Aktiviere den inneren Heiler in dir

Tekst
0
Recenzje
Przeczytaj fragment
Oznacz jako przeczytane
Czcionka:Mniejsze АаWiększe Aa

Übung

Wenn du dich nun fragst: »Wie kann ich das alles umsetzen? Was kann ich tun, um all dies zu erkennen und davon frei zu werden?« Ich gebe dir eine Hilfe für deinen Alltag. Sei einfach achtsam und wach und beobachte dein Spiel des Lebens. Wenn du mich nun fragst: »Wie geht das? Was kann ich tun? Wie lange dauert es?« Dann sei einfach wach, achtsam und beobachte und durchleuchte dein Leben. Wenn du geduldig bist, demütig und voller Hingabe an den gegenwärtigen Moment, wirst du entdecken, dass da ein Brett ist. Und nach einer Weile erkennst du, dass dieses Brett acht mal acht Felder hat. Nach einer weiteren geduldigen Weile siehst du schwarze und weiße Felder, also insgesamt 64 Felder. Du siehst also das Schachbrett, das Spiel des Lebens. Das ist symbolisch gedacht, was ich hier schreibe. Doch genauso funktioniert es. Wenn du noch tiefer schaust, entdeckst du die verschiedenen Spielfiguren auf dem Brett. Du stellst fest, dass nicht alle Figuren gleich sind und dass nicht alle Figuren die gleichen Spielzüge spielen können. Alle sind in gewissen Mustern zu Hause. Jeder Spielzug verändert das Spiel. Das Spiel ist immer in Bewegung. Alles kommt und geht und ist nie gleich. Wenn wir uns dann nach ein paar Monaten oder ein paar Jahren sehen, bist du ein Schachmeister oder eine Schachmeisterin. Ohne dass ich dir eine Anleitung gegeben habe. Auch ohne Anweisungen wurdest du durch deine Achtsamkeit, den wachen Geist und deine Geduld zur Meisterschaft geführt im Spiel des Lebens. Genauso geht es. Nichts tun heißt nicht, dass nichts passiert. Vertrau dir und vertrau dem Universum. Wenn wir das in der Tiefe nach deiner Meisterschaft betrachten, dann frage ich dich: »Bist du das Spiel oder bist du derjenige, der das Spiel wahrnimmt? Der Beobachter? Der stille Zeuge?«

Beginne jetzt all dies in deinem All-Tag zu beobachten, zu beleuchten, zu durchleuchten. Dann wird sich alles auflösen, erlösen. Ich bin immer bei dir!

Geschichte

Bodhidharma entlarvt das Ego

Bodhidharma wurde vom Kaiser Wu gefragt: »Mein Ego, das Selbst, macht mich rasend. Ich habe alles ausprobiert, doch ich werde es einfach nicht los. Hilf mir!« Bodhidharma sagte: »Komm morgen um drei Uhr früh zu mir. Komm allein und vergiss nicht, dein Selbst mitzubringen. Ich werde es für immer vernichten.« Der Kaiser bekam es mit der Angst zu tun. Dieser Bodhidharma sah ziemlich verrückt aus. Wie kann irgendjemand mein Selbst umbringen? Und was meinte er damit, als er sagte: »Vergiss nicht, es mitzubringen«?

Komm allein und bring dein Ego mit!

Die ganze Nacht machte der Kaiser kein Auge zu. Er wälzte sich im Bett hin und her. Mehrere Male entschied er sich, nicht zu hingehen. Bodhidharma hatte gesagt: »Komm allein!« Und er sah sehr gefährlich aus. In China war er als der barbarische Buddha bekannt. Er hatte gefährliche Augen. Wenn Bodhidharma jemandem in die Augen sah, dann konnte dieser monatelang nicht schlafen. Er sah wirklich wie ein Mörder aus – und er war auch einer. Er brachte die Egos seiner Schüler um. Viele Leute wurden durch ihn erleuchtet. Er war wirklich einer, der nicht lockerließ.

