Kreative Seminarmethoden

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Hilfe ist erlaubt

Grundsätzlich sollten Sie bei jeder Variante die Teilnehmer dazu ermutigen, sich gegenseitig zu helfen und den eigenen Namen noch einmal zu wiederholen, wenn es irgendwo klemmt. Für viele kann es ganz schön stressig werden, vor so vielen Menschen in einer Anfangssituation ihr Gedächtnis unter Beweis zu stellen. Für einige Menschen ist diese Übung aber auch eine Offenbarung, wenn sie bislang geglaubt hatten „Namen kann ich mir nicht merken“, und nun eine neue Erfahrung machen. Oft erzählen mir die Teilnehmer am Ende des Seminars, dass diese Übung für sie besonders beeindruckend war.

*Zu: Lernblockaden durch Stress

Es fällt oft auf, dass die Teilnehmer den Namen der letzten Person, die vor ihnen dran war, vergessen. Das ist zum einen u. a. dem Stressfaktor zuzuschreiben („gleich bin ich dran“), was man in Seminaren, die sich mit Lernen und Gedächtnis beschäftigen, anschließend thematisieren kann, zum anderen wurde der letzte Name noch nicht öfter wiederholt. Sie können den Stress mindern, indem Sie nach jedem 7. oder 10. Teilnehmer die Runde neu beginnen.

Damit Sie keinen falschen Eindruck bekommen: Diese Übung macht den meisten Teilnehmern Spaß und es gibt viel zu lachen. Aber es kann für einzelne Teilnehmer Stress auftauchen, und dann können Sie diese Anregungen berücksichtigen.

► 7 Centering

Zur Methode

Entspannen und Loslassen

Centering ist eine Methode aus der Suggestopädie, die es den Teilnehmern ermöglicht, anzukommen. Sie haben vielleicht eine längere Anfahrt hinter sich, im Stau gestanden, den Zug verpasst, oder sind mit den Gedanken vielleicht noch bei der Arbeit oder bei ihrer Familie. Mit dieser kleinen Anfangsentspannung können sie sich langsam auf das Seminar einstellen und landen, nicht nur körperlich, sondern auch gedanklich und gefühlsmäßig. Ich hatte anfangs etwas Scheu, relativ schnell eine für viele doch etwas ungewöhnliche Methode anzubieten. Da ich aber am eigenen Leibe immer wieder erfahren hatte, wie wohl mir solch ein Einstieg tat, habe ich es doch riskiert. Und ich habe noch nie erlebt, dass Teilnehmer sich darüber beschwert hätten. Sie können die Übung ja auch dementsprechend ankündigen: dass sie vielleicht für einige zunächst ungewohnt ist, dass Sie die Teilnehmer aber dazu einladen, es einmal auszuprobieren. Da die Übung relativ kurz ist, ist sie sogar für diejenigen Teilnehmer zumutbar, die damit nicht so viel „anfangen“ können. Ein Centering können Sie auch während des Seminars oder am Tagesende zur Entspannung einsetzen.

Verlauf

Ich bitte die Teilnehmer, sich bequem hinzusetzen, möglichst mit aufrechter Wirbelsäule und mit beiden Füßen auf dem Boden. Übereinander geschlagene Beine hemmen den Blutkreislauf, auch „in den Stühlen hängen“ mag im ersten Moment entspannend wirken, beansprucht aber viele Muskeln. Dann schlage ich ihnen vor, die Augen zu schließen oder die Augen auf einem bestimmten Punkt im Raum ausruhen zu lassen. Wenn in der Mitte des Stuhlkreises ein Blumenstrauß steht, bietet er sich als Fixierpunkt an. (Es ist auf jeden Fall sinnvoll, es den Teilnehmern zu überlassen, denn nicht jeder mag die Augen schließen. Das setzt schon ein gewisses Vertrauen voraus und auch ein Sich-Einlassen auf solch eine Methode. Solange man die Augen geöffnet hat, kontrolliert man die Situation, in der man sich befindet). Im Hintergrund lasse ich eine Entspannungsmusik laufen. Die Lautstärke der Musik und der Stimme sollten vorher jedoch getestet werden: Laute Musik erschwert den Entspannungsprozess, da die Worte schlecht zu verstehen sind, zu leise Musik oder Stimme verhindert auch Entspannung, da die Teilnehmer sich dann anstrengen müssen! Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie ruhig nach, ob die Lautstärke für alle angenehm ist und ob Sie verständlich sind. Viele Teilnehmer trauen sich nämlich nicht zu sagen, wenn es ihnen zu laut oder zu leise ist, und leiden dann die Zeit über vor sich hin.

