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Die toten Seelen

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Teil 2

Kapitel 1

Warum soll man die Armut, nichts als Armut und die Unvollkommenheit unseres Lebens schildern und zu diesem Zwecke die Menschen aus den entlegensten Winkeln des Reiches hervorholen? Was soll man aber machen, wenn der Verfasser einmal so veranlagt ist und, an seiner eigenen Unvollkommenheit krank, nichts anderes darzustellen vermag als die Armut, nichts als Armut und die Unvollkommenheit unseres Lebens, zu welchem Zweck er die Menschen aus den entlegensten Winkeln des Reiches hervorholt? Und so sind wir wieder in die Wildnis, in eine Sackgasse geraten. Was ist das aber da für eine Wildnis und was für eine Sackgasse!

Wie der Riesenwall einer unendlichen Festung mit Ecktürmen und Bastionen zog sich in Windungen mehr als tausend Werst weit eine Hügelkette hin. Majestätisch erhoben sich die Anhöhen über die grenzenlosen Räume der Ebene, bald als senkrechte Wände voller Löcher und Risse, mit Kalk und Ton an den Bruchstellen, bald als anmutig gerundete grüne Kuppen mit jungem Gebüsch, das zwischen umgehauenen Bäumen wucherte, wie mit krausem Lammfell bedeckt, und bald als dunkles Waldesdickicht, das wie durch ein Wunder von der Axt verschont blieb. Der Fluß blieb bald seinen Ufern treu und machte mit ihnen alle Windungen mit, bald verließ er sie, um sich über die Wiesen zu ergießen, um nach einigen in der Sonne wie Feuer leuchtenden Krümmungen in einem Gehölz von Birken, Espen und Erlen zu verschwinden und daraus wieder, in Begleitung von Brücken, Mühlen und Dämmen, die ihn bei jeder Wendung zu verfolgen schienen, im Triumph zum Vorschein zu kommen.

An einer Stelle war der steile Abhang besonders dicht mit grünem, lockigem Baumlaub geschmückt. Durch künstliche Anpflanzung hatten sich hier infolge der Unebenheit des Abhanges der Nord und der Süd des Pflanzenreiches zusammengefunden. Eichen, Tannen, wilde Birnen, Ahorne, Kirschbäume und Schlehen, Kleebäume und von Hopfen umrankte Ebereschen kletterten, einander bald im Wachstum unterstützend und bald erstickend, die ganze Anhöhe von unten bis oben hinauf. Und oben am Scheitel mischten sich unter die grünen Baumwipfel die roten Dächer der Gutsgebäude, die Giebelbalken und Dachfirste der sich hinter diesen verbergenden Bauernhäuser und das Obergeschoß des Herrenhauses mit dem geschnitzten Balkon und dem großen halbrunden Fenster. Und über dieser Versammlung der Bäume und Dächer ragte mit ihren fünf vergoldeten, in der Sonne funkelnden Kuppeln die alte hölzerne Kirche. Auf jeder der Kuppeln erhob sich ein durchbrochenes goldenes Kreuz, von goldenen durchbrochenen Ketten gehalten, so daß man aus der Ferne funkelndes und glühendes Dukatengold frei in der Luft, von nichts gestützt, zu sehen glaubte. Und dies alles spiegelte sich mit nach unten gewendeten Wipfeln, Dächern und Kreuzen anmutig im Flusse, wo die unförmigen hohlen Weiden, von denen die einen am Ufer und die anderen im Wasser standen, in das sie ihre vom schleimigen Flußschwamm, der auf dem Wasser zugleich mit den gelben Seerosen trieb, umsponnenen Zweige und Blätter tauchten, dieses herrliche Bild zu betrachten schienen.

Das Bild war sehr, sehr schön, doch die Aussicht von oben, vom Obergeschoß des Herrenhauses in die Ferne war noch schöner. Kein Gast, kein Besucher konnte auf diesem Balkon gleichgültig bleiben. Vor Staunen stockte ihm der Atem, und er rief bloß aus: »Gott, dieser schöne freie Raum!« Ohne Ende, ohne Grenzen dehnte sich die Ferne: hinter den mit Gehölz und Wassermühlen übersäten Wiesen grünten in mehreren Streifen die Wälder; hinter den Wäldern schimmerten durch die Luft, die allmählich neblig wurde, gelbe Sandflächen, und dann kamen wieder Wälder, aber schon so blau wie das Meer oder wie der sich weit ausbreitende Nebel. Und dann kamen wieder Sandflächen, immer blasser, aber immer noch gelb. Am fernen Horizonte erhob sich der Kamm eines Kreidegebirges, das auch bei trübem Wetter weiß schimmerte, wie von ewiger Sonne beleuchtet. Auf seiner blendenden Weiße, an seiner Sohle, die stellenweise aus Gips bestand, lagen hier und da rauchgraue Flecken. Das waren ferne Dörfer; aber kein Menschenauge vermochte sie zu unterscheiden. Nur der in der Sonne aufleuchtende Funken einer goldenen Kirchenkuppel ließ ahnen, daß da ein gut bevölkertes, großes Dorf war. Dies alles war in eine tiefe Stille gehüllt, die nicht einmal von dem das Ohr kaum erreichenden Widerhall der in der Ferne ersterbenden Lieder der Sänger der Lüfte gestört wurde. Mit einem Worte, der Gast, der auf dem Balkon stand, vermochte selbst nach einem zweistündigen Verweilen nichts anderes zu sagen als: »Gott, dieser schöne freie Raum!«

