Der Dreißigjährige Krieg

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10.

Die ers­ten Jah­re der zwei­ten Ehe des Her­zogs Jan Wil­helm von Jü­lich-Cle­ve wa­ren reich an Auf­re­gun­gen für die be­tei­lig­ten Fürs­ten; denn zu­wei­len hieß es, er sei nun ge­sund und wohl­auf, hal­te of­fe­ne Ta­fel und gehe zur Jagd, ja die Her­zo­gin sei gu­ter Hoff­nung, und die Ge­burt ei­nes Er­ben ste­he be­vor. Al­lein dies be­wahr­hei­te­te sich nie­mals, und die­je­ni­gen schie­nen recht zu be­hal­ten, die von An­fang an be­haup­tet hat­ten, Jan Wil­helm sei eben­so ver­wirrt wie frü­her und wer­de nur je­wei­len, wenn er eine ru­hi­ge Zeit habe, dem Vol­ke von fern ge­zeigt, da­mit es ihn für ge­sund an­se­he. Die Her­zo­gin hal­te sich für be­tro­gen, sei bit­ter­bö­se und wer­de nur mit Mühe be­wo­gen, nicht zu ih­ren Ver­wand­ten in die Hei­mat zu­rück­zu­keh­ren. Auch er­fuhr man, dass sie einen Pro­zess ge­gen Schen­kern we­gen sei­ner vie­len Ge­walt­ta­ten an­streng­te, wo­bei er aber mit dem Le­ben da­von­kam, wenn er auch von sei­nen Äm­tern wei­chen muss­te. Dann ka­men Nach­rich­ten über die Ab­nah­me von Jan Wil­helms Le­bens­kraft, die den Kur­fürs­ten von Bran­den­burg und Wolf­gang Wil­helm von Neu­burg in Atem hiel­ten; Wolf­gang Wil­helm hat­te Be­auf­trag­te in Düs­sel­dorf, die es ihn ohne Ver­zug wis­sen las­sen soll­ten, wenn der er­war­te­te To­des­fall ein­trä­te. In­des­sen ver­gin­gen noch meh­re­re Jah­re un­ter wech­seln­den Gerüch­ten, bis Jan Wil­helm, ganz in Blöd­sinn ver­fal­len, im An­fang des Jah­res 1609 end­gül­tig starb.

Ohne Zeit­ver­lust mach­te sich Wolf­gang Wil­helm mit ei­nem klei­nen Ge­fol­ge nach dem Nor­den auf, das Ziel sei­ner ge­schwin­den Rei­se mög­lichst ge­heim­hal­tend. Wäh­rend er durch die auf­ge­weich­ten Stra­ßen zog, un­ter hoch­schif­fen­den Früh­lings­wol­ken und feuch­ten Stür­men, und den Blick über die brau­ne Erde schwei­fen ließ, die von lang­sa­men Pflü­gen auf­ge­lo­ckert wur­de, hob sich sei­ne Brust un­ter an­ge­neh­men Träu­men. Nie­mand, dach­te er, wür­de so früh wie er von dem Tode Jan Wil­helms un­ter­rich­tet sein, er wür­de als der ers­te an­lan­gen und sich der Herr­schaft be­mäch­ti­gen. Gnä­dig wür­de er die Hul­di­gung der Stän­de im Na­men sei­nes Va­ters ent­ge­gen­neh­men und et­wai­ge Wi­der­sa­cher ent­schlos­sen beu­gen; der Bran­den­bur­ger wür­de am Ende froh sein, sei­ne An­sprü­che auf sei­ne Toch­ter über­tra­gen und sie ihm zur Ehe ge­ben zu kön­nen. Spa­ni­en wür­de vor­aus­sicht­lich al­les auf­bie­ten, um das Land in die ei­ge­ne Ge­walt oder in die ei­nes von ihm ab­hän­gi­gen Fürs­ten zu brin­gen; aber er brauch­te es nicht zu fürch­ten, da ja die Uni­on ihm zur Hil­fe­leis­tung ver­pflich­tet war und der Kö­nig von Frank­reich selbst ihn mit sei­nem Sie­ges­schwert ver­tei­di­gen wür­de. Die Vor­stel­lung schmei­chel­te ihm, wie um­sich­tig er Vor­sor­ge ge­trof­fen hat­te und dass viel­leicht ein Krieg un­ter den Völ­kern ent­bren­nen wür­de, um ihn zum reichs­ten Fürs­ten im Deut­schen Rei­che zu ma­chen.

