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Die Gräfin von Charny Denkwürdigkeiten eines Arztes 4

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LII
Pitou als Vertrauter

Pitou sprach diese Worte aus eine Art, daß Catherine darin zugleich den Ausdruck eines großen Schmerzes und den Beweis einer großen Liebe sehen konnte.

Diese zwei zu gleicher Zeit dem Herzen des wackern Jungen, der sie mit einem so traurigen Auge anschaute, entflossenen Gefühle rührten die Kranke in einem gleichen Grade.

So lange Isidor in Boursonne wohnte, so lange sie ihren Geliebten auf eine Stunde von sich fühlte, kurz, so lange Catherine glücklich war, abgesehen von einigen durch die Beharrlichkeit, mit der Pitou sie aus ihren Gängen begleiten wollte, veranlaßten Widerwärtigkeiten, abgesehen von einigen Besorgnissen verursacht durch gewisse Paragraphen der Briefe ihres Vaters, hatte Catherine ihre Liebe in sich selbst begraben, wie einen Schatz, von dem auch nur den geringsten Obol in ein anderes Herz als das ihrige fallen zu lassen sie sich wohl gehütet hätte. Nun aber da Isidor abgereist, da Catherine verlassen und allein war, da das Unglück sich an die Stelle der Glückseligkeit setzte, suchte Catherine vergebens einen ihrem Egoismus gleichkommenden Muth, und sie sah ein, es wäre für sie eine große Erleichterung, einen Menschen zu treffen, der mit ihr von dem schönen Edelmann sprechen könnte, welcher von ihr geschieden war, ohne daß er ihr etwas Bestimmtes über die Zeit seiner Rückkehr hatte sagen können.

Sie konnte aber von Isidor weder mit Frau Clement, noch mit dem Doctor-Raynal, noch mit ihrer Mutter sprechen, und sie litt schmerzlich darunter, daß sie zu diesem Stillschweigen verurtheilt war, als plötzlich in dem Moment, wo sie es am wenigsten vermuthete, die Vorsehung vor, ihre Augen, die sie dem Leben und der Vernunft wieder geöffnet, einen Freund stellte, an welchem sie einen Augenblick, da er geschwiegen, hatte zweifeln können, an dem sie aber bei den ersten Worten, die er sprach, nicht mehr zweifeln konnte.

Aus diese Worte des Mitleids, welche mit einer so peinlichen Empfindung aus dem Herzen des armen Neffen der Tante Angelique kamen, erwiederte auch Catherine, ohne daß sie nur entfernt ihre Gefühle zu verbergen suchte:

»Ah! Herr Pitou, ich bin sehr unglücklich.«

Von da an war der Damm einerseits gebrochen und der Strom andererseits wiederhergestellt.

»In jedem Falle, Modemoiselle Catherine,« fuhr Pitou fort, »obgleich es mir kein großes Vergnügen macht, von Herrn Isidor zu sprechen, kann ich Ihnen, sollte es Ihnen angenehm sein, Nachricht von ihm geben.«

»Du?« fragte Catherine.

»Ja, ich.«

»Du hast ihn also gesehen?«

»Nein doch ich weiß, daß er gesund und wohlbehalten in Paris angekommen ist.«

»Und woher weißt Du das?« fragte Catherine mit einem ganz von Liebe glänzenden Blicke.

Dieser Blick machte, daß Pitou einen schweren Seufzer von sich gab.

»Ich weiß das von meinem jungen Freunde, Sebastian Gilbert, den Herr Isidor in der Nacht in der Nähe der Fontaine-Eau-Claire getroffen und mit sich nach Paris genommen hat.«

Catherine erhob sich mit einer Anstrengung auf ihren Ellbogen, schaute Pitou an und fragte lebhaft:

»Er ist also in Paris?«

»Das heißt,« entgegnete Pitou, »er soll nicht mehr dort sein.«

»Und wo soll er denn sein?« fragte mit matter Stimme das Mädchen.

»Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß er mit einer Sendung nach Spanien oder nach Italien abreisen sollte.«

Catherine ließ bei dem Worte abreisen ihren Kopf aus ihr Kissen mit einem Seufzer fallen, aus den bald reichliche Thränen folgten.

»Mademoiselle,« sprach Pitou, dem dieser Schmerz von Catherine das Herz brach, »wenn Sie durchaus wissen wollen, wo er ist, so will ich mich erkundigen.«

»Bei wem?« fragte Catherine.

