Alle Tiere kommen in den Himmel

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Tiere im Altertum

Die Gesetze der Menschen ändern sich mit der Menschheit.

Nur die Gesetze der Seele bleiben gleich.

Sprichwort der Crow Indianer

Heute können wir gut erkennen, welch bedeutungsvolle Rolle Tiere in unserem Leben spielen. Tatsächlich würden viele Leute sagen, sie „verehren“ ihre Tiere regelrecht und würden alles dafür tun, um sie zu schützen. Und es ist auch wahr, dass die Menschen heutzutage mehr Geld und wirtschaftliche Möglichkeiten haben, für ihr Tier aufzukommen, als jemals zuvor. Aber Sie werden in diesem Kapitel auch sehen, dass Tiere schon immer eine bedeutungsvolle Stellung im Leben der Menschen inne hatten, die sie liebten. Unsere Verehrung für Tiere ist nichts neues, und wir haben immer die besonderen spirituellen Eigenschaften der Tiere erkannt, die uns nahe waren.

Allein in den Vereinigten Staaten gibt es nach letzten Zählungen 160 Millionen Haustiere. Das sind etwas mehr als ein Tier auf zwei Personen. 2007 wurden allein für den Tierarzt 24 Milliarden Dollar ausgegeben. Dazu kamen noch einmal 47 Milliarden für weitere tierärztliche Hilfe und Medikamente - und das alles für unsere Lieblinge!

Eine kürzlich abgeschlossene Befragung der amerikanischen Tierärztlichen Vereinigung kam zu dem Ergebnis, dass etwa 60 Prozent aller amerikanischen Familien und Singles Haustiere halten. Zwei Drittel dieser Haushalte haben mehr als ein Tier, und zwanzig Prozent halten sogar mindestens fünf! In Deutschland hält sich statistisch gesehen jeder 2. Haushalt ein Tier.

Es ist daher unnötig zu betonen, dass Haustiere eine wichtige Rolle im Leben vieler Amerikaner spielen und ich bin sicher, dass dies mehr oder weniger auch weltweit gilt.

Dass heute mehr Geld für die Versorgung der Haustiere ausgegeben wird, führte dazu, dass sie auch länger leben. Bei der oben bereits erwähnten Befragung wurde festgestellt, dass 44 Prozent aller Hunde 2007 mehr als sechs Jahre alt wurden, während 1987 nur 32 Prozent so alt wurden. Das gleiche gilt auch für Katzen. 2007 wurden auch hier 44 Prozent mehr als sechs Jahre alt, 1987 waren es nur 28 Prozent.

Auch in Deutschland stieg das Durchschnittsalter von Haustieren. So wurden zum Beispiel 1982 Hunde 9,5 Jahre alt. 2005 erhöhte sich ihr Lebensalter auf 11,5 Jahre.1 Auch Katzen wurden älter. Tierärzte sagen, das läge größtenteils daran, dass die Besitzer bei gesundheitlichen Problemen ihrer Tiere mehr Geld ausgeben und Krankheiten wir Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen eher behandeln (mittlerweile gibt es sogar schon Herzschrittmacher für Tiere), als dass sie die Tiere einschläfern lassen. Es scheint so, als wären heute die Tierbesitzer gefühlsmäßig enger mit ihren Lieblingen verbunden und tatsächlich betrachten 48,7 Prozent von ihnen ihr Tier als „Familienmitglied“, wie eine kürzlich durchgeführte Befragung des U.S. Consumer Bureau ergab.

Erzähle es mir und ich werde es vergessen.

Zeige es mir und ich werde mich vielleicht nicht erinnern, aber beziehe mich mit ein, dann werde ich verstehen.

