Istanbul

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Istanbul
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Einleitung

Restaurant-Tipps der Redaktion Tiefgründige Küche und spektakuläre Ausblicke: Diese vier Restaurants empfiehlt unser Restauranttester Michael Allmaier in Istanbul. VON MICHAEL ALLMAIER

Noch einmal mit Gefüll Wenn es kalt wird, essen die Istanbuler kleine Fische. Die Sardellen im Restaurant Maya haben Gewürzreis im Bauch. VON MICHAEL ALLMAIER

Die Hoteltipps der Redaktion Unser Hoteltester Tomas Niederberghaus hat in Istanbul nach Hotels mit Charme und Charakter gesucht. Diese vier kann er empfehlen. VON TOMAS NIEDERBERGHAUS

So gut wie alt Das Hotel Empress Zoe in Sultanahmet ist eine bezaubernde Hommage an die Stadtgeschichte VON TOMAS NIEDERBERGHAUS

HOTELTEST: Ein Hauch von Konstantinopel Luxushotel oder Museum? Das wieder eröffnete Pera Palace in Istanbul lebt vom vergangenen Ruhm VON WOLFGANG LECHNER

Auf dem Logenplatz Die Galata-Brücke ist die große Bühne der Oper Istanbul VON CHRISTIAN SCHÜLE

Schriftstellerin Elif Shafak: Ringe, die verbinden Der Große Basar gibt mir Energie VON ELIF SHAFAK

Türkischer Pop: Schamanen vom Bosporus Ein furioses Spiel mit Traditionen: Die Band Baba Zula macht die Musik für das moderne Istanbul. VON DANIEL BAX

"Wasserpfeifen! Ich liebe sie!" Erst Türkü-Bar, dann Shisha-Bar, Babylon und zum Schluss zum Grab des Riesen: Eine Nacht mit Murat Ertel, Sänger von Baba Zula VON KARIN CEBALLOS BETANCUR

Leuchtdioden aus Byzanz Im Süleymaniye-Viertel reicht ein Kilometer Weg für eine Achterbahnfahrt durch die Epochen. Ein Spaziergang zwischen Kühen, Copyshops und Kulturschätzen VON MICHAEL THUMANN

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Impressum

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Einleitung

City Guide Istanbul

Entdecken Sie Istanbul mit den Reise-Redakteuren der ZEIT. Mit dieser Sammlung aus zehn herausragenden Texten finden Sie den besonderen Flair dieser Stadt.

Erst Türkü-Bar, dann Shisha-Bar, Babylon und zum Schluss zum Grab des Riesen. Entdecken Sie mit Murat Ertel, Sänger des Trios Baba Zula, das Nachtleben der orientalischen Großstadt Istanbul. Die Schriftstellerin Elif Shafak beschreibt wie sie ihr Wohnzimmer, den Großen Basar Kapal Çarş erlebt. Zudem empfiehlt Ihnen Michael Allmaier kulinarische Highlights und unser Hoteltester Thomas Niederberghaus Hotels mit Charme und Charakter.

Hier finden Sie eine Übersicht aller E-Books von ZEIT ONLINE www.zeit.de/ebooks.

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Restaurant-Tipps der Redaktion
Tiefgründige Küche und spektakuläre Ausblicke: Diese vier Restaurants empfiehlt unser Restauranttester Michael Allmaier in Istanbul.
VON MICHAEL ALLMAIER

Kantin. Keine Kantine, das ist Understatement. Das verwinkelte Lokal mit Wintergarten bietet in lockerer Café-Atmosphäre gesunde neutürkische Küche mit wenig Fett und viel Geschmack. Idealer Lunch-Stopp auf dem Einkaufsbummel durch das Boutiquenviertel Nişantaşı.

Akkavak Sokak 30, Nişantaşı, Tel. 0090-212/219 31 14, Mo–Sa 12–20 Uhr, HG ca. 8 €, www.kantin.biz

Kıyı. Fisch, Fisch, Fisch – aber davon verstehen sie etwas. Das Traditions- lokal in Tarabya, Istanbuls Blankenese, bringt seine Ware frisch und vor allem behutsam gegart auf den Tisch. Ungewöhnlich auch der beschauliche Blick auf den Bosporus. Guter Service.

Kefelıköy Caddesi 126, Tarabya, Tel. 0090-212/262 0002, tgl. 12–24 Uhr HG ca. 13 €, www.kiyi.com.tr

Çiya. Nicht vorbeilaufen, die Adresse stimmt. Einer der berühmtesten türkischen Köche führt tatsächlich nur dieses schlichte Straßenlokal in Kadıköy (und zwei Grills gegenüber). Musa Dağdeviren hat auf Reisen durch Anatolien vergessene Rezepte wiederentdeckt: in Apfelsaft geschmortes Lamm mit Kastanien ... Einfach mit dem Finger auf jeden Topf zeigen, dessen Inhalt gefällt; es kostet kaum etwas. Und dann spüren, wie tiefgründig türkische Küche sein kann.

Caferağa Mah./Güneşlibahçe Sk. 48/B, Kadıköy, Tel. 0090- 216/336 30 13, tgl. von 11–22 Uhr, HG ca. 2 €, www.ciya.com.tr

Mikla. Lokalkolorit hat das Restaurant mit Bar des in Finnland aufgewachsenen Starkochs Mehmet Gürs kaum – bis auf den spektakulären Blick vom Dach des Marmara-Pera- Hotels. Gut überschaubar sind auch die Portionen. Aber die aromenstarke Nouvelle Cuisine aus türkischen Produkten gehört zum Besten, was man in der Stadt bekommt.