Er war ge­ra­de am Zie­le sei­ner Rei­se an­ge­langt, als ein wi­der­wär­ti­ger An­blick plötz­lich sei­ne fro­he Stim­mung um­kehr­te: er sah das wohl­be­kann­te bran­den­bur­gi­sche Wap­pen am Tore an­ge­schla­gen, ein Zei­chen, dass der Kur­fürst be­reits dort war oder durch einen Stell­ver­tre­ter von der Haupt­stadt Be­sitz er­grif­fen hat­te. Viel we­ni­ger hät­te es ihn er­bit­tert, wenn ihm spa­ni­sche Waf­fen ent­ge­gen­ge­st­arrt hät­ten, denn die­se hät­ten sei­ne Glau­bens­ge­nos­sen ver­drän­gen kön­nen; wer aber wür­de ihm hel­fen, den ver­hass­ten Ne­ben­buh­ler los­zu­wer­den? Kei­ner von den pro­tes­tan­ti­schen Fürs­ten wür­de ihm dar­in bei­ste­hen, das gan­ze Land un­ge­teilt für sich zu be­hal­ten. Ob­wohl ihm zu­nächst nichts üb­rig­b­lieb, als sich in die Tat­sa­che zu fü­gen, fühl­te er sich all­zu be­lei­digt, um es nicht den Mark­gra­fen Ernst von Bran­den­burg, des Kur­fürs­ten Ver­tre­ter, mer­ken zu las­sen, und es wäre zu ei­nem fol­gen­schwe­ren Zer­würf­nis ge­kom­men, wenn nicht Land­graf Mo­ritz von Hes­sen sich die Ver­mitt­lung hät­te an­ge­le­gen sein las­sen.

Man möge doch auf ge­le­ge­ne­re Zeit ver­schie­ben, stell­te die­ser bei­den Par­tei­en vor, wie das Land un­ter sei­nen An­spre­chern zu tei­len sei, und jetzt alle Kräf­te dar­auf rich­ten, dass es nicht dem Kai­ser oder Spa­ni­en zu­fal­le. Bei dem Kamp­fe, der sich dar­über ent­spin­nen wer­de, müs­se man ei­nig sein, jetzt sei­en alle Um­stän­de güns­tig, die Habs­bur­ger, die Pest des Rei­ches, sei­en un­ter sich un­ei­nig, im Be­grif­fe, sich sel­ber zu ver­schlin­gen. Der Au­gen­blick sei für die deut­schen Fürs­ten ge­kom­men, sich ihre Un­ab­hän­gig­keit zu er­obern. In dem­sel­ben Sin­ne sprach An­halt, der ge­schäf­tig hin und her flog, um die letz­ten Zu­rüs­tun­gen zu be­trei­ben, da­mit auf ein ge­ge­be­nes Zei­chen die Feu­er an al­len Or­ten zu­gleich auf­flam­men könn­ten.

In den habs­bur­gi­schen Län­dern be­rei­te­te sich sicht­lich ein großer Um­schwung vor, denn Matt­hi­as und Ru­dolf stan­den sich un­ver­söhn­lich ge­gen­über, und den Sieg da­von­tra­gen muss­te der, dem die Über­macht der Pro­tes­tan­ten zu­fiel. Khlesl und Matt­hi­as konn­ten sich dem nicht ver­schlie­ßen, dass sie der pro­tes­tan­ti­schen Her­ren be­durf­ten und dass die­se sich nicht bil­lig ver­kau­fen wür­den. Zu­erst wa­ren sie mit An­lo­ckun­gen und Vor­spie­ge­lun­gen aus­ge­kom­men; nach­dem aber Ru­dolf Un­garn, Mäh­ren und Ös­ter­reich wirk­lich ab­ge­tre­ten hat­te, ver­lang­te der pro­tes­tan­ti­sche Adel wirk­li­che, mit Brief und Sie­gel be­glau­big­te Zu­ge­ständ­nis­se, na­ment­lich Glau­bens­frei­heit, die Matt­hi­as doch nicht ge­wäh­ren zu dür­fen glaub­te. Der nun­meh­ri­ge Kö­nig von Un­garn wuss­te durch­aus nicht, wie er die­sen ge­wieg­ten, re­de­fer­ti­gen, grund­ge­lehr­ten und vor­ur­teils­lo­sen Her­ren be­geg­nen soll­te. Khlesl hat­te gut sa­gen, nun sol­le er zei­gen, dass er dem er­ha­be­nen Erz­hau­se an­ge­hö­re, er müs­se ihre Dreis­tig­keit durch Ma­je­stät in Schran­ken hal­ten; Matt­hi­as klag­te, es wer­de ihm übel in den Ein­ge­wei­den, wenn er die­se Leu­te nur sähe, der Teu­fel füh­re ih­nen die Zun­ge, sie soll­ten ihm nicht mehr vor die Au­gen kom­men. Hier­von nahm er ein­zig den mäh­ri­schen Baron Zie­ro­tin aus, der denn auch schließ­lich die Ver­hand­lun­gen zu ei­nem Ende brach­te, in­dem er ei­ner­seits den Adel in et­was nach­zu­ge­ben und Matt­hi­as den not­wen­di­gen For­de­run­gen Ge­nü­ge zu leis­ten be­stimm­te.

