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Terminkalender/Meilensteine – Wann machen wir was?

Der Begriff „Meilenstein“ stammt aus dem Bereich des Projektmanagements. Damit werden Unterziele bezeichnet, die wichtig sind, damit am Ende das große Projekt erfolgreich durchgeführt werden kann. Sie helfen außerdem dabei, in der Vorbereitungsphase den Überblick zu behalten. Für jeden Meilenstein sind andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich. Es ist gut, wenn die Gesamtleitung immer wieder danach schaut, ob die einzelnen Meilensteine auch erreicht wurden.

Im Folgenden findet ihr einen groben Überblick über einzelne Meilensteine. Dieser soll helfen, die Zeit vor dem Erlebnistag zu strukturieren. Dabei wurde großzügig genügend Puffer eingeplant, damit die Vorbereitungsteams auch wirklich genügend Zeit haben und nicht in unnötigen Stress geraten.

Zu alledem ist es absolute Priorität, dass alle Meilensteine im Gebet begleitet werden. Das wird nicht jedes Mal besonders erwähnt, sondern vorausgesetzt. Seid Betende! Holt euch dazu gern auch Unterstützung von eurem Gebetsteam. Sagt ihm, was euch gerade beschäftigt, welche Meilensteine euch Probleme bereiten oder wofür ihr dankbar seid und welche Meilensteine ihr problemlos erreicht habt. Wenn die Vorbereitungen turbulent werden, hilft es, im Gebet Ruhe zu finden und neue Kraft zu tanken für den Weg zum nächsten Meilenstein.

6 Monate vor dem geplanten Termin des Erlebnistags

 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen und motivieren. Schwärmt ihnen vor, warum es wichtig und gut ist, dass sie den Erlebnistag unterstützen. Der Erlebnistag ist eine gute Chance, auch junge und noch unerfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubinden.

 E-Mail an alle potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschicken, um einen Termin innerhalb der nächsten vier Wochen zu finden, an dem alle können.

 Welche weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden benötigt? Diese bis zum ersten Treffen ansprechen.

5 Monate vor dem geplanten Termin des Erlebnistags

Gemeinsames Treffen mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Folgende Themen werden dabei besprochen:

 Es ist euer Erlebnistag: Ihr sollt nicht nur mitarbeiten, sondern den Tag mit euren Ideen gestalten.

 Verantwortungsbereiche (Deko, Anspiel, Spielstraße, Moderation, Essen, Musik usw.) und jeweilige Ansprechpersonen werden festgelegt. Je nach Mitarbeiterzahl schon Teams bilden, die einzelne Bereiche verantworten. Hier schon Verantwortung auf möglichst viele Schultern verteilen.

 Thema des Erlebnistags festlegen.

 Location abklären – wo soll der Erlebnistag stattfinden?

 Das erste Team, das dann in Aktion treten muss, ist das Team für die Werbung, da es einige Zeit kostet, die Flyer zu gestalten und zu drucken.

3 Monate vor dem geplanten Termin des Erlebnistags

 Beginn mit den Proben für das Theaterstück. Mit einzelnen Szenen beginnen, die sich langsam zu einem Ganzen zusammenfügen. Auch wenn es Zeit kostet, hat es sich bewährt, mehr Zeit für das Proben des Theaterstücks einzuplanen.

 Abgleichen der Spielstationen mit dem Theaterstück.

 Anmeldungen und Informationsbriefe an die einzelnen Kreise und Gemeinden verschicken und mit der Werbung für den Erlebnistag beginnen.

In der Zwischenzeit

 Zwei bis drei Treffen mit den Ansprechpersonen der Verantwortungsbereiche für einen gemeinsamen Austausch und Abgleich. Klare Kommunikation der Verantwortlichen mit den Ansprechpersonen der Verantwortungsbereiche ist ein Schlüssel zu einem gelungenen Erlebnistag.

 Beginn der Bandproben für die Musik (2 – 3 Wochen vor dem Erlebnistag).

In der Woche vor dem Erlebnistag

 Besichtigung der Location – ist alles vorhanden?

 Material für die Spielstraße wird gesammelt.

Ein paar Tage vor dem Erlebnistag

 Proben des gesamten Theaterstücks inklusive integrierter Andacht.

Ein Tag vor dem Erlebnistag

 Generalprobe des kompletten Programms.

 Das Material für die Spielstraße muss komplett vorhanden sein.

