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Wortbildung im Deutschen

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4 Komposita mit ung-Abstraktum und substantiviertem Infinitiv im Vorderglied

1

Nur zweimal sind Komposita auf -reich belegt:

SchillerGegenwartssprache

wirkungsreich wirkungsreich

unterhaltungsreich

2

Cf. auch:

Schiller Gegenwartssprache

vergleichungsweisevergleichsweise

verteidigungsweise-

3

„Das Fugen-s- entfaltet an schließenden Suffixen im Deutschen … öffnende Wirkung. Die Kompositionsstammform wird mit dem Fugenelement für weitere Wortbildung geöffnet“ (vgl. Kürschner 2005: 116; Kürschner 2010; Szepaniak 2007: 264; Werner 2012: 202; Gallmann 1998).

4

Zu heutigen Funktionsverbgefügen wie zum Aufführen kommen, zum Verschwinden bringen vgl. Martina Werner (2013).

5 Der morphologische Wandel

1

Schiller hat bei seiner Überarbeitung werden durch kommen ersetzt.

2

Zu einer ähnlichen Auffassung kommt Stefan Hartmann (2014) anhand von Basisprinzipien kognitiver Konstruktion und Konzeptualisierung (speziell von Kategorisierung und mental scanning): Bei ung-Abstrakta sei eine semantische Verschiebung von der verbalen zur nominalen Domäne eingetreten. Infolge von Lexikalisierung seien diese Abstrakta so zu Konkreta, zählbaren Individuativa, die mit Artikel versehen und pluralisiert werden konnten, geworden, während die prozessuale Bedeutung zurückging. Die semantischen Beschränkungen hätten zu einer Abnahme der Produktivität geführt, wie auch der syntaktische Gebrauch eingeschränkt wurde, z.B. im Falle der präpositionalen Fügungen mit ung-Abstraktum. Das Korpus besteht aus mittelhochdeutschen und frühneuhochdeutschen Quellen. (vgl. Hartmann 2013, 2014a; Lingl 1934: 75; Kolb 1969; Werner 2012: 73f.).

3 Komposita

1

Nach Bach (1953 II/1: 46) ist nicht sicher, ob dies eine Angleichung an die Verhältnisse der Reihung darstellt (die nach Kaufmann 1977: 29 ursprünglich ebenfalls auf dem Grundwort als dem Kern des Kompositums, dem Hauptträger der Idee betont war) oder ursprünglich ist und die Akzentverhältnisse in der freien Gruppierung jüngeren Datums sind. Michels (1925: 46–50) hält die Akzentverhältnisse der freien Gruppierung für jünger. Für die – in dieser Hinsicht wohl vergleichbare – englische Sprache wurde auch schon die Regel aufgestellt, dass gerade der Wechsel der Akzentverhältnisse den Übergang von der Adjektivphrase zum Kompositum markiert, so dass black bóard ‚schwarzes Brett‘ bedeutet, bláckboard dagegen ‚Wandtafel‘ (Kunter 2011: 1).

4 Untersuchungsmaterial

1

Ausnahmen sind Fälle mit Präfix wie übersetzen, das je nach Akzent eine andere Bedeutung annimmt. Grzega (2004) berichtet außerdem von der Bedeutungsdifferenzierung in Fällen wie Spítzenpolitiker, Spítzen-Polítiker, wo die Differenzierung durch die Unterscheidung von einfachem und doppeltem Akzent statt von Akzent auf dem Grund- und dem Bestimmungswort hergestellt wird.

1 Einleitung und Hintergrund der Abhandlung

1

Hier gezählt inklusive der 130 präpositionalen Varianten, die mit einem Kernflurnamen gebildet sind.

2

Bei Zitationen von Texten, die im Literaturverzeichnis mit Kürzel eingeordnet sind, steht „,“ statt „:“.

2 Konzeptionelle außersprachliche und sprachliche Grundlagen

1

Uekötter (2010/2011: 12–13, 329–330) weist darauf hin, dass sich im dritten Viertel des 20. Jahrhunderts die wachsende Bedeutung von Wissenschaft und Technik für die Landwirtschaft zwar längst abgezeichnet hatte, viele Praktiker aber immer noch die Auffassung vertraten, sie seien im Grunde autonom. Der offene Umgang damit, dass sich die Landwirtschaft zu einer der kapitalintensivsten Branchen entwickelt, setzte erst später ein.

