An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière

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Z serii: Serie Ares #2
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Weil bis zum Kriegsausbruch jenseits mittel- bis langfristiger Überlegungen noch wenig passiert war, wurde nun «der Versuch unternommen, mit den Marschformationen eine Art Reservearmee zu improvisieren, indem man sie in Marschregimenter und Marschbrigaden formierte und als Kampftruppe verwendete. Der Versuch zeitigte kein günstiges Ergebnis; unzulänglich ausgerüstet – sie besassen keine Maschinengewehre und so gut wie keine Artillerie – konnten sie trotz bestem Willen, Hingabe und Opfermut den Anforderungen als Kampftruppe nicht gewachsen sein und gingen überdies zum grossen Teil infolge beträchtlicher Verluste ihrem eigentlichen Zwecke, dem Ersatz der Verluste bei ihren Truppen, verloren.»18 Das Experiment wurde rasch beendet und nun stand zusammen mit dem Landsturm auch noch das ganze übrige Reservoir Ausgebildeter für den Fronteinsatz zur Verfügung. «Einen Vorteil hatte die Sache» daher «allerdings: Es standen verhältnismässig zahlreiche Ersätze für eingetretene Verluste zur Verfügung. Diese waren nun freilich bedeutend.»


Einrücken von Ersatztruppen in Folwarki Waga, vermutlich 1916. (Österreichische Nationalbibliothek)

In der Tat: Mit insgesamt 2,7 Millionen Offizieren und Soldaten lagen die Verluste schon im ersten Kriegsjahr besonders hoch, aber auch im zweiten Kriegsjahr mit 1,8 Millionen sowie im dritten und vierten Jahr mit zusammen rund 2,9 Millionen waren die vom Krieg gerissenen Lücken in den Truppenständen und im Offizierskorps gewaltig. In Kämpfen fielen insgesamt 530 000 Mann, davon über 270 000 schon in den ersten zwölf Monaten des Kriegs.19 Den eigentlichen Tiefpunkt an militärischer Schlagkraft erlebten Österreich-Ungarns Landstreitkräfte Anfang 1915. Gerade einmal eine gute halbe Million «Feuergewehre» – also einsatzfähige Kämpfer – zählte die Militärstatistik. Die desaströse Karpatenoffensive forderte dann so viele Opfer, dass bis zum Frühjahr 1915 bereits 2 Millionen Verluste zu beklagen waren.20 Diese Lücken zu füllen wurde zur Herausforderung der militärischen wie der zivilen Administration. Es genügte nicht, die jeweils neu leistungspflichtig werdenden Jahrgänge zu erfassen und möglichst weitgehend einzuziehen, sondern es wurde nun nötig, alle älteren Jahrgänge nachzumustern und den Pool der zahlreichen nicht Ausgebildeten möglichst komplett zu nutzen, aber auch die Landsturmpflicht 1915 um acht Jahre zu verlängern. Unter Einbeziehung von Genesenen, die wieder verwendungsfähig geworden waren, konnten so in den ersten drei Kriegsjahren jeweils rund 2 Millionen Mann aufgebracht werden. Ganz selbstverständlich wurde der Begriff «Menschenmaterial» benutzt, wenn es um die solcherart sichergestellten Ressourcen zur Fortsetzung des Krieges ging – ganz analog zum Waffen- und Munitionsmaterial, das ebenfalls in grossem Umfang verbraucht wurde und zu ersetzen war, sollte ein Zusammenbruch der Front verhindert werden.


Friedhof in Mahala, um 1915. (Österreichische Nationalbibliothek)

