Die Venusische Trilogie / Ich kam von der Venus

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Die Seele reinkarniert über Millionen und Abermillionen von Jahren als Mensch, um alle nötigen Erfahrungen zu sammeln. Historie ist nicht die Geschichte unserer Vorfahren, es ist die Geschichte unserer eigenen Leben, weil wir unsere Vorfahren sind. Jeder von uns hat viele verschiedene Charaktere, männliche und weibliche, in vielen verschiedenen Rassen auf mehreren Planeten und in fast unzählbaren Verhältnissen und Situationen gelebt. Jedes Mal, wenn wir zurückkehren, kommen wir mit einem neuen Körper und einem neuen Verstand.

Kontinuierlich werden neue Seelen geschaffen, in der Form, daß die unteren Welten weiterleben. Die Höchste Gottheit verwendet diesen Plan von konstantem Leben, um durch ihre Geschöpfe zu leben und niemals zu vergehen.

Es ist zu unserem eigenen Wohl, daß die Erinnerungen an unsere vergangenen Leben für uns verborgen sind. Wenn ein Mensch mit so vielen Erinnerungen überschüttet würde, könnte er leicht in einer Irrenanstalt enden. Diese Erinnerungen sind ein Teil des Wissens der Seele, dessen wir uns nicht sehr bewußt sind, bis wir reif genug sind, damit umzugehen.

Jeder, dem das Glück zuteil wird, sich an die Erfahrungen in der jenseitigen Welt von Zeit und Raum zu erinnern, weiß, daß die niederen Welten viel zu wünschen übrig lassen. Warum also bleiben wir als Seele an die niederen Welten so lange gebunden? Um uns so lange wie möglich hier zu binden, uns zu reinigen und zu vervollkommnen, wurde die negative Kraft etabliert. Ihr Instrument ist das Gesetz des Karma, das uns, wie das Gesetz der Schwerkraft, hier fesselt, noch bevor wir überhaupt gewahr werden, daß es existiert. Niemand würde bestreiten, daß das Gesetz des Karma unsichtbar ist, aber je länger jemand sich dessen nicht bewußt ist, wie wirklich es ist, desto länger wird er an die physische Welt gebunden sein.

Christus bezog sich auf das Gesetz des Karma, als er sagte, „was ihr gesät habt, das werdet ihr ernten“. Die geistigen Führer fast jeder Religion oder eines spirituellen Pfades auf Erden lehrten dieses universale Gesetz, und auch heute wissen viele Menschen auf der Erde vom Karma, besonders im Osten.

Es wurde einmal gesagt, daß der Verstand ein nützlicher Diener, aber ein schrecklicher Herrscher sein kann. Die dichteren Körper sollten immer unter der Kontrolle der Seele sein, aber allzu oft ist dies nicht der Fall. Anstelle der Herrschaft des höheren Geistes über den Verstand kann die Kal-Kraft überhand nehmen, so daß der Mensch den fünf Leidenschaften Zorn, Eitelkeit, Wollust, Gier und Bindung an materielle Dinge verfällt. Solange dies geschieht, wird die Seele durch das Erschaffen karmischer Schuld an die niederen Welten gebunden sein; solange du eine Schuld zu bezahlen hast, mußt du wiedergeboren werden.

Über den gesamten Zeitraum der vielen Inkarnationen als Mensch ist die Seele in das Gewebe des Karma verstrickt. Du warst arm und reich, mächtig und schwach, berühmt und unbekannt, gesund und verkrüppelt, scharfsinnig und schwerfällig; doch es kommt eine Zeit, in der sich die Seele einem Zustand der Ausgeglichenheit in der physischen Welt annähert. Während er sich hier in seinen Inkarnationen entwickelt, beginnt der einzelne ernsthaft nach Antworten dafür zu suchen, warum er existiert, warum er hier ist, wohin er geht und welche die stärkste Kraft jenseits der physischen Welt ist. Er stellt fest, daß die herkömmlichen Wege ihn nicht länger befriedigen. An diesem Punkt fängt der Mensch an, sich der Person innerhalb seiner selbst, seiner Gefühle, Gedanken und Intuitionen bewußter zu werden. In seiner Suche nach Wahrheit beginnt er dann vielleicht bald, die Ebenen jenseits des Physischen zu erforschen.

