Nährstoffwunder Kollagen - Für Gelenke, Haut und Darm

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KAPITEL 4
Schönheit von innen

Glatte, strahlende, ebenmäßige und jugendliche Haut – gibt es ein Körpermerkmal, das noch begehrter ist? Menschen jeglichen Alters, jeglicher Herkunft und jeglichen Geschlechts streben danach und dementsprechend boomt der Markt für Anti-Aging-Hautpflege. Allein in den USA lag der Umsatz im Jahr 2016 bei über einer Milliarde US-Dollar. Mittlerweile nutzen bereits viele Menschen unter 30 diese Produkte, in der Hoffnung, den Zeichen der Zeit in Form von Falten, Altersflecken und mangelnder Spannkraft Paroli bieten zu können. Gleich nach unserer kollektiven Liebe zu Hautpflegeprodukten kommt unser Wunsch nach vollem, glänzendem Haar und langen, festen Fingernägeln.

Gutes Aussehen hilft uns dabei, einen vorteilhaften ersten Eindruck zu machen, und kann unser Selbstbewusstsein fördern. Und wenn wir gut auf uns achten, kann unser Aussehen unser Alter Lügen strafen. Ein jugendliches Erscheinungsbild ist mehr als nur ein attraktives Äußeres – es ist ein Zeichen von Gesundheit und Vitalität. Cremes und Lotionen können zwar eine Hilfe sein, aber einer der besten Wege, um jung auszusehen, ist es, im Inneren jung zu bleiben!

In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Kollagen, das wir über die Nahrung zu uns nehmen, die Gesundheit der äußeren Körperhülle, des sogenannten Integuments, fördern kann. Medizinisch gesehen bezeichnet das Integument das Organsystem, das aus der Haut – dem größten Einzelorgan unseres Körpers – und zwei weiteren Strukturen besteht, nämlich Nägeln und Haaren. Zusammen errichtet dieses Trio eine Barriere gegenüber der Außenwelt und schützt uns vor physischen, chemischen und mikrobiellen Angriffen sowie der Belastung durch Strahlen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Regelung von Körpertemperatur und Feuchtigkeit, indem das System sich ständig an die wechselnden Umstände anpasst.

Unser größtes Organ

Als größtes Organ unseres Körpers enthält unsere Haut rund 40 Prozent des körpereigenen Kollagenproteins. Daher lässt sich an ihr der Gesamtzustand des Körperkollagens auch am einfachsten beurteilen, speziell in Bereichen, die der Sonne weniger stark ausgesetzt waren. Nehmen Sie die Haut einmal genau unter die Lupe. Ist sie fahl oder strahlend frisch? Ist der Hautton warm oder eher gräulich? Ist die Haut relativ straff oder ist sie um Augen und Kinnpartie schon ein wenig erschlafft? Haben Sie das Gefühl, mehr oder weniger Falten und Altersflecken zu haben als andere in Ihrem Alter? Wie sieht es mit Dehnungsstreifen oder Cellulite aus (relativ wahrscheinlich, wenn Sie weiblich sind)? All diese Veränderungen sind bis zu einem gewissen Maß normal, doch wenn Sie das Gefühl haben, schneller zu altern, als es eigentlich der Fall sein sollte, dann ist es niemals zu spät, aktiv zu werden!

Viele Faktoren bestimmen, auf welche Weise unsere Haut reift und altert, beispielsweise unsere Gene. Dennoch kennen wir wohl alle Familien, in denen ein älteres Geschwister wesentlich jünger aussieht als die nachfolgenden. Ultraviolettes Licht, Rauchen, Bewegungsmangel, Luftverschmutzung und andere Giftstoffe, zu wenig Schlaf und schwankendes Gewicht tragen alle zu einem schnelleren Niedergang des jugendlichen Aussehens der Haut bei. Sonneneinstrahlung ist der Hauptgrund für ultraviolettbedingte Lichtalterung und zugleich der einflussreichste Faktor, den wir selbst steuern können. Unter Lichtalterung versteht man eine Beschleunigung der normalen Hautalterung durch das Eindringen von ultraviolettem Licht in die tieferen Schichten der Haut. Dadurch wird das Kollagen in der Haut zersetzt und der Wiederaufbau von beschädigtem Kollagen behindert. Neben einem vernünftigen Umgang mit Sonnenlicht steht eine Ernährung, die reich an Kollagenproteinen ist, ganz oben auf der Liste dessen, was wir selbst für unsere Haut tun können.