Es fehlte zunehmend auch an Offizieren. Die hohen Verluste unter den an der Front eingesetzten Berufsoffizieren – von denen jeder fünfte fiel –, die häufig über gute oder wenigstens leidliche Kenntnisse in mehreren Regimentssprachen verfügten, machten zudem die Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Untergebenen nicht leichter. Erschwerend wirkte sich aus, dass auch das Berufsunteroffizierskorps schon in der Anfangsphase des Kriegs viele Tote und Verletzte zu beklagen hatte und damit ein wesentliches Bindeglied zwischen den Sprachkulturen der Truppe und der kulturell zumeist deutsch, gelegentlich auch magyarisch geprägten Militärelite fehlte. Reserveoffiziere mussten schon gegen Ende 1914 die Lücken im Führungspersonal füllen. Bei ihnen war die Ausrichtung auf die Gesamtmonarchie, das Bewusstsein für die übernationalen Traditionen der Armee und oft auch die Kenntnis der Regimentssprachen schwächer ausgebildet. Potentielle Probleme mit dem Einsatz von Reserveoffizieren blieben der Militärführung schon in der Frühphase des Kriegs nicht verborgen. Manchmal spielten bei der Einschätzung ethnische Zuschreibungen eine Rolle, nicht zuletzt im Hinblick auf die jüdischen Reserveoffiziere. Antisemitismus hatte im politisch-sozialen Leben der Habsburgermonarchie, insbesondere in der österreichischen Reichshälfte, längst einen festen Platz, als der Krieg ausbrach. Im Berufsoffizierskorps der k. u. k. Armee gab es kaum Juden; das war aber kein Hinderungsgrund, im Sinn antisemitischer Denkmuster missliebigen Standesangehörigen jüdische Vorfahren zum Vorwurf zu machen. Zugleich aber gab es, anders als in Deutschland, keinen Versuch, Juden aus dem Reserveoffizierskorps auszusperren. Bildungs- und Vermögensverhältnisse führten im Rahmen des Einjährig-Freiwilligen-Privilegs daher dazu, dass bei Kriegsbeginn beinahe ein Fünftel der Reserveoffiziere Juden waren. Drückebergerei und mangelnde Autorität wurden ihnen in internen Berichten schon nach den ersten Kriegswochen nachgesagt.21 An der Qualität der Reserveoffiziere hatten beim Generalstab vor Kriegsbeginn Zweifel geherrscht.22 Die Erhebung von Informationen zur Leistungsfähigkeit der Reserveoffiziere war denn auch Teil einer systematischen Sammlung von Erfahrungen aus den ersten Kriegsmonaten.23 Martin Schmitz hat diese Erfahrungsberichte als Erster analysiert und ausgewertet. Die Berichte erlauben Einblicke in ein breites Spektrum an Problemlagen. Dazu zählen nicht zuletzt die Fragen nach den Stärken und Schwächen der verschiedenen Ebenen des Offizierskorps, des Verhältnisses zur Truppe und zur Zuverlässigkeit oder Unzuverlässigkeit bestimmter Einheiten. Die Anfang 1915 systematisch eingeholten Berichte boten aber auch Anhaltspunkte für eine Reform der Landstreitkräfte, ein Thema, das in unterschiedlichen Varianten und mit unterschiedlichen Protagonisten fast bis zum Kriegsende diskutiert werden sollte.24

Auch die deutschen Verbündeten kommentierten die Qualitätsmängel im Offizierskorps der k. u. k. Armee und machten sich Gedanken über mögliche Verbesserungen. Major Graf Bethusy Huc rügte in einem Erfahrungsbericht am Offizierskorps der k. u. k. Armee die mangelnde Initiative und die Umständlichkeit bei der Befehlsausgabe. Letztlich attestierte er den Verbündeten Verantwortungsscheue und ein zu stark ausgeprägtes Streben danach, sich das Wohlwollen der Vorgesetzten zu sichern. Unter den Verbesserungsvorschlägen war die Empfehlung, durch weniger häufige Versetzungen «mehr Spezialisten für die einzelnen Volksgruppen» zu gewinnen. Die aus deutscher Sicht so erschreckend komplizierte Kommunikation zwischen Offizieren und Mannschaften einer Vielsprachenarmee sollte durch diese Massnahme im Verein mit ethnisch homogeneren Regimentern erleichtert werden. «Mittel und Mass der Ausbildung des einzelnen Mannes», so Bethusy Huc, seien «je nach seiner völkischen Eigenart [zu] bestimmen».25