 Dekoration ist angebracht.

Am Erlebnistag selbst

 Zwei Stunden vor Beginn treffen sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sprechen das Programm noch einmal durch.

 Die Band probt noch einmal alle Lieder durch.

 Dreißig Minuten vor Beginn ist Einlass für die einzelnen Gruppen und Kinder.

Minutenplan – Braucht man das?

Ein Erlebnistag ist eine Veranstaltung für Kinder. Dabei müssen die Verantwortlichen das Gesamtbild im Blick behalten. Natürlich könnten die einzelnen Programmteile einfach nacheinander gesetzt werden. Dann könnten sich die Verantwortlichen die Mühe sparen, schon im Voraus einen genauen Zeitplan zu schreiben. Andererseits besteht dabei die Gefahr, dass ein Erlebnistag zu einem Chaostag wird. Da weiß dann die Küche nicht mehr, wann die Würstchen heiß gemacht werden müssen, Eltern stehen 30 Minuten vor der Tür und wollen ihre Kinder abholen und weitere Probleme können auftreten. Das Ergebnis sind frustrierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darum gilt die Grundregel: Je mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Erlebnistag involviert sind, desto genauer muss ein Zeitplan gestaltet sein und umso wichtiger ist es auch, die Verzögerungen zu kommunizieren. Dadurch entsteht ein Informationsfluss, der einer Mitarbeitendenfrustration vorbeugt. Darum: Je klarer die Absprachen und zeitlichen Planungen im Vorfeld laufen, umso einfacher ist dann auch die Durchführung.

Ein Zeitplan hilft, dass Dinge nicht spontan gemacht, sondern durchgeplant werden. Durch einen Minutenplan kann ein Mitarbeitendenteam im Vorfeld manche Elemente schon durchsprechen und hat dann noch Konzentration und Motivation für die Elemente, die unvorhergesehen kommen. Dafür ist dann noch immer Spontaneität und Improvisationsvermögen von Nöten. Hier ein Vorschlag für einen vorläufigen Minutenplan:


ZeitProgrammVerantwortliche Person
08:30 UhrAufbau
09:30 UhrEinlass
09:55 UhrJingle/CountdownTechnikteam
10:00 UhrBegrüßungModerationsteam
10:05 UhrLiedBand
10:08 UhrTheaterstück, Szene 1Schauspielteam
10:19 UhrWarm-Up-SpielModerationsteam
10:24 UhrTheaterstück, Szene 2Schauspielteam
usw.usw.usw.
11:23 UhrErklärung zu Mittagessen und SpielstraßeModerationsteam
11:30 UhrMittagspause mit Essen und SpielstraßeEssensteam, Spielstraßenteam
13:55 UhrJingle/CountdownTechnikteam
14:00 UhrLiedBand
14:03 UhrBegrüßung „Welcome back – Wie war die Pause?“Moderationsteam
14:05 UhrTheaterstück, Szene 6Schauspielteam
usw.usw.usw.
15:00 UhrActionspiel zum AuflockernModerationsteam
15:15 UhrSiegerehrung SpielstraßeModerationsteam, Spielstraßenteam
15:30 UhrEnde

Mitarbeitendenkoordination – Wer schmeißt das alles?

Ohne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lässt sich keiner der vorgestellten Erlebnistage durchführen. Grundsätzlich sind wir davon überzeugt, dass alle, die das Anliegen dieser Tage teilen, mitarbeiten können. Es geht darum, dass Kinder von Jesus erfahren. Das ist unsere Motivation, warum wir dieses Buch veröffentlichen und Erlebnistage durchführen. Alle, die diesem Ziel zustimmen, sind qualifiziert, mitzuhelfen! Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Interessen und Gaben entsprechend eingesetzt werden, erleben wir immer wieder, dass sie selbst einen großartigen Tag erleben und für die wöchentlichen Gruppenstunden neu motiviert werden. Erlebnistage für Kinder haben so eine Strahlkraft über den einzelnen Tag hinaus. Als Autorinnen und Autoren ist uns sehr wohl bewusst, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der christlichen Kinder- und Jugendarbeit Mangelware sind. Darum haben wir versucht, die vorgestellten Programme so zu konzipieren, dass diese auch mit weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchführbar sind. Hier nun einige Aspekte, die uns bei der Mitarbeitendenkoordination wichtig sind. Manche dieser angesprochenen Punkte helfen, den Tag besser zu gestalten. Andere zeigen, dass diese Erlebnistage auch Auswirkungen für die Arbeit mit Kindern über diesen einen Tag hinaus haben können.