Zie­ro­tin war ein klu­ger, fein­ge­bil­de­ter, et­was kränk­li­cher Herr, der nach man­cher­lei Ent­täu­schun­gen ju­gend­li­cher Be­geis­te­rung die auf­ge­reg­ten Kämp­fe sei­ner Zeit mit me­lan­cho­li­schem Zwei­fel ver­folg­te. Er war der An­sicht, dass die Evan­ge­li­schen nicht auf die Gleich­be­rech­ti­gung ih­res Be­kennt­nis­ses drin­gen soll­ten, wenn der Frie­den da­von ab­hän­ge; was ver­schla­ge es ih­nen, ob sie ihre An­dacht in die­ser oder je­ner Kir­che ver­rich­te­ten, ob sie ihre Ge­bei­ne auf die­sem oder je­nem Kirch­hof be­er­dig­ten, an wel­chem Orte sie ih­ren Glau­ben laut be­ken­nen dürf­ten? Wenn sie nur nicht ver­hin­dert wür­den, Gott in ih­rer Wei­se zu die­nen, und nicht ge­zwun­gen, Ab­göt­te­rei zu trei­ben. Woll­ten sie mehr er­rei­chen, müss­ten sie we­ni­ger selbst­süch­tig und ei­nig un­ter­ein­an­der sein. Die Hus­si­ten be­krit­tel­ten die Mei­nun­gen der Böh­mi­schen Brü­der, bei­de hass­ten die Leh­ren der Re­for­mier­ten, und kaum hin­der­te sie die ge­mein­sa­me Ge­fahr, sich ge­gen­sei­tig zu zer­rei­ßen. Wie oft hät­te er ver­sucht, die Her­ren al­ler habs­bur­gi­schen Län­der so zu ver­ei­ni­gen, dass sie einen Kör­per bil­de­ten, der mäch­tig al­len Geg­nern ge­wach­sen wäre; die Ei­fer­sucht der Schle­si­er und Mäh­ren auf Böh­men und Ös­ter­reich hät­te es ver­hin­dert. Sie soll­ten sich mit dem Er­reich­ba­ren be­gnü­gen, da sie das Voll­kom­me­ne zu ver­die­nen nicht fä­hig wä­ren.

Die un­ge­wöhn­li­che Er­schei­nung des blas­sen Herrn im brau­nen Sam­met­klei­de, des­sen trau­ri­ge Au­gen Über­le­gen­heit und zu­wei­len eine lei­se, zu­rück­ge­hal­te­ne Ver­ach­tung aus­drück­ten und des­sen sanf­te Stim­me eher zö­ger­te als sich auf­dräng­te, ge­wann auf alle sol­chen Ein­fluss, dass sie sich, wenn auch wi­der­wil­lig, füg­ten. Die Her­ren zürn­ten ihm, dass er, von sei­nem frü­he­ren, schär­fe­ren Stand­punkt ab­wei­chend, für Zu­ge­ständ­nis­se stimm­te, und auch Matt­hi­as gab, ohne über­zeugt zu sein, mit be­küm­mer­tem Ge­wis­sen nach.

Wie ein vom Him­mel stür­zen­der Don­ner­keil traf Matt­hi­as die Ex­kom­mu­ni­ka­ti­on1 des Paps­tes, weil er sich mit den Ket­zern ver­gli­chen und ih­nen eine, wenn auch be­schränk­te, Dul­dung ge­währt habe. Dies sei die Stra­fe, jam­mer­te er, für sein Re­bel­lie­ren und Trak­tie­ren! Hät­te er sich doch nie­mals so viel un­ter­stan­den! Nun zie­he Gott die Hand von ihm ab, und zu so viel Pla­ge und Un­ge­mach auf Er­den ste­he ihm jen­seits noch die Höl­le be­vor. Khlesl re­de­te ihm ernst­lich zu: »Sie neh­men sich die Sa­che all­zu sehr zu Her­zen«, sag­te er, »die ade­li­gen Her­ren sind kei­ne Hand­wer­ker oder Bau­ern, die man ohne wei­te­res in ein Ge­fäng­nis wer­fen oder aus dem Lan­de ja­gen kann; man muss mit ih­nen dis­si­mu­lie­ren, und der Hei­li­ge Va­ter wür­de es selbst nicht an­ders ma­chen, wenn er der­glei­chen Un­ter­ta­nen hät­te.« So­lan­ge Matt­hi­as, fuhr er fort, in sei­nem Her­zen ein gu­ter Ka­tho­lik sei und sich vor­be­hal­te, die Ket­ze­rei aus­zu­rot­ten, so­wie er die Mög­lich­keit dazu habe, brau­che er sich nicht schul­dig zu füh­len.

