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Pocahontas

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Ihr, großmächtigste Königin, dieser edelgesinnten und großmüthigen Prinzessin, sind wir alle Verbindlichkeiten für unsere Erhaltung und unser Wohlergehen schuldig. In ihrem zartesten Alter und trotz des Krieges, den wir mit den Indianern führten, wagte sie es, uns zu besuchen. Sie schlichtete oft unsere Zwistigkeiten und unterließ nie, uns mit dem zu versorgen, was wir nöthig hatten. Ich kann nicht sagen, ob ihr Vater sie so aus politischen Absichten handeln ließ, die diesen Wilden durchaus nicht unbekannt sind, oder ob sich die Vorsehung ihrer als eines Werkzeuges zu unserer Erhaltung bediente, oder ob das, was sie that, nur in einem Gefühle der Zuneigung ihren Grund hatte. Gewiß aber ist, daß sie, als ihr Vater uns überfallen wollte, weder die dichten Wälder, noch der beschwerliche Weg, noch die finstere Nacht abhielten, zu mir zu kommen, um mir mit thränenden Augen Nachricht davon zu geben und uns so vor der Wuth unserer Feinde zu retten, wobei sie selbst Gefahr lief, getödtet zu werden, wenn man den geringsten Verdacht gegen sie gehegt hätte. Später besuchte diese gute Prinzessin, während eines zwei- oder dreijährigen Friedens, mit ihrem Gefolge James-Town mit derselben Unbefangenheit, wie ihres Vaters Haus. Sie unterhielt die Ruhe durch ihre guten Dienste. Sie war es, die, nächst Gott, die Pflanzstadt vor Hunger und vor der Vernichtung bewahrte. Nach meiner Abreise erlitten die Engländer neue Widerwärtigkeiten, und sie hörten und sahen während des langen und beschwerlichen Krieges mit Powhattan nichts weiter von der Prinzessin, seiner Tochter. Endlich fanden sie Gelegenheit, dieselbe zu entführen. Sie wurde zwei Jahre lang in James-Town gefangen gehalten, und dieses Mittel diente nicht nur dazu, Lebensmittel für die Pflanzstadt zu erhalten, sondern auch den Frieden wieder herzustellen. Die Prinzessin Pocahontas, den Rechten ihrer Geburt entsagend, vermählte sich darauf mit einem englischen Kavalier, mit dem sie, wie ich höre, nach England gekommen ist. Sie ist die erste Indianerin, welche das Christenthum angenommen, die erste, welche unsere Sprache geredet, und die erste, welche ein Kind aus einer ehelichen Verbindung mit einem Engländer geboren hat. Verdienen Begebenheiten dieser Art nicht die Aufmerksamkeit unserer durchlauchtigsten und tugendhaftesten Königin?

Ich zweier nicht daran, Madame, daß unsere treuesten Geschichtschreiber dasjenige ausführlicher berichten werden, was ich in wenigen Worten erzählt habe, und daß Eure Majestät einige Stunden von Dero kostbarer Muße auf die Durchlesung derselben verwenden werden. Wenn aber England auch bessere Schriftsteller hat, so hat es doch keinen aufrichtigeren, als mich. Ich habe niemals bei dem Staate um eine Gnade nachgesucht. Die Unmöglichkeit, in der ich mich befinde, dieser Prinzessin beizustehen, hat mich daran denken lassen, ihr andere Hülfe zu verschaffen, als die meine. Und an wen sollte ich mich mit größerem Vertrauen wenden, als an Eure Majestät, deren Güte eben so bekannt ist, als Dero Macht, und wofür bittet man wohl jemals mit größerer Kühnheit, als für außerordentliche Verdienste, für die hohe Herkunft, für die Tugend, die von der vollkommensten Einfalt begleitet und der Sorge wegen ihrer Bedürfnisse ausgesetzt ist? Der Mann dieser erlauchten Indianerin ist sogar nicht einmal im Stande, ihr die geziemende Kleidung zu geben, um sie vor Eurer Majestät erscheinen zu lassen. Verwenden Eure Majestät doch einen Augenblick auf sie, ob sie gleich Derselben nur von einem Dero geringster Diener empfohlen wird! Ich kann nichts weiter für diese Prinzessin thun, die eine so große Seele in einem Körper von sehr kleiner Gestalt verbirgt. Wenn der Schutz Eurer Majestät ihr mangelte und ihr nicht die gute Aufnahme in diesem Königreich bereitete, die ihren Verdiensten gebührt – sollte da nicht zu fürchten sein, daß sie ihre alte Zuneigung zu uns verlieren, daß das Christenthum unter den Indianern verächtlich werden, und daß alles Gute, welches wir davon hoffen können, sich in das größte Unglück verkehren möchte? Wenn dagegen Eure Majestät geruhen, ihr für die Großmuth und die guten Dienste, die sie Dero Unterthanen bewiesen, mehr Ehre zu erzeigen, als sie erwartet: so wird sie davon so gerührt werden, daß sie nichts unterlassen wird, ihren Vater zu bewegen, uns alle nur erdenklichen Gewogenheiten zu erzeigen.

John Smith.«