 

Kernteams bilden: Zeit ist ein wichtiges Gut und nicht jede/jeder muss bei allem dabei sein. Es hat sich bewährt, bei mehreren Mitarbeitenden einzelne Teams zu bilden, die für einen speziellen Bereich die Verantwortung tragen. Entsprechend gibt es z. B. das Schauspiel-, Spielstraßen- und Versorgungsteam. Wichtig ist, dass es ein oder zwei Hauptverantwortliche gibt, die diese Untergruppen im Gesamten koordinieren und für einen reibungslosen Kommunikationsverlauf verantwortlich sind.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können doppelt eingesetzt werden: Bei Mitarbeitendenmangel empfiehlt es sich zum Beispiel, den Schauspielerinnen und Schauspielern auch in der Mittagspause eine Aufgabe anzuvertrauen. Bei der Betreuung einer Spielstation können sie diese sogar mit den Charaktereigenschaften füllen, die sie auch im Theaterstück verkörpern. Das erhöht den Spaßfaktor für die Kinder und vertieft das Erlebte, weil das Theaterstück und die Spielstraße nicht als zwei unterschiedliche Elemente wahrgenommen werden, sondern eine Einheit bilden. Die Theaterstücke in diesem Buch wurden bewusst so geschrieben und konzipiert, dass einzelne Schauspielerinnen und Schauspieler zwei Rollen besetzen können. Dies ist vor allem für Gruppen mit weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wichtig. Zu Beginn jedes Theaterstücks wird aufgeführt, welche Rollen doppelt besetzt werden können.

Erlebnistage sind „Übungstage“ für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Der Fokus der Tage liegt auf den Kindern. Sie sollen einen Tag erleben, an dem sie Jesus begegnen. Gleichzeitig eignen sich diese Veranstaltungen wunderbar, um jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit hineinzunehmen. Sie können entsprechend ihrer Gaben im Musik- oder Schauspielteam, in der Spielstraße oder in der Begleitung der Kinder eingesetzt werden. Dabei machen sie erste Schritte in der Mitarbeit. Bevor sich neue Mitarbeitende festlegen, Woche für Woche in einer Gruppenstunde verbindlich Verantwortung zu übernehmen, hilft es ihnen, sich vorher einmal auszuprobieren.

Ältere leiten Jüngere an: Wenn junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen, was und wie sie mitarbeiten können, werden sie selbst motiviert und erleben anstatt einer Überforderung Erfüllung und Freude an der Mitarbeit. Wenn es möglich ist, können Einsteigerinnen und Einsteiger in der Mitarbeit mit erfahrenen „alten Hasen“ mitlaufen. Dabei entsteht der Effekt eines „Ein-Tages-Mentorings“. Der oder die Jüngere sieht am Beispiel der oder des Älteren, wie Einsatz für Jesus aussieht. Darum ist bei der Einteilung der Mitarbeitenden darauf zu achten, dass, sofern es die Anzahl zulässt, immer Teams von Novizinnen/Novizen und Erfahrenen gebildet werden. Der Überblick, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen, schafft eine große Motivation. Gerade junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen die Erfahrung, dass sie an etwas Großem teilhaben.

Gemeinden können „angezapft“ werden: Natürlich sind die ersten Ansprechpersonen für die Mitarbeit bei einem Erlebnistag die Leiterinnen und Leiter der einzelnen Kreise und Gruppenstunden für Kinder. Aber was, wenn diese nicht ausreichen? Anders als bei den regelmäßigen Gruppenstunden können bei den Erlebnistagen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit eingesetzt werden, die sonst mit Kindern „nicht so können“. Für die Essensausgabe, die Musik oder die Verwaltung von Anmeldungen braucht es keine besondere Gabe im Umgang mit Kindern. Wenn die einzelnen Leute das Anliegen mittragen, lohnt es sich, Gemeinden anzufragen, ob sich Leute für dieses Projekt Zeit nehmen und dabei sein wollen. So kann die Verantwortung für den Erlebnistag auf viele Schultern verteilt werden. Vielleicht merkt die/der eine oder andere Mitarbeiterin/Mitarbeiter dann ja auch, dass sie/er ja doch „mit Kindern kann“.