Harsche Kritik am Offizierskorps konnte sich auch mit der Ablehnung der in der k. u. k. Armee geübten Praxis verknüpfen, die Verluste unter den Mannschaften auszugleichen.Es bürgerte sich rasch ein, dass jedem Regiment pro Monat ein Marschbataillon zugeschoben wurde, eine Regelung, die zwar die Organisation der Ergänzungen standardisierte und insofern erleichterte, die aber zugleich schematisch war und dem eigentlich je nach Lage des Verbandes sehr unterschiedlichen Ersatzbedarf der betroffenen Einheiten nicht Rechnung trug.26 Diese strukturelle Schwäche fiel auch den Verbündeten ins Auge. Die kritische Sicht auf ein Defizit der Organisation mischte sich allerdings dabei gerne auch mit Urteilen über andere Charakteristika der Armee Österreich-Ungarns. Das weitreichende Versagen der k. u. k. Armee im Jahr 1916, so urteilte der deutsche General Johannes von Eben, dessen Verband zur Unterstützung der k. u. k. Armee während der Abwehr der Brussilow-Offensive eingesetzt und dem Kommando der 2. österreichisch-ungarischen Armee unterstellt worden war, «findet seine psychologische Erklärung in der Energielosigkeit und Indolenz, die eine Nationaleigentümlichkeit besonders der slawischen Stämme bilden» sowie in der «politische[n] Zerfahrenheit der Donaumonarchie, bei der jeder Volksstamm sein besonderes Kriegsziel hat und manche unausgesprochen den Sieg der Russen wünschen. Aus solchem Menschenmaterial sind brauchbare Soldaten nur zu machen bei unausgesetzter scharfer und genauer Arbeit, sowohl bei den Truppen in der Front, als auch bei dem hinter der Front auszubildenden Ersatze. Dass dies nicht geschehen ist, lag hauptsächlich an dem System der Marschbataillone und an der geistlosen, um nicht zu sagen gewissenlosen Art, wie dieses System gehandhabt wurde.» Die automatische Zufuhr von Marschformationen alle vier bis sechs Wochen, ganz unabhängig von der jeweiligen konkreten Bedarfslage bei den Stammformationen, war unsinnig, vor allem aber wurde die Ausbildung vernachlässigt. Nur durch dauernde Arbeit seien auch die bereits vorhandenen Reservisten einsatztauglich zu machen und zu halten, aber: «Diese dauernde Arbeit liegt dem Oesterreicher gar nicht und kann nur durch einen von deutscher Seite ausgeübten, ebenso beständigen, wie in der Form sanften Druck erreicht werden, da ein Zuviel in dieser Beziehung das Ganze verderben würde.»27

Sanfter Druck und gelungene Einflussnahme hingen auch vom Fingerspitzengefühl der deutschen Offiziere ab. Der Einfühlsamkeit eher unverdächtig war der ausgewiesene Österreicher-Verächter Oberst Max Hoffman. Er schrieb seiner Frau im Sommer 1916: «Sorgen wegen der Österreicher, die in allem versagen, kurz, die richtige Sonntagsstimmung. Die Schufte wollen einfach nicht mehr. Die aktiven Offiziere sitzen in den höheren Stäben, auf der Etappe oder sonstwo, und die jüdischen Kommis, Schauspieler, und kleinen Beamten, die als Offiziere an der Front stehen, können und wissen nichts. Und wenn sie was könnten, und wenn sie das Beste wollten, die haben keinerlei Autorität bei den Leuten. Dazu das Völkergemisch mit 23 Sprachen. Keiner versteht den andern. Jetzt fangen wir an, die Österreicher auszubilden und exercieren zu lassen. Es ist schon ein Kreuz.»28

 