»Beim Herrn Doctor Gilbert, der ihn in den Tuilerien verließ . . . Oder auch, wenn Sie lieber wollen,« fügte Pitou bei, als er sah, daß Catherine einen verneinenden Dank bezeichnend den Kopf schüttelte, »oder ich kann auch nach Paris zurückkehren und Erkundigungen einziehen  . . .Oh! mein Gott! das wird schnell geschehen sein, das ist eine Sache von vierundzwanzig Stunden.«

Catherine streckte ihre fieberhafte Hand aus und reichte sie Pitou, dieser aber, der die Gunst nicht errieth, die ihm bewilligt war, erlaubte sich nicht, sie zu berühren.

»Nun, Herr Pitou?« fragte ihn lächelnd Catherine, »haben Sie Angst, mein Fieber zu bekommen?«

»Oh! entschuldigen Sie mich, Mademoiselle Catherine,« sagte Pitou, während er die feuchte Hand des Mädchens in seinen plumpen Händen preßte; »sehen Sie, ich verstand Sie nicht! Sie nehmen also meinen Vorschlag an?«

»Nein, im Gegentheil, Pitou, ich danke Dir. Das ist unnöthig; ich muß nothwendig morgen früh einen Brief von ihm bekommen.«

»Einen Brief von ihm!  . . .« sagte Pitou lebhaft.

Dann hielt er inne und schaute mit Unruhe umher.

»Nun! ja, einen Brief von ihm,« erwiederte Catherine, indem sie selbst mit dem Blicke die Ursache suchte, welche so das freundliche Gemüth von Ange beunruhigen konnte.

»Einen Brief von ihm. ah! Teufel!« wiederholte Pitou, indem er sich wie ein verlegener Mensch aus die Nägel biß.

»Allerdings einen Brief von ihm. Was findest Du denn daran, daß er mir schreibt, so Außerordentliches?« versetzte Catherine, »Du, der Du Alles weißt, oder,« fügte sie mit leiser Stimme bei, »beinahe Alles.«

»Ich finde nichts Außerordentliches daran, daß er Ihnen schreibt . . .Wäre es mir erlaubt, Ihnen zu schreiben, Gott weiß, ich würde auch schreiben und zwar lange Briefe; aber ich habe bange  . . .«

»Bange, wovor, mein Freund?«

»Daß der Brief von Herrn Isidor in die Hände Ihres Vaters fällt.«

»Meines Vaters?«

Pitou machte mit dem Kopfe eine dreifache Geberde, welche dreimal ja besagen wollte.

»Wie! meines Vaters!« fragte Catherine immer mehr erstaunt.

»Ist mein Vater nicht in Paris?«

»Ihr Vater ist in Pisseleu, Mademoiselle Catherine, im Pachthose, hier in der Stube nebenan. Nur hat mit Herr Raynal verboten, in Ihr Zimmer einzutreten, wegen des Deliriums, sagte er, und er hat wohl daran gethan.«

»Und warum hat er wohl daran gethan?«

»Weil mir Herr Billot nicht sehr zärtlich in Beziehung aus Herrn Isidor gesinnt zu sein scheint, und weil er wegen eines einzigen Males, daß Sie seinen Namen aussprachen und er ihn hörte, eine heftige Grimasse machte, dafür stehe ich Ihnen.«

»Ah! mein Gott, mein Gott!« murmelte Catherine ganz schauernd, »was sagst Du mir da, Pitou?«

»Die Wahrheit . . .Ich hörte ihn sogar zwischen seinen Zähnen brummen: »»Es ist gut, es ist gut, man wird nichts sagen, so lange sie krank ist, doch hernach wird man sehen!«

»Pitou!« sprach Catherine, indem sie diesmal seine Hand mit einer so krampfhaften Geberde ergriff, daß um die Reihe, zu beben, an ihm war.

»Mademoiselle Catherine!« erwiederte er.

»Du hast Recht, seine Briefe dürfen nicht in die Hände meines Vaters fallen  . . .mein Vater würde mich tödten.«

»Sie sehen wohl, Sie sehen wohl. Der Vater Billot gibt bei dieser Bagatelle der Vernunft kein Gehör,«

»Aber was ist zu thun?«

»Erklären Sie mir das, Mademoiselle.«

»Es gibt wohl ein Mittel.«

»Wenn es ein Mittel gibt, so muß man es anwenden,« versetzte Pitou.

»Doch ich wage nicht  . . .«

»Wie! Sie wagen nicht?«

»Ich wage es nicht, Ihnen anzugeben, was man thun müßte.«

»Wie! das Mittel hängt von mir ab, und Sie wagen nicht, es mir zu nennen? Ah! Das ist nicht gut, Mademoiselle Catherine, und ich hätte nicht geglaubt, daß es Ihnen an Vertrauen zu mir gebricht.«

»Es gebricht mir nicht an Vertrauen zu Dir, mein lieber Pitou,« erwiederte Catherine.

»Ah! dann ist es gut,« sagte Pitou, sanft geliebkost durch die wachsende Vertraulichkeit von Catherine.

