Klopfen befreit

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Verschiedene Richtungen

Inzwischen gibt es viele Richtungen, die zur Energy Psychology® gehören und auf den Erkenntnissen von Goodheart, Diamond und Callahan basieren. Ich möchte hier die beiden bekanntesten kurz vorstellen – TFT von Roger Callahan und EFT von Gary Craig. Beide Richtungen gehen zwar davon aus, dass alle Arten von Störungen sich im Meridiansystem zeigen und sich dort durch das Klopfen besonders wirksamer Punkte behandeln lassen, es gibt aber dennoch deutliche Unterschiede.

TFT von Roger Callahan

Roger Callahan und seinen großen Beitrag zur Entwicklung der Energy Psychology haben wir bereits kennen gelernt. Er nannte seine Richtung „Callahan-Technique“ oder TFT – „Thought-Field-Technique“. Was seine Technik hauptsächlich von EFT unterscheidet, ist, dass er bestimmte Formeln oder Klopf-Sequenzen für spezifische Emotionen oder Themen anwendet. So ist zum Beispiel die Klopfsequenz zur Bewältigung eines Traumas anders als die bei einer Spinnenphobie. Diese Formeln sind aufgrund von unzähligen Muskeltests bei Klienten entstanden, die bei bestimmten Themen wiederkehrende oder gleich bleibende Muster zeigten. Bei TFT ist nicht nur die Auswahl der beteiligten Punkte beziehungsweise Meridiane wichtig, sondern auch ihre Reihenfolge, da nach Callahans Erkenntnissen Probleme verschiedene Tiefen oder Schichten haben, die der Reihe nach abgetragen werden müssen.

Eine TFT-Sitzung besteht aus einer Einstimmung auf das Problem, zum Beispiel „Ich leide unter Höhenangst“, der Bestimmung der betroffenen Punkte oder Meridiane mithilfe des Muskeltests, dem Klopfen der entsprechenden Punkte sowie – wenn notwendig – der Korrektur einer Psychologischen Umkehr und Überprüfung des Erfolges.

Der Vorteil von TFT ist, dass damit ein im wörtlichen und übertragenen Sinn punktgenaues und präzises Arbeiten möglich ist. Es werden keine überflüssigen oder nicht-betroffenen Punkte geklopft und Callahan hat mit einer verfeinerten Version von TFT nach eigenen Angaben eine sehr hohe Erfolgsquote. Ein weiterer Vorteil, vor allem bei der Arbeit mit Klienten, ist, dass eine TFT-Sitzung mittlerweile fast völlig ohne Sprache auskommt. Sogar bei der Korrektur der Psychologischen Umkehr (siehe Kapitel 3 und 4) wird nur noch der entsprechende Punkt an der Handkante geklopft, wodurch diese Technik besonders für skeptische Menschen oder Menschen, die Probleme nicht oder nur mit Schwierigkeiten formulieren können, geeignet ist. Nach einer kurzen Einstimmung auf das Problem werden einfach die entsprechenden Punkte geklopft und zwischendurch der Fortschritt anhand einer Stress-Skala (siehe Kapitel 3) überprüft.

Der Nachteil von TFT ist, vor allem, wenn man keine Kenntnisse in Kinesiologie hat, dass der Muskeltest zur Bestimmung der Punkte notwendig ist, entweder durch eine andere Person oder mithilfe des nicht ganz so einfach durchzuführenden Selbsttests. Oder der Klient muss in der Lage sein, sein Problem möglichst genau in die von Callahan vorgegebenen Kategorien einzuordnen.

Und das, was bei der Arbeit mit Klienten von Vorteil sein kann, nämlich die relative Sprachlosigkeit, ist meines Erachtens für die Selbsthilfe definitiv von Nachteil: Dadurch, dass ich mein Problem aussprechen muss und merke, dass „Wut“ nicht ganz der richtige Begriff ist, sondern dass es eigentlich eher „Angst“ ist, vermischt mit Ärger darüber, übergangen worden zu sein, wird mein Kontakt zu dem Problem viel tiefer und persönlicher. Viele Erkenntnisse entstehen erst nach mehrmaligem Klopfen und wenn neue, an die Situation angepasste Begriffe gefunden wurden, und zwar so lange, bis sie das Problem wirklich treffend beschreiben.