Wer war aber der Bewohner und Besitzer dieses Gutes, an das man von dieser Seite wie an eine unbezwingbare Festung gar nicht herankommen konnte und das nur von der anderen Seite zu erreichen war, wo die verstreuten Eichen den herannahenden Gast freundlich begrüßten, ihm wie Freundesarme ihre weitverzweigten Äste entgegenstreckend und ihn bis vor die Fassade jenes Hauses begleitend, dessen Obergeschoß wir schon von hinten gesehen haben und das nun ganz offen dalag zwischen einer Reihe von Bauernhäusern mit geschnitzten Giebelbalken und Dachfirsten einerseits und der Kirche mit den glänzenden goldenen Kreuzen und dem Gitterwerk der in der Luft hängenden goldenen Ketten andererseits. Welchem Glücklichen gehörte dieser versteckte Besitz?

Dem Gutsbesitzer des Tremalachanschen Kreises, Andrej Iwanowitsch Tjentjetnikow, einem jungen dreiunddreißigjährigen Glücklichen, der obendrein auch noch unverheiratet war.

Wer ist er, was ist er, wie sind seine Eigenschaften, wie sein Charakter? Darüber muß man die Nachbarn befragen, liebe Leserinnen. Ein Nachbar, der zu der Gattung der heute schon im Aussterben begriffenen schneidigen Stabsoffiziere a. D. und Draufgänger gehörte, äußerte sich über ihn: »Ein ganz gemeines Vieh!« Der General, der in einer Entfernung von zehn Werst von ihm wohnte, pflegte zu sagen: »Ein gar nicht dummer junger Mann, bildet sich aber zuviel ein. Ich könnte ihm nützlich sein, denn ich habe Verbindungen in Petersburg und sogar beim … « Der General sprach diesen Satz nicht zu Ende. Der Polizeihauptmann gab aber seiner Antwort folgende Wendung: »Ich will ihn gleich morgen wegen der rückständigen Steuern besuchen!« Und wenn man einen Bauer aus dem Dorfe befragte, wie der Herr sei, so gab er überhaupt keine Antwort. Die Ansichten über ihn waren also gar nicht günstig.

Doch unbefangen betrachtet, war er kein schlechter Mensch, er lief aber unnütz in der Welt herum. Da es wahrlich genug Menschen gibt, die unnütz in der Welt herumlaufen, warum sollte auch Tjentjetnikow nicht dasselbe tun? Hier ist übrigens ein aufs Geratewohl herausgegriffener Tag aus seinem Leben, der jedem anderen Tag dieses Lebens gleicht; der Leser möge danach selbst urteilen, was er für ein Mensch war und inwiefern sein Leben den Naturschönheiten, die ihn umgaben, entsprach.

Des Morgens pflegte er recht spät zu erwachen, dann sehr lange im Bett zu sitzen und sich die Augen zu reiben. Und da seine Augen unglücklicherweise sehr klein waren, dauerte dieses Reiben sehr lange; währenddessen stand sein Diener Michailo mit einem Waschbecken und einem Handtuch in der Türe. Dieser arme Michailo mußte eine ganze Stunde, sogar zwei Stunden dastehen; dann ging er in die Küche und kam wieder zurück – sein Herr saß aber noch immer im Bett und rieb sich die Augen. Endlich stand er auf, wusch sich, zog seinen Schlafrock an und begab sich in den Salon, um Tee, Kaffee, Kakao oder sogar kuhwarme Milch zu trinken; er trank alles schluckweise, streute dabei eine Menge Brotkrumen umher und überschüttete alles ganz abscheulich mit Pfeifenasche. An die zwei Stunden saß er so bei seinem Morgentee. Aber auch das genügte noch nicht: er nahm die erkaltete Tasse und trat mit ihr ans Fenster, das auf den Hof hinausging. Vor diesem Fenster spielte sich alltäglich folgende Szene ab.