Die Seele fühlt sich mit den heutigen Religionen nicht mehr länger wohl, weil es nicht genug Wahrheit und nicht genug Antworten in ihnen gibt. Als Seele bist du in der Lage, Dinge jenseits der physischen Welt zu ergründen, wenn du zum Beispiel eine spirituelle Lehre entdeckst, die dich über die Seele und deine Existenz vor deiner ersten Inkarnation in der physischen Welt aufklärt. Wenn dir diese Lehren bewußt werden, wirst du sehen, daß du fähig bist, das Reisen als Seele zu erlernen. Bei dieser Kunst und Wissenschaft verläßt du zeitweise den physischen Körper, um im Seelenkörper einige oder alle der Welten jenseits des physischen Universums zu besuchen und zu erforschen. Das entspricht etwa dem, was die Religionen als Himmel vor dem Tod bezeichnen; nur diese Erfahrung kann jedem Individuum das Leben nach dem Tod beweisen.

Die Reise der Seele ist das Hauptcharakteristikum der Gesetze der Höchsten Gottheit, wodurch sie sich von anderen Lehren unterscheidet. Das ganze System basiert auf persönlichen Erfahrungen auf den Ebenen jenseits dieser Ebene. Anstatt an ein Leben nach dem Tod zu glauben oder es zu erhoffen, kann der Mensch unabhängig vom physischen Körper Leben erfahren und Orte aufsuchen, die er schließlich nach dem Tod des physischen Körpers bewohnen wird. Er wird den einfachen Unterschied zwischen Tod und dem Reisen als Seele erkennen.

Beim Reisen als Seele kehrt er zu seinem lebendigen, bewohnbaren Körper zurück. Im Falle des Todes kann er nicht zurückkehren, weil der physische Körper aus einigen Gründen nicht mehr funktionsfähig ist. Anstatt an Reinkarnation nur zu glauben, weiß das Individuum nach dem Besuch höherer Ebenen und der Erinnerung an eigene vergangene Leben, daß es sie wirklich gibt.

Mit diesem bewußten Wissen ist es möglich, das Karma vergangener Leben auszugleichen. Wenn jemand erfährt, daß der physische Körper nur ein Vehikel ist, um Lektionen zu lernen, erreicht er einen Punkt, an dem es nicht mehr nötig ist, in den dichteren Welten zu inkarnieren. Du hast die Wahl, noch vor dem physischen Tod ein bewußter Mitarbeiter des Schöpfers zu werden.

Die physische Welt ist nicht der einzige Ort, an dem die Seele ihr Karma ausgleichen muß. Auch auf den astralen, kausalen und mentalen Ebenen hat die Seele gelebt und karmische Schuld erzeugt. Bei ihrer Reise aufwärts klärt die Seele zuerst ihre unvollendeten Angelegenheiten in den niederen Welten. Wenn sie sich in der ersten der rein geistigen Welten jenseits von Raum und Zeit auf der sogenannten Seelenebene fest etabliert, ist sie von den Fesseln des Karma und der Reinkarnation befreit.

Hier findest du Selbstverwirklichung, die erste volle Verwirklichung deines Seele-Seins. Mehrere Welten über der Seelenebene befindet sich jene höhere geistige Ebene, in der das Gottesbewußtsein erreicht wird. Hier wird die Seele gewahr, daß sie selbst und die Höchste Gottheit ein und dasselbe sind. Hier hat die Seele totale Bewußtheit, ein Zustand, der bereits erreicht werden kann, während du noch physisch hier lebst. Sogar dort ist das Wachstum der Seele noch nicht abgeschlossen. Jenseits davon existieren noch viele andere Ebenen. Die ganze Ewigkeit hindurch gibt es immer eine weitere Stufe zu erklimmen.

Die Gesetze der Höchsten Gottheit, das ist unser Name für eine Lehre, die auf jedem Planeten und auf jeder Ebene existiert. Die Venus hat kein Monopol darauf, aber wir erkennen sie als unsere planetarische spirituelle Lehre an. Sie entspringt jenseits der dichteren Welten, um jenen Seelen zu helfen, die bereit sind, sich zu entwickeln.

Es gibt eine unglaubliche Anzahl von Lehren in der dichteren Welt, die das Ziel verfolgen, das Bewußtsein der Seelen, die weitere Erfahrungen in den dichteren Welten machen müssen, an ihre begrenzte Ebene anzupassen. Sie wurden eingeführt, um die Seele an die dichteren Ebenen zu binden, bis sie stark und bewußt genug ist zu entkommen. Diese Lehren haben eine sehr begrenzte Wahrheit und erfüllen ihren Zweck gut. Sie sind so vielfältig wie die vielen Bewußtseinsebenen der dichteren Welten.