Doch die Anziehung zu ihm war genauso groß wie die Angst. Bodhidharma war kein gewöhnlicher Mensch. Selbst wenn er äußerlich hart aussah, innen war er voller Mitgefühl. Kaiser Wu musste zu ihm gehen. Bodhidharma saß schon da und hatte seinen Stock in der Hand. »Du bist also gekommen. Wo ist dein Ego? Wo ist dein Selbst? Hast du es mitgebracht? Ich werde es für immer auslöschen.«

Bodhidharma droht, das Ego zu töten

Der Kaiser sagte: »Wovon sprichst du? Das Selbst ist doch kein Ding, das ich mitbringen kann.« Bodhidarma sagte: »Was ist es dann?« – »Es ist etwas in mir drin«, antwortete der Kaiser. »Na gut«, sagte Bodhidarma, »innen oder außen, das macht keinen Unterschied. Mein Stock reicht überallhin. Setz dich einfach vor mich hin, schließ die Augen und versuche es zu finden. In dem Moment, in dem du es gefunden hast, gib mir Bescheid, und ich werde dein Selbst umbringen.«

Schlotternd und zitternd setzte sich der Kaiser vor Bodhidharma hin. Stunden vergingen. Die Sonne ging allmählich auf. Er hielt nach seinem Ego Ausschau, suchte und suchte. Es war wichtig, genau hinzuschauen, denn vor ihm saß dieser gefährliche Mann mit seinem großen Stock. Er würde wahrscheinlich hart zuschlagen.

Wo ist das Selbst?

Am Morgen, nach dem Sonnenaufgang, war der Kaiser ein völlig anderer Mensch. Bodhidharma sagte: »Jetzt kannst du deine Augen wieder aufmachen. Wo ist dein Selbst? Du hältst jetzt schon drei Stunden lang nach ihm Ausschau.«

Der Kaiser berührte ehrfürchtig Bodhidharmas Füße und sagte: »Ich konnte es nicht finden. Ich schaute wirklich genau hin. Niemals zuvor habe ich mich so angestrengt, das Ego zu finden. Ich habe meine ganze Energie dafür eingesetzt. Und doch konnte ich es nicht finden.« Bodhidharma lachte und sagte: »Ich habe es dir ja gesagt, ich habe es völlig ausgelöscht.«

Das Ego gibt es nicht!

Es existiert nur, wenn du nicht hinsiehst. Schau nach innen, und du wirst dort kein Ego finden, kein Selbst … nichts dergleichen. Was du findest, ist ewiges, unbegrenztes Leben. Du wirst dafür unglaublichen Respekt empfinden und das Leben zutiefst wertschätzen.

BUDDHISTISCHE WEISHEITSGESCHICHTE

2 Die Welt ist in dir

Sei nach Möglichkeit neutral, wenn wir dieses Thema durchleuchten. Versuche so gut es geht, nicht zu interpretieren, sondern lass es in einem leeren Raum in dir einfach sein. Lass die Worte in dir wirken.

Die Welt ist in dir. Gibt es diese Welt da draußen überhaupt, so wie wir sie sehen, hören, riechen, fühlen und wahrnehmen? Wenn du das ganz genau betrachtest, existiert die Welt da draußen. Aber wo? Du denkst jetzt vielleicht: »Was ist das für eine komische Frage?« Ich bin ein Leerer, der sich absichtlich mit zwei e schreibt. Denn was wir hier zusammen machen, ist Leeren. Wir leeren uns, damit wir in der Fülle des Lebens im Universum erwachen können. Wenn wir zu viel in unserem Kopf haben, sehen wir nicht das, was Kinder noch sehen können. Alles leuchtet im Leben und ist ein wahres Wunder. Die Welt ist wunderschön, unsere Körper sind wunderschön, unsere Tierwelten sind wunderschön, unsere Natur, dieser wunderbare Planet, unsere Galaxie und unser Universum sind wunderschön. Siehst du es noch? Alles, was ich sehe, fühle, höre und wahrnehme von der Außenwelt, geht wohin? Die Welt sehe ich über meine Augen, diese Einblicke in die Welt hinaus gehen durch meine Augen in mein Gehirn und werden dort interpretiert. Alles, was ich höre, geht über die Töne und Geräusche in mich hinein und wird im Gehirn interpretiert. Alles, was ich fühle und wahrnehme von der Außenwelt, geht in mich hinein und wird in mir im Gehirn interpretiert. Gibt es die Welt da draußen wirklich? Und wenn ja, wo existiert sie? Hat die Welt dir schon jemals gesagt: »Hier bin ich, und du bist dort?« Siehst du, wie nüchtern wir an dieses Thema herangehen, es tief betrachten, beobachten, durchleuchten und erlösen können? Die Welt, die du und ich wahrnehmen und interpretieren, existiert nur in uns.