Es braucht Beterinnen und Beter: Dieses Buch beschäftigt sich hauptsächlich mit sichtbaren Elementen der Erlebnistage. Es geht um Theaterstücke, Spielstraßen und wie das Essen organisiert werden kann. Klar, dafür braucht es helfende Hände. Aber Christinnen und Christen ist bewusst, dass Gott handelt, wenn wir beten. Darum braucht es ebenso gefaltete Hände. Es braucht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gemeinden, Kreisen und Gruppen, die den Erlebnistag im Gebet vor Gott bringen und darum bitten, dass an diesem Tag Kinder Jesus kennenlernen. Das im Blick zu haben, lohnt sich. Dazu ist jede Christin / jeder Christ berufen, egal wie alt er ist und welche Begabung sie oder er hat. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Gebet bei allen organisatorischen Fragen schnell vergessen wurde und wir uns bewusst daran erinnern mussten. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich immer wieder im Gebet vor Gott stellen und ihn darum bitten, diese Tage zu gebrauchen. Gleichzeitig lohnt es sich, Gebetskreise in Gemeinden zu mobilisieren, die für den Erlebnistag beten. Damit werden diese zu wichtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Einsatzplan – Wer macht was?

Häufig setzt sich ein Mitarbeitendenteam eines Erlebnistags zusammen aus Vorbereitenden, die schon lange Zeit im Voraus aktiv an der Vorbereitung beteiligt sind, und Mitarbeitenden, die erst am Erlebnistag selbst dazukommen und bei der Durchführung helfen. Beide sind für einen erfolgreichen Erlebnistag sehr wichtig. Trotzdem bringt das auch die Schwierigkeit mit sich, dass es einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt, die über die Aufgaben und Abläufe sehr genau Bescheid wissen und andere, die zwar keinen Überblick haben, aber trotzdem überall zur Verfügung stehen sollten, wo eine helfende Hand benötigt wird. Um diesem Problem zu begegnen, eignet sich ein Einsatzplan hervorragend. Hier werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingetragen und können jederzeit selbstständig nachschauen, wann wer welche Aufgabe hat. Wo nötig, enthält der Einsatzplan eine grobe Aufgabenbeschreibung oder eine Ansprechperson, die über die Aufgabe Bescheid weiß. Es bietet sich außerdem an, wichtige Telefonnummern und Informationen (z. B. Erste Hilfe) dort mit abzudrucken, sodass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Dinge immer sofort parat haben. (Achtung: Beachtet die Datenschutzrichtlinien, vor allem wenn ihr auch die persönlichen Daten eurer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diese Liste schreibt!)

Ein weiterer Vorteil eines solchen Einsatzplans ist, dass er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich gut auskennen, den Rücken freihält und dass ihnen viele unnötige Fragen erspart bleiben. Trotzdem wissen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nur am Erlebnistag selbst helfen, jederzeit Bescheid, welche Aufgabe sie wann und wo machen müssen – oder an wen sie sich wenden müssen. Für die Organisatorinnen und Organisatoren des Erlebnistags bzw. die Kernteams bietet der Einsatzplan auch schon im Vorab einen guten Überblick darüber, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt werden und zu welcher Zeit z. B. noch Ressourcen zur Verfügung stehen. Umgekehrt fällt durch die Erstellung des Einsatzplans auch rechtzeitig auf, wann und bei welchen Aufgaben es zu personellen Engpässen kommen könnte. Während ein Einsatzplan für große Erlebnistage mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern also unverzichtbar ist, bietet er auch für einen kleinen Erlebnistag mit wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viele Vorteile. Ein Beispiel für einen solchen Einsatzplan findet ihr im Downloadbereich.

So, nun aber genug der Vorrede. Wir stellen euch jetzt drei praxiserprobte Erlebnistage vor. Viel Spaß beim Lesen und vor allem viel Spaß beim Umsetzen!


Aus Mut gemacht: Gideon

Ein Erlebnistag rund um Gideon

Leitvers: Gott ist mit dir, du tapferer Held (Ri 6,12 ELB)!