Was in der k. u. k. Armee fehlte, war ein Pendant zu den deutschen Rekrutendepots, bei denen die Ausbildung der Truppe die zentrale Aufgabe darstellte. Beim österreichisch-ungarischen Verbündeten gab es diese institutionelle Bindung nicht, und die Divisionen und Regimenter standen der Rückbehaltung von besonderen Formationen minder ausgebildeter Soldaten bei den Korps ablehnend gegenüber. Dem Regimentskommandanten blieb es möglich, die Kämpferbestände klein zu rechnen und «damit zu beweisen, dass er nicht genug Feuergewehre auf den km der Stellung besässe, und die Einreihung der Marschbataillone zu fordern.» Dem Kommando der 2. Armee attestierte von Eben zwar, dass es diesen Missstand zu beheben versuchte, dies aber vergeblich, «denn der Grund des Uebels ist, dass alle höheren Führer der k. u. k. Armee, vom Regimentskommandeure angefangen, im allgemeinen nicht den Ehrgeiz haben eine möglichst grosse Kampfkraft aus ihren Truppen herauszuholen, sondern diese als möglichst gering darzustellen, damit sie eine möglichst leichte Aufgabe erhalten und damit grössere Sicherheit, sie ohne Rückschläge zu lösen.» Auch von Eben kam nicht umhin, diese Einschätzung mit einer massiven Kritik an der Qualität des k. u. k. Offizierskorps zu verknüpfen: «Es ist dies eine Erscheinung, die aus dem Grundübel des österreichischen Offizierskorps, der geringen Bewertung des Charakters und der auf Willenskraft beruhenden Leistungen [herrührt] im Gegensatz zu gefälligen äussern Formen und Leistungen, die in erster Linie auf Intelligenz und Arbeit beruhen.» Die k. u. k. Armee müsse gründlich reformiert werden und die Alliierten hätten schlicht zu akzeptieren, «dass bei der ganzen Ausbildungsangelegenheit wir die Gebenden und sie die Empfangenden sind», wenn ein weiteres Desaster nach dem Muster der Brussilow-Offensive vermieden werden solle. Die deutschen Bemühungen um eine Änderung der Organisation, Führungskultur und Ausbildungsarbeit bei der k. u. k. Armee zielten darauf, den – leider – unverzichtbaren Alliierten im Feld zu halten und für die Zukunft ein vergleichbares Qualitätsgefälle zwischen dem Deutschen Reich und seinem Verbündeten zu vermeiden. Angesichts der drängenden Probleme mussten die gewünschten Strukturreformen der Nachkriegszeit überlassen werden. Auch die Bestrebungen des AOK selbst waren vor allem darauf ausgerichtet, die aktuellen Krisen besser in den Griff zu bekommen.

Immerhin gelang die Bereitstellung der notwendigen Ersatzmannschaften bis Ende 1916 noch relativ gut. Es hatte sich als Erfahrungswert herauskristallisiert, dass pro Jahr etwa 1,8 bis 2 Millionen Soldaten benötigt würden, um die Verluste des Feldheeres auszugleichen. Weil aber kaum mehr diensttaugliche Männer der bisher stellungspflichtigen Jahrgänge zu finden sein würden, war selbst unter Einrechnung der neu einzuberufenden Achtzehnjährigen und der zu erwartenden Zahl an Genesenen, die wieder zum Einsatz zur Verfügung standen, maximal eine Bedarfsdeckung bis zum Herbst 1917 möglich. Eine denkbare Abhilfe hätte nach dem Muster von 1915 die erneute Ausweitung der Landsturmpflicht geboten, aber aus politischen Gründen wurde davon Abstand genommen. Kaiser Karl, der neue Monarch, wollte die Bevölkerung nicht mit einer so fühlbaren Massnahme belasten, während Ungarns Ministerpräsident István Tisza schon seit längerer Zeit darauf drängte, den überproportionalen Anteil des Königreichs an der Stellung von Mannschaften zurückzufahren. Unter Leitung des bisherigen ungarischen Landesverteidigungsministers Baron Samu (Samuel) Hazai, der im Februar 1917 zum «Chef des Ersatzwesens für die gesamte bewaffnete Macht» der Habsburgermonarchie ernannt wurde, sollten durch systematische Ausnutzung aller Personalreserven, unter anderem auch durch die Einberufung von Arbeitskräften der Kriegsindustrie, Lücken in den Mannschaftsständen geschlossen werden. Nun strebte die Militärführung auch gezielt eine bessere Ausbildung der Ersatzmannschaften und deren bedarfsgerechte Zuweisung zu den Frontverbänden an.29