Siehst du das auch so? Die Welt, die wir immer als außen gesehen haben, existiert also nur in uns. In uns findet also die Welt statt. Und ist meine Welt dieselbe wie deine? Prüfe dies einmal bei deinem Partner, bei Freunden und der Familie, ob ihr alle in derselben Welt lebt. Noch einfacher ist es, wenn wir dies bei Menschen, die nicht die gleiche Musik hören wie wir, beobachten, bei Menschen, die andere politische Interessen haben, aus anderen Kulturen kommen oder eine andere Religion haben als wir. Ob sie in derselben Welt leben?

Es gibt fast acht Milliarden Menschen auf dieser Welt und damit auch acht Milliarden Innenwelten, die die Außenwelt interpretieren. Kannst du mir folgen? Du musst mich nicht verstehen. Auch ich verstehe es nicht, da der Verstand begrenzt ist und dieser Sichtweise nicht so ohne Weiteres folgen kann.

Folge mir aus dir heraus, folge deiner Seele, deinem Herzen, und lausche diesen Worten. Wenn es nun die Welt da draußen nur in dir gibt, wie sieht es dann mit deinem Innenleben aus? Deine Innenwelt, wie du dich in dir fühlst, wahrnimmst, vielleicht auch mit dir sprichst, deinem Bauchgefühl, deiner Intuition usw., also all das, was du seit vielen Jahren als dein Innenleben wahrgenommen hast. Wie sieht es damit aus? Gibt es nun ein Innenleben für dich und ein gerade neu entdecktes Außenleben, das aber eigentlich innen ist? Es gibt also deine eigene innere Welt und die Welt von draußen, die du in dir interpretierst.

Aus meiner Sicht kommt es damit zu einem kleinen Konflikt zwischen zwei inneren Welten, da ich die Außenwelt auch in mir interpretiere. Es kann aber keine zwei Welten in deinem Inneren geben. Deswegen werden die beiden inneren Welten zu einer Welt in dir. Da diese verschmolzenen Welten zu einer Welt in dir geworden sind, kannst du selbst in dir Frieden mit der Welt machen, mit dir, deiner Menschen- und Tierfamilie sowie mit der Natur. Es ist alles möglich, wie schon im ersten Kapitel beim Beispiel mit dem Samen (➛ Seite 13) erwähnt, wo das ganze Universum in dir zu Hause ist.

Versuche das mehr und mehr in deinem Alltag zu realisieren. Dein Kopf beginn dann zu grübeln, weil er vielleicht noch nie an so etwas gedacht hat. Dein Verstand nimmt immer an, dass das Außen außen und das Innen innen ist. Du wirst erkennen, dass alles eins ist.

 

Wir leben in einer sehr wissenschaftlichen Welt. Lass uns zusammen sehr nüchterne, spirituelle Wissenschaft betreiben. Laut wissenschaftlichen Studien muss alles beweisbar sein und hundertprozentig übereinstimmen. Wenn wir einmal schauen, wie viel unser Auge von dem wahrnehmen kann, was wahrnehmbar ist, d. h. ein Spektrum von hundert Prozent, dann kann unser Auge weniger als ein Prozent von allem, was es zu sehen gibt, sehen. Unser Ohr hört weniger als ein Prozent von allem, was man hören kann. Unsere Wissenschaft basiert also auf weniger als einem Prozent der Wirklichkeit. Eine solche Wissenschaft müsste also ein völliger Humbug sein, denn bei weniger als einem Prozent Wahrgenommenem und den restlichen neunundneunzig Prozent Nicht-Wahrgenommenem kann es das alles gar nicht geben. Aber so betrachtet man es nicht. Wenn das mit unserer Wissenschaft so ist, dann ist das alles nicht viel wert und entspricht nicht der Wahrheit, sondern lediglich der Wahrheit von einem Prozent, was erforscht ist. Damit könnte ich gut leben. Es gibt also noch viel Luft nach oben bei unserer Wissenschaft.