Thematische Einführung

300 gegen 135.000 – ein Häuflein Israeliten gegen eine absolute Übermacht. Wer bekommt es da nicht mit der Angst zu tun? Obwohl die Geschichte von Gideon schon mehr als 3.000 Jahre alt ist, ist sie für Kinder immer noch hochaktuell. Den Kindern geht es nicht selten wie Gideon, wenn sie einer Armee von Problemen und Schwierigkeiten in der Schule oder in der Familie gegenüberstehen. Dieser Erlebnistag lädt die Kinder ein, Gott zu vertrauen und mit ihm diesen Problemen entgegenzutreten. Dabei werden die Kinder nicht unter Druck gesetzt, selbst Leistung zu bringen. Im Gegenteil: Gott wollte genau das von Gideon nicht! Es geht im Glauben nicht darum, stark zu sein, sondern Gott kämpfen zu lassen. Bei Gott dürfen die Kinder schwach sein. Dann werden Siege errungen, die im wahrsten Sinne göttlich sind.

Bei diesem Erlebnistag werden auch Kinder angesprochen, die keinen christlichen Hintergrund haben. Es ist ein Erlebnistag, der nicht viel Basiswissen erfordert, sondern dieses schafft. Die Kinder können sich zum einen mit den Hauptakteuren des Theaterstücks, den Kindern Anni, Theo und Lotte, identifizieren und erfahren so Neues über Gott und die Bibel. Zum anderen spricht die Geschichte die Kinder in ihrer Lebenswelt an, in der sie immer wieder mit Angst und Problemen zu kämpfen haben. Durch Gideon können sie lernen, dass Gott sie, wie auch Gideon, als tapferer Held anspricht, ganz egal, wie stark oder schwach sie sich fühlen. Es ist Gott, der sie in ihrem Alltag mutig machen möchte. Wenn die Kinder dies verstanden haben, können sie mutig wieder nach Hause gehen. Dann heißt es nicht 300 gegen 135.000, sondern Gott gegen 135.000 und das ändert die Situation von Grund auf!

Das Theaterstück: 300 gegen 135.000

Hauptrollen: Prof. Waldemar, Anni, Lotte, Theo, Gideon Nebenrollen: Reporterin, Engel, Gott (aus dem Off), Kameramann, Wache 1, Wache 2, Wache 3, Wache 4, Hauptmann, Diener Pura, Off-Stimme

Bei wenigen Mitarbeitenden: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Rollen der Kinder (Theo, Anni, Lotte) oder die des Professors spielen, können noch eine weitere Rolle übernehmen. Auch die Reporterin, der Kameramann und der Engel können zusätzlich noch andere Rollen übernehmen. Weiterhin können die Rollen der midianitischen Wachen auf drei reduziert werden, sodass das Stück mit insgesamt acht Schauspielerinnen und Schauspielern aufgeführt werden kann. Dafür ist es ratsam, zwischen den einzelnen Szenen immer wieder Lieder zu singen, damit sich die Schauspielerinnen und Schauspieler umziehen können. Eine weitere Person kann eingespart werden, indem eine der Nebenrollen die Stimme Gottes aus dem Off spricht, anstatt dafür eine eigene Schauspielerin / einen eigenen Schauspieler zu haben. Zwei weitere Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter kann man einsparen, indem man Szene 12 streicht und dadurch nur noch zwei Wachen benötigt. Szene 13 muss inhaltlich dann aber angepasst werden. Bei vielen Mitarbeitenden: In der Kampfszene (Szene 13) können israelische und midianitische Soldaten eingesetzt werden.

Szene 1: Die Ausgrabungsstätte

Rollen: Prof. Waldemar, Anni, Lotte, Theo, Reporterin, Kameramann Bühnenbild: Ausgrabungsstätte Requisiten: Kamera, Mikrofon, Tonscherbe, Pfeilspitze, Schokoladentafel, Bibel

Prof. Waldemar, Anni, Lotte und Theo arbeiten (in kurzer Kleidung, weil es Sommer ist) im abgesperrten Bereich der Ausgrabungsstätte. Anni und Lotte suchen in der Erde und reden miteinander, Theo hantiert mit der Schaufel und Prof. Waldemar begutachtet einen ausgegrabenen Gegenstand. Dann kommen der Kameramann und die Reporterin vom hinteren Teil des Raumes vor zur Bühne. Die Reporterin fängt hier schon an zu reden und zu berichten.