2

Friebertshäuser (1994: 80) bringt für den Landkreis Marburg-Biedenkopf das Beispiel des Kartoffelanbaus. Die Maschinisierung des Erntevorgangs durch Roder war in der Region lange unüblich. Erst mit steigenden Betriebsgrößen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann sie sich flächendeckend zu lohnen.

Es gab bezüglich Technisierung zwischen den einzelnen Dörfern und auch Höfen allerdings immense Unterschiede (vgl. Becker 2010a: 134–135).

3

Ein Beispiel aus Niederwalgern (Dorf östlich des Untersuchungsgebietes) ist die Fertigstellung der Main-Weser-Bahn, in den 1850er Jahren (vgl. Theis 2010: 553–554). Die vom östlichen Untersuchungsgebiet weniger als vier km entfernten neuen Bahnhöfe Niederwalgern und Fronhausen wurden Verkehrsknotenpunkte für eine bisher ungeahnte Mobilität und neue Güterverfügbarkeit (vgl. Becker 2010b: 567–568; Theis 2010: 557).

4

Uekötter (2010/2011: 391–394), der sich auf das Bundesgebiet bezieht, weist auf die dann gleichzeitig offen zu Tage tretende ökologische Krise der Landwirtschaft und das stärker Werden der Umweltbewegung hin.

5

Woher die in diesem Zuge wachsende Technik eigentlich kommt, ist nicht wirklich klar (vgl. Condrau 2005: 17, 74). Schumpeter (1952: 16–18) erkannte, dass technische Entwicklung und wirtschaftliche Logik im Kapitalismus keine sich entsprechenden Prozesse sind. Die Produktionsmethode ist vielmehr von ökonomischen Entscheidungen abhängig. Vorhandene Technik wird dann aufgegriffen, wenn sie gewinnbringend erscheint.

3 Ergebnis

1

Eine auswertende Zusammenfassung (Kapitel 4) und eine Materialübersicht (Anhang) folgt im Anschluss.

2

Bereits im Schwäb. Wb. (I, 1347) als Toponym belegt.

3

Dies kommt im Material insgesamt nur 15 Mal vor. Die durchschnittliche Frequenz beträgt knapp 1,9.

4

In Roßbach z.B. seit 1923 (vgl. Rudolph 2013: 86).

5

Im Gespräch mit einer siebten Person (unter 60 Jahre), die nicht mehr ins Informantensample aufgenommen werden konnte, da die Erhebung in Damm schon abgeschlossen war, tauchte der Alternativname ebenfalls auf.

6

Eine Ausnahme bildet Wilsbach. Hier sagte eine Gewährsperson: „Dos eas de Bolzplatz.“, meinte damit aber die Sache an sich – den Bolzplatz. Denn dort befindet sich ein klassischer Bolzplatz für Kinder. Die Äußerung wurde nicht als Name aufgenommen.

7

Der Beleg ist in einer Karte verzeichnet; eingesehen im Hessischen Staatsarchiv Marburg: Signatur PII 12.420.

8

Die Autorin meint damit u.a. (teilweise peripher-propriale) Sprachzeichen für Geländeteile, also auch Flurnamen (vgl. Windberger-Heidenkummer 2001: 111, 320).

4 Auswertende Zusammenfassung

1

Genaue Ausführungen darüber, inwiefern, würden hier definitiv zu weit führen. Es sei hierfür auf mein voraussichtlich bald erscheinendes Dissertationsvorhaben (bisheriger Titel: Gegenwärtige Flurnamen in Entwicklung und Gebrauch) verwiesen.

Von Blätterchen und Bäumchen: Die Entwicklung der Plural-Diminutive und Diminutiv Plurale im Deutschen und Luxemburgischen

1

Ich bedanke mich herzlich bei Britta Weimann für die inhaltlichen Hinweise und Anregungen, sowie bei Caroline Döhmer, Judith Manzoni und Peter Gilles für die redaktionelle Unterstützung.

1 Einleitung und Zielsetzung

1

 

Der Begriff Deutsch bezieht sich auf die überregionale Standardsprache. Wenn es um einzelne Dialekte geht, werden diese explizit genannt.

2

Mit der Bezeichnung moselfränkische Dialekte sind im Kontext dieses Beitrags die modernen moselfränkischen Dialekte auf deutschem Staatsgebiet gemeint.

2.1 Deutsch

1

Kursiv-gesetzte Hervorhebungen in Gürtler 1910 in Antiqua.

1

75 % der pluralisch genutzten Diminutive im Bonner-Frühneuhochdeutsch-Corpus sind Nullplurale.