»Doch es wird viel Mühe für Dich sein, mein Freund.«

»Oh! wenn es nur Mühe für mich ist, so müssen Sie sich nicht darum bekümmern, Mademoiselle Catherine.«

»Du willigst also im Voraus ein, zu thun, was ich von Dir verlangen werde?«

»Sicherlich  . . .Das heißt, wenn es nicht unmöglich ist.«

»Es ist im Gegentheil sehr leicht.«

»Wenn es sehr leicht ist, so sprechen Sie.«

»Du müßtest zu der Mutter Colombe gehen.«

»Zu der Gerstenzuckerhändlerin?«

»Ja, sie ist zugleich Austrägerin der Briefpost.«

»Ah! ich begreise und  . . .ich werde ihr sagen, sie soll nur mir die an Sie adressirten Briefe zustellen?«

»Du wirst ihr sagen, sie soll nur Dir, Pitou, meine Briefe zustellen.«

»Mir?« versetzte Pitou. »Ah! ich hatte Anfangs nicht begriffen!«

Und er stieß seinen dritten oder vierten Seufzer aus.

»Du siehst ein, das ist das Sicherste, Pitou, wenn Du nicht etwa diesen Dienst mir nicht leisten willst.«

»Ich es Ihnen abschlagen, Mademoiselle Catherine? Ah! ja wohl!«

»Ich danke Dir!«

»Ich werde gehen, morgen werde ich sicherlich gehen.«

»Morgen, das ist zu spät, mein lieber Pitou; Du müßtest heute dahin gehen.«

»Wohl, es sei; heute, diesen Morgen, aus der Stelle!«

»Was für ein braver Junge bist Du, Pitou, und wie sehr liebe ich Dich!«

»Oh! Mademoiselle Catherine,« sprach Pitou, »sagen Sie mir nicht solche Dinge, Sie würden mich ins Feuer gehen machen.«

»Schau’, wie viel Uhr es ist, Pitou,« sagte Catherine.

Pitou näherte sich der Uhr des Mädchens, welche am Kamine hing, und erwiederte dann: »Halb sechs Uhr.«

»Nun,« murmelte Catherine, »mein lieber Freund Pitou . . .«

»Nun, Mademoiselle?«

»Es wäre vielleicht Zeit  . . .«

»Daß ich zur Mutter Colombe ginge . . .Zu Ihren Befehlen, Mademoiselle. Doch Sie müßten ein wenig von dem Tranke nehmen; der Doctor hat einen Löffel voll alle halbe Stunden verordnet.«

»Ah, mein guter Pitou,« versetzte Catherine, während sie einen Löffel von dem Tranke des Apothekers voll goß und Pitou mit Augen anschaute, die sein Herz schmelzen machten, »was Du für mich thust, ist mehr werth, als alle Tränke der Welt.«

 

»Darum hat also der Doctor Raynal gesagt, ich besitze so große Anlagen, um ein Zögling der Medici, zu werden.«

»Doch wohin wirst Du sagen, daß Du gehest, Pitou, damit man im Pachthofe nichts muthmaßt?«

»Oh! was das betrifft, seien Sie unbesorgt.« erwiederte Pitou.

Und er nahm seinen Hut und fragte noch:

»Sollt ich Frau Clement aufwecken?«

»Oh! das ist unnöthig, laß sie schlafen, die arme Frau  . . . Ich brauche nun nichts, als  . . .«

»Als was?« versetzte Pitou.

Catherine lächelte.

»Ah! ja, ich habe es,« murmelte der Liebesbote, »den Brief von Herrn Isidor.«

Und nachdem er einen Augenblick geschwiegen, fügte er bei:

»Nun, so seien Sie ruhig; wenn er dort ist, so werden Sie ihn bekommen; wenn er nicht dort ist  . . .«

»Wenn er nicht dort ist?« fragte ängstlich Catherine.

»Wenn er nicht dort ist, damit Sie mich abermals anschauen, wie Sie mich vorhin anschauten, damit Sie mir abermals zulächeln, wie Sie mir so eben zugelächelt, damit Sie mich abermals Ihren lieben Pitou und Ihren guten Freund nennen, wenn er nicht dort ist  . . . nun, so hole ich ihn in Paris.«

»Gutes, vortreffliches Herz!« sprach Catherine, während sie Pitou, der wegging, mit den Augen folgte.

Nach zehn Minuten wäre es der Kranken unmöglich gewesen, sich selbst zu sagen, ob das, was vorgefallen, eine durch die Rückkehr ihrer Vernunft herbeigeführte Wirklichkeit, oder ein durch ihr Delirium erzeugter Traum gewesen; was sie aber gewiß wußte, war, daß eine belebende, sanfte Frische sich aus ihrem Herzen nach den entferntesten Extremitäten ihrer vom Fieber und von Schmerzen gepeinigten Glieder verbreitete.