Unbekannter Ursprung

Die zunehmende Aufmerksamkeit Haustierbesitzer gegenüber ihren Haustiere ist jedoch nicht unumstritten. Viele Menschen, die keine Tiere halten oder diese enge, emotionale Verbundenheit nicht erleben, betonen, dass das für Tiere verwendete Geld lieber für Arme verwendet werden sollte, die Essen, Kleidung, ärztliche Versorgung, eine Behausung und vieles andere brauchen. Sie argumentieren hauptsächlich damit, dass menschliche Wesen wichtiger seien als Tiere - eine Debatte, von der ich annehme, dass wir sie bis zum jüngsten Gericht führen könnten. Jemand, der Tiere liebt, kann einfach damit argumentieren, dass mehr Geld für Luxus ausgegeben wird als für Tiere, nämlich für große Autos, Boote, Flugzeuge oder Villen und dass man dieses Geld genauso gut für Wohltätigkeitsorganisationen spenden könnte, die sich wiederum um menschliche Wesen kümmern können.

Diejenigen unter uns, die Tiere im Allgemeinen aber in unterschiedlichem Maß lieben, haben auch auf unterschiedliche Weise acht auf sie. Im Wesentlichen kann man Tierbesitzer in vier Kategorien voneinander unterscheiden - ausgezeichnete, gute, faire oder schlechte, misshandelnde.

Der ausgezeichnete Tierbesitzer liebt sein Tier, betet es an und würde alles dafür tun. Dieser Tierbesitzer hat sich mit Tieren bedingungslos verbunden, was oft menschliche Beziehungen überflüssig macht. Diese Kategorie von Tierbesitzern können ihre Tiere wie menschliche Wesen behandeln und betrachten sie im Allgemeinen als Teil der Familie, und weil sie Tiere lieben, haben sie meist mehr als eins. Sie tendieren dazu, viel Geld für ihre Tiere und deren Gesundheit auszugeben.

Unter die Kategorie der guten Tierbesitzer fallen vermutlich die meisten. Sie behandeln ihre Tiere freundlich und schenken ihnen unterschiedlich viel Aufmerksamkeit und Liebe. Sie können ihre Tiere als Familienmitglieder betrachten, müssen das aber nicht unbedingt. In diese Kategorie Tierbesitzer fällt die Mehrzahl der Familien, die Kinder haben. Üblicherweise bekommen die Tiere von guten Tierbesitzern nicht die Aufmerksamkeit und Zuwendung wie von ausgezeichneten Tierbesitzern, weil die guten Kinder haben, die ebenfalls Aufmerksamkeit brauchen und jeder seinen gerechten Anteil bekommt.

Der faire Tierbesitzer ist im Allgemeinen jemand, der seinen Tieren nicht notwendigerweise viel Beachtung oder gar Zuneigung schenkt. Aber er achtet darauf, dass sie ordentlich gefüttert und betreut werden. Diese Sorte Tierbesitzer hat meistens sowohl Nutz- als auch Haustiere. Die Tiere arbeiten sozusagen für Unterkunft und Verpflegung. Meistens kann man beobachten, dass diese Besitzer ein so bewegtes Leben führen, dass sie wenig Zeit übrig haben, um ihren Tieren mehr Beachtung zu schenken und meistens leben die Haustiere auch nicht ausschließlich im Haus. Diese Tierbesitzer mögen Tiere, sind aber nicht notwendigerweise große Tierliebhaber. Dieser Besitzer würde sein Tier jederzeit hergeben oder auch zum Schlachter bringen, wenn es ihm in seinem Leben zu unbequem wird. Ganz allgemein kann man sagen, dass dieser Tierbesitzer keine Haustiere halten sollte, weil er ihnen nicht die Liebe und Aufmerksamkeit geben kann, die sie brauchen. Das einzige, was ihn von einem schlechten Tierbesitzer unterscheidet ist die Tatsache, dass er seine Tiere füttert und minimal versorgt.

