GOTT, SEX, LIEBE, EHE, meine FRAU und ich.

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Nachfolgend wird manch Alltägliches (Ernstes und Unernstes) und auch nicht immer ganz Ernstzunehmendes aus dem Schmiere-Theaterstück > Szenen einer Ehe < auf der kleinen, privaten Schaubühne präsentiert, gemäß dem Motto:

>Jede Krise bedeutet auch eine neue Chance.<

Tanzpalast

Im Tanzpalast an der Joachimsthaler Str. in Berlin lernte ich sie einstmals kennen,

in einem großen Saal, wo man sitzt, trinkt, raucht, flirtet, tanzt und sich umschaut, bei wem man wohl heute Nacht könnte machen das Rennen.

Ich war mit meinem Arbeitskollegen Thomas E. zugegen, wir wollten dort beide einen netten Abend erleben.

Zwei Blondinen saßen an einem Tisch bei einer Flasche Wein, die eine von ihnen hat mir ausnehmend gut gefallen,

sie war eine der hübschesten von den anwesenden Frauen allen.

Sie war sogar bereit, mit mir zu tanzen, wobei ich verlor den Takt ab und an, weil ich tanzen nicht gelernt habe und es immer noch nicht richtig kann.

Man amüsierte sich ein wenig, erzählte sich mal dies und mal das, für mich brachte der Abend jedenfalls insgesamt sehr viel Spass.

Als der Tanzsaal allmählich wurde leerer und die Augenlider schwerer, habe ich spät in der Nacht

die beiden Blondinen mit meinem Auto zu ihren Wohnungen nach Hause gebracht. Doris, meine Favoritin, hatte kurz geschnittenes Haar, war sehr schlank und ca. 1,70 groß,

sie trug eine hochgeschlossene weiße Bluse und goldene Riemchen Sandalen, ein langer schwarzer, samtener Rock verhüllte ihre Beine und ihren Schoß.

Ich war ziemlich verknallt, ich muss es gesteh'n,

ich war glücklich, dass wir vor ihrer Haustür verabredeten, uns bald wiederzuseh'n.

Wir trafen uns wieder und machten einen Schaufensterbummel, gingen Hand in Hand spazieren; als wir Hunger bekamen indessen, gingen wir in die nächstliegende Pizzeria 'Portefmo', um eine leckere Pizza zu essen. In der Pizzeria ist mir meine Pizza frutti di mare vom Teller auf den Boden geglitten,

als ich den harten Krustenrand hab' unglücklich mit dem Messer geschnitten.

>Entschuldigen Sie bitte,< sagte ich unsicher und verlegen,

um dabei mein Essen vom Boden wieder zurück auf den Teller zu heben.

Sie sei geschieden, hätte zwei Kinder, vier und sieben, habe ich von ihr gehört, ich war sehr verliebt, es hat mich nicht weiter gestört.

Als der Hunger gestillt war, brachte ich sie nach Hause, und anscheinend konnte sie mich recht gut leiden,

denn sie bot mir an, weil es bereits sehr spät war, mit in ihre Wohnung zu kommen und über Nacht bei ihr zu bleiben.

Wir haben uns nun geduzt und in ihrer Wohnung auf einer Klappcouch miteinander geschlafen,

seitdem geschah es, dass wir uns, mal zu zweit und mal zu viert, für irgendeinen Zeitvertreib regelmäßig trafen.

Seit diesem denkwürdigen, für uns schicksalsträchtigen Ereignis im Frühling 1971 im Strünckweg Nr. 10,

ist inzwischen viel passiert; viel Neues und Aufregendes, Erfreuliches und Unerfreuliches ist seitdem in unserem gemeinsamen Leben gescheh'n.

WS 2007/2010

Modell Angelika

Erinnerst du dich noch an das Modell Angelika?

Unsere neuen Hochzeitsschlafzimmermöbel von Neue Wohnkultur WK?

Wir liebten sie, die weißen Schleiflackkommoden, die tollen Liegen, die offenen Wandregale und den spektakulären sechstürigen Spiegelschrank;

dazu die goldgelbe, flauschige Veloursauslegware, den duftigen, blumigen fensterwandgroßen Gardinenstore mit Volant, und wir liebten uns, dem Himmel sei Dank.