In dem Augenblick, wo Pitou die Küche durchschritt, richtete die Mutter Billot den Kopf auf.

Die Mutter Billot hatte sich seit drei Tagen nicht zu Bette gelegt und nicht geschlafen.

Seit drei Tagen hatte sie nicht ihren Schemel unter dem Kaminmantel verlassen, von wo aus ihre Augen in Ermangelung ihrer Tochter, zu welcher einzutreten ihr verboten war, wenigstens die Thüre vom Zimmer des Mädchens sehen konnten.

»Nun?« fragte sie.

»Mutter Billot, es ist besser.« erwiederte Pitou.

»Und wohin gehst Du denn?«

»Ich gehe nach Villers-Coterets.«

»Und was willst Du dort machen?«

Pitou stockte einen Augenblick.

Pitou war nicht der rasch besonnene Mensch.

»Was ich dort machen will?« wiederholte er, um Zeit zu gewinnen.

»Ja,« sprach die Stimme des Vater Billot, »meine Frau fragt Dich, was Du dort machen wollest.«

»Ich will den Doctor Raynal benachrichtigen.«

»Der Doctor Raynal hat Dir gesagt. Du sollst ihn nur benachrichtigen, wenn es Neues gebe.«

»Ja,« versetzte Pitou, »doch es geht besser mit Mademoiselle Catherine, und das scheint mir Neues zu sein.«

Mochte nun der Vater Billot die Antwort von Pitou entschieden finden, mochte er sich nicht zu schwierig gegen einen Menschen zeigen wollen, der ihm im Ganzen eine gute Kunde brachte, er machte keine andere Einwendung gegen den Abgang von Pitou.

Pitou entfernte sich also, während der Vater Billot in seine Stube zurückkehrte und die Mutter Billot ihren Kopf wieder auf ihre Brust fallen ließ.

Pitou kam nach Villers-Coterets um drei Viertel auf sechs Uhr Morgens.

Er weckte gewissenhaft den Doctor Raynal aus, um ihm zu sagen, daß es bei Catherine besser gehe, und ihn zu fragen, was weiter zu thun sei.

Der Doctor befragte ihn über seine Nachtwache, und zum großen Erstaunen von Pitou, der doch bei seinen Antworten mit der größten Vorsicht zu Werke ging, bemerkte der wackere Junge bald, daß der Doctor das, was zwischen ihm und Catherine vorgefallen war, beinahe so genau wußte, als wenn er, in irgend einem Winkel des Zimmers, hinter den Vorhängen der Fenster oder des Bettes seiner Unterredung mit dem Mädchen beigewohnt hätte.

Der Doctor Raynal versprach, im Laufe des Tages nach dem Pachthose zu kommen, hieß, statt jeder Verordnung, Catherine immer aus demselben Fasse bedienen, und entließ Pitou, welcher lange über diese räthselhaften Worte nachdachte und am Ende begriff, der Doctor empfehle ihm, fortwährend mit dem Mädchen vom Vicomte Isidor von Charny zu sprechen.

Vom Doctor ging es sodann zur Mutter Colombe. Die Briefträgerin wohnte immer noch außen an der Rue de Lormet, das heißt, am andern Ende der Stadt.

Er kam an, als sie ihre Thüre öffnete.

Die Mutter Colombe war eine große Freundin der Tante Angelique; diese Freundschaft hielt sie aber nicht ab, den Neffen zu schätzen.

Als er in den Laden der Mutter Colombe, der von Pfefferkuchen und Gerstenzucker strotzte, eintrat, sah Pitou zum ersten Male ein, wenn er in seiner Unterhandlung reussiren und es dahin bringen wolle, daß ihm die Briefträgerin die an Mademoiselle Catherine gerichteten Briefe herausgebe, so müsse er, wenn nicht die Bestechung, doch wenigstens die Verführung anwenden.

Er kaufte zwei Stangen Gerstenzucker und einen großen Pfefferkuchen.

Nachdem dieser Ankauf gemacht und bezahlt war, wagte er seine Bitte.

Er stieß aus mehrere ernste Schwierigkeiten.

Die Briefe sollten nur an die Personen, an welche sie adressirt waren, oder an Leute, die mit geschriebenen Vollmachten versehen, übergeben werden.

Die Mutter Colombe zweifelte nicht an dem Worte von Pitou, doch sie forderte eine geschriebene Vollmacht.

Pitou sah, daß er ein Opfer bringen mußte.

Er versprach, am andern Tage einen Schein für den Brief, wenn einer da wäre, und eine Vollmacht, für Catherine die andern Briefe, welche kommen würden, in Empfang zu nehmen, der Briefträgerin zu überbringen,– ein Versprechen, das er mit einem zweiten Ankauf von Gerstenzucker und Pfefferkuchen begleitete.