Lass uns das Spektrum in uns erweitern, sodass wir in die vollen hundert Prozent eintauchen können. Unser Wesen war bereits da, bevor es den Urknall gab. Es kommt von dorther, wo das erste Wort gesprochen wurde, aus der Stille. Alles, was Materie ist, Gefühle, Farben, Schwingungen, all das schwingt in vielen Millionen Frequenzen. Das ganze Universum, die ganze Welt, die Körper, die Chakren, die geistige Welt: Alles ist mit Schwingungen aufgebaut. Aber unser Wesen ist absolut still. Und etwas, das still ist, hat keine Resonanz und keine Frequenz. Dies bedeutet: Unser Wesen durchdringt das gesamte Universum. Es ist in allem und eins mit allem, was ist. Alles, was Frequenz und Resonanz hat, sind wir nicht, und doch sind wir alles. Die Stille ist immerwährend hier. Ich bitte dich, auch während des Lesens ab und zu einen Moment innezuhalten und der Stille zu lauschen, die du bist. Dein Wesen ist immer hier und immer jetzt und es ist immer still in dir. Doch dies ist oft zugedeckt und überdeckt mit Geräuschen, Einflüssen, Gedanken, Sorgen, Zweifeln, Ängsten, Erfolgsdruck, Zielerfüllungen und vielem mehr. Entdecke, was du wirklich bist, indem wir die Geschichten über uns zusammen aufdecken, um dem, was wir wirklich sind, näherzukommen.

Die meisten Menschen, die zu mir kommen, möchten oft in und zur Ruhe kommen und ihre Mitte finden, um ihr volles Potenzial leben zu können. Die Stille ist immer da und immer hier. Es gibt keinen Weg dahin, weil wir bereits da sind. Solange jemand in uns ist, der in die Ruhe kommen möchte, ist er auf dem Weg zu realisieren, dass es bereits still in ihm ist. Du kannst das mit einem Plattenspieler vergleichen. Die Mitte, auf die die Schallplatte aufgelegt wird, ist immer in der Mitte und bleibt immer am gleichen Ort.

Wir sind nicht die Platte, die sich dreht, und wir sind auch nicht die Geräusche oder die Musik, die sie von sich gibt. Wir sind die Mitte, die all dies überhaupt möglich macht. Wir denken aber, dass wir das sind, was sich bewegt und Lärm macht, und wir versuchen, auf dieser Ebene der Platte in die Mitte oder in die Ruhe zu kommen. Doch da wir das nicht sind, können wir dort nie in die Ruhe kommen und die Stille finden. Wir suchen am falschen Ort. Du bist die Mitte des »Plattenspielers«, und du bleibst immer am gleichen Ort. Doch die Welt und die Frequenzen drehen sich um dich herum. Statt deine Mitte zu suchen und sie finden zu wollen, darfst du realisieren, dass du das rundherum nicht bist. Du hast deine Mitte und die Stille nie verlassen. Du darfst erkennen, was du nicht bist, um zu realisieren, was du schon immer gewesen bist. Es klingt alles sehr einfach, und das ist es auch. Und es ist doch nicht ganz so einfach. Das Universum hat alles ganz einfach gemacht. Der Verstand sucht die Perfektion. Doch die gibt es im Universum nicht. Es ist alles schon in Ordnung. Es ist in Ordnung, alles absolut vollkommen, jedoch nicht perfekt.