In dem­sel­ben Sin­ne sprach sich auch der Beicht­va­ter aus, bei dem Matt­hi­as Trost such­te. Er be­wog den Kö­nig, eine aus­drück­li­che Er­klä­rung ins­ge­heim aus­zu­stel­len, dass er nur ge­zwun­gen den Ket­zern nach­ge­ge­ben habe und den Kampf ge­gen sie zu ge­le­ge­ner Zeit wie­der auf­neh­men wol­le; wo­durch sich denn der zür­nen­de Papst ver­söh­nen ließ.

 

Un­ter­des­sen strit­ten auch die böh­mi­schen Her­ren mit­ein­an­der, um eine ge­mein­sa­me For­mel für ihre For­de­run­gen zu fin­den, wor­über es bei­na­he zu voll­stän­di­ger Ent­zwei­ung ge­kom­men wäre. Die Luthe­ra­ner und Utra­quis­ten schrie­ben eine be­stimm­te Klei­dung für ihre Geist­li­chen vor, wäh­rend die Böh­mi­schen Brü­der der An­sicht wa­ren, Fröm­mig­keit sol­le sich durch die Rein­heit des Her­zens und der Sit­ten aus­drücken, und es soll­ten sich des­halb die Geist­li­chen nicht durch äu­ßer­li­ches Ge­wand von der Men­ge un­ter­schei­den. Schon hat­ten die Luthe­ra­ner er­klärt, sich lie­ber von den Ka­tho­li­ken Hun­de schel­ten las­sen als den Böh­mi­schen Brü­dern die Hand rei­chen zu wol­len, als die­se durch Nach­gie­big­keit den Frie­den wie­der her­stell­ten. Nun­mehr leg­ten die Ein­mü­ti­gen Ru­dolf ihre For­de­run­gen vor und droh­ten, nicht aus­ein­an­der­zu­ge­hen, bis er sie be­wil­ligt habe.

Schre­cken und Un­ru­he be­mäch­tig­te sich der Bür­ger, die nicht wuss­ten, auf wel­che Sei­te sie sich bei dem au­gen­schein­lich be­vor­ste­hen­den Kamp­fe schla­gen soll­ten. Als Pro­tes­tan­ten fühl­ten sie die Pf­licht, zu ih­ren Glau­bens­ge­nos­sen zu ste­hen; aber sie wa­ren dem Kai­ser, in dem sie einen gu­ten al­ten kran­ken Mann sa­hen, er­ge­ben und be­trach­te­ten die ade­li­gen Her­ren mit Miss­trau­en. Sie ver­wünsch­ten das Lärm­schla­gen und Zu­sam­men­rot­ten, das den Ge­schäfts­gang ins Sto­cken brach­te und Han­del und Wan­del be­droh­te. Nicht min­de­re Ver­le­gen­heit herrsch­te auf der Burg. Der Kai­ser woll­te die Ab­ge­ord­ne­ten nicht vor sich las­sen, so er­zürnt war er über ihre Dreis­tig­keit; aber ihre For­de­run­gen ge­ra­de­zu ab­zu­wei­sen, ge­trau­te er sich auch nicht. Auf der an­de­ren Sei­te moch­te er die ka­tho­li­schen Kron­be­am­ten, Lob­ko­witz, Mar­ti­nitz, Sla­wa­ta, sei­ne Un­si­cher­heit nicht mer­ken las­sen, die ihn dräng­ten, fest zu blei­ben und die Ver­bün­de­ten als Re­bel­len zu be­han­deln. Erz­her­zog Leo­pold, der an­we­send war, be­stürm­te ihn, den Krieg ent­schei­den zu las­sen. Er hat­te meh­re­re Of­fi­zie­re auf­ge­trie­ben, dar­un­ter Lo­renz Ramée, einen wil­den Men­schen, der im Be­sitz der feins­ten Kriegs­kunst zu sein be­haup­te­te und sich ver­maß, ganz Böh­men in ei­nem Feld­zu­ge zum Ge­hor­sam zu brin­gen. Die Kron­be­am­ten stimm­ten ihm bei: Ru­dolf dür­fe sich von den Stän­den nichts vor­schrei­ben las­sen, zei­ge er ih­nen jetzt nicht den Herrn, wür­de er ihr Skla­ve wer­den. Und wenn der Kai­ser selbst, sag­te Lob­ko­witz, den Ver­trag un­ter­schrei­be und ihn bei sei­nem Le­ben hie­ße, es auch zu tun, so wür­de er doch sei­nen Na­men nicht dar­un­ter­set­zen. Er sei nicht nur ein Die­ner des Kai­sers, son­dern auch Got­tes und sei­nes be­schwo­re­nen Am­tes.