Jedes Individuum muß aufpassen, sich nicht von einer solchen Lehre gefangennehmen zu lassen, die ihr inneres Bedürfnis nach Wahrheit nicht befriedigt. Der Sucher muß auch darauf achten, daß er die unteren Ebenen innerhalb der Welt des Karma nicht mit den wahren geistigen Welten verwechselt. Die Astralebene ist heute von vielen bevölkert, die glauben, sie sei der ultimative Himmel, so viel schöner ist diese Ebene als die physische Welt.

Jeder Planet, dessen Volk im Einklang mit den geistigen Gesetzen lebt, weist Bedingungen auf, die den Menschen auf der Erde als geradezu himmlisch erscheinen. Die Venus ist das, was sie ist, durch das Bewußtsein der Menschen, die dort leben. Das gleiche trifft auf die Erde zu. Seelen mit viel negativem Karma ziehen sich gegenseitig auf einem Planeten an, um negative Erfahrungen möglich zu machen.

Ich sage nicht, daß die Erde ein komplett negativer Planet ist. Sie ist durch eine positive Neigung zum Leben auch ausgeglichen. Jeder Planet oder jede Ebene in den dichteren Welten, auf denen du existierst, kann je nach deiner eigenen Einstellung für dich negativ oder positiv sein, weil diese durch die Kraft deiner Gedanken deine persönliche Welt erschafft. Alles hängt vom Grad deiner Bewußtseinserkenntnis ab.

Wie ich bereits erwähnte, war die Venus auch einmal ein sehr negativer Planet wie heute die Erde. Mehrere Millionen Jahre lang wuchs das Volk der Venus bis zu einem Punkt in seiner Entfaltung, der nicht einzigartig ist, sondern den Menschen auf der Erde nur deshalb einzigartig erscheint, weil sie sich dieser Dinge nicht bewußt sind. Unser geistiges und technisches Wachstum gestaltete sich so positiv, daß unsere ganze Zivilisation nicht länger auf der physischen Ebene existieren mußte. Während der physische Planet Venus lebendig blieb, gelang dem ganzen Volk mit seiner Kultur der Aufstieg zur Astralebene.

7 Als Seele ist hier das spirituelle Selbst des Menschen gemeint, nicht – wie in der Psychologie verwendet – der Begriff „Psyche“. (Anm. des Verlages)

Kapitel 3
Tythania wird mündig

Hier im physischen Universum ist es nicht so leicht zu lernen, woher das Leben selbst kommt. Es hat eine sehr, sehr lange Geschichte. Bevor die Erde kolonisiert wurde, gab es auf anderen Planeten in unserem Sonnensystem hochentwickelte und fortschrittliche Zivilisationen. Und bevor dieses Sonnensystem entstand, gab es andere Sonnensysteme in dieser Galaxis mit Planeten, auf denen uralte Zivilisationen lebten. Die Erde ist wie ein Baby, das gerade anfängt, die riesige Welt zu entdecken, in der es lebt.

 

Die irdischen Wissenschaftler arbeiten heute wie besessen daran herauszufinden, woher das Leben kommt. Dasselbe taten vor Tausenden und Millionen von Jahren die Wissenschaftler auf Planeten, die viel älter sind als die Erde, aber sie mußten feststellen, daß ihre Mühe vergebens war.

Leben kann nicht hier im physischen Universum geschaffen werden. Jedoch kann es, wenn die Bedingungen stimmen, von den jenseitigen Welten hierher kommen. Nur wenn wir das Gott-Bewußtsein haben, können wir um das Woher und das Warum des Lebens wissen.