Der eigentliche Text des Centerings (Tagesablauf bis zum Seminar und Ankunft) wird nach einer einleitenden Entspannung angefügt. Ich stelle hier eine Möglichkeit vor. Wenn Sie andere Kurz- Entspannungen kennen, können Sie diese ebenso einsetzen. Zur Not reicht es auch, einige Minuten die Musik laufen zu lassen und die Teilnehmer aufzufordern, ihre Atmung wahrzunehmen und der Musik zu lauschen. Dann tragen Sie den Text mit ruhiger klarer Stimme vor und lassen immer wieder kurze Pausen, um entsprechende Erinnerungen und Bilder auftauchen zu lassen.

Rückführung ist wichtig

Am Ende erfolgt eine Rückführung, in der die Teilnehmer ihren ist wichtig Körper, ihre Atmung und ihre Position im Raum wahrnehmen. Es ist wichtig, diesen Teil anzufügen, damit die Teilnehmer wieder ganz präsent sind. Bei Entspannungen zu Tagesabschluss ist es besonders wichtig, damit die Teilnehmer sich nicht halb in Trance ins Auto setzen und losfahren. Wenn Sie die Teilnehmer dazu auffordern, kleine Bewegungen zuzulassen oder sich zu recken und zu strecken, machen Sie selbst die Bewegungen bitte auch mit.

1. Beispiel

Mach es dir für einen Moment einmal ganz bequem…du kannst die Augen schließen, wenn du magst…oder deine Augen auf einem Punkt im Raum ausruhen lassen…Nimm für einen Augenblick deinen Atem wahr…die Einatmung…und die Ausatmung…und lasse dich ganz von deinem Atemrhythmus tragen…

Du kannst jederzeit deine Haltung verändern…um es dir noch bequemer zu machen…

Spüre den Kontakt zum Stuhl (zum Boden / zur Unterlage) und auch, wie deine Füße den Boden berühren…

…und während du mit jedem Ausatmen…mehr loslassen kannst…kannst du noch einmal vor deinem inneren Auge den bisherigen Tag ablaufen lassen…

Wie du heute Morgen aufgewacht und aufgestanden bist…dann vielleicht noch das Frühstück…und dann das Losfahren…mit dem Auto, Zug oder Bus …Erlebe noch einmal, was du gesehen hast. .Wie hast du dich gefühlt?.…Mit welchen Erwartungen hast du dich auf den Weg gemacht?…

Schließlich bist du hier angekommen,…der erste Kontakt mit anderen Teilnehmern…was hast du wahrgenommen? …was hast du gedacht?…wie hast du dich gefühlt?.…Dann das Mittagessen, die ersten Gespräche, Blicke…

Schließlich der Seminarbeginn: Dein erster Eindruck von dem Raum.….von der Gruppe …von der Trainerin…und während du dich noch weiter entspannst…mit jedem Ein-.…und Ausatmen kannst du deine Gedanken und Bilder loslassen und wie Wellen davonfließen lassen…oder wie feiner Wüstensand, der durch die Hände rinnt und vom Wind davongetragen wird…und du bist vielleicht ganz neugierig auf das, was der Tag dir noch bringen wird, und offen für das, was du hier im Seminar erleben und lernen wirst…welche Erfahrungen du machen kannst…

Mit jeder Ausatmung kannst du noch mehr entspannen…und mit jeder Einatmung Frische und Wachheit aufnehmen…Genieße diesen entspannten Zustand noch einen Augenblick…, entspannt und wach, wach und entspannt…und komm dann langsam – in deinem eigenen Tempo – hierhin zurück in den Raum,…nimm den Kontakt zum Stuhl (zum Boden) wieder wahr, richte deine Aufmerksamkeit wieder nach außen…auf die Musik,…meine Stimme…nimm einen tieferen Atemzug und lass langsam Bewegung aufkommen…die Finger und Zehen, Arme und Beine…und strecken und räkeln… und lass deinen Körper die Bewegungen machen, die er braucht, um wieder ganz wach zu werden…

