Kebra Nagast

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Wie er der Königin gebot

Da antwortete der König und sprach zu ihr: Wahrlich mit Recht beten sie den Herrn an der alles gemacht hat: Himmel und Erde, das Meer und das Trockene, Sonne und Mond, Sterne und Glanzkörper, Bäume und Steine, Tiere und Vögel, Raubtiere und Krokodile, Fische und Wale, Nilpferde und Wassereidechsen, Blitze und Donnerschläge, Wolken und Donner, Gutes und Böses. Ihn allein geziemt es sich dass wir verehren in Furcht und Zittern, in Freude und Jauchzen. Denn er ist der Herr des Alls, der Schöpfer der Engel und Menschen. Er tötet und macht lebendig, er bestraft und begnadigt. Er ist es der den Armen von der Erde aufnimmt und den Elenden aus dem Staube erhebt, der traurig und freudig macht und auf- und niedersteigen lässt. Niemand tadelt ihn, denn er ist Herr für jeden, und niemand wird zu ihm sagen: Was hast du da gemacht? Ihm gebührt Lob und Dank von Engeln und Menschen. Was aber das betrifft dass du sagtest: Er hat euch eine Gesetzeslade gegeben, so ist uns in der Tat gegeben worden die Lade des Gottes Israels, die erschaffen wurde vor aller Kreatur durch den Ratschluss seiner Herrlichkeit. Er hat uns sein Gebot herab gesandt, das er niedergeschrieben hatte damit wir sein Urteil und Gericht erkennen, welches er auf dem Berge seines Heiligtums angeordnet hat. Da sprach die Königin: Von jetzt an will ich nicht mehr die Sonne anbeten, sondern ich will den Schöpfer der Sonne anbeten, den Gott Israels. Jene Lade des Gottes Israels sei meine Herrin, für mich und meine Nachkommen und das ganze mir untertänige Reich! Darum habe ich auch Gnade gefunden vor dir und vor dem Gotte Israels, meinem Schöpfer, der mich zu dir geführt hat und mich deine Stimme hören, dein Antlitz sehn und dein Gebot verstehen lies. Dann kehrte sie nach Hause zurück, kam aber immer wieder zurück und pflegte seine Weisheit zu hören und zu Herzen zu nehmen. Auch er besuchte sie und erzählte ihr alles, worum sie ihn befragte. Sie besuchte ihn und befragte ihn, und er tat ihr alles kund, was sie wünschte. Als sie nun 6 Monate geblieben war, da wünschte sie in ihr Land zurück- zukehren und sandte zu ihm mit den Worten: Ich wünschte wohl bei dir zu bleiben, aber jetzt will ich um des gesamten Volkes willen in mein Land zurückkehren. Von dem aber, was ich gehört habe, möge Gott bewirken, dass es Frucht trage in meinem Herzen und im Herzen aller, welche mit mir zugehört haben! Denn das Ohr wird nie ausgefüllt vom Anhören und das Auge nie ausgefüllt vom Anblick deiner Weisheit. Aber nicht nur sie kam zu ihm, sondern es pflegten Viele zu kommen aus den Städten und Provinzen, von nah und fern. Denn in jenen Tagen ward an Weisheit niemand wie er gefunden. Und nicht nur die Menschen kamen zu ihm, sondern auch die Tiere und Vögel kamen zu ihm und hörten seine Rede, bewunderten seine Weisheit und redeten mit ihm und kehrten dann in ihr Land zurück, und jede Kreatur bewunderte seine Weisheit und wunderte sich über das, was es sah und hörte. Als sie nun zu ihm die Nachricht geschickt hatte, dass sie in ihr Land gehen wolle, da überlegte er in seinem Herzen und sprach bei sich: Eine so schöne Frau ist von den Enden der Erde zu mir gekommen: Was Weiß ich, vielleicht gibt mir Gott Samen in ihr. Wie es im Buche der Könige heißt: König Salomon aber war ein Liebhaber der Weiber nahm welche von den Hebräern, Ägyptern, Kanaanäern, Edomitern und Moabitern“, von Rif und Kuergue und Damaskus und Syrien. Und zwar solche, von denen man ihm sagte, sie seien schön von Gestalt. Er hatte 400 Königinnen und 600 Kebsweiber. Und dass er dies tat, war nicht etwa Unzucht, sondern die Überlegung der Weisheit, die ihm Gott verliehen hatte, und im Andenken an das, was er zu Abraham gesprochen hatte: Ich will deinen Samen viel machen wie die Sterne des Himmels und den Sand des Meeres. So sprach er in seinem Herzen: Was weiss ich,