2

Nämlich: Laiberchen, Chineserchen, Büberchen, Füchserchen, Mäderchen, Stöckerchen, Stühlerchen.

2.2 Moselfränkische Dialekte

1

Das komplexe Suffix entstand durch Kombination des l-DiminutivsDiminutiv und des k-Diminutivs, was dadurch zu erklären ist, dass die Grenze der l-Diminutive südlicher gewandert ist und das Mitteldeutsche somit im Übergangsgebiet liegt (vgl. Nübling/Fahlbusch/Heuser 2012: 158).

2

-ercher entspricht dem bereits untersuchten -erchen im DeutschenDeutsch. Dieses Suffix entstand parallel zum Suffix -cher im o.g. Prozess.

2.3 Luxemburgisch

1

Areal distribuierte Allomorphe: -erchen vor allem im Westen und Norden Luxemburgs und -ercher im Rest des Landes (vgl. Bruch 1949).

3 Rückgang im Deutschen und Moselfränkischen – Erfolgsmodell im Luxemburgischen

1

Zwei Beispiele, die die phonologisch-typologischen Unterschiede zwischen den Varietäten deutlicher machen, sind die Komplexität der prototypischen Silbe in der jeweiligen Varietät und damit zusammenhängend der Hang zu Resilbifizierungen. Für das wortsprachliche Deutsche sind komplexe Silbenstrukturen mit Konsonantenclustern in Silbenonset und -coda nicht untypisch (z.B. /ʃtʀaɪkst/). Das Luxemburgische, wie das Moselfränkische, entzerren solche komplexen Silben häufiger durch Sprossvokale (z.B. /mələɕ/ ‚Milch‘). Resilbifizierungen geschehen im Deutschen selten über Morphem-, geschweige denn Wortgrenzen hinweg (z.B. {ta.schen.}{(uhr} statt {ta.sche.n}{uhr}), während im Luxemburgischen sogar Resilbifizierungen über Wortgrenzen hinweg vorkommen (sog. n-Regel) (vgl. Gilles 2006; Szczepaniak 2010).

2

Zur Geschichte der luxemburgischen Sprache s. auch Gilles 1998, 2000.

4 Synchrone Interpretation der Plural-Diminutive

1

Vgl. auch den Terminus Affix-Erweiterung in Plank 1981: 74f.

Von Gäul-s-bauer, April-s-narr und Getreid-s-gabel. Die Verwendung und Verbreitung des Fugen-s im Ostfränkischen

1

Ich danke Sebastian Kürschner und Alfred Klepsch für ihre Unterstützung bei diesem Forschungsprojekt. Vor allem ohne die Einblicke in die reichen Bestände des Fränkischen Wörterbuchs, die mir Alfred Klepsch gewährt hat, wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.

2 Die Kompositionsstammform

1

Bereits Rowley (1997: 106–108) hebt das „erste Kompositionsglied“ als Sonderform innerhalb der dialektalen Nominalmorphologie hervor.

3 Systematik der Fugenelemente des Deutschen

1

Fugenelemente können nicht nur die Wortfuge eines Kompositums besetzen, sondern sind auch in der Derivationsmorphologie in der Fuge zwischen lexikalischem und grammatischem Morphem zu finden: frühling-s-haft, ahnung-s-los, lieben-s-wert, Volk-s-tum (cf. Fuhrhop 1998: 199; Kürschner 2003: 8; Ramers 1997: 34). Der Untersuchungsbereich der vorliegenden Arbeit ist jedoch auf Nominalkomposita begrenzt.

6.1 Das Fugen-s nach Simplizia

1

Ein ähnliches Raumbild ergibt sich aus der Kartierung der Varianten ofr. April-ø-wetter, April-s-wetter, April-e-wetter, April-a-wetter.

2

Auch Anthony Rowley (1997: 107f.) führt die Vokalisierung der Stammbildung auf -en als formales Mittel zur Bildung der Kompositionsstammform an. Die Verteilung der Varianten Kirch-a-turm neben Kirche-s-turm und Kirch-ø-turm (subtraktive Fuge) aus dem Material des Ostfränkischen Wörterbuchs zeigen eine ähnliche diatopische Verteilung, wobei eine Gewährsperson die Formen Kirch-ø-turm und Kirch-a-turm als neuere Varianten markiert hat.

3

Die diatopische Verteilung der Lexeme Pferd, Gaul und Ross in Karte 3 ist aber insofern interessant, da ein ähnliches Raumbild bereits im Deutschen Sprachatlas zu finden ist (cf. Wenker/Wrede 1927).