öffne dann deine Augen und sei wieder hier – wach und entspannt…

2. Beispiel

Ich möchte dich nun einladen, eine Entspannungsübung zu machen, um ganz hier anzukommen … hierzu habe ich die CD „El Hadra“ von Klaus Wiese aufgelegt…Mach es dir ganz bequem…wenn du willst, kannst du die Haltung jederzeit verändern…Du kannst die Augen schließen, wenn du magst… oder deinen Blick auf einem Punkt im Raum ausruhen lassen…

Du kannst für einen Augenblick deinen Atem wahrnehmen… wann die Einatmung und wann die Ausatmung erfolgt…das Heben und Senkenk…bei der Ein- und Ausatmung… und dein Atmen bedeutet, dass du dich immer mehr entspannen kannst…

Du spürst den Boden unter deinen Füß en…der dich sicher trägt… vielleicht die Stuhllehne im Rücken, die dich stützt… und die Sitzfläche, auf der du sitzt… und du kannst die Erfahrung machen, wie es ist, sicher getragen zu werden und sich immer mehr in die Entspannung sinken zu lassen. Während du deinen Atem wahrnimmst, wie er ein- und ausströmt…kannst du dir erlauben, immer mehr loszulassen…Vielleicht beginnst du ein Gefühl der Ruhe und Entspannung zu fühlen… während du weiter ein- und ausatmest…

Du kannst dich nun in deiner Fantasie an einen Ort begeben, an dem du dich ganz besonders wohl fühlst. Es kann ein Ort sein, den du kennst, du kannst ihn aber auch in diesem Moment erst entstehen lassen… Und während du diesen Ort erlebst, erfährst du eine noch tiefere Entspannung und ein Wohlgefühl… Nimm wahr, wo du dich befindest, was du sehen kannst an diesem Ort…

Vielleicht kannst du die Farben und das Licht an diesem Ort intensiv wahrnehmen?…Vielleicht nimmst du vertraute Geräusche wahr… vielleicht fühlst du, was dein Körper immer fühlt, wenn du an einem solchen Ort bist…

Wenn es etwas zu schmecken oder zu riechen gibt, dann kannst du dies vielleicht jetzt wahrnehmen…

Nimm die wohltuenden Eindrücke dieses Ortes ganz bewusst wahr, mit all deinen Sinnen… beim Einatmen fühlst du die beruhigende Energie, die in dich einströmt… und du merkst, dass du ganz wach bist… wach und doch entspannt… Und du kannst dir erlauben, etwas zu erleben, das sehr angenehm für dich ist, wohltuend und entspannend…

Vielleicht hast du noch nie darauf geachtet, wie es sich anfühlt, gleichzeitig wach und entspannt zu sein…während du dich an diesem wunderbaren Ort aufhältst…Du kannst schon jetzt oder erst in einer Weile deine Gedanken hierhin schweifen lassen, in dieses Seminar …Vielleicht bist du ganz neugierig darauf, Neues zu erfahren und es dann auszuprobieren… Ich weiß nicht, welche Fähigkeiten du am besten nutzen kannst, um hier zu lernen und für dich das Optimale herauszuholen, aber du kannst durch deine Erfahrungen gehen, um diese Fähigkeiten zu finden. Bestimmte Dinge erlauben dir, auf angenehme und entspannte Weise zu lernen und aufzunehmen …Jeder Gedanke, jedes Bild bringt dich näher an dein Ziel, während du dich weiter entspannst und einfach der Musik lauschst und deinen Atem geschehen lässt.

 

Ganz langsam … in deinem eigenen Tempo …kehrst du hierhin zurück, in diesen Raum…lass Bewegungen aufkommen, in deinen Händen und Füßen…Armen und Beinen … du kannst dich strecken und räkeln …und die Augen wieder öffnen und dich umschauen …Kontakt aufnehmen und du bist wieder ganz da, entspannt und ganz wach.