vielleicht gibt mir Gott männliche Kinder, von jeder von ihnen eines. Deshalb handelte er weißlich so, indem er sprach: Meine Kinder werden die Städte der Feinde ererben und die Götzendiener ausrotten. Das frühere Volk aber lebte nach dem Gesetz des Fleisches. Denn es war ihnen noch nicht die Gnade des Heiligen Geistes zu teil geworden, denen nach Christus aber ward es gegeben, dass sie mit einer einzigen Frau lebten nach dem Gesetz der Ehe. Die Apostel haben ihnen eine Verordnung gegeben indem sie sprachen: Diejenigen welche Christi Leib und sein Blut empfangen haben sind alle Brüder, ihre Mutter ist die christliche Kirche und ihr Vater Gott. Zusammen mit Christus den sie empfangen haben rufen sie aus und sprechen: Vater unser im Himmel. Salomon aber war keine Verordnung gegeben in Bezug auf die Weiber und es war keine Sünde für ihn, sie zu nehmen. Den Gläubigen dagegen ist als Gesetz und Gebot gegeben, dass sie nicht viele Weiber nehmen sollen, wie Paulus sprach: Die viele Weiber nehmen bringen selbst die Strafe auf sich. Wer aber ein einziges Weib nimmt der hat keine Sünde. Aber die Ehe mit der Schwägerin haben wir gesetzlich verboten mit Bezug auf die Kindererzeugung sprachen die Apostel auf der Synode.

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Von den 318

Und wir verordneten mit ihnen, indem wir genau wussten, was die früheren Apostel geredet haben. Wir die 318, haben den Glauben aufgerichtet und wieder aufgerichtet, während unser Herr Jesus Christus mit uns war. Er hat uns verordnet, wie wir lehren und den Glauben einrichten sollen. Der König Salomon aber schickte zu der Königin mit den Worten: Warum willst du, nachdem du hierher gekommen bist, wieder fortgehen, ohne die Rechtseinrichtung des Reichs wahrgenommen zu haben, und wie die Mahlzeit für die Auserwählten unseres Reichs gerichtet wird nach dem Vorbild der Gerechten und wie das Volk vertrieben wird nach dem Vorbild der Sünder daraus wirst du Weisheit empfangen. Folge mir also, und du wirst in meinem im Zelt sitzen, und ich werde dir Genüge tun. Du wirst auch die Rechtseinrichtung des Reichs erkennen. Denn du liebst die Weisheit, und sie wird bei dir bleiben bis an dein Ende und in Ewigkeit. Es war nämlich eine Prophezeiung aus der Rede ersichtlich. Nun sagte sie: Während ich früher töricht war, bin ich nun weise geworden dadurch, dass ich deiner Weisheit folgte, und während ich früher verstoßen war vom Gott Israels bin ich nun auserwählt worden um dieses Glaubens willen der in meinem Herzen ist. Von jetzt an will ich keinen andern Gott außer ihn verehren. Was aber das betrifft, dass du sagtest, du seist willens, mir Weisheit und Ruhm noch zu vermehren, so will ich kommen, wie du wünschest. Darüber freute sich Salomon, kleidete die Auserwählte in Ehrenkleider, vermehrte seine Tafel um das Doppelte und gebot die ganze Einrichtung seines Hauses in Stand zu setzen. An jenem Tage war das Haus des Königs Salomo hergerichtet. Dann richtete er es ordentlich zu in Herrlichkeit mit Freude und in Frieden, mit Weisheit und zärtlicher Liebe, in aller Unterwürfigkeit und Demut. Dann ward die königliche Tafel geordnet nach der Einrichtung des Reiches. Die Königin trat durch eine Hintertür ein, in Glanz und Herrlichkeit, setzte sich gegenüber, hinter ihn, dahin, wo sie alles sehen und beobachten und erkennen konnte. Sie verwunderte sich sehr über das, was sie sah und hörte, sie pries in ihrem Herzen den Gott Israels und erstaunte über die Herrlichkeit der Residenz, die sie sah. Denn sie konnte sehn, aber niemand konnte sie sehn wegen ihres Platzes, den er Salomon in Weisheit gerichtet und ausgeschmückt hatte, indem er Purpur ausbreitete und Teppiche, Moschus und Marmor und Edelsteine zurichtete, Wohlgerüche verbreitete, Myrrenöl und Cassia aussprengte und Galban und Weihrauch aufstrich. Als sie dann dieses Gemach betraten, war dessen Geruch sehr gut und schon bevor sie die Leckerbissen essen konnte, sättigte die Lieblichkeit der Düfte. Er aber schickte ihr dursterregende Speisen, mit List und Weisheit, und saure Getränke, Fische und Pfeffer als Zubehör. Dies richtete er zu und gab es der Königin, davon zu essen. Als nun die Tafel des Königs drei Mal und sieben Mal erledigt war und die Aufseher und Räte, die Knaben und Diener gegangen waren, da stand der König auf und ging zur Königin und sprach zu ihr als sie allein waren: Kose hier in Liebe bis zum Morgen! Da sprach sie zu ihm: Schwöre mir bei deinem Gotte, dem Gott Israels, dass du mir keine Gewalt antust. Wenn es sein sollte, dass ich mich nach Menschenart verleiten lasse, so werde ich als junges Mädchen auf der Reise in Not und Leid und Elend kommen.