Die her­ri­sche Art die­ses Ma­gna­ten er­füll­te den Kai­ser mit Ab­nei­gung und Arg­wohn; es fiel ihm ein, dass Hein­rich III. nicht durch einen feind­li­chen Ket­zer, son­dern durch einen sei­nes Glau­bens er­mor­det war. Die­se Leu­te, dach­te er, maß­ten sich mehr an als die Pro­tes­tan­ten, wäh­rend sie doch mehr als jene zur Un­ter­wür­fig­keit ge­gen ihn ver­pflich­tet wä­ren. In äu­ßers­ter Rat­lo­sig­keit ließ er Han­ne­wald ru­fen, dem es nie an tüch­ti­gen Aus­kunfts­mit­teln ge­brach, den ein­zi­gen Mann, von dem er glaub­te, dass es ihm nur um die Er­hal­tung der Kai­ser­macht zu tun wäre.

Ge­las­sen ruh­ten Han­ne­walds Bli­cke auf dem graublei­chen Ge­sicht und den zit­tern­den Hän­den sei­nes Herrn. Was der Lob­ko­witz und die an­de­ren Herr­schaf­ten vor­ge­bracht hät­ten, sag­te er, kön­ne der Kai­ser an die Wand ma­len las­sen, sonst sei es zu nichts gut. Krieg! Man hät­te jetzt ge­se­hen, wie man mit dem Matt­hi­as ge­fah­ren sei.

»Ich bin ver­lo­ren!« sag­te der Kai­ser, in­dem er das Ge­sicht mit den Hän­den be­deck­te; »al­les ver­lässt mich. Der Tod wird mich aus dem Elend er­lö­sen!« Han­ne­wald, der sol­che Kla­gen öf­ters ge­hört hat­te, war nicht da­durch ge­rührt und ließ sich nicht dar­auf ein. »Es gibt einen ver­gra­be­nen Schatz im Kö­nig­reich Böh­men«, sag­te er, den Kai­ser fest ins Auge fas­send, »wer den hebt, ist Herr des Lan­des, und Eure Ma­je­stät kann ihn ohne viel Mühe oder Ge­fahr ge­win­nen!« Ru­dolf, in dem so­gleich aben­teu­er­li­che Hoff­nun­gen auf­tauch­ten, hob den Kopf und sah Han­ne­wald be­gie­rig an; er wer­de doch aber nicht al­lein bei der Nacht et­was Schau­er­li­ches ver­üben sol­len? Nein, sag­te Han­ne­wald, der­glei­chen nichts. Er brau­che nur den Städ­ten die Reich­sun­mit­tel­bar­keit zu ver­lei­hen und die Bau­ern zu be­frei­en, so hät­te er ein Heer, das für ihn kämp­fen und sie­gen wer­de. Wie lan­ge hät­te er den Über­mut und Trotz des Adels er­dul­det, von dem sich je­der mehr als der Kai­ser dün­ke und die dar­auf aus­gin­gen, eine Adels­re­pu­blik zu grün­den. Die­ser Adel habe das Reich an sich ge­ris­sen, in­dem er die Bau­ern zu Knech­ten ge­macht habe und für sich ar­bei­ten las­se. Die Schma­rot­zer sö­gen sich voll, in­des der Kai­ser und das Land ver­arm­ten. Auch die Städ­te fürch­te­ten den Neid und die Miss­gunst des Adels und blick­ten voll Sehn­sucht nach dem Kai­ser; die Bau­ern rie­fen ihn an als ih­ren Hei­land. Kürz­lich hät­ten die Bau­ern eine Be­schwer­de ge­gen ihre Her­ren auf­set­zen las­sen, um sie dem Kai­ser zu über­rei­chen; wie das her­aus­ge­kom­men wäre, hät­ten die Her­ren den Bau­ern die Köp­fe und dem Schrei­ber, der die Be­schwer­de ge­schrie­ben hat­te, die Hän­de ab­schla­gen las­sen. Sie woll­ten es nicht lei­den, dass die Bau­ern einen Kai­ser hät­ten, dar­um hät­te der Kai­ser kei­ne Bau­ern und kein Kriegs­heer mehr. Er, der ka­tho­li­sche Kai­ser, kön­ne mit ei­nem Wort die evan­ge­li­schen Bür­ger und Bau­ern zu sei­nen treu­en Un­ter­ta­nen ma­chen. Nur von ihm hän­ge es ab, ob er ein mäch­ti­ger Herr über ein blü­hen­des Land sein wol­le.