Bevor wir uns näher mit den Studien befassen, die zeigen, welche Auswirkungen eine kollagenreiche Ernährung auf die Haut hat, wollen wir noch einmal einen kurzen Blick auf die Anatomie und Physiologie unserer Haut werfen. Diese besteht aus drei miteinander verbundenen Schichten: der Epidermis (die dünnste und äußere Schicht), der Dermis (die dickere Innenschicht, die der Haut ihre Festigkeit und Elastizität gibt) und der Hypodermis (der gepolsterten, fettreichen Gewebeschicht unterhalb der Dermis).

Die Epidermis besteht aus vier oder fünf Zellschichten, von denen 90 Prozent reich an dem Protein Keratin sind, weshalb die Zellen auch als Keratinozyten bezeichnet werden. Keratin unterscheidet sich in mehrerlei Weise von Kollagen, wie ich gegen Ende dieses Kapitels noch näher erläutern werde. Die äußerste Schicht der Keratinozyten ist so weit von der darunter liegenden Dermis entfernt, dass diese Zellen ständig aufgrund von Nährstoffmangel absterben, mit einer Rate von etwa 40.000 Zellen pro Minute. Wenn Sie sich jemals gefragt haben, wo der ganze Staub in Ihrer Wohnung herkommt – nun, ein nicht geringer Teil sind einfach tote Hautzellen! Die abgestoßenen Zellen werden ständig durch neue Keratinozyten ersetzt, die aus den darunter liegenden Schichten stammen. Zu den weiteren Zellen, die in der Epidermis zu finden sind, zählen Melanozyten, die das Hautpigment Melanin produzieren, und Langerhans-Zellen, die krankheitserregende Mikroben bekämpfen.

Die Dermis liegt gleich unterhalb der Epidermis und besteht aus zwei Schichten. Die eine Schicht grenzt an die Epidermis an und reicht in Form von fingerähnlichen Erhebungen in sie hinein. Diese Erhebungen versorgen die Epidermis nicht nur mit Nährstoffen und Sauerstoff, sondern enthalten auch Nerven, die es uns ermöglichen, über die Hautoberfläche Berührungen, Kälte, Wärme und Schmerz wahrzunehmen. Die zweite, tiefere Schicht der Dermis besteht größtenteils aus Kollagenfasern, die in Bündeln geordnet und mit elastinhaltigen Fasern überzogen sind. Zusammen bilden sie das Bindegewebe, aus dem unsere Haut größtenteils besteht. Im Gegensatz zur Epidermis wird die Dermis nicht ständig komplett ersetzt, weshalb die Farbe unserer Haut und das Hautbild im Allgemeinen unser Leben lang gleich bleiben.

In der Dermis finden wir vor allem Typ-I-Kollagen, organisiert in Fibrillen, die durch Vernetzung größere Kollagenfasern bilden. Die mechanischen und physischen Eigenschaften der Haut werden durch die Größe und Anordnung dieser Kollagenfibrillen bestimmt. Die Basalmembran, die dünne Schicht zwischen Epidermis und Dermis, besteht zu etwa 50 Prozent aus Typ-IV-Kollagen, das ein Netz bildet und für Stabilität sorgt.

Unterhalb der Dermis befindet sich eine Schicht aus lockerem Bindegewebe, das als Hypodermis bezeichnet wird. Hier finden wir unser „subkutanes Fettgewebe“, also das Fett unter unserer Haut, das uns warm hält, ein Polster für Muskeln und Knochen bildet und unsere Körperkonturen formt. Dabei ist das Unterhautfettgewebe durchaus kein statischer Bereich, denn es ist an Stoffwechselprozessen beteiligt und spielt beispielsweise eine Rolle bei der Blutzucker- und Cholesterinregulierung. Im Vergleich zum Bauchfett (dem sogenannten Viszeralfett), wird das Unterhautfettgewebe zunehmend als positive Form der Fettablagerung angesehen.