Ich war total verknallt in mein hübsches, begehrenswertes Weibchen und verrückt nach seinem schönen, warmen, weichen Körper und seinem sich mir willig öffnenden Schoß.

Ich war magisch angezogen von seinem für mich aufregenden, paradiesischen Rosengarten, so mussten Herr A., mein Vorgesetzter, und meine übrigen Arbeitskollegen von der Bank im Flughafen mittags bei Dienstwechsel manchmal ein wenig auf mich warten, jedoch höchstens 10 Minuten (aber immerhin) oder ein knappes Viertelstündchen bloß.

Der freie Platz zwischen den beiden auseinander stehenden Betten und der weichen Velours-auslegware und den Ziegenfellbettvorlegern war ein ideales Spielfeld für die Liebe, dort konnte ich mit dir, meine Süße, wunderbar ausleben meine sexuellen Wünsche und Triebe. Und alles, was wir zusammen machten, ob im Liegen, im Sitzen, im Hocken oder im Stehen, konnten wir in unserem großen Spiegelschrank erregt beobachten und genauestens sehen.

Ich hoffe, du belächelst meine Gefühlsäußerungen nicht, sondern kannst mich ein bisschen verstehen,

es war für mich immer unglaublich erregend, im Spiegel die Wollust in deinem Gesicht und

deine prächtigen, tollen Titten hüpfen, schaukeln und tanzen zu sehen,

oder wenn ich deine Hüften packte und dich leidenschaftlich animalisch von hinten nahm,

und ich in deinem mich beglückenden, wonnigen Schoß zu einem befreienden Orgasmus kam.

Diese erotischen Bilder sind bis heute immer noch gespeichert in mir,

dass ich das mit dir erleben konnte, mein lieber Schatz, dafür danke ich dir.

In sexueller Hinsicht war ich vorher oft verklemmt, ungeschickt, gehemmt und recht verlegen, du hast mir liebevoll geholfen, mir viel von meinen Versagensängsten zu nehmen.

Manchmal brachte ich dich bei unserem erregenden Liebesakt sogar derart in Ekstase und Not, dass du, überwältigt von dem 'finale furiosu', bist in meinen Armen gestorben den Liebestod. Anfangs hat mich das geängstigt und sehr erschreckt,

doch nach einem Weilchen wurdest du aus deiner Ohnmacht immer wieder auferweckt.

Dass wir dieses schöne Ambiente später auseinanderreißen mussten, war leider notwendig, aber sehr zu bedauern,

gelegentlich lässt mich der Gedanke daran heute noch trauern.

WS 2007/2010

Nachbarn in Heiligensee

In Heiligensee, im Thurbrucher Steig, stand in einem kleinen Garten unser kleines halbes Haus,

in der andren Hälfte, getrennt durch eine dünne Mauer, wohnte die Familie Schulze, Klaus.

Die Schulzes liebten ihre Hälfte und ihren Swimmingpool im Garten sehr und fühlten sich dort äußerst wohl,

Papa Klaus liebte besonders den Whisky - der lief bei ihm runter wie Öl -und sonst noch alles, was irgendwie schmeckte nach Alkohol.

Die Familie war sehr gesellig und feierte gern, besonders spät abends und nachts, mit viel Gegröle und Geschrei,

als dies für uns einmal unerträglich wurde, riefen wir per Telefon die Polizei. Auch wir machten im Haus Geräusche und Lärm infolge unserer Umbauerei, doch wir vermieden dabei tunlichst das Arbeiten in der mittäglichen Ruhezeit zwischen eins und drei.

Als ich im Garten mal Krach machte während dieser Zeit, kam die Reaktion von Frau Schulze prompt und im Nu.

>Halten Sie sich gefälligst an die Mittagsruhe !< rief sie mir aus dem geöffneten Schlafzimmerfenster zu.

>Und Sie halten sich an die Nachtruhe !< war meine spontane Antwort dazu

und habe dabei zu mir selbst gedacht,

es zu ihr leider - oder Gott sei Dank - nicht gesagt:

>Du alte, fette, tramplige Kuh.<

Dir, mein Schatz, schlugen die Schulzes im Laufe der Jahre richtig aufs Gemüt, und auch mir gingen sie mächtig auf den Sack:

Dieses gottverdammte, beschissene, rücksichtslose Nachbarschaftspack !!!