Als die Menschen von Tythania ihre eigene Vergangenheit und die Geschichte anderer Planeten studierten und analysierten, fanden sie heraus, daß alles gar nicht so chaotisch ist, wie es scheint. Das Leben auf den Planeten folgt natürlichen Gesetzen so sicher wie alles in der Natur. Das Wachstum eines Planeten und seines Volkes durchläuft natürliche Zyklen und Zeitalter, genau wie das Wachstum eines Individuums sich stufenweise vollzieht. Der Verlauf der Zeitalter vermittelt eine Vorstellung von der Lebensform, die ein Planet durchmacht. Zuerst ist das Goldene Zeitalter, das auf der Erde mit der mythischen Zeit von Adam und Eva im Paradiesgarten in Verbindung gebracht wird. Von allen Zeitaltern ist dies das schönste. Es entspricht dem inneren Bewußtsein der Menschen von Schönheit und Unschuld. Das Leben während dieser Zeit ist friedlich, und die Erde bringt alles Nötige hervor, um ein angenehmes und glückliches Leben zu führen. Es gibt keine menschengemachten Gesetze, weil das Individuum durch einen inneren Sinn geistiger Gerechtigkeit geleitet wird. Weder Kriege noch die kleinsten Streitigkeiten spielen zu dieser Zeit eine Rolle im Leben der Menschen.

Das Goldene Zeitalter des Menschen geht direkt ins Silberne Zeitalter über, in dem sich eine negativere Lebensart auf dem Planeten ausbreitet. Hier kehren sich die Elemente gegen den Menschen, und sicherer Schutz entscheidet über Leben und Tod. Die Spaltung zwischen den Menschen und die Konflikte nehmen zu und zerstören das sichere Leben des Goldenen Zeitalters, und wenn der Planet in das nächste Zeitalter eintritt, wird das Leben noch viel negativer. Dieses Silberne Zeitalter ist (auf der Erde) mehrere hunderttausend Jahre kürzer als das Goldene. Jedes neue Zeitalter ist kürzer als das vorherige (was dem Kürzerwerden der Tage entspricht, von dem die Propheten in eurer Bibel reden).

Das nächste ist das Kupferzeitalter, in dem das Positive und das Negative zum ersten Mal gleich sind. Die fünf Leidenschaften wachsen, und jede Gruppe oder jeder Familienclan, dem es besser geht als anderen, ist Gegenstand des Angriffs. Wenn menschengemachte Gesetze jeden Lebensbereich durchdringen, reißen die Herrscher die Rechte und Privilegien an sich, die natürlicherweise jedem Individuum gehören. In weniger als einer Million Erdenjahren geht das Kupferzeitalter ebenfalls zuende.

Das vierte und negativste aller Zeitalter bricht für die nächsten paar Hunderttausend Jahre an. Es heißt bezeichnenderweise Eisenzeitalter oder Kali Yuga (negatives Zeitalter). Dunkelheit und Niedergang sind während dieser Zeit weit verbreitet, in den Straßen floriert das Verbrechen. Die Menschen werden zu Millionen dahingeschlachtet, und die Städte werden in sinnlosen und brutalen Kriegen, die den ganzen Planeten überziehen, komplett ausgelöscht. Dies kann bald ausufern in interplanetarische Kriege und schwere Verwüstungen durch nukleare Kriegführung und ein Grassieren schwarzer Magie. Ein Planet in diesem Zustand wird zu Recht gemieden und isoliert, denn er stellt eine Gefahr für alle anderen dar.

Glücklicherweise endet dieses Zeitalter nach Ablauf des ganzen Zyklus, der auf der Erde viereinhalb Millionen Jahre dauert. Wenn diese negative Stufe überwunden ist, tritt der Planet in einen Ruhezustand ein, bis er wieder ausgeglichen für weiteres Leben ist. Dann entfaltet sich ein neues Goldenes Zeitalter und das Leben beginnt erneut in einem weiteren Zyklus von Zeitaltern.

Die Venusier erfuhren durch ihre Studien über die Vergangenheit ihres Planeten, daß er tatsächlich zahllose Zyklen durchlaufen hat. Aber die Muster waren dieselben – vom Goldenen Zeitalter zum Eisernen, eine Pause und dann Rückkehr zu einem weiteren Goldenen Zeitalter. Als wir das erste Mal die Menschen von Mars und Saturn in diesem Zyklus trafen, stellten wir fest, daß beide Planeten sich in ähnlichen Zyklen entwickelt hatten. Die Erde unterliegt dem kosmischen Zyklus der Zeitalter wie zahllose andere Planeten, die die Raumfahrer der Bruderschaft besucht haben.