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Von dem, was ihr der König Salomon schwor

Da antwortete er und sprach zu ihr: Ich will dir schwören, dass ich dir keine Gewalt antue, aber schwöre auch du, dass du keinem Gegenstand in meinem Hause Gewalt antun willst! Da lachte die Königin und sprach zu ihm: Wo du doch weise bist, warum redest du wie ein Tor? Werde ich etwa stehlen oder aus dem königlichen Palast etwas rauben, was mir der König nicht gegeben hat? Glaube nicht o Herr, dass ich aus Liebe zumBesitztum hierher gekommen bin! Auch mein Reich ist reich an Schätzen wie die deinigen, und mir fehlt nichts von dem, was ich begehre. In der Tat bin ich vielmehr gekommen, um deine Weisheit zu suchen. Da sprach er zu ihr: Wenn du mich schwören heißest, so schwöre auch mir. Beiden Teilen geziemt der Schwur, auf dass sie einander kein Unrecht zufügen. Wenn du aber mich nicht schwören lassen willst, soll auch ich dich nicht zum schwören lassen. Da sprach sie zu ihm: Schwöre mir, dass du mir keine Gewalt antust, und auch ich will schwören, dass ich deinem Besitztum keine Gewalt antue. Da schwor er ihr und sie schwor es ihm. Nun bestieg der König sein Lager auf der einen Seite, und ihr richtete man ein Lager auf der anderen Seite. Dann sprach er zu dem jungen Diener: Wasche die Becken und setze einen Krug Wasser hin, während es die Königin sieht. Dann schließe die Türen und geh schlafen! Dies aber sagte er ihm in einer anderen Sprache, welche die Königin nicht verstand. Und jener tat so und ging schlafen. Der König aber schlief noch nicht, sondern stellte sich nur schlafend und spähte. Das Haus des Königs Salomon leuchtete aber des Nachts wie der Tag. Denn in Weisheit hatte er leuchtende Perlen an der Decke seines Hauses angebracht, die Sonne, Mond und Sterne darstellten. Die Königin schlief ein wenig. Als sie wieder erwachte, war ihr Mund trocken vor Durst, denn er hatte ihr in seiner Weisheit dursterregendes gegeben, sie dürstete sehr, und ihr Mund war trocken. Sie versuchte mit ihrem Mund Speichel zu ziehen, fand aber keine Feuchtigkeit. Da gedachte sie das Wasser zu trinken, spähte um sich und blickte nach dem König Salomon, der schien ihr fest zu schlafen. Er schlief aber nicht, sondern lauerte, dass sie aufstehe, um das Wasser gegen ihren Durst zu stehlen. Nun stand sie auf, indem sie mit ihren Füssen gar kein Geräusch machte, ging zu jenem Wasser in dem Becken und nahm es um das Wasser zu trinken. Bevor sie aber noch das Wasser trank, ergriff er sie bei der Hand und sprach zu ihr: Warum brichst du den Eid, den du geschworen hast: Du wollest keinem Gegenstand in meinem Hause Gewalt antun? Daantwortete sie in Furcht und sprach: Ist es ein Eidesbruch Wasser zu trinken? Da