Czytaj książkę: «Sprachförderung - Grundlagen und mehr als 80 Spiele - eBook»
ROSEMARIE PORTMANN
SOZIALKOMPETENZ
GRUNDLAGEN UND
MEHR ALS 80 SPIELE
Inhalt
Einleitung
Spiele zur Erweiterung des Wortschatzes
Spiele zur phonologischen Bewusstheit
Spiele zur Stärkung der Mundmotorik
Spiele zur Förderung der Grammatik
Spiele zur Literacy-Förderung
Verzeichnis der Spiele
Einleitung
Sprachkompetenz ist Grundlage für ein erfülltes und gelungenes Miteinander zwischen Menschen und für eine erfolgreiche Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Sprachliche Kompetenzen erwirbt der Mensch von Anfang an: Bereits in der 20. Schwangerschaftswoche hört der noch ungeborene Säugling die Sprachmelodie und den Sprechrhythmus seiner Muttersprache. In den ersten Lebensjahren entwickeln sich dann die Sprachkompetenzen rasant weiter, und der Grundstein für eine erfolgreiche Sprachentwicklung wird gelegt. Begleitende erwachsene Personen können den Spracherwerbsprozess von Kindern gezielt fördern. Dazu eignet sich insbesondere die Verknüpfung von Sprache und Musik (Singen, Mitmachgedichte, Klanggeschichten) sowie Sprache und Bewegung. Die Verknüpfung von Sprache und Spiel ist eine weitere hilfreiche Methode zur Sprachförderung. Wenn Kinder mit Freude etwas tun, dann setzt schnell auch der Lernerfolg ein. Im Spiel können Kinder ihre Imaginationskraft entwickeln, sie können sich bewegen, Spannung und Entspannung erleben. Die Auswahl der Spiele im vorliegenden Band richtet sich nach diesen Kriterien: Ist die Fantasie der Kinder gefragt? Können sie sich bei diesem Spiel bewegen? Ist das Spiel spannend? Gleichzeitig werden Kinder in verschiedenen Bereichen der Sprachkompetenz gefördert: Wortschatzerweiterung, phonologische Bewusstheit, Mundmotorik, Grammatik und Literacy. Die meisten Spiele sind je nach Bedarf – nach Gruppengröße, Entwicklungsstand und Vorlieben der Kinder – veränderbar. Beispielsweise können bei den Spielen zur Erweiterung des Wortschatzes diejenigen Wörter eingesetzt werden, an denen die Kindergruppe gerade arbeitet. Fast alle Spiele können sowohl in Kindergärten und Kitas, als auch in Grundschulen eingesetzt werden. Spiele, die sich ausschließlich für die jüngeren bzw. für die älteren Kinder eignen, sind als solche durch "G" und "K" gekennzeichnet.
Viel Freude beim Ausprobieren und gute Lernerfolge wünscht
Wilma Osuji
Spiele zur Erweiterung des Wortschatzes
Jedes Wort, das ein Kind kennt, hilft ihm, seine Wünsche und Befindlichkeiten auszudrücken, von seinem Erlebten zu berichten, Konflikte zu lösen und Spielideen zu formulieren. Je reicher der Wortschatz eines Menschen ist, desto genauer und erfüllter wird er in der Kommunikation anderen Menschen begegnen können.
Bei Spielen zur Wortschatzerweiterung von Kindern sollte darauf geachtet werden, stets den Artikel eines jeden Wortes zu nennen. In der deutschen Grammatik gibt es keine Regel für die Anwendung von Artikeln – für Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen, bedeutet dies, dass sie die Artikel Wort für Wort lernen müssen. Eine wiederholte Nennung der Artikel hilft also, deren Nutzung zu verfestigen.
Wörternetz
Ziele: Erweiterung des Wortschatzes zu einer bestimmten Themengruppe, zur Ruhe kommen
Material: ein Knäuel Wolle
Dieses Spiel eignet sich gut dazu, eine Kindergruppe zu Ruhe und Konzentration zu führen, um z. B. im Anschluss ein gezieltes Gespräch zu führen.
