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Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Zehnter Band: enthaltend Kapitel 19 und 20.

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Der Prozeß Lord Mohun’s

Von allen Schauspielern der damaligen englischen Bühne war Wilhelm Mountford der liebenswürdigste. Er besaß alle physischen Eigenschaften für seinen Beruf: eine edle Gestalt, ein hübsches Gesicht und ein klangvolles Organ. Es war schwer zu sagen, ob er besser in Heldenrollen oder in komischen Rollen reussirte. Er war anerkanntermaßen der beste Alexander und der beste Sir Courtly Nice, der je auf den Brettern gestanden. Die Königin Marie, deren Kenntnisse sehr oberflächlich waren, die aber von Natur einen treffenden Blick für alles Ausgezeichnete in der Kunst besaß, bewunderte ihn in hohem Grade. Er war überdies nicht nur Schauspieler, sondern auch dramatischer Dichter und hat uns ein Lustspiel hinterlassen, das nicht zu verachten ist.74

Die beliebteste Schauspielerin jener Zeit war Anna Bracegirdle. Es gab wohl beim Theater manche Frau von tadelloserer Schönheit, aber keine, deren Gesichtszüge und Haltung die Sinne und die Herzen der Männer so zu bezaubern vermocht hätten. Der Anblick ihrer glänzend schwarzen Augen und ihrer frischen bräunlichen Wangen reichte hin, auch das unruhigste Publikum in heitere Laune zu versetzen. Man sagte von ihr, daß sie in einem gefüllten Hause eben so viele Anbeter hatte als männliche Zuschauer anwesend waren. Doch kein auch noch so reicher oder noch so vornehmer Anbeter hatte sie dahin zu bringen vermocht, seine Geliebte zu werden. Wer die Rollen, die sie zu spielen pflegte, und die Epiloge, deren Vortrag ihr specielles Amt war, näher kennt, wird ihr so leicht kein ungewöhnliches Maß von Tugend oder Zartgefühl zutrauen. Sie scheint eine kalte, eitle und eigennützige Kokette gewesen zu sein, die sich vollkommen bewußt war, wie sehr die Macht ihrer Reize durch den Ruf einer ihr keine Ueberwindung kostenden Unerbittlichkeit erhöht wurde, und die es wagen konnte, mit einer Reihenfolge von Anbetern zu spielen, in der begründeten Ueberzeugung, daß keine Flamme, die sie in ihnen entzündete, ihr eignes Eis aufthauen werde.75 Zu Denen, die sie mit wahnsinniger Begierde verfolgten, gehörte ein lasterhafter Hauptmann von der Armee, Namens Hill. Mit Hill war ein junger Edelmann, Lord Karl Mohun, dessen ganzes Leben nichts als eine lange Schwelgerei und Rauferei war, in einem Bunde der Ausschweifung und Gewaltthätigkeit verbrüdert. Als Hill sah, daß die schöne Brünette unbesiegbar war, setzte er es sich in den Kopf, daß er um eines begünstigteren Nebenbuhlers willen verschmäht werde und daß dieser Nebenbuhler der glänzende Mountford sei. Der eifersüchtige Liebhaber gelobte in einem Wirthshause bei der Flasche, daß er den Schurken erstechen werde. „Und ich,” sagte Mohun, „werde meinem Freunde beistehen.” Aus dem Wirthshause ging das Paar, begleitet von einigen Soldaten, deren Dienste Hill erkauft hatte, nach Drury Lane, wo die Dame wohnte. Hier legten sie sich eine Weile auf die Lauer. Sobald sie auf der Straße erschien, wurde sie ergriffen und zu einem Wagen geschleppt. Sie rief um Hülfe, ihre Mutter umklammerte sie, die ganze Nachbarschaft gerieth in Aufruhr, und sie wurde befreit. Hill und Mohun gingen Rache gelobend fort. Noch zwei Stunden bramarbasirten sie mit dem Degen in der Hand in den Straßen bei Mountford’s Wohnung umher. Die Wache forderte sie auf, ihre Waffen in die Scheide zu stecken. Als aber der junge Lord sagte, daß er ein Peer sei, und die Constabler herausforderte ihn anzurühren, wenn sie den Muth dazu hätten, ließen sie ihn gehen. So stark war damals das Privilegium und so schwach das Gesetz. Es wurden Boten an Mountford gesandt, um ihn vor der ihm drohenden Gefahr zu warnen; unglücklicherweise aber trafen sie ihn nicht an. Er kam. Es entspann sich ein kurzer Wortwechsel zwischen ihm und Mohun, und während sie sich mit einander stritten, rannte Hill dem unglücklichen Schauspieler den Degen durch den Leib und entfloh.