sprach der König zu ihr: Hast du etwas unter dem Himmel gesehen, das besser als Wasser ist? Da sprach sie: Ich habe gegen mich selbst gesündigt, und du bist des Eides ledig. Aber lass mich Wasser gegen meinen Durst trinken! Da sprach er zu ihr: Bin ich vielleicht deines Eides ledig, den du mich hast schwören lassen? Da sprach die Königin zu ihm: Sei des Eides ledig, aber lass mich nur Wasser trinken! Da liess er sie trinken, und nachdem sie getrunken hatte, führte er sein Begehren aus, und sie schliefen zusammen. Als nun der König Salomon eingeschlafen war, da erschien ihm eine leuchtende Sonne, die stieg herab vom Himmel und leuchtete stark über Israel. Nachdem sie dort verweilt hatte ward sie plötzlich entfernt, flog nach dem Lande Äthiopien und leuchtete dort stark bis in Ewigkeit, denn sie blieb gern dort. Und ich wartete, ob sie nach Israel zurückkehren werde, aber sie kehrte nicht zurück. Nach weiterem Warten ging ein Glanz auf, eine Sonne stieg vom Himmel herab in das Land Juda und leuchtete stärker denn zuvor. Die Israeliten aber behandelten die Sonne schlecht wegen ihrer Flamme und wandelten nicht in ihrem Licht. Und auch die Sonne verachtete die Israeliten, und diese wiederum beneideten sie, so dass kein Friede zwischen ihnen und der Sonne war. Sie erhoben ihre Hände gegen sie mit Stöcken und Messern und wollten die Sonne auslöschen, versetzten die ganze Welt in Dunkelheit durch Erdbeben und Nebel und glaubten, sie würde nie mehr aufgehen. Sie verderbten ihr Licht, fielen über sie und bewachten ihr Grabmal, wo sie hineingeworfen wurde. Sie aber kam da heraus, wo sie sie nicht vermutet hatten, und leuchtete über die ganze Welt, insbesondere aber am Ersten Meere und am Letzten Meere, über Äthiopien und Rom. Die Israeliten aber verachtete sie sehr und stieg zu ihrem früheren Thron empor. Als der König Salomon, während er schlief, dieses Gesicht gesehen hatte, da erschrak sein Herz, sein Gedanke wurde wie vom Blitz gerührt und er wachte erschrocken auf. Aber auch über die Königin verwunderte er sich, denn sie war von kräftigem Bau und großer Schönheit und rein in ihrer Jungfern Schaft. Sie hatte 6 Jahre regiert in ihrem Lande, und trotz ihrer derartigen Wonne und Herrlichkeit hatte sie ihren Leib rein erhalten. Nun sprach sie zu ihm: Entlass mich, dass ich in mein Land ziehe! Da ging er in seine Wohnung und gab ihr alle wünschenswerten Herrlichkeiten und Reichtümer, augenfesselnde schöne Kleider und alle dem Lande Äthiopien erwünschten Herrlichkeiten, Kamele und Wagen an 6000, die mit kostbaren, wünschenswerten Geräten beladen waren, Gefährte, in denen man auf dem Lande fuhr, ein Fahrzeug, das auf dem Meere fuhr, und einen Wagen, der durch die Lüfte fuhr, den er gem