Im Lauf des Lebens kommen viele Geschichten dazu, die wir in unserem Gehirn abspeichern. Unser Wesen wird dabei durch die vielen Geschichten zugedeckt. Nun beginnt eine tiefe Innenschau, und man beginnt, die erste Schicht zu beobachten, zu beleuchten, zu durchleuchten und zu erlösen. Wir beginnen damit, die oberste bewusste Schicht zu durchleuchten. Wie bereits ausgeführt: Wir leben mit fünf Prozent Bewusstsein und fünfundneunzig Prozent Unterbewusstsein. Beginnen wir also mit der obersten Schicht. Ist diese erlöst, kommen die restlichen neunundneunzig Prozent näher an die Oberfläche. Dies bedeutet, ein Prozent aus dem Unterbewusstsein taucht bei den fünf Prozent Bewusstsein auf. Wenn die nächste Schicht durchleuchtet und erlöst wird, kommen die restlichen achtundneunzig Prozent nach oben, und davon sind nun zwei Prozent Unterbewusstsein, die in den fünf Prozent Tagesbewusstsein auftauchen. Wenn wir dies durchführen und Schicht für Schicht erlösen, kommt das Unterbewusstsein automatisch an die Oberfläche und wird dort beleuchtet und erlöst. Dazu sind Geduld, Hingabe, Demut, ein wacher Geist und Achtsamkeit notwendig. Was kommt danach, wenn alles aufgelöst ist? Du erwachst zum kosmischen Menschen. Dein Wesen ist die größte Kraft im Universum, das ewig und unbegrenzt ist und in dem es alle Möglichkeiten gibt. Dein Wesen trägt das volle Potenzial des ganzen Universums in sich drin. Es ist alles möglich. In jedem Moment. Sei daher offen und bereit für kleine und große Wunder.

Lass uns jetzt noch tiefer hineinblicken in unser Wesen und uns zusammen eine Erfahrung machen, um erahnen zu können, was ich meine, ohne es verstehen zu müssen. Wenn du ein Glas betrachtest, frage ich dich: Bist du das Glas? Oder bist du der bzw. die Wahrnehmende? Also der stille Beobachter in dir, der die Gegenstände um sich herum zwar wahrnehmen kann, sich jedoch bewusst ist, dass er diese Gegenstände selbst nicht ist. Kannst du nachvollziehen, was ich meine? Du nimmst also vieles um dich herum wahr, doch du bist nicht das, was du wahrnimmst, sondern derjenige, der wahrnimmt. Einverstanden?

Wenn das so ist, dann schau einmal deine Hand an. Bist du diese Hand oder bist du immer noch der Wahrnehmende? Nun wird es also ein wenig schwieriger, da du dich wahrscheinlich mit deinem Körper identifizierst und denkst, du seist der Körper, sprich: du seiest auch die Hand, die du gerade betrachtest.

Erinnere dich nun daran, wie leicht dir dies bei der Betrachtung des Glases gelang. Da war dir völlig klar, dass du nicht das Glas bist, sondern lediglich derjenige, der das Glas wahrnimmt, also der Wahrnehmende, der Beobachter in dir, der stille Zeuge. Was ist aber nun der Unterschied bei der Betrachtung der Hand im Vergleich zur Betrachtung des Glases? Das Glas ist außerhalb von dir, also etwas Fremdes. Bei der Hand ist es so, dass du denkst, du seist dein Körper, also auch deine Hand. Doch hier ist es dasselbe: Du nimmst die Hand wahr, bist sie aber nicht, weil du der Wahrnehmende bist.

Schauen wir noch genauer hin. Betrachte nun deinen Körper: Bist du dein Körper, oder bist du das, was ihn wahrnimmt? Dies ist eine knifflige Frage, jedoch essenziell. Wenn dir dies alles bewusst ist, dass du nicht das bist, was du wahrnimmst, sondern lediglich derjenige, der das alles wahrnimmt, dann bist du frei von dem, was du denkst, dass du bist. Du definierst dich vielleicht über deinen Körper und sagst dir: »Das bin doch ich! Ist das wirklich wahr?« Lass den Gedanken ein wenig nachwirken. Wenn du dir also bewusst bist, dass du nicht das Glas bist, dass du nicht die Hand bist, dass du nicht der Körper bist, sondern dass du der bist, der alles wahrnimmt, sprich: der Wahrnehmende, dann realisierst du auch, dass du unmöglich deine Gedanken sein kannst. Du hörst zwar, dass es da oben in deinem Hirn denkt, doch auch hier bist du lediglich der Wahrnehmende. Du kannst also unmöglich diese Gedanken sein. Aber warum hörst du immer auf die Gedanken und gehorchst ihnen? Ich wiederhole noch einmal: Weil der Verstand dies nicht verstehen kann, weil er versucht, sich mit etwas zu identifizieren, was du nicht bist, damit er das Gefühl bekommt, er sei die Wahrheit und sei real. Doch das ist er nicht.

