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Mein Traum

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Um ein Gespräch einzuleiten, sagte ich: »Eine freundliche Wohnung, aber ein wenig hoch gelegen.«

»Freilich wohl«, versetzte der Alte mit einer sanften, schwachen, alten Männerstimme. »Es kommt auch selten jemand da herauf, liebes Kind.«

»Und wohnen Sie hier in diesem Trakt so ganz allein?«

Er gab keine Antwort, und es entstand eine kleine Pause. Dann fragte ich mit himmlischer Höflichkeit – denn warum sollte man im Himmel nicht auch mit einem Leierkastenmann höflich sein? –: »Dürfte ich vielleicht fragen, mit wem ich die Ehre habe?«

Er lächelte geheimnisvoll. »Ich bin derjenige«, sagte er mit einer gewissen Schalkhaftigkeit in seinen wundervollen Augen, »den du dir vorstellst, mein Kind.«

»Woher wissen Sie, wen ich mir unter Ihnen vorstelle?«

Er vergaß wieder im Anhören seiner kindlichen Musik zu antworten. Und in dieser einsamen Verlassenheit schien er mir so uralt, so hinfällig und so hilfsbedürftig; es kam mir vor, als schwankte er vor Müdigkeit auf seinen gebrechlichen, alten Beinen. Er dauerte mich. »Wollen Sie sich nicht vielleicht ein wenig aufs Kanapee setzen?« fragte ich ihn. »Sie müssen ja schon müde sein vom langen Stehen.«

»Das wäre!« versetzte er mit seinem rätselhaften Lächeln. »Ich darf nicht aufhören zu spielen.«

»Warum denn nicht?«

»Weil sonst die Welt aus den Fugen ginge.« In seinen Augen blitzte es: von Göttlichkeit oder von Wahnsinn.

Jetzt begann ich zu begreifen: Statt in den Himmel, wie ich dachte, war ich ins Fegefeuer geraten, wo die armen Seelen ihre irdische Qual so lange mit sich schleppen, bis sie gänzlich gesäubert sind.

Und mein Verdruß wuchs, als ein peinlicher Argwohn in mir aufstieg, der Argwohn, daß ich am Ende zur Strafe meiner Sünden verurteilt sei eine unbekannte Anzahl Jahrtausende den eintönigen Leierkasten anzuhören und als Gesellschaft nur diesen kindischen Greis zu haben. Ich erinnerte mich mit Unbehagen, daß ich während meiner Erdentage wenig Vorliebe für die Alten und Schwachen gehabt hatte, namentlich, wenn sie immer die selben Stücke leierten. Und nun war ich in eine Zelle zusammengesperrt mit einem solchen Leiermann. Ich warf einen bösen Blick auf meinen Zellengenossen. Dabei sah ich, daß er mich aufmerksam und gespannt beobachtete.

Um seines lieben, arglosen Gesichtes willen verschluckte ich meinen Unmut und sagte leutselig: »Setzen Sie sich nur nieder! Wenn es sein muß, kann ja ich indessen das Spiel in Gang erhalten, damit die Welt nicht aus den Fugen geht.«