch das Einverständnis der Eltern wenn man noch keine 21 Jahre alt war. Ihrer Mutter waren so manche Gerüchte zu Ohren gekommen. So sollte Andy schon vorbestraft sein, weil er aus Eifersucht eine Frau halb totgeschlagen hatte. Sie hatte einfach nur Angst um ihre Tochter. Doch Andy verlangte alle Kosten der Verlobung von ihr zurück, die sie natürlich nicht bezahlen konnte. Caren und Andy zogen nach Krefeld und obwohl sie noch nicht verheiratet waren, mieteten sie sich dort eine Wohnung. Zu der damaligen Zeit schickte es sich nicht, unverheiratet zusammen zu wohnen. Der Schwindel flog auf, als Andys Eishockeymannschaft am Polterabend mit viel Tam Tam reichlich Geschirr vor ihre Türe warf. Caren wäre am liebsten in ein Mauseloch verschwunden. Ihre Vermieterin nahm es mit Humor, sie hatte sich schon so etwas gedacht. Sie war wirklich in dieser Zeit eine rühmliche Ausnahme. Caren und Andy arbeiteten beide in Düsseldorf in einem Nachtlokal. Andy als Barmixer, Caren als Striptease – Tänzerin. Damals durfte man als Tänzerin nicht alle Hüllen fallen lassen – mit einer Ausnahme: Auf einer Drehscheibe wurden Figuren dargestellt und während der dreiminütigen Drehung durfte keine Miene verzogen werden. Auch durfte man sich nicht bewegen und wer sich nicht daran hielt, musste Strafe zahlen. Was aber teilweise sehr schwierig war. Die Musiker machten sich einen Spaß daraus, Witze über den Lautsprecher zu erzählen. Strafe zahlen mussten aber nur die Tänzerinnen. Caren musste zwischen den Auftritten mit den männlichen Gästen Champagner trinken. Sie entwickelte aber eine Methode, ihr Glas heimlich auszuschütten. Immer unter den argwöhnischen Augen von Andy. Eines Morgens nach Feierabend tauchte Andy bei Caren in der Garderobe auf und fauchte sie an „Wisch die Schminke aus deinem Gesicht, du siehst grässlich aus“! Drehte sich um und ging wortlos raus. Verdattert sah Caren hinter ihm her. Was war denn in Andy gefahren? Als sie später auf die Straße trat, war von Andy und dem Auto nichts mehr zu sehen. Fröstelnd schlang sie beide Arme um ihren Körper. Es war zwar Sommer doch um diese Zeit noch sehr frisch. Ihre Kollegin Tanja trat neben sie und sah ihre Verzweiflung. „Lass mich raten, der feine Herr hat dich hier stehen lassen und du weißt nicht, wie du nach Krefeld kommen sollst!“ „Was soll ich machen, Tasche, Geld und Schlüssel sind im Auto. Ebenfalls meine Strickjacke.“ Tanja legte ihren Arm um Carens Schulter: „Eine Jacke und Geld kann ich dir geben, wenn dir damit geholfen ist?“ Müde und dankbar legte Caren ihren Kopf an Tanjas Schulter. Nach Stunden kam Caren in Krefeld an. Bis zu ihrer Wohnung lag noch ein Weg durch einen kleinen Wald vor ihr. Als auch das geschafft war, lehnte sie sich völlig entkräftet an die Hauswand. Was kam jetztwieder auf sie zu? Um ihre Vermieterin nicht zu wecken, klopfte sie leise ans Fenster. Zynisch grinsend öffnete Andy das Fenster: „Na, ist die Dame auch schon zuhause?“ Caren lehnte blass an der Hauswand, ihre Füße taten weh und sie wollte nur noch schlafen: „Bitte Andy, mach die Türe auf“, flehte sie ihn an. Immer noch grinsend ließ er sie rein. „Geh ins Bad und schmink dich ab“, befahl er ihr. Caren fiel fast über ihre Füße und stolperte ins Bad. Nachdem sie sich frisch gemacht hatte, stellte sie entsetzt fest, dass die Badezimmertüre abgeschlossen war. Auf ihr Rufen und Bitten erfolgte keine Reaktion. Resigniert schnappte sie sich einige Badetücher und legte sie in die Wanne. Ihr blieb keine andere Wahl als in der Wanne zu schlafen. Steif und völlig gerädert stand sie Stunden später auf. Sieh an, die Türe war auf. Andy kam ihr verlegen grinsend entgegen. Seine Entschuldigung war lahm und Caren ignorierte ihn einfach. Andy war außer Barmixer auch noch Koch. Caren hingegen verabscheute das Kochen. Sie hatte es nie gelernt und hatte auch nicht das geringste Interesse daran. Als Andy sie bat, Spiegeleier zu machen, schwante ihr schon nichts Gutes. Sie war von den letzten Ereignissen noch zu sehr angespannt. Natürlich gingen die Spiegeleier total daneben. Wütend schnappte Andy sich die Pfanne, öffnete das Fenster und schmiss sie im hohen Bogen hinaus. „Du bist wirklich zu dämlich! Nicht einmal Spiegeleier kriegst du hin. Wozu bist du eigentlich nützlich?“ Mit bleichem Gesicht stand Caren in der Küche und hielt sich am Tisch fest.