WS 2007/2010

Siedlerbund

Als ich mal wieder manisch krank war, war mein geliebtes Eheweibchen mit vielen Problemen allein beladen,

und es hat sich dabei bewundernswert bei ihrer Bewältigung geschlagen.

Nach unserem Umzug von Charlottenburg nach Heiligensee hatten wir großen Verdruss, denn unsere neue Wohnungsbaugesellschaft, die GESOBAU, und das war wirklich nicht zum Lachen,

wollte sämtliche Siedlungshäuser der Mieter hinterrücks dem Erdboden gleichmachen. Als Ersatz sollten stattdessen neue Hochhäuser entstehen, die ein Vielfaches an Profit würden ergeben.

Über den geplanten Abriss war man überall empört, ob alt oder jung,

ein engagierter Mieter, Herr Volkmer, brachte diese Protestbewegung jedoch richtig

in Schwung.

Man muss sich vereint mit allen Kräften wehren, so lautete der allgemeine Befund, drum wurde ein Verein gegründet, der nannte sich 'Der Siedlerbund'.

Dem unnachgiebigen Vereinsvorsitzenden, Herrn V, haben wir den Erhalt unserer Häuser hauptsächlich zu verdanken,

durch sein fachliches Wissen, seine Hartnäckigkeit, Sturheit und unerschrockene Art, sich mit der GESOBAU anzulegen und aggressiv zu zanken.

Neben den vielen Aufgaben, die sich für sie im Haushalt ergaben,

war auch mein Weibchen stark engagiert, den anfangs wenig aussichtsreichen

Kampf gegen die GESOBAU mitzutragen.

Man organisierte Proteste, schaltete Politiker ein und auch die Presse, dadurch fand unsere Angelegenheit auch ein breites öffentliches Interesse.

Selbst dem damaligen Regierenden Bürgermeister Dietrich Stobbe blieb die Problematik nicht verborgen,

er wurde zu Versammlungen eingeladen und zeigte Verständnis für unsere Sorgen.

Nach fünfjährigem unermüdlichen Kampf wollten der Vorstand und die Direktoren der GESOBAU endlich entnervt ihre Ruh',

und sie stimmten letztlich sogar einem Verkauf der Häuser an die dort wohnenden Mieter unter bestimmten Voraussetzungen zu.

 

Die allgemeine Stimmung und politische Konstellation war für uns günstig und die Entschlossenheit der Mieter riesengroß,

doch der Sieg gegen die großen Bosse fiel den kleinen Leuten wahrhaftig nicht leicht in den Schoß.

Für uns war das natürlich ein großes Glück. Herrn Volkmer, Herrn Stobbe, meinem eifrigen Häschen und dem Himmel sei Dank;

der Dank geht auch an die tapferen Siedler und an all' die uns moralisch beigestandenen Leute,

denn von diesem glücklichen Umstand, nämlich dem Kauf des Hauses, profitieren wir noch heute.

WS 2007/102010

Ehekrisen-Lied

Ich möcht' der Schnaps in deiner Kehle sein,

es wär' so wunderbar, wenn du mich schüttest in dich rein,

aber gerne wäre ich auch das Bier, das in dem Kasten steht, hinter der Tür.

Ich möcht' der Wirt von deiner Kneipe sein,

denn wenn du blau bist, lädst du alle seine Gäste ein

und erzählst allen, wie sehr sozial du bist und schlau, und was du alles gelernt hast auf dem Bau.

Ich möcht' das Haar in deiner Suppe sein

und deinen Rachen kitzeln, bis du beginnst die Suppe auszuspei'n,

doch was ich dringend möchte, weiß ich ganz genau:

ich will die Scheidung von dir - als deine Frau.

WS 2007/2010

Streitkultur

>Du weißt doch immer alles besser.<

>Ja, das stimmt, weil ich genau weiß, dass du immer alles besser weißt.<

>Ich weiß gar nicht immer alles besser, ich sage nur, wie es ist.<

>Und wie ist es?<

>Das weißt du doch ganz genau, wenn du immer alles weißt.<

>Na gut, wenn du meinst, dann weiß ich eben alles besser.