Die große Jury von Middlesex, welche aus angesehenen Gentlemen bestand, fand Grund zu einer Anklage auf Mord gegen Hill und Mohun. Hill entkam; Mohun aber wurde ergriffen. Seine Mutter that einen Fußfall beim Könige; aber vergebens. „Es war eine schändliche That,” sagte Wilhelm, „ich werde sie dem Laufe des Gesetzes überlassen.” Der Prozeß kam vor den Gerichtshof des Lord High Steward zur Verhandlung, und da das Parlament gerade versammelt war, so hatte der Angeklagte den Vortheil, von der gesammten Pairie gerichtet zu werden. Es befand sich damals kein Jurist im Oberhause, und daher wurde es zum ersten Male seitdem Buckhurst das Urtel über Essex und Southampton gesprochen, nothwendig, daß ein Peer, der niemals die Rechtswissenschaft zu seinem speciellen Studium gemacht hatte, in diesem hohen Tribunale den Vorsitz führte. Caermarthen, der als Lord Präsident über dem ganzen Adel stand, wurde zum Lord High Steward ernannt. Es ist ein vollständiger Bericht über die Prozeßverhandlungen auf uns gekommen. Wer diesen aufmerksam liest und das Gutachten prüft, welches die Richter in Beantwortung einer von Nottingham aufgeworfenen Frage abgaben, und in welchem die durch den Zeugenbeweis festgestellten Thatsachen mit vollkommener Unparteilichkeit dargelegt sind, der kann nicht zweifeln, daß der Gefangene des Verbrechens des Mordes vollständig überwiesen war. Dies war die Ansicht des Königs, der den Verhandlungen beiwohnte, und dies war die fast einstimmige Ansicht des Publikums. Wäre die Untersuchung durch Holt und durch zwölf schlichte Männer vor der Old Bailey geführt worden, so kann es keinem Zweifel unterliegen, daß das Verdict auf Schuldig gelautet haben würde. Die Peers aber sprachen ihren angeklagten Standesgenossen mit neunundsechzig gegen vierzehn Stimmen frei. Ein vornehmer Edelmann war brutal und einfältig genug zu sagen: „Am Ende war der Mensch doch weiter nichts als ein Schauspieler, und die Schauspieler sind Gesindel.” Alle Zeitungen, alle Kaffeehausredner beklagten sich bitter, daß das Blut des Armen ungestraft durch den Großen vergossen werden dürfe. Witzlinge bemerkten, daß das einzige Schöne76 an dem Prozesse die auf den Gallerien versammelten Damen gewesen seien. Es existiren noch Briefe und Tagebücher, in denen Männer jeder politischen Farbe, Whigs, Tories und Eidverweigerer, die Parteilichkeit des Tribunals verdammen. So lange die Erinnerung an diesen Scandal beim Volke noch frisch war, ließ sich nicht erwarten, daß die Gemeinen bewogen werden könnten, angeklagten Peers irgend einen neuen Vortheil einzuräumen.77

Debatten über den indischen Handel

Inzwischen hatten die Gemeinen die Erwägung noch eines andren hochwichtigen Gegenstandes, der Zustände des Handels mit Indien, wieder aufgenommen. Sie hatten gegen den Schluß der vorigen Session den König ersucht, die alte Compagnie aufzulösen und eine neue Compagnie unter ihm zweckmäßig scheinenden Bedingungen zu errichten, und er hatte versprochen, ihr Gesuch in ernste Erwägung zu ziehen. Jetzt ließ er ihnen die Mittheilung zukommen, daß es nicht in seiner Macht stehe, ihrem Verlangen zu entsprechen. Er habe den Freibrief der alten Compagnie den Richtern vorgelegt und die Richter hätten erklärt, die alte Compagnie könne nach den Bestimmungen dieses Freibriefs nur nach vorhergegangener dreijähriger Kündigung aufgelöst werden und müsse daher noch drei Jahre das ausschließliche Privilegium zum Handel mit Ostindien behalten. Da es sein aufrichtiger Wunsch sei, setzte er hinzu, den Gemeinen zu willfahren, er dies aber in der von ihnen angegebenen Weise nicht könne, so habe er die alte Compagnie zu einem Vergleiche zu bewegen versucht; die Gesellschaft habe aber hartnäckig auf ihren äußersten Rechten bestanden und seine Versuche seien daher gescheitert.78

Diese Botschaft rührte die ganze Frage wieder auf. Die beiden Parteien, in die sich die City theilte, waren sofort in neuer Thätigkeit, es gab lange und heiße Debatten im Unterhause. Petitionen gegen die alte Compagnie wurden auf den Tisch gelegt, satyrische Flugblätter gegen die neue wurden in der Vorhalle vertheilt. Nach langer Discussion wurde endlich beschlossen, dem Könige eine Adresse zu überreichen, worin er ersucht wurde, die von den Richtern für nothwendig erklärte Kündigung erfolgen zu lassen. Er versprach, die Sache im Auge zu behalten und nach besten Kräften das Wohl des Landes zu fördern. Mit dieser Antwort war das Haus zufrieden und der Gegenstand wurde bis zur nächsten Session nicht wieder erwähnt.79

 

