Za darmo

Der Fliegende Hollaender

Tekst
iOSAndroidWindows Phone
Gdzie wysłać link do aplikacji?
Nie zamykaj tego okna, dopóki nie wprowadzisz kodu na urządzeniu mobilnym
Ponów próbęLink został wysłany

Na prośbę właściciela praw autorskich ta książka nie jest dostępna do pobrania jako plik.

Można ją jednak przeczytać w naszych aplikacjach mobilnych (nawet bez połączenia z internetem) oraz online w witrynie LitRes.

Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

ZWEITER ACT

ERSTE SCENE

Maedchen
 
Summ und brumm, du gutes Rädchen,
Munter, munter dreh’ dich um!
Spinne, spinne tausend Fädchen,
Gutes Rädchen, summ’ und brumm!
Mein Schatz ist auf dem Meere draus,
Er denkt nach Haus
An’s fromme Kind:
Mein gutes Rädchen saus’ und braus’!
Ach, gäbst du Wind,
Er kam’ geschwind!
Spinnt, spinnt!
Fleissig, Mädchen!
Summ, brumm,
Gutes Rädchen!
 
Mary
 
Ei! Fleissig, fleissig, wie sie spinnen!
Will jede sich den Schatz gewinnen.
 
Maedchen
 
Frau Mary, still! denn wohl Ihr wisst,
Das Lied noch nicht zu Ende ist.
 
Mary
 
So singt! dem Rädchen lässt’s nicht Ruh’.
Du aber, Senta, schweigst dazu?
 
Maedchen
 
Summ und brumm, du gutes Rädchen,
Munter, munter dreh’ dich um!
Spinne, spinne tausend Fädchen,
Gutes Rädchen, summ und brumm!
Mein Schatz da draussen auf dem Meer
Im Süden er
Viel Gold gewinnt.
Ach, gutes Rädchen, braus’ noch mehr!
Er giet’s dem Kind,
Wenn’s fleissig spinnt.
Spinnt, spinnt!
Fleissig, Mädchen!
Summ, brumm,
Gutes Rädchen!
 
Mary
 
Du böses Kind, wenn Du nicht spinnst,
Vom Schatz Du kein Geschenk gewinnst!
 
Maedchen
 
Sie hat’s nicht noth, dass sie sich eilt,
Ihr Schatz nicht auf dem Meere weilt;
Bringt er nicht Gold, bringt er doch Wild,
Man weiss ja, was ein Jäger gilt!
 
Mary
 
Da seht Ihr’s! Immer vor dem Bild! —
Wirst Du Dein ganzes junges Leben
Verträumen vor dem Conterfei?
 
Senta
 
Was hast Du Kunde mir gegeben,
Was mir erzählet, wer es sei!
Der arme Mann!
 
Mary
 
Gott sei mit Dir!
 
Maedchen
 
Ei, ei! Ei, ei! Was hören wir?
Sie seufzet um den bleichen Mann.
 
Mary
 
Den Kopf verliert sie noch darum.
 
Maedchen
 
Da sieht man, was ein Bild doch kann!
 
Mary
 
Nichts hilft es, wenn ich täglich brumm’:
Komm’, Senta! wend’ Dich doch herum!
 
Maedchen
 
Sie hört Euch nicht, – sie ist verliebt.
Ei, ei! Wenn’s nur nicht Händel giebt!
Erik ist gar ein heisses Blut,
Dass er nur keinen Schaden thut!
Sagt nichts, er schiesst sonst wuthentbrannt
Den Nebenbuhler von der Wand.
 
Senta
 
O schweigt! Mit Eurem tollen Lachen
Wollt Ihr mich ernstlich böse machen?
 
Maedchen
 
Summ und brumm, du gutes Rädchen,
Munter, munter dreh’ dich um!
Spinne, spinne tausend Fädchen,
Gutes Rädchen, brumm und summ!
 
Senta
 
O macht dem tollen Lied ein Ende,
Es summt und brummt mir vor dem Ohr!
Wollt Ihr, dass ich mich zu Euch wende,
So sucht was Besseres hervor!
 
Maedchen
 
Gut, singe Du!
 