Im Mai 1917 ging die Habsburgermonarchie daran, ihre Landstreitkräfte neu zu formieren. Um zusätzliche Verbände aufstellen zu können, wurde teilweise auch die Heeresstruktur verändert. Infanterieregimenter sollten statt vier nur mehr drei Feldbataillone aufweisen, wie in anderen Armeen bereits üblich. 1916 war ein entsprechender Vorschlag des Kriegsministeriums, der eine solche Strukturveränderung allerdings erst für die Nachkriegszeit vorsah, noch am Widerstand des AOK unter Conrad gescheitert, aber nun spielte das 2. AOK bei der Neuregelung mit. So liess sich die neue Ausgestaltung der Infanteriedivisionen zu jeweils zwölf Bataillonen durchführen, ohne die Brigaden auflassen zu müssen. Die Zahl der Divisionen wurde im Krieg von 48 auf 71 gesteigert; die Friedensgliederung sollte künftig im Vergleich zu 1914 zehn zusätzliche Infanteriedivisionen und eine weitere Kavalleriedivision aufweisen. Auf Reservedivisionen sollte verzichtet werden.30 Dieser Umstand liess sich aus den Opfern des laufenden Kriegs heraus begründen, aber letztlich ging es auch um Standesinteressen des Offizierskorps. Die Reform liess schon die Wünsche für die Nachkriegszeit durchschimmern: «Eine starke Vermehrung von Truppenverbänden war sicherlich am besten noch während des Krieges möglich, aus dem die neuen Regimenter überdies mit einer Geschichte und Tradition hervorgehen würden», so das Urteil im österreichischen Weltkriegswerk. «Neue höhere Offiziersstellen verbesserten wenigstens einigermassen die ungünstigen Aufstiegsmöglichkeiten des Truppenoffizierskorps.»31 Quantität ging beim Berufsoffizierskorps also letztlich vor Qualität, und falls die Rekrutenkontingente nicht erhöht worden wären, hätte sich die k. u. k. Armee schon nach wenigen Jahren wieder dem alten Problem der niedrigen Mannschaftsstände gegenübergesehen. Aber dazu kam es nicht, dank des «Kräfte-Missverhältnisses» zwischen den Mittelmächten und ihren Gegnern, an dem eben auch die teilweise hausgemachten strukturellen Schwächen der Landstreitkräfte ihren Anteil besassen.

Ian F. W. Beckett

In 1914 the British army was an imperial constabulary of just 247 000 regular soldiers recruited by voluntary enlistment, backed by 773 000 reservists and part-time soldiers. There were 4,9 million further enlistments between 1914 and 1918. Of those wartime enlistments, 2,4 million took place prior to the introduction of conscription in January 1916, and 2,5 million after it: 1,3 million men were actually conscripted.1 Conscription had been introduced for the first time since the suspension of the militia ballot (for home defence) in 1831, and for the first time for service overseas since the early eighteenth century. Thus, by 1918, a total of 5,7 million men passed through the British army, equating to 22,1 per cent of the male population of the United Kingdom. This excludes an additional 2,8 million men from the white dominions and from the other British colonies and possessions, 1,4 million of them from India.2

The war compelled the army to come to terms with this unprecedented expansion of a force of citizen soldiers, initially recruited entirely haphazardly. A process of adjustment and adaptation was required of all participants to forge an effective military instrument, yet one arguably founded on the characteristics of British society and popular culture.

Looking first at recruitment, the pre-war reforms of R. B. Haldane had assumed a British Expeditionary Force (BEF) of six infantry divisions and one cavalry division, about 60 per cent of the manpower upon mobilisation drawn from the reserves. Any further expansion would be through the mechanism of the County Territorial Associations (CTAs), the part-time Territorial Force being intended to be ready for overseas service after six months’ additional training following mobilisation. During the passage of the Territorial legislation through Parliament, however, Haldane had been forced by opposition to switch the emphasis from overseas service to home defence. No Territorial could be compelled to go overseas unless he had taken the Imperial Service Obligation (ISO) and, by 1914, only just over 18 000 officers and men had done so. Moreover, under constant attack from regular soldiers, who cast doubt on the ability of «amateur soldiers», and from pro-conscriptionists, the Territorial Force was seriously short of establishment.

All was then set aside by the appointment on 5 August 1914 of Field Marshal Lord Kitchener as Secretary of State for War. On home leave from being British Agent and Consul General in Egypt, this great proconsular figure was wholly unfamiliar with pre-war arrangements. Unlike most others, he believed the war would last at least three years. A mass army would enable Britain to become the strongest partner in the entente; able to impose its own terms on enemies and allies alike, provided it was not committed immediately. As Kitchener expressed it, «our Army should reach its full strength at the beginning of the third year of the War, just when France is getting into rather low water and Germany is beginning to feel the pinch».3 While Kitchener’s prediction was prescient, ultimately it was unrealistic to expect France and Russia to shoulder the burden of continental war indefinitely. Thus, Kitchener remarked sadly of Loos in September 1915, to which two of his «New Army» divisions were committed, that «unfortunately we have to make war as we must, and not as we should like to».4