Geldbewilligungen

Die Debatten der Gemeinen über die Führung des Kriegs, über das Hochverrathsgesetz und über den Handel mit Indien kosteten viel Zeit und hatten kein erhebliches Resultat. Inzwischen aber wurde im Ausschuß für Geldbewilligungen und im Ausschuß für die Mittel und Wege Reelleres zu Stande gebracht. Im Ausschuß für Geldbewilligungen wurden die veranschlagten Summen rasch angenommen. Einige wenige Mitglieder erklärten sich dahin, daß England seine Truppen vom Continent zurückziehen, den Krieg zur See mit Energie betreiben und nur eine solche Armee unterhalten solle, welche hinreichte, um jeden Eindringenden, der der Wachsamkeit der Flotte entgehen sollte, abzuwehren. Dieser Doctrin, welche bald die Parole einer der großen Parteien im Staate wurde und es lange blieb, huldigte jedoch zur Zeit nur eine kleine Minorität, die auf eine Abstimmung nicht anzutragen wagte.80

Mittel und Wege; Grundsteuer

Im Ausschusse für die Mittel und Wege wurde beschlossen, daß ein großer Theil der Bedürfnisse des Jahres durch eine Steuer gedeckt werden solle, die zwar an sich schon alt, der Form nach aber neu war. Von einer sehr frühen Periode an bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts hatten unsere Parlamente die außerordentlichen Bedürfnisse der Regierung hauptsächlich durch Bewilligung von Subsidien bestritten. Eine Subsidie wurde aufgebracht, indem man die Bevölkerung des Landes mit einer nach ihrem angenommenen Vermögen bemessenen Abgabe belastete. Das Grundeigenthum war der Hauptgegenstand der Besteuerung und wurde nominell mit vier Schilling vom Pfunde des Ertrags belegt. Aber die Besteuerung erfolgte in der Weise, daß sie nicht nur im Verhältniß zu dem Steigen des Bodenwerthes oder zu dem Sinken des Werthes der edlen Metalle nicht stieg, sondern sogar fortwährend sank, bis endlich die Abgabe thatsächlich weniger als anderthalb Pence vom Pfunde betrug. Zu den Zeiten Karl’s I. würde eine wirkliche Steuer von vier Schilling auf das Pfund wahrscheinlich nahe an anderthalb Millionen ergeben haben; aber eine Subsidie betrug wenig über funfzigtausend Pfund.81

Die Finanzmänner des Langen Parlaments machten ein wirksameres System der Güterbesteuerung ausfindig. Die zu erhebende Summe wurde festgestellt. Dann wurde sie auf die Grafschaften nach Verhältniß ihres angenommenen Wohlstandes vertheilt und in jeder Grafschaft nach einem Tarife erhoben. Die durch diese Besteuerungen zur Zeit der Republik erlangte Revenue variirte zwischen fünfunddreißigtausend und hundertzwanzigtausend Pfund monatlich.

Nach der Restauration schien die Legislatur eine Zeit lang geneigt, im Finanzwesen wie in anderen Dingen zu der alten Methode zurückzukehren. Karl II. wurden ein- oder zweimal Subsidien bewilligt. Allein es zeigte sich bald, daß das alte System bei weitem nicht so zweckmäßig war als das neue. Die Cavaliere ließen sich herab, in der Besteuerungskunst von den Rundköpfen eine Lehre anzunehmen, und in der Zeit zwischen der Restauration und der Revolution wurden die außerordentlichen Bedürfnisse gelegentlich durch Auflagen bestritten, ähnlich denen der Republik. Nach der Restauration machte der Krieg mit Frankreich es nothwendig, alljährlich zu dieser reichen Einnahmequelle zu greifen. In den Jahren 1689, 1690 und 1691 waren große Summen vom Grundbesitz erhoben worden. Endlich im Jahre 1692 wurde beschlossen, das Grundeigenthum höher als je zu besteuern. Die Gemeinen resolvirten, daß eine neue und genauere Abschätzung der Güter im ganzen Reiche vorgenommen und daß von dem dadurch ermittelten Rentenbetrage eine Pfundsteuer an die Regierung entrichtet werden solle.

Dies war der Ursprung der bestehenden Grundsteuer. Die im Jahre 1692 vorgenommene Abschätzung ist bis auf unsre Zeit unverändert geblieben. Nach dieser Schätzung ergab eine Besteuerung des Pfundes Rente mit einem Schilling in runder Summe eine halbe Million. Hundertsechs Jahre lang wurde alljährlich dem Parlamente eine Grundsteuerbill vorgelegt und angenommen, wenn auch nicht immer ohne Murren seitens der Landgentlemen. In Kriegszeiten betrug die Steuer vier Schilling vom Pfunde. In Friedenszeiten, vor der Regierung Georg’s III., wurden gewöhnlich nur zwei oder drei Schilling bewilligt, und während eines kurzen Abschnitts der umsichtigen und milden Verwaltung Walpole’s verlangte die Regierung nur einen Schilling. Nach dem unheilvollen Jahre aber, in welchem England das Schwert gegen die amerikanischen Kolonien zog, betrug die Steuer nie weniger als vier Schilling. Endlich im Jahre 1798 enthob sich das Parlament der Mühe, jedes Frühjahr eine neue Acte zu erlassen. Die Grundsteuer wurde mit vier Schilling vom Pfunde permanent gemacht und wer derselben unterworfen war, konnte sie ablösen. Ein großer Theil ist abgelöst worden, und gegenwärtig wird wenig mehr als ein Fünfzigstel von dem in Friedenszeiten benöthigten ordentlichen Einkommen durch diese Steuer aufgebracht, welche einst als die ergiebigste aller Hülfsquellen des Staats betrachtet wurde.82