Der Kai­ser starr­te Han­ne­wald ent­täuscht und be­frem­det an. »Das ist Re­bel­li­on«, sag­te er lang­sam. »Das ist wi­der Got­tes Ge­bo­te.« Ob Gott dem Adel die Erde ge­schenkt habe? frag­te Han­ne­wald. Es hand­le sich da nicht um Re­li­gi­on, son­dern um Ver­nunft und Not­wen­dig­keit. In­des­sen, was Han­ne­wald auch ent­geg­ne­te, der Kai­ser schüt­tel­te den Kopf und sag­te am Ende, das wä­ren Schi­mä­ren, Han­ne­wald sol­le ihm auf an­de­re Art hel­fen. Er kön­ne ja ab­dan­ken, sag­te Han­ne­wald är­ger­lich und schick­te sich an, fort­zu­ge­hen. Ru­dolf hielt ihn kläg­lich bit­tend zu­rück; wenn er, Han­ne­wald, ihn ver­las­se, so blei­be ihm nichts üb­rig, als sich ins Grab zu le­gen. »Wenn Sie sich zum Han­deln nicht ent­schlie­ßen kön­nen«, sag­te Han­ne­wald, sich an der Tür um­wen­dend, »so müs­sen Sie den Evan­ge­li­schen nach­ge­ben.« Geld, um Söld­ner zu ei­nem aus­sichts­vol­len Krie­ge zu wer­ben, sei nicht vor­han­den. Die gan­ze Erde hät­te nicht Was­ser ge­nug, um den Brand zu lö­schen, der ent­ste­hen wür­de, wenn ir­gend­wo ein Feu­er­fun­ken zün­de­te. Pfalz und Hes­sen spitz­ten die Ohren, um das Schwert zu zie­hen, so­wie ir­gend­wo die Waf­fen klän­gen; Frank­reich und Hol­land wür­den ein­fal­len. Wo wol­le er da blei­ben ohne Heer? Er sei nicht ein­mal Bay­erns si­cher. Dann möch­te sich Lob­ko­witz mit dem Papst vor sei­nen Thron stel­len und ihn be­schüt­zen.

Die­ser Aus­gang, die For­de­run­gen der pro­tes­tan­ti­schen Her­ren zu be­wil­li­gen, war dem Kai­ser im Grun­de er­wünscht; denn sei­ne Un­ter­schrift kos­te­te ihn nichts, und er ge­wann Zeit, neue Ret­tungs­plä­ne ein­zu­fä­deln. Von sol­chen Hin­ter­ge­dan­ken äu­ßer­te er ge­gen Han­ne­wald nichts; aber am Tage, nach­dem er die Ur­kun­de un­ter­schrie­ben hat­te, durch wel­che der böh­mi­sche evan­ge­li­sche Adel sei­ne Rech­te zu ver­si­chern dach­te und wel­che un­ter dem Na­men des Ma­je­stäts­brie­fes be­kannt wur­de, emp­fing er sei­nen Nef­fen Leo­pold und er­teil­te ihm die Er­laub­nis, sich um­ge­hend nach Jü­lich auf­zu­ma­chen und in sei­nem Na­men von der Fes­tung Be­sitz zu er­grei­fen. Auf die­sen krie­ge­ri­schen jun­gen Mann, der ihm lei­den­schaft­li­che Er­ge­ben­heit be­teu­er­te, setz­te er jetzt sein Ver­trau­en, und ihn dach­te er ge­gen sei­ne Brü­der und sei­nen Nef­fen Fer­di­nand aus­zu­spie­len. Böh­men und Jü­lich soll­ten Leo­polds Haus­macht wer­den, und als Schwa­ger Ma­xi­mi­lians von Bay­ern wür­de er auch über des­sen Macht ver­fü­gen kön­nen; Ru­dolf näm­lich gab sei­ne Hei­ratsplä­ne be­reit­wil­lig auf, um die Braut für sei­nen Nef­fen zu wer­ben, der ihm sei­ne Lie­be und die da­mit ver­knüpf­ten Hoff­nun­gen ge­stan­den hat­te.

Leo­polds aben­teu­er­li­che Fahrt ließ sich zu­erst bes­ser an, als zu er­war­ten war: der Kom­man­dant von Jü­lich, Rau­schen­berg, der die Fes­tung we­der dem Bran­den­bur­ger noch dem Neu­bur­ger hat­te ein­räu­men wol­len, über­ließ sie dem Günst­ling des Kai­sers, der sich in Ver­klei­dung glück­lich bis da­hin durch­ge­schla­gen hat­te.