EFT von Gary Craig

Die zweite der hier vorgestellten Techniken ist EFT (Emotional Freedom Techniques) von Gary Craig, die Gegenstand dieses Buches ist. Auch seine Technik basiert auf den Entdeckungen von Goodheart, Diamond und vor allem Callahan, er ist anschließend aber eigene Wege gegangen. Im Gegensatz zu TFT werden bei EFT für alle Probleme die sieben, beziehungsweise in erweiterter Form, die zwölf Punkte der Hauptmeridiane geklopft – die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle. Deshalb kann man auch auf den kinesiologischen Muskeltest verzichten. Gary Craig ist der Meinung, dass eine Diagnose der betroffenen Punkte oft länger dauert, als einfach alle Punkte zu klopfen. Dabei werden natürlich auch Punkte stimuliert, die nicht betroffen sind, was aber keinerlei negative Auswirkungen auf diese Punkte oder die mit ihnen verbundenen Meridiane hat. Bei EFT ist das begleitende Gespräch bei einer Sitzung sehr wichtig und genau das macht auch die Kunst der Anwendung dieser Methode aus.

Nach einer Einstimmung in das Problem, zum Beispiel „Ich habe diese schreckliche Höhenangst“, wird eine eventuell vorhandene Psychologische Umkehr korrigiert, bevor alle Punkte der zwölf wichtigsten Meridiane geklopft werden. Danach wird der Erfolg der Balance bewertet.

Während es bei TFT wichtig ist, mithilfe des Muskeltests betroffene Punkte zu finden, die über ihre Verbindung zu bestimmten Emotionen wirken, ist es bei EFT wichtiger, den Einstimmungssatz – das so genannte „Set-up“ – passend zu wählen und damit das Problem möglichst genau anzusprechen.

Die Vorteile von EFT sind, dass keine kinesiologische Sitzung und keine vorherige Einordnung des Problems in ein Schema notwendig sind. Das macht EFT sehr einfach und unkompliziert und ist deshalb sehr für die Selbsthilfe geeignet. Die Technik und die Lage der Punkte sind einfach zu erlernen und lassen sich auch anderen schnell vermitteln. Auch das begleitende (Selbst-)Gespräch empfinde ich oft als sehr hilfreich.

Der Nachteil der Technik ist, dass sie etwas unspezifischer als TFT ist – weil sie ohne den Muskeltest arbeitet. Deshalb kann es sein, dass Sie bei sehr komplexen Problemen EFT häufiger anwenden müssen. Und wegen der Bedeutung des Einstimmungssatzes braucht es ein gewisses Einfühlungsvermögen und Ehrlichkeit Ihnen selbst gegenüber. Aber beides entwickelt sich meiner Erfahrung nach zunehmend mit der Anwendung von EFT.

Ich selbst habe Erfahrungen mit unterschiedlichen Techniken der Energy Psychology gesammelt. Für mich ist EFT die wirksamste und unkomplizierteste Richtung, die ich allerdings bei Bedarf mit einer etwas erweiterten Korrektur der Psychologischen Umkehr (siehe Kapitel 3 und 4) und entsprechenden Sequenzen von TFT oder anderen Techniken kombiniere, wie ESM (Emotionales Selbstmanagement, begründet von den Psychologen Peter Lambrou und George Pratt).

Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit von TFT und EFT

Es gibt inzwischen sowohl zur Wirksamkeit von TFT als auch von EFT eine Reihe empirischer Studien.

Für TFT ist das, neben den klinischen Studien von Callahan selbst, vor allem die Figley/Carbonell-Studie von 1995. Die beiden Psychologen Dr. Charles Figley und Dr. Joyce L. Carbonell untersuchten die Wirksamkeit von vier relativ neuen Methoden, darunter auch TFT, bei Patienten mit Traumata oder Phobien. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass TFT die Symptome deutlich besser reduzierte als die anderen drei.

Eine weitere Studie stammt von Dr. Stephen Daniel, einem Schüler Callahans. Er arbeitete mit 214 Kollegen, die an unterschiedlichen psychischen und körperlichen Problemen litten und die noch auf keine andere Methode angesprochen hatten. Er verwendete dabei die so genannte „Voice Technology“, eine sehr ausgefeilte Variante von TFT. Der durchschnittliche Stress-Wert der Kollegen (der subjektive Stress, den ein Problem verursacht), sank nach nur einer Sitzung von 7,74 auf 1,11 und blieb bei den meisten dauerhaft auf diesem niedrigen Wert.

Dass TFT bei der Reduktion von Symptomen des posttraumatischen Stress-Syndroms sehr hilfreich ist, zeigt die Studie von Dr. Robert L. Bray und Crystal Folkes. Sie wandten TFT bei Einwanderern und Flüchtlingen mit PTSD-Symptomen an. Dabei zeigte sich, dass bei fast 80 Prozent der Teilnehmer ein deutlicher Rückgang in der Häufigkeit und Schwere der mit posttraumatischem Stress verbundenen Symptome zu verzeichnen war.

