Gegendiagnose II

Tekst
0
Recenzje
Przeczytaj fragment
Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

Die ›neue‹ psychiatriekritische Bewegung der 1970er & -80er Jahre

In Deutschland manifestierte sich die ›alte Psychiatriekritik‹ anfangs in der sog. Psychiatrie-Enquete, dem Bericht über die Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland von 1975 (vgl. Deutscher Bundestag 1975). Dieser kritisierte neben einer schlechten Versorgungsstruktur (vgl. ebd.: S. 8 ff.), einer mangelnden Qualifikation der ›Professionellen‹ (vgl. ebd.: S. 9 ff.), auch die Struktur und Bausubstanz der Gebäude (vgl. ebd.: S. 11). Was sich leicht lesen lässt, bedeutete für die Betroffenen in erster Linie eine höhere Wahrscheinlichkeit auf Inhaftierung in einer geschlossenen Institution und die tägliche Gefahr in heruntergekommenen, überfüllten Schlafsälen der Willkür von Psychiater_Innen, Pfleger_Innen, Ärzt_Innen und Therapeut_Innen ausgesetzt gewesen zu sein. Die Psychiatrie-Enquete schaffte in der Praxis jedoch keine radikalen Veränderungen. Die vollzogenen Reformen ermöglichten im psychiatrischen System zwar die »Abkehr vom Konzept der Verwahrung und Ausschließung« (Trotha 2001: o.S.) der Betroffenen, jedoch ohne »die grundsätzlichen Positionen des psychiatrischen Diskurses in Frage stellen zu müssen« (ebd.). Hinzu kamen neue Entdeckungen im Bereich der Psychopharmaka, welche – im Zuge der ›Psychiatrie Reform‹ von Ärzt_Innen als Fortschritt gefeierten – zur Verschiebung von Behandlungsmethoden führte: Weniger direkte Gewalt durch die »mit Problem belasteten Elektro-, Kardiazol- und Insulinschocktherapie« (Häfner 2003: S. 124), mehr Gewalt durch teils unter Zwang verabreichten Psychopharmaka (vgl. Weigand 2015: 20 ff.).

Auch bei der ›alten‹ Psychiatriekritik, welche mit ihrer Dekonstruktion und Entmystifizierung von psychosozialen Krisen neue Denk- und Handlungsmuster zur Unterstützung anbot, blieb die Kritik – wie auch in diesem Artikel – meistens bei einer akademischen Betrachtung und Umdeutung stehen.

Jedoch begannen – durch den Einfluss der oben beschriebenen Kritiken gestützt – verschiedene Betroffenengruppen sich in Selbsthilfe- und Betroffenenverbänden zu organisieren. Dabei stand nun, wie auch in der ›alten‹ Psychiatriekritik weniger die Forschung an und über die Betroffenen und deren Verhalten im Vordergrund, sondern es wurden verstärkt die gesellschaftlichen Verhältnisse analysiert unter denen Menschen leiden können. Neu war nun vor allem die hierbei entstehende Selbstorganisierung von Betroffenen bzw. Patient_innen. Einige sahen in dem Verständnis, dass ›krankes‹ Verhalten aus kranken Gesellschaftsverhältnissen entstünde, den Ausgangspunkt für eine Analyse, in der als ›krank‹ Klassifizierte die eigentlichen revolutionären Subjekte wären, sofern sie die »progressiven Momente der Krankheit in Anspruch [nehmen]« (Sozialistisches Patientenkollektiv & Sartre 1972: S. 61). Diese Haltung hatte jedoch auch einen gefährlichen Effekt: Sollten Parolen wie »Aus der Krankheit eine Waffe machen« (Sozialistisches Patientenkollektiv & Sartre 1972) ein neues Selbstbewusstsein erschaffen und so zu einem Umsturz der Verhältnisse führen, entstand für einige Betroffene durch den Verweis auf die Psychiatrie und Therapie als herrschaftsstabilisierende Institutionen ein Vakuum in Bezug auf gewollte Unterstützung. Dabei ging unter, dass auch gängige medizinische Erklärungsmodelle einigen Betroffenen durchaus helfen konnten, mit ihren Krisensituationen umzugehen.

