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Der Fliegende Hollaender

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ZWEITE SCENE

Erik
 
Bleib’, Senta! Bleib’ nur einen Augenblick!
Aus meinen Qualen reisse mich! Doch willst Du —
Ach! so verdirb mich ganz!
 
Senta
 
Was soll’s, Erik. . . ?
 
Erik
 
O Senta, sprich, was aus mir werden soll?
Dein Vater kommt, – eh’ wieder er verreist
Wird er vollbringen, was schon oft er wollte. . .
 
Senta
 
Und was, Erik?
 
Erik
 
Dir einen Gatten geben. —
Mein Herz voll Treue bis zum Sterben,
Mein dürftig Gut, mein Jägerglück:—
Darf so um Deine Hand ich werben,
Stösst mich Dein Vater nicht zurück?
Wenn sich mein Herz in Jammer bricht,
Sag’, Senta, wer dann für mich spricht?
 
Senta
 
O schweige jetzt, Erik! Lass mich hinaus,
Den Vater zu begrüssen!
Wenn nicht, wie sonst, an Bord die Tochter kommt,
Wird er nicht zürnen müssen?
 
Erik
 
Du willst mich fliehn?
 
Senta
 
Ich muss zum Port.
 
Erik
 
Du weichst mir aus?
 
Senta
 
Ach! lass mich fort!
 
Erik
 
Fliehst Du zurück vor dieser Wunde,
Die Du mir schlugst, den Liebeswahn?
O höre mich zu dieser Stunde,
Hör’ meine letzte Frage an!
Wenn dieses Herz in Jammer bricht,
Wird’s Senta sein, die für mich spricht?
 
Senta
 
Wie? zweifelst Du an meinem Herzen?
Du zweifelst, ob ich gut Dir bin? —
Doch sag’, was weckt Dir solche Schmerzen?
Was trübt mit Argwohn Deinen Sinn?
 
Erik
 
Dein Vater – ach! nach Schätzen geizt er nur. . .
Und Senta, Du! Wie dürft’ auf Dich ich zählen?
Erfülltest Du nur eine meiner Bitten?
Kränkst Du mein Herz nicht jeden Tag?
 
Senta
 
Dein Herz?
 
Erik
 
Was soll ich denken. Jenes Bild. . .
 
Senta
 
Das Bild?
 
Erik
 
Lässt Du von Deiner Schwärmerei wohl ab?
 
Senta
 
Kann meinem Blick Theilnahme ich verwehren?
 
Erik
 
Und die Ballade, heut noch sangst Du sie!
 
Senta
 
Ich bin ein Kind und weiss nicht was ich singe. . . !
Erik, sag’! fürchtest Du ein Lied, ein Bild?
 
Erik
 
Du bist so bleich. . . sag’, sollt ich es nicht fürchten?
 
Senta
 
Soll mich des Aermsten Schreckensloos nicht rühren?
 
Erik
 
Mein Leiden, Senta, rührt es Dich nicht mehr?
 
Senta
 
O! schweige doch. Was kann Dein Leiden sein?
Kennst jenes Unglücksel’gen Schicksal Du?
Fühlst Du den Schmerz, den tiefsten Gram,
Mit dem herab auf mich er sieht?
Ach, was die Ruh’ ihm ewig nahm,
Wie schneidend Weh durch’s Herz mir zieht!
 
Erik
 
Weh’ mir! Es mahnt mich ein unsel’ger Traum!
Gott schütze Dich! Satan hat Dich umgarnt.
 
Senta
 
Was schreckt Dich so?
 
Erik
 
Senta, lass Dir vertrau’n:—
Ein Traum ist’s, – höre ihn zur Warnung an:
Auf hohem Felsen lag ich träumend,
Sah unter mir des Meeres Fluth;
Die Brandung hört’ ich, wie sich schäumend
Am Ufer brach der Wogen Wuth:—
Ein fremdes Schiff am nahen Strande
Erblickt ich, seltsam, wunderbar:—
Zwei Männer nahten sich dem Lande,
Der Ein’, ich sah’s, Dein Vater war. . .
 
Senta
 
Der Andre?
 
Erik
 
Wohl erkannt’ ich ihn:
Mit schwarzem Wams und bleicher Mien’.
 
Senta
 
Und düst’rem Aug’. . .
 
Erik
 
Der Seemann, er.
 
Senta
 
Und ich?
 
Erik
 
Du kamst vom Hause her,
Du flogst den Vater zu begrüssen;
Doch kaum noch sah ich an Dich langen,
Du stürztest zu des Fremden Füssen —
Ich sah Dich seine Knie umfangen. . .
 
Senta
 
Er hob mich auf. . .
 
Erik
 
An seine Brust; —
Voll Inbrunst hingst Du Dich an ihn,
Du küsstest ihn mit heisser Lust —
 
Senta
 
Und dann. . . ?
 
Erik
 
Sah ich auf’s Meer Euch fliehn.
 
Senta
 
Er sucht mich auf! Ich muss ihn sehn!
Mit ihm muss ich zu Grunde gehn!
 