Was passiert mit der Haut, wenn wir älter werden?

Mit zunehmendem Alter durchläuft unsere Haut einige Veränderungen. Sie wird dünner, verliert Unterhautfettgewebe und sieht insgesamt weniger prall und glatt aus als in unserer Jugend. Kratzer, Schnitte und Verbrennungen benötigen mehr Zeit, um zu heilen. Kollagen ist in hohem Maße für den Zustand und das Erscheinungsbild der Haut verantwortlich, doch leider nimmt seine Menge und Dichte mit dem Alter und durch den Einfluss von schädlichem ultraviolettem Licht ab.

Zusätzlich verliert das normalerweise straff organisierte Kollagennetz in unserer Dermis mit zunehmendem Alter an Zusammenhalt. Bei diesem Prozess, der auch als Fragmentierung bezeichnet wird, lockern sich die Kollagenfibrillenbündel und werden zudem dünner und kürzer, was zu einer Verminderung der Hautdicke führt. Durch die Abtrennung dieser desorganisierten Kollagenfibrillen von den sie umgebenden Fibroblasten entsteht noch mehr Fragmentierung. Dieser Teufelskreis ist nicht allein auf die chronologische Alterung begrenzt, sondern wird in ähnlicher Form auch durch exzessive Sonneneinstrahlung verursacht.

Auf molekularer Ebene ist eine Gruppe von Enzymen, die als „Matrix-Metalloproteasen“ bekannt sind, für einen rapiden Kollagenabbau verantwortlich. Stark vereinfacht kann man sagen, dass die steigende Aktivität der Metalloproteasen dazu führt, dass die Kollagenfibrillen immer stärker fragmentieren. In der Folge verlieren die Fibroblasten ihre Verbindungsstelle zum Kollagen. Durch den Verlust dieser Bindungsstelle bleiben die Fibroblasten nicht länger in ihrem natürlichen gestreckten Zustand, was die Bildung von Metallo proteasen weiter steigert und die Kollagenproduktion sinken lässt.

Ungünstigerweise findet das nicht nur in der Haut statt, sondern überall dort, wo es viel Kollagen gibt – in Knochen, Knorpel, Sehnen und Bändern. Und obwohl man diesem Prozess nicht vorbeugen kann, bewirkt eine hohe Sonneneinstrahlung zweierlei: Sie beschleunigt die Metalloprotease und unterdrückt zusätzlich die Kollagensynthese. Im Grunde genommen ist also im Laufe der Zeit Ihr gesamter Körper betroffen, aber Ihre Haut ist besonders anfällig für diesen Prozess. Tatsächlich ist exzessives Sonnenbaden der Hauptgrund für die Alterung der Haut.

Diese Alterungsprozesse beschleunigen sich mit jedem Lebensjahrzehnt und sorgen dafür, dass langsam aber sicher zunächst feine Fältchen auftauchen, die dann zu oberflächlichen und schließlich tieferen Falten und erschlaffter Haut werden, speziell rund um Mund, Kinnpartie und Augen. Bei Frauen werden diese Veränderungen vor allem nach der Meno pause sichtbar, und zwar nicht nur im Gesicht, sondern auch an Stellen des Körpers, die häufiger der Sonne ausgesetzt sind, wie Hals und Dekolleté. Bei Männern geht die Hautalterung meist weniger sprunghaft vor sich.

 

Wenn wir älter werden, kommt zum Kollagenabbau noch eine langsame und stetige Abnahme der Menge an Hyaluronsäure in Dermis und Epidermis hinzu. Hyaluronsäure ist der natürliche Befeuchter der Haut und kann nahezu das Tausendfache ihres Eigengewichts an Wasser halten. Der schleichende Verlust an Hyaluronsäure zeigt sich in der verminderten Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu speichern, sodass die Haut im Alter trockener wird. Fältchen und Falten werden so stärker sichtbar und die Haut erscheint zunehmend rau. Trockenheit ist ein weiteres Problem, weil sie die Schutzfunktion der Epidermis untergräbt.