Manche Gruppen versuchten daher Unterstützungsstrukturen aufzubauen, in denen sie sich möglichst ohne den Einfluss einer kapitalistisch-bürgerlichen Gesellschaft um sich selbst kümmern konnten (vgl. Lehmann 1998: S. 31). Wieder andere versuchten mit Unterstützung von sog. Allies10 Strukturen aufzubauen, in denen Menschen vor psychiatrischer Gewalt geschützt leben und gleichzeitig ihre Krisen durchleben konnten (vgl. ebd.).

Dies ist der Standpunkt, an dem ich die heutige linke Bewegung nach wie vor sehen würde. Während die Psychiatrie-Reform im Zuge der 1970er Jahre gestarteten Psychiatrie-Enquête versucht hat, einige akademische Kritiken umzusetzen und in ihrer Reform die sog. Sozial-Psychiatrie erschaffen hat, haben radikalere Gruppierungen versucht sich ein unabhängiges Unterstützungssystem aufzubauen. Dabei gibt es innerhalb eines bewegungslinken Kontextes in Deutschland scheinbar zwei Hauptmeinungen zum Thema Psychiatriekritik und Unterstützungsarbeit: Die einen gehen davon aus, dass die alten Kritiken in der Psychiatriereform aufgehen würden und lediglich mangelnder Zugang zum System und stereotype Darstellung noch aktuell vorhandene Probleme seien. Diese Position schiebt somit die Verantwortung für eine als notwendig betrachtete ›Heilung‹ dem medizinisch-therapeutischen Komplex zu. Die andere Position beinhaltet meist den Gedanken, dass die Kritik am Unterstützungssystem bereits formuliert worden wäre, sich aber real in der herrschenden bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft nichts verändern kann. Diese Position betrachtet somit die spezifischen Verhältnisse als gegeben und unveränderbar und die Betroffenen müssten sehen, wie sie selbst in dieser Welt zurechtkommen.

Gemein ist beiden Positionen, dass als ›krank‹ erklärtes Verhalten auf irgendetwas in einer Person verortetes projiziert wird und diese daher professionelle Hilfe benötigen würden. Entweder es heißt, die Person trage keine Verantwortung für ihre ›Krankheit‹, da sie biologisch oder rein gesellschaftlich bedingt wäre, oder sie trüge die volle Verantwortung für ihr Handeln. Beides führt dazu, dass Menschen in Krisensituationen vor allem an sog. ›Professionelle‹ verwiesen werden.11

Und nun?

Die Fragen, die sich nun anbieten, wären: Was kann eine emanzipatorische Bewegung aus den vorhandenen Analysen lernen und wie könnte sich eine linke Bewegung einer fortschrittlicheren Unterstützung annähern? Dafür möchte ich einzelne Bezugspunkte für eine Selbstreflexion anbieten, welche sich aus den vorher beschriebenen Kritiken ergeben.

1. Die Differenzlinie psychisch ›gesund‹ // psychisch ›krank‹ ist gesellschaftlich konstruiert.

Es soll an dieser Stelle nicht behauptet werden, dass das Verhalten vom Menschen nichts mit biologischen Faktoren zu tun haben kann (vgl. Cooper 1972: S. 32; Szasz 1972: S. 27). Jedoch besitzt sowohl Verhalten als auch der Umgang mit Verhalten immer eine gesellschaftliche Dimension (vgl. Cooper 1972: S. 14; Laing 1994: S. 50; Rose 2000: S. 310). Sich als Verbündete_R für gesellschaftliche Dimensionen von Krisen zu sensibilisieren und nicht das daraus resultierende Verhalten von Menschen zu problematisieren, kann Entlastung für Betroffene schaffen. Gerade Strukturen wie der kapitalistische Verwertungsdruck, patriarchale und sexistische Verhältnisse, struktureller und direkter Rassismus, Unterdrückung und Ächtung von Lebensweisen etc. sind allgegenwärtig und schaffen beständige Drucksituationen, die zu Verhalten führen können, das zwar einen Sinn erfüllt, für nicht Betroffene jedoch nicht nachvollziehbar ist.

Reflexionsfragen: Bin ich mir bewusst, dass das individuelle und situative Verhalten von Menschen immer auch in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext zu betrachten ist? Was kann ich tun, um den ausgeübten Druck auf Personen zu verringern und sie dadurch zu entlasten? Was kann ich tun, um den Druck zu verringern, den ich auf Menschen ausübe? In welchen Situationen wird es mir selbst zu viel? Wie kann ich Räume schaffen, in denen Betroffene so sein können, wie es ihnen gut tut? Wie würde ein solcher Raum für mich aussehen?

