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Das Feenschloss

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Väterlich milde sprach er sein Eh bien, hab' ich's nicht gleich gesagt? aus. Aber sie schüttelte unbekehrt ihr eigenwilliges Lockenköpfchen.

Wie? Das wäre! Sie hätte keine Schlechtigkeit bei den Menschen erfahren? Keinen Undank? Keine Bosheit? Und da sie nur immer stumm den Kopf schüttelte, fragte er endlich baß erschrocken: »Unglückselige Myriadora, Sie werden sich doch nicht etwa in einen dieser klebrigen Idioten verliebt haben?«

»Dazu hatte ich gar keine Gelegenheit«, versetzte Myriadora, dem Weinen nahe. Und erst nach langem Drängen und Trösten brachte der alte König mehr aus ihr heraus. Alles war aufs Beste hergestellt worden; schön wie nie ein irdisches Anwesen zuvor lagen Haus und Garten bereit zum Empfang der Gäste. Aber merkwürdig: Niemand trat ein. Alle zogen sie auf der staubigen, öden Landstraße dahin, eilfertig oder saumselig, leichtfüßig oder beladen, und keinem fiel es ein auch nur einen Blick auf die gastliche Pforte des Feenschlosses zu werfen. Warum verschmähten sie es? Warum wollten sie das Geschenk nicht annehmen, das ihnen zugedacht war? Warum gingen sie gleichgültig daran vorbei, als erwarteten sie auf ihrem Weg viel köstlichere Dinge zu finden?

Da konnte der alte König das Lachen nicht länger zurückhalten.

»Pauvre chérie«, rief er. »Der Grund ist einfach: Diese Maulwürfe haben Ihr Schloß gar nicht gesehen ! Es ist ihnen unsichtbar geblieben.«

Wieder schüttelte Myriadora betrübt den Kopf. Auf diese Vermutung sei sie endlich selbst gekommen; es hätten sich aber wohl Mittel und Wege finden lassen diesen Konstruktionsfehler, der nicht den Menschen sondern ihr selbst zur Last fiel, zu beheben. Allein als sie eben daran gehen wollte die Sichtbarkeit ins Werk zu setzen, trat ein Ereignis ein, das sie eines Bessern belehrte. Jetzt kam dieses Schreckliche, Unbekannte: die Erfahrung. Nein, nicht unsichtbar war ihr Schloß geblieben; nur als etwas ganz anderes erschien es, als etwas, nun, sie konnte nicht zweifeln: als etwas Längstbekanntes, Gewöhnliches, Alltägliches, das durchaus keine besondere Anziehungskraft ausübte. Das habe sie in dem Augenblick erkannt, als der erste Mensch die Schwelle ihres Schlosses überschritt. Gleichgültig schlenderte er durch die duftenden Laubengänge des Gartens, wusch sich am Brunnen die Hände, ohne einen Schluck aus der Quelle zu nehmen, die so wunderbare Gaben zu wirken bestimmt war. Dann setzte er sich ohne Umstände an den gedeckten Tisch in dem mit Rosenholz getäfelten Saal, ergriff Gabel und Messer und rief: »He Wirtschaft! Wie lange muß man denn hier warten, bis man bedient wird?« Dieses Auftreten war nicht gerade einschmeichelnd. Aber entzückt über die Anwesenheit eines menschlichen Wesens und noch ganz erfüllt von ihren eigenen Vorstellungen über die Wonnen, die diesem Wesen beschert werden sollten, entschloß sich Myriadora im vollen Glanz ihrer Feengestalt zu erscheinen, um dem Ankömmling zu offenbaren, wo er sich befände. Mit klopfendem Herzen stellte sie sich vor ihn. Sie sah, wie die blanken silbernen Teller von den Reflexen ihrer Erscheinung golden aufleuchteten und die geschliffenen Krystallprismen des Kronleuchters in allen Regenbogenfarben von dem Licht funkelten, das von ihr ausstrahlte. Ach, zum erstenmal einem sterblichen Auge sichtbar werden, das ist auch für eine Fee ein Erlebnis ohne gleichen.