4

Rowley (1997: 108) weist allerdings auch einen Beleg mit dem Erstglied Pferd und s-Fuge nach: bvāš-öbvl (‚Pferde-s-apfel‘).

5

Die Verteilung der Komposita Gaul-(s)-apfel, Gäul-s-apfel oder auch Gäul-(s)-bollen (Fragebogen 69, Frage 104) entspricht dem Bild, das sich aus der vorliegenden Karte ergibt. Auch die Verteilung der einzelnen Kompositionsstammformen der mundartlichen Belege für Giersch (Gäul-(s)-kümmel, Ross-ø-kümmel, Pferde-ø-kümmel, Fragebogen 113, Frage 28) entsprechen diesem Befund. Gestützt wird das Ergebnis durch die Analyse der Antwortbelege der Bayerischen Dialektdatenbank BayDat. Die Frage 0502 (die festen runden Exkremente beim Pferd) wurde für Mittel- und Unterfranken erhoben. In Mittelfranken ergibt sich eine Varianz der Komposita Ross-ø- und Gäul-ø-bollen, während in Unterfranken daneben auch die Kompositionsstammform Gäul-s (Gäul-s-bollen, Gäul-s-mist) belegt ist. Die Antworten auf Frage 0537 (mundartlich für die Pferdeschwemme), die nur in Unterfranken erhoben wurde, gibt ein ähnliches Bild wieder: Besonders frequent ist die Kompositionsstammform Gäul-s: Gäul-s-loch, Gäul-s-see, Gäul-s-trenke, Gäul-s-kessel, Gäul-s-schwemme. Die Auswertung der Belege, die durch BayDat bereitgestellt werden, stützen somit die Befunde, die auf Karte 3 dargestellt werden.

6.2 Verfugung und Kontraktion

1

Allerdings ist die Kompositionsstammform Kartoffel-s mit nur 4 Belegen weitaus weniger frequent als die Kompositionsstammform Kartoffel-ø (132 Belege). Die Komposita Kartoffel-s-zeile, Kartoffel-s-küchlich sowie Kartoffel-s-dutschlich (‚kleine Küchlein aus rohen Kartoffeln‘) sind das Gebiet des Henneberger Raums und des nördlichen Grabfelds begrenzt.

6.3 Fugen-s nach derivationsmorphologisch komplexen Erstgliedern

1

Anthony Rowley (1997: 108) führt die Varianten gədrēdsbūdn im Gegensatz zu drābūan (‚Getreid-s-boden‘ vs. ‚Treid-ø-boden‘) an.

2

Bei Rowley (ibd.: 109): gmōas-grund (‚Gemeinde-s-grund‘).

1 Einleitung

1

Es lassen sich unterschiedliche Ansätze zur formalen Kategorisierung der Reduplikationen finden. Wiltshine/Marantz (2000: 558f.) sprechen z.B. von vier Typen: totale Reduplikation, partielle Reduplikation, inexakte Reduplikation und Triplikation.

2.2 Reduplikation im Thailändischen

1

Iwasaki/Ingkaphirom (2005) bezeichnen komplexe Reduplikation als Reduplikationen mit Tonwechsel in der ersten Silbe, die die Extra-Intensivierung zum Ausdruck bringen.

2

Da es sich bei der Reduplikation sowohl um Intensivierung als auch um Abschwächung einer Eigenschaft handeln kann, ist es nicht immer einfach die Bedeutung festzustellen. Die Phonologie spielt hierbei eine große Rolle. Bei der Intensivierung wird das erste Element meistens betont, so dass die Basis und der Reduplikant gleich lang sind. Bei der Abschwächung wird es hingegen nicht betont und ist etwas kürzer. Mit dem Verdopplungszeichen kann man ohne diese lautliche Eigenschaft die eigentliche Funktion der Reduplikation nie ganz sicher feststellen, ob es sich um Intensivierung oder Abschwächung handelt. Die Bedeutung wird aus dem Kontext wahrgenommen.

3

Es sei hier anzumerken, dass die Wortartbestimmung mehrheitlich erst auf der syntaktischen Ebene möglich ist, denn Thailändisch ist eine isolierende Sprache, die über keine Flexion verfügt.