2. Eine Klassifizierung menschlichen Verhaltens – von anderen als den Betroffenen selbst – ist abzulehnen.

Eine Diagnose stellt eine externe Beschreibung der Symptome einer komplexen Lebenssituation einer Person dar und verdeckt dabei die gesellschaftlichen und gruppenbezogenen Prozesse, die das Verhalten ausgelöst haben (vgl. Cooper 1972: S. 32; Szasz 1972: S. 26). Damit einhergehen kann ein Prozess der Depersonalisierung eines Menschen, da die Gefahr besteht, dass dieser fortan nur über die Diagnose definiert wird oder sich selbst nur darüber definiert (vgl. Laing 1994: S. 27). Gesellschaftliche Dimensionen werden spätestens ab dem Punkt der Klassifikation ausgeblendet und eine – meist naturalisierende – Erklärung für das Verhalten in die Person hineingelegt (vgl. Rose 2000: S. 306).

Reflexionsfragen: Was löst es bei mir aus, wenn mir eine Person von einer (psychischen) Diagnose erzählt? Wie sehr nutze ich Diagnosen von Menschen, um mir ihr Verhalten zu erklären? Projiziere ich in meinem Umfeld (verdeckte) gesamtgesellschaftliche Verhältnisse auf das Verhalten von Einzelpersonen und mache sie dafür (allein) verantwortlich? Erwarte ich aufgrund von Diagnosen bestimmtes Verhalten von Personen?

3. Den Menschen als selbstverantwortliches Subjekt betrachten.

Durch eine naturalistische Betrachtung von psychosozialen Krisen entsteht häufig ein Herrschaftsgefälle zwischen ›gesunden‹ und ›krank‹ klassifizierten Personen. Dies drückt sich im institutionellen Bereich nicht zuletzt durch den Zwang zur sog. ›Krankheitseinsicht‹ (vgl. Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie 2000: S. 155 f.) aus. Eine Ursache hierfür lässt sich darin sehen, dass die Definitionsmacht über den Gesundheitsstatus, bei Dritten liegt (vgl. Szasz 1972: S. 57). Diese versuchen meist, an Hand von historisch gewachsenen ›wissenschaftlichen‹ Kriterien (sprich weiße, männliche, heterosexuelle, westliche Sicht) (vgl. Haraway 1988: S. 585), die ›dysfunktionalen‹ Strukturen innerhalb einer Person zu verorten. Mit dem dadurch entstehenden hierarchischen Verhältnis, geht meistens auch eine Absprache der Selbstverantwortung für die eigenen Handlungen einher (vgl. Rose 2000: S. 315).12

 

Reflexionsfragen: Wann halte ich selbstverletzendes Verhalten für selbstbestimmt (z. B. Rauchen), wann spreche ich Personen ihre Selbstbestimmtheit ab (z.B. ›Ritzen‹)? Wie bewerte ich grenzüberschreitendes Verhalten von Personen mit und ohne Diagnose? Gibt es Momente in meinem Leben, an denen ich die Verantwortung über mich abgeben möchte? Was bedeutet es für mich, wenn ich die Verantwortung abgebe? Was bedeutet es für mich, wenn jemand mir die Verantwortung überlässt? Verweigere ich Menschen durch meine ›Hilfe‹ ihre Selbstbestimmung und welche Alternativen gibt es?

4. Emanzipatorische Diskurspositionen öffentlich vertreten.

Die gesellschaftlichen Verhältnisse erlauben es nicht allen Menschen gleichberechtigt an der Gestaltung von Diskursen teilzunehmen. Einer der Ausschlussmechanismen besteht darin, den ›Wahnsinn‹ per Definition aus dem Diskurs auszuschließen (vgl. Foucault 2014: S. 16). Dies verdeutlicht noch einmal die Notwendigkeit von Allies sich öffentlich zu positionieren. Die Rolle von Unterstützer_Innen darf sich nicht durch ein hierarchisches Verhältnis definieren, stattdessen muss die Definitionsmacht über die Situation in der Hand der Betroffenen liegen (vgl. Laing 1994: S. 27). Die eigene privilegierte Stellung zu hinterfragen und sowohl zu teilen, als auch zu nutzen um eine politische Bewegung zu stärken, ist in vielen emanzipatorischen Diskursen angekommen. Diese Notwendigkeit besteht auch in Bezug auf die Differenzlinie psychisch ›gesund‹ // ›krank‹.