Erik
 
Entsetzlich! Ha, mir wird es klar;
Sie ist dahin! Mein Traum sprach wahr!
 
Senta
 
Ach, wo weilt sie etc. etc.
 

DRITTE SCENE

Daland
 
Mein Kind, Du siehst mich auf der Schwelle. . .
Wie? kein Umarmen? keinen Kuss?
Du bleibst gebannt an Deiner Stelle. . .
Verdien’ ich, Senta, solchen Gruss?
 
Senta
 
Gott Dir zum Gruss! – Mein Vater sprich!
Wer ist der Fremde?
 
Daland
 
Drängst Du mich?
Mögst Du, mein Kind, den fremden Mann willkommen heissen!
Seemann ist er, gleich mir, das Gastrecht spricht er an;
Lang’ ohne Heimath, stets auf fernen, weiten Reisen.
In fremden Landen er der Schätze viel gewann.
Aus seinem Vaterland verwiesen,
Für einen Herd er reichlich lohnt;
Sprich, Senta, würd’ es Dich verdriessen,
Wenn dieser Fremde bei uns wohnt?
Sagt, hab’ ich sie zu viel gepriesen?
Ihr seht sie selbst, – ist sie Euch recht? —
Soll noch vom Lob ich überfliessen?
Gesteht, sie zieret ihr Geschlecht!
Mögst Du, mein Kind, dem Manne freundlich Dich erweisen!
Von Deinem Herzen auch spricht holde Gab’ er an.
Reich’ ihm die Hand, denn Bräutigam sollst Du ihn heissen;
Stimmst Du dem Vater bei, ist morgen er Dein Mann.
Sieh’ dieses Band, sieh’ diese Spangen!
Was er besitzt, macht dies gering.
Muss, theures Kind, Dich’s nicht verlangen?
Dein ist es, wechselst Du den Ring?
Doch – Keines spricht. – Sollt’ ich hier lästig sein?
So ist’s! Am besten lass ich sie allein.
Mögst Du den edlen Mann gewinnen!
Glaub’ mir, solch Glück wird nimmer neu.
Bleibt hier allein; ich geh’ von hinnen.
Glaubt mir, wie schön, so ist sie treu!
 
Hollaender
 
Wie aus der Ferne längst vergang’ner Zeiten
Spricht dieses Mädchens Bild zu mir;
Wie ich geträumt seit langen Ewigkeiten,
Vor meinen Augen seh’ ich’s hier.
Wohl hob auch ich voll Sehnsucht meine Blicke
Aus tiefer Nacht empor zu einem Weib:
Ein schlagend Herz liess, ach! mir Satans Tücke.
Dass eingedenk ich meiner Qualen bleib’!
Die düst’re Gluth, die hier ich fühle brennen,
Sollt’ ich Unseliger sie Liebe nennen?
Ach nein! die Sehnsucht ist es nach dem Heil!
Würd’ es durch solchen Engel mir zu Theil!
 
Senta
 
Versank ich jetzt in wunderbares Träumen,
Was ich erblicke, ist es Wahn? —
Weilt’ ich bisher in trügerischen Räumen,
Brach des Erwachens Tag heut an? —
Er steht vor mir mit leidenvollen Zügen,
Es spricht sein unerhörter Gram zu mir;
Kann tiefen Mitleids Stimme mich belügen?
Wie ich ihn oft geseh’n, so steht er hier.
Die Schmerzen, die in meinem Busen brennen,
Ach! dies Verlangen, wie soll ich es nennen?
Wonach mit Sehnsucht es ihn treibt – das Heil,
Würd es, du Ärmster, dir durch mich zuteil!
 
Hollaender
 
Wirst Du des Vaters Wahl nicht schelten?
Was er versprach, wie? dürft’ es gelten? —
Du könntest Dich für ewig mir ergeben,
Und Deine Hand dem Fremdling reichtest Du?
Soll finden ich nach qualenvollem Leben
In Deiner Treu’ die lang ersehnte Ruh? —
 
Senta
 
Wer Du auch seist, und welches das Verderben,
Dem grausam Dich Dein Schicksal konnte weih’n:
Was auch das Loos, das ich mir sollt’ erwerben:
Gehorsam stets werd’ ich dem Vater sein.
 
Hollaender
 
So unbedingt, wie? könnte Dich durchdringen
Für meine Leiden tiefstes Mitgefühl?
 
Senta
 
O, welche Leiden! Könnt’ ich Trost Dir bringen!
 
Hollaender
 
Welch holder Klang im mächtigen Gewühl! —
Du bist ein Engel! – Eines Engels Liebe
Verworf’ne selbst zu trösten weiss! —
Ach, wenn Erlösung mir zu hoffen bliebe,
Allewiger, durch diese sei’s!
 
Senta
 
Ach! wenn Erlösung ihm zu hoffen bliebe,
Allewiger, durch mich nur sei’s!
 
Hollaender
 
O könntest das Geschick Du ahnen,
Dem dann mit mir Du angehörst:
Dich würd’ es an das Opfer mahnen,
Das Du mir bringst, wenn Treu’ Du schwörst.