Zunächst brüllte Grigorij, der Leibeigene, der im Range eines Küchenverwalters stand, indem er sich an die Haushälterin Perfiljewna mit beiläufig folgenden Worten wandte: »Du empörendes Geschöpf, du elende Null! Du solltest lieber schweigen, gemeines Frauenzimmer!«

»Willst du nicht so etwas haben?« schrie die Null, auch Perfiljewna genannt, ihm eine Feige zeigend. Dieses Weib war in ihren Handlungen roh, obwohl sie große Liebhaberin von Rosinen, Fruchtpasten und sonstigen Näschereien war, die sie in der Speisekammer verschlossen hielt.

»Du wirst es noch mit dem Verwalter zu tun bekommen, du Kehricht«, brüllte Grigorij.

»Der Verwalter ist genau solch ein Dieb wie du. Glaubst du, der Herr kennt euch nicht? Er ist doch hier und hört alles.«

»Wo ist der Herr?«

»Da sitzt er ja am Fenster und sieht alles.«

Der Herr saß in der Tat am Fenster und sah alles.

Um die Hölle noch zu vervollständigen, brüllte ein leibeigenes Kind, das von seiner Mutter eine Ohrfeige bekommen hatte, und winselte ein junger Windhund, mit dem Hinterteil auf der Erde sitzend, nachdem er vom Koch mit heißem Wasser verbrüht worden war. Mit einem Worte, alles heulte und winselte unerträglich. Der Herr sah und hörte alles. Und nur wenn der Lärm so unerträglich wurde, daß er ihn selbst in seinem Nichtstun störte, schickte er jemand hinaus, den Leuten zu sagen, sie möchten doch etwas leiser lärmen.

Zwei Stunden vor dem Mittagessen zog er sich in sein Kabinett zurück, um sich ernsthaft an sein Werk zu machen, das ganz Rußland von allen möglichen Standpunkten behandeln sollte: vom bürgerlichen, vom religiösen und vom philosophischen; das ferner die schwierigen Aufgaben und Fragen, vor die die Zeit unser Rußland gestellt hatte, lösen und seine große Zukunft genau bestimmen sollte; mit einem Worte, er faßte die Aufgabe so auf, wie sie ein moderner Mensch gern auffaßt. Dieses kolossale Vorhaben beschränkte sich übrigens vorerst nur auf das Nachdenken: er kaute an seiner Feder, bedeckte das Papier mit Zeichnungen, schob dann alles beiseite und nahm statt dessen irgendein Buch in die Hand, das er bis zum Mittagessen nicht mehr fortlegte. In diesem Buche las er bei der Suppe, bei der Soße, beim Braten und selbst beim Kuchen, so daß manche Speisen kalt wurden und andere überhaupt unberührt blieben. Dann kam die Pfeife, eine Tasse Kaffee und eine Partie Schach mit sich selbst. Was er nachher bis zum Abendessen trieb, ist wirklich schwer zu sagen. Ich glaube, er trieb gar nichts.

 

So verbrachte seine Zeit mutterseelenallein der junge dreiunddreißigjährige Mann, unbeweglich, immer im Schlafrock und ohne Halsbinde. Er hatte keine Lust auszugehen, Spaziergänge zu machen, nicht einmal ins Obergeschoß hinaufzugehen, nicht einmal ein Fenster zu öffnen, um etwas frische Luft ins Zimmer hineinzulassen, und die schöne Aussicht auf das Dorf, die kein Besucher gleichgültig sehen konnte, schien für den Besitzer überhaupt nicht zu existieren. Daraus kann der Leser schließen, daß Andrej Iwanowitsch Tjentjetnikow zu der Gattung der Leute gehörte, die in Rußland nicht alle werden und die man früher Schlafmützen, Siebenschläfer und Faulenzer zu nennen pflegte; wie man sie heute nennt, weiß ich wirklich nicht. Werden solche Charaktere geboren oder bilden sie sich erst später als Folge trauriger Umstände, die das Leben des Menschen begleiten? Statt diese Frage zu beantworten, wollen wir lieber die Geschichte seiner Erziehung und Kindheit erzählen.