Senta
 
Hört, was ich rathe.
Frau Mary singt uns die Ballade.
 
Mary
 
Bewahre Gott! das fehlte mir!
Den fliegenden Holländer lasst in Ruh’.
 
Senta
 
Wie oft doch hört’ ich sie von Dir!
Ich sing’ sie selbst, hört, Mädchen, zu.
Lasst mich’s Euch recht zu Herzen führen,
Des Aermsten Loos, es muss Euch rühren.
 
Maedchen
 
Uns ist es recht.
 
Senta
 
Merkt auf die Wort’!
 
Maedchen
 
Dem Spinnrad Ruh’!
 
Mary
 
Ich spinne fort.
 
Senta
 
Johohoe! Johohohoe! etc. etc.
Traft ihr das Schiff im Meere an,
Blutroth die Segel, schwarz der Mast?
Auf hohem Bord der bleiche Mann,
Des Schiffes Herr, wacht ohne Rast.
Hui! Wie saust der Wind! – Johohe!
Hui! Wie pfeift’s im Tau! – Johohe!
Hui! Wie ein Pfeil fliegt er hin – ohne Ziel – ohne Rast – ohne Ruh!
Doch kann dem bleichen Manne Erlösung einst noch werden,
Fänd’ er ein Weib, das bis in den Tod getreu ihm auf Erden.
Ach, wann wirst du bleicher Seemann, sie finden!
Betet zum Himmel, dass bald
Ein Weib Treue ihm halt’!
Bei bösem Wind und Sturmes Wuth
Umsegeln wollt’ er einst ein Cap;
Er flucht’ und schwur in tollem Muth:
„In Ewigkeit lass’ ich nicht ab!“ —
Hui! – Und Satan hört’s – Johohe!
Hui! – Nahm ihn bei’m Wort! – Johohe!
Hui! Und verdammt zieht er nun durch das Meer, ohne Rast, ohne Ruh’.
Doch, dass der arme Mann noch Erlösung fände auf Erden,
Zeigt’ Gottes Engel an, wie sein Heil ihm einst könne werden!
Ach! möchtest Du, bleicher Seemann, es finden!
Betet zum Himmel, dass bald
Ein Weib Treue ihm halt’! —
Vor Anker alle sieben Jahr,
Ein Weib zu frei’n, ging er an’s Land.
Er freite alle sieben Jahr,
Noch nie ein treues Weib er fand. —
Hui! „die Segel auf!“ – Johohe!
Hui! „den Anker los!“ – Johohe!
Hui! falsche Lieb’, falsche Treu’! Auf in See! Ohne Rast, ohne Ruh!
 
Maedchen
 
Ach, wo weilt sie, die Dir Gottes Engel einst könne zeigen?
Wo triffst Du sie, die bis in den Tod Dein bliebe treueigen?
 
Senta
 
Ich sei das Weib! Meine Treu’ soll Dich erlösen!
Mög’ Gottes Engel mich Dir zeigen;
Durch mich sollst Du das Heil erreichen!
 
Mary und die Maedchen
 
Hilf Himmel! Senta! Senta!
 
Erik
 
Senta! Senta! Willst Du mich verderben?
 
Maedchen
 
Hilf uns, Erik, sie ist von Sinnen!
 
Mary
 
Vor Schreck fühl’ ich mein Blut gerinnen!
Abscheulich Bild, Du sollst hinaus,
Kommt nur der Vater erst nach Haus!
 
Erik
 
Der Vater kommt.
 
Senta
 
Der Vater kommt?
 
Erik
 
Vom Fels sah ich sein Schiff sich nahen.
 
Mary
 
Nun seht, zu was Euer Treiben frommt!
Im Hause ist noch nichts gethan.
 
Maedchen
 
Sie sind daheim! – Auf, eilt hinaus!
 
Mary
 
Halt! Halt! Ihr bleibet fein im Haus!
Das Schiffsvolk kommt mit leerem Magen! —
In Küch’ und Keller! Säumet nicht!
Lasst Euch nur brav die Neugier plagen,
Vor Allem geht an Eure Pflicht!