Meşrutiyet Caddesi 15, Beyoğlu, Tel. 0090-212/293 56 56, Mo–Sa von 18–23.30 Uhr, HG ca. 25 €, www.miklarestaurant.com

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Noch einmal mit Gefüll
Wenn es kalt wird, essen die Istanbuler kleine Fische. Die Sardellen im Restaurant Maya haben Gewürzreis im Bauch.
VON MICHAEL ALLMAIER

Am Selbstbewusstsein fehlt es nicht. Die türkische Küche, liest man in mehr als einem Kochbuch, zähle zu den reichsten der Welt. Der deutsche Besucher liest es und gesteht sich ein, dass er von diesem Reichtum bislang nur einen seiner ärmeren Vertreter kennt. »Ich weiß schon, der Döner«, sagt Didem Şenol, eine der angesehensten türkischen Köchinnen.

»Mittlerweile bekommt man ihn überall auf der Welt. Dabei schmeckt er nicht mal in Istanbul. Er gehört nach Ostanatolien, wo es günstig gutes Lammfleisch gibt. Wenn sie ihn hier mit Billigware zubereiten, wird er so fett, dass ich nachts nicht schlafen kann, wenn ich einen gegessen habe.«

Dass man seinen Kochstil dem Standort, der Jahreszeit unterordnet – dieser Gedanke setzt sich in Istanbul erst allmählich durch. Bislang war es eher so, dass jeder Wirt seine Heimatküche hochhielt; die meisten sind ja zugereist.

Didem Şenol kommt von hier, ist aber weit herumgekommen. Fast zehn Jahre lang war die junge Frau unterwegs. Erst in den USA, wo sie an einer renommierten Schule das Handwerk lernte, dann im eigenen Land, um sich mit den heimischen Küchen vertraut zu machen. Im Frühjahr 2010 eröffnete sie ihr eigenes Lokal und wurde von einem Magazin prompt zum besten Koch der Stadt ausgerufen.

Was also, Frau Şenol, ist der Geschmack von Istanbul an einem Novembertag?

Die Frage beantwortet sich schon fast von selbst, wenn man über die Galata-Brücke von der Altstadt zu ihrem Restaurant spaziert. An die hundert Angler stehen da Spalier, unbeeindruckt vom kalten Wind. In Eimern zu ihren Füßen zappeln Fischchen. Die Köder, denkt man, bis man einen der Männer ein solches fingergroßes Exemplar aus dem Wasser ziehen sieht. Das war eine Sardine, die sind gerade viel unterwegs.

Am Nordufer des Goldenen Horns lag einmal der Hafen von Konstantinopel. Geblieben sind Fähren und Fischverkäufer. Was für Kreuzberg der Döner ist, das ist hier baık ekmek, Fischbrötchen vom tragbaren Grill. Auf dem kleinen Wochenmarkt kauft auch Didem Şenol manchmal ein, Räucherware oder Fischrogenpaste. Nur um die Grillstände macht sie einen Bogen. »Die verarbeiten heutzutage meistens Makrelen.« Und Makrelen haben gerade keine Saison? Oh doch, die haben immer Saison. »Sie kommen nämlich aus Norwegen – tiefgefroren.«

In ihrem Restaurant gibt es gerade hamsi, Sardellen. So ziemlich die kleinsten Speisefische, aber auch die würzigsten. Poetische Seelen nennen sie wegen ihrer Schuppen auch »das Silber des Schwarzes Meeres«. Aus ihren Laichgebieten im Norden erreichen sie jeden Winter die türkische Küste. Da endet dann meist die Reise. Hamsi, so schmeckt Istanbul, wenn die Tage kälter werden.

Hinter der Galata-Brücke beginnt das Viertel Karaköy. Fast jeder Besucher der Stadt war schon mal hier – beim Spaziergang vom Topkapi-Palast zum Taksim-Platz oder auf dem Weg zur Fähre in den asiatischen Teil. Und wahrscheinlich blieb er nicht lang, abgeschreckt von maroden Häusern in düsteren Gassen. Vom Galata-Turm ein paar Straßen weiter rollt die Gentrifizierungswelle heran; da boutiquet und designt es schon an jeder Ecke. Hier unten aber versperren noch Zäune und Werksanlagen den Blick aufs Goldene Horn. Früher war die Gegend für ihr Rotlichtmilieu berüchtigt, heute etabliert sich eine andere Spezialität vieler Hafenviertel überall auf der Welt: gutes Essen. Didem Şenol zog zwischen ein überlaufenes Delikatessgeschäft, einen berühmten Baklava-Konditor und eine beliebte Taverne.

 

Ihre Lokanta Maya ist sparsam, aber liebevoll eingerichtet: ein paar Holztische, Bistrostühle, gestapelte Walnüsse als Wandschmuck. Auch die Karte kommt einem für Istanbuler Verhältnisse spartanisch kurz vor – jedenfalls so lange, bis man die winzige Küche gesehen hat. Wenig Platz, meint Didem Şenol, erhöhe die Aufmerksamkeit. Dabei kommen erstaunliche, mutige Sachen heraus. Wolfsbarsch mit Karamell und gebratener Quitte! Harz-Pudding vom Pistazienbaum! Aber wir suchen ja ein Istanbuler Stammgericht und finden es auf Posten 6 von 20 der täglich wechselnden Karte: gefüllte Sardellen.

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