Das Anthropozän lernen und lehren

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Zur Erarbeitung wünschbarer Zukünfte ist die Anwendung der Design-Thinking-Methode in modifizierter Weise ebenfalls sinnvoll. So sollten mehrere auch optional wünschbare Zukunftswege erarbeitet werden, um diese auf ökologische, soziale und ethische Kompatibilität zu testen. Wünschbare Zukünfte sind am besten veranschaulichbar, wenn sie in Form idealtypischer Zukünfte „durchdekliniert“ werden, was im Design-Thinking-Ansatz dem Definieren verschiedener Sichtweisen, dazugehöriger Ideen und der Aufstellung verschiedener Prototypen entspricht. Diese sind dann zu testen, was exemplarisch mit Einzelbeispielen aus verschiedenen Lebensweltzukünften geschehen kann. In mehreren iterativen Schleifen können dann innerhalb der verschiedenen Zukunftsszenarien auch Mischungen als Handlungs-Portfolios zusammengestellt werden und durch „backcasting“ einzelne Schritte zum Erreichen eines gesellschaftlich vereinbarten Wunschszenarios geplant werden (Robinson 1988, 2003; Dreborg 1996). In diesem Sinne erstellte der Verfasser vier idealtypische, potenziell wünschbare Zukünfte, denen er ein fünftes, unerwünschtes als Business-as-usual-Szenario gegenüberstellte. Der Ansatz ist, aus folgendem Dilemma herauszufinden: Zwar sind sich die meisten gesellschaftlichen Gruppen grundsätzlich einig, dass ein „weiter-wie-bisher“ nicht möglich erscheint, allerdings spaltet die Frage nach dem richtigen Zukunftsweg nicht nur die Gesellschaft, sondern in Teilen auch die Wissenschaften. Die fünf idealtypischen Zukunftsszenarien sollen also gleichermaßen Diskurs über verschiedene Lösungswege ermöglichen, aber auch einen kooperativen Konsensusprozess sowie daran anschließend eine gemeinsam getragene Erstellung gemischter, bei Bedarf immer wieder modifizierbarer („liquider“) Lösungs-Portfolios aus den verschiedenen Szenarien bzw. den Pfaden dorthin zu ermöglichen. Dazu ist es sinnvoll, die einzelnen Lebensweltbereiche, darunter Energie, Wohnen, Arbeiten, Wirtschaften, Ernährung, Gesundheit, Mobilität in diesem Sinne entlang solcher Szenarien in die Zukunft zu denken. Box 4 sowie Abb. 13, 14 skizzieren derartige mögliche idealtypischen Zukünfte für einige dieser Bereiche. (Näheres zum Konzept, den Beispielen sowie zu weiteren Literaturangaben siehe Leinfelder 2014a, 2016b, 2018, 2020b.) Nachfolgend einige Ideen, wie Lebenswelt-Zukünfte im Unterricht erarbeitet werden können:


Abbildung 13: Die Leinfelder’schen fünf anthropozänen Zukunftspfade, illustriert von Tanja Föhr (aus Leinfelder & Föhr 2015). Näheres siehe Text, Box 4 und Abb. 14.


Abbildung 14: Anthropozäne Zukünfte: Endpunkte der idealtypischen Zukunftspfade als Szenarien für verschiedene Lebenswelt-Themen (Ernährung, Medizin, Energie, Wohnen, basierend auf Leinfelder (2014). Grafik Tanja Föhr (aus Leinfelder & Föhr 2015). Näheres siehe Text und Box 4.

• Abb. 14 zeigt mehrere Lebensweltzukünfte in gescribbelter Fünfeckdarstellung, mit skizzierten Objekten zur besseren Vorstellbarkeit (aus Leinfelder & Föhr 2015); weitere Abbildungen dazu finden sich in Leinfelder (2014a, 2016b). Nach Diskussion des Zukunftsthemas sowie der generellen Einführung in die fünf idealtypischen Zukunftsszenarien (ggf. unter der Verwendung des Texts in Box 4) könnten ähnliche Szenarien für andere Lebensweltbereiche (z.B. Zukünfte der Schule?) in Kleingruppen erstellt und in Form von Texten, selbst gezeichneten Grafiken oder Comics oder kleinen Vorträgen präsentiert werden.