 

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Vom Zeichen des Königs

Da freute sie sich und zog aus, um zu reisen, und er verabschiedete sich von ihr mit grossem Prunk. Er nahm sie bei Seite, so dass sie beide allein waren, zog einen Ring von seinem kleinen Finger, gab ihm der Königin und sprach zu ihr: Nimm und vergiss mein nicht und wenn ich Samen in dir finden sollte so sei ihm dies ein Zeichen. Und wenn es ein Knabe ist, so möge er zu mir kommen! Und der Friede Gottes sei mit dir: Während ich bei dir schlief sah ich viele Gesichte im Traum, dass die Sonne in Israel aufging, dann sich entfernte, fortflog und dem Lande Äthiopien leuchtete. Weiß Gott, vielleicht wird dein Land durch dich gesegnet. Du aber halte, was ich dir gesagt habe, so dass du von ganzem Herzen den Herrn verehrest und seinen Willen tuest. Denn er straft die Hoffärtigen und begnadigt die Demütigen. Er zerstört die Sitze der Mächtigen und ehrt die Armen. Tod und Leben kommen von ihm, Reichtum und Armut werden nach seinem Willen verliehen, denn zu ihm ist alles, und niemand kann seinem Gebot und Gericht sich widersetzen, weder im Himmel noch auf Erden, weder im Meere noch in den Abgründen. Der Herr sei mit dir, zieh in Frieden!“ Und sie verabschiedeten sich.

II
Zweiter Teil

Die König erreicht ihr Land und bringt einen Sohn zur Welt dem sie den Namen Menelik gibt. Der Sohn von König Salomon und Konigin Makeda reist nach Jerusalem, um seinen Vater zu sehen. Heimlich verlässt er die Stadt mit der Bundeslade und reist auf geheimnisvolle Weise zurück in das Bergland von Äthiopien.

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Wie sie gebar und in ihr Land kam

Dann zog sie fort und kam in die Stadt Bälä-Zadisärejä, 9 Monate und 5 Tage, nachdem sie von ihm entlassen war ergriffen sie die Wehen und sie gebar ein männliches Kind und gab es der Amme mit viel Herrlichkeit und Wonne. Sie selbst aber blieb da, bis die Tage ihrer Reinigung vorüber waren, und dann kehrte sie mit großem Prunk in ihre Stadt zurück. Ihre Würdenträger, die dort zurückgeblieben waren, brachten ihrer Herrin Geschenke, ehrten sie und huldigten ihr, und alle Gaue freuten sich über ihre Rückkehr. Die Großen unter ihnen bekleidete sie mit schönen Kleidern, einigen gab ihr Gold und Silber und Hyazinth und Purpur, alle wünschenswerten Schätze gab sie. Sie richtete ihr Reich auf, und niemand übertrat ihren Befehl, denn sie liebte die Weisheit. Gott aber stärkte ihre Herrschaft. Jenes Kind aber wuchs heran, und sie nannte seinen Namen Baina-lehkem.Nun war er zwölf Jahre alt. Da fragte er die Jünglinge, die ihn erzogen, und sprach zu ihnen: Wer ist mein Vater? Da sagten sie zu ihm: Der König Salomon. Da ging er zu seiner Mutter der Königin und sprach zu ihr: 0 Königin! tu mir kund wer mein Vater ist! Da sprach die Königin Unwillen, indem sie ihn schreckte, damit er nicht zu Salomon fortgehen wolle: Warum fragst du mich nach dem Vater? Ich bin dein Vater und deine Mutter, nun frage nichts weiter! Da ging er von ihr hinaus und setzte sich. Wiederum und zum dritten Mal fragte er sie und bestürmte sie, es zu sagen. Eines Tages nun sagte sie es, indem sie sprach: Fern ist sein Land und beschwerlich der Weg dahin! Er aber, der Sohn, Baina-lehkem, war schön, seine ganze Statur, sein Körper und die Haltung seines Nackens glich Salomon, dem König, seinem Vater, seine Augen und seine Beine und seine ganze Art glichen dem König Salomon. Als er nun 22 Jahre alt war, da hatte er die ganze Kriegskunst erlernt sowie Reiten, wilde Tiere jagen und alles, was die Jugend zu tun pflegt. Da sagte er zu der Königin: Ich will gehen, das Antlitz meines Vaters zu schauen, und will danach nach dem Willen des Herrn, des Gottes Israels, hierher zurückkehren.