Alle Kinder sitzen im Kreis. Das Kind, das beginnt, erhält ein Knäuel Wolle. Es hält das Ende der Wolle in der Hand, rollt etwas von der Wolle ab und nennt ein Wort zu einer vorher bestimmten Themengruppe. (Beispiel: Themengruppe „Körperteile“ – „der Arm“). Dann wirft es einem beliebigen Kind das Knäuel Wolle zu und hält gleichzeitig das Ende der Wolle fest in der Hand. Das zweite Kind zieht den Faden stramm und nennt ebenfalls ein Wort der Wortgruppe (z. B. „der Hals“) usw.
Ballrundlauf
Ziele: Erweiterung des Wortschatzes zu einer bestimmten Themengruppe, Merkfähigkeit, Konzentration
Material: drei kleine, weiche Bälle (etwa in Tennisballgröße) oder Klangkugeln
In diesem Spiel steckt viel Bewegung und Spaß. Es eignet sich deshalb gut als Lockerungsübung. Alle Kinder sitzen im Kreis. Zu dem Thema, das gerade in der Schule, Kita oder Gruppe besprochen wird, sollen die Kinder eine Reihe von Wörtern finden. Die Themen können ganz unterschiedlich sein. Werden in der Kita gerade „Tiere“ thematisiert, sollen die Kinder Tiernamen, wie „Löwe“, „Bär“, „Amsel“ usw. finden. Oder es wird in der Grundschule momentan das Thema „Ernährung“ besprochen, dann finden die Kinder z. B. Namen gesunder Nahrungsmittel oder die Bezeichnungen von Körperteilen und Organen, die mit der Nahrungsaufnahme und Verdauung zusammenhängen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt: Die Kinder können sich z. B. auch darauf einigen, ausschließlich Verben oder Adjektive zu benutzen.
Ein Kind beginnt. Es hält den ersten Ball in den Händen und nennt laut das Wort, das es zum Thema gefunden hat, z. B. „Bär“. Dann wirft es den Ball zu einem beliebigen anderen Kind. Dieses wiederum nennt ein weiteres, zum Thema passendes Wort, z. B. „Löwe“. Kind 1 muss sich das Wort von Kind 2, also „Löwe“, gut merken, denn wenn dann der Ball schon bei jedem Kind war, geht es in die zweite Runde: Kind 1 ruft laut das Wort „Löwe“ von Kind 2 und wirft ihm den Ball zu. Kind 2 verfährt so mit Kind 3 usw. Ist die Reihenfolge klar, und das Spiel im Fluss, kann ein zweiter und schließlich auch ein dritter Ball zum Einsatz kommen. Das Spiel wird wild und laut – und Wörter und Bälle fliegen nur so durch die Luft.
Wörterkreis
Ziele: Erweiterung des Wortschatzes zu einer bestimmten Themengruppe, Kategorisierung von Wörtern
Die Kinder stehen im Kreis, mit dem Rücken zur Kreismitte. Die Spielleitung nennt einen Oberbegriff, z. B. „Kleidungsstücke“. Nach und nach tippt sie die Kinder an. Das Kind, das angetippt wird, nennt einen Begriff, der zu dem Oberbegriff gehört (z. B. „Rock“). Daraufhin nickt die Spielleitung dem Kind zu, und es darf sich umdrehen, sodass sein Gesicht nun zur Kreismitte schaut. Am Ende sind alle Kinder dem Kreis zugewandt.
Bärenspiel
Ziele: Zuordnung von Wörtern zu bestimmten
Oberbegriffen, akustische Aufmerksamkeit,
Reaktionsfähigkeit
Dieses Bewegungsspiel braucht viel Platz, am besten eine große Wiese oder einen Bewegungsraum. Bevor das Spiel beginnt, einigt sich die Gruppe auf einen Oberbegriff, zu dem sich viele Wörter finden lassen. Beispiele: Fahrzeuge, Werkzeuge, Körperteile, Obst, Gemüse, Farben, Möbel, Kleidungsstücke.