Der schlechte Haustierbesitzer ist nicht nur ein schlechter Besitzer, sondern auch ein schlechter Mensch. Diese Besitzer schenken ihren Tieren weder Aufmerksamkeit noch Liebe, sondern werden sie in vielen Fällen auch schlagen und unbarmherzig misshandeln. Dieser Typ von Besitzer trägt diese Misshandlung auch in sein eigenes Leben und oft gehört auch Alkohol- und Drogenmissbrauch dazu, Kriminalität, möglicherweise misshandelt er auch seine Frau oder die Kinder. Dieser Besitzer missachtet seine Tiere und lässt sie hungern, oder er bildet sie aus Profitgründen oder zu seinem Vergnügen zu Kampftieren aus.

Wenn Sie im Fernsehen Filme über misshandelte Tiere sehen, dann war dieser Typ Mensch ihr Besitzer. Wenn Sie jemals Zeuge einer solchen Greueltat an Tieren werden, informieren Sie bitte die Polizei. Wenn es jemand ist, den Sie kennen, können Sie das auch anonym tun.

Geben und Teilen sind die zwei Seiten von Gott.

Sauk

Da Tiere einen großen Teil des Lebens der meisten Menschen einnehmen, ist es nur natürlich, dass wir mehr über sie wissen möchten. Das ist auch der Grund, warum so viele Fernsehstationen Tierfilme zeigen und sogar ganze Fernsehsender, wie beispielsweise Animal Planet (in Deutschland Tier TV u.a., Anm. der Übers.) sich ausschließlich Tieren widmen. Aber dieser enge Zusammenhalt zwischen Tieren und Menschen ist kein neues Phänomen. Menschen hatten schon seit dem Altertum stets eine enge Beziehung zu den Tieren, die sie liebten. Erst jetzt sind wir dabei, die Ursprünge dieses speziellen Bandes zwischen Menschen Tieren zu ergründen.

Wie sich Haustiere entwickelten

Die Spezies Hund soll laut Wissenschaft vom Wolf abstammen. Tiere wurden wie auch Pflanzen über lange Zeitspannen domestiziert. Die meisten Wissenschaftler glauben, dass Hunde die ersten Tiere waren, die wir domestiziert haben und datieren diesen Prozess auf 15.000 Jahre vor Christus zurück. Die Wissenschaftler behaupten, dass alles mit einer natürlichen Auslese oder mit einer ausgewählten Zucht begann - die Debatte darüber dauert noch bis heute an. Bei einer natürlichen Auslese mutieren wilde Tiere außerhalb der menschlichen Kontrolle zu einer Spezies, die sich einer menschlichen Domestizierung besser unterwerfen kann. Als Beispiel könnte man sich Wölfe vorstellen, die immer näher an die Menschen herankamen und sich von ihren Abfällen ernährten. Über Generationen hinweg wurden sie immer kleiner und durch den Kontakt zum Menschen immer zahmer. Sie jagten weniger und plünderten mehr.

Dahingegen hätte unser Vorfahre bei einer ausgewählten Zucht Tiere (in unserem Beispiel Wölfe) gefangen genommen, die ihm am ungefährlichsten vorkamen und hätte sie gezüchtet. Nach einiger Zeit wären die Nachkömmlinge vom Wesen her viel zahmer. Tatsächlich vermuten die Wissenschaftler, in Wirklichkeit wäre es eine Mischung aus diesen beiden Möglichkeiten gewesen, die für unsere Haustiere sorgte. Aber unabhängig davon, welcher Entwicklungsprozess zur Anwendung kam, die Folge ist, dass unsere Vorfahren über die Jahrhunderte aus Wölfen Haustiere machten, die wir als Hunde kennen.