Nicht alle Planeten befinden sich zur selben Zeit im gleichen Zeitalter, die Erde trat kürzlich ins Eisenzeitalter ein, während die Venus wieder ins Goldene Zeitalter kommt. Die Geschichte unserer Vergangenheit beginnt am Anfang des letzten Goldenen Zeitalters. Eigentlich fing die überlieferte Geschichte der Venus mehrere Zyklen vor diesem Goldenen Zeitalter an, aber meine Erinnerungen reichen nur bis dahin zurück.

Die Geschichte der Venus ist farbig und aufregend, aber so ist wohl die Geschichte jedes Planeten, einschließlich die der Erde. Der wahre Wert dieser Geschichte liegt wahrscheinlich in der Tatsache, daß unsere Vergangenheit der euren so beeindruckend ähnlich ist, weshalb ich sie hier einfüge. Wir hatten einst dieselben Probleme, die die Erde heute plagen. Wir hatten Kriege, verfallene Städte, Straßenkriminalität, moralischen Verfall, Ausbeutung und Sinnlosigkeit im Alltag unserer Bürger. Die Art, wie die Venusier diese Berge von Problemen und die Periode der Hoffnungslosigkeit und der Zweifel überwanden, wird vielleicht uns auf der Erde für die kommenden Jahre und Jahrzehnte ermutigen. Die Geschichte unserer Vergangenheit wird auch erklären, wie die Venus dazu kam, den einzigartigen Platz einzunehmen, den sie heute in eurem physischen Universum darstellt, und wie und warum ich dort geboren wurde.

Das letzte Goldene Zeitalter der Venus war, wie jedes Goldene Zeitalter, eine sehr friedliche und ausgeglichene Zeit. Die Menschen waren alles andere als primitiv oder brutal. Viel Zeit wurde in Gärten investiert, und die meisten Bedürfnisse wurden aus der reichhaltigen natürlichen Umgebung gestillt. Gemüse und Früchte wuchsen im Überfluß in dem tropischen Klima.

Kurz vor dem Ende dieses Goldenen Zeitalters kam eine kritische Phase, als sich für eine Reihe von Jahren die Wasserdampfhülle des Planeten verminderte und sich häufig Trockenheitsperioden und katastrophale Dürren über das ganze Land ausbreiteten. Die Sonne war in dieser Zeit besonders heiß, bis sich eine schwerere Wolkendecke entwickelte. In einigen Regionen grassierte eine merkwürdige Seuche, die mysteriösen Strahlen der Sonne zugeschrieben wurde.

All dies beängstigte die Menschen ohne Ende, bis sie in einer Massenhysterie überall auf dem Planeten die Dörfer verließen und unterirdische Kolonien gründeten. Fast ein Jahrhundert lang wagte sich niemand nach oben, denn dies hätte unter den feindlichen Strahlen der sengenden Sonne den sicheren Tod bedeutet.

In dieser Ära war die Venus technisch bereits ausreichend entwickelt, um das Leben unter der Oberfläche annehmbar zu gestalten. Die Kolonien waren meistens flächig angeordnet und so niedrig, daß man sich nur zu Fuß fortbewegen konnte. Kleine Wasserkraftgeneratoren, die an unterirdische Ströme angeschlossen wurden, und einfache Sonnenkraftwandler lieferten Energie. Sie wurde sparsam für Licht und Belüftung verwendet, um Nahrung anzubauen, zu konservieren und zu kochen. Die Leute hatten kein Fernsehen, kein Radio und keine sonstigen elektrischen Geräte, weil die Energie knapp war. Das Leben unter der Oberfläche war primitiv, aber annehmbar, die Menschen waren froh, daß sie überhaupt lebten.

Obwohl dieser Zustand weniger als ein Jahrhundert andauerte, war es dennoch für alle Menschen eine lange Zeit. Sie betraf mehrere Generationen. Es gab viele Familien, in denen Eltern und Großeltern bereits unterirdisch gelebt hatten und auch dort geboren worden waren. Die jüngeren Familien waren diejenigen, die an der Reise zurück an die Oberfläche teilnahmen. Die Furcht vor der Sonne stammte nicht aus ihrer eigenen Erfahrung, sondern aus der der älteren Generation. Nun kam es den jungen Leuten vor, als sei es vielleicht nur ein Aberglaube der Alten gewesen, der die Venusier unter die Oberfläche getrieben hatte.