Die Grundsteuer wurde für das Jahr 1693 auf vier Schilling vom Pfunde festgesetzt und brachte somit ungefähr zwei Millionen in den Staatsschatz. So klein diese Summe einer Generation erscheinen muß, die in zwölf Monaten hundertzwanzig Millionen gebraucht hat, so war eine solche doch noch niemals im Jahre durch directe Besteuerung erhoben worden. Sie kam Engländern wie Ausländern ungeheuer vor. Ludwig, der es fast unmöglich fand, durch rücksichtslose Erpressungen dem verarmten französischen Landvolke die Mittel zur Erhaltung der größten Armee und des prächtigsten Hofes, welche seit dem Untergange des römischen Reichs in Europa existirt hatten, auszupressen, soll in einen Ausruf zornigen Erstaunens ausgebrochen sein, als er erfuhr, daß die Gemeinen England’s aus Furcht und Haß gegen seine Macht einstimmig beschlossen hatten, sich in einem Jahre des Mangels und der Handelsstockung eine Abgabenlast aufzubürden, wie sie weder sie noch ihre Vorfahren jemals getragen hatten. „Mein kleiner Vetter von Oranien scheint fest im Sattel zu sitzen,” sagte er. Nachher setzte er hinzu: „Thut nichts, das letzte Goldstück wird gewinnen.” Dies war jedoch eine Betrachtung, aus der er nicht viel Trost geschöpft haben würde, wenn er über die Hülfsquellen England’s gut unterrichtet gewesen wäre. Kensington war allerdings im Vergleich zu seinem prächtigen Versailles eine bloße Hütte. Die ihn täglich umgebende Pracht der Juwelen, Federn und Spitzen, Pferde und vergoldeten Kutschen überstrahlte bei weitem den Glanz, den unsere Fürsten selbst bei feierlichen Gelegenheiten zu entfalten pflegten. Aber die Lage der Mehrheit des englischen Volks war ohne allen Zweifel so, daß die Mehrheit des französischen Volks sie wohl beneidet haben würde. In der That, was bei uns harter Nothstand genannt wurde, würde dort beispiellose Blüthe genannt worden sein.

Die Grundsteuer wurde nicht ohne einen Streit zwischen den beiden Häusern ausgeschrieben. Die Gemeinen ernannten Commissare zur Feststellung der Steuerbeträge. Es waren die vornehmsten Gentlemen jeder Grafschaft und sie waren in der Bill genannt. Die Lords hielten dieses Arrangement für unverträglich mit der Würde der Pairie, und sie schalteten daher eine Klausel ein, welche bestimmte, daß ihre Güter durch zwanzig Mitglieder ihres eigenen Standes abgeschätzt werden sollten. Das Unterhaus verwarf dieses Amendement mit Entrüstung und verlangte eine augenblickliche Conferenz. Nach einigem Zögern, das die Mißstimmung der Gemeinen vermehrte, fand die Conferenz statt. Die Bill wurde den Peers mit dem sehr kurzen und trotzigen Bedeuten zurückgegeben, daß sie sich nicht anmaßen sollten, Finanzgesetze abzuändern. Eine starke Partei unter den Lords war obstinat. Mulgrave sprach ein Langes und Breites über die Prätensionen der Plebejer. Er sagte seinen Collegen, daß, wenn sie nachgäben, sie sich der Autorität entäußern würden, welche die Barone England’s stets seit Gründung der Monarchie besessen hätten, und daß ihnen von ihrer alten Größe nichts übrig bleiben würde als ihre Adelskronen und ihr Hermelin. Burnet sagt, diese Rede sei die schönste gewesen, die er je im Parlamente gehört habe, und Burnet war unzweifelhaft ein competenter Richter in Sachen der Beredtsamkeit und weder für Mulgrave eingenommen, noch den Privilegien der Aristokratie hold. Aber obwohl der Redner seine Zuhörer entzückte, gelang es ihm doch nicht, sie zu überzeugen. Die meisten von ihnen scheuten einen Kampf, in welchem die Gemeinen wie ein Mann und auch der König ihnen gegenübergestanden haben würden, der nöthigenfalls gewiß lieber funfzig Peers creirt als die Grundsteuerbill hätte fallen lassen. Zwei nachdrückliche Proteste jedoch, der erste von siebenundzwanzig, der andre von einundzwanzig Andersdenkenden unterzeichnet, bewiesen, wie hartnäckig viele Edelleute bereit waren, bis aufs Aeußerste für das Ansehen ihres Standes zu kämpfen. Es wurde eine zweite Conferenz gehalten und Rochester kündigte an, daß die Lords im Interesse des Gemeinwohls von dem, was sie gleichwohl als ihr klares Recht behaupten müßten, absehen und nicht auf ihrem Amendement bestehen wollten.83 Die Bill wurde angenommen und ihr folgten andere Bills zur Auflegung von Zusatzzöllen auf Einfuhrartikel und zur Besteuerung der Dividenden von Actiengesellschaften.

