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Zwischen Himmel und Erde

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XXII

 
Laß in Betrachtung so mich still versinken,
So Hand in Hand, von Abschiedsweh erfüllt.
Sprich nicht! Das Herz, das sich in Schweigen hüllt,
Darf dann noch einmal deine Nähe trinken.
 
 
Ich sehe andre Tage trüb erblinken,
Die Wellen auf dem Strom, der abwärts fließt,
In blumenlose Lande sich ergießt,
Wo keine Kränze mehr der Liebe winken.
 
 
An deine Ufer führte mich die Welle,
Ein Fremdling dir, du wußtest nicht woher.
Nun treibt sie mich von der geliebten Stelle,
 
 
Nach kältren Meeren wieder fortzuschiffen;
Noch bin ich nah – und bin es doch nicht mehr,
Die Strömung hat mich trennend schon ergriffen.
 

XXIII

 
Ein grenzenloses Ineinanderweilen,
Getrennt, um eins zu sein, geteilt erst ganz,
So war für mich in eng verschlungnem Tanz
Der Nähe Glück ein Nehmen, Geben, Teilen.
 
 
Für dich war es nur ein Vorübereilen;
Du wußtest nicht, wie nah ich war – da schlug
Die Hand, die ich zu meinem Herzen trug,
Im Ungestüm die Wunden, die nicht heilen.
 
 
O bliebe mir zuletzt das Glück der Ferne!
Wie ein Erwachter, den der Gram bedrückt,
Hinwandelt einsam durch die Nacht der Sterne,
 
 
Nach ihnen, die in Weltenfernen kreisen,
Mit wunschlos schwermütiger Sehnsucht blickt,
Soll meine Seele Treue dir erweisen.
 

XXIV

 
Willst du erlöschen, Flamme, die du Beiden
Ein Reich der Träume vorgezaubert hast?
Die Träume schwinden hin, das Bild verblaßt,
Das sie in königlichen Purpur kleiden.
 
 
Das Bild und ihn – nun lern ich unterscheiden!
Der Purpurmantel fällt, ein fremder Mann
Sieht mich aus der zerrißnen Hülle an,
Und was er zu mir spricht und tut, ist Leiden.
 
 
Den wunderbaren Freund der ersten Tage,
O Schicksal, daß ich ihn verlieren soll!
Muß es geschehen, daß ich ihm entsage?
 
 
Ich stehe noch, die Hände ausgebreitet
Nach dem betörend herrlichen Idol –
Und fühle weinend, wie es mir entgleitet.
 

XXV

 
Eh noch die holde Wärme ganz verglühte,
Ja, laß uns scheiden! Frei, aus eigner Wahl!
Nicht soll, verschüttet durch gemeine Qual,
Das Glück ersticken, das aus ihr erblühte.
 
 
So bleibst du mir in unverlorner Güte,
Es bleibt der Bund besiegelt, wie er war,
Geschenk des Schicksals, von mir untrennbar,
Das ich als Kleinod meiner Seele hüte.
 
 
Mein Freund, du hast in der Verblendung Tagen,
Da mich bedrohte tiefstes Menschenleid,
Gefahr und Not getreu mit mir getragen,
 
 
Den Blick in Lebensweiten mir entschleiert;
Und was ich je erleben mag, geweiht
Durch Stunden ist's, die ich mit dir gefeiert.
 
 
Erreichbar nicht mehr Wünschen, Klagen, Bitten,
Gingst du dahin – du hast den Weg vollbracht.
Und gleich dem Wanderer, der in die Nacht
Hinaushorcht nach verhallend fernen Schritten,
 
 
Eh' sie ins ewig Stille sind entglitten,
Denk ich dir nach in die Vergangenheit.
Blieb nichts von dir zurück aus jener Zeit,
Von Weh und Wonnen nichts, die wir erlitten?
 
 
In meinen Händen halt' ich eine Schale
Und hebe sie ans Licht, daß sie erglüht,
Ein Weihgeschenk aus farbigem Opale.
 
 
Das Blut der Schmerzen, ungesehn vergossen,
Der Tränen Glanz, in Lust und Qual versprüht,
Lebt unvergänglich in ihr eingeschlossen.