Men of the 1/1st Royal Bucks Hussars (TF), photographed upon mobilisation in the King’s Head Yard, Aylesbury, Bucks, 4 August 1914. (Bucks Military Museum Trust)

Kitchener’s organisational acumen did not match his strategic insight. The Unionist politician, Leo Amery, aptly described Kitchener as a «great improviser but also a great disorganiser».5 This was particularly seen in Kitchener’s distaste for the Territorials, whom he characterised as a «town clerk’s army». Kitchener’s attitude effectively spelled the end of the plans to expand through the CTAs, as he resolved to raise his «New Armies» entirely through the War Office. Nevertheless, there was more to Kitchener’s reasoning than simple prejudice. There were no actual practical plans for expansion through CTAs, and Kitchener believed they would be swamped by having to train and recruit simultaneously. Similarly, he was reluctant to put pressure on married men to volunteer for service abroad, the Territorials containing not only a high proportion of married men, but also those underage for overseas service. The issue of the ISO was clearly a factor. While between 80 and 90 per cent of many units responded immediately to the call to go overseas, commitments made by some commanding officers proved highly optimistic. In what was to become the 51st (Highland) Division, for example, the 75 per cent acceptance rate officially recorded fell significantly when individuals had to signify their assent on paper. Many Territorials were declared unfit for overseas service. It was also the case that pre-war Territorials could, and did, enlist for home service only until March 1915, and pre-war Territorials could, and did, seek their discharge at the end of their original term of service until May 1916. A further difficulty was that the ISO form Territorials signed specified they would remain with their own units, and could not be subsequently transferred to another. Amalgamating or disbanding Territorial units was also theoretically illegal.


The 1/1st Bucks Battalion (TF) leaving Chelmsford, Essex for embarkation for France, 30 March 1915. (Bucks Military Museum Trust)

Above all, Kitchener was preoccupied with possible German invasion, against which the Territorials were the principal defence. Despite the Admiralty’s pre-war dismissal of concerns, there were genuine fears following the German capture of Antwerp. Earlier, indeed, the regulars of the 4th and 6th Divisions had been kept back temporarily from joining the BEF. Kitchener was eventually reluctantly persuaded to allow Territorials to «fill the gap» in France and Flanders in the winter of 1914/15 before his New Armies were ready to do so. Meanwhile, the failure to utilise CTAs resulted in duplication of effort and competition, both in recruitment and in finding equipment, damaging to both Territorials and New Armies. When voluntary direct enlistment in the Territorial Force ceased in December 1915, some 725 842 men had enlisted in it, or approximately half the number enlisted in the New Armies in the same period.

 

Unfortunately, too, the raising of the New Armies was almost entirely random: there was no coherent manpower policy until December 1917. Kitchener had no clear idea of how many men might be needed, and never articulated how he had discerned that the war would last at least three years. On 6 August 1914 Parliament was asked to sanction an immediate increase of 500 000 men, Kitchener making his appeal for the «first 100 000» on 7 August. A figure of 70 divisions is usually cited as the ultimate intention but this was not adopted until August 1915, Kitchener having spoken of 30 divisions on 31 August 1914, 46 to 50 on 8 September 1914, and 60 in June 1915. The official figure was adjusted downwards to 62 divisions abroad and five at home in February 1916, and then to 57 abroad and 10 at home in April 1916. In terms of overall numbers, Parliament sanctioned a further 500 000 increase on 9 September 1914, another million on 12 November 1914, and an upper limit of four million men in December 1915. The figure was adjusted retrospectively to five million in December 1916.

What has been characterised as the «rush to the colours» in 1914 was quite arbitrary, and the impact accordingly varied. 15 per cent of all wartime enlistments did indeed take place in the first two months of the war but the response was not immediate. It has been almost precisely dated to the period between 25 August and 9 September 1914. Initial confusion was not assisted by a lack of news from France until the publication in The Times on 30 August of the sensational «Amiens despatch» reporting the retreat from Mons. German atrocity stories had also surfaced and on 24 August the highly influential Lord Derby approached the War Office with a suggestion to raise «Pals» battalions of men from the same communities and factories.