Die veranschlagten Revenuen deckten indessen immer noch nicht die veranschlagten Ausgaben. Das Jahr 1692 hatte dem Jahre 1693 ein starkes Deficit hinterlassen und es war wahrscheinlich, daß die Anforderungen des Jahres 1693 die des Jahres 1692 um etwa fünfhunderttausend Pfund übersteigen würden. Ueber zwei Millionen waren für die Armee und das Geschützwesen, nahe an zwei Millionen für die Flotte bewilligt worden.84 Noch vor acht Jahren hatten vierzehnhunderttausend Pfund zur Bestreitung des gesammten jährlichen Regierungsaufwandes genügt. Jetzt wurde mehr als das Vierfache dieser Summe erfordert. Die Steuern, die directen sowohl wie die indirecten, waren auf eine noch nie dagewesene Höhe gesteigert und doch blieb das Staatseinkommen um etwa eine Million hinter den Ausgaben zurück. Man mußte auf eine neue Hülfsquelle sinnen. Es wurde eine gefunden, eine Hülfsquelle, deren Folgen bis auf den heutigen Tag in allen Theilen des Erdballs empfunden werden.

 

Das Auskunftsmittel, zu welchem die Regierung ihre Zuflucht nahm, hatte eigentlich nichts Seltsames oder Mysteriöses. Es war ein Mittel, das die Financiers des Continents seit zwei Jahrhunderten kannten und auf das jeder englische Staatsmann fast nothwendig kommen mußte, wenn er die Leere in der Schatzkammer mit dem Ueberflusse auf dem Geldmarkte verglich.

Ursprung der Nationalschuld

Während des Zeitraums zwischen der Restauration und der Revolution hatte der Reichthum der Nation rasch zugenommen. Tausende von geschäftsthätigen Leuten fanden jede Weihnachten, daß, nachdem die Ausgaben des Jahreshaushalts von dem Jahreseinkommen bestritten waren, ein Ueberschuß blieb, und wie sie diesen Ueberschuß anlegen sollten, war eine ziemlich schwer zu beantwortende Frage. In unsrer Zeit ist es die Sache einiger Minuten, einen solchen Ueberschuß zu etwas mehr als drei Procent gegen die beste Sicherheit, die die Welt je gekannt hat, unterzubringen. Im 17. Jahrhundert aber war ein Advokat, ein Arzt oder ein vom Geschäft zurückgetretener Kaufmann, der sich einige Tausende erspart hatte und sie sicher und nutzbar anlegen wollte, oft in großer Verlegenheit. Drei Generationen früher kaufte Jemand, der sich im Geschäft Vermögen erworben hatte, in der Regel Grundeigenthum oder lieh seine Ersparnisse auf Hypothek aus. Aber die Anzahl der Acker Landes im Königreiche war die nämliche geblieben und der Werth des Bodens war zwar beträchtlich gestiegen, aber doch keineswegs in so rascher Progression als die Masse des auf Verwendung harrenden Kapitals zugenommen hatte. Viele wünschten auch ihr Geld so anzulegen, daß sie jeden Augenblick darüber verfügen konnten, und sie sahen sich nach einer Gattung Eigenthum um, das sich leichter cediren ließ als ein Haus oder ein Stück Feld. Ein Kapitalist konnte zwar auf Bodmerei oder auf persönliche Sicherheit ausleihen, aber wenn er dies that, lief er stets große Gefahr, Zinsen und Kapital zu verlieren. Es gab ein paar Actiengesellschaften, unter denen die Ostindische Compagnie die erste Stelle einnahm; aber die Nachfrage nach den Papieren dieser Compagnie war bei weitem größer als das Angebot. Das Verlangen nach einer neuen Ostindischen Compagnie ging in der That hauptsächlich von Leuten aus, denen es schwer geworden war, ihre Ersparnisse gegen gute Sicherheit zinsbar anzulegen. Diese Schwierigkeit war so groß, daß die Gewohnheit, baares Geld aufzusammeln, allgemein war. Es wird uns erzählt, daß der Vater des Dichters Pope, der sich zur Zeit der Revolution von seinem Geschäft in der City zurückzog, auf seinen Landsitz eine Geldkasse mitnahm, welche nahe an zwanzigtausend Pfund enthielt, und daß er von Zeit zu Zeit herausnahm, was er zur Bestreitung seiner häuslichen Bedürfnisse brauchte, und es ist sehr wahrscheinlich, daß dies kein vereinzelter Fall war. Gegenwärtig ist die Quantität des von Privatpersonen aufgesammelten gemünzten Geldes so unbedeutend, daß es, wenn es in den Verkehr käme, keine merkliche Vermehrung der Geldcirculation hervorrufen würde. Zu Anfang der Regierung Wilhelm’s III. aber waren alle renommirten Schriftsteller über den Geldumlauf der Meinung, daß eine sehr beträchtliche Masse Gold und Silber in geheimen Schubkästen und hinter Wandgetäfel verborgen sei.