Alle Studien zeigten, dass TFT bei einer breiten Palette psychischer Beschwerden wirksam ist.

Aber auch zu EFT gibt es mittlerweile eine Reihe von empirischen Studien. So untersuchte der australische Psychologe Steve Wells die Wirkung von EFT bei Menschen mit einer Phobie vor Insekten und Kleintieren, wie Mäusen, Ratten oder Spinnen. Die Probanden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei die erste EFT lernte, während die zweite Gruppe eine Technik der Zwerchfellatmung anwandte, die speziell zur Verminderung von Angst entwickelt wurde. Das Ergebnis dieser Studie war, dass die Gruppe mit EFT eine deutlich höhere Reduktion ihrer Symptome erreichte als die Vergleichsgruppe mit der Tiefenatmung. Bei einer Nachuntersuchung neun Monate später zeigte sich, dass der verbesserte Zustand bei den Patienten aus der EFT-Gruppe noch immer anhielt.

Zwei weitere Untersuchungen wurden von Dr. Paul Swingle durchgeführt. Bei der ersten untersuchte er den Effekt von EFT bei Opfern von Verkehrsunfällen, die unter PTSD litten. Diese Probanden zeigten drei Monate nachdem sie EFT gelernt hatten, deutliche positive Veränderungen. Sowohl die Symptome als auch die für PTSD typischen Gehirnwellenmuster hatten sich signifikant verringert.

In der anderen Studie untersuchte Swingle die Wirkung von EFT bei Kindern mit Epilepsie. Dabei konnte er eine deutliche Reduktion der Anfallshäufigkeit und -schwere sowie eine deutliche Verbesserung ihrer EEG-Werte feststellen.

Weitere Studien zu EFT werden derzeit vorbereitet, Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.emofree.com, der Homepage von Gary Craig.

 

Erklärungsansätze zur Wirksamkeit der Energy Psychology®

Vielen Menschen geht es vermutlich wie mir: Sie möchten nicht nur wissen, ob etwas funktioniert, sondern auch wie es funktioniert. Über die Wirkungsweise von EFT und der anderen Techniken aus dem Bereich der Energy Psychology gibt es noch viele weitere Hypothesen und Erklärungsmodelle, die sich naturgemäß unterscheiden, je nachdem, aus welcher Fachrichtung sie kommen. Zwei dieser Modelle möchte ich hier kurz vorstellen und diese dann mit meiner eigenen Hypothese ergänzen.

Callahan und die Gedankenfeld-Theorie

Ein Gedankenfeld ist für Callahan eine Art elektromagnetisches Muster, das aus allen Gedanken, Gefühlen und sonstigen Impulsen zu einem bestimmten Thema besteht. Seines Erachtens entstehen negative Gefühle nicht im Meridiansystem, sondern durch so genannte „Störungen“ im vorgeschalteten Gedankenfeld. Die Störung im Gedankenfeld löst eine Unterbrechung im Meridiansystem aus, und diese wiederum empfinden wir als negative Emotion oder Schmerz. Callahan definiert eine Störung als gedachte Einheit in einem Gedankenfeld, die entweder durch das Erleben eines Traumas oder durch Vererbung entsteht. Sie ist eine isolierbare Einheit und für Callahan die grundlegende Ursache jeder emotionalen Störung. Jede Störung hat aufgrund ihrer spezifischen Frequenz eine Entsprechung im Meridiansystem und löst dort bei dem mit ihr verbundenen Meridian einen „Kurzschluss“ aus, den wir wiederum als negative Emotion empfinden. Gedanken und Gefühle sind damit für Callahan nicht automatisch miteinander verbunden, sondern sind getrennte, nur durch die Störung miteinander verbundene Einheiten.

Eine erfolgreiche Methode, zum Beispiel TFT, bewirkt seiner Ansicht nach den Zusammenbruch einer Störung im Gedankenfeld. Dadurch löst sich der „Kurzschluss“ in dem mit der Störung verbundenen Meridian und damit auch das negative Gefühl.