• Fünf Personen (oder fünf Kleingruppen) spielen Sachwalter für je ein Lebensweltszenario (BAU, reaktiv, suffizient, bioadaptiv, high-tech) in einem schauspielähnlichen fiktiven Diskurs oder als interaktiver Alle-gegen-alle-Science Slam.

• Im Kunstunterricht werden 3D-Modelle aus Karton, Ton, Draht usw. erstellt, mit denen man Szenarien besser vorstellbar machen kann.

• Verschiedene idealtypische Lebensweltzukünfte können umfassend zum Thema Ernährung behandelt werden. Dazu eignen sich insbesondere die Lehrerhandreichungen zum bereits weiter oben (Abschnitt 3.2.2) vorgestellten Sachcomic Die Anthropozän-Küche. Dort werden das Konzept der Zukunftswerkstatt ausführlich vorgestellt sowie Perspektivenszenarien behandelt und für den Unterricht aufbereitet. Für das Thema idealtypische Zukunftsszenarien im Anthropozän eignen sich auch cartoonartige Visionskarten, mit denen Visualisierungen möglich sind (für ein Beispiel siehe Hamann et al. 2017)49.

• Auf Doppelseite 203/204 im Sachcomic Die Anthropozän-Küche (Hamann et al. 2016) finden sich die vier idealtypischen Zukunftspfade zur Ernährung in ihrer kompletten Vernetztheit als Abbildung dargestellt, ausgehend von der mittig angeordneten Problemlage (aktuelle Situation bzw. Business as usual). Diese könnte zu umfangreichen Recherchen auch für den Schulunterricht sowie für weitere Formate hilfreich sein.50

• Als Gruppenarbeit könnten auch zukunftspfadtypische Rezepte zusammengestellt, gekocht, verkostet, ressourcenbasierte Fußabdrücke berechnet und bewertet werden. Beispiele könnten sein: lokale, saisonale Kost (Suffizienzpfad), Insektenrezepte51 (bioadaptiver Pfad), vegane fleischimitierende Burger (High-Tech-Pfad) etc. Dies könnte auch in der Schulkantine angeboten werden.

• Postkarten aus der Zukunft schreiben (basierend auf den idealtypischen Zukünften). Beispiele dafür finden sich in Hamann et al. (2016, 206–215).

• Zukunftswünschebefragung im öffentlichen Raum, Auswertung (Wie viele haben sich Dinge gewünscht, die es noch nicht gibt? Wie viele nur Altbekanntes, wie viele Konkretes, wie viele Allgemeinplätze?).

• Und vieles mehr, insbesondere auch zum Thema Zukünfte vorstellbar machen durch Ausprobieren und ggf. Protokollführung.

4. Fazit und Ausblick

Das bisherige Anthropozän ist gekennzeichnet durch gigantische Eingriffe des Menschen ins Erdsystem, darunter der enormen Übernutzung der Erdressourcen, des Einbringens geologisch relevanter Hinterlassenschaften, welche als Technosphären-Sedimente die ganze Erde überziehen, durch Aushebeln natürlicher Kreislaufsysteme, durch extreme Veränderungen der Lebewelt, durch menschengemachten Klimawandel, Versauerung der Meere und Meeresspiegelanstieg.

Gleichzeitig birgt das Konzept des Anthropozäns durch seinen inter- und transdisziplinären systemischen Blick einen wesentlichen Ansatz zur Problemlösung und zum Erzielen einer gerechten, sozialen und nachhaltigen Zukunftsfähigkeit der Menschheit. Die Analyse des heutigen Anthropozäns sowie der Prozesse, die dazu geführt haben, macht auch klar, dass Lösungsbereitschaft und Lösungsansätze von der politischen „top-down“-Ebene, aber auch von einer „bottom-up“-Bewegung von Gruppen, Vordenkern und Protestgruppen aus zivilgesellschaftlichen Bereichen notwendig sind, was allein allerdings nicht genügt. So bedarf es einer zusätzlichen, starken und konstruktiv aufeinander zugehenden gesamtgesellschaftlichen Kooperation von Wissenschaften, innovativen Wirtschaftsbereichen, Entrepreneuren, dezidierten Behörden und Ämtern sowie vieler weiterer gesellschaftlicher Gruppen, welche gute Ideen „von unten“ aufgreifen, erproben und ggf. hochskalieren, was „von oben“, also von der Politik zugelassen und befördert werden müsste.