 

„Verdammt noch mal, dann mach es doch selber! Du kannst nur rumschreien – du bist doch Koch, zeig mal was du kannst!“ Abrupt drehte sie sich um und verließ die Wohnung. Stundenlang lief Caren durch die Gegend, wollte ihren Kopf frei bekommen. War das alles so richtig was sie machte? Sollte sie Andy wirklich heiraten? Manchmal machte er ihr Angst. Aber er konnte auch sehr lieb sein Noch hatte sie Zeit alles zu überdenken.

Heimlichkeiten

Ihre Hochzeit wurde im kleinsten Kreis gefeiert. Auch Carens Mutter machte gute Miene zum bösen Spiel. Mal wieder zogen sie um, nach Bergisch – Gladbach. Eine ganze Ecke weit weg von Köln. Drei Monate später stellte Carens Arzt fest, dass sie schwanger war – schon im dritten Monat. Andy freute sich genauso darüber wie Caren. „Es wird sowieso ein Junge“, meinte er siegessicher. „Und wenn nicht, wenn es ein Mädchen wird?“ fragte Caren etwas pikiert.

„Mädchen sind Ausschussware – haben einen Sprung!“ Caren konnte nur den Kopf über solch eine Bemerkung schütteln. Unbehagen beschlich sie. Zwei Wochen später fing Caren in Deutz in einer Bar als Tänzerin an. Sie unterschrieb den Vertrag mit gemischten Gefühlen. Ihrer Chefin sagte sie nichts von ihrer Schwangerschaft. Einen Monat später schleppte Andy Caren zu einem Arzt. „Was soll ich da?“ fragte Caren ihn. „Ja weißt du, ich habe mir was geholt“, druckste Andy rum. „Was geholt?“ „Naja, ich gehe schon mal im Freien pinkeln und da muss ich wohl was abbekommen haben. Man nennt das Windtripper!“ „Toll, was soll ich dabei?“ „Nur vorsichtshalber untersuchen lassen. Du bist schwanger und der Arzt gibt dir eine Spritze. Wirklich nur zur Vorsicht.“ Nach der Untersuchung bekam Caren eine Spritze und der Arzt brachte sie zur Tür. Er und Andy sahen sich an und der Arzt nickte kurz. Was immer es zu bedeuten hatte, sie würde es wohl nie erfahren. Danach lud Andy Caren ins Kino ein „Komm, der Film soll gut sein“, forderte Andy Caren auf. „Was läuft denn?“ „Keine Ahnung“, meinte er nur und grinste so hinterhältig. Als der Hauptfilm anfing, wurde Caren kreideweiß im Gesicht. Ihre Hände fingen an zu zittern. Sie sprang auf und rannte zum Ausgang. Draußen setzte sie sich auf eine Treppenstufe. Wie konnte Andy ihr das nur antun? Ein Horrorfilm über eine Riesenspinne?! Caren hatte eine Spinnenphobie. Alles andere wäre egal gewesen, aber keine Spinnen. Andy kam aus dem Kino und machte sie regelrecht zur Sau. „Was bist du eine bescheuerte Alte, wegen so einem kleinen Viech!“ „Von Feinfühligkeit hast du wohl noch nie etwas gehört. Ich bin außerdem Schwanger, schon vergessen?“ So langsam glaubte Caren, dass Andy seinen Spaß an solchen sadistischen Aktionen hatte. Nach Feierabend kam Andy sie von der Arbeit abholen. Sein missmutiges Gesicht verhieß nichts Gutes. Vielleicht hätte er lieber etwas anderes gemacht. Ein Pfiff ließ Caren hochfahren. Vor ihnen stolzierte eine Blondine und Andy riss die Beifahrertüre auf, schupste Caren aus dem Auto und ließ sie einfach stehen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Andy neben der Blondine anhielt und diese einstieg. Und jetzt? Caren ging zum Bahnhof und erkundigte sich nach der Zugverbindung. Sehr spät kam sie Zuhause an. Andy sah sie den ganzen Tag nicht mehr. Inzwischen hatte Carens Mutter ihrer Chefin erzählt, dass Caren im 5. Monat schwanger war. Sie bekam die fristlose Kündigung und das Problem des „Nachhause Kommens“ hatte sich damit auch erledigt.

To koniec darmowego fragmentu. Czy chcesz czytać dalej?