Der russische Wissenschaftler Dimitri Belyaev experimentierte in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts mit Silberfüchsen, um herauszufinden, ob das gezielte Züchten eine geeignete Möglichkeit zur Domestizierung wäre. Sein Wissenschafts-Team züchtete über eine ganze Anzahl von Jahren in Gefangenschaft gehaltene, wilde Silberfüchse. Sie wählten nur die Füchse aus, die wenig Furcht vor Menschen zeigten und aus denen wählten sie diejenigen aus, die mit Menschen besser auszukommen schienen als andere. Die Ergebnisse nach verschiedenen Zuchtgenerationen waren erstaunlich. Die Füchse sahen nicht nur anders aus: Ihre Schwänze ringelten sich, sie bekamen schmälere Köpfe und Schlappohren, was heutzutage übliche Merkmale bei Hunden sind. Dafür veränderte sich ihr Verhalten dramatisch. Sie zeigten keine Angst mehr vor Menschen, wedelten oft mit dem Schwanz, leckten ihren Betreuer ab und zeigten ihm ihre Zuneigung.

 

Viele der ersten domestizierten Hunde wurden von Wissenschaftlern „Protohunde“ genannt. Man fand viele von ihnen in alten Grabstätten, wo sie mit ihren Menschen beigesetzt wurden. Viele Höhlenzeichnungen zeigen Hunde, wie sie den Menschen bei der Jagd halfen. Weil sie viel besser hören und riechen können als Menschen und weil sie bei Gefahr anschlagen, wurden Hunde in den verschiedensten Behausungen auch als Beschützer gehalten, die vor gefährlichen Eindringlingen warnen.

Wenn man sich den Kopf und den Körper des Deutschen Schäferhundes ansieht, kann man die deutliche Ähnlichkeit mit seinen wölfischen Vorfahren erkennen. Wissenschaftler glauben, dass die früheren Hunde über die Jahrtausende sich nicht nur durch ihre Gefangenschaft verändert haben, sondern auch weil sie wegen bestimmter Eigenschaften gezüchtet wurden. Das führte dazu, dass wir heute viele verschiedene Hunderassen haben. Beispielsweise wurden der Malamut und der Husky dazu gezüchtet, beladene Schlitten in Klimazonen mit Schnee und Eis zu ziehen. Ihre dicken Felle schützen sie vor den eiskalten Temperaturen. Im Gegenzug dazu sind Lhasa Apsos kleine Hunde, die mehr wegen ihres niedlichen Aussehens gezüchtet wurden, obwohl sie, wie auch die Shiatsus, chinesische Tempel und Paläste bewachen sollten. Sie mögen sich vielleicht fragen, wie so kleine Hunde zum Wachhund taugen, aber schon ihre ausgeprägten Sinne und ihre Fähigkeit, zu bellen, macht jeden Hund zum Wachhund. Es hat sich gezeigt, dass ein bellender Hund Eindringlinge mehr abschreckt als irgendein Schutz- oder Alarmsystem. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie uns so beschützen, weil sie sehr standortbezogen sind, was sich über die Jahrhunderte, in denen sie uns beschützt haben, immer weiter ausgeprägt hat. Das soll jedoch ihre Fähigkeiten, besser zu fühlen, zu hören und zu riechen als wir, nicht in Abrede stellen.

Im alten Ägypten wurden Hunde und Katzen in den Särgen ihrer Besitzer mitbestattet. Katzen waren damals ganz besonders beliebt, denn sie bekämpften Ratten und Mäuse und waren zudem Schmusetiere. Hunde hingegen wurden zum Schutz gebraucht. Sie wurden im alten Ägypten ebenfalls zu Haustieren, aber nicht in dem Ausmaß wie Katzen. Daher wurden Katzen auch eher mit in den Sarg gegeben, schließlich beteten die alten Ägypter auch die Katzengöttin Bastet an. Hunde wurden ebenfalls als Haustiere mumifiziert und in Särgen bestattet, aber mehr, weil sie den Geist ihrer Besitzer leiten und beschützen sollten vor den Gefahren auf der Reise ins Jenseits.