 

Reporterin(spricht in die Kamera, während sie nach vorn zur Bühne läuft) Auch von meiner Seite aus wünsche ich Ihnen einen schönen Tag, meine sehr verehrten Damen und Herren. Ich begrüße Sie zu den heutigen Nachrichten. Ich heiße Corinna Schmidt und befinde mich gerade in Israel. Im Moment laufe ich zu einem bedeutenden Ort, bei dem interessante Entdeckungen gemacht wurden. Ein Mann aus Deutschland hat die Leitung der Ausgrabungen inne. Während seiner Forschungen ist er auf Gegenstände gestoßen, die hier vor Tausenden von Jahren liegen gelassen wurden. Ich bin gespannt auf die Begegnung mit den Forschern und will unbedingt mehr über diese Funde wissen! (läuft zum abgesperrten Bereich, möchte mit Prof. Waldemar reden) Guten Tag! Ich bin Frau Schmidt, Auslandsreporterin von der Tagesschau. Ich würde Ihnen gern ein paar Fragen zu Ihren Entdeckungen stellen.
Prof. Waldemar(bemerkt die Reporterin nicht, ist ganz versunken im Betrachten einer Tonscherbe und murmelt vor sich hin) Hmm, interessant, interessant ... Die Musterung der Tonscherbe ist einfach einzigartig. Aus welcher Zeit sie wohl stammt? Hmm ...
Anni(läuft zu Waldemar, leise) Hey, Onkel Waldemar, da will jemand mit dir reden. (zeigt auf die Reporterin)
Prof. Waldemar(schreckt auf, leicht verärgert) Hast du mich erschreckt! Wer stört mich denn bei meiner Arbeit? Oh, ... (freut sich jetzt) Das Fernsehen ist da!
ReporterinGuten Tag! Corinna Schmidt, ich bin Auslandsreporterin der Tagesschau. Ich interessiere mich für Ihre Ausgrabungen. Könnten Sie sich bitte für unsere Zuschauer kurz vorstellen?
Prof. Waldemar(freut sich immer noch) Ach ja, schön, dass Sie hier sind. (etwas verwirrt) Muss ich hier stehen, dass die Kamera mich sieht, oder lieber hier? (läuft hin und her und legt die Tonscherbe weg)
KameramannGanz ruhig, Sie brauchen nicht aufgeregt zu sein. Ich filme Sie genau da, wo Sie stehen!
Prof. WaldemarAch ja, ok. Und was war nochmal Ihre Frage, Frau Schmidt?
ReporterinAlso ich wollte von Ihnen erst einmal wissen, wer Sie sind.
Prof. WaldemarAch so. Ja, guten Tag, liebes Publikum! Ich heiße Prof. Dr. Waldemar und komme aus Deutschland. (denkt nach) Hm, tja, was könnte ich noch zu meiner Person sagen? Ach ja: Was ich sehr gern mag, ist Schokolade! Ach, und ich bin 50 Jahre alt und das hier (zeigt auf Anni) ist meine Nichte Anni und das hier (zeigt auf Lotte und Theo) sind ihre Freunde Lotte und Theo.
ReporterinWelche Entdeckungen haben Sie denn hier gemacht?
Prof. WaldemarIch bin etwas verwirrt, denn ich fand hier folgende Tonscherben. (sucht die Tonscherben in seiner Tasche, zieht aus seiner Hosentasche Schokolade heraus) Hmm, nein, das ist es nicht, wobei es witzig wäre, wenn es Tonscherben aus Schokolade geben würde. (lacht dabei; ruft) Anni, bringst du mir mal die Tonscherbe, die ich vorher gefunden habe?
AnniMeinst du diese Scherbe?
Prof. Waldemar(etwas durcheinander) Ja, ja … (Anni bringt sie ihm) Danke. Also diese Tonscherbe hat eine Musterung, die ich sonst noch nirgends auf der Welt gefunden habe. Äußerst interessant! Aber verblüffender ist, dass ich hier auch einige Gegenstände aus einem Krieg gefunden habe, wie diese Speerspitze. (sucht die Speerspitze in seiner Hosentasche, zieht stattdessen Schokolade heraus) Ach nein, die Schokolade habe ich doch vorher schon in der Hand gehabt. (ruft) Anni, bringst du mir mal die Speerspitze, die ich gestern gefunden habe?
Anni(bringt ihm die Speerspitze) Hier, Onkel!