Wer kann dem widerstehen, welcher Handgeld gibt, und besonders aus eine so reichliche Art gibt!

Die Mutter Colombe machte nur noch schwache Einwendungen und erlaubte am Ende Pitou, ihr zur Post zu folgen, wo sie ihm den Brief an Catherine übergeben würde, sollte ein solcher angekommen sein.

Pitou folgte ihr, seine zwei Pfefferkuchen verspeisend und seine vier Stangen Gerstenzucker schnullend.

Nie, gar nie hatte er sich eine solche Verschwendung erlaubt; doch man weiß, durch die Freigebigkeit des Doctor Gilbert war Pitou reich.

Als er über den großen Platz ging, stieg er auf den Brunnen, legte den Mund an eine der vier Röhren, aus denen sich damals das Wasser ergoß, und absorbirte fünf Minuten lang den ganzen Ausfluß, ohne auch nur einen Tropfen fallen zu lassen. Ehe er wieder herabstieg, schaute er umher, und er erblickte eine Art von Schaubühne, welche mitten aus dem Platze aufgeschlagen war.

Da erinnerte er sich, daß im Augenblicke seines Abgangs stark davon die Rede gewesen war, sich in Villers-Coterets zu versammeln, um die Grundlagen eines Bündnisses zwischen dem Cantonshauptorte und den Dörfern der Umgegend zu bilden.

Die verschiedenen Privatereignisse, die sich schnell gefolgt waren, hatten ihn dieses politische Ereigniß, das jedoch nicht ganz ohne Wichtigkeit, vergessen lassen.

Er dachte sodann an die fünfundzwanzig Louis d’or, die ihm der Doctor Gilbert im Augenblicke seines Abgangs gegeben, um ihm die Nationalgarde von Haramont aus den bestmöglichen Fuß setzen zu helfen.

Und er richtete den Kopf mit Stolz auf bei dem Gedanken an die glänzende Figur, welche mittelst dieser fünfundzwanzig Louis d’or die dreiunddreißig Mann, die er unter seinen Befehlen hatte, spielen würden.

Das half ihm die zwei Pfefferkuchen und die vier Stücke Gerstenzucker verdauen, welche in Verbindung mit der Wassermasse, die er verschluckt, trotz der Wärme der Magensäfte, mit denen ihn die Natur versehen, hätten auf den Magen drücken können, wäre er des vortrefflichen Verdauungsmittels, das man die befriedigte Eitelkeit nennt, beraubt gewesen.

LIII
Pitou als Geograph

Während Pitou trank, während Pitou verdaute, während Pitou nachdachte, war ihm die Mutter Colombe weit vorangeschritten und in die Post eingetreten.

Doch Pitou kümmerte sich nicht hierum. Die Post lag in einem Gäßchen, das aus denjenigen Theil des Parkes ging, wo die Seufzer-Allee, schmachtenden Andenkens, war: mit fünfzehn tüchtigen Schritten würde n die Mutter Colombe wieder eingeholt haben.

Er führte diese fünfzehn Schritte aus und gelangte aus die Schwelle der Post gerade, als die Mutter Colombe mit ihrem Briefpaquet in der Hand herauskam.

Mitten unter allen ihren Briefen war ein in einem zierlichen Umschlage eingeschlossener und elegant mit Siegellack petschirter.

Dieser Brief hatte die Adresse von Catherine Billot; es war offenbar der, welchen Catherine erwartete.

Nach der abgeschlossenen Uebereinkunst wurde dieser Brief von der Austrägerin dem Käufer des Gerstenzuckers übergeben, welcher aus der Stelle nach Pisseleu freudig und zugleich traurig abging: freudig über das Glück, das er Catherine zurückbringen würde, traurig darüber, daß das Glück dem Mädchen aus einer Quelle zufloß, deren Wasser er so bitter an seinen Lippen fand!

Trotz dieser Bitterkeit aber war der Bote ein Mensch von so vortrefflicher Natur, daß er, um den verfluchten Brief rascher zu überbringen, unmerklich vom Schritt in den Trab und vom Trab in den Galopp überging.

Fünfzig Schritte vom Pachthose blieb er plötzlich stehen, denn er bedachte mit Recht, wenn er so keuchend und mit Schweiß bedeckt ankäme, könnte er wohl dem Vater Billot, der auf dem schmalen und dornigen Pfade des Verdachts zu gehen schien, Mißtrauen einflößen.