4

Häufig werden die Onomatopoetika von der Wortbildungswiederholung getrennt, denn sie gelten nicht als eigentliche Wortbildungsmittel. Man unterscheidet hier auch zwischen phonologischen und morphologischen Verfahren. Lautmalereien wie Kuckkuck sind lautlich, nicht morphologisch strukturiert. Sie führen aber nicht zu Veränderungen in der morphologischen Struktur. Bei Elsen (2011) werden die Lautmalereien (z.B. Wauwau) nicht als Reduplikation, die anderen Formen, wie z.B. Hickhack, dagegen als Reduplikationskomposita bezeichnet.

1

Die Wortartklassifizierung der Reduplikationen basiert zum großen Teil auf einem syntaktischen Kriterium, dass heißt, dass alle drei in Tab. 4 aufgelisteten Beispiele als Adverbiale fungieren und deshalb der Wortart „Adverb“ zugeordnet werden.

2

Das deutsche Wort wer kann sowohl als Interrogativpronomen als auch als Relativpronomen fungieren, etwa Wer kommt heute? vs. Wer heute spät kommt, muss nachher abwaschen. Anzumerken ist aber, dass die Relativpronomina im Deutschen formal keine eigene Gruppe von Wörtern bilden (vgl. dazu Helbig/Buscha 2001: 236).

1

Das Basiselement rɯ̂:aj kann entweder ‚weiter‘ im Sinne von ‚ununterbrochen‘ bei einer bestimmten Handlung oder ‚immer‘ im Sinne der Wiederholung von einer Handlung zu unterschiedlichen Zeitpunkten oder durch mehrere Akteure bedeuten.

1

Einen sehr ähnlichen Fall findet man bei der Reduplikation :-cù: ‚angreifen-angreifen‘, deren reduplikative Form ebenfalls als Adverbial fungiert und ‚plötzlich‘ bedeutet. Beim ‚angreifen‘ lässt sich die Punktualität allerdings noch von der Semantik des Basisverbs ableiten, bei einem Positionsverb wie : hingegen ist die neue Bedeutung, die durch das Reduplikationsverfahren entsteht, total irrelevant.

 

1

Die thailändische Modalpartikel sǐ:a entspricht nicht automatisch einfach im Deutschen, sondern muss je nach Kontext interpretiert werden, z.B. als doch im Satz Steh doch auf!

4.3 Deutsche Entsprechungen thailändischer Reduplikationen

1

Die Funktion der Reduplikation, neue Bedeutung der Basisform zu schaffen, wird nicht mit aufgelistet, denn es handelt sich hier eher um die Lexikalisierung einer Form, nicht um den Ausdruck einer bestimmten semantisch-grammatischen Kategorie.

2

Bemerkenswert ist das Adverb öfters. Formal ist es abgeleitet von dem Komparativ des Adverbs oft. Während öfter die Intensivierung impliziert und im Vergleich eine Stufe höher als oft steht, steht die Bedeutung von öfters jedoch in Zusammenhang mit einer Abschwächung, denn öfters bedeutet ‚gelegentlich‘ und doch nicht so „oft“ wie die Grundform oft. Ähnlich wie die Reduplikation im Thai, könnte im Deutschen ein bestimmtes sprachliches Mittel, wie die Komparation, gegensätzliche Bedeutungen ausdrücken.

1

Eigentlich hat das Basiswort hier zwei Silben, ók-ɤ̂:n, die selbst eine Teilreduplikation aus dem Wort ók (‚gierig sein‘) ist.

2

Ähnlich wie bei ók-ók-ɤ̂:n-ɤ̂:n handelt es sich hier um ein zweisilbiges Basiswort, ɔ̂m-ɛ̂m, das als Verb (‚zögern‘) verwendet wird oder häufiger als Adverbial ‚zögernd‘ gebräuchlich ist. Das Erstglied hat an sich keine Bedeutung, kann m.E. aber eine Variante von ɔ̂:m sein, das ‚indirekt‘ bedeutet. Das zweite Glied geht auf die Lautwiedergabe beim Husten zurück.

1 Einführung

1

achja, …ne toppe alternative gibts eigentlich (stark vereinfacht):

wenn du nach der BA deinen Master machst, kannste dich ja in die industrielle richtung bewegen, somit biste wieder am start. (www.dhbw-community.de/archive/index.php/t-3289.html [01.06.2014])

2

Hardware, mehr Schnittstellen, die Webcam, Flash-Unterstützung, mehr Speicher, das größere Display und der kleinere Preis könnten das WeTab als Top Alternative zum iPad dastehen lassen. (www.grundlagen-computer.de/hardware/tablets/ipad-alternativen-wer-wird-es-mit-dem-apple-ipad-aufnehmen [01.06.2014])