Dann halte ich mich besser zurück, bevor wir noch anfangen, uns zu streiten.<

>Meinst du, ich will mit dir streiten? Warum unterstellst du mir das?

Du bist doch immer, der streiten will, weil du alles besser weißt.

Dabei weißt du gar nichts. Einen Dreck weißt du.

Weißt du, wie ich mich fühle? Weißt du es?

Beschissen fühle ich mich. Immer deine Bevormundung und deine Besserwisserei. Anstatt nett zu mir zu sein und mich in die Arme zu nehmen ,

aber anscheinend weißt du gar nicht mehr, wie das geht, obwohl du sonst alles weißt. Wann hast du mich zuletzt in die Arme genommen, oder gar geküsst?

Wie viele Jahre ist das her? Sag's mir.<

>Na nun übertreibe mal nicht so.<

>Wie viele Jahre? Sag' s mir, wenn du es weißt. Und wann hast du mich zuletzt richtig geliebt?

Ich sage, r i c h t i g geliebt, so mit Laster, Lust und Leidenschaft und allem möglichen Trallalla. Wann soll das gewesen sein? Weißt du' s?

Ich weiß es nicht, das muss in meinem vorigen Leben gewesen sein.<

>Jetzt wirst du aber unsachlich. Merkst du nicht selber, dass du maßlos übertreibst?<

>Na dann sag' s mir, wenn du es weißt. Aber du weißt es nicht,

weil du es längst vergessen hast. Du liebst mich nicht mehr. Das ist es. Du hast es verdrängt und weißt gar nicht mehr, was das ist - LIEBE. Schlag' mal nach im Lexikon unter L. Lies mal nach, was das ist, und wie das gemacht wird. Und dann komm' zu mir und zeig' mir, ob du kapiert hast, was da steht, du müder Muffel, du.

Wenn du mich anschaust, mich umarmst, mich küsst, meine Muschi streichelst -wie zuletzt vor 6 Monaten - jetzt ist's mir wieder eingefallen und dann zu mir in meine Liebeslaube kommst, groß und stark, und mir zeigst, wie sehr du mich noch liebst, dann werde ich in deinen Armen dahin schmelzen vor lauter Glück. Das ist Liebe. Jawohl, dahin schmelzen vor Lust und Glück.

Ich sehe dir an, du denkst wieder, ich übertreibe, aber das ist nicht übertrieben. Ich weiß genau, was ich fühle, denn ich bin schließlich eine Frau. Oder weißt du das auch besser?<

WS 052006

Das Plagiat

Mein lieber Schatz, ich muss dir heute endlich ein Geständnis machen, ich bin gespannt, ob du darüber weinen wirst oder vielleicht lachen.

Ich habe Plagiat betrieben........

Ich habe im Laufe der Zeit dein geäußertes Gedankengut, in Form von Vorwürfen, Zurechtweisungen, Ermahnungen, Flüchen, Liebesbezeugungen klammheimlich aufgeschrieben.

Manchmal hast du mich geliebt und manchmal regelrecht gehasst, all' deine Äußerungen sind authentisch, sprechen für sich selbst, ich habe sie nur thematisch geordnet und in Reime gefasst.

Ich ließ dieses Traktat zusammen mit ein paar anderen publizieren, ohne dich im Voraus darüber zu informieren.

Ich hoffe, das Werk wird den Lesern gefallen, und sie werden mich dafür huldigen,

bei dir möchte ich mich für mein illoyales, illegales Verhalten vielmals entschuldigen,

doch ich sage dir klipp und klar ganz offen ins Gesicht,

ohne die Anregungen, die ich durch dein Wirken und Walten erhalte,

gäbe es viele Gedichte nicht.

Im Vörspann des Enthüllungsbuches steht es folgendermaßen beschrieben: Würde meine mir angetraute teure Gattin Leonore nicht regelmäßig den Stoff für meine Geschichten bieten,

wäre ich kein selbstverliebter Poet geworden, sondern gehörte, wie eine Vielzahl lang gedienter, pensionierter Ehemänner, zu dem großen Haufen einfallsloser, nutzloser und langweiliger Nieten.