Prof. WaldemarDanke. Es ist mir noch unerklärlich, wie Tonscherben und Kriegsgerät zusammenpassen. Wenn hier gekämpft wurde, warum sind hier so viele Tonscherben? Die Tonscherben kommen vermutlich von Gefäßen, in denen Essen aufbewahrt wurde. Die Krieger nahmen aber keine Tongefäße mit in den Krieg, weil diese viel zu schwer waren. Es ist also bisher unerklärlich für mich. Ich habe zwar schon einen Verdacht, aber ich werde noch weitersuchen und vielleicht kann ich dann bald klären, was hier vor langer Zeit passiert ist. Und nun entschuldigen Sie mich bitte, ich muss weiterforschen. (geht wieder in den abgesperrten Bereich)
Reporterin(ruft hinterher) Danke für das Gespräch Prof. Dr. Waldemar! (wieder zur Kamera) Verehrtes Publikum, Sie sehen, dass es hier um eine aufregende Entdeckung geht. Ich bin gespannt, was wir hier erleben werden. Eins bleibt jedoch merkwürdig: Warum hat Herr Prof. Waldemar Kinder als Assistenten? (zum Kameramann) Komm, lass uns die Kinder interviewen! (gehen zu den Kindern, skeptisch) Hallo liebe Kinder, wer seid ihr denn?
Lotte(läuft schnell zur Reporterin, sehr aufgedreht) Hallo! (winkt freundlich in die Kamera) Also, ich bin die Lotte und die Freundin von Anni. (zeigt auf Anni, ruft) Komm mal her, Anni! (Anni kommt langsam und schüchtern zu Lotte) Und das hier (zeigt auf Theo) ist mein Bruder Theo. (ruft) Komm mal her, Theo!
TheoOch nö, hab kein‘ Bock, mich bei der Hitze zu bewegen!
Lotte(wendet sich an Theo, zischt leise) Theo, Mann! Da ist das Fernsehen! Komm jetzt her und reiß dich zusammen!Theo kommt sichtlich verärgert zu Lotte.
Reporterin(skeptisch) Nun frage ich mich aber, warum ihr Kinder hier dabei seid?
LotteNaja, das ist ganz einfach, denn der Onkel von Anni, also Prof. Waldemar, der ist ja Ärchagoge, äh, Archamone, äh ...
Anni(kommt Lotte zu Hilfe, schüchtern) Du meinst Archäologe! Das ist jemand, der nach Spuren und Gegenständen aus vergangenen Zeiten sucht. Dadurch will ein Archäologe herausfinden, wie die Menschen damals gelebt haben.
LotteJa genau, das macht Prof. Waldemar. Und er hat Anni gefragt, ob sie nicht mit ihm mitgehen will. Stimmt‘s, Anni?
AnniGenau. Mein Onkel wünschte sich, dass ich mitkomme, und weil ich Geschichte liebe, habe ich sofort Ja gesagt. Und dann habe ich Lotte gefragt, ob sie mitgehen will, denn ohne meine Freundin wäre es total langweilig geworden!
LotteUnd meine Eltern wollten, dass mein großer Bruder auch mitkommt und auf mich aufpasst. Prof. Waldemar hat es mir und Theo dann auch erlaubt, mitzukommen und deswegen sind wir zusammen mit Anni hier. Eine Reise nach Israel wollten wir uns nicht entgehen lassen, stimmt‘s, Theo?
TheoAchja, das Fliegen mit dem Flugzeug war cool, aber hier ist es so heiß! Ach, übrigens habe ich schon so richtig viel getrunken! Ich wette, so viel könnt ihr nie im Leben trinken!
LotteAch, Theo, immer du mit deinem Trinken! Das interessiert uns gar nicht, wie viel du trinkst!
TheoIst ja gut, mein kleines Schwesterlein!
Lotte(von Theo genervt) Naja, Prof. Waldemar hat uns auf jeden Fall gesagt, dass wir ihm eine große Hilfe sind!
ReporterinOk, danke für eure Antworten und viel Erfolg bei euren weiteren Arbeiten.Reporterin und Kameramann drehen sich um und laufen wieder weg von der Bühne. Kinder gehen in den abgesperrten Bereich zurück und arbeiten weiter, im Weglaufen drehen sie weiter.Meine sehr verehrten Damen und Herren, das waren die Interviews mit dem Ausgrabungschef und seinen jungen Assistentinnen und dem jungen Assistenten. Sie sehen, es ist eine außerordentliche Tatsache, dass ein Forscher mit Kindern zusammenarbeitet. Ehrlich gesagt, scheint das Ausgrabungsteam sehr unprofessionell zu sein. Ein Professor mit Kindern als Assistentinnen und Assistenten ist mir noch nie begegnet. Es handelt sich hier wohl um ein merkwürdiges Exemplar der Wissenschaft. Wenn Sie mich fragen, verehrtes Publikum, dann zweifle ich daran, dass das was werden kann! Naja, wir werden schon sehen.Das war der erste Bericht aus Israel von Corinna Schmidt. Und nun gebe ich wieder zurück an das Studio in Deutschland. Einen guten Abend wünsche ich Ihnen! (geht weg, skeptisch zum Kameramann) Na, ob das was wird? Kann ich mir nicht vorstellen.Prof. Waldemar, Anni, Lotte und Theo stehen zusammen.