Da­mit war die Lo­sung zum Krie­ge ge­ge­ben; denn die Uni­on hat­te sich ver­pflich­tet, den Fürs­ten von Bran­den­burg und Neu­burg zur Er­hal­tung des Rhein­lan­des, wenn es ih­nen etwa strei­tig ge­macht wer­den soll­te, zu Hil­fe zu kom­men. Dass es sich da­bei nicht ei­gent­lich nur um das Her­zog­tum Jü­lich han­del­te, wuss­ten alle; bei die­sem An­lass soll­ten ein­mal die al­ten Streit­fra­gen aus­ge­foch­ten wer­den, die in Güte nicht zum Aus­trag zu brin­gen wa­ren. Nach dem Zu­sam­men­tritt der Uni­on hat­ten sich auch die ka­tho­li­schen Fürs­ten ver­bün­det, um den Pro­tes­tan­ten nö­ti­gen­falls eine tüch­ti­ge Kriegs­macht ent­ge­gen­set­zen zu kön­nen. Ma­xi­mi­li­an von Bay­ern hat­te sich be­reit er­klärt, die Lei­tung des Bun­des und den Ober­be­fehl über das Heer im Fall ei­nes Krie­ges zu über­neh­men un­ter der Be­din­gung, dass Ös­ter­reich nicht dar­in auf­ge­nom­men wür­de. Doch hat­te Spa­ni­en, das dem Bun­de gern bei­ge­tre­ten wäre, we­nigs­tens die Zu­las­sung Fer­di­n­ands von Stei­er­mark durch­ge­setzt, wenn er auch frei­lich mit ei­nem blo­ßen Ti­tel ab­ge­fun­den wur­de; da man schon Frank­reich ge­gen sich hat­te, hielt es Ma­xi­mi­li­an nicht für rät­lich, es auch mit Spa­ni­en zu ver­der­ben.

Wäh­rend der pro­tes­tan­ti­sche Adel Böh­mens noch in krie­ge­ri­scher Stim­mung auf dem Rat­hau­se zu Prag ver­sam­melt war, eil­te Chris­ti­an von An­halt hin, um auf den Sturz des Kai­sers zu drin­gen und einen An­schluss an die Uni­on zu ver­ein­ba­ren. Wie sehr er je­doch sei­ne Rei­se be­schleu­nig­te, kam er erst an, als Ru­dolf schon den Ma­je­stäts­brief un­ter­zeich­net und da­durch eine Ver­söh­nung her­bei­ge­führt hat­te. An­halt war ent­täuscht und ent­rüs­tet, dass man sich so hat­te ein­fan­gen, vom ab­ge­feim­tes­ten der Lüg­ner hat­te hin­ters Licht füh­ren las­sen. Nie mehr, und wenn er sei­ne See­le zum Pfän­de set­ze, wür­de er Ru­dolf trau­en; er hät­te kei­ne, sei­ne Brust sei leer wie ein hoh­ler Baum, in dem die Fäul­nis leuch­te­te. So arg sei es doch wohl nicht, mein­te Wil­helm von Lob­ko­witz, und man ver­mei­de doch lie­ber die Ex­tre­mi­tä­ten, wo­ge­gen an­de­re sag­ten, sie trau­ten Ru­dolf kei­nes­wegs, einst­wei­len hät­ten sie ihm aber die Hän­de ge­bun­den, das Wei­te­re müs­se man ab­war­ten. Graf Thum war un­zu­frie­den und teil­te An­halts Mei­nung, man hät­te den mür­ben Strick nicht noch ein­mal ank­no­ten sol­len; nun aber, sag­te er auch, müs­se man sich da­mit wei­ter­hel­fen, so­lan­ge er hiel­te. Ver­ge­bens mal­te An­halt die Gunst der Um­stän­de: über­all re­cke die Frei­heit das Haupt, Ve­ne­dig sei im Kamp­fe mit dem Papst Sie­ger ge­blie­ben, man kön­ne kei­ne küh­ne­re Spra­che füh­ren als der Doge und je­ner vom kal­vi­ni­schen Geis­te be­seel­te Mönch Pao­lo Sar­pi. Was für Ver­än­de­run­gen, wenn die welt­li­che Herr­schaft des Paps­tes stürz­te, das tö­ner­ne Haupt des großen Tie­res zer­schell­te! Wenn Genf, die Keu­sche, ih­ren Fuß auf den Na­cken der rö­mi­schen Hure setz­te! Ver­geb­lich mahn­te er zum Ein­tritt in die Uni­on und bot ihre Hil­fe an: ins­ge­heim fürch­te­ten die böh­mi­schen Her­ren für ihre Selbst­stän­dig­keit und hü­te­ten sich, Ver­pflich­tun­gen ge­gen die deut­schen Fürs­ten auf sich zu la­den.

In Wahr­heit wa­ren die Kräf­te und Mit­tel der Uni­on we­ni­ger glän­zend, als An­halt sie dar­stell­te. Kei­ner von den Fürs­ten hat­te Geld ge­nug, um sein Heer lan­ge Zeit im Fel­de zu hal­ten, oder Lust, das etwa vor­han­de­ne dar­an­zu­wa­gen. Nur die Städ­te hat­ten einen vol­len Beu­tel, zo­gen ihn aber nicht auf, au­ßer wenn es ih­nen wirk­lich und er­weis­lich un­mit­tel­bar zu­gu­te kam. Wir möch­ten sie so mark­ten, sag­te dann wohl An­halt un­ge­dul­dig, wenn es sich um die Frei­heit der Ge­wis­sen han­de­le! Woll­ten sie still­sit­zen, wenn nun die Hor­den der Je­sui­ten und Ka­pu­zi­ner nä­her­rück­ten, um die dem rei­nen Got­tes­dienst ge­weih­ten Kir­chen mit ih­rem Baals­dienst zu be­su­deln?

