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Das Kind

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Wie sie ihn erblickt, steht sie auf und macht einen Schritt auf ihn zu. »Da, nimm«, sagt sie ernst, fast feierlich. »Es ist ein Knabe, ein schönes, starkes, voll ausgetragenes Kind.« Mit diesen Worten legt sie ihm das Bündel in die Arme.

Er sieht ein rötliches Gesichtchen auf dem Kissen; es bewegt sich ganz wenig nach rechts und links mit einem Ausdruck unsäglichen Unbehagens. Und dieser Ausdruck greift ihm ans Herz. »Es sieht aus, als ob ihm schlecht wäre«, flüstert er hilflos. »Wird es am Leben bleiben?«

»Du hast noch kein Neugeborenes gesehen«, sagt die Mutter, immer ungewohnt weich, »es ist gesund und kräftig; ich werde dir helfen es aufzuziehen.«

Da bemerkt er, daß sich dort in dem verdunkelten Bett nichts regt.

»Und Lisbeth?«

»Warum bist du denn so lange ausgeblieben? Sie wollte mit dir reden, aber du warst nirgends zu finden. Und dann verlor sie das Bewußtsein. Nicht einmal das Kind hat sie recht angesehen.«

»Mutter«, schreit er auf. »Mutter, sie ist –«

»Du mußt dich mit dem Kind trösten. Es ist ihr Vermächtnis.«

»Und sonst – sonst hat sie mir nichts sagen lassen?«

»Ach lieber Martin, zum Sagenlassen war sie schon viel zu schwach. Sie erlosch, kaum daß das Kind da war.«

Er steht noch immer und hält das Bündel in den Armen, wie seine Mutter es ihm hineingelegt hat. Durch die Kissen, mit denen es zusammengeschnürt ist, fühlt er eine schwache Bewegung, und das kleine rote Gesicht behält den schmerzlichen Ausdruck, als ob es vorausfühlte, was es heißt zu leben. Ohne Mutter, ohne Vater. Aber es mußte leben, mußte heranwachsen zu allem Schweren, das der Mensch zu ertragen hat. Und er, dem dieses kleine Bündel Leben überantwortet war, würde er es für die Schuld seiner Eltern büßen lassen?

Er gibt das Kind der Mutter zurück: »Ja, hilf mir es aufzuziehen, ich bitte dich.«