Doch auch mit dem Verdacht, daß die Angst vor der Sonne dumm und primitiv war, wagte sich zunächst niemand heraus, um nachzusehen, ob es wahr sei. Und dann wurde jemand mit dem Auftrag geboren, die Menschen hinauszuführen. Sein Name war Zadrian, und er wurde später sehr bekannt. Er muß ein geistig sehr entwickeltes Individuum gewesen sein, weil er so stark an seinem Glauben festhielt, daß das Leben unter der Oberfläche närrisch und völlig unnötig sei. Um zu beweisen, daß es nicht zum Tode führe, sich hinaus in die Sonne zu wagen, schockierte Zadrian seine Familie und seine Freunde, indem er seine Kolonie verließ und so lange auf der Oberfläche lebte, daß jeder dachte, er sei tot. Eines Tages kehrte er zurück. Zum Erstaunen der Menschen war der Rebell Zadrian sehr lebendig und offensichtlich bei bester Gesundheit. Er hatte einen schöneren und strahlenderen Teint bekommen und war nicht mehr so blaß wie vorher. Zadrian brachte auch Gemüse mit, das unter der Sonne gewachsen war, um zu zeigen, wieviel reichhaltiger natürliche Nahrung war.

Es gab in dieser Zeit keine Kommunikation zwischen den einzelnen Kolonien, und so begann Zadrian mit seinen mutigeren Anhängern viel zu reisen, um den Menschen der Venus zu zeigen, wie gut die Sonne wirklich war. Er war in vieler Hinsicht wie Christus. Alle Arten von romantischen Geschichten, Erzählungen und Sagen entstanden im Andenken an ihn, nachdem die Menschen zur Oberfläche zurückgekehrt waren, weil sie gemerkt hatten, daß er recht hatte.

Zadrian war in diesem großartigen Zeitalter einer der ersten geistigen Führer der Venus. Nachdem die Venusier zur Oberfläche zurückgeführt worden waren, übernahm er im Leben der Menschen die Rolle eines spirituellen Meisters. Vieles von dem Wissen, das er über den Schöpfer und das Universum lehrte, bildete den Anfang ihrer Gesetze der Höchsten Gottheit. Dies war Zadrians eigenes, persönliches Wissen, das ihn seine Eltern gelehrt hatten, die zuerst dagegen gewesen waren, unter die Oberfläche zu gehen, sich aber schließlich der übrigen Zivilisation angeschlossen hatten.

Zadrian lehrte die Menschen, daß sie keine menschengemachten Gesetze benötigten, sondern vielmehr die Gesetze des Schöpfers. Ich weiß von drei Prinzipien, die Zadrian lehrte. Eines forderte, dem Boden alles zurückzugeben, was immer man ihm entnahm. Ein anderes lehrte, jedes Individuum vielmehr als Seele statt als Persönlichkeit in einem Körper zu betrachten. Das dritte bestand darin, niemanden zu verdammen, ehe man nicht selbst dessen Erfahrungen gemacht hatte.

Über die Zyklen der Zeitalter hinweg erblühten die Zivilisationen und vergingen wieder, Wissenschaften entwickelten sich, brachen zusammen oder wurden mit ihnen zerstört. Als das wissenschaftliche Know-how wuchs, wurde die Bindung an das geistige Gesetz schwächer und schwächer und das Leben wurde immer negativer. Unter den Menschen entwickelten sich Spaltungen und Kriege, so schrecklich, wie sie die Erde in modernen Zeiten noch nicht gesehen hat. Die Ausbeutung der unteren Klassen wurde so intensiv, daß diese keine andere Wahl hatten, als eine Revolution von planetarischen Ausmaßen zu planen.

Die Venus besaß eine einheitliche Rasse von hellhäutigen Menschen, so daß es niemals Rassenvorurteile und -konflikte gab, auch keine nationalen Konflikte. Tatsächlich hatten sich damals auf der Venus keine Nationen ausgebildet. Jede größere Stadt war das Zentrum einer Region. Kriege wurden meistens zwischen einzelnen Städten oder Stadtbünden ausgetragen. Obwohl es über Tausende von Jahren hinweg mehrere Versuche gab, eine planetarische Regierung zu bilden, scheiterten sie. Meistens wurden sie durch die ständigen Konflikte zwischen diesen Stadtstaaten zunichte gemacht, die jeden Ansatz zu einem einheitlichen Regierungssystem vereitelten.