Reflexionsfragen (viele davon sind in dem Aufruf Bonnie Burstows Starting the New Year with a Bang zu finden) (vgl. Burstow 2016: o.S.): Wie ist meine Positionierung im Diskurs? Welche Meinung vertrete ich nach außen in Bezug auf biologisch-medizinische Erklärungsansätze? Wodurch legitimiert sich meine Rolle als Unterstützer_In? Muss ich mein theoretisches Wissen über psychiatriekritik noch verfeinern? Sehe ich die aktivistische Notwendigkeit einer psychiatriekritischen Bewegung? Sehe ich Überschneidungspunkte zwischen anderen emanzipatorischen Strömungen und einer psychiatriekritischen Bewegung? Nehme ich Erfahrungsberichte von Betroffenen ernst, oder relativiere ich sie auf Grund ihrer Diagnose?

Ziel dieser Einführung sollte es sein, eine Perspektive und einen kleinen Überblick zum Thema Psychiatriekritik zu geben. Hierbei lag der Schwerpunkt vorrangig auf einer akademischen, westlichen und weißen Analyse. Viele wichtige Positionen kommen in diesem Artikel somit zu kurz oder bleiben außen vor (vgl. u.a. Mader 2015: 76 ff.).13 Gerade in den letzten Jahren wurden die kritischen Analysen des psychiatrischen Diskurses deutlich erweitert. Dies beinhaltete auch die Erkenntnisse der Mad Studies (vgl. u.a. Burstow, LeFrancois & Diamond 2014; Russo & Sweeney 2016), welche Psychiatriekritik aus betroffener Perspektive äußert, und der disability Studies mit dem Neurodiversitätsansatz (vgl. u.a. Graby 2015), welche für eine Akzeptanz von neurologischen Unterschieden des menschlichen Organismus kämpft.

Wir als linke Bewegung müssen dahinkommen, dass das Verhalten einzelner auch Symptom einer kaputten Gesellschaft darstellt. Wir müssen einen anderen Umgang mit Krisensituationen, von außen nicht nachvollziehbarem Verhalten und persönlicher Überforderung finden, als die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft es vorsieht. Statt mit der Absprache von Selbstbestimmung, naturalistischen Ideologien oder mechanischen Tipps wie Therapie oder Medikamentation zu reagieren, sollten wir uns in einer solidarischen Form von direkter und diskursiver Unterstützung üben. Das ist natürlich anstrengender und komplexer, als auf existierende psychiatrische Strukturen und Denkmuster zurückzugreifen, ermöglicht aber langfristig den Weg für eine tatsächlich solidarische Unterstützung.

Literatur- und Quellenverzeichnis

Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie 2000: Das AMDP-System – Manual zur Dokumentation psychiatrischer Befunde. Göttingen: Hogrefe.

Basaglia, Franco 1980: Die Transformation der Psychiatrie. In Simons, Thomas (Hrsg.), Absage an die Anstalt – Programm und Realität der demokratischen Psychiatrie in Italien. Frankfurt am Main.

Burstow, Bonnie/ LeFrançois, Brenda A./ Diamond, Shaindl (Hrsg.) 2014: Psychiatry Disrupted – Theorizing Resistance and Crafting the (R)evolution. Montreal/ Kingston: McGill-Queen‘s University Press.

Burstow, Bonnie 2016: Starting the New Year with a Bang: A Medley of Antipsychiatry Resolutions. Mad In America. https://www.madinamerica.com/2016/12/starting-new-year-bang-medley-antipsychiatry-resolutions/ (Zugriff am 26.10.2017).

Chesler, Phyllis 1977: Frauen – das verrückte Geschlecht. Rowohlt Taschenbuch.

Coché, Stefanie 2017: Psychiatrie und Gesellschaft: psychiatrische Einweisungspraxis im »Dritten Reich«, in der DDR und der Bundesrepublik 1941-1963 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

Cooper, David 1972: Psychiatrie und Anti-Psychiatrie. Frankfurt (am Main): Suhrkamp.