Die natürliche Folge dieses Standes der Dinge war, daß eine Menge Projectenmacher, geistreiche und alberne, rechtschaffene und betrügerische, sich damit beschäftigten, neue Pläne zur Anlegung des überflüssigen Kapitals zu ersinnen. Es war im Jahre 1688, daß man das Wort Stockjobber zum ersten Male in London hörte. In dem kurzen Zeitraume von vier Jahren entstanden eine Masse Compagnien, deren jede den Actienzeichnern zuversichtlich die Hoffnung auf enormen Gewinn eröffnete: die Versicherungscompagnie, die Papiercompagnie, die Darmsaitencompagnie, die Perlenfischereicompagnie, die Glasflaschencompagnie, die Alauncompagnie, die Kohlenblendecompagnie, die Degenklingencompagnie. Es gab eine Tapetencompagnie, welche bald hübsche Wandbekleidungen für die Besuchszimmer der mittleren Stände und für die Schlafzimmer der höheren liefern wollte. Es gab eine Kupfercompagnie, welche die Minen England’s auszubeuten gedachte und die Hoffnung aussprach, daß sich dieselben nicht minder werthvoll erweisen würden als die von Potosi. Es gab eine Tauchercompagnie, die sich anheischig machte, werthvolle Gegenstände von untergegangenen Schiffen zu Tage zu fördern, und welche verkündigte, daß sie einen Vorrath wunderbarer Maschinen angeschafft habe, welche vollständigen Rüstungen glichen. Vorn am Helme befand sich ein großes Glasauge, gleich dem eines Cyclopen, und von der Helmspitze ging eine Röhre aus, durch welche die Luft eingelassen wurde. Der ganze Prozeß wurde auf der Themse öffentlich gezeigt. Elegante Herren und Damen wurden zu dem Schauspiele eingeladen, gastlich bewirthet und durch den Anblick erfreut, wie die Taucher in ihrer Rüstung in den Fluß hinabstiegen und mit altem Eisen und Schiffsgeräth wieder heraufkamen. Es gab eine Grönlandsfischereicompagnie, welche unfehlbar die holländischen Wallfischjäger und Heringsbüsen aus den nordischen Meeren verdrängen mußte. Es gab eine Gerbereicompagnie, welche Leder zu liefern versprach, das vorzüglicher sein sollte als das beste türkische und russische. Es gab eine Gesellschaft, die es auf sich nahm, jungen Gentlemen unter billigen Bedingungen eine liberale Ausbildung angedeihen zu lassen und die sich den hochtrabenden Namen Royal Academies Company beilegte. In einer pomphaften Ankündigung wurde bekannt gemacht, daß die Directoren der „Königlichen Academiencompagnie” die besten Lehrer in jedem Zweige des Wissens engagirt hätten und auf dem Punkte ständen zwanzigtausend Loose zu zwanzig Schilling auszugeben. Es sollte eine Lotterie sein mit zweitausend Gewinnen und die glücklichen Treffer der Gewinne sollten auf Kosten der Gesellschaft Latein, Griechisch, Hebräisch, Französisch, Spanisch, die Kegelschnittlehre, Trigonometrie, Heraldik, Lackirkunst, Befestigungskunst, Buchhaltung und die Kunst, auf der Theorba zu spielen, erlernen. Einige von diesen Gesellschaften mietheten große Gebäude und druckten ihre Ankündigungen in goldenen Lettern. Andere bescheidenere begnügten sich mit Tinte und versammelten sich in Kaffeehäusern in der Nähe der Börse. Bei Jonathan und Garraway wimmelte es beständig von Mäklern, Käufern und Verkäufern, von sich versammelnden Directoren und Actionären. Bald kamen die Zeitkäufe in die Mode. Es wurden ausgedehnte Combinationen aufgestellt und monströse Fabeln in Umlauf gebracht, um den Preis der Actien hinaufzutreiben oder herunterzudrücken. Unser Vaterland war zum ersten Male Zeuge der Erscheinungen, mit denen eine lange Erfahrung uns vertraut gemacht hat. Eine Manie, deren Symptome im Wesentlichen dieselben waren, wie die der Manie von 1720, der Manie von 1825 und der Manie von 1845, ergriff das Publikum. Eine Sucht, schnell reich zu werden, eine Geringschätzung des kleinen aber sicheren Gewinns, welche der gebührende Lohn der Betriebsamkeit, der Ausdauer und der Sparsamkeit sind, verbreiteten sich durch die ganze Gesellschaft. Der Geist der betrügerischen Würfelspieler von Whitefriars bemächtigte sich der ernsten Senatoren der City, der Gildenvorsteher, der Deputies und Aldermen. Es war viel leichter und viel einträglicher, einen lügenhaften Prospectus auszugeben, der ein neues Actienunternehmen ankündigte, unwissende Leute zu überreden, daß die Dividenden nicht unter zwanzig Procent betragen könnten und fünftausend Pfund dieses imaginären Gewinns für zehntausend Stück solide Guineen hinzugeben, als ein Schiff mit einer gutgewählten Ladung für Virginien oder die Levante zu befrachten. Jeden Tag trat eine neue Blase ans Licht, stieg lustig empor, schimmerte glänzend, zerplatzte und war vergessen.85

