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Wortbildung im Deutschen

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5 Sprachvergleich: Konverben

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DIK und ECEK stehen für die gleichlautenden türkischen Morpheme, die hier bei der Bildung der Verbform Verwendung finden.

AQ + IS

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Für die Organisation der Tagung zum Thema Wortbildung ebenso wie die Möglichkeit der Publikation in diesem Rahmen möchte ich mich hiermit herzlich bei Prof. Dr. Elke Hentschel bedanken! Ebenso danke ich den anonymen GutachterInnen für viele hilfreiche und konstruktive Kommentare!

1 Einleitung: Vorhaben und Vorgehen

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Die zu besprechenden Kurzwörter interessieren hier mithin eher als textuell eingebettete, diskursiv und funktional bedeutsame Phänomene. Ihre Form und die zugrundeliegenden Kürzungsoperationen stehen weniger im Vordergrund als ausgehend von anderen Herangehensweisen an Kurzwörter vielleicht erwartbar wäre. Die Relevanz dieser pragmalinguistisch ausgerichteten Frageperspektive sowohl für die Kurzwortforschung als auch für die Wortbildung im Allgemeinen wird hoffentlich im Folgenden deutlich.

2 Akronyme und Kurzwortforschung

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Der Terminus „Akronym“ (von griech. akros, Spitze, Rand) ist über das englische acronym in die deutsche Sprache gelangt und hat sich mittlerweile etabliert (siehe hierzu und zur etwas uneinheitlichen Terminologie Balnat 2011: 20–26). Zudem ist dieser Begriff anschlussfähig für die wissenschaftsexterne Öffentlichkeit, in der die wachsende Verbreitung der Akronyme ebenfalls wahrgenommen und diskutiert wird, wie im sprachkritischen Einspruch gegen die sogenannte „Akronymitis“.

3 Die Referenzialisierungen terroristischer Gruppen in deutschsprachigen Medien

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Das Projekt lief von Oktober 2010 bis Juli 2013 am Fachgebiet der Allgemeinen Linguistik der TU Berlin. Projektleiterin war Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel, Mitarbeiter_innen waren Matthias Jakob Becker, Jan-Henning Kromminga, Sara Neugebauer und Helge Skirl.

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Für eine Darstellung der theoretischen Ausrichtung und der Hauptergebnisse des Projekts siehe Schwarz-Friesel (2014) sowie für weitere Aspekte auch Schwarz-Friesel/Kromminga (2013) und Kromminga/Becker (2015).

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Es soll hier nicht verschwiegen, aber auch nur in aller gebotenen Kürze dargestellt werden, welche metaphorischen Konzeptkombinationen sich als dominant herausgestellt haben: Terrorismus als Krankheit (Virus, Krebs), Terrorismus als Ungeheuer (Terror-Bestie, Krake), Terrorismus als das Böse/das Böse nach christlicher Mythologie (Terror-Teufel, diabolisch), Terrorismus als (Natur-)Katastrophe (Terror-Tsunami, Ausbrüche), Terrorismus als Naturphänomen (Sumpf des Terrors, Nebelwolke), Terrorismus als Wirtschaftsunternehmen (Terror-Franchise, die Marke „al Qaida“). Letzteres wird in den folgenden Ausführungen erneut aufgegriffen. Für differenzierte Analysen dieser Metaphern, auch zur konzeptuellen Einbettung, zu evaluierenden Dimension und quantitativen Verteilungen siehe Schwarz-Friesel (2014: 52–71).