Cooper, David 1976: Von der Notwendigkeit der Freiheit. Frankfurt (am Main): Roter Stern.

Deutscher Bundestag 1975: Bericht über die Lage der Psychiatrie in der Bundsrepublik Deutschland – Zur psychiatrischen und psychotherapeutisch/psychosomatischen Versorgung der Bevölkerung -. In: Deutscher Bundestag 1975 https://www.dgppn.de/­_Resources/Persistent/­80a99fbacaed5e58ef5c0733­bdf8af78f8017e3c/­Psychiatrie_Enquete_WEB.pdf (Zugriff am 12.2.2018).

Dießelhorst, Malte 1989: Die Euthanasie im »Dritten Reich«. In Dreier, Ralf/ Sellert, Wolfgang (Hrsg.), Recht und Justiz im »Dritten Reich« (S. 118–135). Frankfurt am Main.

Dörner, Klaus 2001: Die institutionelle Umwandlung von Menschen in Sachen – Behinderte und Behinderung in der Moderne. In Emmrich, Michael (Hrsg., Im Zeitalter der Bio-Macht: 25 Jahre Gentechnik, eine kritische Bilanz Frankfurt am Main S. 15–44.

Drecktrah, Volker Friedrich 2008: Die Aufarbeitung der nationalistischen Justiz in Niedersachsen. In Schumann, Eva (Hrsg.), Kontinuitäten und Zäsuren. Rechtswissenschaft und Justiz im »Dritten Reich« und in der Nachkriegszeit Göttingen (S. 271–299).

Dudek, Kevin 2015: ›Nazi, werde schleunigst Arzt. Sonst holt der auch dich!‹ zur Shoahrelativierung in der Antipsychiatrie. In: Schmechel, Cora/ Dion, Fabian/ Dudek, Kevin/ Roßmöller, Mäks* (Hrsg.) GEGENDIAGNOSE – Beiträge zur radikalen Kritik an Psychiatrie und Psychologie. Münster S. 313–325

Foucault, Michel 1973: Wahnsinn und Gesellschaft. Frankfurt (am Main): Suhrkamp.

Foucault, Michel 2014: Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch.

Goffman, Erving 1972: ASYLE – Über die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen. Frankfurt (am Main): Suhrkamp.

Graby, Steve 2015: Neurodiversity: Bridging the gap between the disabled people’s movement and the mental health system survivors’ movement? In: Researchgate (2015), https://www.researchgate.net/publication/­306209881_Neurodiversity_Bridging_­the_gap_between_the_­disabled_people‘s_­movement_and_the_mental_­health_system_survivors‘_movement (Zugriff am 10.01.2019)

Häfner, Heinz 2003: Die Inquisition der psychisch Kranken geht ihrem Ende entgegen. Die Geschichte der Psychiatrie. Enquete und Psychiatriereform in Deutschland. In Kersting, Franz-Werner (Hrsg.) Psychiatriereform als Gesellschaftsreform: die Hypothek des Nationalsozialismus und der Aufbruch der sechziger Jahre Paderborn (S. 113–140).

Haraway, Donna 1988: Situated Knowledges: The Science Question in Feminism and the Privilege of Partial Perspective. (Feminist Studies), No. 3 (Vol. 14), 575–599.

Harms, Ingo 2011: Biologismus – Zur Theorie und Praxis einer wirkmächtigen Ideologie. Oldenburg: BIS-Verlag.

Hechler, Andreas 2015: Diagnosen von Gewicht. Innerfamiliäre Folgen der Ermordung meiner als ›lebenswert‹ diagnostizierten Urgroßmutter. In: Schmechel, Cora/ Dion, Fabian/ Dudek, Kevin/ Roßmöller, Mäks* (Hrsg.) GEGENDIAGNOSE – Beiträge zur radikalen Kritik an Psychiatrie und Psychologie. Münster S. 143 – 193.

Kalkstein, Fiona/ Dittel, Sera 2015: Zur Ver_rückung von Sichtweisen. Weiblichkeit* und Pathologisierung im Kontext queer-feministischer psychologischer Auseinandersetzungen. In: Schmechel, Cora/ Dion, Fabian/ Dudek, Kevin/ Roßmöller, Mäks* (Hrsg.) GEGENDIAGNOSE – Beiträge zur radikalen Kritik an Psychiatrie und Psychologie. Münster S. 210–245.