Die neue Form, welche die Gewinnsucht angenommen hatte, lieferte den humoristischen Dichtern und Satyrikern einen vortrefflichen Stoff, und dieser Stoff war ihnen um so willkommener, weil einige der gewissenlosesten und glücklichsten von dieser neuen Gattung von Spielern Männer in schwarzen Röcken und mit schlichten Haaren waren, Männer, welche die Spielkarten Bücher des Teufels nannten, Männer, die es für eine Sünde und Schande hielten, einige Pence am Triktrakbret zu gewinnen oder zu verlieren. In Shadwell’s letztem Drama wurde die Heuchelei und Schurkerei dieser Spekulanten zum ersten Male dem öffentlichen Spotte preisgegeben. Er starb im November 1692 kurz vor der ersten Aufführung seiner „Stockjobbers,” und der Epilog wurde von einem Schauspieler in Trauerkleidern gesprochen. Die beste Scene ist die, in welcher vier oder fünf starre Nonconformisten in vollständigem puritanischen Costüm, nachdem sie die Prospecte der Mausefallencompagnie und der Flohtödtungscompagnie discutirt haben, die Frage besprechen, ob die Gottseligen gesetzmäßigerweise Actien einer Compagnie zur Herbeischaffung chinesischer Seiltänzer haben dürften. „Angesehene Leute haben Actien,” sagt ein ernster Mann mit kurzgeschorenen Haaren und mit Bäffchen; „aber ich bin wahrhaftig in Zweifel, ob es erlaubt ist oder nicht.” Diese Zweifel werden durch einen trotzigen alten Rundkopfobersten gehoben, der bei Marston Moor gefochten hat und der seinen schwächeren Bruder daran erinnert, daß die Heiligen für ihre Person den Seiltanz nicht anzusehen brauchten und daß aller Wahrscheinlichkeit nach überhaupt gar kein Seiltanz zu sehen sein werde. „Die Sache scheint Anklang zu finden,” sagt er, „die Actien werden sich gut verkaufen lassen, und dann kann es uns gleichgültig sein, ob die Tänzer kommen oder nicht.” Es ist wichtig, zu bemerken, daß diese Scene dargestellt und applaudirt wurde, bevor noch ein Farthing von der Nationalschuld contrahirt war. So schlecht waren die zahlreichen Schriftsteller unterrichtet, die zu einer späteren Zeit der Nationalschuld das Entstehen des Börsenspiels und aller damit verbundenen Unmoralitäten zuschrieben. Das Wahre ist, daß die Gesellschaft in ihrem natürlichen Entwicklungsgange einen Punkt erreicht hatte, auf welchem das Börsenspiel, mochte es eine Nationalschuld geben oder nicht, eben so unvermeidlich war als das Vorhandensein einer Nationalschuld, wenn ein langer und kostspieliger Krieg geführt wurde.

