Za darmo

Das Kind

Tekst
0
Recenzje
iOSAndroidWindows Phone
Gdzie wysłać link do aplikacji?
Nie zamykaj tego okna, dopóki nie wprowadzisz kodu na urządzeniu mobilnym
Ponów próbęLink został wysłany

Na prośbę właściciela praw autorskich ta książka nie jest dostępna do pobrania jako plik.

Można ją jednak przeczytać w naszych aplikacjach mobilnych (nawet bez połączenia z internetem) oraz online w witrynie LitRes.

Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

Und jetzt! Wenn dieses Kind lebensfähig zur Welt kam, dann gehörte es also nicht ihm. Dann stammte es aus einem Erlebnis seiner Frau, das ihm verborgen geblieben war. Dann – ja, was sollte dann geschehen?

Ihm schwindelt vor Ratlosigkeit. Und auch vor Bangigkeit. Wie würde er Lisbeth gegenübertreten? Würde sie ihm ein Geständnis ablegen, ihn um Verzeihung bitten? Und er, was würde er sagen? Sie samt dem Kind davonjagen? Sie, die geglaubt hatte, sie könnte ihn betrügen, ohne daß er es merkte? Oder hatte sie darauf gerechnet, daß der Traumichnicht zu keiner Einwendung Mut finden werde?

Wenn nur die Mutter nichts davon gemerkt hatte! Sie war geradlinig und unbedingt bis zur Härte; daß ein Mann nicht wußte, wie er mit seiner Frau dran war, hätte sie nie begriffen. Was Gott im Leben schickte, das mußte hingenommen werden, ohne Auflehnung, ohne Klage, ohne Zweifel, ob es auch das Rechte sei, Sie ins Vertrauen zu ziehen ist unmöglich.

Er stellt sich abermals vor die Haustür und sieht in den Abend hinaus. Der Himmel verdunkelt sich immer schwerer; aus dem Dorf blinken matt die ersten gelben Fenster herüber; das Grauen der Dämmerung verschlingt die Staubwolken.

Martin hält es nicht länger aus. Ohne sich noch einmal umzusehen, eilig, als hätte er etwas Wichtiges zu besorgen, geht er durch das Vorgärtchen und dann die Straße hinunter, die vom Dorf wegführt in die einsame Gegend.

Es ist völlig Nacht, als er zurückkehrt. Der Wind hat nachgelassen, es herrscht Ruhe.

Er schleicht ans Fenster und horcht. Aus dem Zimmer dringt kein Laut, alles ist still, ganz still. Also muß es vorbei sein. Und jetzt würde sich's entscheiden, jetzt wird er erfahren, ob – ob –.

Plötzlich stürzen ihm Tränen aus den Augen; er bohrt seinen Kopf an die Wand und weint, weint. Die ganze verhaltene Seelenqual dieses endlosen Tages macht sich in den Tränen Luft.

Dann tritt er ein, wieder gefaßt, mit ruhigem Gesicht. Im Zimmer brennt eine Kerze auf dem Tisch, das Bett liegt im Dunkel. Beim Ofen sitzt die Mutter, in den Armen ein Bündel. Das ist das Kind.