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Sinnvoller wäre natürlich eine quantitative Auswertung des Anteils von Kurzwörtern an der Menge der Referenzausdrücke für Al-Qaida und vergleichbare Terror-Organisationen. Dies kann allerdings aufgrund des enormen Arbeitsaufwands einer Auszählung aller Referenzausdrücke in diesem Rahmen nicht geleistet werden. Für den Kontext dieses Aufsatzes wird folglich eine eher qualitativ ausgerichtete Korpusanalyse vorgezogen. Aussagekräftig sind die unten für die Akronymvarianten differenziert aufgeführten Belegzahlen also nur im Vergleich zwischen einander. Bei einer diachron differenzierten Analyse zeigt sich bereits ein signifikanter Anstieg der Akronyme von 0 (bis 2002) über 5 (2002–2008) auf 120 (2008–2011), obwohl die Subkorpora vor 2002, v.a. die Berichterstattung zu 9/11, am umfangreichsten sind.

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Damit soll verdeutlicht werden, dass computerlinguistische Methodiken wie rein quantitativ orientierte Korpusabfragen doch immer noch der Forscher_innen als Kontroll- und Entscheidungsinstanzen bedürfen und nicht vollautomatisiert funktionieren.

4 Kleiner Exkurs zum sogenannten Islamischen Staat (IS)

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Diese Artikel erschienen allesamt anlässlich der Veröffentlichung weiterer Hinrichtungsvideos durch den IS, der durch die Enthauptungen von entführten Personen eine enorme Brutalität gegenüber als Feinde verstandenen Personen(gruppen) inszenieren und bei ihnen Angst und Schrecken produzieren will. Das wiederholt sehr starke Medienecho hierauf legt nahe, dass der IS mit seinen terroristischen Performances erfolgreich ist und diese Ereignisse im genau vom IS intendierten Sinne wirkmächtig werden. Bezogen auf die empirische Untersuchung in diesem Aufsatz wurde die Zusammenstellung dieser Zeitungsartikel nötig, da das oben beschriebene Gesamt-Korpus zeitlich begrenzt ist. Das DFG-Projekt lief im Juli 2013 aus und die Erstellung des Kernkorpus war im Wesentlichen im September 2012 (Anschläge auf das US-Generalkonsulat in Benghazi/Libyen) abgeschlossen. Entsprechend taucht der IS nicht im Korpus des DFG-Projekts auf. Es wurden daher ausgehend von einer prä-analytischen Sichtung der Berichterstattung mehrere bundesdeutsche, österreichische und schweizerische Medien zufällig ausgewählt und von diesen jeweils die zuerst erschienen, online verfügbaren Artikel mit Themenbezug gesichert und analysiert.

5 Einige Hypothesen zu Organisationsakronymen

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An dieser Stelle sei allein die Prognose gewagt, dass Organisationsakronyme insgesamt weiter zunehmen und dabei viele der hier besprochenen Merkmale und Eigenschaften zeigen werden. Ebenso sind, vor allem bei Organisationen, die in Konflikte involviert sind oder aus welchen Gründen auch immer kontrovers betrachtet werden, metasprachliche Thematisierungen, Rekurse auf den Namen und somit eine vermehrte öffentliche Aufmerksamkeit auf das Phänomen der Organisationsakronyme zu erwarten.

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Interessanterweise wird dieses Umweg-Akronym sowohl von Fans als auch von Gegnern und (neutralen) Sportjournalisten oftmals eben doch als RedBull Leipzig aufgelöst. Dieser komplizierte Nominationsakt scheint also ganz im Sinne des Gründer-Unternehmens erfolgreich zu sein.

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Auch in weniger ernsten, fiktiven Kontexten können Organisationsakronyme und ihre Rekodierungen strategisch eingesetzt werden: In einer Episode der Comedy-Serie „The Big Bang Theory“ (E13S01 „The Bat Jar Conjecture“) treten zwei Teams bestehend aus den hochintelligenten, aber sozial oft inadäquaten Protagonisten der Serie in einem Physik-Quiz gegeneinander an. Sie nennen sich dabei selbst PMS und AA, was als nicht-intendierte Anspielungen jeweils einen Witz fabriziert und von lautem Gelächter aus dem Publikum begleitet wird. PMS wird hier neugebildet/rekodiert aus Perpetual Mobile Squad, ist aber bereits „besetzt“ durch das im englischen Sprachraum weithin bekannte, eben lexikalisierte Akronym für Premenstrual Syndrome; AA soll analog dazu im Sinne des Quiz-Teams für Army Ants stehen, bedeutet aber normalerweise Alcoholics Anonymous.