Elektrochemische Veränderung von Gehirnwellenmustern durch neurale Plastizität

Während sich Roger Callahan mehr mit den Inhalten und Auswirkungen von Gedankenfeldern und Grundstrukturen beschäftigt (dem „Was“), ist das Interesse der Naturwissenschaften eher darauf ausgerichtet, was genau im menschlichen Organismus bei der Arbeit mit Energy Psychology passiert (das „Wie“). Wie kann es grundsätzlich sein, dass das einfache Klopfen von Punkten auf der Haut biochemische und andere Veränderungen hervorruft, und wie lässt sich die oft sofort eintretende Wirkung auch bei komplexen Phänomenen wie Phobien erklären?

Akupunkturpunkte haben eine erhöhte elektrische Leitfähigkeit und das Klopfen dieser Punkte sendet elektrochemische Impulse an die Bereiche des Gehirns, die für die Angst- und Stressreaktion verantwortlich sind. Dieser Effekt lässt sich mithilfe eines EEG gut nachvollziehen: Jede Emotion und jeder mentale Zustand weisen spezifische Gehirnwellenmuster oder elektrische Signaturen auf –Angst zeigt zum Beispiel ein anderes Muster als Depression –, die sich mithilfe einer Stimulation von Akupunkturpunkten sofort und dauerhaft verändern lassen. Das ist durch konventionelle Therapie oder Medikamente in dieser Form nicht möglich. Bei der Arbeit an komplexen Problemen wie Phobien scheint ein Phänomen, das sich „neurale Plastizität“ nennt, eine Rolle zu spielen. Dabei handelt es sich um die Fähigkeit des Gehirns, seine eigene Struktur zu verändern. Je nachdem was passiert, während Sie zum Beispiel an Ihre Phobie denken, entscheidet sich, ob die neuronalen Verbindungen zwischen dem Angst auslösenden Bild und der Emotion stärker oder schwächer werden. Diesem Modell zufolge würde sich die Energy Psychology diese Fähigkeit unseres Gehirns zunutze machen, indem sie ein bekanntes Bild aufruft, gleichzeitig aber eine andere emotionale Reaktion anbietet – die alte damit sozusagen überschreibt.

Wenn ich zum Beispiel Höhenangst habe, die bei dem Gedanken an das Besteigen eines Fernsehturms – mit allen damit verbundenen Emotionen und Empfindungen – aktiviert wird, ich dabei aber gleichzeitig durch die Stimulation meines Meridiansystems emotional gelöst und entspannt bin, werden die neuronalen Verbindungen zwischen Bild und Angst schwächer oder brechen völlig ab.

Mein Erklärungsmodell

Beide hier vorgestellten Hypothesen und Modelle beschreiben meiner Ansicht nach den gleichen Vorgang, nur eben aus ihrer jeweiligen Sicht heraus.

Für mich hat sich sowohl durch die theoretische Beschäftigung mit den verschiedenen Ansätzen als auch durch meine eigenen Erfahrungen folgendes Erklärungsmodell herausgebildet:

Jedes Thema – seien es nun „meine Kopfschmerzen“, „diese Angst vor Ratten“ oder „meine Prüfungsangst“ – hat ein spezifisches, eigenes Gehirnwellenmuster, das sich aus allen zu diesem Thema gehörenden Aspekten zusammensetzt (Gedanken, Grundüberzeugungen, Gefühle und Körperempfindungen mit ihren spezifischen elektromagnetischen Signaturen). Das entspricht dem Gedankenfeld von Callahan, der es als „Art elektromagnetisches Muster“ beschreibt. Allerdings verwende ich lieber den Begriff „Themenfeld“, weil er der Vielzahl an Impulsen, die wir zu einem Thema speichern – eben nicht nur Gedanken – besser gerecht wird.

Dieses Muster verfügt über eine direkte Entsprechung im Meridiansystem. Das heißt, jeder Impuls ist durch seine spezifische Frequenz mit einem Meridian der gleichen Frequenz verbunden und dieser wiederum löst eine bestimmte Emotion in uns aus. Sie können sich das wie zwei gleiche Gitarrensaiten vorstellen, die beide klingen, auch wenn nur eine angeschlagen wird. Die bioelektrische Energie von Impulsen prägt damit das Meridiansystem und so hat jedes Thema nicht nur im Gehirn, sondern auch im Meridiansystem eine eigene Signatur oder ein eigenes Muster. Das Bild eines elektrischen Schaltplanes soll dies verdeutlichen: Nehmen wir als Beispiel eine traumatische Situation in Ihrer Kindheit, bei der Sie etwas kaputtgemacht haben und dafür bestraft worden sind. Von den zwölf Hauptmeridianen sind vielleicht drei in Zusammenhang mit diesem Erlebnis blockiert – zum Beispiel die Meridiane, die mit Angst, Schuld und Scham in Verbindung stehen. In unserem Schaltplan zum Thema „Diese schreckliche Sache als ich fünf war“ sind also neun Meridiane durchlässig und ohne Störung, bei drei Meridianen gab es hingegen einen „Kurzschluss“. So entsteht für jedes Thema ein typischer, einzigartiger Schaltplan der Meridiane und ihrer Funktion (offen vs. blockiert).