Nach Meinung der Wissenschaftler hatte die geographische Lage sowie die Umgebung ebenfalls einen großen Einfluss darauf, wie sich Wölfe zu domestizierten Hunden entwickeln konnten. Unterschiedliche Wolfsarten sind in diversen Gebieten heimisch und je härter das Klima oder die Umgebung, desto stärker wurde die Wolfslinie. Die Natur hat ihren eigenen Weg, um sicherzugehen, dass nur die Stärksten und Härtesten überleben. Wissenschaftler haben heutzutage Zugriff zu einer erstaunlichen Datenbank und können die Entwicklung der Tiere auf jedem Platz dieser Welt genauso gut verfolgen wie die menschliche Entwicklung. Sie fanden heraus, dass verschiedene Tiere in verschiedenen Klimazonen besser überlebten als andere - und das war ganz besonders bei Hunden so. In dem Moment, in dem die Menschen begannen, fortzuziehen und auszuwandern, begann gleichzeitig die Entwicklung der verschiedenen Hunderassen.

Wie sich die einzelnen Rassen nun entwickelten, hing sowohl davon ab, in welchem Klima oder in welcher Region sie gelandet sind, als auch von der Art Arbeit, die ihnen die Menschen übertrugen. Was würden die Inuit (Eskimos) ohne ihre Schlittenhunde tun und was die Schafhirten ohne ihre Hütehunde?

Bemerkenswerterweise waren auch Schafe und Ziegen mit dem Schwein und der Katze die nächsten Tiere, die domestiziert wurden. Das war vermutlich zwischen 11.000 und 9.000 vor Christus - damit schlägt der Hund diese Tiere in Sachen Domestizierung um ungefähr 4.000 Jahre!

Unsere Vorfahren veränderten sich.Waren sie vormals ausschließliche Jäger, orientierten sie sich jetzt mehr und mehr landwirtschaftlich. Deshalb wurden auch immer mehr Tiere domestiziert. Sie wurden als Nahrungs- und Bekleidungsquelle, aber auch als Arbeitskraft gebraucht. Schafe, Schweine und Ziegen wurden als erstes als Nahrungs- und Bekleidungsquelle gezüchtet. Dann kam die Kuh, die in Indien, Afrika und im Nahen Osten um 8.000 vor Christus domestiziert wurde. Zwei Tausend Jahre später wurde das Huhn in Indien und Südostasien domestiziert. Über die nächsten Tausende von Jahren wurden weitere Tiere in unseren Dienst gestellt wie der Esel (Ägypten, 5.000 v. Chr.), Wasserbüffel (Indien, 4.000 v. Chr.), Kamel (Arabien, 4.000 v. Chr.), Pferd (Zentralasien, 4.000 v. Chr.) und Lama (Peru, 3.500 v. Chr.). Diese Tiere halfen nicht nur dabei, die Ernte einzubringen, sondern auch zahlreiche Handelsstraßen des Altertums anzulegen. Es ist wirklich wahr, dass Gott uns diese unterschiedlichen Tiere schenkte, damit sie uns in unserer Entwicklung und in unserem täglichen Leben helfen.

Verschiedene Eingeborenenstämme liebten Tiere und schätzten sie dafür, dass sie durch sie Nahrung und Kleidung erhielten und meine Geistführerin Francine sagt, sie hätten auch immer Hunde um ihre Wohnlager gehabt. Ihre Aufgaben waren zum einen, vor Gefahr wie Plünderern zu warnen, aber auch, ihnen Gesellschaft zu leisten.