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Neben den in diesem Aufsatz besprochenen Beispielen können auch die Benennungen von Institutionen und Organen, die den Vereinten Nationen zugehörig sind, hierzu gezählt werden, vgl. UN* > UNESCO, UNEP, UNHCR u.v.m. Weitere Exempel für dieses Muster näherspezifizierter Organisationsakronyme wären die rechten, bzw. extrem rechten Veranstaltungen und Massenbewegungen, die im Spätherbst/Winter 2014 ausgehend von Dresden in verschiedenen Orten Deutschlands stattfanden. Das Akronym Pegida (< Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) kopfseitig modifizierend werden organisationale Ableger in Südthüringen (Sügida), Bonn (Bogida), Leipzig (Legida) etc. benannt und zugleich als regional eigenständig, aber ideologisch Pegida zugehörig bestimmt.

1 Einführung

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Die Bildung vergleichbarer komplexer Prädikate ist in zahlreichen Abhandlungen über agglutinierende Sprachen wie Ungarisch (vgl. z.B. Kiefer/Honti 2003; Öhl 2011), isolierende Sprachen wie Mandarin (vgl. z.B. Liu 2004) und zahlreiche andere Sprachen aller morphologischer Typen (vgl. Snyder 2001: 329) dargestellt.

 

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Welche logisch-semantischen Merkmale im Detail für die Beschreibung der VerbbedeutungVerbWortbildung anzusetzen sind, soll im Rahmen dieser Arbeit zu Wortbildung nicht diskutiert werden, obgleich dies natürlich weiteren Ausführungen dienlich sein könnte.

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Sätze dieser Art sind in meinen Augen markiert, werden jedoch in der Literatur als Evidenz verwendet; vgl. Abschnitt 2.2, S. 6 in diesem Aufsatz.

2.1 Das Problem der Kategorisierung

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Oft werden von ‚reinen‘ PräfixenPräfix wie ge-, be-, miss-, er-, ver- noch die sog. ‚Partikelpräfixe‘ unterschieden, die als beides vorzukommen scheinen, z.B. durch’laufen vs. ’durch.laufen. Diese verhalten sich prosodisch und syntaktisch wie die übrigen Präfixe und werden hier deshalb nicht gesondert behandelt.

2.2 Kopfpositionen im Verbalkomplex

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Die Möglichkeit einer Analyse mit Verbpartikeln als Köpfe sogenannter SMALL-CLAUSES (vgl. Hoekstra 1988; den Dikken 1995) soll an dieser Stelle nicht diskutiert werden; einige Argumente dagegegen wurden bereits in Öhl/Falk (2013: 172f.) angeführt; vgl. auch Capelle (2004).

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Fanselow (2004: 25) spricht in solchen Fällen von PARS-PRO-TOTO-BEWEGUNG.

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Dies bedeutet natürlich nicht, das sich Verbpartikeln universell nicht bewegen. Eine Sprache mit merkmalsgesteuerter Partikelbewegung ist z.B. Ungarisch; vgl. Öhl (2011).

2.3 Verbpartikeln als Wortglieder?

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Stiebels/Wunderlich (1994) geben hier keine solche negative Evidenz, sondern führen nur einige Ausnahmen an, die sie als Rückbildungen analysieren, wie z.B. ’über.belichten. Mir ist es nicht ersichtlich, weshalb diese keine Ptk+Pfx-V-Kombination darstellen, wie sie auf der selben Seite weiter unten diskutiert werden. Die einzige mir in dieser Liste plausibel erscheinende Ausnahme erscheint mir ’missverstehen, wo ich mit Stiebels/Wunderlich (1994) annehme, dass die Akzentuierung des Pfx die Bildung möglich zu machen scheint. Hier könnte m.E. jedoch Analogie an das Muster Ptk+Pfx-V vorliegen.