Wie Kollagen helfen kann

Ein guter Sonnenschutz ist Ihr bester Freund und Helfer, wenn es darum geht, Ihre Haut jugendlich zu halten. Zusätzlich können sie zwischen verschiedenen Seren und Cremes wählen. Ich werde jetzt nicht näher darauf eingehen, welche Inhaltsstoffe empfehlenswert sind oder nicht, denn auch darüber ließe sich ein ganzes Buch schreiben! Wo wir jedoch schon beim Thema sind, werfen wir einen kurzen Blick auf die Frage, ob die Haut Kollagen überhaupt aufnehmen kann. Kollagenprotein findet sich in vielen kosmetischen Gesichtscremes und Lotionen, obwohl es nur begrenzte Belege dafür gibt, dass es tatsächlich eine Wirkung hat. Die einzige Kollagenform, die äußerlich aufgetragen möglicherweise einen Nutzen bringen kann, ist eine, bei der das Kollagen in sehr kleine Peptide hydrolysiert wurde, was allerdings bei einigen Menschen zu einer allergischen Dermatitis führen kann. Eine Studie ergab, dass das vierwöchige Auftragen eines synthetischen, dem Kollagen lediglich ähnlichen Peptids die Faltenbildung rund um die Augen bei Frauen zwischen 40 und 62 Jahren vermindern kann. Ich habe nur einen Hersteller gefunden, der Kollagenpeptide für kosmetische Anwendungen anbietet, die sowohl sicher als auch effektiv waren, wobei es jedoch noch keine entsprechenden Produkte gibt, die für Endverbraucher erhältlich sind.

Für eine optimale Gesundheit der Haut ist eine gute Ernährung unumgänglich, wie Untersuchungen zu einer Vielzahl von Nährstoffen und Lebensmitteln wiederholt gezeigt haben. Eine kollagenreiche Ernährung ist dabei eine der besten Möglichkeiten, um die Haut zu nähren und dafür zu sorgen, dass sie feuchter, straffer, glatter und weniger anfällig für Umwelteinflüsse ist.

Bevor wir uns einige dieser Untersuchungen näher ansehen, interessiert es Sie vielleicht zu erfahren, wie der Konsum von Kollagenprotein dazu beiträgt, die Haut jugendlicher zu erhalten. Aus Kapitel 3 wissen Sie bereits, auf welche Weise hydrolysierte Kollagenpeptide verdaut werden, und dass eine signifikante Menge den Darm passiert, ohne aufgespalten zu werden, und somit intakt in den Blutkreislauf gerät. Davon wiederum wird ein Teil in Geweben wie Knorpel und Haut eingelagert. Doch was dann geschieht, wird Sie womöglich ebenso überraschen wie mich, als ich es zum ersten Mal hörte.

Eine aktuelle Theorie besagt, dass diese zirkulierenden Peptide das falsche Signal aussenden, sodass bestehendes Kollagen aktiv zerstört wird, wodurch ein Anstieg der Synthese von neuen, stärkeren Kollagenfibrillen ausgelöst wird. Gleichzeitig regen die Kollagenpeptide die Synthese von Hyaluronsäure an, die dafür verantwortlich ist, die Feuchtigkeit in der Haut zu halten. Kollagenpeptide senken auch die Überaktivität der Matrix-Metalloprotease, die für den Abbau von Kollagen im Körper verantwortlich ist.

Mithilfe von präklinischen Studien an isoliertem Gewebe und Tieren sowie klinischen Humanstudien haben Wissenschaftler untersucht, was passiert, wenn dem Nährmedium des Gewebes beziehungsweise der Nahrung Kollagenprotein zugesetzt wird. Ein Hauptziel war herauszufinden, wie die Hautfeuchtigkeit erhöht und zugleich Fältchen, Falten, schlaffe und raue Haut sowie Hautverfärbungen gemindert werden können. Da Sie das sicher ebenso interessant finden wie ich, schauen wir uns die Ergebnisse gleich einmal näher an.