Together, these factors accounted for the great increase. Only 51 647 men had enlisted in Britain prior to 15 August 1914, but 174 901 were enlisted between 30 August and 5 September. A total of 179 680 men enlisted in the first week of September, with the 33 204 who enlisted on 3 September the highest recorded for any single day, exceeding a year’s pre-war enlistment rate. The most fruitful recruiting period was over by 9 September as the news from France improved, and there were rumours that recruits were suffering discomfort in improvised accommodation. It appeared that men were no longer required, deferred enlistment having been introduced in view of the accommodation problems with men enlisted in the reserve and sent home. The War Office also tried to regulate the flow on 11 September by arbitrary variations in physical requirements.

Enlistment was exceedingly complex with wide regional and local variations. By November 1914, it was reported that, while southern Scotland had produced 237 recruits per 10 000 of population, the Midlands 196 per 10 000, Lancashire 178 per 10 000, London and the Home Counties 170 per 10 000, and Yorkshire and the North East 150 per 10 000, the South West had found only 88 per 10 000, and East Anglia only 80 recruits per 10 000.6

Patriotism played its part but other factors were equally important. One was family situation. War Office inefficiency in paying out adequate separation allowances discouraged married men. Others with dependants also took time to put domestic affairs in order. There was a particular link with employment, possibly as many as 480 000 men losing their jobs by the end of August 1914. Many others were placed on half time in the prevailing economic uncertainty at the outbreak of war. In Bristol, for example, 10 per cent of the work force was laid off in July 1914, and a further 26 per cent placed on short time. In August, the Local Government Board instructed charities to refuse relief to those eligible for enlistment. Nine out of every ten men laid off in the city enlisted, and Bristol’s unemployment fell by a full 1,5 per cent.

Significantly, enlistment dropped away rapidly once large government contracts were placed in the autumn for clothing, boots, munitions and other war essentials.

In the case of the South West, the abundance of the 1914 harvest, with small farming owner-occupiers prepared to offer incentives to labourers to remain on the land, contributed to significantly low rates of enlistment compared to the national average. In Cornwall, while extraction industries such as china clay and tin were suffering economic depression from falling prices, the labour force was used to economic cycles of boom and slump, and men appeared prepared to await better times rather than enlisting.7 In Scotland, it has been suggested that enlistment might be seen as a continuation of pre-war emigration.8

As might be expected, as young men tended generally to enlist before older men there was a direct correlation between average age and enlistment. From the beginning, there was also a degree of protectionism for key workers such as railwaymen and Admiralty employees who were «badged» with war service badges from December. Others enlisted under peer influence, joining because their friends had done so. The most obvious manifestation was the success of the «Pals» battalions, of which 115 were raised including the «Accrington Pals», Glasgow Corporation Tramways Battalion, «Grimsby Chums», and «Newcastle Commercials». Some reasons why men enlisted simply defy categorisation. Some may simply have enlisted on impulse. Sidney Rogerson of the 2nd West Yorkshire Regiment recalled his batman enlisted in an alcoholic haze after seeing a friend off to the front, but never recalled doing so, and «‹when the sergeant comes and claimed› him next morning he was as surprised as his wife was annoyed».9

A short war was anticipated. The reality was not only massive casualties, but also competing demands for manpower between the armed forces, industry and agriculture, as the conflict became one in which it was just as vital to out-produce as to out-fight the enemy. The manpower pool rapidly declined, with ever more desperate efforts to comb out every possible fighting man. The effective limit of volunteers was reached by December 1915, by which time it was clear that conscription must follow through a process of exhaustion. But conscription had long been an anathema in Britain. There was a long and agonised debate, the organisational milestones being the Householders’ Returns in November and December 1914, the National Register in July 1915, and the Derby Scheme of October to December 1915. The results of the latter finally forced Prime Minister Asquith’s hands. The «Bachelor’s Bill» in January 1916 deemed all single men and childless widowers between the ages of 18 and 41 to have enlisted. The wide discrepancies in medical examination and the numerous exemptions granted by military service tribunals resulted in fewer recruits than anticipated. Consequently, conscription was extended to all men aged between 18 and 41 in May 1916. Further extensions saw the combing out of more men, including many previously judged unfit, in April 1917; the conscription of allied citizens living in Britain in July 1917; and removal of yet further occupational exemptions in February 1918. The German spring offensives resulted in the extension of conscription in April 1918 to those aged up to 50, with provision to call up men to the age of 56 if the need arose, and also to extend conscription to Ireland.