Als ich in Kenya war, hatten auch die Kikuyu, Massai und Sumburu Hunde, die bei wilden Tieren anschlugen. Auch der Rhodesian Ridgeback kommt ursprünglich aus Südamerika, wo die Niederländer ihre Hunde mit den halbwilden Jagdhunden der Khosians kreuzten, die von den niederländischen Siedlern und Kolonisten als Hottentotten bezeichnet wurden. Die Rhodesian Ridgebacks sind dafür bekannt, dass sie auf ihrem Rücken einen Strang Fell haben, der in die entgegengesetzte Richtung wächst. Sie werden wegen ihrer Fähigkeit, Löwen aufzuspüren und in Schach zu halten, bis ihre Halter dazukommen, auch Afrikanische Löwenhunde oder Afrikanische Jagdhunde genannt. Ich hatte selbst ein Pärchen Rhodesian Ridgebacks, weshalb ich diese Hunderasse überhaupt erwähne. Das Männchen nannte ich Bär und das Weibchen Simba. Kurz danach war ich mit neun Welpen gesegnet (zumindest sehe ich das so), und sie waren ziemlich anstrengend, bis ich sie verkaufen oder weggeben konnte. Aber im Gegensatz zu ihrem Ruf als Löwenjäger und als Hunde, die nur von erfahrenen Hundehaltern geführt werden können, fand ich sie ausgesprochen liebenswürdig gegenüber meiner Familie und meinen Kindern. Sie neigen allerdings dazu, Fremden gegenüber reserviert zu bleiben. Die Treue und Zuneigung der meisten Hunden ist unermesslich, doch die Rhodesians schienen noch sehr viel anhänglicher als alle Hunde zu sein, die ich jemals hatte. Wenn sie meine Aufmerksamkeit wollten, legten sie ihre Pfoten auf meine Füße als wollten sie sagen: „Beachte mich!“

Als ich noch klein war, hatten wir zuhause Katzen, die ich liebte. Ich mag ihre Wärme, dass sie sich auf meinen Schoß setzen oder legen und ich mag das Geräusch, wenn sie schnurren - aber ich ziehe Hunde vor. Ein Grund, warum im Mittelalter Katzen als Begleiter von Hexen angesehen wurden, ist, dass man glaubte, die Hexe könne sich in eine Katze verwandeln oder eine Katze dazu bringen, ihre Befehle auszuführen. Natürlich sind das Legenden, aber Katzen sind noch immer mehr für ihre Unabhängigkeit, Durchtriebenheit und ihre leisen Sohlen bekannt - wie auch ihre Verwandten, die Wildkatzen. Domestizierte Katzen sind heutzutage vollwertige Haustiere, selbst wenn sie nur gelegentlich die eine oder andere Maus oder Ratte fangen. In früheren Zeiten hingegen brauchte man sie dringend, damit sie dem Schädlingsproblem Herr werden, was wir ein wenig später noch genauer betrachten wollen.

Interessanterweise werden Katzen anscheinend lieber von Frauen als von Männern gehalten. Umgekehrt scheinen Hunde von mehr Männern als Frauen bevorzugt, obwohl es natürlich viele Ausnahmen von dieser Regel gibt. Es kann schon sein, dass Katzen schon immer mehr mit dem Weiblichen assoziiert waren, wie bei der Katzengöttin Bastet, bei Hexen oder in der Gesellschaft allgemein. Wenn wir über jemanden sagen, er sei katzenhaft, denken wir sofort an eine Frau. Andererseits scheinen Katzen viel sauberer zu sein als Hunde, weil sie sich ständig putzen und ins Badezimmer auf ihre Katzentoilette gehen, während man mit Hunden nach draußen Gassi gehen muss. Hunde wurden immer mit „draußen“ assoziiert, was auch einmal die Domäne des Mannes war. Katzen sind die Haustiere für drinnen, ein Gebiet, das man immer den Frauen zudachte. Katzen sind ebenfalls ausgezeichnete Haustiere für begrenzte Räume wie beispielsweise Appartements, während Hunde es lieben, auf größeren Flächen umherzustreifen. Sowohl Katzen als auch Hunde sind heutzutage beliebte Haustiere.Viele Familien halten beide Tiere und sie kommen wie alle anderen Familienmitglieder auch miteinander aus.

Wer die Erde berühren will, muss in Harmonie mit der Natur sein.