Alles schien darauf abzuzielen, daß aus ihm etwas Gescheites werden sollte. Der zwölfjährige Junge, scharfsinnig, nachdenklich und etwas kränklich, kam in eine Lehranstalt, die um jene Zeit von einem ungewöhnlichen Menschen geleitet wurde. Der Abgott der Jünglinge, das Wunder in den Augen aller Erzieher, der unvergleichliche Alexander Petrowitsch, war mit einem wunderbaren Spürsinn begabt . . . Wie gut kannte er die Eigentümlichkeiten des russischen Menschen! Wie gut kannte er die Kinder! Wie gut verstand er es, sie vorwärts zu bringen! Es gab keinen noch so ausgelassenen Bengel, der, nachdem er etwas angestellt hatte, nicht selbst zu ihm käme, um eine Beichte abzulegen. Und noch mehr als das: er bekam eine strenge . . ., doch der Bengel verließ ihn nicht mit hängender, sondern mit stolz erhobener Nase. Es lag etwas Ermunterndes in seinen Worten: »Vorwärts! Erhebe dich schnell wieder, und wenn du auch gefallen bist!« Nie sprach er zu ihnen vom guten Betragen. Gewöhnlich sagte er: »Ich verlange nur Vernunft und nichts anderes. Wer nur danach strebt, vernünftig zu sein, der stellt niemals böse Streiche an: jede Ausgelassenheit muß ganz von selbst schwinden.« Und die Ausgelassenheit schwand wirklich von selbst. Von allen seinen Kollegen wurde der Schüler verachtet, der nicht danach strebte, ein . . . Die erwachsenen Esel und Dummköpfe mußten sich seitens der Jüngsten die beleidigendsten Spitznamen gefallen lassen und wagten es nicht, sie auch nur anzurühren. »Das ist schon zuviel!« sagten manche: »Aus diesen klugen Kindern werden gar zu hochmütige Männer werden.« – »Nein, das ist nicht zuviel«, sagte er darauf. »Unbegabte Kinder behalte ich nicht lange; diesen genügt ein gewöhnlicher Kursus, für die Klugen habe ich aber noch einen zweiten Kursus.« Alle Begabten machten bei ihm in der Tat einen zweiten Kursus durch. Manche allzu lebhaften Regungen unterdrückte er nicht, da er in ihnen den Anfang der Entwicklung seelischer Eigenschaften sah; er pflegte zu sagen, er brauche sie, wie der Arzt die Ausschläge braucht, um mit Sicherheit zu erfahren, was im Menschen eigentlich steckt.

Wie liebten ihn die Knaben! Nein, niemals haben noch Kinder so an ihren Eltern gehangen. Selbst in den tollen Jahren der tollen Verirrungen gibt es keine so starke und unauslöschliche Leidenschaft, wie es die Liebe der Schüler zu ihm war. Bis zum Grabe, bis zu seinen letzten Tagen hob der dankbare Schüler am Geburtstage seines herrlichen Erziehers, der schon längst im Grabe lag, seinen Pokal . . ., schloß die Augen und vergoß Tränen. Ein einziges ermunterndes Wort aus seinem Munde ließ den Schüler vor Freude erzittern und weckte in ihm das ehrgeizige Streben, alle zu übertreffen. Die wenig Begabten behielt er nicht lange: für sie hatte er einen kurzen Lehrgang; doch die Begabten mußten die doppelte Lehrzeit absolvieren. Und die letzte Klasse, die aus lauter Auserwählten bestand, glich so gar nicht den letzten Klassen der anderen Lehranstalten. Erst hier verlangte er von seinen Schülern das, was andere Lehrer unvernünftigerweise von den Kindern verlangen: jenen höheren Verstand, der es fertigbringt, sich des Spottes zu enthalten, dabei aber jeden Spott zu ertragen, dem Dummen alles zu verzeihen, sich nicht aufzuregen, in keinem Falle Rache zu üben und die stolze Ruhe der unerschütterlichen Seele zu bewahren; alles, was geeignet ist, aus einem Menschen einen charakterfesten Mann zu machen, wandte er an und stellte selbst unaufhörliche Versuche mit seinen Zöglingen an. Oh, wie gut kannte er die Wissenschaft des Lebens!

Er hatte an seiner Anstalt nicht viele Lehrer. Die meisten Fächer dozierte er selbst. Ohne pedantische Fachausdrücke, ohne aufgeblasene Theorien und Anschauungen verstand er es, die Seele der Wissenschaft mitzuteilen, so daß auch der Jüngste sehen konnte, wozu er die betreffende Wissenschaft brauchte. Von allen Wissenschaften wählte er nur solche, die geeignet waren, den Menschen zu einem Staatsbürger zu machen. Der größte Teil seiner Vorlesungen bestand aus Erzählungen darüber, was den Jüngling in der Zukunft erwartete, und er verstand es, den Horizont dessen Lebensweges so zu umreißen, daß der Jüngling schon auf der Schulbank mit allen seinen Gedanken im Staatsdienste war. Nichts verheimlichte er vor ihm: alle Enttäuschungen und Hindernisse, die der Mensch auf seinem Lebenswege zu überwinden hat, alle Versuchungen und Lockungen, die ihn erwarten, zeigte er ihm in ihrer ganzen Nacktheit, ohne vor ihm etwas zu verbergen. Alles kannte er so genau, wie wenn er alle Ämter und Berufe schon ausgeübt hätte. Lag es am Ehrgeiz, der im Jüngling so früh angeregt wurde, oder daran, daß schon im Blicke dieses ungewöhnlichen Erziehers etwas war, was dem Jüngling »Vorwärts« zuzurufen schien, dieses jedem Russen wohl vertraute Wort, das an seiner empfindlichen Natur solche Wunder wirkt – kurz, der Jüngling strebte gleich am Anfang nach Schwierigkeiten und dürstete nach Handlungen, die die meisten Schwierigkeiten und Hindernisse boten, bei denen es galt, große Seelenkraft zu zeigen. Nur ganz wenige absolvierten diesen Kursus, dafür waren es lauter starke, gleichsam von Pulverrauch geschwärzte Menschen. Im Staatsdienste behaupteten sie sich auf den schwierigsten Posten, auf denen sich andere, die sogar klüger waren, infolge kleinlicher Unannehmlichkeiten nicht halten konnten: diese gaben die Stelle entweder auf oder gerieten, träge und gleichgültig geworden, in die Gewalt von bestechlichen Kollegen und Gaunern. Sie standen aber ohne zu wanken auf ihren Posten und hatten sogar, da sie das Leben und den Menschen kannten und durch Erfahrung gewitzigt waren, einen starken Einfluß selbst auf die Schlechten.