Klee, Ernst 2009: Euthanasie im NS-Staat: die Vernichtung lebensunwerten Lebens. Frankfurt am Main: Fischer.

Laing, Ronald D. 1994: Das geteilte Selbst. Köln: Kiepenhauer & Witsch.

Latton, Marcus 2016: Jedem Stamm seine Bräuche. In: jungle.world. 2016/35 https://jungle.world/artikel/2016/35/jedem-stamm-seine-braeuche (Zugriff am 26.10.2017).

Lehmann, Peter 1998: Zum Davonlaufen – Wie die Weglaufhausgruppe entstand. In Kempker, Kerstin (Hrsg.), Flucht in die Wirklichkeit – Das Berliner Weglaufhaus Berlin (S. 30–37).

Leiprecht, Rudolf (Hrsg.) 2011: Diversitätsbewusste Soziale Arbeit. Schwalbach am Taunus: Wochenschau Verlag.

Lewontin, Richard/ Rose, Steven P./ Kamin, Leon. 1988: Die Gene sind es nicht… Biologie, Ideologie und menschliche Natur. Weinheim: Psychologie Verl.-Union.

Mader, Esther 2015: Psychopathologisierung und Rassismus in Deutschland. Eine feministische Perspektive. In Schmechel, C.; Dion, S.; Dudek, K.; Roßmöller, M. (Hrsg.) GEGENDIAGNOSE – Beiträge zur radikalen Kritik an Psychiatrie und Psychologie. Münster S. 76 – 101.

Mead, George Herbert 1968: Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus. Mind, self, and society ‹dt.›. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Rittmeyer, Christel 1988: Bewegung gegen Ausgrenzung – Die integrative Psychiatrie und Schulreform Italiens. Weinheim: Deutscher Studien Verlag.

Rose, Steven 2000: Darwins gefährliche Erben – Biologie jenseits der egoistischen Gene. München: C.H. Beck.

Russo, Jasna/ Sweeney, Angela (Hrsg.) 2016: Searching for a Rose Garden – Challenging Psychiatry, Fostering Mad Studies. Monmouth: PCCS Books Ltd.

Schaps, Regina 1982: Hysterie und Weiblichkeit – Wissenschaftsmythen der Frau. Frankfurt am Main: Campus.

Schmechel, Cora 2013: Don‘t pathologize this. Zugriff am: 10.01.2019 Verfügbar unter: https://www.anschlaege.at/feminismus/2013/04/dont-pathologize-this/.

Sozialistisches Patientenkollektiv & Sartre, Jean-Paul (Hrsg.) 1972: SPK, aus der Krankheit eine Waffe machen: e. Agitationsschrift d. Sozialist. Patientenkollektivs an d. Univ. Heidelberg. Mit e. Vorw. von Jean-Paul Sartre (Trikont-Texte) (1. Aufl.). München: Trikont-Verlag.

Szasz, Thomas Stephan 1972: Geisteskrankheit – ein moderner Mythos?: Grundzüge einer Theorie des persönlichen Verhaltens. The myth of mental illness ‹dt.›. Olten: Walter.

Trotha, Thilo von 2001: Unterwegs zu alten Fragen – Die Neue Antipsychiatrie. http://www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/reform/trotha_unterwegs.htm (Zugriff am 9.3.2016).

Weigand, Stephan 2015: Inklusiv und repressiv. Zur Herrschaftsförmigkeit der reformierten Psychiatrie. In: Schmechel, Cora/ Dion, Fabian/ Dudek, Kevin/ Roßmöller, Mäks* (Hrsg.) GEGENDIAGNOSE – Beiträge zur radikalen Kritik an Psychiatrie und Psychologie. Münster S. 20–46

Yaghoobifarah, Hengameh 2016a: Fusion ist für Lauchs. In http://www.taz.de/!5319320/ (Zugriff am 10.01.2019).

Yaghoobifarah, Hengameh 2016b: Fusion Revisited: Karneval der Kulturlosen. In https://missy-magazine.de/blog/2016/07/05/fusion-revisited-karneval-derkulturlosen/ (Zugriff am 26.10.2017).