Er beschloß also auf die Gefahr, um ein paar Minuten im Verzug zu sein, mit ruhigerem Gange das Ende des Weges, den er noch zu machen hatte, zurückzulegen, und in dieser Absicht schritt er mit dem Ernste von einem jener Vertrauten der Tragödie fort, denen ihn wirklich das Vertrauen von Catherine ähnlich machte, als er, da er am Zimmer der jungen Kranken vorüberging, bemerkte, daß die Wärterin, ohne Zweifel, um ein wenig frische Lust in dieses Zimmer einzulassen, das Fenster etwas geöffnet hatte.

Pitou drang zuerst mit seiner Nase und dann mit einem Auge in die Oeffnung. Weiter konnte er nicht eindringen wegen des Riegels.

Doch das genügte ihm, um zu sehen, daß Catherine wachte und wartete, und das genügte Catherine, um zu bemerken, daß Pitou geheimnißvolle Zeichen machte.

»Einen Brief!«  . . .stammelte das Mädchen, »einen Brief!«

»St!« machte Pitou.

Und mit dem Auge eines Wildschützen, der alle Aufseher eines Jagdreviers von der Fährte abbringen will, umherschauend, schleuderte er, da er sich allein sah, seinen Brief durch die Oeffnung, und zwar mit einer solchen Geschicklichkeit, daß er gerade in eine Art von Vertiefung fiel, die diejenige, welche ihn erwartete, unter ihrem Kopfkissen bereitet hatte.

Dann, ohne einen Dank abzuwarten, der ihm nicht entgehen konnte, sprang er zurück und verfolgte seinen Weg nach der Thüre des Pachthofes, auf dessen Schwelle er Billot fand.

Wäre die Krümmung nicht gewesen, welche die Mauer bildete, so hätte der Pächter gesehen, was vorgefallen, und Gott weiß, was bei der Stimmung des Geistes, in der er sich zu befinden schien, die Folge dieser an die Stelle des einfachen Verdachts getretenen Gewißheit gewesen wäre.

Der ehrliche Pitou war nicht daraus gefaßt, sich dem Pächter von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu sehen, und erfühlte, daß er unwillkürlich bis über die Ohren erröthete.

»Oh! Herr Billot,« sagte er, »wahrhaftig, Sie haben mir bange gemacht!«

»Bange Dir, Pitou!  . . .Einem Kapitän der Nationalgarde!  . . . Einem Sieger der Bastille bange!«

»Was wollen Sie?« versetzte Pitou, »es gibt solche Augenblicke. Ei! wenn man nichts vermuthet . . ..«

»Ja,« unterbrach ihn Billot, »wenn man die Tochter zu treffen erwartet, aber den Vater trifft.«

»Oh! was das betrifft, nein,« versetzte Pitou, »ich erwartete nicht, Mademoiselle Catherine zu treffen; oh! nein; obgleich es immer besser bei ihr geht, wie ich hoffe, ist sie doch noch zu krank, um auszustehen.«

»Hast Du ihr nichts zu sagen?« fragte Billot.

»Wem?«

»Catherine.«

»Ja, Ich soll ihr melden, Herr Raynal habe gesagt, es sei gut und er werde im Verlaufe des Tages kommen: doch ein Anderer kann ihr das ebenso gut erzählen als ich.«

»Ueberdies mußt Du Hunger haben, nicht wahr?«

»Hunger?  . . .Durchaus nicht.«

»Wie! Du hast keinen Hunger?« rief der Pächter.

Pitou sah, daß ihm eine Dummheit entfahren war.

Pitou, der um acht Uhr Morgens keinen Hunger hatte, war eine Störung im Gleichgewichte der Natur.

 

»Gewiß habe ich Hunger!« sagte er.

»Nun, so tritt ein und iß; die Tagelöhner sind gerade beim Frühstück und mußten Dir einen Platz aufbewahren.«

Pitou trat ein.

Billot folgte ihm mit den Augen, obgleich die Treuherzigkeit des jungen Menschen beinahe seinen Verdacht abgelenkt hatte. Er sah, wie er sich oben an den Tisch setzte und seinen Laib Brod und seinen Teller Speck angriff, als hätte er nicht zwei große Pfefferkuchen, vier Stangen Gerstenzucker und eine Pinte Wasser auf dem Magen.

Es ist nicht zu leugnen, aller Wahrscheinlichkeit nach war der Magen von Pitou schon wieder frei geworden.

Pitou verstand es nicht, viele Dinge zugleich zu thun, doch er that gut, was er that. Von Catherine mit einem Auftrage betraut, hatte er diesen gut vollzogen, von Billot zum Frühstück eingeladen, frühstückte er gut.

Billot beobachtete ihn fortwährend, doch als er sah, daß seine Augen sich nicht von seinem Teller abwandten, als er wahrnahm, daß sich seine Sorge auf die Flasche Obstmost beschränkte, die er vor sich hatte, als er bemerkte, daß sein Blick nicht einmal die Thüre von Catherine gesucht hatte, glaubte er am Ende, der kleine Marsch von Pitou nach Villers-Coterets habe keinen andern Zweck gehabt, als den von ihm angegebenen.