Das leicht entzündliche Herz eines ehrgeizigen Knaben pochte lange beim bloßen Gedanken, daß er endlich in diese Abteilung geraten würde. Unserem Tjentjetnikow konnte man einen besseren Erzieher gar nicht wünschen. Da mußte aber gerade um die Zeit, als er in die Abteilung dieser Auserwählten versetzt werden sollte, wonach er sich so sehr sehnte – der ungewöhnliche Erzieher eines plötzlichen Todes sterben! Was war das für ein harter Schlag! Wie schrecklich war dieser erste Verlust! Es war ihm, als hätte . . . Nun wurde in der Schule alles anders.

An Stelle des Alexander Petrowitsch kam ein gewisser Fjodor Iwanowitsch. Dieser verlegte sofort das Schwergewicht auf lauter Äußerlichkeiten und verlangte von den Kindern Dinge, die man nur von Erwachsenen verlangen darf. In ihrer freien Ungezwungenheit erblickte er Zügellosigkeit. Wie aus Bosheit gegen seinen Vorgänger erklärte er gleich am ersten Tage, daß der Verstand und die guten Fortschritte für ihn nichts bedeuten, daß er nur auf gutes Betragen Gewicht legen werde. Aber seltsam: gerade dieses gute Betragen vermochte Fjodor Iwanowitsch nicht durchzusetzen. Die Schüler gewöhnten sich verschiedene Laster an. Bei Tage ging alles wie am Schnürchen, doch bei Nacht gab es wüste Bummeleien.

Auch mit den Wissenschaften geschah etwas Sonderbares. Man stellte neue Lehrer mit neuen Prinzipien und neuen Gesichtspunkten und Gesichtswinkeln an. Sie erdrückten ihre Schüler mit einer Masse von neuen Fachausdrücken und Worten; sie zeigten zwar in ihrem Unterrichtssystem logische Zusammenhänge, eine Vertrautheit mit den neuesten Errungenschaften und das Fieber ihrer eigenen Begeisterung, doch eines fehlte ihrer Wissenschaft: nämlich das Leben. Die tote Wissenschaft klang aus ihrem Munde tot. Mit einem Worte, alles wurde anders. Der Respekt vor der Obrigkeit ging verloren; sie spotteten über ihre Lehrer und Erzieher; dem Direktor gaben sie die Spitznamen: »Fedjka«, »Semmel« und dergleichen. Sie gewöhnten sich Laster an, die nicht mehr kindlich waren: es kamen solche Dinge auf, daß man viele ausschließen mußte. In zwei Jahren war die Lehranstalt nicht mehr wiederzuerkennen.

Andrej Iwanowitsch hatte ein sanftes Gemüt. Die nächtlichen Orgien seiner Kameraden, die sich direkt vor den Fenstern der Direktorswohnung ein Dämchen hielten, und ihre blasphemischen Redensarten über das Allerheiligste aus dem bloßen Grunde, weil sie einen nicht allzu klugen Popen zum Religionslehrer hatten – vermochten ihn nicht mitzureißen. Nein, seine Seele fühlte selbst im Schlafe ihren himmlischen Ursprung. Es gelang den anderen nicht, ihn zu verderben; er ließ aber die Nase hängen. Sein Ehrgeiz war schon erregt, aber er hatte kein Feld, um ihn zu betätigen. Es wäre besser gewesen, wenn man ihn gar nicht geweckt hätte. Er hörte die Vorträge der Professoren, die auf dem Katheder aus der Haut fuhren, und gedachte seines früheren Lehrers, der es verstand, ohne sich zu ereifern, verständlich zu sprechen. Was hörte er nicht alles für Gegenstände und Kurse! Medizin, Philosophie, selbst Rechtswissenschaft und die allgemeine Geschichte der Menschheit in einem so gewaltigen Umfang, daß der Professor in den ersten drei Jahren nur mit der Einleitung und der Entwicklungsgeschichte einiger deutscher Stadtgemeinden fertig wurde – Gott allein weiß, was er nicht alles hörte! Doch alles ließ in seinem Kopfe nur formlose Bruchstücke zurück. Dank seinem angeborenen Verstand fühlte er, daß man die Wissenschaften ganz anders hätte vortragen sollen, doch wie – das wußte er nicht. Und er gedachte oft des verstorbenen Alexander Petrowitsch, und es wurde ihm dann so traurig zumute, daß er gar nicht wußte, was in seinem Gram anzufangen.