3.1 Nominalisierung von komm- und ihre Eigenschaften

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Als Analogiebildung könnte auch der Helvetismus Rückkommen (vielleicht sowohl zu Abkommen als auch zu Rückkunft) zu betrachten sein, der m.W. auch im helvetischen Sprachraum keine verbale Basis hat.

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Leider sind die historischen Wortbildungslehren nicht sehr präzise über das Ende der Produktivität der jeweiligen Bildung, jedoch werden sie jeweils als alt und lange außer Gebrauch beschrieben (z.B. Henzen 1957: 17f.; 184).

1 Einleitung

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Bzw. für den Psalter auch der Notker-Glossator.

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Notkers ‚Übersetzungen‘ sind nicht bloße Übersetzungen sondern eigentlich didaktische Bearbeitungen (s.u. Abschnitt 2.1). Schon die Anlage der Texte spiegelt so Notkers didaktische Intention und Grundausrichtung wider.

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Natürlich ist die Komposition (oder auch die Wortbildung überhaupt) nicht das einzige sprachliche Mittel, das hier nutzbar gemacht werden kann. Andere Strategien, wie etwa Metaphern, klingen auch in den unten gegebenen Beispielen (1) und (2) mit an.

2.1 Das Korpus: Notkers althochdeutsches Übersetzungswerk

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Verweise auf Zitate und Textstellen bei Notker beziehen sich auf die Ausgabe King/Tax und folgen der dort vorgeschlagenen Notation, für eine Liste aller Siglen siehe NL (Bd. 1A, XIII). Der auf das jeweilige Werk Notkers verweisende Sigle folgt die Seiten- und Zeilenangabe des Belegs. Die Sigle Nep verweist auf Notkers Brief an Bischof Hugo II. von Sitten (Notker der Deutsche 1972–2009: Bd. 7, 347–349). Die Sigle Nb verweist auf Notkers Bearbeitung der Consolatio Philosophiae des Boethius (Notker der Deutsche 1972–2009: Bd. 1–3), die Sigle Nc auf seine Bearbeitung von De nuptiis Philologiae et Mercurii des Martianus Capella (Notker der Deutsche 1972–2009: Bd. 4) und Nk auf seine Bearbeitung der lateinischen Übersetzung der Kategorien des Aristoteles von Boethius (Notker der Deutsche 1972–2009: Bd. 5). Die Sigle Np verweist auf Notkers Psalter (Notker der Deutsche 1972–2009: Bd. 8–10), durch Npgl ist hier zusätzlich gekennzeichnet, dass es sich um einen Beleg des Notker-Glossators handelt.

2.2 Untersuchungsgegenstand: Substantivkomposita

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Zu den beiden möglicherweise als Kopulativkomposita zu wertenden Bildungen chúnigh-ríhtâre st. M. (Npgl 228,26) und árzatgót st. M. (Nc 8,17) sowie ihrer Zuordnung zu den Determinativkomposita cf. Morciniec (1959: 293–294).

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Ortner/Ortner (1984: 19–21) sprechen von „nichtexpliziter Strukturbedeutung“.

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Unter Konstruktionsbedeutung ist also dasselbe zu verstehen, was in der Literatur häufig Wortbildungsbedeutung oder Motivationsbedeutung genannt wird (cf. etwa Fleischer/Barz 2012: 47).

3.2 Kulturtansfer und Rekontextualisierung

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Auch wenn man den Subtantivkomposita Notkers mit Glauch (1993) den Lexemstatus absprechen will und sie als akzidentielle, zur Worteinheit geronnene Phrasen sieht, so können sie hier doch durch die diesen Worteinheiten zukommende, höhere Prägnanz wirken (zur Prägnanz cf. auch Glauch 1993: 132).