Gegen das Ende des Frühstücks von Pitou wurde die Thüre von Catherine geöffnet, und Frau Clement trat heraus und schritt durch die Küche mit dem demüthigen Lächeln der Krankenwärterinnen auf den Lippen; sie kam, um ihre Tasse Kaffee zu holen.

Es versteht sich, daß sie um sechs Uhr Morgens, das heißt, eine Viertelstunde nach dem Abgange von Pitou, zum ersten Male erschienen war, um ihr Gläschen Branntwein zu fordern, das Einzige, was sie, wie sie sagte, wenn sie eine ganze Nacht gemacht hatte, aufrecht hielt.

Als sie sie erblickten, ging Frau Billot aus sie zu und trat Herr Billot wieder ein . . .Beide erkundigten sich nach der Gesundheit von Catherine.

»Es geht immer besser,« erwiederte Frau Clement; »ich glaube indessen, daß in diesem Augenblick Mademoiselle Catherine ein wenig delirirt.«

»Wie deliriren?« versetzte der Vater Billot; »das hat sie also wieder befallen!«

»Oh! mein Gott! mein armes Kind!« murmelte die Pächterin.

Pitou richtete den Kopf auf und horchte.

»Ja,« fügte Frau Clement bei, »sie spricht von einer Stadt Namens Turin, von einem Lande genannt Sardinien und ruft Herr Pitou, daß er ihr sage, was für ein Land und was für eine Stadt dies sei.«

»Hier bin ich!« sagte Pitou, indem er rasch den Rest seines Kännchens Obstmost verschluckte und den Mund mit seinem Aermel abwischte.

Der Blick des Vater Billot hielt ihn zurück.

»Das heißt,« sagte er, »wenn es Herr Billot für geeignet erachtet, daß ich Mademoiselle Catherine die Erklärungen gebe, die sie zu haben wünscht  . . .«

»Warum nicht?« versetzte die Mutter Billot; »da es nach Dir verlangt, das arme Kind, gehe, mein Junge; um so mehr, als Herr Raynal gesagt hat, Du seist ein guter Zögling der Medicin.«

»Bei Gott!« rief Pitou naiv, »fragen Sie nur Frau Clement, wie wir Mademoiselle Catherine heute Nacht gepflegt haben . . .Frau Clement, die würdige Frau! hat nicht einen Augenblick geschlafen, und ich auch nicht.«

Es war eine große Geschicklichkeit von Pitou, diesen zarten Punkt hinsichtlich der Krankenwärterin anzugreifen. Indeß sie einen vortrefflichen Schlaf von Mitternacht bis um sechs Uhr Morgens gethan hatte, erklären, sie habe nicht einen Augenblick geschlafen, hieß sich aus ihr eine Freundin, mehr als eine Freundin, eine Genossin machen.

«Es ist gut!« sprach der Vater Billot; »da Catherine nach Dir verlangt, gehe zu ihr. Es komm! vielleicht ein Augenblick, wo sie auch nach nach ihrer Mutter und mir, verlangen wird.«

Pitou fühlte instinctartig, daß ein Sturm in der Luft war, und wie der Hirte auf dem Felde, obgleich bereit, diesem Sturme zu trotzen, wenn es sein müßte, suchte er nichtsdestoweniger zum Voraus einen Zufluchtsort, um sein Haupt zu verbergen.

Dieser Zufluchtsort war Haramont.

In Haramont war er König. Was sage ich, König? Er war mehr als König: er war Commandant der Nationalgarde, er war Lafayette!

Ueberdies hatte er Pflichten, die ihn nach Haramont riefen.

Er gelobte sich auch, wenn seine Maßregeln mit Catherine getroffen wären, rasch nach Haramont zurückzukehren.

Dieses Vorhaben in seinem Kopfe feststellend, trat er mit der ausgesprochenen Erlaubniß von Herrn Billot und mit der stillschweigenden von Frau Billot in das Zimmer der Kranken ein.

Catherine erwartete ihn mit Ungeduld; nach der Gluth ihrer Augen, nach der Färbung ihrer Wangen konnte man glauben, sie werde, wie es Frau Clement gesagt hatte, vom Fieber beherrscht.

Kaum hatte Pitou die Thüre des Zimmers von Catherine hinter sich zugemacht, als diese, die ihn an seinem Tritte erkannte und überdies seit anderthalb Stunden erwartete, sich rasch umwandte und ihre Hände nach ihm ausstreckte.