Ihre Trainer-Aufgabe

Wenn Sie noch nie etwas Ähnliches wie ein Centering angeleitet haben, also auch noch keine Entspannungsübung oder eine Fantasiereise, dann können Sie den vorliegenden Text nehmen und so vorlesen. Sie können natürlich auch an dem Text Formulierungen ändern, die Ihrer Sprache mehr entsprechen. Wenn Sie sich mit so einer Methode unsicher fühlen, empfehle ich Ihnen, vorher einmal zu üben. Entweder mit Freunden oder Familienmitgliedern, denen Sie eine Entspannung anbieten oder die Sie bitten, als Testpersonen herzuhalten. Oder Sie nehmen sich selbst und Musik auf eine Kassette auf, setzen sich bequem hin und führen nach Ihrer eigenen Anleitung die Übung durch. Dann werden Sie feststellen, ob Sie zu schnell oder zu langsam sprechen, ob Ihre Stimme natürlich klingt oder übertrieben weihevoll. Eine Beobachtung, die ich öfter gemacht habe: Trainer, die zum ersten Mal eine Fantasiereise anleiteten, sprachen oft mit einer „Kindergärtnerinnen-Stimme“, also übertrieben langsam und betont, weil sie meinten, das wirke entspannend. Sie können auch eigene Texte schreiben oder das Centering frei sprechen und sich nur an den groben Eckdaten orientieren: vorbereitende Entspannung, Text, Rückführung. Wählen Sie eine passende Musik dazu aus.

► 8 Partnerinterview mit Karten

Zur Methode

Diese Methode lernte ich in einem Moderations-Training mit Silvia Worbe und Ulrich Falck kennen. Sie ist aber nicht nur für Moderations-Trainings geeignet, sondern Sie können sie auch bei jedem anderen Seminarinhalt einsetzen. Die meisten Trainer besitzen ja Moderationsmaterialien und -karten. Ich fand die Methode allerdings in der Phase des Vorstellens in der Gesamtgruppe etwas langatmig und würde sie deshalb für kleinere Gruppen empfehlen. Oder auf das mündliche Vorstellen aller verzichten und es nur zum Nachlesen am schwarzen Brett hängen lassen. Vielleicht kommen Sie ja noch auf eine ganz andere Idee. Das Partnerinterview selber macht Spaß, und es ist auch interessant, sich die Informationen zu den anderen Teilnehmern im Laufe der Tage ansehen zu können.

Verlauf

Die Teilnehmer sollen sich zu Paaren zusammentun, und zwar immer zwei Personen, die sich nicht schon kennen. Das kann spontan geschehen, Sie können dazu aber auch ein Paar-Findungsspiel einsetzen wie die „Weihnachtsketten“ (Nr. 54). An einer Pinnwand hängen Karten mit den entsprechenden Stichworten, die abgefragt und aufgeschrieben werden sollen. Die Teilnehmer interviewen sich gegenseitig und beschriften die Karten entsprechend. Diese werden anschließend an die Pinnwände geklebt. Sobald alle fertig sind, stellt jeder reihum seinen jeweiligen Partner vor.

Beispiel

Als „Regieanweisung“ hängen folgende Hinweise oben auf der Pinnwand:

Wir über uns…


Darunter hängen untereinander ovale Moderationskarten mit folgenden Aufschriften, daneben kleben die Teilnehmer dann ihre entsprechenden Produkte.


Ihre Trainer-Aufgabe

Diese Methode erfordert nicht viel Vorarbeit und kaum Vorüberlegung, außer, ob und wann Sie sie einsetzen wollen. Sie können natürlich die Fragen variieren, vor allem die letzten beiden auf Ihr konkretes Seminarthema beziehen. Dann schreiben Sie nur die Karten mit den Stichworten und hängen das Packpapier an die Pinnwände. Fertig.

► 9 Bilderkarten

Zur Methode

Sie können hierfür bunte Postkarten nehmen oder eins der zahlreichen Spiele, die für Seminare entwickelt wurden, wie z. B. das OH-Spiel oder die Saga-Karten. Es können auch Bilder sein, die in einem thematischen Zusammenhang mit dem Thema stehen, aber eigentlich ist es besser, ein möglichst breites Spektrum anzubieten. Hier wird die Tatsache genutzt, dass Bilder uns auf einer anderen Ebene erreichen als Worte. Die Auswahl erfolgt nach unbewussten Kriterien, die aber dennoch etwas über uns aussagen.