Oglala Sioux

Nach dem, was Historiker und Wissenschaftler berichten, stammen unsere ersten Götter aus der Natur und damit sind auch die Tiere gemeint. Tatsächlich sind sich die meisten Wissenschaftler darüber einig, dass neben der Sonne, dem Mond, den Sternen, dem Wind, dem Regen, dem Feuer und vielem anderen die ersten Gottheiten die Formen der Tiere annahmen. Sie und auch ich nehmen an, dass die ersten Menschen Tiere verehrten, weil sie kräftiger, stärker und schneller waren als sie selbst. Vermutlich wurden viele Menschen damals von einigen Tierarten verletzt oder getötet. Damit gewannen die Tiere nicht nur den Respekt der Menschen, sondern wurden wegen ihrer Stärke gefürchtet oder sogar verehrt. Prähistorische Höhlenzeichnungen zeigen mehr Tiere als Menschen und einige dieser Höhlen wurden zu Schreinen der Verehrung.

Eine der frühesten war der Schrein, der dem Bär in der Drachenloch-Höhle in den Schweizer Alpen geweiht war. Diese spezielle Höhle liegt etwa 8.000 Meter über dem Meeresspiegel und wurde vom Deutschen Archäologen Emil Bachler entdeckt und von 1917 bis 1923 freigelegt. Seine Rückschlüsse waren, dass diese Anlage zwischen 75.000 und 80.000 Jahre alt sei und von den frühesten Neandertalern bewohnt wurde, die zu diesem Zeitpunkt bekannt waren. Die Höhle war ziemlich groß und im Eingangsbereich gab es umfangreiche Beweise dafür, dass sie einmal von Neandertalern bewohnt war. Weiter hinten in der Höhle entdeckten sie einen primitiven Altar mit etwa einem halben Dutzend Bärenschädeln, die alle zum Eingang hinzeigten als sollten sie Schutz und Hilfe leisten. Noch weiter hinten fanden die Forscher weitere ungefähr zwanzig Bärenschädel jeweils einzeln in Nischen der Höhlenwand. Diese Entdeckung war eine der ersten, die auf die Anbetung eines Tieres hinwies.

Eine weitere interessante Tatsache ist, dass Tiere in Sagen und Mythen, die über die Generationen von unseren Vorfahren weitergegeben wurden, zu dominieren scheinen. Das tun sie übrigens in den Märchen der Eingeborenen Amerikas noch immer: Deren Helden sind niemals Menschen, sondern Tiere oder Sterne. Göttliche Tierwesen beherrschen die frühere Welt der Menschen. Zu ganz frühen Zeiten, als die Umgebung sich veränderte und Tiere wie das Mammut oder der Säbelzahntiger ausstarben, erinnerten unsere Vorfahren noch immer an diese kräftigen Tiere in ihren mündlichen Überlieferungen. Je mehr Zeit verging, desto mehr gerieten diese Tiere in Vergessenheit, wofür jedoch andere, neue Tierarten verehrt wurden. Sobald ein göttliches Tierwesen ausstarb, wurde ein anderes Tier verehrt und nach und nach wurden diese Tiere mit immer mehr Attributen ausgestattet.

Unsere Vorfahren beobachteten, was um sie herum vor sich ging, waren aber Sklaven ihrer Sinne. Blitze und Vulkane sorgten für Feuer, Seen, Flüsse, Bäche und Regen versorgten mit Wasser, von verschiedenen Tieren stammte die Bekleidung und der Schutz und all diese Umstände führten im Zeitablauf zu pantheistischen Religionen.