Dies kann allerdings dauerhaft nur gelingen, wenn auch die Bildungssysteme entsprechende Voraussetzungen früh schaffen und der Jugend von heute umfangreiche Zukunftskompetenzen mit auf den Weg geben. Auch hierfür erscheint das Potenzial des Anthropozän-Konzepts als disziplinübergreifender, analytischer und lösungsorientierter Bildungsansatz sehr groß. Die analytische Konzeptebene umfasst die immensen anthropogenen Auswirkungen auf das Erdsystem sowie auf die geologisch-stratigraphische Sedimentabfolge in einem inter- und transdisziplinären Kontext. Dies macht die immensen anthropogenen Auswirkungen auf das Erdsystem in ihrer gegenseitigen Bedingtheit und Wechselwirkung verständlich. Gerade in Zeiten von weit verbreiteten Verkürzungen, Populismen, Fake News und verschwörungstheoretischen Bewegungen stellt eine Befassung mit dieser integrativen Analyse eine wesentliche Daten- und Faktengrundlage zu objektiven Betrachtungen dar. Basierend auf dieser Analyse lassen sich zusätzlich neue Erzählweisen, integrative, vernetzte Denkweisen, experimentelle und partizipative Lernformate sowie unterschiedliche und miteinander „verhandelbare“ mögliche, wünschbare und visionäre Zukunftsszenarien ableiten (konsequentiale Metaebene des Anthropozän-Konzepts). Solche Formate können sowohl im Fächerunterricht als insbesondere auch im fächerübergreifenden, projektbasierten Unterricht gewinnbringend eingesetzt werden und dabei helfen, fundierende und zielbildende psychische Ressourcen zusammenzubringen und zu stärken und damit Sinnkonstruktionen zu unterstützen.

 

Der extrem breite Themenkatalog des Anthropozäns kann in Teilen gut im fachspezifischen Unterricht gelehrt und gelernt werden. Der vorliegende Beitrag ist also keinesfalls ein Plädoyer für den Abbau des Fachunterrichts. Ähnlich wie die Erdsystemwissenschaften heute eine Integration quasi aller Disziplinen aus Natur-, Technik-, Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften benötigen und erreichen, benötigt allerdings auch die Bildung für die Zukunft im Anthropozän zusätzlich zum fachspezifischen Unterricht viel mehr Querverbindungen, fächerübergreifende Kooperation und projektbezogenen Unterricht sowie eine weitere Stärkung offenen Denkens und der Kommunikationsfähigkeit. Dazu erscheint es überaus sinnvoll, in fächerübergreifendem und projektbasiertem Unterricht die notwendigen systemischen Verbindungen zu schaffen. Dies kann allerdings nicht allein auf dem Rücken der Lehrkräfte abgeladen werden, sondern dazu bedarf es umfassender weiterer Unterstützung etwa durch die Erstellung von Lehrmaterialien, durch verbesserte Ausrüstung der Schulen für Werkstattprojekte und digitale Projekte, weitere Kooperationen mit Universitäten, Hochschulen, Behörden, Firmen und Museen sowie auch teilweise Änderungen in der Hochschulausbildung der Lehrkräfte. Ein Ziel sollte sein, Schulen auch zu Werkstätten für Zukunftsideen und -konzepten zu machen. Durch derartiges wechselseitiges Lehren und Lernen zum Verständnis des heutigen und zur Gestaltung des zukünftigen Anthropozäns kann der Blick auf die Zukunft geweitet und offengehalten, und damit die notwendige Zukunftskompetenz (Future Literacy) – bzw. vielleicht exakter „Zukunftsfähigkeitskompetenz“ – des einzelnen und der ganzen Gesellschaft enorm befördert werden.52

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