Verlauf

Sie legen die Karten in einem Kreis oder einer Spirale in die Mitte und lassen den Teilnehmern erst einmal Zeit, sich alle Karten anzuschauen. Dann sollen diese sich eine Karte nehmen, die sie aus irgendeinem Grunde gerade anspricht, fasziniert oder interessiert.

Danach setzen sich die Teilnehmer in kleinen Gruppen von ca. 4 Teilnehmern zusammen und tauschen sich wie folgt darüber aus:

• warum sie die Karte gewählt haben

• was sie darauf sehen

• was das mit ihnen zu tun hat.

Die anderen dürfen nachfragen, so dass ein erstes KennenlernGespräch stattfindet, bei dem ein Ausschnitt aus der momentanen Situation der Teilnehmer deutlich wird. Natürlich erzählt dabei jeder nur das und so viel von sich, wie er möchte. Die Gruppen bleiben hierbei alle im Raum und unterhalten sich entsprechend gedämpft.

Varianten

Sie können die Methode auch mit dem Seminarthema in Verbindung bringen, dies schon vor der Karten-Auswahl benennen, oder erst anschließend, wenn die Teilnehmer sich in Gruppen zusammenfinden, eine Beziehung zum Thema herstellen lassen.

Beispiele (mit anschließender Verbindung zum Seminarthema)

Motivation

Was hat das Bild mit Motivation zu tun? Drückt es eher positive Motivation aus oder das Gegenteil?

Prüfungsangst

Setze das Bild in Beziehung zum Thema „Prüfungsangst“. Was fällt dir dazu ein?

Alltagssituation im Beruf

Erinnert dich das Bild an eine typische Alltagssituation in deinem Beruf – oder eher an das Gegenteil? Beschreibe sie kurz.

Beispiele (mit vorheriger Verbindung zum Seminarthema)

Motivation

Suche eine Karte aus, die etwas Motivierendes für dich ausdrückt, und eine für das Gegenteil.

Stressbewältigung

Was hat das Bild mit Stress zu tun?

Suche ein Bild aus, das für dich Entspannung symbolisiert.

Prüfungsangst

Suche eine Karte aus, die für dich etwas mit Prüfungsangst zu tun hat, und eine, die eine Möglichkeit oder Lösung zeigt, Prüfungsangst zu bewältigen.

Alltagssituation im Beruf

Suche eine Karte aus, die dich an eine typische Situation in deinem Berufsalltag erinnert oder an einen Aspekt, eine Stimmung daraus.Wähle eine zweite Karte, die einen Wunsch bezüglich deines Berufsalltags ausdrückt.

Ihre Trainer-Aufgabe

Sie können ab sofort beginnen, alle Postkarten zu sammeln, die Sie geschickt bekommen, oder wenn Sie sich langweilen, Fotos aus Zeitungen auszuschneiden und aufzukleben. Sie können aber auch in einem Katalog mit Trainings-Materialien eines der Spiele bestellen. (OH-Spiel, Saga-Karten, Persona u. a. Es gibt auch Postkartenserien zu bestimmten Themen wie „Momente“, „Wege“, „Türen“, „Unterwegs“ usw.)

Des Weiteren überlegen Sie, wann und wie Sie die Karten einsetzen wollen. Was ist Ihr Ziel? Sollen sich die Teilnehmer kennen lernen oder soll es schon eine Hinführung zum Thema sein? Entsprechend müssen Sie die Aufgaben für die Gruppe formulieren. Beide Varianten haben ihren eigenen Reiz: Auch wenn die Teilnehmer das Thema vorher nicht kennen, können sie immer einen Bezug herstellen, die scheinbaren „Zufälle“ sind auch oft sehr erhellend. Es kann aber genauso gut interessant sein, die Teilnehmer bewusst die Karten hinsichtlich einer konkreten Fragestellung wählen zu lassen.

Tipp

Wenn Sie mehrere Fragen stellen: Schreiben Sie die Aufgaben auf ein Flipchart, damit sich die Teilnehmer zwischendurch daran orientieren können. Es bleiben ja alle im Raum.