Die Jugend ist aber schon darum so glücklich, weil sie eine Zukunft hat. Je näher der Tag, an dem er die Schule verlassen sollte, heranrückte, um so heftiger pochte sein Herz. Er sagte sich: »Das ist ja noch nicht das Leben; es ist nur die Vorbereitung zum Leben; das echte Leben beginnt erst im Staatsdienste: da kann man Heldentaten vollbringen.« Ohne einen Blick auf den herrlichen Winkel zu werfen, der jeden Gast und Besucher in Erstaunen versetzte, ohne selbst die Gräber seiner Eltern besucht zu haben, eilte er wie alle ehrgeizigen Menschen nach Petersburg, wo bekanntlich die feurige Jugend aus allen russischen Gauen zusammenströmt – um zu dienen, zu brillieren, Karriere zu machen oder auch nur um den Rahm der farblosen, eiskalten, trügerischen gesellschaftlichen Bildung abzuschöpfen. Das ehrgeizige Streben Andrej Iwanowitschs wurde jedoch gleich am Anfang von seinem Onkel, dem wirklichen Staatsrat Onufrij Iwanowitsch gehemmt. Dieser erklärte, daß die Hauptsache eine gute Handschrift und nichts anderes sei und daß man ohne diese unmöglich Minister oder Staatsmann werden könne. Mit großer Mühe und dank der Protektion des Onkels bekam er endlich Stellung in irgendeinem Departement. Als man ihn in einen prachtvollen hellen Saal mit Parkettfußboden und lackierten Schreibtischen brachte, der den Eindruck erweckte, als säßen hier die ersten Würdenträger des Staates, die über das Schicksal des ganzen Reiches zu entscheiden hätten; als er Legionen hübscher schreibender Herren erblickte, die, den Kopf auf die Seite geneigt, mit ihren Federn einen großen Lärm machten; als man ihn selbst an einen Tisch setzte und beauftragte, irgendein Papier abzuschreiben, das zufällig einen ganz unbedeutenden Inhalt hatte – es war ein amtlicher Briefwechsel, der schon ein halbes Jahr währte und irgendwelche drei Rubel zum Gegenstand hatte –, da überkam den unerfahrenen Jüngling ein sehr merkwürdiges Gefühl: alle die Herren, die um ihn saßen, kamen ihm wie Schuljungen vor! Um diese Ähnlichkeit zu vervollständigen, lasen manche von ihnen dumme, aus fremden Sprachen übersetzte Romane, die sie in den großen Aktenbogen versteckt hielten; sie taten dabei so, als seien sie in ihre Arbeit vertieft und zuckten zusammen, sobald ein Vorgesetzter in den Saal trat. So seltsam kam ihm dies alles vor, so viel bedeutsamer erschien ihm seine bisherige Tätigkeit als diese neue, die Vorbereitung zum Staatsdienst schöner – als der Staatsdienst selbst! Er empfand Sehnsucht nach seiner Schule. Plötzlich stand Alexander Petrowitsch wie lebendig vor seinen Augen, und er fing beinahe zu weinen an. Das Zimmer drehte sich um ihn im Kreise, die Tische und die Beamten flimmerten ihm vor den Augen, und nur mit Mühe konnte er sich eines Ohnmachtsanfalls erwehren. »Nein,« sagte er sich, als er wieder zu sich kam, »ich will ans Werk gehen, wie unbedeutend es mir auch anfangs erscheinen mag!« Er faßte sich ein Herz und beschloß, den Staatsdienst wie die anderen Beamten zu versehen. Wo ist die Stadt, die keine Genüsse hätte? Auch in Petersburg sind sie trotz des düsteren, unfreundlichen Aussehens dieser Stadt zu finden. Draußen wütet ein böser Frost von dreißig Grad; es heult die Ausgeburt des Nordens, der teuflische Schneesturm, alle Bürgersteige mit Schnee verwehend, alle Augen blendend und die Pelzkragen, die Schnurrbärte der Männer und die zottigen Schnauzen der Tiere weiß überpudernd; doch durch die einander kreuzenden Schneeflocken leuchtet freundlich hoch oben in einem dritten Stock irgendein Fenster: in einem gemütlichen Zimmer wird hier beim Lichte bescheidener Stearinkerzen, beim Summen des Samowars ein das Herz und die Seele erwärmendes Gespräch geführt, ein herrliches Stück aus einem der durchgeistigten russischen Dichter vorgelesen, mit denen Gott Rußland gesegnet hat, und das Jünglingsherz bebt so begeistert und feurig, wie man es selbst unter dem Himmel des Südens nicht oft antrifft.