Wie aber kommt es zu diesen Blockaden oder Kurzschlüssen in den Meridianen? Wie Callahan bin auch ich der Ansicht, dass die Meridiane eine äußerst wichtige Funktion bei der Verarbeitung von äußeren Reizen für uns haben – sie scheinen eine Art Regulationsmechanismus vor allem für Emotionen zu sein. Während Callahan aber davon ausgeht, dass die Störung im Gedankenfeld die Blockade im Meridiansystem hervorruft, bin ich der Ansicht, dass die Blockade im Meridiansystem die primäre Ursache für negative Emotionen ist.

Normalerweise entwickelt sich eine Emotion, die durch einen inneren oder äußeren Reiz ausgelöst wird, langsam, steigt an, erreicht ihren Höhepunkt und wird dann wieder schwächer, bis sie sich vollständig aufgelöst hat. Dieser Vorgang kann manchmal sehr schnell ablaufen, zum Beispiel wenn wir uns erschrecken, er kann zum Teil aber auch wesentlich länger dauern – das ist häufig bei der Trauer um einen nahen Menschen der Fall. In jedem Fall aber kommt es zu einer Verarbeitung der Emotion im Meridiansystem.


Ist der Reiz allerdings zu stark (ausgelöst durch einen Schock oder ein Trauma) oder wird unser System permanent überlastet, ist dieser Regulationsmechanismus kurzzeitig überfordert und es kommt zu einer Art Kurzschluss. Der entsprechende Meridian wird blockiert und kann die mit ihm verbundene Emotion nicht mehr verarbeiten. Anstatt zu entstehen, ihr Maximum zu erreichen und sich dann wieder aufzulösen, wird die Emotion in ihrer maximalen Intensität sozusagen eingefroren.


Dieser Kurzschluss wird dann mitsamt der akuten, auf ihrem Höhepunkt hängen gebliebenen und so in einer Art Endlosschleife kreisenden Emotion im Themenfeld gespeichert und kann immer wieder ausgelöst werden. Bei einer Spinnenphobie wird dann zum Beispiel bei jedem Anblick einer Spinne der ursprüngliche Schock mit allen körperlichen, emotionalen und gedanklichen Reaktionen wieder aktiviert. Die Emotionen sind in einer Endlosschleife gefangen und können sich nicht auflösen.

Diese „eingefrorenen“ Emotionen und Endlosschleifen binden sehr viel Energie und prägen unser Lebensgefühl dadurch, dass sie, auch wenn sie gerade nicht aktiv sind, ständig am Rand unseres Bewusstseins sind. Wir wissen einfach, dass sie da sind.

Was passiert nun bei der Arbeit mit Energy Psychology und warum ist ihre Wirkung oft so verblüffend schnell und grundlegend?

Die Meridianpunkte sind, wie bereits erwähnt, Punkte auf der Haut, die eine erhöhte elektrische Leitfähigkeit und Konzentration von Rezeptoren aufweisen. Das bedeutet, dass eine Stimulation dieser Punkte stärkere elektrochemische Signale produziert, als dies bei einer Stimulation des umliegenden Gewebes der Fall wäre. Es macht also einen Unterschied, ob Sie einen Meridianpunkt klopfen oder einen beliebigen Punkt auf der Haut. Über den so genannten „piezoelektrischen Effekt“ und die dadurch entstehende Ladung (versetzt man bestimmte Kristalle mechanisch in Schwingung, entsteht durch die Verschiebung im Kristallgitter elektrische Ladung), werden Impulse an das Energiesystem gegeben und der Kurzschluss in den betroffenen Meridianen wird behoben. Dadurch kann die Emotion endlich verarbeitet werden und sich auflösen. Durch eine Rückmeldung der Meridiane an die Themenfelder findet auch dort eine grundsätzliche Veränderung des Musters statt, das jetzt ohne Kurzschluss und eingefrorene Emotionen neu gespeichert wird.

Meiner Erfahrung nach handelt es sich hierbei nicht um das Überschreiben der alten Emotion durch eine neue, entspanntere Version, sondern um eine echte Verarbeitung und Lösung, die im Zeitraffer abläuft.

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