 

Als sich unsere Vorfahren weiterentwickelten und von Jägern zu Bauern wurden, entwickelten sich auch die göttlichen Tierwesen weiter. Wenn eine spezielle Kultur sich mehr an der Jagd orientierte, blieben die tierischen Gottheiten stark. Wenn eine Kultur sich jedoch mehr der Landwirtschaft zuwandte, wurden die Gottheiten immer menschenähnlicher oder die Gottheiten zeigten mehr menschliche Züge. Wie ich bereits in meinem Buch „Mother God“ (Mutter Erde) ausführte, entstand zunächst eine Göttin, bevor es in den meisten Kulturen mit Beginn der Landwirtschaft ihre männliche Entsprechung gab. Die Frau steht bei den Menschen für diejenige, die Kinder austrägt und gebiert, daher wurde sie zum Symbol der Fruchtbarkeit. Jetzt wurden tierische Gottheiten immer seltener und über die Jahrhunderte wurden die Wesenszüge der Tiere auf die menschliche Göttin oder auf Gott übertragen. So wurden die Tiergottheiten von den menschlich aussehenden Göttern integriert.

Eines der ersten Beispiele für diesen Prozess wurde auf einem meiner Lieblingsplätze gefunden, nämlich in Anatolien, einer Region in der Türkei. Ausgrabungen in der neolithischen Stadt Catal Huyuk zeigten, dass die ältesten Schreine Tieren galten - in diesem Fall Stieren. Dann fanden sich die ersten Schreine, die eine Göttin verehrten. Sie datierten von ungefähr 6.200 vor Christus und spiegeln die Entwicklung eines jagenden Volkes zu einer landwirtschaftlichen Gesellschaft wieder. Gleichzeitig zeigen die Schreine, mit welcher Hochachtung damals Frauen betrachtet wurden. Die meisten Wissenschaftler denken, dass die Weiche von der Göttin zu einem männlichen Gott mit der städtebaulichen Weiterentwicklung der Gesellschaft gestellt wurde. Als Städte entstanden und sich mehr Menschen auf einem Fleck versammelten, wurde dem männlichen Gott der Vorrang eingeräumt und er bekam immer mehr Macht.

Die Tiergottheiten starben einen langsamen Tod, aber nach wie vor hatten viele Götter früherer Zivilisationen auch animalische Eigenschaften. Athena und die Eule, Zeus und sein Adler und Aphrodite mit der weißen Taube sind nur einige wenige Beispiele davon, wie lange Tiere in den Religionen präsent waren. Tiergottheiten gingen entweder in die neuen Religionen mit ein oder es gab sie nebeneinander. Selbst in den heutigen Religionen spüren wir noch immer den Einfluss, den die animalischen Götter haben. Denken Sie an die Hindus. Ihr Gott der Weisheit, Ganesha, trägt einen Elefantenkopf. Die Buddhisten haben Wu-Kung, einen Affen, der Erleuchtung erlangte und die Taube repräsentiert im Christentum den Heiligen Geist. Alle Hauptreligionen enthalten viele animalische Symbole.

Die früheren Religionen erzählen Geschichten über Götter, die sich der Tiere bedienen oder die Gestalt eines Tieres annahmen wie die Sage von Zeus, der verschiedene Frauen in Gestalt eines Schwanes oder eines Stieres verführte (was in letzterem Fall sicherlich sehr schmerzhaft für die Damen war). Viele Helden von damals hatten entweder Tiere als Gehilfen oder nahmen die Form eines Tieres an, um diverse Monster zu bezwingen oder Prinzessinnen zu retten. Märchen und Sagen sind voll von Tieren, die sprechen, helfen oder weise Ratschläge geben - wie es auch früher die animalischen Götter taten. Seit Ägypten, Griechenland, Rom und Amerika existieren, spielten Tiere eine entscheidende Rolle im Leben der Menschen. Lassen Sie uns die Rolle betrachten, die Tiere in unserem Leben seit Anbeginn der Geschichte eingenommen haben, damit wir das Seelenleben unserer heute so geliebten Tiere besser verstehen können.

Was ist Leben? Es ist der Schein eines Glühwürmchens in der Nacht. Es ist der Atem eines Büffels im Winter.

Es ist der kleine Schatten, der quer über das Gras wandert und sich bei Dämmerung verliert.

Schwarzfuß-Indianer