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Das Kind

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»Aber das kann doch nicht sein. So schrecklich kann es doch nicht immer dabei zugehen. Bin ich denn auch so auf die Welt gekommen?«

»Ja, du bist auch so auf die Welt gekommen. Das ist schon einmal nicht anders. Eine Stunde mehr oder weniger macht keinen Unterschied.«

»Und wie lange wird es denn noch dauern?«

»Die Hebamme meint, nicht mehr lange. Aber das Ärgste steht noch bevor.«

»Mein Gott, mein Gott, das halte ich nicht aus. Jetzt dauert es schon seit 4 Uhr früh. Und das Ärgste kommt erst?«

Die Mutter sieht von ihrer Strickerei auf: »Du hältst es nicht aus? Nicht einmal abwarten willst du, wenn du schon gar nichts anderes dabei zu leisten hast? Die Männer sind doch ein wehleidiges Geschlecht!«

Martin antwortet nichts. Eine Weile steht er mit geschlossenen Augen an die Wand gelehnt, ohne sich zu rühren. Dann öffnet er wieder die Haustür. Eine Staubwolke fährt ihm ins Gesicht und treibt ihn zurück. Die Mutter strickt, ohne aufzuschauen. Ungemindert dauern die Jammertöne an. »Mutter«, beginnt Martin zögernd, »wie lange – wenn es mit rechten Dingen zugeht – ich meine, wie lange bleibt ein Kind im Mutterleib, bis es geboren wird?«

Das harte Gesicht der Mutter mildert sich zu einem Lächeln: »Darüber brauchst du dir keine grauen Haare wachsen zu lassen. Wenn es mit rechten Dingen zugeht, wird ein Kind erst nach 9 Monaten geboren. Es kann aber auch ein Siebenmonatkind sein. Du bist freilich nicht einmal 7 Monate verheiratet. Aber wenn das Kind nur in der Ehe geboren ist, das ist die Hauptsache; der Pfarrer bescheinigt die eheliche Geburt, das Übrige geht niemanden was an.«

Schweigen.

Die Mutter strickt weiter, Martin beginnt in dem engen Raum auf- und niederzugehen wie ein Tier im Käfig, das sich um sich selber dreht, um sich in Bewegung zu erhalten.

»Mutter«, sagt er dann und steht vor ihr still, »kommt es nicht vor, daß ein Kind noch früher als mit 7 Monaten geboren wird?«

»Das wohl, aber dann bleibt es nicht am Leben.«