4.1 Metaphorische Substantivkomposita zur Bezeichnung theologischer Konzepte

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Die Bedeutungsangaben der analysierten KompositaKompositum beruhen auf einer Bestimmung der im jeweiligen Überlieferungskontext aktualisierten Bedeutung, wobei Sehrt (1962) sowie Schützeichel (2012) als Hilfsmittel herangezogen wurden. Bedeutungsangaben sonstiger ahd. Wörter (etwa der einzelnen Konstituenten der Komposita) nach Schützeichel (2012) und Sehrt (1962).

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Zu den Verweisen auf Textstellen im NotkerNotker III. von St. Gallen-Korpus siehe oben Fußnote 4.

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Bedeutungsangaben für lateinische Wörter nach Prinz u.a. (1967–) (A-illibezzus) bzw. Blatt u.a. (1957–) (L-Plaku) sowie Georges (1998).

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Der Ausgabe King/Tax folgend wird der lateinische Psalmen-Text, der in der Psalter-Handschrift (Cod. Sg. 21) rubriziert ist, kursiv gesetzt, der deutsche Übersetzungs- und Kommentartext dagegen recte.

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Übersetzungen der Beispiele NJR.

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Interessant, wenn auch für die Interpretation der gegebenen Textstelle nicht relevant, ist vielleicht auch, dass Blatt u.a. (1957–: Bd. P–Pazzu, 561) unter „sens symboliques“ für passer die figürliche Bedeutung ‚Christus‘ anführt.

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Die in der Handschrift interlinear geschriebenen Glossen sind hier in runden Klammern angegeben.

4.2 Übersetzung lateinischer Fachbegriffe mit Substantivkomposita

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Die Ähnlichkeit von lat. liberalis ‚frei‘ und lat. liber ‚Buch‘ soll hier nicht unerwähnt bleiben. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Ähnlichkeit Notkers Übersetzung mit beeinflusst hat, von einer Fehlleistung Notkers kann aber wohl kaum ausgegangen werden, denn es ist angesichts seiner Lateinkenntnisse und der Frequenz und zentralen Bedeutung des Begriffs artes liberales sehr unwahrscheinlich, dass er diesen falsch als artes libri oder librorum gelesen und verstanden haben könnte.

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Daneben ist ahd. slíhtî bei Notker noch in der abstrakten Bedeutung ‚Schlichtheit‘ im Sinne von ‚Vollendung‘ (Nb 95,14) und in der konkreteren Bedeutung ‚Gegend‘ (Nb 98,23) belegt, wobei letztere wohl auf die Bedeutung ‚Fläche, Ebene‘ zurückgehen dürfte.

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Für das Frühneuhochdeutsche wird dieses Potenzial von Komposita von Solms (1999: 240–241) beschrieben, s.o. Abschnitt 2.2.

Wortbildung und Syntax von Abstrakta bei Friedrich Schiller

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Einem anonymen Rezensenten danke ich für wertvolle Hinweise.

1 Einführung

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Nach Wolfgang Fleischer und Irmhild Barz (1995: 227) sind Adjektive allgemein stärker reihenbildend.