Nun wird ein „Bär“ gewählt. Der „Bär“ legt sich auf eine Seite des Spielfeldes und schläft. Er überlegt sich ein Wort, das sich dem zuvor ausgewählten Oberbegriff zuordnen lässt, z. B. „Motorrad“ zum Oberbegriff „Fahrzeuge“. Unterdessen schleichen die anderen Kinder zum „Bären“. Sie dürfen ihn ein wenig necken und kitzeln. Gleichzeitig probieren sie aus, auf welches Wort der „Bär“ reagiert. Die Kinder rufen z. B. „Auto“ oder „Fahrrad“. Hört der „Bär“ das von ihm gewählte Wort, also „Motorrad“, springt er auf und versucht, die Kinder zu fangen. Die Kinder rennen (üblicherweise laut kreischend) zu der anderen Seite des Spielfeldes, wo sie in Sicherheit sind. Das erste Kind, das gefangen wird, spielt nun den Bären. Hat der „Bär“ kein Kind fangen können? Dann versucht er es in einer zweiten Runde einfach nochmal.
Füße und Wörter
Ziele: Erweiterung des Wortschatzes, Körperwahrnehmung
Material: verschiedene Utensilien, die ertastet werden sollen, ein Tuch
Vor den Kindern liegen unterschiedliche Utensilien. Wird zurzeit zum Thema „Küche“ mit den Kindern gespielt und gelernt, sind es Küchenutensilien; beim Thema „Bauen“ sind es Werkzeuge usw.
Die Kinder sprechen über die Gegenstände, über deren Beschaffenheit, Material und Textur und befühlen sie. Nach und nach werden den Kindern die Augen verbunden. Nun versuchen sie, mit den nackten Füßen einen der Gegenstände zu ertasten und so wiederzuerkennen.
Wörter aus dem Sack
Ziele: Wortschatzerweiterung, taktile Wahrnehmung
Material: ein Stoffsack, verschiedene Utensilien
Wie beim Spiel „Füße und Wörter“ werden je nach aktuellem Thema Utensilien in einen Stoffsack gefüllt. Ob den Kindern zuvor die Gegenstände gezeigt werden oder nicht, kommt auf ihr Alter an. Nach und nach schließen die Kinder die Augen, tasten nach einem Gegenstand im Sack, befühlen ihn, beschreiben laut, was sie da unter ihren Händen spüren und sprechen auch ihre Vermutung laut aus. Liegen sie mit ihrer Vermutung richtig?
Hexe, Hexe, was kochst du heute?
Ziele: Erweiterung und Festigung des Wortschatzes zum Thema „Ernährung“, Reaktionsfähigkeit
Ein Kind spielt die Hexe. Es stellt sich auf die eine Seite des großen Spielfeldes (Turnhalle oder Wiese) und dreht allen anderen Kindern, die auf der anderen Seite des Spielfeldes stehen, den Rücken zu.
Nun rufen die Kinder: „Hexe, Hexe, was kochst du heute?“ Und die Hexe antwortet z. B.: „Kartoffeln mit Erbsen und Hähnchenschenkeln“. Jedes Kind überlegt für sich, welche Komponenten des Menüs es gerne isst und geht dementsprechend viele Schritte auf die Hexe zu. Mag ein Kind beispielsweise keine Erbsen, wird es zwei Schritte auf die Hexe zugehen. Die Hexe kehrt den Kindern immer noch den Rücken zu; sie weiß also nicht, wer wie weit von ihr entfernt ist. Dann fragen die Kinder wieder: „Hexe, Hexe, was kochst du heute?“ Die Hexe antwortet usw., bis sie ruft: „Eintopf!“. In diesem Moment dreht sie sich blitzschnell um und versucht, so viele Kinder wie möglich zu fangen. Unterdessen rennen die Kinder auf die Spielfeldseite der Hexe. Wer dort angekommen ist, darf nicht mehr gefangen werden. Wie viele Kinder hat die Hexe gefangen? Und wer möchte als Nächster die Hexe spielen?