Za darmo

Verhängnis

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Wie oft schon war er hier durchgegangen, gedankenlos in der flachen Hast des täglichen Lebens oder allenfalls ergriffen von einem ästhetischen Wohlgefallen an der Stimmung dieser hohen, dunklen Hallen mit ihrem Geflimmer von Vergoldung und Kerzenschein! Jetzt aber war es anders. Er sah nichts von alledem, was er früher gesehen hatte. Die Dämmerung schien ihn gleich einzuhüllen, als ob er unsichtbar geworden, als ob er untergesunken wäre in ein anderes Element. Mit noch grösserer Gewalt brach sein Unglück über ihn herein, kaum dass er eingetreten war. Unfähig sich weiterzuschleppen, blieb er nach wenigen Schritten stehen und barg sich in den Schatten der ungeheuren Wand, die neben ihm aufstieg. Von irgend woher, aus einer unerkennbaren Ferne, hörte er das eintönige Geräusch einer Litanei, die abgebetet wurde, eine schwache, einzelne Stimme, die anrief, und ein verworrenes Rauschen von vielen, die antworteten.

Ganz nahe neben ihm erhob sich ein dunkles Gestühl, das von einer Anzahl dunkler Gestalten umringt war. Geisterhaft lautlos standen sie wartend. Von Zeit zu Zeit entstand eine Bewegung unter ihnen; dann löste sich eine Gestalt von den übrigen los und verschwand in der Tiefe des Gestühls, aus dem ein anderer Schatten hinwegglitt.

Allmählich begann dieser geräuschlose Vorgang seine Aufmerksamkeit zu erregen. Ein Gedanke durchzuckte ihn mit einem Stich zum Herzen. War hier nicht eine Möglichkeit der Befreiung? Er brauchte nur in diesen Kreis zu treten und zu warten, bis die Reihe an ihn kam. Dann würde er im Schatten des Gestühls knieen, um in das Ohr eines Unsichtbaren das Bekenntnis seiner Schuld zu flüstern und das Wort der Gnade zu empfangen, das den Bussfertigen und Zerknirschten dem aufrechten, frohen, vertrauenden Leben zurückgab. Was für ein unfassbares Glück: freigesprochen, wiederhergestellt, versöhnt mit sich selbst! Eine höhere Macht als das blinde Schicksal, das ihn zermalmt hatte, weil er zu schwach gewesen war vorauszudenken und alle Folgen seines Handelns zu überschauen, eine höhere Macht nahm ihn zu sich, zerriss die furchtbare Kette des Geschehenen, in die er hoffnungslos hineingeschmiedet war, richtete und urteilte mit der Barmherzigkeit der Allwissenheit, die verzeiht, weil sie versteht, und gewährte ihm einen Weg das Unabänderliche aus seinem Bewusstsein zu tilgen, indem er Busse dafür tat. Er stellte sich vor, wie es wäre, wenn er nun wirklich dort kniete und die Stimme des Unsichtbaren durch das Gitter vernähme, die ihm befahl zu bekennen, was er gesündigt habe. Aber wenn er bekennen sollte, musste er vorher bei sich entscheiden, was der letzte Grund seiner Verzweiflung war. Würde er es über seine Lippen bringen, das furchtbare Wort, in dem die schauerliche Unabänderlichkeit seines Geschickes beschlossen lag, das Wort Ich habe getötet . . . .?