2 Statistische Angaben zu ung-Abstraktum vs. substantiviertem Infinitiv

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Vgl. demgegenüber die ung-Abstrakta: Abänderung, Abbestellung, Abbildung, Abdankung, Abenddämmerung, Abfassung, Abfertigung, Abfeurung, Abfindung, Abforderung, Abhaltung, Abhandlung, Abhärtung, Abkühlung, Abkündigung, Abkürzung, Ablegung, Ablehnung, Ableitung, Ablieferung, Abneigung, Abrechnung, Absagung, Abschaffung, Abschließung, Abschneidung, Abschreckung, Abschweifung, Abschwörung, Absendung, Absonderung, Abspannung, Abstammung, Abstechung, Abstellung, Abstufung, Abstumpfung, Abteilung, Abtreibung, Abtretung, Abwägung, Abwartung, Abwechslung, Abwehrung, Abweichung, Abwendung, Abwerfung, Abzahlung, Abzehrung, Achtung, Ahndung, Ahnung, Almanachsrechnung, Amtsführung, Anbauung, Anbetung, Anbietung, Änderung, Andeutung, Androhung, Aneignung, Aneinanderreihung, Aneinanderstellung, Anempfehlung, Anerbietung, Anerkennung, Anfechtung, Anfindung, Anforderung, Anführung, Anfüllung, Angewöhnung, Anhäufung, Anhörung, Ankündigung, Anlegung, Anlockung, Anmaßung, Anmeldung, Anmerkung, Anmutung, Annäherung, Annehmung, Anordnung, Anpflanzung, Anpreisung, Anregung, Anreizung, Anrühmung, Anschaffung, Anschaulichmachung, Anschauung, Anschließung, Anschmiegung, Anschuldigung, Ansehung, Ansetzung, Ansiedelung, Anspannung, Anspielung, Ansteckung, Anstellung, Anstrengung, Anwandlung, Anweisung, Anwendung, Anwerbung, Anwünschung, Anziehung, Apothekerrechnung, Aufdeckung, Auferstehung, Auferziehung, Auffassung, Auffassung, Auffindung, Aufforderung, Aufführung, Aufhebung, Aufheiterung, Aufklärung, Aufkündigung, Auflösung, Aufmunterung, Aufrechthaltung, Aufregung, Aufstellung, Aufsuchung, Aufwallung, Aufwartung, Aufwendung, Aufzählung, Aufziehung, Ausarbeitung, Ausartung, Ausbesserung, Ausbietung, Ausbildung, Ausbreitung, Ausdehnung, Ausdünstung, Auseinandersetzung, Äußerung, Ausfertigung, Ausfoderung, Ausforderung, Ausführung, Ausfüllung, Auslassung, Ausleerung, Auslegung, Auslieferung, Ausplünderung, Ausrechnung, Ausrichtung, Ausrottung, Ausrufung, Ausrüstung, Ausschließung, Ausschmückung, Ausschußeinrichtung, Ausschußversammlung, Ausschweifung, Aussöhnung, Ausstattung, Austeilung, Ausübung, Auswanderung, Auswechslung, Ausweichung, Auszahlung, Auszehrung, Auszeichnung.

 

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{Abf.d.Niederl., 3.B., NA 17/178}

Auch war man in den Niederlanden von dieser Moderation, die im Grunde keinen einzigen wesentlichen Misbrauch abstellte, so wenig erbaut, daß das Volk sie in seinem Unwillen anstatt Moderation (Milderung) Moorderation d.i. Mörderung nannte.

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Zu aktiven und inaktiven Wortbildungsmustern vgl. Wolfgang Motsch (1999: 18).

3 Konkurrenz von ung-Abstraktum und substantiviertem Infinitiv

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Man unterscheidet bei den ung-Abstrakta:

(i) Ereignisnominalisierungen (nomina actionis): Einbettung, Einrichtung, Berufung

(ii) Zustandsnominalisierungen (nomina acti): Bildung, Stimmung, Verwirrung, Verzweiflung, Lähmung

(iii) Agensnominalisierungen (nomina agentis): Verwaltung, Leitung, Regierung, Bedienung

(iv) Objekts- oder Resultatsnominalisierungen: Erfindung, Sammlung, Bedachung, Sendung, Lieferung

(v) Instrumentnominalisierungen: Kocher, Rechner, Lüftung, Verkleidung

(vi) Kollektiva: Leitung, Bestuhlung (cf. von Heusinger 1998; von Heusinger/von Heusinger 1999; Ehrich/Rapp 2000: 250; Winhart 2005: 143).