»Ah! bist Du da, Pitou?« sagte das Mädchen. »Wie lange bist Du ausgeblieben?«

»Das ist nicht meine Schuld, Mademoiselle,« erwiederte Pitou, »Ihr Vater hat mich zurückgehalten.«

»Mein Vater?«

»Er selbst . . .Oh! er muß etwas vermuthen. Und dann überdies,« fügte Pitou mit einem Seufzer bei, »überdies beeilte ich mich nicht; ich wußte, daß Sie haben, was Sie zu haben wünschten.«

»Ja, Pitou  . . .ja,« versetzte das Mädchen, die Augen niederschlagend,  . . .»und ich danke Dir.« Dann setzte sie mit leiser Stimme hinzu: »Du bist sehr gut, Pitou, und ich liebe Dich ungemein!«

»Sie sind selbst sehr gut, Mademoiselle Catherine,« erwiederte Pitou dem Weinen nahe, denn er fühlte, daß diese ganze Freundschaft für ihn nur ein Reflex ihrer Liebe für einen Andern war, und im Grunde des Herzens, so, bescheiden der arme Junge, demüthigte es ihn doch, daß er der Mond von Charny sein sollte.

Er fügte auch rasch bei:

»Ich habe es nur gewagt, Sie zu stören, Mademoiselle Catherine, weil man mir sagte, Sie wünschen etwas zu wissen.«

Catherine griff mit der Hand nach ihrem Herzen; sie suchte hier den Brief von Isidor, ohne Zweifel, um daraus den Muth zu schöpfen, Pitou zu befragen.

Endlich, nach einer Anstrengung, fragte sie: »Pitou, der Du so gelehrt, kannst Du mir sagen, was Sardinien ist?«

Pitou beschwor alle seine geographischen Erinnerungen herauf.

»Warten Sie doch  . . .warten Sie doch, Mademoiselle,« erwiederte er, »ich muß das wissen. Unter der Zahl der Dinge, die der Herr Abbé Fortier uns zu lehren sich bemühte, war die Geographie. Warten Sie doch  . . .Sardinien  . . .ich werde sogleich dort sein  . . .Ah! wenn ich das erste Wort wiederfände, würde ich Ihnen Alles sagen!«

»Oh! sucht Pitou, suche!« rief Catherine, die Hände faltend.

»Bei Gott! das thue ich auch. Sardinien  . . .Ah! nun habe ich es!  . . .«

Catherine athmete.

»Sardinien,« sprach Pitou, »die Sardinia der Römer, eine von den drei großen Inseln des Mittelländischen Meeres, im Süden von Corsica, von dem es durch die Meerenge von Bonifacio getrennt ist, gehört zu den sardinischen Staaten, welche ihren Namen hiervon haben, und die man das Königreich Sardinien nennt; es hat sechzig Meilen von Norden nach Süden, sechzehn von Osten nach Westen und zählt 54000 Einwohner; Hauptstadt, Cagliari. Das ist Sardinien, Mademoiselle Catherine.«

»Oh! mein Gott!« rief das Mädchen, »wie glücklich bist Du, daß Du alle diese Dinge weißt, Pitou!«

»Es ist wahr,« versetzte Pitou, befriedigt, in seiner Eitelkeit, wenn auch verletzt in seiner Liebt, »es ist wahr, ich habe ein ziemlich gutes Gedächtniß.«

»Und nun,« fragte weiter Catherine, doch um weniger Schüchternheit, »nun, da Du mir gesagt haß, was Sardinien ist, willst Du mir wohl auch sagen, wo! Turin ist?«

»Turin? . . .« wiederholte Pitou, »sicherlich, Mademoiselle Catherine, ich werde es Ihnen mit Vergnügen sagen, wenn ich mich nämlich erinnern kann.«

»Oh! suche Dich zu erinnern; das ist das Wichtigste, Pitou.«

»Ei! ist es das Wichtigste, so muß ich wohl  . . .Ueberdies, wenn ich mich nicht erinnere, werde ich nach forschen.«

»Ich  . . .« sagte Catherine, »ich möchte es sogleich wissen . . . Suche also, mein lieber Pitou, suche.«

Catherine sprach diese Worte mit einer so liebkosenden Stimme, daß sie einen Schauer den ganzen Leib von Pitou durchlaufen machte.

»Ah! ich suche  . . .Mademoiselle,« erwiederte er, »ich suche.«

Catherine ließ kein Auge von ihm.

Pitou warf den Kopf zurück, als wollte er den Plafond befragen.

»Turin . . sagte er, »Turin  . . .Ei! Mademoiselle, das ist schwieriger als Sardinien  . . .Sardinien ist eine große Insel des Mittelländischen Meeres, und es gibt nur drei große Inseln im Mittelländischen Meer: Sardinien, das dem König von Piemont gehört, Corsica, das dem König von Frankreich gehört, und Sicilien, das dem König von Neapel gehört, während Turin eine einfache Hauptstadt ist.«