Beginnen möchte ich mit dem spannendsten Teil, nämlich den klinischen Studien. Hier wird geprüft, was passiert, wenn Menschen wie Sie und ich jeden Tag Kollagenprotein zu sich nehmen. Die Mehrzahl der Hautuntersuchungen wurden bei Frauen vorgenommen, wahrscheinlich weil Frauen das Erscheinungsbild ihrer Haut in der Regel wichtiger ist als Männern (Frauen können sich schließlich nicht hinter einem Bart verstecken!). Das bedeutet jedoch nicht, dass die Ergebnisse nicht auch auf Männer zutreffen.

Hautfeuchtigkeit erhalten

Im Rahmen einer dreiteiligen Studie, die im Jahr 2015 im Journal of Cosmetic Dermatology veröffentlicht wurde, führte eine Gruppe von Forschern zwei klinische Versuchsreihen mit Kollagenpeptiden durch – die erste mit japanischen, die zweite mit französischen Frauen. Im dritten Teil der Studie maßen die Wissenschaftler, welche Veränderungen sich an kleinen Hautproben zeigten, auf die man Kollagenpeptide hatte einwirken lassen.

An der ersten klinischen Studie nahmen 33 gesunde Japanerinnen im Alter zwischen 40 und 59 Jahren teil, die aufgrund des geringen Wassergehalts ihrer Haut ausgewählt wurden. Die Teilnehmerinnen wurden in drei parallele Gruppen aufgeteilt, in denen die Verteilung nach Feuchtigkeitsgehalt jeweils gleich war, und sie erhielten ein Getränk, das entweder 10 Gramm eines Placebos (Dextrin) enthielt oder 10 Gramm von einem von zwei Kollagenpeptiden – das eine auf mariner (aus dem Meer stammender), das andere auf porziner (vom Schwein stammender) Basis (Peptan F oder Peptan P). Die Frauen wurden angewiesen, das Getränk vor dem Zubettgehen zu sich zu nehmen. Es gab keine zusätzlichen Instruktionen zur Hautpflege. Nach jeweils vier und acht Wochen Behandlung wurde das Gesicht der Frauen mithilfe spezieller elektronischer Geräte auf seinen Feuchtigkeitsgehalt und die Rate des Feuchtigkeitsverlusts geprüft.

Die Peptan-F-Gruppe wies nach dem vollen Zeitraum von acht Wochen einen Anstieg der Hautfeuchtigkeit um 12 Prozent auf. Die Ergebnisse der Peptan-P-Gruppe waren allerdings noch beeindruckender, denn hier zeigte sich schon nach den ersten vier Wochen ein Feuchtigkeitszuwachs von 16 Prozent und ein Anstieg von bis zu 28 Prozent nach acht Wochen! Die Rate des Feuchtigkeitsverlustes blieb innerhalb aller drei Gruppen stabil, was bedeutet, dass die gesamte zusätzliche Feuchtigkeit innerhalb der Haut gebildet wurde. (Was das genau bedeutet, erkläre ich, wenn ich auf die dritte Studie der Reihe eingehe.)

Trockene Haut mit Feuchtigkeit versorgen – kennen wir nicht alle Lotionen, Cremes und verschiedene Serum-Varianten, die genau das versprechen? Sicherlich gibt es einige äußerlich anzuwendende Produkte, die besser als andere dafür sorgen, dass die Haut weniger Feuchtigkeit verliert. Entscheidend jedoch ist der Wassergehalt, der in der Haut selbst erzeugt wird, und diese Studie zeigt, dass Kollagenprotein als Nahrungsergänzung genau das bewirkt! Es ist noch zu früh, um behaupten zu können, dass Kollagenpeptide, die aus Schweinen gewonnen werden (so genanntes porzines Kollagenprotein) das höchste Hydrationspotenzial haben, aber es könnte durchaus der Fall sein. Schweinehaut wird beispielsweise verwendet, um schwere Verbrennungen und Verletzungen zu behandeln und hartnäckige Hautgeschwüre zu heilen, weil die Haut von Schweinen der menschlichen Haut am ähnlichsten ist. (An dieser Stelle sei der Hinweis erlaubt, dass eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 30 Prozent in Ihrem Zuhause, kürzere und kühlere Duschen und das Trinken von viel Flüssigkeit ebenfalls wirkungsvolle Strategien sind, um ein Austrocknen der Haut zu vermeiden.)