 

Tjentjetnikow gewöhnte sich bald an den Dienst; dieser wurde ihm aber nicht zur Hauptsache und zum Lebensziel, wie er anfangs gehofft hatte, sondern zu einer Angelegenheit zweiten Ranges. Er diente ihm zur besseren Einteilung seiner Zeit, indem er ihn zwang, die ihm bleibenden freien Stunden besonders zu schätzen. Sein Onkel, der wirkliche Staatsrat, glaubte schon, daß aus seinem Neffen etwas Gescheites werden würde, doch der Neffe machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Unter den Freunden Andrej Iwanowitschs, von denen er recht viele hatte, befanden sich zwei, die zu den sogenannten »verbitterten« Menschen zu zählen wären. Sie gehörten zu jenen unruhigen und seltsamen Charakteren, die nicht nur keine Ungerechtigkeit, sondern auch nichts, was ihnen als eine Ungerechtigkeit erschien, ruhig mitansehen können. Im Grunde gutmütig, doch in ihren Handlungen unordentlich, verlangten sie von den anderen jede Rücksicht, waren aber selbst unduldsam gegen alle anderen; durch ihre feurigen Reden und durch ihre edle Entrüstung gegen die Gesellschaft machten sie auf Tjentjetnikow einen starken Eindruck. Sie machten ihn nervös, weckten in ihm den Geist der Reizbarkeit und zwangen ihn, alle die Kleinigkeiten zu beachten, denen er früher auch nicht die geringste Beachtung geschenkt hatte. Fjodor Fjodorowitsch Ljenizyn, der Vorstand einer der Abteilungen, die sich im prunkvollen Saale befanden, mißfiel ihm plötzlich. Er fand an ihm plötzlich eine Menge Fehler. Es schien ihm, daß Ljenizyn sich bei den Gesprächen mit Vorgesetzten in ein Stück Zucker verwandelte und zu Essig werde, wenn sich an ihn ein Untergebener wandte; daß er nach Art aller kleinlichen Menschen gegen alle Beamten eingenommen sei, die an Feiertagen ihm nicht ihre Glückwünsche darbrachten, und an jenen Rache nehme, die ihre Namen nicht auf die beim Portier ausliegenden Gratulationslisten eintrugen; infolgedessen empfand er gegen ihn eine nervöse Abneigung. Ein böser Geist versuchte ihn, diesem Fjodor Fjodorowitsch eine Unannehmlichkeit zu bereiten. Mit besonderem Genuß suchte er nach einer Gelegenheit dazu, und er fand sie auch schließlich. Einmal hatte er mit ihm eine so heftige Auseinandersetzung, daß an ihn die Aufforderung erging, entweder Ljenizyn um Verzeihung zu bitten oder seinen Abschied zu nehmen. Er nahm seinen Abschied. Der Onkel, der wirkliche Staatsrat, kam zu ihm ganz erschrocken ins Haus und flehte ihn an: »Um Christi willen, Andrej Iwanowitsch! Was machst du für Sachen? Wie kann nur ein Mensch eine so glücklich angefangene Karriere aufgeben, bloß weil er einen Vorgesetzten bekommen hat, der ihm nicht paßt? Was fällt dir ein? Wenn man darauf sehen wollte, so bliebe bald niemand im Amte. Komme zu dir, gib deinen Stolz und Ehrgeiz auf, fahre zu ihm hin und setze dich mit ihm auseinander!«

»Es handelt sich nicht darum, Onkelchen«, sagte der Neffe. »Es würde mir nicht schwer fallen, ihn um Verzeihung zu bitten. Ich bin schuld: er ist mein Vorgesetzter, und ich habe mit ihm nicht so reden dürfen. Die Sache ist aber die. Mir steht ein anderer Dienst bevor: ich habe dreihundert Leibeigene, das Gut ist vernachlässigt, der Verwalter ein Dummkopf. Der Staat verliert nicht viel, wenn auf meinem Platze in der Kanzlei sich jemand anders hinsetzt, um die Papiere abzuschreiben; es ist aber für den Staat ein großer Verlust, wenn dreihundert Menschen keine Steuern entrichten. Ich bin – was glauben Sie wohl? – ein Gutsbesitzer, welcher … der Dienst … Wenn ich für die Erhaltung, Schonung und die Besserung der Lage der mir anvertrauten Menschen Sorge tragen und dem Staate dreihundert ordentliche, nüchterne, arbeitsame Untertanen liefere – ist dann mein Dienst weniger wert als der eines Abteilungsvorstandes Ljenizyn?«