Du bist nicht das Glas, nicht die Hand, nicht der Körper, nicht die Gedanken. Dann allerdings bist du auch nicht deine Geschichte, deine Vergangenheit und auch nicht die spekulative Zukunft, die du dir vorstellst. Du bist der Wahrnehmende, der immerwährend im Hier und Jetzt und dort auch ewig ist, immer jung und zeitlos, losgelöst von Raum und Zeit. Dies ist dein Wesen: glückselig, voller Energie und Freude.

Wenn du aber denkst, du bist das, was denkt, dein Körper, deine Geschichte und auch die spekulative Zukunft, dann leidest du unter dem, was du nicht bist, weil du glaubst, dass du dieses Vergängliche bist, das kommt und geht, und dass du nicht das bist, das immerwährend hier und jetzt ist und dies alles wahrnimmt, jedoch das alles nicht ist.

Du versuchst, die Vergangenheit aufzulösen, die du nicht bist. Vielleicht versuchst du dies schon seit vielen Jahren, versuchst, dies und jenes loszulassen. Doch wie kannst du etwas loslassen, was du nie hattest, weil du es doch nicht bist? Weil du denkst, du seist dies alles, leidest du darunter, und noch mehr leidest du, weil du versuchst, es loszulassen. Beobachte dieses Spiel einmal! Nimm dir Zeit. Beeile dich nicht, denn unser Wesen ist zeit- und raumlos und ewig. Du musst nirgendwohin, um dann irgendwann einmal ankommen zu können, um dort dann frei von Leiden, Sorgen, Zweifeln und Ängsten zu sein. Werde dir dessen bewusst. Komm mit auf diese tiefe Reise zu dir selbst, jetzt. Ich bin immer bei dir, wenn du Hilfe brauchst.

Alles, was wir wahrnehmen, ist eine Interpretation unserer Excel-Tabellen im Gehirn. In Wirklichkeit ist alles so, wie es ist, ohne Bewertung, ohne Einteilung in gut und schlecht, in richtig oder falsch. Alles, was wir wahrnehmen, sind wir nicht. Wir sind also nicht unser Körper und nicht unsere Gedanken und nicht unsere Emotionen. Es ist etwas Tieferes in dir, was du bist. Es ist die reine Liebe. Entzaubere das, was du wahrnimmst und nicht bist, um zu entdecken, was du schon immer gewesen bist. Dafür, was du bist, gibt es keine Worte.

Ich möchte dir dies noch aus einer anderen Perspektive zeigen. Dazu ein Beispiel: Als kleine Kinder werden wir oft mit der Sonne verglichen. Du bist ein Sonnenschein, heißt es dann. Kennst du das auch? Wo ist dein Sonnenschein hingekommen? Leuchtet es immer noch durch dich hindurch? Oder sind dichte Wolken vor die Sonne gezogen, und du hast dich daraufgesetzt und lässt dich von ihnen vertreiben? Hast du vergessen, wer du wirklich bist? Du bist die Sonne.

Es ist ein Phänomen, dass die Sonne Milliarden von Kilometern von der Erde entfernt ist und durch ihr Licht ein Objekt auf der Erde, zum Beispiel deinen Körper, einen Schatten werfen lassen kann, der so aussieht wie das Objekt oder dein Körper. Was bist du nun? Bist du das Licht, die Seele, die Liebe, die das alles überhaupt erst ermöglicht? Oder bist du das Objekt, der Körper, und vielleicht sogar die Projektion, der Schatten? Wir versuchen oft, den Schatten loszuwerden, ihn zu heilen oder ihn zu transformieren. Der Schatten ist unser Ego, unsere Prägungen, unsere Muster usw. Doch wenn wir – symbolisch gesehen – die Sonne sind, also reines Licht, was wollen wir dort heilen oder transformieren? Die Sonne ist vollkommen. Also bist du vollkommen,jetzt. Wenn wir als Sonne denken, wir sind das Objekt, der Körper und die Projektion, der Schatten, dann haben wir uns in einer Illusion verloren, die wir selbst geschaffen haben, und an die wir glauben.

To koniec darmowego fragmentu. Czy chcesz czytać dalej?