► 10 Symbol oder Gegenstand

Zur Methode

Diese Methode kann noch der Seminarphase „Kennenlernen“ zugeordnet werden, aber auch schon ein Einstieg ins Thema sein. Meist wird beides miteinander verbunden. Sie können sie auch so einsetzen, dass sich die Teilnehmer schon vor dem Seminar mit dem Thema befassen. Je nach Thema bringen Sie entweder selbst eine Tasche voller Gegenstände mit oder bitten die Teilnehmer in Ihrem vorangehenden Anschreiben, Gegenstände mitzubringen, evtl. in Bezug zum Thema. Aber auch dann habe ich immer einige Reservegegenstände mit, da nicht alle der Bitte nachkommen oder es vergessen.

Tipp

Diese Gegenstände haben Sie schnell zusammengesammelt. Geeignet ist jede Art von Krimskrams, von einer kaputten Glühbirne über einen Stein oder eine Feder bis hin zu einem Spielzeug, Computerteilen oder einem Briefumschlag. Es sollte einfach eine möglichst breite Palette von Alltagskram sein. Ich habe einmal gehört, dass jeder Mensch eine Schublade oder eine Schachtel hätte, in der solcher Kram liegt, von dem man nicht weiß, wo er zuzuordnen und unterzubringen ist. Das können auch unliebsame Geschenke sein, die man aus Pietätgründen nicht einfach wegwerfen möchte. Dieser Schubladeninhalt ist prächtig geeignet für diese Seminarmethode – und bekommt somit doch noch einen Sinn. (Krimskrams- und Kitsch-Recycling).

Verlauf

Beispiel: Kennenlernen

Sie haben eine Kiste oder Tasche voller Gegenstände mitgebracht, die Sie in die Mitte des Stuhlkreises legen. Die Teilnehmer sollen sich spontan einen Gegenstand auswählen, der ihnen ins Auge springt – ohne dass Sie vorher ein Thema oder ein Auswahlkriterium nennen. Anschließend erzählt jeder reihum, warum er diesen Gegenstand ausgewählt hat und was er für ihn bedeutet.

Beispiel: Stressbewältigung

Sie bitten die Teilnehmer in Ihrem Anschreiben, welches Sie ihnen einige Zeit vor dem Seminar zuschicken, zwei Symbole mitzubringen. Ein Symbol, das für sie Stress symbolisiert, und ein Symbol für das subjektive Gegenteil. Im Seminar werden diese Symbole und Gegenstände in die Mitte gelegt und Sie fordern die Teilnehmer auf, sich zwei Symbole auszuwählen: eins für Stress und eins für das Gegenteil – aber nicht die eigenen. Dann erklärt jeder reihum, warum er welche Symbole ausgewählt hat und was sie für ihn bedeuten. A beginnt, anschließend gibt A die Symbole demjenigen Teilnehmer, der diese mitgebracht hat. Dieser erläutert dann, was er mit dem Symbol gemeint hat. Das kann etwas Ähnliches sein oder das Gegenteil.

Durch diesen Einstieg erfahren Sie einiges über die Teilnehmer und über ihre Gedanken zum Thema.

Thematischer Bezug

1. Jeder Teilnehmer wählt sich spontan einen Gegenstand ohne genauere Anweisung)

2. Jeder soll einen Bezug zum Thema herstellen, der bei der Auswahl des Gegenstands noch nicht thematisiert worden ist: Was hat dieser Gegenstand mit dem Thema „Stress“ (oder „Lernen“ oder „XY“) zu tun? Gerade dadurch, dass vorher das Thema bei der Auswahl nicht genannt wurde, können interessante Assoziationen entstehen. Wenn die Aufgabe vorher klar gewesen wäre, hätte jeder das für ihn nahe liegende ausgewählt.

Varianten

Lassen Sie die Teilnehmer raten, wer welchen Gegenstand mitgebracht hat. Wenn Sie Ihre Krimskramskisten entsorgen wollen, können Sie die ausgewählten Gegenstände auch verschenken, natürlich nur, wenn sie einen positiven Symbolgehalt bekommen haben.

Ihre Trainer-Aufgabe

•Überlegen Sie, welche Fragestellung Sie den Teilnehmern vor oder nach der Auswahl der Gegenstände geben wollen.

•Sammeln Sie Krimskrams.

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