 

Sie wür­den sich weh­ren, er­wi­der­ten die Städ­te, wenn die Wi­der­sa­cher ih­nen zu Lei­be rück­ten; aber da­von wä­ren noch kei­ne An­zei­chen vor­han­den. Wenn in ih­rem Ge­biet ein Päpst­li­cher sich un­be­schei­den auf­führ­te, so hät­ten sie Mit­tel, ihn zu stra­fen trotz Kai­ser und Papst. Bis­her hät­te der Kai­ser sie bei ih­ren Rech­ten und Ge­wohn­hei­ten be­las­sen, wie sie ihm wie­der­um ihre Schul­dig­keit ge­leis­tet hät­ten.

Sie hät­ten kei­nen Ge­mein­sinn, warf ih­nen An­halt vor.

Ob die Fürs­ten nicht auch zu­erst ihre Selbs­t­er­hal­tung be­däch­ten, ent­geg­ne­ten die Städ­te. Es wäre bis­her so ge­we­sen, dass sie vom Kai­ser ih­ren Le­bens­fa­den an­ge­spon­nen und dass die Fürs­ten ihn ab­zu­schnei­den ge­trach­tet hät­ten; soll­ten sie sich nun ge­gen den Kai­ser zu den Fürs­ten stel­len? Man sehe jetzt wie­der, wie der Her­zog von Wol­fen­büt­tel der Stadt Braun­schweig nach­stell­te und sie zu ei­ner ge­mei­nen Land­stadt her­un­ter­drücken woll­te.

Ja, und der Kai­ser hät­te sie nicht be­schützt, sag­te An­halt tri­um­phie­rend, eben­so­we­nig wie die Reichs­stadt Do­nau­wörth, die er viel­mehr aus Glau­bens­hass dem je­sui­ti­schen Her­zog von Bay­ern preis­ge­ge­ben hät­te.

Wäre die Stadt vor­sich­tig ge­we­sen und hät­te dem Pö­bel nicht zu viel nach­ge­ge­ben, ant­wor­te­ten wie­der­um die Städ­te, möch­te es nicht so weit ge­kom­men sein. Üb­ri­gens wüss­ten sie wohl, dass die ge­gen­wär­ti­gen Läuf­te ge­fähr­lich und be­son­ders für die Städ­te ver­däch­tig wä­ren; sie müss­ten müh­se­lig zwi­schen Scyl­lam und Cha­ryb­dim hin­durch­steu­ern, woll­ten sie die hei­le Haut da­von­tra­gen.

Als Chris­ten soll­ten sie nicht an ihre Haut den­ken, sag­te An­halt, son­dern an ih­ren Gott. Worauf der nürn­ber­gi­sche Ab­ge­sand­te ein­mal ent­geg­ne­te: »Euer Lieb­den re­den viel von Gott, wenn Sie zu uns spre­chen. Spre­chen Sie aber zu Ihres­glei­chen, so re­den Sie von der Li­ber­tät, wel­ches so viel heißt, als dass die Fürs­ten dem Kai­ser nicht Un­ter­tan sein wol­len.«

Was fer­ner den Städ­ten durch­aus nicht ein­ge­hen woll­te, war die Ver­bin­dung mit dem Kö­nig von Frank­reich als mit ei­nem aus­län­di­schen Fürs­ten. In der gu­ten al­ten Zeit wür­de man der­glei­chen als Hoch­ver­rat an­ge­se­hen ha­ben, und es kön­ne nichts Gu­tes aus sol­chem Bünd­nis kom­men. Noch dazu sei der Kö­nig von Frank­reich ein Apo­stat, habe sei­nen Glau­ben ab­ge­schwo­ren, sei­ne Glau­bens­brü­der ver­ra­ten und be­kämp­fe sie jetzt. Wie rei­me sich das da­mit, dass er den Pro­tes­tan­ten im Nach­bar­lan­de bei­ste­hen wol­le? Da­bei sei kein Treu und Glau­ben, und es möch­te den gu­ten Deut­schen er­ge­hen wie dem Bä­ren oder Ha­sen, als er mit dem Fuchs ge­mein­sa­me Sa­che mach­te.

1 Ex­kom­mu­ni­ka­ti­on ist der zeit­lich be­grenz­te oder auch per­ma­nen­te Aus­schluss aus ei­ner re­li­gi­ösen Ge­mein­schaft oder von be­stimm­ten Ak­ti­vi­tä­ten in ei­ner re­li­gi­ösen Ge­mein­schaft. <<<