WS 052011

Tipps zur Reha-Kur

Gesund ist es, seinen Körper zu trimmen,

dabei ist es auch hilfreich, viel zu

schwimmen, und dem, der krank ist an

Rücken oder Brust, bereitet das

Schwimmen auch mancherlei Lust.

Die Beine grätschen, kräftig zusammendrücken und

den Körper gleiten lassen in fein abgestimmter Harmonie,

das ist belebend für Sehnen, Muskeln und Knochen

und wohltuend für die schlimmen Knie.

Atme die Luft ganz tief in dich ein, dehne weit aus deine Büste,

das kräftigt und strafft allmählich wieder die schlappen Brüste.

Lass die Luft ganz langsam - wie streichelnd - wieder

entweichen über deine Zunge,

dadurch werden gestärkt Kreislauf, Herz und Lunge.

Wenn du nach dem Kurbetrieb wieder zu Hause bist

und deine gestrafften Titties dann stolz vor mir schaukeln lässt,

werde ich sie vor Entbehrung greifen, tutschen und lecken,

ihre Wärzchen knuddeln und lutschen und erkunden,

wonach sie schmecken.

Dann werde ich, ohne dich viel zu bitten oder zu fragen,

dir dein Höschen runterzieh n und mich am Perlmuttgeschmack deiner feuchtglänzenden

Venusmuschel laben.

WS 042007

Zur falschen Zeit, ein falsches Wort, noch dazu am falschen Ort, schwupps, schon ist die Liebe fort.

Manchmal schlummert sie noch in uns drinnen, gelegentlich fliegt sie auch ganz von hinnen, da hilft auch kein Köder, keine MILKA-Schokolade und auch kein Speck,

die Liebe ist verschwunden, erloschen, weg.

Mir ist es passiert, das ist nicht gelogen,

da kam nach Wochen ein Vogel zu mir geflogen,

setzte sich nieder auf meinen Fuß,

hatte einen Zettel im Schnabel, von der entflohenen

Liebsten einen Gruß.

>Du weißt, du hast mich gedemütigt und sehr verletzt mein enttäuschtes Herz und mir zugefügt tiefen seelischen Schmerz, doch ich will dir verzeihen deinen makabren Scherz. Schwamm drüber, doch wir müssen reden, so wie bisher kann ich mit dir nicht weiterleben.

Du bist so träge und so nachlässig und schaust mich kaum noch an;

du behandelst mich nicht mehr als ein seine Ehefrau noch liebender Mann.

Was hindert dich, mich mal zu umarmen und mich zu streicheln, mir liebevoll in die Augen zu blicken und mich ab und zu auch wieder tüchtig zu ficken.

Zeig s mir doch, wenn du mich immer noch liebst, und ich bitte dich, dass auch du mir meine kleinen Schwächen gnädig vergibst.

Ich würde mich gerne wieder an dich schmiegen, dich küssen, mit dir herumalbern und lachen, auf dass wir uns künftig noch ein glückliches, schönes und zufriedenes gemeinsames Leben machen.<

Das hoffe auch ich immer wieder und unverdrossen, heute, hier und jetzt,

denn die Hoffnung, diese starke, tröstende Kraft, stirbt ja bekanntlich zuletzt.

WS 052010

Verzeih' mir bitte,

wenn ich dich gekränkt, gedemütigt oder seelisch verletzt habe, eine mir anscheinend vom Schicksal manchmal zugeteilte Gabe.

Von mir war das alles niemals bösartig und hinterhältig gemeint, auch wenn es dir offensichtlich emotional ganz anders erscheint.

Ich möchte dich um Verzeihung bitten für alle meine schweren Vergehen, und ich wünschte von ganzem Herzen, sie wären niemals geschehen.

Könntest du sie mir noch einmal mit Großmut und Nachsicht vergeben?

Ich bemühe mich unvermindert, weiterhin nach stärkerer Selbstdisziplin zu streben.

Und mit ein paar mir zugedachten liebevollen und zärtlichen Küssen könntest du wieder ins Lot bringen mein aufgewühltes, schlechtes Gewissen; und wenn du mich sogar wieder an deinen stolzen Brüsten tutschen lässt, lade ich dich gerne ein zu einem gemeinsamen, vergnüglichen Versöhnungsfest.