Der wirkliche Staatsrat riß vor Erstaunen den Mund auf. Einen solchen Redestrom hatte er nicht erwartet. Nach kurzer Überlegung begann er folgendermaßen: »Aber immerhin … trotzdem … wie kann man sich nur auf dem Lande begraben? Was für eine Gemeinschaft kann zwischen dir und den Bauern bestehen? … Hier begegnet man auf der Straße mal einem General oder einem Fürsten. Du kommst auch selbst an einem … vorbei … nun, die Gasbeleuchtung, das industrielle Europa … dort aber ist alles, was du siehst, entweder ein Bauer oder ein Bauernweib. Für welches Vergehen hast du dich zum lebenslänglichen Umgang mit dem rohen Volke verurteilt?«

Alle diese überzeugenden Vorstellungen des Onkels machten auf den Neffen keinen Eindruck. Das flache Land erschien ihm als eine angenehme Zufluchtsstätte, als ein Nährboden für Träume und Gedanken, als das einzige Feld einer nutzbringenden Tätigkeit. Schon hatte er sich die allerneuesten Werke über Landwirtschaft angeschafft. Mit einem Worte, etwa zwei Wochen nach diesem Gespräch befand er sich schon in der Nähe der Gegend, wo er seine Kindheit verbracht hatte, in der Nähe jenes herrlichen Winkels, den die Gäste und Besucher gar nicht genug bewundern konnten. Ein neues Gefühl war in ihm erwacht. In seiner Seele regten sich die alten Eindrücke, die so lange nicht zum Ausbruch kommen konnten. Viele Plätze hatte er schon vergessen, und er betrachtete so neugierig wie ein Neuling die herrlichen Bilder, die sich seinem Auge boten. Und plötzlich begann sein Herz, er wußte selbst nicht warum, heftig zu pochen. Als die Straße als enge Schlucht ins Dickicht des großen verwilderten Waldes drang, als er oben und unten, über und unter sich dreihundertjährige Eichen, die drei Männer umfassen konnten, untermischt mit Fichten, Ulmen und Schwarzpappeln sah, die die Wipfel der Pappeln überragten; als man ihm auf die Frage: »Wem gehört dieser Wald?« antwortete: »Tjentjetnikow«; als die Straße dann den Wald verließ und zwischen Wiesen, an Espengehölz, jungen und alten Weiden vorbei, angesichts der fernen Hügelzüge vorüberzog und auf zwei Brücken über den gleichen Fluß führte, der ihr bald zur Rechten und bald zur Linken lag, und als er auf die Frage: »Wem gehören diese Wiesen?« die Antwort bekam: »Tjentjetnikow«; als die Straße dann bergauf ging und über eine flache Hochebene weiterzog, einerseits an den noch nicht gemähten Korn-, Weizen- und Gerstenfeldern, andererseits an allen den Plätzen vorbei, an denen er schon einmal vorbeigefahren war und die nun perspektivisch verkürzt dalagen; als die Straße, allmählich dunkel werdend, in den Schatten der mächtigen, weitverzweigten Bäume tauchte, die auf dem grünen Teppich bis dicht vor das Dorf verstreut dalagen, und als die mit Schnitzwerk verzierten Bauernhäuser und die roten Dächer der steinernen Gutsgebäude auftauchten und die goldenen Kirchenkuppeln erglänzten; als das glühend pochende Herz, auch ohne zu fragen, wußte, wo es sich nun befand – da kamen endlich die Gefühle, die sich in ihm während der ganzen Fahrt angesammelt hatten, in den lauten Worten zum Ausdruck: »War ich denn nicht ein Narr bisher? Das Schicksal hatte mich zum Besitzer des irdischen Paradieses gemacht, und ich verdammte mich zum Sklavendienst, der im Beschmieren toter Papiere bestand! Nachdem ich eine ordentliche Erziehung genossen, mir eine Bildung angeeignet und einen großen Vorrat von Kenntnissen angesammelt hatte, die man zur Verbreitung des Guten unter den Untergebenen, zur Hebung eines ganzen Bezirks, zur Erfüllung der verschiedenartigsten Pflichten des Gutsbesitzers brauchen kann, welcher zugleich Richter, Verwalter und Hüter der Ordnung ist – vertraute ich diesen Posten einem unwissenden Verwalter an und zog es vor, Angelegenheiten fremder Leute zu besorgen, die ich nie gesehen habe, deren Charaktere und Eigenschaften ich nicht kenne – habe der echten Verwaltung eine papierne, phantastische Verwaltung von Provinzen vorgezogen, die Tausende von Werst entfernt sind, die ich nie mit dem Fuße betreten habe und wo ich nur eine Menge von Unsinn und Dummheiten anstellen kann!«