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Wie der König von Äthiopien fortging

Da rief sie Tamrin, den Oberen ihrer Kaufleute, und sprach zu ihm: Bereite dich zu deiner Reise und führe diesen Jüngling denn er bestürmt mich Nacht und Tag sehr. Du wirst ihn zum König führen und ihn unversehrt hierher zurückbringen, so es dem Herrn, dem Gott Israels, gefällt. Sie rüstete nun, entsprechend ihrem Reichtum und ihrer Pracht, eine Reisezurüstung und alle Gerätschaften, die erforderlich waren für die Reise. Ferner die, die dem König als Geschenk gegeben werden sollten, und diejenigen, die eine Erquickung für die Reise bildeten. Sodann bereitete sie alles zu seiner Entlassung vor und schenkte auch den Würdenträgern, die mit ihm zogen, viele Gerätschaften, die für die Reise erforderlich waren. Sie befahl ihnen dann, dass sie ihren Sohn nicht dort lassen sollten, sondern ihn nur von Salomon zum König machen lassen sollten und ihn dann zu ihr zurückbrächten, damit er dann die Herrschaft über ihr Landausübe. Es war nämlich eine Einrichtung des Landes Äthiopien, dass ein Weib Königin war, eine Jungfrau, die keinen Mann heiratete. Sie aber sprach: Von nun an soll ein Mann aus deinem Geschlecht herrschen, und nie mehr soll ein Weib herrschen. Sondern dieses dein Geschlecht und seine Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht! Das sollst du einschreiben in die Schrift des Dokuments, in die eherne Schrift ihrer Propheten, und wirst es niederlegen im Tempel des Herrn, den du zum Gedächtnis und zur Prophetie für künftige Tage erbaust. Man soll nicht mehr die Sonne und den Schmuck des Himmels anbeten, nicht die Berge und Haine, nicht die Steine und die Bäume des Feldes, nicht die Abgründe und das, was im Wasser ist, nicht die Götzenbilder und die Bilder aus Gold, noch die Vögel, so da fliegen. Man soll keine Vorzeichen daraus ableiten und soll sie nicht göttlich verehren, diese Einrichtung soll auf ewig bestehen! Wenn aber jemand diese Einrichtung verletzt, so soll dein Same ihn richten auf ewig! Nur gib uns von dem Saume des Gewandes der heiligen, himmlischen Zion, der Bundeslade des Gesetzes Gottes, die wir begrüßen! Heil der Stärke deines Reichs und deiner leuchtenden Weisheit, die der Herr, der Gott Israels, unser Schöpfer, dir verliehen hat! Dann nahm sie ihn allein beiseite und gab ihm jenes Zeichen, das Salomon ihr gegeben hatte, nämlich den Ring von seinem Finger, damit er seinen Sohn erkenne und sich erinnere an ihre Rede und an ihr Gelöbnis, wodurch sie gelobt hatte, dass sie alle Tage ihres Lebens Gott dienen wolle, sie und ihre Untertanen mit allem, was Gott ihr gegeben. Darauf entließ sie ihn in Frieden. Sie machten sich nun auf den Weg, gingen fort und kamen nach der Gegend des Gebiets von Gäzä, dies ist eine Stadt, die der König Salomo der Königin von Äthiopien geschenkt hatte. So schrieb der Evangelist Lucas in der Apostelgeschichte, indem er sprach: Er war ein Präfekt über die ganze Gegend von Gäzä, ein Eunuch der Königin von Hendake, der da glaubte an das Wort des Apostels Lucas.

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