Zwar bemühe ich mich immerfort, dass ich ein fehlerfreier, toleranter und idealer Gatte werde, doch ein schwacher Charakter hat es halt nicht immer leicht auf dieser unberechenbaren Erde.

Verzeih' mir, bitte! Verzeih'! Das ist ein echter Hilfeschrei!

WS 052010

Ein kleines Liebeslied für meine Frau

Ich liebe dich trotz allem, was zwischen uns ist gewesen, wir verhalten uns manchmal wie zwei störrische alte Besen, doch ich gedenke, ich bin von manchem bösen Gedanken inzwischen genesen.

Ich liebe dich, meine Süße, du mein mir angetrautes Weibchen, deine Lippen, deine Titten und deinen Arsch, kurzum dein ganzes schmiegsames Leibchen.

Ich bestaune oft deine Hartnäckigkeit, dein treffsicheres Bauchgefühl, deine vitaleAktivität

und des nachts die gurgelnden Geräusche deiner träumenden Kehle.

Für entspannten, ruhigen Schlaf wünsche ich dir statt Tabletten zukünftig eine erwachte, fröhliche, befreite Seele.

Ich bewundere deinen Ordnungssinn, deine Strebsamkeit, deine Reinlichkeit und deinen unermüdlichen Fleiß, kurzum deine stolze Hausfrauenehre.

Ich lasse dich bei der Arbeit gerne selbstständig walten und komme dir dabei möglichst wenig in die Quere.

Ich liebe die alltäglich von dir appetitlich zubereiteten Speisen,

und ich sehne mich nach dem mittäglichen Essen wieder nach zärtlichem

Geknutsche, Liebkosen und beieinander liegendem Gekuschel -

und nach dem Genuss deiner zarten, köstlich saftigen Venusmuschel.

WS 23.10.2010

Lobeshymne

Wenn meine Frau ich hätte nicht, wäre ich ein armer Wicht.

Sie ist eine Klassefrau,

wie ein wohl gelungenes Gedicht.

Sie ist freundlich, flink und fleißig, obwohl doch weit schon über dreißig, sauber, bescheiden, ordentlich und schlank, und meist gesund, nur selten krank.

Sie ist famos im Organisieren und immer vornweg beim Kommunizieren; gute Einfälle und Ideen hat sie immer parat, und sie trägt einen Diamantring*) mit drei Karat.

Sie hat tausend tolle Kochrezepte und hat für mich immer gute Konzepte, was ich zu tun und zu lassen habe, auch wenn ich sie danach gar nicht frage.

Nähmaschine und Herd bedient sie wie ein Profi, den Schneider und den Koch im Haus erspart sie, ihre selbst komponierten Gerichte immer lecker schmecken, so dass man nach dem Essen sich stets die Finger muss lecken.

Sie arbeitet und schuftet und rackert und macht, manchmal sogar bis tiefin die Nacht; dann fällt sie ins Bett mit letzter Kraft:

>Gott sei Dank, für heute habe ich es wieder geschafft.<

Und das tut sie alles ohne Lohn, ohne Geld, auch festes Taschengeld sie von mir nicht erhält.

 

Manchmal, in Zeiten mit speziellen Gefühlen, bei leisen musikalischen Tönen,

kann sie bei erregter Stimmung auch noch lustvoll stöhnen.

Ich spreche hier aus, was sich viele Männer nicht trauen:

>Ich habe die perfekteste aller perfekten Frauen.

< Natürlich hat sie auch kleine Fehler, doch das nehme ich nicht so krumm,

denn sie ist, Gott sei Dank, kein bisschen blöde oder dumm.

Was mich nur manchmal irritiert, dass sie mich so herzlos kritisiert.

>Du bist so langsam; sei nicht so träge;

du bist so schlampig; so putzt man nicht die Zähne.<

Mir scheint, sie erwartet, ich soll so perfekt sein wie sie, bei aller Sympathie - das schaffe ich im Leben nie.

WS 052007

*) aus synthetisch gepresstem Kohlenstoff (der Wahrheit zuliebe)