 

Die Kriege, die die Venusier plagten, wurden durch die verschiedenen Haltungen der Menschen ausgelöst, und natürlich wie auf der Erde durch Machtgier. Weil es keine Staaten gab, waren die Kriege viel begrenzter als auf der Erde. Die machthabenden Gruppierungen einer Stadt waren nie damit zufrieden, ihre eigene Stadt und Region zu beherrschen, und immer wieder gelang es ihnen, als Vorspiel einer Kriegserklärung einen Konflikt mit den benachbarten Stadtstaaten zu schüren.

Die Venus entwickelte schnell höchst fortschrittliche Formen von Energie und Technologie. Kurz nachdem die Menschen wieder an die Oberfläche zurückgekehrt waren, entdeckten sie die Magnet- und Sonnenkraft. Zadrian selbst spielte eine große Rolle dabei, sein Volk zum Kontakt mit Nachbarplaneten zu motivieren, und nach einer kurzen Zeit meisterten die Venusier die Raumfahrt. Kernenergie und Atombomben waren eine Folgeerscheinung des Wachstums auf dem Planeten. Aus der Verzweiflung heraus hatten einige Städte diese Waffen gegeneinander angewandt, riesige Areale ihres wundervollen Landes wurden zerstört.

Die Venus wurde schließlich von einer kleinen Gruppe wohlhabender Leute regiert. Genau die gleiche Situation haben wir heute auf der Erde. Für diese kleine Elitegruppe war das Leben ein Spiel, Gewinner war der, der die längste Zeit das meiste Geld und die meisten Menschen kontrollieren konnte. Die Schachfiguren waren natürlich die riesige Mehrheit derer, die den unteren Gesellschaftsschichten angehörten.

Ein Blick in eine venusische Stadt der Vergangenheit gibt uns ein besseres Bild dieser traurigen Zeiten. Insgesamt waren die Städte wunderbar entwickelt, aber Straßen, Gebäude, Parks, alles wurde auf einer Reihe unterschiedlicher Stockwerke angelegt. Die arme, ungebildete Arbeiterschicht lebte auf der untersten Ebene, die vergleichbar war mit den schlimmsten Slums der Erde, weil sie so dunkel und trist war. Nur selten konnte das Sonnenlicht bis zu den untersten Etagen durchdringen. Im Laufe der Zeit verschlechterte sich das Leben für die unglücklichen Massen in jeder Hinsicht. Kleine Revolutionen waren seit Jahren immer wieder versucht worden, aber keine war erfolgreich, weil die Menschen unabsichtlich weiter das Spiel mitspielten, das die herrschenden Klassen mit ihnen trieben.

Eine stille Revolution der Arbeiterklasse in jeder Stadt des Planeten gleichzeitig wurde schließlich als einziger Ausweg erkannt. Die Menschen waren ihres Schicksals überdrüssig und gelobten, daß auch sie kein Recht hätten, andere zu beherrschen, wenn sie mit ihrem geheimen Plan erfolgreich sein würden. Aber ihre Pläne sollten viele Jahre harter Arbeit und Opfer für die große Sache kosten. Eine planetarische Bewegung kann sich eben nicht über Nacht entwickeln.

Die Arbeiterklasse begann eifrig, die Regierungen mit Leuten zu unterwandern, die ihrer Sache loyal gegenüber standen und denen man vertrauen konnte. Ihre Hoffnung bestand darin, ihre selbst ausgesuchten politischen Führer in die höchsten Ämter zu wählen, Individuen, die sich von der Macht abwenden und das Volk in die Freiheit führen würden. Es dauerte sehr lange, die richtigen Kandidaten aufzustellen und sie in vielen verschiedenen Kampagnen auf ihrem Weg in die höchsten Ämter zu unterstützen.

Schließlich kam der Tag, an dem genügend Schlüsselpersonen gewählt worden waren, der Tag, auf den alle ungeduldig gewartet hatten und der in der Geschichte schlicht „der Anfang“ genannt wird. An diesem unvergeßlichen Tag schafften die angesehensten Führer der Venus die Regierung und die Militärkräfte ab, während die Menschen in den Städten all ihr Geld auf die Straßen und in die Mülleimer warfen oder es freudig verbrannten. An diesem ersten glorreichen Tag zogen die Leute überall scharenweise aus den Städten, nahmen nur ihre Sachen, Lebensmittel und die Saat für den Anbau mit. Für immer verließen sie ihre verkommenen Städte, ihre Habe, ihre Häuser, ihre Fahrzeuge und alles, was für die alte Lebensart stand.