Lotte(freut sich sehr, macht Freudensprünge) Juhu! Wir kommen ins Fernsehen! Ich war noch nie im Fernsehen!
Theo(zynisch) Ja, Schwesterherz, du hast recht. Echt genial. Unsere Eltern in Deutschland sehen uns bestimmt, wie wir hier arbeiten und schwitzen.
Anni(verunsichert) Hm, Lotte, war das eigentlich ok, was ich gesagt habe? Wenn ich daran denke, dass vielleicht meine Klassenkameradinnen und Klassenkameraden oder sogar meine Lehrerinnen und Lehrer das Interview im Fernsehen sehen, dann habe ich Angst, dass ich vielleicht etwas Dummes gesagt habe. Ich wünschte, ich könnte vor der Kamera so frei reden wie du, Lotte!
LotteAch nein, Anni, du hast das echt super erklärt! Außerdem weißt du voll viel, das habe ich dir doch schon oft gesagt!
Prof. Waldemar(kommt völlig begeistert mit den Tonscherben zu den Kindern) Ach, Kinder, es ist eine kleine Sensation, was ich soeben entdeckt habe! Einfach phälomental!
TheoHä? Phälomental?
AnniAch, Onkel, du meinst vielleicht phä-no-me-nal!
Prof. WaldemarAch ja, das meinte ich! Jedenfalls habe ich wirklich etwas Großartiges entdeckt. Denn während ihr mit der Reporterin geredet habt, habe ich herausgefunden, aus welcher Zeit die Tonscherben mit den unbekannten Musterungen stammen. Jetzt weiß ich, was hier vor Tausenden von Jahren passiert ist.
Anni(begeistert) Wow, Onkel, ich wusste doch, dass du ein Genie bist! Erzähl!
Prof. WaldemarEs ist faszinierend! Da ich ja Speerspitzen gefunden habe, muss hier gekämpft worden sein. Es musste ein Kampf mit sehr, sehr vielen Männern gewesen sein. Und die Tonscherben stammen aus der Zeit der biblischen Richter.
LotteHä, was sind denn Richter und wo kommen die denn in der Bibel vor? Und wenn hier wirklich gekämpft wurde, warum liegen hier dann so viele Tonscherben herum? Das passt doch nicht zusammen!
TheoIch check‘ auch gar nichts.
Prof. WaldemarIst ja gut, Kinder. Ich werde euch alles der Reihe nach erzählen. Also, Richter waren in der Bibel die Anführer vom Volk Israel, als das Volk noch keinen König hatte. Gott redete mit den Richtern und diese gaben das an das Volk weiter. Das war 1.100 Jahre vor Christus, also vor über 3.000 Jahren! Ich habe das erst kürzlich in meiner Bibel gelesen, dass es in dieser Richterzeit nur eine Geschichte von einem Kampf mit Tonkrügen gibt. Aber jetzt ist Schluss mit dem Geplauder und ran die Arbeit! Ich spüre, dass wir hier auf eine Sensation gestoßen sind!
AnniAch ne, Onkel, bitte, bitte erzähl uns die Geschichte!
LotteGenau! Wir wollen doch wissen, was hier passiert ist!
TheoAlso ich finde Geschichten langweilig – oder gibt es da etwa einen coolen Helden in der Geschichte?
Prof. WaldemarJa, Theo, in der Geschichte geht es um einen Helden. Also, Kinder, wollt ihr lieber die Geschichte hören oder arbeiten?
Anni, Lotte und Theo(rufen begeistert) Geschichte hör‘n! Geschichte hör‘n!
Prof. WaldemarIst ja gut, Kinder. Ich werde sie euch erzählen. (zieht seine Bibel aus der Tasche, blättert herum) Ah, hier. Also: Vor langer Zeit lebte hier in Israel ein junger Mann mit Namen Gideon.

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