Beim zweiten klinischen Versuch teilten die Forscher eine Gruppe von 99 französischen Frauen im Alter zwischen 40 und 65 Jahren nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen auf. Sie erhielten ein Getränkepulver, das entweder 10 Gramm eines Placebos enthielt (Maltodextrin, also Speisestärke) oder 10 Gramm Fischkollagenpeptide (Peptan F). Die Frauen nahmen das Getränk jeden Morgen vor dem Frühstück zu sich. Sie erhielten die Anweisung, für die Dauer der 12-wöchigen Studie keinerlei Schönheitspflegeprodukte zu benutzen und sich jeweils nur kurze Zeit in der Sonne aufzuhalten. Nach Ablauf der 12 Wochen zeigten mithilfe von hochfrequentem Ultraschall an den Unterarmen vorgenommene Messungen bei der Peptan-F-Gruppe einen Anstieg von 9 Prozent in der Kollagendichte und eine um 31 Prozent geringere Fragmentierung des Kollagens in der Dermis.

Erste Verbesserungen zeigten sich bereits vier Wochen nach der Einnahme von Peptan F und waren auch 12 Wochen nach Absetzen des Präparats noch sichtbar. Nach nur drei Monaten täglicher Einnahme von Kollagenpeptiden fand sich bei den Frauen in diesem zweiten Versuch ein signifikanter Anstieg der Kollagensynthese in der Haut. Noch spannender ist vielleicht, dass dies die erste klinische Studie ist, die nachweisen konnte, dass der negative Prozess der Kollagenfragmentierung durch die Einnahme von Kollagenpeptiden umgekehrt werden kann.

Die Dauer der Studie reichte nicht aus, um die Veränderungen im Aussehen der beiden Gruppen über einen längeren Zeitraum zu vergleichen, da das Durchführen einer solchen Untersuchung zu viele Gelder verschlingen würde. Dennoch ist der Schluss nicht unzulässig, dass die langfristige tägliche Einnahme von Kollagenprotein die Fähigkeit der Haut, Alterserscheinungen zu bekämpfen, auch weiterhin fördern würde.

Die dritte Untersuchung unterschied sich leicht von den anderen beiden, da sie mithilfe von kleinen Hautgewebeproben durchgeführt wurde, die von den Oberschenkeln einer 49 Jahre alten Frau stammten. Die Proben wurden in ein Flüssigmedium gegeben, dem wachsende Mengen an Fischkollagenpeptiden (Peptan F) zugegeben wurden. Nach einem Zeitraum von neun Tagen wurden die Gewebeproben entfernt und unter einem Mikroskop untersucht. Die Wissenschaftler stellten einen Anstieg im Kollagengehalt fest, der einen maximalen Wert von 9 Prozent erreichte. Zusätzlich konstatierten sie einen Anstieg um das Siebzehnfache beim Glykosaminoglykan-Gehalt der Haut.

Glykosaminoglykane sind eine vielseitige Molekülklasse und bestehen aus langen Ketten von Kohlenhydraten. Sie ziehen Wasser an und binden es sowohl in der Haut als auch an anderen Orten wie den Gelenken und den Schleimhäuten des Darms. Einen wichtigen Vertreter der Glykosaminoglykane haben Sie bereits kennengelernt – die Hyaluronsäure, die Wasser anzieht und in der Haut hält. Ein siebzehnfacher Anstieg, der an einer Gewebeprobe gemessen wurde, lässt sich vielleicht nicht eins zu eins auf die Haut einer lebenden Person übertragen, aber ein Anstieg des Glykosaminoglykangehalts könnte die Ergebnisse der ersten Studie erklären – schließlich kam es bei den Frauen, die die Kollagenpeptide zu sich genommen hatten, zu einem Anstieg des Feuchtigkeitsgehalts der Haut von 12 bis 28 Prozent in weniger als zwei Monaten.

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