Wie wäre es in der That möglich gewesen, keine Schuld zu contrahiren, wenn der eine Theil durch die stärksten Beweggründe zum Entlehnen, der andre Theil durch eben so starke Beweggründe zum Darleihen angetrieben wurde? Der Augenblick war gekommen, wo sich die Regierung in die Unmöglichkeit versetzt sah, ohne die bedenklichste Unzufriedenheit zu erregen, durch Besteuerung die zur Vertheidigung der Freiheit und Unabhängigkeit der Nation erforderlichen Geldmittel zu beschaffen, und gerade in diesem Augenblicke sahen sich zahlreiche Kapitalisten vergebens nach einer guten Art und Weise der Anlegung ihrer Ersparnisse um und behielten in Ermangelung einer solchen ihr Geld im Kasten oder verschwendeten es an unsinnige Projecte. Reichthümer, welche hingereicht haben würden, eine Flotte auszurüsten, die den deutschen und den atlantischen Ocean von den französischen Kapern hätte säubern können, Reichthümer, welche hingereicht haben würden, eine Armee zu unterhalten, die Namur hätte wiedernehmen und die Niederlage von Steenkerke rächen können, lagen müßig oder gingen aus den Händen ihrer Besitzer in die Hände von Gaunern über. Ein Staatsmann konnte wohl auf den Gedanken kommen, daß ein Theil des Geldes, das täglich vergraben oder vergeudet wurde, mit Vortheil für den Eigenthümer, für den Steuerzahlenden und für den Staat in den Schatz gezogen werden könne. Warum den außerordentlichen Aufwand eines Kriegsjahres dadurch bestreiten, daß man fleißigen Familien Stühle, Tische und Betten wegnahm, daß man den einen Landgentleman nöthigte, seine Bäume zu schlagen, bevor sie für die Art reif waren, einen andren die Landhäuser auf seinem Gute verfallen zu lassen, einen dritten, seinen hoffnungsvollen Sohn von der Universität zu nehmen, während es um die Börse herum von Leuten wimmelte, die nicht wußten was sie mit ihrem Gelde anfangen sollten, und die in Jedermann drangen, es ihnen abzuborgen?

74Siehe Cibbers’ Apologie und Mountford’s Greenwich Park.
75Siehe Cibbers’ Apology, Tom Brown’s Werke und überhaupt die Werke jedes Schöngeistes und Humoristen der Stadt.
76Das englische Wortspiel mit fair, was schön, aber auch unparteiisch, ehrlich bedeutet, läßt sich im Deutschen nicht wiedergeben. – D. Uebers.
77Meine Hauptquelle für diesen Prozeß ist die in Howell’s Sammlung enthaltene Darstellung desselben. Man sehe ferner Evelyn’s Diary unterm 4. Febr. 1692/93. Auch habe ich einige Umstände aus N. Luttrell’s Diary, aus einem Briefe an Sancroft, der sich unter den Tanner-Manuscripten in der Bodlejanischen Bibliothek befindet, und aus zwei Briefen von Brewer an Wharton, ebenfalls in der Bodlejanischen Bibliothek, entnommen.
78Commons’ Journals, Nov. 14. 1692.
79Commons’ Journals von dieser Session, namentlich vom 17. Nov., 10. Dec., 25. Febr. und 3. März; Colt’s Briefe bei Tindal.
80Commons’ Journals, Dec. 10.; Colt’s Briefe bei Tindal.
81Siehe Coke’s Institutes, Theil II, Kap. 1. Im Jahre 1566 betrug eine Subsidie 120,000 l., im Jahre 1598 78,000 l.; als Coke seine Institutes schrieb, gegen das Ende der Regierung Jakob’s I. 70,000 l. Clarendon sagt uns, daß 1640 zwölf Subsidien auf ungefähr 600,000 l. geschätzt wurden.
82Siehe die alten Grundsteueracten und die Debatten über die Grundsteuerablösungsbill von 1798.
83Lord’s Journals, Jan. 16, 17, 18, 19. 20.; Commons’ Journals, Jan. 17, 18, 20. 1692; Tindal, aus den Colt’schen Briefen; Burnet II. 104, 105. Burnet hat sich eines unrichtigen Ausdrucks bedient, den Tindal, Ralph und Andere abgeschrieben haben. Er sagt, die Frage sei gewesen, ob die Lords sich selbst besteuern sollten. Die Lords machten in keiner Weise das Recht geltend, den Betrag, der ihnen durch die Bill, wie sie ihnen zugesandt wurde, aufgelegten Besteuerung abzuändern. Sie verlangten bloß, daß ihre Güter nicht durch die gewöhnlichen Commissare, sondern durch Specialcommissare höheren Ranges abgeschätzt werden sollten.
84Commons’ Journals, Dec. 2. (12.) 1692.
85Diese Darstellung des Ursprungs des Actienschwindels in der City von London habe ich hauptsächlich nach einer höchst interessanten periodischen Schrift, betitelt: „Collection for the Improvement of Husbandry and Trade, by J. Houghton, F. R. S.” entworfen. Sie ist thatsächlich eine wöchentliche Geschichte der Handelsspekulationen jener Zeit. Ich habe mehrere Jahrgänge durchgesehen. In Nr. 33, vom 17. März 1692/93, sagt Houghton: „Das Kaufen und Verkaufen von Actien ist einer der großen jetzt florirenden Handelszweige. Ich finde aber, daß sehr Viele nichts davon verstehen.” Unterm 13. und 22. Juni 1694 schildert er den ganzen Prozeß des Börsenspiels. Unterm 13. Juli des nämlichen Jahres spricht er zuerst von Zeitkäufen. Wer über die im Texte genannten Compagnien Näheres wissen will, der lese Houghton’s Sammlung und eine 1695 erschienene Flugschrift, betitelt: Angliae Tutamen.