Ihre Absichten waren einfach – nämlich aufs Land zu ziehen, wo jeder einzelne für sich selbst arbeiten und für sich und seine Familie sorgen würde. Die Entschlossenheit dieser Menschen, ihr Mut und ihr Vertrauen, mit dem sie die Sicherheit ihrer Häuser für ein unsicheres neues Leben aufgaben, war bemerkenswert. Viele Leute zögerten natürlich zu gehen, weil sie an ihren täglichen Gewohnheiten hingen. Gleichzeitig wurde ihnen klar, daß sie kaum in den verwüsteten Städten bleiben konnten.

Die Reichen und Mächtigen waren in einer schlechten Lage. Statt irgendeine Art sozialer Struktur aufrecht zu erhalten und sich um eine Umverteilung des Reichtums und der Macht zu bemühen, hatte sich die Unterschicht vom alten Lebensstil komplett abgewendet, ohne die Absicht zurückzukehren. Sie schuf ihr eigenes neues Spiel, das die Mächtigen nicht spielen konnten und auch nicht wollten. Über Nacht hatte die Oberschicht der Venus alles verloren.

In der ganzen venusischen Geschichte hat kein Tag das Gesicht des Planeten so komplett und dramatisch verändert wie dieser. „Der Anfang“ brachte die Venus auf den Weg, eine astrale Zivilisation und ein wichtiges Zentrum eures physischen Universums zu werden. Bis dahin hatten Kriege, Revolutionen und Staatsstreiche die Macht nur verlagert. Eine Gruppe von Machtsuchern ersetzte die nächste und ließ den allgemeinen Lebenswandel und das politische und wirtschaftliche System unverändert. Aber nun war alles anders.

Das Bewußtsein der Menschen selbst hatte sich verändert und über einen langen Zeitraum hin gesteigert. Indem das Volk der Venus den materiellen Annehmlichkeiten und dem sicheren, etablierten Weg den Rücken kehrte, bewies es eine Transformation seiner grundlegenden Haltung und seines Verständnisses. Die Gier und die Bindung an die Materie nahmen ab.

Die oberen Klassen wurden allein gelassen. Ohne ergebene Massen und ohne Regierungsorgane waren sie raus aus dem Geschäft. Ohne Fabriken und ohne Dienstleistungen waren die Mächtigen so arm wie alle anderen. Ohne Angestellte und große Märkte scheiterte das Business. Alles veränderte sich drastisch, als die meisten Menschen zur einfacheren Selbstversorgung übergingen und ihr angesammeltes technologisches Wissen und die Produktionsmittel mitnahmen.

Die Städte waren fast völlig verlassen. Obwohl einige Abtrünnige versuchten, ihre eigenen Kolonien zu gründen, waren sie viel zu wenige, und die Kolonien wurden wieder aufgegeben. Die verbleibende Oberklasse einschließlich der besiegten Führer wußte, was zu tun war. Diese Leute entschlossen sich, den Planeten zu verlassen.

Der Plan bestand darin, einen passenderen Planeten zu kolonisieren, und natürlich waren sie froh, daß die Erde ein solch üppiger grüner Ort war, der außerdem nicht allzu weit weg lag. So wurde die Erde der nächstliegende Kandidat, die abreisenden Venusier aufzunehmen. Unter den gegebenen Umständen wurde das Gerede ignoriert, daß die Erde ein unausgeglichener Planet sei. Bald schafften Raumschiffe die ersten der venusischen Aristokraten zur Erde, Menschen, die nicht länger in der umgewandelten venusischen Gesellschaft leben konnten.

Ähnliche Ereignisse veranlaßten früher oder später Menschen auf anderen Planeten, ebenfalls auf die Erde auszuwandern. Einige kamen aus diesem Sonnensystem, andere von außerhalb. So stellen die Menschen auf der Erde heute eine Mischung dar aus den aristokratischen Abtrünningen von der Venus und den friedlichen Bewohnern jener Kolonien, die später hier von der Bruderschaft der Planeten errichtet wurden, wie die atlantische, die lemurische, die aztekische etc. Doch als diese friedlichen und fortschrittlichen Kolonien auf der Erde aufblühten, wurden sie von den alten aristokratischen Gesellschaften angegriffen, die wieder einmal die Herrschaft übernehmen wollten.

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